jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ... jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

12.07.2015 Aufrufe

16 Karel Castelindrohung zur Verbergung von wertvollem Besitz — und meist zum Todeder Eigentümer — führte.Zu solchen Vermutungen — um mehr handelt es sich nicht — würden ambesten Unruhen, kriegerische Ereignisse, Kämpfe, und andere Ereignissemit blutigem Ausgang passen, Geschehnisse, bei denen die Besitzer der Staterezu den Beteiligten, schließlich zu den Unterlegenen oder Verfolgten gehörten.Die Ähnlichkeit mit entsprechenden Münz- und zugleich Schmuck-Funden in der Zeit der Gallischen Kriege (58-52 v. d. Z.), als die GallierMünzen und Schmuckstücke vor den römischen Legionen verbargen, undjetzt mit dem Funde von La Cloche (Münzen und Schmuck!) lassen auchfür die Cisalpina-Funde ähnliche Vermutungen auftauchen.Wenn der Stater von La Cloche hier als Beispiel benützt wurde, so deshalb,weil er nicht nur die Ursache der Verluste etwas aufhellen kann, sondernweil auch der Zeitpunkt seiner Verbergung zeigt, wie spät vindeliziseheStatere in die Erde gekommen sein können. Es war dem Schreiber dieserZeilen seit dem J. 1960 klar, daß dies erst lange nach der Schlacht beiVercelli im J. 101 v. d. Z. geschehen sein konnte; der Stater von La Clochezeigt ganz zweifelsfrei, daß dies — worauf auch schon andere Münzfundewie Siaugues-St. Romain 1856, Gagers 1751, Fischingen oder Nierstein hinwiesen— auch erst nach den Gallischen Kriegen bzw. in der zweiten Hälftedes letzten Jahrhunderts v. d. Z. der Fall sein konnte.Welche der verschiedenen Möglichkeiten nach etwa 80 v. d. Z. am wahrscheinlichstensein könnte, muß erst die Zukunft und die italienische Forschungzeigen. Die Geschichte der Cisalpina scheint im 2. und 3. Viertel desletzten Jahrhunderts v. d. Z. an unruhigen Zeiten keinen Mangel gehabt zuhaben. So kam es im J. 77 dort zu Feindseligkeiten zwischen den beidenKonsuln des Jahres 78, M. Aemilius Lepidus und Q. Lutatius Catulus; Lepidusbesetzte im J. 77 die Cisalpina, wurde aber von Pompeius geschlagen.Im Herbst des Jahres 57 mißlang der Versuch einer römischen Expeditionunter Ser. Sulpicius Galba, den übergang über den Großen St. Bernhardfür die italischen Kaufleute (so schilderte es Caesar) gegen die feindseligenBergstämme freizuhalten. Im J. 51 gab es Grund zur Unruhe weiter östlichbei Como"; in den Jahren 49-45 kämpften Caesar und Pompeius um dieMacht und nach den Iden des März des Jahres 44 waren es die Kämpfe umdie Nachfolge Caesars, die bis 40 dauerten".3° Der Konsul Marcellus verordnete eine Prügelstrafe für einen (von dieser Strafe ausgenommenen)römischen Bürger; „La cosa fcce sorgere la minaccia di subbugli oltrePo", L. Pareti, Storia di Roma e del mondo romano, IV, Dal „primo triumvirato"all'avvento di Vespasiano, 58 av. — 69 d. Cr., Torino 1955, S. 158.31 Ungefähr zwischen 43 und 40 v. d. Z. wurde im heutigen Agnona (bei Borgosesia imValsesia) ein Denarschatz vergraben (wie üblich in einem Tongefäß), s. Anna SerenaFava, Un tesoretto di monete romane trovato in Valsesia. Atti e memorie del Congressodi Varallo Sesia, Torino 1960, S. 1-8; Pautasso, RIN 1975, S. 108.

