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Stadtspiegel 10 11 2010 - der Stadt Eisenhüttenstadt

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Auszug Abschrift <strong>der</strong> Tatschrift<br />

32 Jahre DDR<br />

32 Jahre steter Drang nach<br />

Wirtschaftsstabilität, nach<br />

besserer Befriedigung <strong>der</strong><br />

Lebensinteressen <strong>der</strong> Werktätigen,<br />

nach Vervollkommnung<br />

<strong>der</strong> Verteidigungskraft unseres<br />

sozialistischen Vaterlandes.<br />

(So können wir es jeden Tag in<br />

<strong>der</strong> Zeitung nachlesen. Praxisverbundene<br />

Mitmenschen<br />

können sich jedoch davon in<br />

sämtlichen Lebensbereichen<br />

tiefgründig überzeugen, wenn<br />

sie über kleine Schwächen<br />

hinwegzusehen verstehen.)<br />

Auf Letzteres soll sich meine<br />

Lobrede beschränken (angesichts<br />

meiner <strong>der</strong>zeitigen<br />

Situationslage wohl am<br />

angebrachtesten).<br />

Gerade auf die Verstärkung <strong>der</strong><br />

sozialistischen Militärpotenz<br />

wird in letzter Zeit von<br />

staatlicher Seite verstärktes<br />

Augenmerk gelegt. Begonnen<br />

hat ja diese Entwicklung<br />

bekanntlich mit dem Eintritt<br />

<strong>der</strong> DDR in den Warschauer<br />

Pakt 1955. Dem folgte 1961 als<br />

ein Höhepunkt in <strong>der</strong> militärgeschichtlichen<br />

Entwicklung<br />

unseres Staates <strong>der</strong> von<br />

westlichen Meinungsmachern<br />

vielfach verhöhnte und von<br />

ihnen fälschlich als Mauer<br />

bezeichnete antifaschistische<br />

Schutzwall, <strong>der</strong> nach ihrer<br />

Meinung die Menschen <strong>der</strong><br />

DDR von jeglicher interzontaler<br />

(!) Kommunikation abkapselt...<br />

Und wie das nun einmal<br />

in <strong>der</strong> menschlichen Daseins-<br />

Steffen Köpke<br />

geschichte so üblich sein muß,<br />

ist jemand zum Feind praedestiniert,<br />

dem je<strong>der</strong> vaterlandstreue,<br />

brave Bürger all<br />

seinen Haß entgegensetzen<br />

muss, kann, möchte, aber<br />

ganz bestimmt sollte.... Nichts<br />

einfacher als das: es sind die<br />

bösartig gesinnten Gestalten<br />

vor den Gittern des Käfigs, um<br />

das auch allen Menschen<br />

unseres Staates eindrucksvoll<br />

und nachhaltig klarzumachen,<br />

haben Erzieher ihren ganzen<br />

Elan geopfert und ihr Wissen<br />

dieser (von staatlichen<br />

Organen auch vielleicht etwas<br />

gefor<strong>der</strong>ten) Aufgabe preisgegeben.<br />

Und das beginnt schon<br />

im Vorschulalter – Ist es nicht<br />

für Erzieher und Eltern<br />

gleichsam höchst entzückend,<br />

Klein-Ulf mit einem sowjetischen<br />

Verteidigungspanzer<br />

spielen zu sehen und dann<br />

noch resultierend daraus aus<br />

dem Munde Klein-Ulf’s den<br />

Wunsch, später einmal<br />

Panzerfahrer zu werden,<br />

akustisch wahrzunehmen.<br />

Dem westlichen Militärspielzeug<br />

hat man ja hierzulande<br />

den offenen Krieg angesagt,<br />

denn Klein-Rolf aus Baden-<br />

Baden protzt mit seinen<br />

amerikanischen Angriffspanzern.<br />

(Zu unserer Beruhigung<br />

sei hier gesagt: Es besteht auf<br />

diesem Gebiet ein Gleichgewicht.)<br />

Die Kette militärpolitischer<br />

Maßnahmen lässt sich<br />

jedoch fortsetzen. In <strong>der</strong> Schule<br />

vermitteln wir unseren<br />

Kin<strong>der</strong>n im Fach „Wehrerziehung“<br />

ein mannigfaltiges<br />

Militärwissen, das dann in<br />

paramilitärischen Organisationen,<br />

wie <strong>der</strong> Gesellschaft für<br />

Sport und Technik und <strong>der</strong><br />

Kampfgruppe, die militärische<br />

Vorhut <strong>der</strong> Proletarierklasse,<br />

vervollständigt, erneuert und<br />

gefestigt werden kann. Und<br />

das kann man im Zeitalter <strong>der</strong><br />

Konfrontationen auch nur<br />

Meisterbetrieb<br />

seit 1955<br />

wünschen, denn nur durch die<br />

aktive Mitwirkung aller Glie<strong>der</strong><br />

unserer Gesellschaft können<br />

wir uns intensiv auf einen<br />

Krieg vorbereiten. Rüsten wir<br />

uns also für diese schöne<br />

Aufgabe. Angesicht dieser<br />

steten erfolgreichen Entwicklung<br />

lasst uns den Geburtstag<br />

unserer Republik freudig<br />

begehen! Spielt zum Feiertag<br />

einen flotten Militärmarsch<br />

auf!<br />

Anwärter <strong>der</strong> VP<br />

Steffen Köpke “<br />

(Vollständig nachzulesen im<br />

Heimatkalen<strong>der</strong> 2003, S. 61 bis<br />

70)<br />

Nach Verbüßung <strong>der</strong> Freiheitsstrafe<br />

siedelte Steffen Köpke in<br />

die BRD um und absolvierte<br />

dort sein gewünschtes Studium<br />

<strong>der</strong> Medizin. 1990 wurde<br />

er durch das Landgericht Berlin<br />

rehabilitiert. Heute lebt<br />

und wirkt er als Arzt in<br />

Magdeburg.<br />

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