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Jahresbericht 2008 - Ärztekammer Nordrhein

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Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik<br />

Dialogforum „Pluralismus in der Medizin“<br />

Auch im Jahr 2007 hat das Dialogforum „Pluralismus in der Medizin“ seine Aktivitäten<br />

zur Förderung der Integration von konventioneller Medizin und komplementären<br />

alternativmedizinischen Verfahren fortgesetzt. Erstmalig ist man dabei in einen Erfahrungsaustausch<br />

auf europäischer Ebene getreten.<br />

Bereits seit dem Jahr 2001 ist es Ziel des Dialogforums<br />

„Pluralismus in der Medizin“, dessen Aktivitäten<br />

auf Initiative des Präsidenten der <strong>Ärztekammer</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong> (ÄkNo), Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe,<br />

eingeleitet wurden, durch einen offenen und vorurteilsfreien<br />

Dialog innerhalb der Ärzteschaft einen<br />

konstruktiv-kritischen Diskurs zwischen Vertretern<br />

der konventionellen Medizin und der Komplementärmedizin<br />

im Sinne einer bestmöglichen<br />

Patientenversorgung zu leisten. Hierdurch soll die<br />

bisher existierende relative Sprachlosigkeit und<br />

fehlende Kommunikation auf beiden Seiten aufgehoben<br />

werden.<br />

Das Dialogforum hat diesem Thema in der Vergangenheit<br />

bereits mehrere öffentliche Veranstaltungen<br />

gewidmet. So wurde, neben den Symposien<br />

„Menschenbild und Medizin“ („Medizin und<br />

Menschenbild: Das Verständnis des Menschen in Schul-<br />

und Komplementärmedizin“, Dt. Ärzte-Verlag, ISBN<br />

3-7691-0514-1) sowie „Pluralismus der Medizin -<br />

Pluralismus der Therapieevaluation“ (Schwerpunkt<br />

in: Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualität,<br />

Heft 4-5, 2005, Elsevier) im Jahre 2004 in Düsseldorf<br />

und Berlin, Ende 2006 im Haus der Ärzteschaft in<br />

Düsseldorf eine Fallkonferenz „Integrative Medizin“<br />

(Publikation in Vorbereitung) abgehalten.<br />

Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene<br />

Auch im Jahr 2007 konnten diese Aktivitäten<br />

weiter fortgesetzt sowie intensiviert werden. Im<br />

Rahmen einer internationalen Veranstaltung mit<br />

dem Thema „The Patient between Conventional<br />

and Complementary Medicine“ am 18. Oktober<br />

2007 in Brüssel, welche in Kooperation mit der<br />

Charité Berlin ausgerichtet wurde, ist erstmalig<br />

ein Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene<br />

gesucht worden. 125 Ärzte, Wissenschaftler sowie<br />

Vertreter des Europäischen Parlaments und<br />

von Patientenorganisationen tauschten sich vor<br />

dem Hintergrund der Therapiefreiheit über den<br />

Grad der Zusammenarbeit von Schulmedizin und<br />

Komplementärmedizin in der Praxis aus und diskutierten<br />

lebhaft bewährte Verfahrensweisen aus<br />

Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien<br />

sowie Schweden.<br />

Ziel dieser Veranstaltung war es, einen dauerhaften<br />

Diskurs auf europäischer Ebene ins Leben zu<br />

rufen und eine Plattform zu bieten, um Initiativen<br />

zur Integration von konventioneller Medizin und<br />

komplementärmedizinischen Verfahren zu koordinieren<br />

und zu fördern. Langfristige Ziele stellen<br />

dabei die Integration in die medizinischen Ausbildung,<br />

die Förderung des wissenschaftlichen Fortschritts<br />

sowie die Unterstützung einer geeigneten<br />

europäischen Gesetzgebung dar.<br />

Der Präsident der ÄkNo betonte im Rahmen der<br />

Veranstaltung, dass Medizin und ärztliches Handeln<br />

äußerst vielgestaltig seien. Entscheidend sei<br />

das angewandte Gesamtkonzept, welches dem Patienten<br />

ein bestmögliches Behandlungsergebnis ermögliche.<br />

Alle seriösen und im konkreten Einzelfall<br />

sinnvollen Therapieformen sollten dabei zum<br />

Nutzen des Patienten zum Einsatz kommen. Eine<br />

strukturierte Kooperation zwischen den Vertretern<br />

der unterschiedlichen Therapierichtungen sei<br />

daher angezeigt. Spätestens für das Jahr 2009 ist<br />

ein weiteres Europäisches Dialogforum in Brüssel<br />

geplant.<br />

Für Anfang des nächsten Jahres plant der Initiativkreis<br />

eine Veranstaltung zum Thema „Die Zukunft<br />

der IndividualMedizin“ in Berlin, die als<br />

Auftaktveranstaltung des Dialogforums auf Bundesebene<br />

vorgesehen ist. Ferner ist man bestrebt,<br />

im Jahr <strong>2008</strong> die Vorraussetzungen zu schaffen, innerhalb<br />

der nächsten zwei Jahre das Dialogforum<br />

durch Ansiedelung bei der Bundesärztekammer auf<br />

eine nationale Ebene zu bringen. Zur finanziellen<br />

Unterstützung der vielfältigen Aktivitäten des Dialogforums<br />

ist im nächsten Jahr die Gründung einer<br />

Fördergesellschaft geplant.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> | 31<br />

<strong>Ärztekammer</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong><br />

Übersicht der Mitglieder des<br />

Initiativkreises Dialogforum<br />

Pluralismus in der Medizin:<br />

Dr. med. Benno Brinkhaus, Berlin<br />

Prof. Dr. med. Gisela C. Fischer,<br />

Hannover<br />

Dr. med. Matthias Girke, Berlin<br />

Prof. Dr. med.<br />

Eckhard G. Hahn, Erlangen<br />

Prof. Dr. med. Hermann Heimpel,<br />

Ulm<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c.<br />

Jörg-Dietrich Hoppe, Düren<br />

Prof. Dr. phil.<br />

Robert Jütte, Stuttgart<br />

Dr. med. Helmut Kiene, Freiburg<br />

Dr. rer. pol. Wolfgang Klitzsch,<br />

Düsseldorf<br />

Prof. Dr. med. Karin Kraft,<br />

Rostock<br />

Prof. Dr. med.<br />

Peter F. Matthiessen,<br />

Witten/Herdecke<br />

Dipl.-Bw. Peter Meister,<br />

Herdecke<br />

Dr. med. Andreas Michalsen,<br />

Duisburg/Essen<br />

Dr. med. Michael Teut, Berlin<br />

Prof. Dr. med. Stefan N. Willich,<br />

Berlin<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.dialogforum-pluralismusindermedizin.de<br />

Interessierte<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

können sich unter<br />

Tel.: (0211) 4302-1376<br />

oder E-Mail:<br />

nina.ruettgen@aekno.de<br />

über die Initiative<br />

informieren und Publikationen<br />

durchgeführter<br />

Veranstaltungen anfordern.

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