jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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12.07.2015 Aufrufe

64 Ruprecht ZieglerSo wird die Münze des Macrinus, wie die anderen Münzen mit den Frachtschiffdarstellungen,nicht auf ein kaiserliches Getreidegeschenk an AigeaiBezug nehmen. Vielmehr wollte die Stadt mit diesen Prägungen wohl angedeutethaben, daß sie als Etappenstation 21° für die Versorgung der Truppeund die Nachschubaufgaben von großer Bedeutung war "i. Daß die Stadtin ihrem Namen den Beinamen des Macrinus, Maxmaintola; 212, trug,wie dies aus der eingangs zitierten Münze hervorgeht, darf nicht überbewertetwerden. Neben diesem Beinamen führte die Stadt auch die der KaiserCaracalla und Severus Alexander "° und ebenfalls auf Münzen erscheinendie Bürger als `AbEnavoi, Ko[totnavot und MEvicnavoi, 214 .Es spricht auch noch eine andere Überlegung gegen das von Seyrig angenommeneGetreidegeschenk. Hätte Macrinus in seiner kurzen Regierungszeitvon weniger als eineinhalb Jahren Aigeai eine so hohe Auszeichnungzukommen lassen, hätte er sich gerade dort auf seiner Flucht vor Elagabalin dem Maße zu verstecken brauchen, wie dies Cassius Dio ausdrücklichberichtet 215?Seyrigs These eines Getreidegeschenks von Macrinus an Aigeai ist nachder uns zur Verfügung stehenden Überlieferung abzulehnen 2".210 Vgl. Hill, BMC Lycaon. etc. CXV.211 Eine etwas andere Deutung gab dem vorne beschriebenen Münzbild der Macrinus-Prägung L. Robert, La deesse de Hierapolis Castabala (Cilicie), Paris 1964, 78, Anm. 8.Er meinte, daß der Bau oder die Reparatur des Leuchtturms Anlaß der Darstellungwar. Wenn sich die gegebenen Möglichkeiten gegenseitig auch nicht ausschließen, wirdman doch berücksichtigen müssen, daß auch auf der Münze des Traianus Decius derLeuchtturm neben dem Frachtschiff erscheint. Eine so zentrale Stellung nimmt er freilichda nicht mehr ein. — Der Leuchtturm wurde sehr häufig als Darstellung gewählt,wenn man die Aus- oder Einfahrt in den Hafen charakterisieren wollte. Siehe H. Seyrig,Le phare, Taf. III, 6 und 7, sowie BMC Alexandria 179, Nr. 1439.212 Siehe auch BMC Lycaon. etc. 24 ff., Nr. 27 ff. und ebd. CXIV.213 'Avuovetvoircoltg (Caracalla, auf einer Silbermünze vom Jahr 215/216, in Winterthur).Dazu H. Bloesch, Caracalla in Aigeai. Congresso internazionale di numismatica(Roma 11-16. Septembre 1961 II), Rom 1965, 307 ff.; 'A 2,Actveleol5rtoltg (SeverusAlexander). Dazu H. D. Schultz a. a. 0. 219 f., Nr. 8; Hill, BMC Lycaon. etc. CXIV.214 Siehe H. D. Schultz a. a. 0. 220; Hill, BMC Lycaon. etc. a. a. 0.212 79 (78), 39, 3: >tat ofmo Fter' ZaCycov ES Alyitg Ktltxiag elf/dry, Kämm reivtaiea w5 xat crteatuorrig stg räiv clyysltatpoQwv üiv ineßri . . . Macrinus meinte,die meiste Unterstützung in Rom finden zu können (Cass. Dio a. a. 0.). Hiermit wirddie Stelle in den SHA 13, 2 wohl in Verbindung zu bringen sein (oben Anm. 198).216 Ein kaiserliches „Geschenk", das offenbar in gleicher Weise Aigeai und Mopsos zugutekam, geht später auf Valerian und Gallienus zurück. Es wird sich um den Bau oder dieRenovierung einer Brücke über den Pyramos handeln, wie dies das Münzbild und dieLegende AOPEA HYPAMOC aus beiden Städten nahelegt. (Vgl. für Traian CIL IX6005 = Dess ILS 5866; CIL VIII 10117 = Dess ILS 293). Für Aigeai: Mionnet III547, Nr. 53; Hill, BMC Lycaon. etc. CXV. Für Mopsos: BMC Lycaon. etc. CXII.SNG v. Aulodt Nr. 5747. Auf dasselbe Ereignis dürften auch folgende Münzprägungenzu beziehen sein: Imhoof-Blumer, Kleinasiatische Münzen 475, Nr. 12; vgl. H. v.Aulock, Die Münzprägung der kilikischen Stadt Mopsus, AA 1963, 275/6, Nr. 87,sowie ebd. 271/2, Nr. 84; Imhoof-Blumer a. a. 0. Nr. 11. Zu diesem Brückenbau siehe

Tafel 3vd-ee"Ne21 3456R. Ziegler, Münzen Kilikiens als Zeugnis kaiserlicher Getreidespenden. Maßstab 1 : 1.

