34 Ruprecht Zieglerwaren alle Bürger zwischen dem vierzigsten und siebzigsten Lebensjahr 28.Leider fehlt dazu jegliche gesicherte zeitgenössische Parallelüberlieferung.I.Aus Tarsos in Kilikien sind uns nun Münzen erhalten, die vom Kaiserausgehende Getreidelieferungen nach Tarsos belegen. Abgesehen von dennumismatischen Zeugnissen gibt es keine Quellen, die über diese kaiserlichenGunsterweise berichten. Die Münzen enthalten deshalb eine wichtige historischeAussage. Es handelt sich um folgende Prägungen der Kaiser Caracallaund Severus Alexander:Caracalla1) VS: AYT KAI M AVP CEYHPOC ANTS2NEINOC CEB im FeldII — H (= nadle natetbog)Drapierte Büste des Caracalla mit Kranz oder Reif im Haar nachlinks, darunter SternRS: ANTSWEINIANHC CEYHP(taviig) AA[P](tavfg) im AbschnittTAPCOY/CEITOCFrachtschiff nach rechts segelnd, darunter Fische ".28 Hist. eccl. 7, 21, 9. Dazu u. a. U. Wilcken, Papyrus-Urkunden, APF 4, 1908, 546;H. Braunert, Die Binnenwanderung, Studien zur Sozialgeschichte Agyptens in der Ptolemäer-und Kaiserzeit (Bonner historische Forschungen 26), Bonn 1964, 202 f., bes.Anm. 27; vgl. auch Cod. Theod. 14, 26.29 Original in der Staatlichen Münzsammlung München, AE 23,37 g, Gipsabguß im Hist.Seminar, Abt. Alte Geschichte der Univ. Düsseldorf (Nr. 4679 = Taf. 3, 1). An dieserStelle sei H. Küthmann für die bereitwillige und rasche Übersendung der nachMünchner Originalen angefertigten Gipsabgüsse aufrichtig gedankt. — Fotos vonK. Fleissner, Düsseldorf — vgl. BMC Lycaon. etc. 199, Nr. 198 = Rostovtzeff, 1900,100, Nr. 1 (Vorderseitentyp falsch beschrieben); Woodward, Hoard 307, Caracalla III(VS) und 318, Nr. 47 (RS). Vgl. BMC Lycaon. etc. 199 Nr. 199 f. und ebd. Nr. 201(ohne CEITOC) = ders. Rückseitenstempel wie Mionnet III 632, 462; vgl. auchAuktion Hirsch 25, 1909, Nr. 2783; Weber Collection Nr. 7663; ein stempelgleichesStück in der Sammlung der American Numismatic Society, Gipsabguß in Düsseldorf(Nr. 5875); SNG v. Aulock Nr. 6015; P. R. Franke, Kleinasien zur Römerzeit, GriechischesLeben im Spiegel der Münzen, München 1968, 52, Nr. 223 — wohl aus der SammlungH. von Aulock, jedoch nicht, wie angegeben, identisch mit SNG v. Aulock 6015;SNG Copenh. Nr. 368; Münzen und Medaillen AG Basel, Auktion 41, 1970, Nr. 582(Taf. 36); ein Exemplar in der Staatlichen Münzsamml. München, Gipsabguß in Düsseldorf(Nr. 4680). Von einem ähnlichen Exemplar mit der etwas abweichenden LegendeTAPCOV/CEITOV (sic) befindet sich ein Gipsabguß in Düsseldorf (Nr. 3072 =Taf. 3, 2), Original im Privatbesitz (AE 20,41 g). Mit Ausnahme des zuerst zitiertenMünchner Exemplares, des im BMC als Nr. 198 zitierten Stückes und der von Woodwarda. a. 0. veröffentlichten Münze, ist die Büste des Kaisers auf allen hier zitiertenPrägungen mit Lorbeerkranz, Panzer und paludamentum bzw. der einfache Kopf mitLorbeerkranz dargestellt.
