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SOsteo 1/2013 - Österreichische Gesellschaft für Knochen und ...

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(CaSR) <strong>und</strong> der Vitamin-D-Rezeptor(VDR) (Abb. 1).Der Fibroblasten-regulierende Faktor(FGF-23) soll nach neueren Untersuchungeneine entscheidende Rolle <strong>für</strong>die Entwicklung der Hyperphosphatämie<strong>und</strong> des Kalzitriol-(1,25[OH] 2 D 3 )-Mangelsspielen.Die Achse CKD-MBD (Chronic KidneyDisease/Mineral and Bone Disorder):Die chronische Nierenerkrankung (CKD)wird nicht mehr isoliert, sondern in direkterBeziehung mit der Störung desMineral-<strong>Knochen</strong>-Stoffwechsels (MBD)betrachtet.Der Achse CKD-MBD wird die entscheidendeRolle bei der Progression vaskulärerSchäden mit erhöhter kardiovaskulärerMortalität zugeordnet. Eine Diskussiondarüber findet auch zunehmend Bedeutungin der Endokrinologie/Osteologie<strong>und</strong> Kardiologie. Die Klinik kennt aus derSicht des Internisten mit SchwerpunktNephrologie, Osteologie <strong>und</strong> HypertensiologieBeispiele von arterieller Mediakalzinose(Einlagerung von Ca-Pi in dieGefäßwand) <strong>und</strong> Wirbelkörperfrakturen(Röntgen) sowohl beim sHPT als auchbei hypodynamer/adynamer <strong>Knochen</strong>erkrankung(histologische Äquivalente inder Beckenkamm-Biopsie [<strong>Knochen</strong>typIIIc oder –IIa nach Delling]) (Abb. 2).Die Diagnostik der renalen Osteopathiesoll neben Ca, P i <strong>und</strong> dem <strong>Knochen</strong>-Anbau(alkalische Phosphatase [AP] <strong>und</strong><strong>Knochen</strong>-AP) auch den <strong>Knochen</strong>-Abbau(boneTRAP5b) sowie PTH <strong>und</strong> VitaminD (25[OH]D) umfassen.Die Therapie der renalen Osteopathieliefert entsprechende Beispiele bei oralenPhosphatbindern mit Aluminium-Hydroxid(Al[OH] 3 ) mit den Folgen Osteomalazie,Osteopenie, Osteoporose, Anämie<strong>und</strong> Demenz.Bei Kalzium-hältigen P i -Bindern wie Kalzium-Karbonat(CaCO 3 ) <strong>und</strong> Kalzium-Azetat (Ca[CH] 3 [COO] 2 ) kommt es zurKalzium-Überladung (extraossär, auch inGefäßen) <strong>und</strong> Beispielen von Hyperkalzämie.AAbb. 2: LWS <strong>und</strong> Kreuzbein mit Wirbelköperfraktur im Röntgen (A); Histologie einer BKB mitTyp –IIa nach Delling (Osteopenie) (B); Media-Kalzinose mit Intimasklerose einer Dialyseshunt-Arterie(C)BCDer Kalzium- <strong>und</strong> Metall-freie P i -BinderSevelamer-Hydrochlorid (-Karbonat)brachte einen Rückgang von Herz-, Gefäß-<strong>und</strong> Klappen-Verkalkungen. BeimKalzium-freien metallhaltigen Pi-BinderLantanum-Karbonat stehen Langzeit-Verläufe ohne <strong>Knochen</strong>-Retention vonLantanum noch aus.Nach dem Vitamin-D-Hormon1,25(OH) 2 D 3 (Kalzitriol) in der Mitteder 1970er-Jahre <strong>und</strong> seinen Analogenwar erst durch den selektiven Vitamin-D2 -Rezeptor-Aktivator Paricalcitol(19-Nor-1,25-D 2 ) eine Suppression dessHPT (VDR-Rezeptor) ohne die Nebenwirkungeneiner Hyperkalzämie <strong>und</strong>Hyperphosphatämie möglich.Das Kalzimimetikum Cinacalcet greiftdirekt am Ca-sensing-Rezeptor an <strong>und</strong>senkt die Hyperkalzämie. Durch seineoral eingeschränkte Verträglichkeit sindder Austitrierung des Medikamentenach oben oft Grenzen gesetzt. EineKombinationstherapie des fortgeschrittenensHPT mit hochdosiertem Paricalcitol<strong>und</strong> Cinacalcet niedrig dosiert istvon Vorteil.Die Zahl der Parathyreoidektomien istmit Ausnahme des autonomen Nebenschilddrüsen-Adenoms,wo sie nicht zuumgehen ist, rückläufig.Die hypodyname/adyname <strong>Knochen</strong>erkrankungkann Folge einer Übertherapieoder nicht-indizierter Behandlungen mitD-Hormonen <strong>und</strong> Nachfolgeentwicklungensein (weiter abnehmende Beckenkammbiopsienmit fehlender Klassifikationder ROP vor Therapie), aber auch alsFolge von reduziertem AZ, Malnutrition,Immobilisation, bei Abusus-Patienten<strong>und</strong> langjährigem Diabetes mellitus Typ1 sowie Frauen mit vorbestehender OPEauftreten.Die Klassifizierung von FGF-23 <strong>und</strong> KofaktorKlotho <strong>und</strong> der Einfluss von FGF-23 auf die kardiovaskuläre Mortalitätbedürfen weiterer Abklärung, bevor therapeutischeKonsequenzen folgen können.■Literatur:- Delling G.: Morphologie der renalen Osteopathie. Dialyse 1985; 10:16-18- Jehle P.M., Jehle D.: Renale Osteopathie. Poster, San Diego, 36 th ASN, Nov.2003; Osteologieforum 2004, 10 (3):35-48- KDIGO (2009): Clinical Practice for the Diagnosis, Evaluation, Preventionand Treatment of Chronic Kidney Disease Related Mineral and BoneDisorders (CKD-MDB). Kidney Internat 2009; 76 (Suppl. 113):1-130- Schulz W. (2012): Hyperkalzämie; Kap. 16: Renale Osteopathie, 119-167;Dustri-Verlag, Dr. Karl Feistle, München-OrlandoSPECTRUM OSTEOPOROSE 1/<strong>2013</strong> 15

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