64 Ruprecht ZieglerSo wird die Münze des Macrinus, wie die anderen Münzen mit den Frachtschiffdarstellungen,nicht auf ein kaiserliches Getreidegeschenk an AigeaiBezug nehmen. Vielmehr wollte die Stadt mit diesen Prägungen wohl angedeutethaben, daß sie als Etappenstation 21° für die Versorgung der Truppeund die Nachschubaufgaben von großer Bedeutung war "i. Daß die Stadtin ihrem Namen den Beinamen des Macrinus, Maxmaintola; 212, trug,wie dies aus der eingangs zitierten Münze hervorgeht, darf nicht überbewertetwerden. Neben diesem Beinamen führte die Stadt auch die der KaiserCaracalla und Severus Alexander "° und ebenfalls auf Münzen erscheinendie Bürger als `AbEnavoi, Ko[totnavot und MEvicnavoi, 214 .Es spricht auch noch eine andere Überlegung gegen das von Seyrig angenommeneGetreidegeschenk. Hätte Macrinus in seiner kurzen Regierungszeitvon weniger als eineinhalb Jahren Aigeai eine so hohe Auszeichnungzukommen lassen, hätte er sich gerade dort auf seiner Flucht vor Elagabalin dem Maße zu verstecken brauchen, wie dies Cassius Dio ausdrücklichberichtet 215?Seyrigs These eines Getreidegeschenks von Macrinus an Aigeai ist nachder uns zur Verfügung stehenden Überlieferung abzulehnen 2".210 Vgl. Hill, BMC Lycaon. etc. CXV.211 Eine etwas andere Deutung gab dem vorne beschriebenen Münzbild der Macrinus-Prägung L. Robert, La deesse de Hierapolis Castabala (Cilicie), Paris 1964, 78, Anm. 8.Er meinte, daß der Bau oder die Reparatur des Leuchtturms Anlaß der Darstellungwar. Wenn sich die gegebenen Möglichkeiten gegenseitig auch nicht ausschließen, wirdman doch berücksichtigen müssen, daß auch auf der Münze des Traianus Decius derLeuchtturm neben dem Frachtschiff erscheint. Eine so zentrale Stellung nimmt er freilichda nicht mehr ein. — Der Leuchtturm wurde sehr häufig als Darstellung gewählt,wenn man die Aus- oder Einfahrt in den Hafen charakterisieren wollte. Siehe H. Seyrig,Le phare, Taf. III, 6 und 7, sowie BMC Alexandria 179, Nr. 1439.212 Siehe auch BMC Lycaon. etc. 24 ff., Nr. 27 ff. und ebd. CXIV.213 'Avuovetvoircoltg (Caracalla, auf einer Silbermünze vom Jahr 215/216, in Winterthur).Dazu H. Bloesch, Caracalla in Aigeai. Congresso internazionale di numismatica(Roma 11-16. Septembre 1961 II), Rom 1965, 307 ff.; 'A 2,Actveleol5rtoltg (SeverusAlexander). Dazu H. D. Schultz a. a. 0. 219 f., Nr. 8; Hill, BMC Lycaon. etc. CXIV.214 Siehe H. D. Schultz a. a. 0. 220; Hill, BMC Lycaon. etc. a. a. 0.212 79 (78), 39, 3: >tat ofmo Fter' ZaCycov ES Alyitg Ktltxiag elf/dry, Kämm reivtaiea w5 xat crteatuorrig stg räiv clyysltatpoQwv üiv ineßri . . . Macrinus meinte,die meiste Unterstützung in Rom finden zu können (Cass. Dio a. a. 0.). Hiermit wirddie Stelle in den SHA 13, 2 wohl in Verbindung zu bringen sein (oben Anm. 198).216 Ein kaiserliches „Geschenk", das offenbar in gleicher Weise Aigeai und Mopsos zugutekam, geht später auf Valerian und Gallienus zurück. Es wird sich um den Bau oder dieRenovierung einer Brücke über den Pyramos handeln, wie dies das Münzbild und dieLegende AOPEA HYPAMOC aus beiden Städten nahelegt. (Vgl. für Traian CIL IX6005 = Dess ILS 5866; CIL VIII 10117 = Dess ILS 293). Für Aigeai: Mionnet III547, Nr. 53; Hill, BMC Lycaon. etc. CXV. Für Mopsos: BMC Lycaon. etc. CXII.SNG v. Aulodt Nr. 5747. Auf dasselbe Ereignis dürften auch folgende Münzprägungenzu beziehen sein: Imhoof-Blumer, Kleinasiatische Münzen 475, Nr. 12; vgl. H. v.Aulock, Die Münzprägung der kilikischen Stadt Mopsus, AA 1963, 275/6, Nr. 87,sowie ebd. 271/2, Nr. 84; Imhoof-Blumer a. a. 0. Nr. 11. Zu diesem Brückenbau siehe

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