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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519vielmehr besser sein [20] wolle, ihn mit guter Arth vorbeizugehen, damit er destoweniger aus den Schranken fallen könne. Weil allemahl zu vermuhten, daß derjenige,der den Sohn gegen den Vater zum Mißtrauen bringen wollen, dergleichen auchzwischen Brüdern bei Gelegenheit tentiren werde. Du weißt zudem, was er mir nochneulich für Verdruß wegen meiner Reisegelder gemacht, und wie sehr er dabei denRespect gegen mich verlohren, kanst also daraus schließen, was du dermaleinst,wann er erst hat, was er will, selbst von ihm zu gewärtigen, da seiner Mutter SSb)schwülstiger und unruhiger Geist ihn gleichsahm zwiefältig regieret.Ich habe sonst, damit du darunter in keinen Ambaras kommen möchtest, [21] austreuer Vorsorge für dein Bestes, den Generalfeldmarchall von War t e n s -1 e ben 84), der zu Berlin disgoustiret ist, auf gewisse Maße bereits engagiret undihm sowoll das Kriegs- als Cammer-Praesidium versprochen. Es wird aber nun beidir stehen, ob du ihn noch nehmen wilt. Sonst kennest du ihn selbst noch von derInvasion 35) her, da er von Gothe 36) in Gesandtschaft hier war, und weißt, was erfür ein angenehmer Mann im Umgange ist. Ich kann ihn auch auf mein Gewissendir recommendiren und ihm das Zeugnis geben, das er sowoll ein tapferer Kriegesheld,als erfahrener Cammeraliste [22J und Bergsachverständiger, türnemlich aberein gottsfürchtiger und redlicher Mann sei, auch dabei so 'lJiel andere vortrefflicheStaatswissenschaften besitzet, dergleichen man selten in einem Subjecto so beisammenfindet.Der Cantzier und Baron Imhoff wissen beide, was darüber in geheim mit ihmtractiret worden, und wirstu selbst finden, daß du aut keine Weise besser denenvielen Ungelegenheiten, so dir sonst unvermeidlich bevorstehen, entgehen könnest.Die etliche tausend Thaler, so vorerst auf sein Entretien mehr gehen, müßte manum so viel weniger ansehen, da so viel Gutes dadurch wird gestiftet werden, solcheGelder auch zudem, so bald der General-Lieutenant von Bernstorff37) und der Ober­Marchall vorbeikommen, wieder cessiren können. [23] Würde dann ja der vonMünchhausen sich ohne Raison disgoustiret finden und nicht ruhig sein wollen: soübe das i/ licet/ lieber so fort als zu spähte; du wirst nichts bei ihm verliehren. Danner ist weder gelährt noch häuslich; woll aber schmücket er sich desto mehr mit frembdenFedern, und wer die zu erkennen weiß, der findet weiter nichts als Ruhmrätigkeitund Falschheit. Falsche Leute leide aber nicht in deinem Hause!W ürdestu jedoch den von Wartensleben nicht, sondern gleichwoll lieber aufden von Münchhausen reflektiren, selbigen auch woll gar mit in den GeheimbtenRaht [24] ziehen wollen: So hastu zwar darunter deinen freien Willen. Erinneredich aber als dann doch, umb deiner eigenen Ruhe willen, wenigstens nur der uner­;hörten Undankbarkeit, womit er den Ober-Marchall seinen W ollthäter gelohnet,33 b) Anna Sophia von Gropendorff, 1654-1696.") Alexander Hermann Graf von Wartensleben, 1650-1734; Kgl. preuß. Generalfeldmarschall.311) Der überfall auf Wolfenbüttel durch Celle und Hannover (1701).H) Gotha.17) Hans Valentin von Bemstorff, Generalleutnant, t 1715.

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