Karte 2: Die 12 Fundplätze vindelizischer Statere in der Provinz Vercelli. Sterne: Fundplätzeder Statere. Runde Punkte: Fundplätze cisalpiner Drachmen. Nach A. Pautasso,Sui ritrovamenti di stateri vindelici nel Vercellese, RIN 1975, 99-111.

16 Karel Castelindrohung zur Verbergung von wertvollem Besitz — und meist zum Todeder Eigentümer — führte.Zu solchen Vermutungen — um mehr handelt es sich nicht — würden ambesten Unruhen, kriegerische Ereignisse, Kämpfe, und andere Ereignissemit blutigem Ausgang passen, Geschehnisse, bei denen die Besitzer der Staterezu den Beteiligten, schließlich zu den Unterlegenen oder Verfolgten gehörten.Die Ähnlichkeit mit entsprechenden Münz- und zugleich Schmuck-Funden in der Zeit der Gallischen Kriege (58-52 v. d. Z.), als die GallierMünzen und Schmuckstücke vor den römischen Legionen verbargen, undjetzt mit dem Funde von La Cloche (Münzen und Schmuck!) lassen auchfür die Cisalpina-Funde ähnliche Vermutungen auftauchen.Wenn der Stater von La Cloche hier als Beispiel benützt wurde, so deshalb,weil er nicht nur die Ursache der Verluste etwas aufhellen kann, sondernweil auch der Zeitpunkt seiner Verbergung zeigt, wie spät vindeliziseheStatere in die Erde gekommen sein können. Es war dem Schreiber dieserZeilen seit dem J. 1960 klar, daß dies erst lange nach der Schlacht beiVercelli im J. 101 v. d. Z. geschehen sein konnte; der Stater von La Clochezeigt ganz zweifelsfrei, daß dies — worauf auch schon andere Münzfundewie Siaugues-St. Romain 1856, Gagers 1751, Fischingen oder Nierstein hinwiesen— auch erst nach den Gallischen Kriegen bzw. in der zweiten Hälftedes letzten Jahrhunderts v. d. Z. der Fall sein konnte.Welche der verschiedenen Möglichkeiten nach etwa 80 v. d. Z. am wahrscheinlichstensein könnte, muß erst die Zukunft und die italienische Forschungzeigen. Die Geschichte der Cisalpina scheint im 2. und 3. Viertel desletzten Jahrhunderts v. d. Z. an unruhigen Zeiten keinen Mangel gehabt zuhaben. So kam es im J. 77 dort zu Feindseligkeiten zwischen den beidenKonsuln des Jahres 78, M. Aemilius Lepidus und Q. Lutatius Catulus; Lepidusbesetzte im J. 77 die Cisalpina, wurde aber von Pompeius geschlagen.Im Herbst des Jahres 57 mißlang der Versuch einer römischen Expeditionunter Ser. Sulpicius Galba, den übergang über den Großen St. Bernhardfür die italischen Kaufleute (so schilderte es Caesar) gegen die feindseligenBergstämme freizuhalten. Im J. 51 gab es Grund zur Unruhe weiter östlichbei Como"; in den Jahren 49-45 kämpften Caesar und Pompeius um dieMacht und nach den Iden des März des Jahres 44 waren es die Kämpfe umdie Nachfolge Caesars, die bis 40 dauerten".3° Der Konsul Marcellus verordnete eine Prügelstrafe für einen (von dieser Strafe ausgenommenen)römischen Bürger; „La cosa fcce sorgere la minaccia di subbugli oltrePo", L. Pareti, Storia di Roma e del mondo romano, IV, Dal „primo triumvirato"all'avvento di Vespasiano, 58 av. — 69 d. Cr., Torino 1955, S. 158.31 Ungefähr zwischen 43 und 40 v. d. Z. wurde im heutigen Agnona (bei Borgosesia imValsesia) ein Denarschatz vergraben (wie üblich in einem Tongefäß), s. Anna SerenaFava, Un tesoretto di monete romane trovato in Valsesia. Atti e memorie del Congressodi Varallo Sesia, Torino 1960, S. 1-8; Pautasso, RIN 1975, S. 108.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!