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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519genant 62), ein affstorriger und auffgeblasener mahn, nach der Clauß abegeschicket,und furdert den abt sambt seine conventualen auf! die ebteystuben zusammende undleget sein credentz 63) fur, welchs inhalts wahr, mahn solte dem gesanten in seinemanbringen fulkomen glauben geben, als wehn die rethe alle midteinander da wehren,zeiget darneben seine werbunge ahn, das die heimgelassen hertzogin 64) sambt allenrethen gar groß mißfallen trügen, das die conventualn, nachdem ir abt gestorben,sie ires kopffs gebaret, zugefahren und einen andern abt ahn seiner stadt erkoren,da sie sich doch wüsten zu berichten, das man keinen munch oder frater, vielmehreinen abt, ohne furwissen des fursten oder deren heimgelassen rethe erwelen solte,und das man alsobalt, da der abt gestorben, solches nach Wulffenbuttel ahn denhertzogen oder jo zum wenigsten ahn die heimgelassen rethe hette sollen gelangenlassen und bescheid darauff erwartet, deren dan keins geschein were, - so hette ehrnuhn den bevehlig, das ehr den vormeinten abt (wie ehr sagte) seines ambts vonstunden ahn entsetzen solte, auch alsobalt und ungeseumbt sich auß dem elosterbegeben, man wolle inen nit darinnen wissen, midt dem anhange, wo ehr solchembevehlig nit gehorsamen wolte, so walte ehr inen auff einen wagen binden undnach Wulfenbuttel fuhren. Midt solchen und dergleichen worten wart der guetealte her 'lohan Beckman und seine conventualen angefahren. Darauff der novuselectus sein berich[tJ than, nemblich das ehr legitime eligiret und von der ebtissinzu Ganderßheimb confirmiret wehre, walte sich nit vorhoffen, mahn wolte inen alseinen vorlebten mahn also ins elendt vorweisen. Die fratres baten deßgleichen fleissig,das ehr solange zufrieden sein walte, man wolte die ebtissin zu Ganderßheimb ersuechenund irs radts uns erholen. Aber ehr wardt noch zorniger, und muchte unsnit helfen, was wir hirtzu sagten. Letziich, da alles nit helffen muegen und ehr vonder ebtissin nit horn (wolte), hatt ehr gesagt:" Was ebtissin, ebtissin! Ich wil ..... hie..•••. ssen!" Endtlich, do es jo anders nit sein konte, auch der gesanter midt drauwortenstedts anhielt, ehr wolte inen nach Wulffenbuttel ins gefengnuß fuhren, sagteehr midt betrubtem herzen: "Nu sey es godt geklaget, das ich also unschuldig und erbarmlichsol vorweiset werden. Ich habe mich alle meine tage fur eicken hosen 65)gehuetet, das ich die in meinem alter noch saIte antzihen, wurde mich beschwerlichfallen." Darauff der hoffmeister gefordert und wart im befohlen, ehr solte denwagen zurichten, pferde dafur hangen und den abt von stunden ahn vom elosterfuhren, welches dan alsobalt geschein, das also der guete mahn ungessen vom cloistermussen abweichen, und ist der gesanter hinter dem wagen auch selbst hinab geritten.Ehe der gesanter aber wegkzohe, hatt er den conventualen gar ernstlich geboten,das sie den abt bey leibsstraffe nit soIten wiederumb einlassen und sich seiner nitsolten ahnnehmen 66).82) Heinrich von der Lühe, herzoglicher Rat, vgl. Samse, a. a. 0., S. 158.83) = Beglaubigungsschreiben.") Herzog JuIius' Gemahlin Hedwig, geborene Markgräfin von Brandenburg.8&) Gemeint ist offenbar der eichene Schließblock für die Gefangenen.ee) Der vertriebene Abt wandte sich zunächst nach Hildesheim, wo er im St. Godehardiklosterunterkam. Am Z7. März 1570 legte er dort 1000 Goldgulden auf Zins an (VII B Hspo BI. 16); er hatte also außer seinem Siegel auch Barmittel des Klosters mitnehmen können.Von Hildesheim aus ging er nach Erfurt.18

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