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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519dem Betrachter Vielfalt und Reichtum der geschichtlichen Entwicklung anschaulichzum Bewußtsein.Brachte nun der geschäftige Besitzer aus einem nebenstehenden Schrank neue Schieber zumAnschauen so ward man sogleich der Zeit und dem Ort nach anders wohin versetzt 156).Auch vom Standpunkt der Farbensymbolik des Dichters aus gesehen, kommtmit den goldenen und silbernen Münzen ein neues, wichtiges Element in denAufbau der Sammlungsbeschreibung hinein 157). Auf die bunten Farben Rot, Blauund Gelb folgen die Glanzfarben der beiden Edelmetalle 158). Vom Gold- undSchatzmotiv ist schon oben bei der Interpretation des Greifenvergleichs die Redegewesen. Den kostbaren Münzen gegenüber sehen wir Beireis als schatzhütendenGreifen recht eigentlich in seinem Element. Es ist jedoch zu beachten, daß Goldund Silber in der Beireis-Charakteristik vorzugsweise als gemünztes Metall inErscheinung treten. Die schönen Gold- und Silbererzstufen der Mineraliensammlunghat Goethe nicht genannt. Auch von den Goldmachergeschichten des Beireis­Gerüchtes und dem Barrengold, das der geschäftstüchtige Professor in seinemHause zu horten pflegte, spricht Goethe nicht. Dagegen heißt es wenig später 159):• .• eine Masse gemünztes Gold und Silber verleiht selbst dem Unwahren Ansehen undGewicht; man läßt die Lüge gelten, indem man die Baarschaft beneidet.(66) W A 35, lU.167) Vgl. Sc h m i d t, Farbensymbolik 131-z46.1118) Insgesamt sechsmal erscheinen die Worte "Gold", "golden" in der Beireis-CharakteristikderTu'J: W A 35,117 (Gemäldesammlung): Dieses preis'WÜrdige, durchaus unschätzbareBild [Dürer-Selbstbildnis von 1493], das ein wahrer Kunstfreund im goi den e nRahmen eingefaßt im schönsten Schränkchen aufbewahrt hätte. E b d a. 118-119: Bessergedacht und meisterhafter ausgeführt war nicht leicht etwas zu schauen, und hätten wir nichtunsere jährlichen Ausstellungen abzuschließen festgestellt, so würden wir diesen Gegenstand[das Thema "Gemüsemarkt" mit 6 Figuren]. wie er hier beschrieben ist, als Preisaufgabegesetzt haben, um die Künstler kennen zu lernen, die, von der überhandnebmenden Verirrungauf GoI d g run d noch unangesteckt, in's derbe frische Leben Blick und Talent zu wendengeneigt wären. E b d a. 121 (Münzkabinett): Die goi den e n Münzen römischer Kaiserund ihrer Familien hatte er aufs vollständigste zusammengebracht; e b d a. 1n: Eben sowenig fehlte es sodann an goI den e n Rosenoblen; e b d a. 111-113: er behauptete [...]die goi d ne n Lysimachen seien durchaus falsch. E b d a. 119 (Reichtum und Scharlatanerie):1st nun ein solcher Besitz nicht etwa ererbt und offenbaren Herkommens, sondernim Geheimniß selbst erworben; so gibt man im Dunkeln alles übrige Wunderbare zu, manläPt ihn sein mährchenhaftes Wesen treiben: denn eine Masse gemünztes GoI d und Silberverleiht selbst dem Unwahren Ansehen und Gewicht; man läPt die Lüge gelten, indem mandie Baarschaft beneidet.Insgesamt dreimal erscheinen die Worte "Silber", "silbern" in der Beireis-Charakteristikder Tu'}. W A 35. UI (abendliche Bewirtung im Beireis-Hause): Abends bewirthete er unsauf chinesischem Porzellan und S; 1 b e r mit fetter Schafmilch, die er als höchst gesundeNahrung pries und aufnöthigte. E b d a. U1 (Münzkabinett): Sehr schöne Si I b e r m ü n­z e 71 griechischer Städte lagen vor, die, weil sie lange genug in feuchter verschlossener Luftallfbewahrt worden, die wohlerhaltenen Gepräge mit einem bläulichen Anhauch darwiesen.E b d a. ZZ9 (Reichtum und Scharlatanerie): denn eine Masse gemünztes Gold und Si I b e rverleiht selbst dem Unwahren Ansehen und Gewicht; man läßt die Lüge gelten, indem mandie Baarschaft beneidet (Sperrungen vom Verfasser). Vgl. auch T 10, 31.UD) \V A 35. 119.

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