1. Zwischenbericht Projektphase 2 - Das Projekt Ökologischer ...
1. Zwischenbericht Projektphase 2 - Das Projekt Ökologischer ...
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„Innovative Teilprojekte“<br />
<strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Ein <strong>Projekt</strong> der Stiftung<br />
Naturlandschaften Brandenburg<br />
gefördert durch die Deutsche<br />
Bundesstiftung Umwelt<br />
Bearbeitung: IUS Weibel & Ness<br />
GmbH Potsdam<br />
Juli 2011
<strong>Projekt</strong>controlling:<br />
<strong>Projekt</strong>leitung:<br />
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg<br />
Schulstraße 6, 14482 Potsdam<br />
IUS Weibel & Ness GmbH<br />
Benzstraße 7a, 14482 Potsdam<br />
Bearbeitung: IUS Weibel & Ness GmbH<br />
Benzstraße 7a, 14482 Potsdam<br />
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg<br />
Schulstraße 6, 14482 Potsdam<br />
Dr. Hans-Joachim Mader<br />
Stiftungsratsvorsitzender<br />
Karl Scheurlen<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Dr. Christian Weisser<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Ramona Nicolai-Gürlich<br />
Landschaftsplanung<br />
Ines Grasnick<br />
GIS-Bearbeitung, Grafiken<br />
Anika Niebrügge<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Inhalt<br />
Inhalt 1<br />
1 <strong>Projekt</strong>..........................................................................................................................1<br />
<strong>1.</strong>1 Kurzfassung des Gesamtvorhabens.............................................................................1<br />
<strong>1.</strong>2 Grundsätzliche Angaben zu <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2.................................................................1<br />
<strong>1.</strong>2.1 Laufzeit .........................................................................................................................1<br />
<strong>1.</strong>2.2 Förderung und <strong>Projekt</strong>partner.......................................................................................2<br />
<strong>1.</strong>3 Ziele und Arbeitsschwerpunkte in <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2........................................................2<br />
2 Ausgangssituation .....................................................................................................3<br />
2.1 <strong>Projekt</strong>ablauf zwischen <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1 und 2 ..............................................................3<br />
2.2 <strong>Projekt</strong>ablauf erstes Jahr Phase 2................................................................................3<br />
3 Arbeitsstand „Innovative Teilprojekte“ ....................................................................4<br />
3.1 Entwickeln eines Korridorabschnitts .............................................................................4<br />
3.<strong>1.</strong>1 Ziele..............................................................................................................................4<br />
3.<strong>1.</strong>2 Sachstand Abstimmungen mit Behörden, Verbänden, Eigentümern ...........................4<br />
3.<strong>1.</strong>3 Sachstand Planung Korridorabschnitt LDS 1 ...............................................................5<br />
3.2 Durchlässigkeitsanalyse und Erfolgskontrolle (5.2) ....................................................10<br />
3.2.1 Ziele............................................................................................................................10<br />
3.2.2 Sachstand Abstimmungen mit Behörden, Verbänden, Eigentümern und erste<br />
Ergebnisse..................................................................................................................10<br />
3.3 Vergleich der Vernetzungswirkung von Grünbrücken mit anderen Querungen .........15<br />
3.3.1 Ziele............................................................................................................................15<br />
3.3.2 Sachstand Abstimmungen mit Behörden, Verbänden, Eigentümern und erste<br />
