jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ... jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

12.07.2015 Aufrufe

BuchbesprechungenFRED S. KLEINER, SIDNEY P.NOE, The Early Cistophoric Coinage.The American Numismatic Society, Numismatic Studies No. 14, New York 1977,129 S., 38 Tafeln.Dieses Werk gibt zunächst und vor allem einen Katalog der kleinasiatischen Cistophorenprägungvor der Einrichtung der Provinz Asia durch die Römer im Jahre 123 v. Chr.und zieht, ausgehend von der Basis des publizierten Materials, die notwendigen numismatisdienund historischen Schlüsse. Die Ausarbeitung dieser Basis geht zurück auf eineMaterialsammlung des 1969 verstorbenen Sidney P. Noe, die von Fred S. Kleiner komplettiertwurde.Seit dem vor über einem Jahrhundert erschienenen Werk von M. Pinder (Über dieCistophoren und über die kaiserlichen Silbermedaillons der römischen Provinz Asia, Abhandlungender königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1855, Berlin 1856, 533-635) ist keine umfassende und verbindliche Publikation zum Thema erschienen. Somit istdiese moderne Studie zur Cistophorenprägung sehr zu begrüßen.Am Anfang der Arbeit steht ein umfängliches kombiniertes Verzeichnis von Literatur,benutzten Sammlungen und Abkürzungen. Da sowohl in diesem Verzeichnis, als auch imText konsequent ein Fehler in der Namengebung durchgehalten wird und es sich somitnicht nur um einen Druckfehler handelt, sei diese, wenn auch geringfügige Unebenheithier korrigiert: Beim Verfasser des Schlagwortes „Pergamon" (RE 19, 1937, Sp. 1235—1263) handelt es sich nicht um „Zscheitzschmann", sondern um W. Zschietzschmann.„The Beginning of the Cistophoric Coinage" als einleitendes Kapitel resümiert zunächstForschungsgeschichte und Forschungsstand zur Diskussion über den Anfang der Cistophorenprägung.Am Schluß steht die Feststellung, diese Münzsorte sei nach der endgültigenNiederlage der Galater, verursacht durch die Siege des Eumenes II. von Pergamon überdiesen Volksstamm, nach dem Jahre 166 v. Chr. eingeführt worden. Diese Ansicht läßtsich durch verschiedene Argumente belegen, nicht zuletzt durch die Tatsache eines ideellenund tatsächlichen Machtzuwachses der pergamenischen Königsfamilie als den Erretternvor der drohenden Galatergefahr. Zu dieser Zeit wurde der Cistophor mit denSymbolen von Dionysos und Herakles als Münzbild, Göttern, von denen das pergamenischeKönigshaus seine Herkunft ableitete, als spezifisch pergamenischer Münztyp geschaffen.Diesem einleitenden Kapitel schließt sich der Katalog mit der Präsentation des Münzmaterialsan, das geographisch aufgegliedert ist. Es wird in der folgenden Reihung abgehandelt:Pergamon, Ephesos, Tralles, Sardes — Synnada, Apameia, Laodikeia, ein unbestimmtesStück mit dem Signum KOP, vorn Verf. Pergamon zugewiesen, ein weiteresunbestimmtes Stück und schließlich jene Gruppe von Cistophoren aus Tyateira, Apollonisund Stratonikeia, welche das gemeinsame Zeichen BA — EY verbindet und die der Verf.mit guten Gründen, den Argumenten E. S. G. Robinsons folgend, dem gegen Rom unterdem Namen Eumenes III. revoltierenden Aristonikos und der Zeit zwischen 133/32 und131/30 v. Chr. zuweist. Der Aufbau dieses Katalogteils ist sehr sorgfältig, die Aufteilungdes Materials in Serien wird jeweils eingehend begründet. Die subtile Beobachtung vonStempelkoppelungen, des Stils bzw. technischer Details des Stempelschnitts und des Vorkommensvon Beizeichen und Monogrammen ergeben für das letzte, auswertende Kapitelwesentliche Schlußfolgerungen zur Münzprägung und Geschichte Pergamons und Kleinasiensin dem behandelten Zeitraum.Dem Katalogteil schließt sich ein Verzeichnis der Cistophoren enthaltenden Münzfundean. Von den 6 zitierten Funden wird außer einer Inhaltsangabe auch noch jeweils eine9

