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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> BraunschweigDie Entstehung der nädlsten vier Halbspännerhöfe ist bald beschrieben, da sieaus zwei Ackerhöfen hervorgingen. Der Ackerhof, den man aus dem v. WallmodenschenKothof und den vier Hufen Kirchenland gebildet hatte, muß laut Erbregistervon 1595 und Dorfbeschreibung von 1685 in der Zwischenzeit geteilt worden sein.Das Land, die Zinsen und Dienste wurden von den beiden nachfolgenden Höfengen au zur Hälfte übernommen. Lediglich die viereinhalb Morgen vom fürstlichenAmt wurden insgesamt dem einen Hof zugeschlagen 32). In der Zeit von 1595 bis1685 muß auch die Umwandlung jenes Ackerhofes, zu dem nachweislich seit 1548die zwei Hufen des Klosters Steterburg und bald darauf zwei weitere vom Amtsgutgehörten, in zwei Halbspännerhöfe vorgenommen worden sein. Auch dieses Malhatte man das Ackerland, die Abgaben und Dienste exakt gehälftet 33).Auf eine weitere Entstehungsursache stößt man, wenn man die Angaben für densiebenten Halbspännerhof verfolgt. Er wird vom zweiten Erbregister an als Ackerhofgeführt. Im ersten fehlt er noch, und ganz offensichtlich ist er 1548 wüst gewesen.Mögen es noch die Nachwirkungen der Stiftsfehde gewesen sein, wahrscheinlicherwohl die des Schmalkaldischen Krieges, jedenfalls war die Hofstelle zu jener Zeitnicht besetzt. Bis 1567 hatte dann Jacob Koter den Hof von der Familie v. Rhüdenals Mciergut angenommen. überraschend ist der geringe Landbesitz. Er umfaßtenur eine Hufe und 15 Morgen, später wurde er statt dessen mit 40 Morgen angegeben.1458 hatte jedoch Bischof Ernst den Hof wie bei den anderen Adels familienauch mit vier Hufen an die lIerren v. Rhüden vergeben. Das geht aum eindeutig ausden Erbregistern hervor, die den alten Umfang von vier Hufen bestätigen, der Restsei verloren gegangen. 1685 betrug die Größe immer noch 40 Morgen, doch wurdeder Hof jetzt als Halbspännerhof bezeichnet. Auch in der Dorfbeschreibung von1756 behielt der Hof die gleidle Klassenzugehörigkeit. Ganz offenkundig tritt beidiesem Hof das Absinken aus der Klasse der Ackerhöfe in die der Halbspännerzutage. Verursacht wurde er ohne Zweifel dadurch, daß der Hof um 1548 nichtbesetzt war und dadurch ein Teil des Landes nicht unbedingt dem Grundherrn,jedoch der Hofstelle verloren ging 84).Vier versmiedene Entstehungsursachen lassen sich also allein für die Halbspännerhöfedes Dorfes Lutter nachweisen.1. Ein Kothof wird aufgestockt und rückt dadurch in die Klasse der Halbspännerauf. Dabei kann die HofsteIle selbst auf eine verhältnismäßig späte Gründungzurückgehen. Bei dem Beispielshof ist die Lage am Rande des alten Dorfes unverkennbar.Grundsätzlich könnte man annehmen, auch das zugelegte Land sei jungesRodungsland. In dieser Hinsicht gibt die Verteilung der Feldstücke auf die einzelnenWannen jedoch keinen deutlichen Hinweis.2. Zu einem neu gegründeten Hof wird gleich so viel Land gelegt, daß er sofortin die Klasse der Halbspänner eingereiht wird. Diesmal muß die Hofstelle jedom imKern des alten Dorfes gelegen haben. Wenn die Bezeichnung n W onhof" auf ein32) s. Anm. ~433) Ass. Nr.7, der andere Hof war bereits 1756 wüst und ist nicht mehr nachzuweisen.31) Heute Ass. Nr. 27.94http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519

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