Ergebnisse..................................................................................................................16<br />
3.4 Kommunikation und Kooperation................................................................................16<br />
3.4.1 Ziele............................................................................................................................16<br />
3.4.2 Sachstand und erste Ergebnisse................................................................................17<br />
4 Arbeitsstand Kooperation mit Polen ......................................................................18<br />
4.1 Ziele............................................................................................................................18<br />
4.2 Workshop Lubuskie ....................................................................................................18<br />
5 Einschätzung Arbeitsfortschritt, Abweichungen vom beantragten<br />
Programm und Zusammenfassung ........................................................................19<br />
5.1 Einschätzung des Arbeitsfortschrittes.........................................................................19<br />
5.2 Abweichungen vom beantragten Programm ..............................................................20<br />
5.3 Zusammenfassung .....................................................................................................20<br />
- Juli 2011 -
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Ortstermin mit dem Revierleiter der Kirchenwaldgemeinschaft Görzke. ........5<br />
Abbildung 2: Lage Korridorabschnitt LDS 1 und seine Einbindung in den ÖKSB. ..............6<br />
Abbildung 3: Grünbrücke A13 bei Teupitz-Tornow im Bau..................................................8<br />
Abbildung 4: Auswahl von Querungen zur Aufwertung und zum Monitoring,<br />
Straßennetz. <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2, LDS1 ..............................................................9<br />
Abbildung 5: Ansicht A13, Unterführung 404851<strong>1.</strong>............................................................14<br />
Abbildung 6: Detailansicht A13, Unterführung 404851<strong>1.</strong>...................................................14<br />
Abbildung 7: Schallpegelmessungen A13, Unterführung 404851<strong>1.</strong> ..................................14<br />
Abbildung 8: Messung Lufttemperatur A13, Unterführung 404851<strong>1.</strong>.................................15<br />
Abbildung 9: Messung relative Luftfeuchte A13, Unterführung 404851<strong>1.</strong>..........................15<br />
Abbildung 10: Partieller Auftrag von Sandbetten, A2, UF 3642512 bei Wilhelmsdorf . .......15<br />
Abbildung 1<strong>1.</strong> Detailansicht Sandbett UF 3642512 .............................................................15<br />
Abbildung 12: Grünbrücke A9 bei Niemegk im Bau.............................................................16<br />
Abbildung 13: Ortstermin mit dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg<br />
an der entstehenden Grünbrücke Niemegk..................................................16<br />
Abbildung 14: Planerische Abstimmungen im Rahmen der Vorexkursion nach Polen........18<br />
Abbildung 15 : Vortragsteil während des Workshops in Polen .............................................18<br />
Abbildung 16: Beispielregion Brieskow-Finkenheerd/Rybocice (Nr. 5) und ihre<br />
räumliche Anbindung an den ehemaligen Truppenübungsplatz<br />
Lieberose (Nr. 1) als Kernfläche des ÖKSB .................................................19<br />
Anlagen<br />
Anlage <strong>1.</strong> Auswahl von Querungen im Landkreis Dahme-Spreewald<br />
Anlage 2: Beispiel zur Aufwertung eines Bauwerkes<br />
Anlage 3: Beispiele zur Realisierung des Monitorings<br />
Anlage 4: Beispiele Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Juli 2011 -
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
1 <strong>Projekt</strong><br />
<strong>1.</strong>1 Kurzfassung des Gesamtvorhabens<br />
<strong>Das</strong> Gesamtprojekt „<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg“ (ÖKSB) ist auf eine Laufzeit<br />
von 20 Jahren angelegt und in Tranchen unterteilt und befindet sich nun in der 2.<br />
