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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519gehörigkeit der drei Vertreter des Mineralreiches (Magnetit-Prehnit-"Diamant"/Bergkristall) hin.Von den Erweiterungen des Textes gegenüber den Vorlagen nennen wir hiernur zwei besonders widltige, die sidl auf die Verwahrung des Steines und auf dieFrage seiner Edltheit beziehen. Die Tatsache, daß Beireis seinen Hauptschatz ausder rechten Hosentasche zum Vorschein brachte, hat Goethe sonst nur in dem Briefvom z6. Dezember 1807 an Johanna Frommann angedeutet 17!). Ganz aus dervisuellen Erinnerung heraus heißt es nun 173):Nachdem er uns die Gestalt wohl eingeprägt, brachte er ohne weitere Ceremonien aus derrechten Hosentasche das bedeutende Naturerzeugniß.Besonders interessant aber ist die Abänderung, die Goethe mit folgenden Zeilenseiner Reisenotizen vornahm 174):Betrachtet man ferne Gegenstände dadurc7J so erscheinen sie völlig farblos. Nabe versäumtich sie zu betrachten.Demgegenüber heißt es in den Tag- und 'Jahresheften 175):Indessen er nun sich weitläufig darüber herausließ, hatte ich, chromatischer Prüfungen eingedenk,das Wundere; vor die Augen genommen, um die horizontalen Fensterstäbe dadurchzu betrachten, fand aber die Farbensäume nicht breiter, als ein Bergkrystall sie auch gegebenhätte; weßhalb ich im Stillen wohl einige Zweifel gegen die Echtheit dieses gefeiertenSchatzes fernerhin nähren durfte.Unter den Abänderungen, die Goethe gegenüber seiner Vorlage vornimmt, istzunächst auf einen bisher unberichtigt gebliebenen Diktierirrtum hinzuweisen.Goethe verwechselte die Namen zweier ReiseschriftsteIler, die ihm beide von früherenStudien her geläufig waren. Statt Tourneforts 176) muß es richtig" Taverniers"172) B 19. 479: Für eine recht hübsche Brieftasche hoffte ich Ihnen zu danken, nun überra.~chtmich eine sehr schöne, die mir ein außerordentliches Vergnügen macht. Dank! denbesten Dank! dap Sie mich auf ewig vor der Versuchung gerettet haben, meine liebstenPapierschätze, wie Beyreis seinen Diamanten, wie Werner seine Sonette, auf eine wunderlicheWeise zu verwahren und zu produciren.173) W A 35,231.m) Goethe, ReisenotizenBl.4. 13-16.176) W A 35. 232. - Vgl. B 40. :u6 (Goethe an den Herzog Karl August, 4. I. 1826):Der hoffnungsvolle Besitzer eines wahrscheinlich beireisischen Diamanten scheint wenigstenskeinen Begriff von der Härte solcher Edelsteine zu haben. Um einen solchen echten Steinschleifen zu lassen werden große Summen erfordert. Findet er 'Jemand zunächst, der ihnschleift, so wird ein hübscher Bergkrystall zum Vorschein kommen, weniger werth als derrohe mit seiner Feuersteinhülle gewesen wäre.176) W A 35. 231: Eines Morgens zeigte er in einem Bande der Reise Tourneforts dieAbbildung einiger natürlichen Diamanten, die sich in Eiform mit theilweiser Abweichung in'sNieren- und Zitzenförmige unter den Schätzen der Indier gefunden hatten. Nachdem er unsdie Gestalt wohl eingeprägt, brachte er ohne weitere Ceremonien aus der rechten Hosentaschedas bedeutende Naturerzeugniß. In der Größe eines mäpigen Gänseeies war es vollkommenklar, durchsichtig, doch ohne Spur, daß daran geschliffen worden; an der Seite bemerkte maneinen schwachen Höcker, einen nierenförmigen Auswuchs, wodurch der Stein jenen Abbildungenvollkommen ähnlich ward.171) V gl. die Anmerkung zu G 0 e t h e, Reisenotizen BI. 4. I und das Schrifttumsverzeidmis.u

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