jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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12.07.2015 Aufrufe

18 Karel Castelinim Jahre 49 v. d. Z. sogar bei Massalia und — so könnte man argumentieren— wenn Massalia und La Cloche nicht im Jahre 49 zerstört wordenwären, konnte der Stater im Oppidum La Cloche dort ohne weiteres auchnach 49, etwa bis 35 oder 26 v. d. Z. im Besitze eines dortigen Bewohnersbleiben. Vielleicht war es im Vercellese ähnlich. Jedoch noch im J. 16 v. d. Z.waren die kriegerischen Salassi anscheinend nicht ganz befriedet".Mit dieser andeutungsweisen Erwähnung einiger kriegerischer Abschnittein der Geschichte der Cisalpina im 1. Jahrhundert v. d. Z. kann selbstverständlichkeine genauere Datierung der seltsamen Funde vindelizischer Staterezwischen Sesia und Dora Baltea gegeben werden. Aber das eine oderandere kriegerische Ereignis in der Nachbarschaft des Fundgebietes könnteauch dieses in Mitleidenschaft gezogen haben und zur Vernichtung der Besitzerder Statere mit gleichzeitigem Verlust der Goldstücke geführt haben.Die Entscheidung darüber, ob diese Vermutung zutreffen kann und wannes dazu gekommen sein könnte, muß selbstverständlich der italienischenForschung überlassen bleiben. Mir persönlich scheinen etwa ein Raetereinfalloder die wiederholten Kämpfe mit den benachbarten Salassi am Oberlaufder Dora Baltea und unter ihnen im Hinblick auf die späten Vorkommenvindelizischer Statere so weit vom Heimatland wie in La Clocheoder Siaugues-St. Romain vor allem die grausame Bekriegung von 35 oder26/25 v. d. Z. eine sehr verlockende Möglichkeit".Die vorliegenden Erwägungen zeigen jedenfalls, daß eine Zusammenarbeitvon französischer, italienischer und tschechischer Forschung auf demGebiet des keltischen Münzwesens manchmal zu nicht uninteressantenSchlüssen führen kann.35 „Man wundert sidi in der Tat, warum sie (sc. die Salassi) im J. 16 nochmals bekämpftwurden und was konnte von ihnen angesichts der autonomen Kolonie mit Territorium(Augusta Praetoria) in einigen Seitentälern und auf Berghängen noch nennenswertesübrig geblieben sein." Sagel, Tropaeum, S. 138. Die hier beispielsweise angeführten Ereignissein der Cisalpina stehen selbstverständlich in keinem Zusammenhang mit derEinnahme von Massalia bzw. von La Cloche.36 Die Verbergung des großen Schatzes vindelizischer Statere bei Irsching, etwa 8 kmvon Manching (an der oberen Donau) entfernt, wurde mit dem Ende dieses großenOppidums während der Stufe La Tene D-1 in Verbindung gebracht. Dazu sieheK. Christ, Antike Münzfunde Südwest-Deutschlands, Heidelberg 1960, I, S. 66 und 68;H.-J. Kellner, Die keltischen Silbermünzen vom „Prager Typus", JbNum XV, 1965,S. 206; ders., Zur Goldprägung der Helvetier. Die Viertelstatere vom Typ Unterentfelden,Provincialia, 1968, S. 600.