<strong><strong>Projekt</strong>phase</strong>. <strong>Das</strong> übergeordnete Ziel des <strong>Projekt</strong>es ist die Planung und schrittweise<br />
praktische Umsetzung eines ökologischen Korridors im Land Brandenburg. Dabei sollen<br />
durch sowohl flächenhafte als auch punktuelle Maßnahmen Wald- und Gewässerkorridore<br />
entwickelt werden. Entstehende Grünbrücken sollen so in die Landschaft eingebunden und<br />
über noch aufzuwertende Querungen ergänzt werden, dass eine bessere Durchgängigkeit<br />
des Raumes erzielt wird. Des weiteren soll der Anschluss und die Fortführung des <strong>Projekt</strong>es<br />
nach West und Ost (insbesondere nach Polen) erreicht werden.<br />
Mit der Abgabe des Endberichtes Phase 1 (Stand August 2009) des von der Deutschen<br />
Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten <strong>Projekt</strong>es, beginnt nun Phase 2. Dabei wurde in<br />
der <strong>1.</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> bereits folgendes erreicht:<br />
� die planerische Erfassung des Raums,<br />
� das Festlegen eines Zielartenkonzeptes (Zielarten als „Schirmarten“ sowie „Mitnahmeeffekt“<br />
für weitere Arten),<br />
� die Planung einer Gesamtkonzeption und konkreter Einzelmaßnahmen einschließlich<br />
erster Umsetzungen,<br />
� ein hoher Bekanntheits- und Akzeptanzgrad in der Region und darüber hinaus<br />
deutschlandweit,<br />
� das Gewinnen von Partnerschaften und von Kooperationspartnern.<br />
Darüber hinaus wurde die Umsetzung von Konjunkturpaket II innerhalb des <strong>Projekt</strong>gebietes<br />
forciert und unterstützt mit dem Ergebnis des Baus zweier Grünbrücken im <strong>Projekt</strong>gebiet (A9<br />
bei Niemegk; A13 bei Teupitz-Tornow, beide innerhalb des Waldkorridors). Eine weitere<br />
Grünbrücke innerhalb des <strong>Projekt</strong>gebietes ÖKSB ist seitens der Bundesregierung geplant<br />
(A9 bei Beelitz, innerhalb des Waldkorridors), ihre Umsetzung ist derzeit aber fraglich.<br />
<strong>1.</strong>2 Grundsätzliche Angaben zu <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
<strong>1.</strong>2.1 Laufzeit<br />
Die <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2 hatte ihren „Offiziellen <strong>Projekt</strong>start“ im Juli 2010 und endet planmäßig im<br />
Juni 2014. Dabei kam es zum <strong>Projekt</strong>start aus folgenden zwei Gründen zu Verzögerungen:<br />
� Der endgültige Fördermittelbescheid der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg<br />
(NSF) als weiterem Fördermittelgeber ging erst am 05.0<strong>1.</strong>2011 ein und es<br />
bedurfte entsprechender Überarbeitungen bzw. Detaillierungen, bis dieser<br />
vorgelegt wurde.<br />
� Nach Erhalt des Fördermittelbescheids durch den NSF bedurfte es laut den<br />
Nebenbestimmungen einer Ausschreibung für die Fremdleistungen. Dies führte<br />
zu einer Verzögerung der Weiterarbeit im <strong>Projekt</strong>.<br />
Die öffentliche Bekanntmachung der <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2 einschließlich Vorstellung der Ziele und<br />
Aufgaben erfolgte auf der Beiratssitzung am 20.09.2010 in Potsdam. Zur Dokumentation des<br />
- Juli 2011 -<br />
1
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Arbeitsstandes ist jeweils nach einem Jahr bei der DBU ein <strong>Zwischenbericht</strong> vorzulegen.<br />
Zum Ende von <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2 ist ein Endbericht bei der DBU einzureichen.<br />
<strong>1.</strong>2.2 Förderung und <strong>Projekt</strong>partner<br />
Wie schon die erste Phase wird auch Phase 2 zu einem großen Teil von der DBU gefördert,<br />
mit einer Sollbruchstelle nach der Halbzeit der zweiten <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong>. Diese Förderung ist<br />
jedoch geringer als beantragt und beinhaltet gegenüber der Antragstellung unterschiedliche<br />
Förderschwerpunkte.<br />
Weitere Fördermittelgeber sind zu unterschiedlichen Anteilen:<br />
� das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV),<br />
� die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg,<br />
� der WWF Deutschland,<br />
wobei auch hier unterschiedliche Förderschwerpunkte vorliegen<br />
