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Auenmagazin 03/2012 - Auenzentrum

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BERICHTE und ProJEKTEE. J. Schnell Dorn & P. Türk „Wir sind Bewohner des Auenlandes!“16 - 20insbesondere Kies. Als Laichsubstrat für typischeFlussfische wie Huchen, Nase oderBarbe ist dieses Substrat essenziell für dienatürliche Arterhaltung zahlreicher Fischarten.Neben Laichplätzen werden fernerBrut- und Jungfischhabitate sowie WinterundHochwassereinstände benötigt. Diesemüssen stets in ausreichender Qualität undQuantität vorhanden sein, um ein Überlebenzu sichern. Dabei sind die verschiedenenAnsprüche in den einzelnen Lebensphasenbei jeder Fischart unterschiedlich. Diemosaikartig verzahnten Teillebensräume inAuesystemen sichern mit ihrer Reichhaltigkeitoptimale Voraussetzungen für einen artenreichenFischbestand. Je heterogener einGewässerlebensraum in seiner Struktur undBeschaffenheit ist, umso größer ist das zuerwartende Fischarteninventar.Sind nur einige dieser komplexen Beziehungenund Interaktionen gestört odernicht mehr ausreichend vorhanden, reagierenFische genauso wie andere typischeAuenbewohner mit einem Bestandsrückgang.Fischbrut in der Au (aufgenommen im Brutstandort, siehe Folgebild) (Foto: J. Schnell)Auen, aus fischfaunistischer Sicht –ein „Hotspot“ der BiodiversitätDie Bedeutung dieser natürlichen gewässermorphologischenVerhältnisse im Bereichder Auen ist für die Fischfauna enorm.Auen mit intakter funktionaler Verbindungzum Fließgewässer weisen eine Vielzahlunterschiedlicher Gewässertypen mit diversenStrukturbedingungen und Habitattypenauf, welche für die Fischfauna jeweilsspezifische Lebensraumfunktionen erfüllen.Der einzelne Habitattyp ist dabei nie vonlanger Dauer, sondern entsteht infolge derDynamik in periodischen Abständen wiederund wieder neu.Je nach Jahreszeit, Abfluss oder Nahrungsangebotvollziehen Fische sowohljahres- wie auch tagesperiodisch bedingteWanderungen zwischen unterschiedlichenGewässerbereichen oder Gewässerabschnitten.In einem intakten Auensystemfinden sie ein reichhaltiges Lebensraumangebotvor. Dabei sind sie auf eineuneingeschränkte Vernetzung angewiesen.Die alleinige Wiederherstellung der linearenDurchgängigkeit entlang der Gewässerhauptachseist aus fischereibiologischerTypische Kinderstube für Flussfische: Flachwasserbereich im Auwald (Foto: J. Schnell)Sicht definitiv nicht ausreichend. Die lateraleVernetzung von Aue und Fluss hat eineebenso große Bedeutung für eine Vielzahlinsbesondere potamodromer Fischarten.Einschränkungen in der Passierbarkeitdurch Querbauwerke bewirken eine zunehmendenIsolation von Flussabschnitten undkönnen die Ausbildung einer standorttypischenFischfauna in einer natürlichen Bestandsdichteverhindern. Zahlreiche Artensind nur zu einem geringen Teil im Hauptstromzu finden und zumindest phasenweisean die unterschiedlichen Habitate derAuen gebunden.<strong>Auenmagazin</strong> <strong>03</strong>/<strong>2012</strong> 17

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