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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> BraunschweigWie Beireis religiöse Bildmotive zu kommentieren pflegte, erfahren wir an dreiBeispielen 121).Hier war ein Christus, bei dessen Anblick ein Göttinger Professor in den bittersten Thränengußsollte ausgebrochen sein, sogleich darauf ein von einer englischen Dogge angebelltesnatürlich genug gemahltes Brot auf dem TisdJe der 'Jünger zu Emaus, ein anderes aus demFeuer wunderwürdig gerettetes Heiligenbild und was dergleichen mehr sein mochte.Was Goethe in den Tag- und 'Jahresheften wiedergibt, war ihm teilweise schonbekannt, bevor er nach Helmstedt fuhr. Im Dezember 1801 hatte J. Chr. Loder ihmeine Beireis-Schrift mit folgendem Titel übersandt 122):Ein Morgengesicht oder eine Erscheinung des Hofraths und Professors Beireis, nachdem erdas unvergleichliche, gcstikte Gcmähldc, welches den Aeskulap vorstellet. als ein unschätzbaresGeschenk von der Frau Hofräthin und Professorin Schlözerin erhalten hatte lIIS).Dieses Heftchen, das noch heute in der Goethe-<strong>Bibliothek</strong> aufbewahrt wird 124),enthält ein Huldigungsgedicht auf die genannte Dame sowie eine Verherrlichungseiner eigenen Kunstschätze. Unter dem Gedicht befinden sich Fußnoten, in denenBeireis die Wirkung seiner Bilder auf Betrachter beschreibt. Eine erste Anmerkung125) bezieht sich auf eine Mater dolorosa von Trevisani 126):"Herr Oberconsistorialrath und Probst Zöllner 127) in Berlin weinte im Mai des vorigenJahres in der Gegenwart seiner Frau Gemahlin, des Herrn Abt Henke 128) und des HerrnGeneralsuperintendentens Lichtenstein 1'0) bei dem Anschauen dieses Gemähldes. Und imJahre vorher brachte dieses Gemählde in der Seele des Herrn Professors Stäudlin 180) inGöttingen in der Gegenwart des Herrn Professors Pfaff 111) eine solche Wirkung hervor, dieich nie durch irgend ein Gemählde hervorgebradlt gesehen habe, besonders bei einem sogeistvollen Manne."121) W A 35, 115.12t) Mit einem Schreiben vom 14. 11. 1801: "Hier ist das berühmte Werk von Beireis,dessen ich letzthin Erwähnung gethan habe. Es steht Ihnen ganz und gar zu Befehl, damit zumachen, was Sie für gut finden." (Frdl. Mitteilung des Goethe- und Schiller-Archivs.)123) Bei r eis, Morgengesicht (ohne Seitenzahlen).124) Ru p per t Nr. 5396.IU) ZU den Versen in Bei r eis, Morgengesicht:"Die traurge Mutter Trevisanens,Die Zöllnern selbst zum Weinen zwang;"126) Bei r eis, Gemälde Nr. 139: "Francesco T r e v isa n i [1656-1746, Historienmalerder venetianischen, hzw. römischen Schule. Schüler Zanchis]. Mater dolorosa, Portrait.Der tiefste Kummer in allen Zügen; das schwerste, sprachlose Seelenleiden in dem hinstarrendenAuge voll Thränen. Der Schmerz scheint verkörpert zu seyn in diesem unvergleichlichenGemälde, und ergreift mit rührender Gewalt jedes Herz. 171/1 Z. hoch, 131/1 br."127) Johann Friedrich Zöllner (1753-1804), preußischer Oberkonsistorialrat und Propstan der St. Nicolaikirche in Berlin.126) Heinrich Philipp Konrad Henke (1751-1809), Prof. der Theologie zu Helmstedt.118) Anton August Heinrich Lichtenstein (1753-1816), ab 1798 Prof. der Theologie zuHelmstedt.130) Kar! Friedrich Stäudlin (1761-1816), Theologe und Konsistorialrat.131) Johann Friedrich Pfaff (1765-1815), Mathematiker, Prof. zu Helmstedt.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519

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