jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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12.07.2015 Aufrufe

72 Hans Roland Baldus(Urbs) Roma statt Minerva-Allath darstelle. Da das Bild der Roma einstvon dem der Minerva abgeleitet wurde, sind beide in der Tat recht ähnlich.Gegen die Benennung Urbs Roma spricht meines Erachtens die makedonischeHelmform (Roma der Aurei, Taf. 7, 2: deutlich korinthisch — Minerva-Allathder Aurei, Taf. 7, 5: makedonisch 5) und die Tatsache, daßalle weiteren Ausrüstungsgegenstände (Lanze, kleiner Rundschild) bei derMinerva-Allath der Goldprägung wiederzufinden sind, nicht jedoch bei derStadtgöttin Roms (ihr fehlte, verglichen mit dem Gold, die Victoriola). Dietypologisch längst festgelegte Roma — sie sitzt übrigens üblicherweise auchnicht auf einem Thron, sondern auf Spolien — wird zudem wohl wenigerleicht geändert worden sein können als die Minerva-Allath. Denn derenDarstellung war ja auf den Uraniusaurei, zumindest für den Bereich derMünzen, gerade erst entwickelt worden und konnte viel eher variiert werden(einmal stehend, einmal thronend). Ich möchte also die Deutung Minerva-Allathbeibehalten.M. J. Price schließlich ließ auch in Zusammenarbeit mit D. R. Walker dievier Neuerwerbungen des B. M. chemisch untersuchen. Zu den Ergebnissensei nur soviel vorweggenommen, daß der Silberanteil stets über 90 °/0 lag(diese Zahl abgeschätzt in Chiron 5, 1975, 475), im Gegensatz zum älterenTyp mit grundsätzlich weniger als 15 0/0, durch welchen Unterschied die Reformeindrucksvoll belegt wird. Da Ph. Tyler 6 bei chemischen Untersuchungenan frühen Antiochener Antoninianen Valerians aus dem Gibraltarhoard auf ganz andere Werte für den Silbergehalt (15 90 bei ca. 3,94 gDurchschnittsgewicht) kommt als St. Bolin (30 bis 40 '')/0), ist die Wertrelation‚reformiertes' Tetradrachmon: Antoninian gegenüber Chiron 5, 1975,475 f. neu abzuschätzen: Ich komme jetzt auf ein Verhältnis von wenigstens11 : 1, berechnet allein auf der Basis des Silberanteils.II. Adlertetradrachmen, BillonEin interessantes neues Billontetradrachmon des Uranius im Gewicht von11,7 g, mit einer Stempelstellung wie 12', schwarzer, gelegentlich grünerPatina und in amerikanischem Privatbesitz (Sig. F. S. K., Orlando/Florida)hat eine originelle Geschichte: Ca. 1935 aus einem Lot ,alexandrinischer`Münzen als Tetradrachmon des Caracalla in New York erworben, späterals Uranius Antoninus erkannt, galt es bis vor kurzem — übrigens wohlauch R. Delbrueck — als Gußfälschung, wogegen aber sein Gewicht (DurchschnittSerie II: 10,97 g) und die Tatsache sprechen, daß eine mögliche Gußvorlagefür das Exemplar nicht bekannt ist. Inzwischen haben auch Kollegenvon der ANS New York das Stück für unverdächtig erklärt (Taf. 8,3 a u. b nach Wachs- bzw. Stanniolabdruck).5 Einen solchen Helm trägt Minerva-Allath auch auf Darstellungen in der syrischenGroßplastik der Kaiserzeit.

Tafel 72 3 4 56- 7.1aH. R. Baldus, Neue Münzen des Uranius Antoninus.Maßstab 1 : 1, Nr. 1 a stark vergrößert.

Tafel 72 3 4 56- 7.1aH. R. Baldus, Neue Münzen des Uranius Antoninus.Maßstab 1 : 1, Nr. 1 a stark vergrößert.

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