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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519Die neue Synagoge an der Lessing-Straße wurde am 11. Juni 1893 eingeweiht(Abb. 7). An der Feier hatten sich außer der vollzählig versammelten Gemeinde auchdie Vertreter des Stadtmagistrats, die Stadtverordneten, die Direktoren des HerzoglichenLehrer-Seminars und der Städtischen Realschule, auswärtige Kuratoren derSamsonschule, viele geladene Bürger aus der Stadt Wolfenbüttel und die am Baubeteiligt gewesenen Handwerker vor dem stattlichen Gotteshause versammelt. DerFestakt begann mit der Ansprache des ·Herrn Kreismaurermeisters Dauer, welcherden vergoldeten Schlüssel zur Tempeltür dem Vorsteher des Synagogenvorstandes,Herrn Bernhard Cohn, überreichte. Dieser gab den Schlüssel auf einem seidenenKissen seiner Tochter Cilli Cohn. Nachdem ihr an die Versammelten gerichteterProlog verklungen war, nahm der Landesrabbiner Dr. Rülf den Schlüssel in Empfangund öffnete die Tempelpforte, durch welche nunmehr die Festversammlung dieSynagoge betrat. Die Damen nahmen auf der Empore, die Herren im unteren RaumPlatz. Der Chorgesang" Wie lieblich sind deine Zelte, Jacob, deine Wohnungen,Israel" in hebräischer Sprache von den Samsonschülern unter Begleitung von Instrumental-Musikder Lindenberg'schen Kapelle gesungen, bildete den Beginn des Festgottesdienstes.Nach weiterem Gesang des Vorbeters folgte die Einholung derThorarollen, welche vom Rabbiner, dem Vorbeter und den Gemeindeältesten unterChorgesang durch das Gotteshaus getragen und sodann in die Heilige Lade gelegtwurden. Der Rabbiner weihte hierauf die Heilige Lade und den Altar unter Gebetein und hielt sodann nach abermaligem Gesang des Chors die Weiherede. An dieseschloß sich der Gesang der Beethoven'schen Hymne "Die Himmel rühmen desEwigen Ehre". Hierauf folgte das vom Rabbiner gesprochene Gebet für Kaiserund Reich sowie der in hebräischer und deutscher Sprache gesprochene Segen. Miteinem Hallelujah-Gesang wurde die erhebende Feier beendet.Der im orientalischen Stil nach Plänen des Geheimen Hofrats Professor ConstantinUhde (Braunschweig) ausgeführte Bau wurde am I. Juli 189z begonnen undder Grundstein am 16. August gelegt (Abb.8). Die beiden Kronleuchter wurdenvon Schlossenneister Bahns angefertigt. Im Tempel waren zoo Sitzplätze für männlichePersonen und auf den Emporen 84 Sitzplätze für Frauen. Am Haupteingangbefand sich eine große Halle, von der dahinter liegenden kleinen Vorhalle gelangteman in den Tempelraum. über der großen Halle war ein Konferenzzimmer, überder kleinen Vorhalle ein Raum für die Orgel 68). .Zu seinen Lebzeiten lag das religiöse Leben in Wö)fenbüttel in den Händendes Mareus Gumpel Fulda ben Mose. Nach seinem Tode wird sein Sohn MeyerGumpel als der ältere unter den Geschwistern zusammen mit dem Infonnator undspäteren Rabbiner Simon Wolff Oppenheimer das religiöse Leben bestimmt haben.Nadt Meyer Gumpel übernahm zunächst die Leitung sein Bruder Samson, danachsein Bruder CoppeI. Dessen Nadtfolger wurde Philipp Samson; als dieser 1805 verstarb,übernahmen zunächst provisorisch das Amt des Vorstehers Mareus Jüdel undBeer Coppcl bis September 1806, worauf Levy Gumpel Samson - ein Sohn vonGumpel Samson in Amsterdam -, der 1806 nach Wolfenbüttel verzog, zum Vor-88) Wolfenbütteler Kreisblatt 11. Juni 1893.75

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