jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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12.07.2015 Aufrufe

134 Buchbesprechungenin all ihren Varianten vor. Für die Heraklestaten konnte zudem auf breitere Vorarbeitenzurückgegriffen werden. Die Ausführungen sind auch was die Ableitungen, sei es ausgemalten Buchrollen nach Originalskulpturen oder andere Vorlagen, betrifft — durchausnachvollziehbar. Ebenso sind die Überlegungen über die Hintergründe einleuchtend dargeboten.Daß eine solche Durcharbeitung des Materials auch Auskunft darüber vermittelt,wieweit der Kreis der Wiedergaben oder wie eng er gestaltet ist, versteht sich. So verstehtman gut, daß die Theseustaten nur in Athen und Troizen zur Wiedergabe angeregthaben, hingegen die anderen Zyklen weitere Verbreitung fanden. Der Feststellung, daßmeist griechische Originale aus der Spätklassik und dem frühen Hellenismus als Vorbildergedient haben, wird man auch zustimmen. Die beigegebenen 25 losen Tafeln ermöglichenein angenehmes Arbeiten. So wird man die Monographie oft und gern alsNachschlagewerk benützen zumals sie eine sehr gute Ergänzung zu der abbildungslosenArbeit von U. Pause-Dreyer über die Heroen der Trojanischen Krieges auf griechischenMünzen darstellt.Harald KüthmannCOINS AND THE ARCHAEOLOGIST, hrsg. von John Casey und Richard Reece,British Archaeological Reports 4, London 1974, 271 S., 7 Tafeln, 5 Karten, 45 Diagramme.Die in dem vorliegenden Bande gruppierten 13 Arbeiten sind das Resultat einer zweitägigenDiskussion über das Thema „Münzen und Archaeologie" welche im März 1973im Institute of Archaeology, London, abgehalten wurde.In seinem Beitrag „A functionalist approadi to pre-Roman coinage" beschäftigt sichJohn Collis im speziellen mit den britischen Potin-Münzen und kommt zum Schluß, daßdie älteren (Klasse I) von relativ hohem Wert gewesen sein müssen und wie die Silbermünzender Kapitalbildung sowie dem kleineren Markthandel dienten, da solche Münzenüberaus typisch für kleinere Farmsiedlungen sind und auch in Horten vorkommen. Diejüngeren (Klasse II) wurden vorwiegend auf „Markt"-Siedlungen, wohl bei kleineremHandel, als Kleingeld benutzt, aber gewöhnlich nicht gehortet.Zum Thema „Romano-British coin hoards" bespricht Anne S. Robertson eingehend dieverschiedenen Gesichtspunkte unter denen Schatzfunde zu betrachten sind.In „The interpretation of Romano-British site finds" wendet John Casey die Formel:Münzzahl pro Regierungszeit 1000Dauer der RegierungGesamtzahl pro Siedlungzur Aufstellung vergleichender Histogramme an und untersucht die Ursachen möglicherAbweichungen, z. B. in Bezug auf zivile Siedlungen und Militärlager.Einfache Histogramme, in denen das Material nach effektiver Anzahl in Perioden aufgeteiltist, beansprucht Peter Curnow in seinem Beitrag „Coin lists: some problems of thesmaller site", wobei auf eine Reihe besonderer Fälle eingegangen wird.Richard Reece liefert in seinem ersten Beitrag „Clustering of coin finds in Britain,France and Italy" Beispiele der Anwendung einer neuen Methode zur Analyse von Münzgruppen,im Besonderen ausgehend von graphisch dargestellten Verteilungen nach 4 Phasenund Ländern (England, Nord-Frankreich, Süd-Frankreich und Nord-Italien), zurErlangung von Mittelwerten für die Erredinung der lokalen + oder — Abweichungen,welche dann, im Diagramm eingetragen, die Gruppierungen nach Phasen in Erscheinungtreten lassen.In seinem zweiten Beitrag „Numerical aspects of Roman coin hoards in Britain" untersuchtRichard Reece verschiedene Gruppen von Schatzfunden und deutet ihre Gemeinsamkeitenoder Eigenarten.Den seitenstärksten Aufsatz bietet George C. Boon über „Counterfeit coins in Roman

