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SOsteo 1/2013 - Österreichische Gesellschaft für Knochen und ...

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FOCUS OSTEOPOROSE INTERDISZIPLINÄRu Internationale Bewusstseinskampagnen, wie durch die WHO im Rahmen der Bone and JointDecade 2000–2009, sowie nationale Initiativen wie der erste <strong>Österreichische</strong> Osteoporosebericht2007 haben zu einem deutlich verbesserten Bewusstsein <strong>für</strong> Osteoporose bei allenPlayern im Ges<strong>und</strong>heitssystem geführt.u Dennoch gibt es in Österreich weiterhin einen Mangel an Kennzahlen zu vielen Aspekten vonOsteoporose, die ein adäquates Monitoring ermöglichen würden.u Die Versorgung von Osteoporosepatienten könnte durch die Entwicklung eines integriertenVersorgungsmodells mit adäquatem Schnittstellenmanagement <strong>und</strong> unterBerücksichtigung aller medizinischen, sozialen, <strong>und</strong> strukturellen Dimensionenverbessert werden.Public-Health-Perspektiven bei OsteoporosePublic Health beschäftigt sich im Gegensatzzur klinischen Medizin mitdem Management kollektiver Ges<strong>und</strong>heitsprobleme,ohne individuelle Präferenzen<strong>und</strong> Bedürfnisse. Es geht um dasErreichen der möglichst besten Ges<strong>und</strong>heitmöglichst aller Personen einer Bevölkerung.Public Health beschäftigt sichmit Analysen <strong>und</strong> Managementansätzender Systeme der Ges<strong>und</strong>heitsförderung,der Prävention <strong>und</strong> der Krankheitskontrolleinklusive Rehabilitation ganzer Populationen<strong>und</strong> den da<strong>für</strong> angemessenenMitteln (ethisch, medizinisch, effektiv<strong>und</strong> effizient).Osteoporose stellt eine Herausforderung<strong>für</strong> Public Health dar, da Osteoporoseaus vielen Gründen eine Erkrankungmit herausragender volksges<strong>und</strong>heitlicherBedeutung ist. In Europa gehen aufgr<strong>und</strong>von Osteoporose mehr als 2.000DALYs (Disability Adjusted Life Years)verloren. Das sind Jahre, die entwederaufgr<strong>und</strong> von vorzeitigem Tod (bei Osteoporosemeist aufgr<strong>und</strong> interkurrenter Erkrankungennach eine Fraktur) oder aufgr<strong>und</strong>von beeinträchtigter Lebensqualität(bei Osteoporose in erster Linie durchVerlust der Unabhängigkeit nach einerFraktur) verloren gehen. Damit rangiertOsteoporose vor Krankheiten wie Asthma,Migräne, hypertensiver Herzkrankheitoder rheumatischer Arthritis, abernach ischämischen Herzkrankheit,COPD, Arthrose <strong>und</strong> Zirrhose. 1Herausforderungen auf Public-Health-Ebene stellen sich auch deshalb, da Osteoporoseeine Erkrankung ist, die durchlebensstilassoziierte Maßnahmen zu einemgroßen Teil präventierbar ist, diePrävention sollte allerdings bereits imKindesalter beginnen. Ebenso gibt es beiStürzen <strong>und</strong> osteoporotischen Frakturenein gewisses präventives Potenzial. Eineweitere Public-Health-Herausforderungergibt sich durch die frühzeitige Diagnostikder Erkrankung <strong>und</strong> ein entsprechendesScreening, Public Health beschäftigtsich hier damit, wie Screening dazuführt, den Benefit <strong>für</strong> die Patienten zuoptimieren <strong>und</strong> mögliche nachteilige Effektezu minimieren. Zusätzlich stellt dieoptimale Versorgung von Patienten mitOsteoporose eine Public-Health-Herausforderungdar, da diese sich oft sehrkomplex gestaltet <strong>und</strong> viele verschiedeneAkteure des Ges<strong>und</strong>heitssystems involviertsind.Osteoporose als „Major Health Priority“in der EU: Bereits kurz bevor die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisationdie Bone andJoint Decade 2000–2009 ausgerufenhat, ha die European Community Empfehlungenzu Osteoporose publiziert.Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas E. Dorner,MPHInstitut <strong>für</strong> Sozialmedizin, Zentrum <strong>für</strong> PublicHealth, Medizinische Universität Wienthomas.dorner@meduniwien.ac.atDiese besagen, dass Osteoporose als„Major Health Priority“ in der EU <strong>und</strong>den Mitgliedsstaaten definiert werdensollte, mehr Daten über die Epidemiologievon Osteoporose <strong>und</strong> osteoporotischenFrakturen erhoben werden sollten,um ein entsprechendes Monitoring zugewährleisten <strong>und</strong> dabei demografischeVorhersagen berücksichtigt werden sollten.Weiters sollten Policies implementiertwerden, um eine ausreichende alimentäreZufuhr von Kalzium <strong>und</strong> VitaminD zu gewährleisten. <strong>Knochen</strong>dichtemessungensollten <strong>für</strong> alle Personen „mitklinischer Indikation“ zur Verfügung stehen,einschlägige Fachgesellschaften22SPECTRUM OSTEOPOROSE 1/<strong>2013</strong>

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