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Das Sams erobert die ERBA Das Sams erobert die

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10Ein Glanzlicht der Landesgartenschau:<strong>Das</strong> Gärtner- und HäckermuseumDurch eine Neukonzeption soll das Museum in der Bamberger Mittelstraße einen neuen Aufschwung erlebenGärtnerspezifisch:Die Hausapotheke im SchlafraumSeit mehr als 30 Jahren gibt esin der Bamberger Mittelstraßedas Gärtner- und Häckermuseum.30 Jahre, in denen weit mehr als 60Ehrenamtliche des dazugehörigenGärtner- und Häckermuseumvereinsden Betrieb aus eigener Kraft amLaufen halten – und das mit Erfolg:1981 wurde es vom Europarat mitdem Museumspreis ausgezeichnet.Seither sind 29 Jahre vergangen. AusSicht des ersten Vorstandes des Vereins,Pankraz Deuber, ist es nun an derZeit, das Museum neu zu gestalten, umes den Bedürfnissen heutiger Museumsbesucheranzupassen. Ziel dabeiist es auch, dass „das Gärtner- und Häckermuseumein Glanzlicht unter denVeranstaltungsorten der Landesgartenschau2012 wird“, betont Deuber. Denn<strong>die</strong>se möchte <strong>die</strong> Gärtnerstadt als Teildes Weltkulturerbes aufwerten und einerbreiten Öffentlichkeit präsentieren.Für das Gärtner- und Häckermuseumist das <strong>die</strong> Chance, seinen Bekanntheitsgradzu steigern und damit <strong>die</strong>Besucherzahlen zu erhöhen. Derbesonders während der Gartenschau2012 zu erwartende Besucheransturmstellt für das Kleinod allerdings einegroße Herausforderung dar.<strong>Das</strong> Zentrum Welterbe hat im Dezembervergangenen Jahres einen Wettbewerbzur Neukonzeption ausgelobt,bei der eine sinnvolle Besucherlenkungeine zentrale Rolle spielen sollte.Von den fünf Teilnehmern konnte sichVolkskundler und MuseumspädagogeDr. Hubertus Habel durchsetzen.den Räumen 1 bis 5 und 8 wird dasThema „Wohnen im Gärtner-Haus“ vermittelt,wobei das Gärtnerspezifischehervorgehoben wird. Ein Beispiel dafürist <strong>die</strong> „Hausapotheke“, <strong>die</strong> derzeitnoch ohne weitere Erläuterungenvöllig unscheinbar über dem Bett imSchlafzimmer hängt. Dabei ist <strong>die</strong>seApotheke ein sehr aussagekräftigesExponat: Ihre Schubladenschilder stehenfür offiziell genutzte Pflanzen, <strong>die</strong>allesamt von ihrer Wirkung her gegenErkältungs- und Rheumaerkrankungeneingesetzt werden. Diese Krankheitensind typisch für den Gärtner- undHäckerberuf, dessen Arbeitsalltagzu jeder Jahreszeit und bei jedemWetter im Freien stattfindet. DieserZusammenhang soll künftig stärkerhervorgehoben werden. <strong>Das</strong> bedeutetzum einen eine kleine Erläuterungam Exponat für den Besucher, zumanderen aber auch <strong>die</strong> Anpflanzung<strong>die</strong>ser Kräuter im Museumsgarten, derso in seiner begrifflichen Bedeutungerschlossen werden soll.„Stazineriheber“ – oder „Gabelzur Schwarzwurzelernte“?Ein großes Aufgabenfeld sieht Dr.Habel auch auf dem Dachboden. Hierfindet man bislang eine große Gerätedokumentation,<strong>die</strong> sich in ihrer Funktionaber dem Besucher nur schwerlicherklärt. „Welche Funktion der Stazineriheberzum Beispiel hat, weiß nurein Besucher, der sich im bambergspezifischenGärtneralltag bestensauskennt“, sagt der Volkskundler. Dahermüssen seiner Meinung nach auchhier Erläuterungen erfolgen, damit denMuseumsgästen klar ist, dass es sichbeim Stazineriheber um eine Gabelzur Schwarzwurzelernte handelt. Undsomit wird dann auch deutlich, dassder Schwarzwurzelanbau in Bambergeine große Rolle gespielt hat. Insgesamtmöchte Dr. Habel <strong>die</strong> Objektfülleauf dem Dachboden etwas dezimieren.Nur Geräte, <strong>die</strong> auch tatsächlich <strong>die</strong>Bamberger Gärtnertradition dokumentieren,sollen hier gezeigt werden, alleanderen Exponate könnten in einemDepot gelagert werden und zum Beispielim Rahmen einer Sonderausstellungim Museum gezeigt werden.Die für Bamberg wesentliche Verflechtungvon Arbeitsalltag, katholischemGlauben und religiöser Praxis derGärtner und Häcker spiegelt sich inder Symbolik der Gerätedarstellungenauf den Prozessionsstangen. DiesesZusammenspiel könnte dem künftigenBesucher im Rahmen einer Bildschirmpräsentationvor Augen geführtwerden.Insgesamt betrachtet ist <strong>die</strong> Neukonzeptionzur LandesgartenschauBamberg so etwas wie das Erwachenaus dem „Dornröschenschlaf“ – essind <strong>die</strong> kleinen, aber feinen Nuancen,<strong>die</strong> Dr. Habel wieder zum Vorscheinbringen möchte, damit das Museumdas wird, was es ist: ein Gärtner- undHäckermuseum, das es aufgrund seinerbamberg-spezifischen Tradition sokein zweites Mal in Deutschland gibt.<strong>Das</strong> Gärtnerspezifische zumVorschein bringen„Ich möchte das Museum nicht komplettumkrempeln“, sagt Dr. HubertusHabel. Vielmehr gehe es ihm darum,das Profil <strong>die</strong>ses wunderschönenKleinods zu schärfen. Mit einerNeuordnung der 10 Museumsräumeplant Dr. Habel einen thematischenRundweg zu Geschichte, Kultur undGegenwart der Gärtner und Häcker. In

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