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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519kenburg und Wolfenbüttel ließ Herzog Ludwig Rudolf als ein wenig toleranterFürst 1733 den jüdischen Gottesdienst in seiner neuen Residenz (wie auch in Braunschweig)untersuchen - ein Verbot desselben ist dagegen nicht ausgesprochen.Während dieser synagogalen Frühzeit trug ein seit etwa 1740 in Wolfenbüttelweilender Verwandter des Braunschweiger Kammeragenten Alexander David, J osephAlexander ([Feder-] Schneider), sich mit dem Gedanken der Errichtung eines eigenenTempels. Dafür wollte er an den Landesherrn eine Pacht von SO Thaler zahlen.Joseph Alexander hielt sich mit seiner Familie verschiedentlich in Wolfenbüttel alsunvergeleiteter Jude auf, wohnte zuvor im benachbarten Wendessen, später aufverschiedenen Gärten vor den Toren Wolfenbüttels. Er hatte sich durch seineTempel-Absichten mit den Gebrüdern Gumpel, denen er zuvor "zur Hand gegangen",entzweit und ging nun an den Feiertagen in den Tempel seines BraunschweigerVetters. Am 30. September 1744 erhielt er auf seinen Antrag einen Schutzbrief, derjedoch am 3. Dezember 1744 wieder zurückgenommen wurde.1781 errichtete Philipp Samson in einem Nebengebäude des Elternhauses seinerFrau, Harzstraße Nr. 12/563, anstelle des bisherigen Betsaales eine Synagoge 87).Diese enthielt viele Gesetzesrollen und Gebettafeln; in ihr befanden sich außer denPlätzen für die Zöglinge der 1786 gegründeten Schule 56 Männersitze und außerdemein Frauentempel, der 15 Plätze hatte. In diese Synagoge wurden die Gerätschaften,die von den Israeliten für den alten Tempel angeschafft worden waren, z. B.:8 Gebetpulte, verschiedene Gebettafeln, Kron- und Wandleuchter, mit übernommen.Meyer Gumpel hatte spätestens nach dem Verkauf des väterlichen Hauses1735/36 (wenn nicht schon 1733 nach dem Tode seines Vaters) ein dem Gottesdienstdienendes Zimmer neu geschaffen. Um diese Synagoge samt dem Frauenbad fürewige Zeiten zu sichern, bestimmte er - nach den Worten des späteren GemeindevorstehersLippmann Reis (1843) - zwei Wochen vor seinem Tode am zz.Januar1764 und zusätzlich zu seinem Testamente vom 1. Mai 1763, daß seine Erben dasHaus niemals verkaufen sollten. Das Frauenbad verlegte Philipp Samson in sein1783 käuflich erworbenes Haus Ass-Nr. 334 auf dem Großen Zimmerhof Nr.18,in welchem es bis zu dessen Verkauf im Jahre 1836 verblieb.Die Inschrift der durch die Synagogen-Brandstiftungen 1938 mit vernichtetenHeiligen Lade lautet nach den übersetzungen aus dem Jahre 1843 durchRabbiner Herzfeld (Braunschweig):Zum Guten werde gedacht der gelehrteund berühmte R Samson, seligenAndenkens, der Sohn des berühmtenR Gumpel Fulda seligen Andenkens. ErInspektor Ehrenberg:Zum Guten werde gedacht derName des geehrten R Samson, des Sohnesdes geehrten R Gumpel Fulda. Erhinterließ von dem Segen, mit dem ihn87) Die Angabe bei Dr. Sdmee in ~Die Hoffinanz" Bd. Il (Berlin 1954) Seite 99, daßAlexander David (gestorben 1765 in Braunsmweig) kurz vor seinem Tode der jüdischenGemeinde Wolfenbüttel ein Haus zur Synagoge schenkte, ist ein Irrtum - es war eine Schenkungan die Braunschweiger Gemeinde und betrifft deren frühere Synagoge KohlmarktAss-Nr. %90.73

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