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Auenmagazin 03/2012 - Auenzentrum

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VERÖFFENTLICHUNGENM. LohrArbeiten aus dem Institut für Landschaftsökologie Münster35Arbeiten aus dem Institut für Landschaftsökologie MünsterLibellen zweier europäischer FlusslandschaftenMathias LohrDie vorliegende Arbeit beschreibt die Libellenbesiedlung naturnaher und naturferner Flusslandschaften am Beispieldes Unteren Allier (Frankreich) und der Oberweser (Deutschland). Dabei werden die zeitliche und die räumliche Dynamikder Libellengemeinschaften analysiert. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für Entwicklungsmaßnahmenzur Auenregeneration abgeleitet.Der Allier, an dessen Unterlauf einer derbeiden Untersuchungsräume liegt, giltaufgrund einer nahezu unveränderten Geschiebe-und Abflussdynamik als einer derletzten naturnahen Flüsse Mittel- undWesteuropas. Demgegenüber unterliegt dieOberweser – der zweite Untersuchungsraum– bereits seit dem Mittelalter starkenanthropogenen Veränderungen. Dieseumfassen neben wasserbaulichen Maßnahmenauch stoffliche Belastungen infolgevon Salzeinleitungen. Beschreibungender Oberweser aus dem 19. Jh. lassen denSchluss zu, dass die Weser vor ihrem Ausbauvergleichbare Gerinnestrukturen undeine ähnlich hohe Umlagerungsdynamikbesaß, wie sie der Untere Allier noch heuteaufweist.Zur Charakterisierung der zeitlichen Dynamikwerden anhand von mehr als 10 000Datensätzen aus dem Zeitraum 1989–2005Bestandstrends der Libellenarten für denOberweserraum berechnet und analysiert.Anhand von regionalen Leit- und Differentialartenwerden für den UntersuchungsraumAllier auf der Basis von 61 Probeflächen insgesamtacht verschiedene Libellenzönosentypisiert. Die Libellengemeinschaften der152 Probeflächen des UntersuchungsraumesWeser werden zu 16 Zönosen zusammengefasst.Hervorzuheben ist dabei dieZönose des Allier-Hauptgerinnes. Sie weistmit 19 Arten eine der naturnahen Umlagerungsdynamikentsprechend außergewöhnlichhohe Diversität auf.Permanente Gewässer ehemaliger Seitengerinnesind in beiden Untersuchungsräumendurch einen hohen Artenreichtumgekennzeichnet. Am Allier lassen sichdie Zönosen dieser Gewässer dem Beweidungseinflussentsprechend differenzieren.Auenweiher, die inmitten von Rinderweidenliegen, werden aufgrund einer hohen Besonnungvor allem von thermophilen Artenwie Orthetrum albistylum und Coenagrionscitulum besiedelt.Die Entwicklung der Libellengemeinschaftenin einem ehemaligen Seitengerinne desOberweser zeigt, dass auch in stark anthropogenveränderten Flusslandschaften mitvergleichsweise geringem Aufwand auendynamischeProzesse reaktiviert werdenkönnen. Hervorzuheben ist dabei das engeräumliche Nebeneinander unterschiedlicherGewässer, die bereits nach wenigenJahren von artenreichen, auentypischenLibellengemeinschaften besiedelt wurden.Hier können in Jahren mit extremen WitterungsverhältnissenArten auf diejenigenGewässer ausweichen, die dann ihren Fortpflanzungsbedingungenentsprechen.Aus den Untersuchungen und Analysenwerden Empfehlungen für eine nachhaltigeEntwicklung und Regeneration von Flusslandschaftenabgeleitet. Hauptziel ist dabeidie Reaktivierung auendynamischer Prozesse.Hierzu werden Maßnahmen vorgeschlagen,die auf die individuellen Rahmenbedingungender jeweiligen Flusslandschaftabzustimmen sind.Bibliographische Angaben:Mathias Lohr (2010): Libellen zweier europäischerFlusslandschaften. (= Arbeitenaus dem Institut für LandschaftsökologieBd. 17) 183 Seiten. Münster.ISBN 978-3-937 455-14-3Preis: 25 EURBestellungen richten Sie bitte an:NLU - Projektgesellschaft mbH & Co. KG,Kley 22a, 48308 BösensellGem. Sendene-Mail: info@nlu-services.dewww.nlu-services.de,www.natur-landschaft-umwelt.de<strong>Auenmagazin</strong> <strong>03</strong>/<strong>2012</strong> 35

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