Buchbesprechungen 135Britain"; in dieser eingehenden Studie wird ein kompletter überblick über endemischeund epidemische Fälschungen geboten, welcher den letzten Stand der Wissenschaft widerspiegelt.In „Data for dating" beschäftigt sich John Collis mit der Frage, auf welche Weise derMünzumlauf in einer bestimmten Gegend zu einem bestimmten Zeitpunkt zu rekonstruierensei.Die Schwierigkeiten der korrekten Deutung von Schatzfunden beleuchtet J. P. C. Kentin seinem Beitrag „Interpreting coin-finds", u. a. an Hand einer wahren Schatzgeschichteaus dem Jahr 1667 („Pepys' Diary").Die Frage der Grabbeigaben nach erfolgter Christianisierung untersucht S. E. Rigoldin seinem Aufsatz „Coins found in Anglo-Saxon burials".Den Übergang von den merovingischen Münzen zum angelsächsischen Gelde, sowie denWechsel von der Gold- zur Silberprägung behandelt D. M. Metcalf in „Monetary expansionand recession: interpreting the distribution-patterns of seventh- and eighth-centurycoins".Durch „Some thoughts an the manner of publication of coins found in the course ofarchaeological excavations" vermittelt Michael Dolley dem Archaeologen die Voraussetzungenzur nützlichen Zusammenarbeit mit dem Numismatiker und unterstreicht dessenWünsche und Sorgen in Bezug auf die Veröffentlichung von Grabungsberichten.In ihren Beitrag „English medieval coins as dating evidence" umreißt Marion M.Archibald die enger oder weiter liegenden Grenzen der Datierungsmöglichkeiten welcheMittelaltermünzen in sich tragen.Diese Team-Arbeit ist sowohl dem Archaeologen als auch dem Numismatiker zugedachtund bietet beiden eine wertvolle Zusammenfassung bekannter Auffassungen undneuer Ideen und wird sicherlich einer fruchtbringenden Zusammenarbeit beider Wissenschaftenförderlich sein.Raymond WeillerDAVID J. MACDONALD, Greek and Roman Coins from Aphrodisias, British ArchaeologicalReports, Supplementary Series 9, Oxford, 1976. 50 S., 3 Tafeln.Die seit 1961 durch die New York University unter Leitung von Kenan T. Erim unternommenenGrabungen lieferten bis 1973 eine große Anzahl von Münzen, von denen diebis 305 (dem Jahre des Rücktritts Diokletians) geprägten Stücke hier vorgelegt werden.Mit den eingereichten Oberflächenfunden umfaßt der Katalog 816 Nummern. Ferner erlaubtendie Grabungen die Entdeckung zweier kleiner hellenistischer Schatzfunde, vondenen der erste elf Drachmen vom Alexander-Typ umfaßte und in NC 1974, S. 171-3und Taf. 16 A veröffentlicht wurde. Der zweite Fund bestand aus drei Cistophori, vonwelchen zwei (frischerhaltene) aus der Münzstätte Tralles stammen und einer (sehr abgenutzter)aus der Münzstätte Pergamon.Was den Katalog der Einzelfunde anbelangt, so zählt dieser an griechischen Münzen:35 königliche Prägungen und 392 Städteprägungen; diesen schließen sich die römischenMünzen an: 1 gefütterter Denar der Republik und 291 kaiserzeitliche Prägungen. Hinzukommen 97 schlecht erhaltene Münzen.Die Liste der Vorder- und/oder Rückseiten-Stempelidentitäten der griechischen Prägungenumfaßt nicht weniger als 94 Nummern; diese Zahl wäre sicherlich noch höher, hättenicht die schlechte Erhaltung in manchen Fällen die nötigen Vergleiche verunmöglicht.Einem längeren Kommentar zu verschiedenen Typen folgt eine ausführliche Darstellungder Emissionen der Münzstätte Aphrodisias im Lichte der Funde. In Bezug auf die Stempelidentitätenwelche Münzen von Aphrodisias mit solchen von anderen Städten verbinden,kommt der Autor nicht daran vorbei, sich auch mit diesem Problem zu befassen,besonders nachdem es durch Konrad Krafts monumentales Werk: Das System der kaiser-