Münzen Kilikiens 352) VS: AYT K M AYP CEYOYHP ANTSZNINOC cesKopf des Caracalla mit Lorbeerkranz nach rechtsRS: AS2PEA CYTOY (sic) AITO ErY(irrov) TAPCS2Triptolemos in einem von geflügelten Drachen gezogenen Wagennach rechts fahrend 3°.Severus Alexander1) VS: A.K.M.A.CGOY. AAGSANAPOC CEBIm Feld H — HDrapierte Büste des Severus Alexander mit wulstigem Kranz oderReif im Haar nach rechts.RS: AWPEA AAEXAN[AP] OY (sic) TA(Qcrci)) MH(tpon62,EL) AM[K]r[B]Frachtschiff nach rechts segelnd, im Wasser Delphine 31.2) VS: Wie Nr. 1.RS: AWPEA TAPCW MHTP011(62.a) A/M/K F—H/BBild wie bei Nr. 1 ".3° M. Jessop Price, Greek Imperial Coins, Some Recent Acquisitions by the BritishMuseum, NC 1971, 134, Nr. 26, Taf. 26 (= Taf. 3, 3); vgl. auch Babelon, Cilicie 19 f.(Legende riditiggestellt durch Waddington, Tarse 288, Nr. 1) = Rostovtzeff, 1900,101 = Lederer, Medaillone 95, Carac. b.; SNG v. Aulock Nr. 6005 mit der RückseitenlegendeAS2PCA CCITOY A110 AIFYIITOY TAPCCYCIN. In diesem Zusammenhangkann man vielleicht auch mit Wörrle, Getreide 336, Anm. 45 das Aes-StückSNG v. Aulodt Nr. 6014 (vgl. BMC Lycaon. etc. 195 f., Nr. 185 f.; Mionnet III 634,Nr. 474) mit ähnlicher Darstellung, aber ganz allgemeiner Legende sehen. In Tarsoswurde Triptolemos als Stadtgründer verehrt (Strabo 14, 673). Dazu Schwenn RE VIIA 1, 1939, 228 f., s. v. Triptolemos. Aber auch Herakles wird als Gründer genannt.Dio Chrys. 33, 47 nennt ihn 6 domög liclax?.fig. Vgl. auch die Münze des Macrinus,deren Rückseite den Herakles zeigt, mit der Legende TAP M[H]TP KTICTHC (Cox,Adana Museum 46, Nr. 192). Siehe auch Amm. Marc. 14, 8, 3. Sandan wurde mitHerakles gleichgesetzt. Triptolemos bzw. Demeter in Drachenwagen sind ein durchausgeläufiger Bildtypus auf Münzen sowohl kleinasiatischer Städte als auch Ägyptens.31 BMC Lycaon. etc. 202, Nr. 213; vgl. Babelon, Inv. Waddington 264, Nr. 4656 und7168; Lederer, Medaillone 95, Severus Alexander a (Exemplar des Museo NazionaleRom, Abb. Taf. 134, 5 (= Taf. 3, 4); RN 1859, 291; vgl. Waddington, Tarse 289, Nr. 3mit etwas anderer bildlicher Darstellung: Auf der Vorderseite erscheint der Kopf desKaisers mit Lorbeerkranz, auf der Rückseite unter dem Schiff ein kleiner Kranz, mitBändern geschmückt, auf den später noch eingegangen wird. — Die Abkürzung I'B istwohl als yedpectri. (oder ywhi.un) 13oafic aufzulösen (Head, HN2 733). Zur AbkürzungAMK siehe unten Anm. 115.32 Lederer, Medaillone 95, Severus Alexander b (Berliner Exemplar, Abb. Taf. 134, 6(Taf. 3, 5); vgl. Waddington, Tarse 289, Nr. 4 (Exemplar der Bibliotheque Nationale);vgl. Woodward, Hoard 308, Severus Alexander II (Vs.) und 321 Nr. 62 (Rs.); einExemplar in der Sammlung der American Numismatic Society, New York, Gipsabgußin Düsseldorf (Nr. 5876). Die Abkürzung nm ist vielleicht als yvdvo npusdevco;13oai; aufzulösen (Head, HN2 733).3*
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