1Der vindelizische Stater 19Cr1 ••te•I es..etIPZ -... 4., ......,,-..e,•••...I LA 3... •••;: ...-•gUFunde in Gallien.Mindestensrundorte, ete.• lk:X it6. 'h.rAC co ei; t.C2^■":04.t.6.0,3WeeiCl, 4- QC 4:1gh t.7,. er elt2 4Lcz ClochHassalia.Ar, Brg8schiiss.Courc oury18027e bogenisser •St . LoRegen- 1bogenschüss•t:);-aetetItIti eil ..: •... I-> N •I i £ ? e.•II et.1./ cd.> C.> \t■It. %.1 ej :200 e• eZt•,,,., H ce...II Ns• -4.) s: 1 cezi. 1 :1 ■,,, e rsz 1e2rtao.Ori.1b: IZ I,es.t v)I1 . n,l'44 t.■l1 ..... b oe2 cutI1e to.4l'e• ,,,ICVI1 II.4 . IXIII 71 X cZ r; : I1- 7gpc tlf% . 4: ...._ I- "."›1 e Co %J.3 XII'%•••Ga rl' 1a 1'Cr•CCMC•CC(,11t • V%.. ■::4. -•er%* Ce70. A 1I■.•et. 4- , sz,I u) I 4-44.24 he.re A) In- ce gI ;...■:. „,1 a elgs C.T ge S>I 1 1 1 1 1 e i iIea•Ne-Tabelle:Ungefähre Verbergungszeiten einiger Münzfunde mit vindelizischen Stateren in Gallienund in der Cisalpina und deren vermutliche Vergrabungszeit.Unter Benützung der Tabelle 3, JNG XXIII, 1973, S. 74; und in RIN 1975, S. 84.2•

18 Karel Castelinim Jahre 49 v. d. Z. sogar bei Massalia und — so könnte man argumentieren— wenn Massalia und La Cloche nicht im Jahre 49 zerstört wordenwären, konnte der Stater im Oppidum La Cloche dort ohne weiteres auchnach 49, etwa bis 35 oder 26 v. d. Z. im Besitze eines dortigen Bewohnersbleiben. Vielleicht war es im Vercellese ähnlich. Jedoch noch im J. 16 v. d. Z.waren die kriegerischen Salassi anscheinend nicht ganz befriedet".Mit dieser andeutungsweisen Erwähnung einiger kriegerischer Abschnittein der Geschichte der Cisalpina im 1. Jahrhundert v. d. Z. kann selbstverständlichkeine genauere Datierung der seltsamen Funde vindelizischer Staterezwischen Sesia und Dora Baltea gegeben werden. Aber das eine oderandere kriegerische Ereignis in der Nachbarschaft des Fundgebietes könnteauch dieses in Mitleidenschaft gezogen haben und zur Vernichtung der Besitzerder Statere mit gleichzeitigem Verlust der Goldstücke geführt haben.Die Entscheidung darüber, ob diese Vermutung zutreffen kann und wannes dazu gekommen sein könnte, muß selbstverständlich der italienischenForschung überlassen bleiben. Mir persönlich scheinen etwa ein Raetereinfalloder die wiederholten Kämpfe mit den benachbarten Salassi am Oberlaufder Dora Baltea und unter ihnen im Hinblick auf die späten Vorkommenvindelizischer Statere so weit vom Heimatland wie in La Clocheoder Siaugues-St. Romain vor allem die grausame Bekriegung von 35 oder26/25 v. d. Z. eine sehr verlockende Möglichkeit".Die vorliegenden Erwägungen zeigen jedenfalls, daß eine Zusammenarbeitvon französischer, italienischer und tschechischer Forschung auf demGebiet des keltischen Münzwesens manchmal zu nicht uninteressantenSchlüssen führen kann.35 „Man wundert sidi in der Tat, warum sie (sc. die Salassi) im J. 16 nochmals bekämpftwurden und was konnte von ihnen angesichts der autonomen Kolonie mit Territorium(Augusta Praetoria) in einigen Seitentälern und auf Berghängen noch nennenswertesübrig geblieben sein." Sagel, Tropaeum, S. 138. Die hier beispielsweise angeführten Ereignissein der Cisalpina stehen selbstverständlich in keinem Zusammenhang mit derEinnahme von Massalia bzw. von La Cloche.36 Die Verbergung des großen Schatzes vindelizischer Statere bei Irsching, etwa 8 kmvon Manching (an der oberen Donau) entfernt, wurde mit dem Ende dieses großenOppidums während der Stufe La Tene D-1 in Verbindung gebracht. Dazu sieheK. Christ, Antike Münzfunde Südwest-Deutschlands, Heidelberg 1960, I, S. 66 und 68;H.-J. Kellner, Die keltischen Silbermünzen vom „Prager Typus", JbNum XV, 1965,S. 206; ders., Zur Goldprägung der Helvetier. Die Viertelstatere vom Typ Unterentfelden,Provincialia, 1968, S. 600.

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