Buchbesprechungen 135Britain"; in dieser eingehenden Studie wird ein kompletter überblick über endemischeund epidemische Fälschungen geboten, welcher den letzten Stand der Wissenschaft widerspiegelt.In „Data for dating" beschäftigt sich John Collis mit der Frage, auf welche Weise derMünzumlauf in einer bestimmten Gegend zu einem bestimmten Zeitpunkt zu rekonstruierensei.Die Schwierigkeiten der korrekten Deutung von Schatzfunden beleuchtet J. P. C. Kentin seinem Beitrag „Interpreting coin-finds", u. a. an Hand einer wahren Schatzgeschichteaus dem Jahr 1667 („Pepys' Diary").Die Frage der Grabbeigaben nach erfolgter Christianisierung untersucht S. E. Rigoldin seinem Aufsatz „Coins found in Anglo-Saxon burials".Den Übergang von den merovingischen Münzen zum angelsächsischen Gelde, sowie denWechsel von der Gold- zur Silberprägung behandelt D. M. Metcalf in „Monetary expansionand recession: interpreting the distribution-patterns of seventh- and eighth-centurycoins".Durch „Some thoughts an the manner of publication of coins found in the course ofarchaeological excavations" vermittelt Michael Dolley dem Archaeologen die Voraussetzungenzur nützlichen Zusammenarbeit mit dem Numismatiker und unterstreicht dessenWünsche und Sorgen in Bezug auf die Veröffentlichung von Grabungsberichten.In ihren Beitrag „English medieval coins as dating evidence" umreißt Marion M.Archibald die enger oder weiter liegenden Grenzen der Datierungsmöglichkeiten welcheMittelaltermünzen in sich tragen.Diese Team-Arbeit ist sowohl dem Archaeologen als auch dem Numismatiker zugedachtund bietet beiden eine wertvolle Zusammenfassung bekannter Auffassungen undneuer Ideen und wird sicherlich einer fruchtbringenden Zusammenarbeit beider Wissenschaftenförderlich sein.Raymond WeillerDAVID J. MACDONALD, Greek and Roman Coins from Aphrodisias, British ArchaeologicalReports, Supplementary Series 9, Oxford, 1976. 50 S., 3 Tafeln.Die seit 1961 durch die New York University unter Leitung von Kenan T. Erim unternommenenGrabungen lieferten bis 1973 eine große Anzahl von Münzen, von denen diebis 305 (dem Jahre des Rücktritts Diokletians) geprägten Stücke hier vorgelegt werden.Mit den eingereichten Oberflächenfunden umfaßt der Katalog 816 Nummern. Ferner erlaubtendie Grabungen die Entdeckung zweier kleiner hellenistischer Schatzfunde, vondenen der erste elf Drachmen vom Alexander-Typ umfaßte und in NC 1974, S. 171-3und Taf. 16 A veröffentlicht wurde. Der zweite Fund bestand aus drei Cistophori, vonwelchen zwei (frischerhaltene) aus der Münzstätte Tralles stammen und einer (sehr abgenutzter)aus der Münzstätte Pergamon.Was den Katalog der Einzelfunde anbelangt, so zählt dieser an griechischen Münzen:35 königliche Prägungen und 392 Städteprägungen; diesen schließen sich die römischenMünzen an: 1 gefütterter Denar der Republik und 291 kaiserzeitliche Prägungen. Hinzukommen 97 schlecht erhaltene Münzen.Die Liste der Vorder- und/oder Rückseiten-Stempelidentitäten der griechischen Prägungenumfaßt nicht weniger als 94 Nummern; diese Zahl wäre sicherlich noch höher, hättenicht die schlechte Erhaltung in manchen Fällen die nötigen Vergleiche verunmöglicht.Einem längeren Kommentar zu verschiedenen Typen folgt eine ausführliche Darstellungder Emissionen der Münzstätte Aphrodisias im Lichte der Funde. In Bezug auf die Stempelidentitätenwelche Münzen von Aphrodisias mit solchen von anderen Städten verbinden,kommt der Autor nicht daran vorbei, sich auch mit diesem Problem zu befassen,besonders nachdem es durch Konrad Krafts monumentales Werk: Das System der kaiser-

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