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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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Der vindelizische Stater 17Der dem Fundgebiet der vindelizischen Statere benachbarte wilde Bergstammder Salassi, die im Tal der Duria maior (Dora Baltea) saßen, warum diese Zeit ein gefährlicher, unbezwungener Gegner; als im J. 43 v. d. Z.ein römisches Heer unter D. Brutus durch ihr Gebiet (von Vercelli her?)nach Norden ziehen wollte, um sich mit Plancus zu vereinigen, mußten dieRömer für jeden Mann einen Denar zahlen, um den friedlichen Durchmarschzu erkaufen". Nichts könnte die weitreichende Macht dieses rohenGebirgsstammes besser charakterisieren, als der Umstand, daß er von einemrömischen Heer für die bloße Erlaubnis des Durchzuges je einen Denar proKopf forderte und anscheinend ohne Kampf auch erhielt. Nach Strabo besaßendie Salassi „im raetischen Gebiet am Flusse Durias", ertragreicheGoldwäschereien", also am Oberlauf der Dora Baltea, so daß der Einflußdieses Stammes und die kriegerischen Ereignisse auf seinem Gebiet zeitweiligwohl bis ins Vercellese gereicht haben können, wo am Unterlauf derDora Baltea bei Saluggia „une quantite considerable" dieser Statere gefundenwurde.Im Jahre 35 v. d. Z. kam es dann zu einem regulären Kriegszug unterM. Valerius Messalla Corvinus gegen die Salassi, aber ganz unterworfenwurden sie noch nicht. Zu den schwersten Kämpfen mit ihnen kam es einDezennium später. „Als sie sich 26 v. Chr. aufs Neue rührten, ließ der Kaiser(Augustus) sie durch A. Terentius Varro Murena ausrotten oder verpflanzenund auf ihrem Gebiet die Militärkolonie Augusta Praetoria anlegen.""Die schweren Kämpfe, die Versklavung, bzw. Aussiedlungen,wenn nicht Ausrottung sowie die Landkonfiskationen im Salassi-Gebietzwecks Verteilung an römische Bürger der neuen Kolonie können sehr wohlauch das benachbarte Vercellese in irgend einer Form in Mitleidenschaft gezogenhaben, um so eher, wenn sich dort etwa Anhänger oder Verbündeteder Salassi aus nördlicheren Gebieten aufhielten.Der Staterfund von La Cloche belegt die Existenz vindelizischen Goldes32 Grundriß der römischen Geschichte nebst Quellenkunde, von B. Niese, 5. Aufl. vonE. Hohl, München 1923, S. 292.Strabo IV, 3, 3, und VII, 2, 2; nach H. Schaaffhausen, Regenbogenschüsselchen amRhein. Jahrb. d. Ver. v. Altertumsfreunden im Rheinlande, H. LXXXVI, Bonn 1888,S. 70. Niese-Hohl, 1. c., S. 271 und 292, führen das J. 34 v. d. Z. an.34 Niese-Hohl, 1. c., S. 292. „Nachdem er (A. Terentius Varro Murena) die eigentlichenKriegshandlungen erfolgreich beendet hatte, verkaufte er fast den ganzen noch vorhandenenRest des Volkes in die Sklaverei: angeblich 44 000 Menschen, worunter8000 Waffenfähige, verfielen diesem harten Los"; F. Stähelin, Die Schweiz in römischerZehs, Basel, 1948, S. 105, der das Jahr 25 v. d. Z. anführt. Ebenso H.-J. Kellner,Die Römer in Bayern, 1971, S. 26, der die Aussiedlung von 20 000 Salassi erwähnt(S. 21). Jaro Sagel, Zur Erklärung der Inschrift am Tropaeum Alpium (Pliniusn. h. 3, 136-137, CIL V, 7871). Ziva Antika, Skopje S. 138, erwähnt den Verkaufvon 36 000 Salassi als Sklaven. Gleichgültig, welche Angaben richtig sind, ist diesesgrausame Geschehnis als ein „besonderes Ereignis" jener Art zu betrachten, die zu demauffallenden Verlust (der Verbergung) von Gold und Schmuck in der im Vercellesefestgestellten Art führen konnte.2

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