BuchbesprechungenFRED S. KLEINER, SIDNEY P.NOE, The Early Cistophoric Coinage.The American Numismatic Society, Numismatic Studies No. 14, New York 1977,129 S., 38 Tafeln.Dieses Werk gibt zunächst und vor allem einen Katalog der kleinasiatischen Cistophorenprägungvor der Einrichtung der Provinz Asia durch die Römer im Jahre 123 v. Chr.und zieht, ausgehend von der Basis des publizierten Materials, die notwendigen numismatisdienund historischen Schlüsse. Die Ausarbeitung dieser Basis geht zurück auf eineMaterialsammlung des 1969 verstorbenen Sidney P. Noe, die von Fred S. Kleiner komplettiertwurde.Seit dem vor über einem Jahrhundert erschienenen Werk von M. Pinder (Über dieCistophoren und über die kaiserlichen Silbermedaillons der römischen Provinz Asia, Abhandlungender königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1855, Berlin 1856, 533-635) ist keine umfassende und verbindliche Publikation zum Thema erschienen. Somit istdiese moderne Studie zur Cistophorenprägung sehr zu begrüßen.Am Anfang der Arbeit steht ein umfängliches kombiniertes Verzeichnis von Literatur,benutzten Sammlungen und Abkürzungen. Da sowohl in diesem Verzeichnis, als auch imText konsequent ein Fehler in der Namengebung durchgehalten wird und es sich somitnicht nur um einen Druckfehler handelt, sei diese, wenn auch geringfügige Unebenheithier korrigiert: Beim Verfasser des Schlagwortes „Pergamon" (RE 19, 1937, Sp. 1235—1263) handelt es sich nicht um „Zscheitzschmann", sondern um W. Zschietzschmann.„The Beginning of the Cistophoric Coinage" als einleitendes Kapitel resümiert zunächstForschungsgeschichte und Forschungsstand zur Diskussion über den Anfang der Cistophorenprägung.Am Schluß steht die Feststellung, diese Münzsorte sei nach der endgültigenNiederlage der Galater, verursacht durch die Siege des Eumenes II. von Pergamon überdiesen Volksstamm, nach dem Jahre 166 v. Chr. eingeführt worden. Diese Ansicht läßtsich durch verschiedene Argumente belegen, nicht zuletzt durch die Tatsache eines ideellenund tatsächlichen Machtzuwachses der pergamenischen Königsfamilie als den Erretternvor der drohenden Galatergefahr. Zu dieser Zeit wurde der Cistophor mit denSymbolen von Dionysos und Herakles als Münzbild, Göttern, von denen das pergamenischeKönigshaus seine Herkunft ableitete, als spezifisch pergamenischer Münztyp geschaffen.Diesem einleitenden Kapitel schließt sich der Katalog mit der Präsentation des Münzmaterialsan, das geographisch aufgegliedert ist. Es wird in der folgenden Reihung abgehandelt:Pergamon, Ephesos, Tralles, Sardes — Synnada, Apameia, Laodikeia, ein unbestimmtesStück mit dem Signum KOP, vorn Verf. Pergamon zugewiesen, ein weiteresunbestimmtes Stück und schließlich jene Gruppe von Cistophoren aus Tyateira, Apollonisund Stratonikeia, welche das gemeinsame Zeichen BA — EY verbindet und die der Verf.mit guten Gründen, den Argumenten E. S. G. Robinsons folgend, dem gegen Rom unterdem Namen Eumenes III. revoltierenden Aristonikos und der Zeit zwischen 133/32 und131/30 v. Chr. zuweist. Der Aufbau dieses Katalogteils ist sehr sorgfältig, die Aufteilungdes Materials in Serien wird jeweils eingehend begründet. Die subtile Beobachtung vonStempelkoppelungen, des Stils bzw. technischer Details des Stempelschnitts und des Vorkommensvon Beizeichen und Monogrammen ergeben für das letzte, auswertende Kapitelwesentliche Schlußfolgerungen zur Münzprägung und Geschichte Pergamons und Kleinasiensin dem behandelten Zeitraum.Dem Katalogteil schließt sich ein Verzeichnis der Cistophoren enthaltenden Münzfundean. Von den 6 zitierten Funden wird außer einer Inhaltsangabe auch noch jeweils eine9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!