Darüber hinaus werden weitere Kooperationspartner das <strong>Projekt</strong> auf vielfältige Art und Weise<br />
unterstützen. Hierzu zählen die Mitstifter der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg<br />
(SNLB) sowie Partner, die in der ersten <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> gewonnen werden konnten.<br />
� Stiftungsmitglieder: des MUGV, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt am Main,<br />
der WWF Deutschland, der NABU, der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-<br />
Niederung e. V. (sowie eine Privatperson).<br />
� Weitere <strong>Projekt</strong>partner aus <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1 sind zum Beispiel: der Landesbetrieb<br />
Forst, die Flächenagentur Brandenburg GmbH, das Vogelschutz-Komitee e. V.<br />
mit seinen Flächen im „Zarth“ bei Treuenbrietzen sowie die Gregor Louisoder<br />
Umweltstiftung.<br />
� Zu potenziellen <strong>Projekt</strong>partnern, mit denen bereits erste Arbeitsgespräche und<br />
Ortsbesichtigungen stattgefunden haben, zählen z. B. die Kirchenwaldgemeinschaft<br />
Görzke sowie private Waldbesitzer.<br />
<strong>1.</strong>3 Ziele und Arbeitsschwerpunkte in <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
In <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2 liegen die Ziele und Arbeitsschwerpunkte im Bereich:<br />
a)<br />
� Durchlässigkeitsanalyse und Erfolgskontrolle,<br />
� Vergleich der Vernetzungswirkung von Grünbrücken mit anderen Querungen,<br />
� Kommunikation und Kooperation.<br />
Zusätzlich sind folgende Punkte für die erfolgreiche Umsetzung erforderlich:<br />
b)<br />
� Entwickeln eines Korridorabschnitts und Planung,<br />
� Kooperation mit Polen.<br />
Dabei sind jedoch nur die Punkte unter a) durch die DBU gefördert. Die Punkte unter b) sind<br />
ohne Förderanteil durch die DBU, sind jedoch teilweise Voraussetzung für die erfolgreiche<br />
Umsetzung von a).<br />
- Juli 2011 -<br />
2
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
2 Ausgangssituation<br />
2.1 <strong>Projekt</strong>ablauf zwischen <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1 und 2<br />
Die Phase 2 konnte nicht übergangslos an Phase I anschließen, da sich die Rahmenbedingungen<br />
für eine Förderung durch die DBU geändert hatten. Durch Nachbearbeitungen<br />
wurde der <strong>Projekt</strong>antrag bei der DBU für Phase 2 verzögert eingereicht. Die Bewilligung des<br />
<strong>Projekt</strong>es durch die DBU am 28.05.2010 erfolgte danach in geringerer Fördermittelhöhe als<br />
beantragt. Dabei wurden die Mittel für Aufträge an Dritte und entsprechend auch die<br />
förderfähigen Gesamtkosten deutlich reduziert (unter Beibehaltung der Förderquote in Höhe<br />
von 50 %). Die Position 5.1 - Entwickeln eines Korridorabschnitts – wurde ganz aus der<br />
Förderung durch die DBU genommen. Daraus resultierend ergaben sich notwendige<br />
Korrekturen der <strong>Projekt</strong>anträge bei den übrigen Fördermittelgebern bis zur endgültigen<br />
Fördermittelzusage aller Fördermittelgeber. Die zwischenzeitliche Fortführung der <strong>Projekt</strong>arbeit<br />
erfolgte durch:<br />
� regelmäßige Zusammenkünfte (jour-fix),<br />
� Erbringen fachlicher Vorleistungen für die von der DBU geförderten<br />
<strong>Projekt</strong>bestandteile,<br />
� begleitende Öffentlichkeitsarbeit für die von der DBU geförderten <strong>Projekt</strong>bestandteile,<br />
� Beginn der Kooperation mit Polen.<br />
2.2 <strong>Projekt</strong>ablauf erstes Jahr Phase 2<br />
� Ausschreibung dreier innovativer Teilprojekte (Arbeitspakete 5.<strong>1.</strong>1; 5.<strong>1.</strong>2; 5.<strong>1.</strong>3) durch<br />
SNLB (März bis Mai 2011).<br />
� Im Ergebnis Fortführung der planerischen Tätigkeit durch IUS für alle drei Lose.<br />
� Kostenneutrale Laufzeitverlängerung für <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2 durch die DBU per Schreiben<br />
vom 17.03.201<strong>1.</strong><br />
- Juli 2011 -<br />
3
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
3 Arbeitsstand „Innovative Teilprojekte“<br />
3.1 Entwickeln eines Korridorabschnitts<br />
3.<strong>1.</strong>1 Ziele<br />
