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SOsteo 1/2013 - Österreichische Gesellschaft für Knochen und ...

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FOCUS OSTEOPOROSE INTERDISZIPLINÄRu Der sek<strong>und</strong>äre Hyperparathyreoidismus (sHPT) ist nach wie vor ein großes Problem bei Patientenmit chronischer Nierenerkrankung (CKD). Die damit assoziierten Veränderungen in derKalzium-Phosphat-Homöostase führen zu der Entstehung der Mediasklerose, die mit einererhöhten kardiovaskulären Mortalität <strong>und</strong> Morbidität der CKD-Patienten assoziiert ist.u Kalzimimetika erhöhen die Sensitivität des Calcium-sensing-Rezeptors, senken damit die Parathormon-Spiegel<strong>und</strong> führen zu einer Verbesserung der Kalzium-Phosphat-Homöostase.Benefit <strong>für</strong> <strong>Knochen</strong> <strong>und</strong> GefäßeKalzimimetika bei NiereninsuffizienzEine eingeschränkte Nierenfunktion istassoziiert mit einem gestörten Phosphat-Kalzium-Vitamin-D-Metabolismus.Dies führt zur Entwicklung eines sek<strong>und</strong>ärenHyperparathyreoidismus (sHPT).Die Konsequenz dieser Dysregulation istassoziiert mit einer vermehrten Gefäßverkalkung,die wiederum mit einer erhöhtenkardiovaskulären Mortalität <strong>und</strong> Morbiditätder Patienten mit chronischerNiereninsuffizienz (CKD) vergesellschaftetist. Im Weiteren werden die experimentellen<strong>und</strong> klinischen Ergebnissehinsichtlich eines eventuellen protektivenEffekts der Kalzimimetika auf <strong>Knochen</strong><strong>und</strong> Gefäße beschrieben.Sek<strong>und</strong>ärer Hyperparathyreoidismusbei NiereninsuffizienzEin Großteil der CKD-Patienten im Stadium4 <strong>und</strong> 5 sowie mehr als ein Drittelder Dialysepatienten leidet an sHPT. Diesführt zu einer Zunahme der Gefäßverkalkung<strong>und</strong> damit zu einer erhöhten kardiovaskulärenMortalität <strong>und</strong> Morbiditätder CKD-Patienten. 1 Die Verkalkung imBereich der Gefäße betrifft allerdingsgrößtenteils nicht die Intima wie bei Patientenmit koronarer Herzerkrankung,sondern die Media der arteriellen Gefäße.Hier kommt es zu Verkalkungsprozessenim Bereich der arteriellen Muskelzellen,die schließlich in einem knöchernenUmbau der Gefäße resultiert.Dies wird als Mönckeberg-Gefäßsklerosebezeichnet. Auch im <strong>Knochen</strong> findensich typische Veränderungen im Rahmeneines sHPT, genannt Osteodystrophie.Durch einen vermehrten <strong>Knochen</strong>umbaukommt es bei CKD-Patienten zu einer erhöhtenFrakturrate. 2Therapie des sHPT beichronischer NiereninsuffizienzVor Einführung der Kalzimimetika bestanddie Therapie des sHPT bei CKD-Patienten aus supraphysiologischen Vitamin-D-Dosierungen,der Gabe von Kalzium<strong>und</strong> der operativen Sanierung dessHPT mittels Parathyreoidektomie. Allerdingsführten diese medikamentösen<strong>und</strong> operativen Therapieoptionen zu zusätzlichenVerkalkungen des Gefäßsystems.Die Parathyreoidektomie resultiertin einem dauerhaften Hypoparathyreoidismus.Dieser führt zu einem „LowTurn-over“-<strong>Knochen</strong>. Dieser <strong>Knochen</strong>kann in weiterer Folge Kalzium <strong>und</strong>Phosphor nicht mehr aufnehmen, wodurchdas Risiko von Hyperphosphatämie<strong>und</strong> der kardiovaskulären Verkalkungdeutlich steigt. 3 Durch die Einführungder Kalzimimetika hat sich bei denCKD-Patienten eine ganz neue Therapieoptiondes sHPT ergeben.Ass.-Prof. PD Dr. Kathrin EllerMedizinische Universität Graz, KlinischeAbteilung <strong>für</strong> Nephrologiekathrin.eller@medunigraz.atKalzimimetika steigern die Sensitivitätdes Calcium-sensing-Rezeptors hinsichtlichseiner Bindungsaffinität zu Kalzium.Der Rezeptor ist in Organen exprimiert,die die systemische Kalziumhomöostase– wie Niere, Darm, <strong>Knochen</strong>, Schilddrüse<strong>und</strong> Nebenschilddrüse – modulieren. 4Allerdings findet sich eine Expressionauch auf anderen Organen wie Haut,Gehirn, Mammae, Hoden, Plazenta,Herz <strong>und</strong> Gefäßen. 5 In der Nebenschilddrüseführt die Aktivierung des Calciumsensing-Rezeptorszu einer vermindertenPTH-Produktion <strong>und</strong> Sekretion, wodurchdie Serum-Kalziumspiegel gesenkt werden.Dies wird über eine verminderteKalziumresorption über den Darm <strong>und</strong>eine vermehrte Kalziumausscheidungüber die Niere mediiert. 6Wirksamkeitsevidenz<strong>für</strong> KalzimimetikaZur Wirkung der Kalzimimetika gibt eseine Anzahl an In-vivo- <strong>und</strong> In-vitro-Studien,die eine signifikante Verbesserung16SPECTRUM OSTEOPOROSE 1/<strong>2013</strong>

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