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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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Buchbesprechungen 143LAMBERT FRIEDRICH CORFEY, Reisetagebuch 1698-170 0. Hrsg. vonHELMUT LAHRKAMP. Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster.Neue Folge, 9. Band. Herausgegeben vom Stadtarchiv Münster. Münster 1977,VI und 368 Seiten, 1 Tafel, 3 Karten.Für den Numismatiker liegt der Reiz dieses Buches darin, daß ihm hier von Münzen,Medaillen und Sammlungen erzählt wird, als sie nicht nur Geschichte, sondern auch Gegenwartwaren, von der hier ein Zeitgenosse berichtet, nämlich Lambert Friedrich Corfey,1668 geboren in Warendorf, gestorben 1733 in Münster, zuletzt kurkölnisch-münsterscherGeneralmajor und Chef der Artillerie. Sein Beruf erlaubte es ihm, auch als Architekttätig zu sein; u. a. erbaute er die Dominikanerkirche in Münster. Nun, in seinem Reisetagebuchbeschreibt er eine ausgedehnte Bildungsreise durch Frankreich und Italien —keine trockene Aufzählung von Orten, Sehenswürdigkeiten und Personen, sondern eineanschauliche, auch unterhaltende und vergnügliche Schilderung dessen, was er sah und alsBaumeister, Historiker und Kenner der Antike auch sehen wollte.Corfey besaß neben einer ansehnlichen Bibliothek eine bedeutende Münz- und Medaillensammlung.Er selbst betätigte sich gelegentlich als Medailleur und fertigte Entwürfezu einigen Medaillen an, so z. B. den Entwurf zur Medaille auf den ersten Spatenstichzum Max-Clemens-Kanal im Münsterland. In seinem Tagebuch berichtet er immer wiedervon Münzen und Medaillen, wenn er Gelegenheit hatte, eine Sammlung zu besuchen,wie etwa in Paris die Nationalbibliothek, wo er den berühmten Schatz aus dem Grabdes Merowingerkönigs Childerich sah oder in der Bibliothek St. Genevieve eine Sammlungvon Paduanern. In Neapel besuchte er die dortige Münze und im Schloß Ambrasbei Innsbruck besichtigte er u. a. auch die Münz- und Medaillensammlung. Corfey fügteseinem Tagebuch eine Münztabelle bei, in der er die verschiedenen Münzsorten, mit denener es auf seiner Reise zu tun hatte, in spanische Pistolen umrechnet, außerdem eine Aufstellungseiner Reisekosten.In einem Anhang mit Aufzeichnungen Corfeys über den Bau des münsterschen Max-Clemens-Kanals finden wir aufschlußreiche Angaben über die Baukosten und Gehälter.Auszüge aus Briefen Corfeys an seinen Verwandten — er nennt ihn Vetter — Nünning,der selbst eine umfangreiche Münzsammlung besaß, bekunden vor allem sein Interesse anMünzen und Medaillen; aus ihnen ist Näheres über seine eigene Sammlung und Sammeltätigkeitzu erfahren.Auf drei Karten läßt sich seine Reiseroute durch Frankreich, Italien und Deutschlandverfolgen. Zu gern sähe man das Buch mit zeitgenössischen Bildern ausgestattet, aberdas ließ sich wohl aus Kostengründen nicht durchführen. Dank der recht anschaulichenSchreibweise Corfeys kann man sich auch so eine lebendige Vorstellung von dem machen,was er sah und erlebte.Dirk SteinhilberBUSSO PEUS, Schlesische Wallfahrtsmedaillen vor 1945. Sep. aus:Archiv für schlesische Kirchengeschichte, Bd. 35, Hildesheim 1977, S. 161-225, 8 Taf.Busso Peus, einer der profunden Kenner, Sammler und Forscher der Wallfahrtsmedaille,hat eine neue Arbeit vorgelegt, eine Abhandlung über schlesische Wallfahrtsmedaillenvom Ende des 17. Jahrhunderts bis 1945. Peus stellt an den Anfang ein Verzeichnis derwichtigen allgemeinen Literatur und bespricht, nach einer Einführung über das Wallfahrtswesenin Schlesien und einer Aufstellung der für diese tätigen Medailleure, Stempelschneiderund Prägeanstalten, die Spezialliteratur. Es wird deutlich, daß die Publikationenzu diesem Sammelgebiet unzureichend sind. So erhält die Peus'sche Abhandlung besonderesGewicht, wenngleich die Vollständigkeit des Kataloges wohl fraglich bleibenmuß, da die Verluste vermutlich groß sind und der Verfasser erst 1948 zu sammeln be-

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