Modellhaft für den gesamten Ökologischen Korridor Südbrandenburg soll ein erster Korridorabschnitt<br />
entwickelt werden. Als Schwerpunkträume hierfür wurden die Landkreise Teltow-<br />
Fläming und Dahme-Spreewald festgelegt. Dabei wurden in <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1 exemplarisch<br />
zwei mögliche Korridorabschnitte im Landkreis Dahme-Spreewald abgegrenzt (LDS 1 und<br />
LDS 2), anhand derer erste planerische Ansätze und Maßnahmevorschläge für ein mögliches<br />
Verbundkonzept vorgestellt worden sind. Schwerpunkt dabei ist, entstehende Grünbrücken<br />
bzw. aufzuwertende Querungen in das Gesamtkonzept zur Verbesserung der<br />
Durchlässigkeit des Raumes für Tiere einzubeziehen. Parallel hierzu sollen flächenhafte<br />
Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung des Wald- bzw. Gewässerkorridors stattfinden<br />
sowie die Anlage von Trittsteinen.<br />
3.<strong>1.</strong>2 Sachstand Abstimmungen mit Behörden, Verbänden, Eigentümern<br />
Im Zusammenhang mit der Fortführung des <strong>Projekt</strong>s sowie der Entwicklung eines Korridorabschnitts<br />
fanden eine Reihe von Fachgesprächen und Ortsbesichtigungen statt, die sich<br />
nicht ausschließlich auf den Korridorabschnitt LDS 1 beziehen. Hierzu zählen u. a.:<br />
� Regelmäßige Arbeitskontakte mit der Flächenagentur Brandenburg GmbH zur<br />
Entwicklung des Flächenpools im Landkreis Dahme-Spreewald. Gemeinsam wurde<br />
im Januar 2011 ein Arbeitsplan erstellt, welcher sich aus organisatorischen Gründen<br />
verzögerte (zwischenzeitliche Ausschreibung) und daher aktualisiert wird.<br />
� Abstimmungen mit dem MUGV zur Fortführung des <strong>Projekt</strong>es ÖKSB auch bei<br />
verringerter Förderhöhe seitens der DBU (Sicherung der Förderung Phase 2,<br />
14.07.2010).<br />
� Abstimmungen mit dem NaturSchutzFonds Brandenburg zur Fortführung des<br />
<strong>Projekt</strong>es ÖKSB auch bei verringerter Förderhöhe seitens der DBU sowie<br />
Überarbeiten des Förderantrages (Sicherung der Förderung Phase 2,<br />
14.07.2010/2.1<strong>1.</strong>2010).<br />
� Vorstellung des <strong>Projekt</strong>es beim Kirchenwaldtag (Landkreis Potsdam-Mittelmark)<br />
einschließlich Exkursion am 03./04.05.2010 und erste Fachgespräche mit der<br />
Kirchenwaldgemeinschaft Görzke. Im Nachgang laufende Kontakte mit dem Ziel einer<br />
Kooperation.<br />
� Im Juli 2011 gemeinsame Besichtigung der Flächen der Kirchenwaldgemeinschaft<br />
(Abbildung 1) und Entwicklung erster Vorschläge für eine künftige Zusammenarbeit im<br />
Bereich ökologische Waldentwicklung. Die Flächen der Kirchenwaldgemeinschaft<br />
Görzke liegen zum Großteil innerhalb des Waldkorridors des ÖKSB in Richtung<br />
Sachsen-Anhalt, zum Teil auch innerhalb des Waldschwerpunktes <strong>1.</strong> Eine<br />
Zusammenarbeit ist geplant.<br />
� Fachgespräch mit dem LUGV, Außenstelle Zippelsförde, mit dem Schwerpunkt<br />
Vorkommen von Biber, Fischotter und Wolf, Monitoring, Durchlässigkeit des Raumes<br />
für diese Arten und Möglichkeiten zur Aufwertung von Querungen (05.10.2010).<br />
� Fachgespräch und Erfahrungsaustausch mit der Bauüberwachung des<br />
Landesbetriebes Straßenwesen, Niederlassung Autobahn, zur entstehenden<br />
Grünbrücke bei Niemegk (A9) mit anschließender Ortsbesichtigung.<br />
- Juli 2011 -<br />
4
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
� Arbeitsgespräch mit der Obersten Jagdbehörde (Herrn Jores) und dem<br />
Landesjagdverband (Herrn Bethe), u. a. zum Thema jagdfreie Zonen um<br />
Grünbrücken.<br />
� Mehrfache Arbeitsgespräche und Ortsbesichtigungen im Bereich Pretschener Spree<br />
bei Schlepzig, Landkreis Dahme-Spreewald.<br />
� Arbeitsgespräche mit dem Biosphärenreservat Spreewald (Herrn Petschick) mit dem<br />
Ziel, konkrete Arbeitsfelder für eine Zusammenarbeit zu finden. Ein<br />
Gesprächsergebnis ist, dass künftig der Mittelspecht (Dendrocopos medius) als<br />
weitere Zielart des ÖKSB mit aufgenommen wird.<br />
� Eine Abstimmung mit der Dieter Mennekes Umwelt Stiftung, die 2.000 ha im<br />
Waldkorridor auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Heidehof besitzt, ist terminiert.<br />
Abbildung 1: Ortstermin mit dem Revierleiter der Kirchenwaldgemeinschaft Görzke<br />
(IUS_RNG, 28.06.2011).<br />
3.<strong>1.</strong>3 Sachstand Planung Korridorabschnitt LDS 1<br />
<strong>Das</strong> <strong>Projekt</strong>team hat sich im Zuge der weiteren <strong>Projekt</strong>bearbeitung für die Umsetzung des<br />
Korridorabschnitts LDS 1 entschieden (Abbildung 2). Gründe hierfür waren:<br />
� Es beinhaltet sowohl den Wald- als auch den Gewässerkorridor,<br />
� Große Bereiche liegen innerhalb der Waldschwerpunkte 4 bzw. 5 (großen<br />
zusammenhängenden Bereichen mit überwiegend struktur- und artenarmen<br />
Kiefernforsten/ Ergebnis <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1) und damit innerhalb von<br />
Entwicklungsschwerpunkten des ÖKSB,<br />
� Die A13 als eine Hauptbarriere des <strong>Projekt</strong>gebietes durchzieht das Gebiet,<br />
� Eine der beiden innerhalb des ÖKSB über Konjunkturpaket II finanzierten und derzeit<br />
in Bau befindlichen Grünbrücken liegt in diesem Korridorabschnitt (Abbildung 3),<br />
� Hier befinden sich einige Querungen, die bereits in <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1 zur Aufwertung<br />
vorgeschlagen worden sind.<br />
� Als Quellgebiete für Arten der Gewässer und der Wälder dienen die FFH-Gebiete<br />
„Dahmetal“ sowie „Streganzsee-Dahme“ und „Bürgerheide“ mit Erlenbruchwäldern,<br />
- Juli 2011 -<br />
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<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
alten Eichenwäldern und Weichholzauwäldern sowie Fließgewässern mit Vorkommen<br />
des Bibers und Fischotters.<br />
Abbildung 2: Lage Korridorabschnitt LDS 1 und seine Einbindung in den ÖKSB.<br />
Als Grundlage für die Planung von flächenhaften und punktuellen Maßnahmen im Korridorabschnitt<br />
LDS 1 erfolgte eine flächendeckende Bestandsaufnahme. Erfasst worden sind:<br />
� Planungen Dritter (Gewerbegebiete, Windkraft- und Solaranlagen, sonstige<br />
Planungen Dritter) um das Risiko von Fehlplanungen der Korridore auf zukünftig für<br />
den Biotopverbund problematischen Flächen zu vermeiden. Bei der derzeitigen<br />
- Juli 2011 -<br />
6
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Dynamik in der Entwicklung erneuerbarer Energien (Anlagen, Speichersysteme,<br />
Leitungen) ist diesem Aspekt bei allen Korridorplanungen besondere Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Die Aktualisierung der Planungen Dritter wird daher laufend fortgeführt.<br />
� Administrative Zuständigkeiten (Kreise/Landkreise/Gemeinden, Verwaltungsgrenzen<br />
der Landesforst (Service-Einheiten/Oberförstereien/Forstreviere), Wasser- und<br />
Bodenverbände,<br />
� Schutzgebiete nach Naturschutzrecht einschließlich Auswertung der Schutzgebietsverordnungen<br />
(überwiegender Teil Naturpark „Dahme-Heideseen“, kleiner Bereich im<br />
Südosten: Biosphärenreservat „Spreewald“ sowie Vogelschutzgebiet (SPA)<br />
„Spreewald und Lieberoser Endmoräne“, mehrere Fauna-Flora-Habitatgebiete (FFH),<br />
Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete sowie ein Totalreservat-Vorschlag),<br />
� Kartierergebnisse der selektiven Biotopkartierung, der Biotopkartierung und von FFH-<br />
Lebensraumtypen,<br />
� Biotope (flächendeckend Bestand aus vorhandenen Kartierungen [selektive<br />
Biotopkartierung, Biotopkartierungen in Schutzgebieten, flächendeckende<br />
Biotopkartierung des Landes, eigene Kartierungen im Umfeld von Bauwerken],<br />
potenzielle natürliche Vegetation),<br />
� Wald und Forst (Waldlebensräume, Bestandszustand Forst, Bestandeszustandsgruppierung<br />
Forst, Bestandsziel Forst, Waldschwerpunkte des ÖKSB),<br />
� Eigentumsverhältnisse (Bundes-/Landes-/Körperschafts-/Privatwald; zusätzlich<br />
Recherche hinsichtlich Körperschafts-/Privatwald sowie Recherche von<br />
Übernahmewünschen von BVVG-Flächen),<br />
� Sensible Moore (Lage, Auswertung der Daten der Kartierung des LUGV von 2008 zu<br />
den sensiblen Mooren, erfolgte bzw. geplante Maßnahmen zur Revitalisierung dieser<br />
Standorte – Stand wird derzeit von der Flächenagentur Brandenburg für LDS 1<br />
aktualisiert,<br />
� Tiere (Zielarten des ÖKSB, Anfragen bei den zuständigen Landesbehörden zu<br />
Vorkommen von Zielarten des ÖKSB),<br />
� Oberflächengewässer (Gewässerstrukturgüte, Querbauwerke, Uferverbau,<br />
Uferstreifen, Auennutzung),<br />
� Positivflächen,<br />
� Negativflächen und Barrieren (Siedlungsgebiete, Entwässerungsgebiete, großflächige<br />
strukturarme Gras- und Staudenfluren sowie Äcker ähnlicher Ausprägung;<br />
Straßen/Schienenverkehr),<br />
� Ergebnisse der Kartierung von Über-/Unterführungen sowie von Durchlässen (eigene<br />
Erhebungen in <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1) sowie<br />
� Ergebnisse der Auswahl von Querungen zur Aufwertung und zum Monitoring,<br />
<strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2, LDS1 (IUS 7/2011: Arbeitsbericht Arbeitspaket 5.<strong>1.</strong>2) (siehe<br />
Abbildung 4).<br />
Ergänzend fanden 2010 und 2011 Ortsbegehungen mit Fotodokumentation statt. Schwerpunkte<br />
bildeten dabei:<br />
� die Variantenvorschläge 1 bis 3 des Verbundkonzepts Korridorabschnitt LDS 1 und<br />
die sensiblen Moore,<br />
� die Gewässer (Verlauf von Dahme und Dahme-Umflutkanal, Oderiner See, Köthener<br />
See).<br />
- Juli 2011 -<br />
7
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Bei den Variantenvorschlägen interessierten vor allem die Umgebung der künftigen Grünbrücke<br />
Teupitz-Tornow, das Vorhandensein von Waldrändern im Übergangsbereich Wald/-<br />
Offenland und im Bereich der Bahntrasse sowie vorhandene Freiflächen.<br />
Bei den Gewässern wurden vor allem die Umgebung der Querungen sowie die Uferbereiche<br />
untersucht.<br />
Nächster Arbeitsschwerpunkt ist das Entwickeln eines Maßnahmenplans für Maßnahmen<br />
innerhalb des Korridorabschnitts LDS <strong>1.</strong> Hierzu zählen flächige Maßnahmen wie Waldrandgestaltung,<br />
Waldumbau, Gewässerrenaturierung, Moorrevitalisierung, Gehölzpflanzungen<br />
und Extensivierung. Hinsichtlich punktueller Maßnahmen sind die Planungen zur Aufwertung<br />
von Querungen einschließlich ihrer Umfeldgestaltung voranzutreiben (Anlage 2). Die<br />
genannten Aufgabenkomplexe sind im Arbeitsplan SNLB/IUS/Flächenagentur Brandenburg<br />
enthalten.<br />
Abbildung 3: Grünbrücke A13 bei Teupitz-Tornow im Bau (IUS_RNG, 26.06.2011).<br />
Auswahl von Querungen zur Aufwertung und zum Monitoring, <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2, LDS1 (IUS<br />
7/2011: Arbeitsbericht Arbeitspaket 5.<strong>1.</strong>2) (siehe Abbildung 4).<br />
Abbildung 4 zeigt das Ergebnis der Untersuchungen von IUS im Hinblick auf die Eignung zur<br />
Aufwertung von Querungen. Dabei wurden alle im Landkreis Dahme-Spreewald von IUS kartierten<br />
Querungen miteinander verglichen und bewertet (Anlage 1 sowie Kapitel 3.2). Die<br />
Maßnahmen M 2.6 und M 2.17 bleiben weiterhin Vorzugsvariante, gefolgt von Maßnahme<br />
M 2.9 Maßnahme M 2.8 ist im Vergleich zu allen anderen untersuchten Querungen nicht<br />
geeignet. Dies bedeutet nicht, dass hier kein Bedarf besteht, sondern im konkreten Fall ist<br />
eine Aufwertung nicht so notwendig und effektiv wie andernorts („nur“ Landesstraße im<br />
ländlich geprägten Raum).<br />
- Juli 2011 -<br />
8
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Abbildung 4: Auswahl von Querungen zur Aufwertung und zum Monitoring, Straßennetz.<br />
<strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2, LDS1 (IUS 7/2011: Arbeitsbericht Arbeitspaket 5.<strong>1.</strong>2).<br />
- Juli 2011 -<br />
9
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
3.2 Durchlässigkeitsanalyse und Erfolgskontrolle (5.2)<br />
3.2.1 Ziele<br />
Innerhalb des zu entwickelnden Korridorabschnitts soll eine praktikable Methodik zur Durchlässigkeitsanalyse<br />
entwickelt und praktisch erprobt werden. Schwerpunkte der Untersuchungen<br />
sind:<br />
� Die Durchlässigkeit der Landschaft für Arten des Waldes und Halboffenlandes<br />
(Waldkorridor),<br />
� Die Durchlässigkeit der Landschaft für Arten der Gewässer, Auen und Niederungen<br />
(Gewässerkorridor),<br />
� Die Durchlässigkeit von Barrieren wie Straße und Bahn für die Zielarten des ÖKSB.<br />
Bisher vorliegende Untersuchungsergebnisse sowie die Ergebnisse laufender <strong>Projekt</strong>e und<br />
Forschungsvorhaben zur Durchlässigkeit für Tiere sollen mit einfließen, ergänzt um spezifische<br />
Angaben wie z. B. Wanderhindernisse (Zäunung, Wehre, Spundwände), fehlende<br />
Waldränder, unzureichende Uferstrukturen.<br />
Die Erfolgskontrolle der Maßnahmen in dem Korridorabschnitt soll über ein geeignetes<br />
Monitoringverfahren erfolgen. Entsprechend muss das Monitoring bereits vor der Umsetzung<br />
der Maßnahmen stattfinden. Im Rahmen des <strong>Projekt</strong>s soll eine standardisierte Methodik<br />
entwickelt werden, die sowohl für unterschiedliche Querungstypen als auch unterschiedliche<br />
Zielarten geeignet ist. Mögliche Nachweisverfahren dabei sind:<br />
� Messung der abiotischen Umwelteinflüsse (z. B. Schallpegel, Lichtstärke,<br />
Temperatur- und Luftfeuchtemessung),<br />
� Aufnahmen von Tieren (Infrarot-Videodokumentation, Fotofallen),<br />
� Fährtensuche.<br />
3.2.2 Sachstand Abstimmungen mit Behörden, Verbänden, Eigentümern und erste<br />
Ergebnisse<br />
Im Ergebnis der ersten Abstimmungen wurde für die Durchlässigkeitsanalyse und Erfolgskontrolle<br />
Gebiete im Landkreis Dahme-Spree sowie im Landkreis Potsdam-Mittelmark<br />
ausgewählt.<br />
Die Methodik der Durchlässigkeitsanalyse wird derzeit entwickelt. Basierend auf einem<br />
tiergruppenspezifischen Habitateignungsmodell werden bekannte und potenzielle Habitate<br />
ermittelt und ihre Ausdehnung und der Abstand untersucht. Störelemente wie Straßen,<br />
Siedlungen und Schienenwege werden mit Störpuffern versehen und gehen als ungeeignete<br />
Flächen in die Auswertung ein. Die CIR-Befliegungsdaten weisen gerade bezüglich der<br />
Siedlungen erhebliche Mängel an Aktualität auf. Die Flächen wurden daher im Gebiet des<br />
LDS 1 auf der Grundlage der aktuellen Luftbilder neu ausgewertet und digitalisiert (siehe<br />
folgende Abbildungen).<br />
Bei der Auswertung werden im Geographischen Informationssystem Flächen-, Linien- und<br />
Punktdaten verknüpft. Relevante Flächendaten sind:<br />
� Biotoptypen / Waldlebensräume<br />
� Siedlungen einschließlich Störpuffer, Störungspuffer um Straßen, Wege und<br />
Schienen,<br />
� Durchlassanalyse aus <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 1 und aus dem Monitoring der <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2.<br />
- Juli 2011 -<br />
10
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Die reale Flächennutzung geht in die Beurteilung der Durchgängigkeit wie folgt ein:<br />
� Flächen mit guter Habitateignung werden als potenzielle Quellgebiete behandelt (=<br />
großflächige naturnahe Wälder), das sind Wälder mit einer Flächengröße von<br />
mindestens 10 ha. Diese finden sich innerhalb des Korridorabschnittes LDS 1<br />
ausschließlich im Bereich der FFH-Gebiete.<br />
� Potenzielle Trittsteinbiotope sind Inseln strukturreicher Waldbestände und größere<br />
Feldgehölze.<br />
Deren Lage findet sich in der folgenden Abbildung.<br />
- Juli 2011 -<br />
11
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Die übrigen Wälder werden als Durchgangshabitate mittlerer bis geringer Habitateignung für<br />
die Zielarten des Waldes definiert (folgende Abbildung).<br />
Die übrigen landwirtschaftlichen Flächen und sonstigen offenen Flächen gehen als nicht<br />
geeignete Habitate in die Auswertung ein (s. folgende Abbildung).<br />
- Juli 2011 -<br />
12
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Aus der Auswertung der genannten Daten ergibt sich die Definition erforderlicher und<br />
möglicher Korridore im Detail (s. folgende Abbildung).<br />
- Juli 2011 -<br />
13
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Im Landkreis Potsdam-Mittelmark erfolgt derzeit die Erprobung der für das Monitoring und<br />
die Durchlassanalyse an einzelnen Querungsbauwerken anzuwendenden Techniken. Bereits<br />
bewährt hat sich die Erfassung des Schallpegels und der Lufttemperatur und -feuchte mittels<br />
Datenloggern (Beispiele Erprobungsphase in Abbildung 7 bis Abbildung 9 sowie Anlage 3).<br />
Ein weiterer Satz der entsprechenden Geräte wurde beschafft, so dass insgesamt 9 Geräte<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Es wurden drei zusätzliche Fotofallen unterschiedlicher Hersteller (Reconyx, Cuddeback und<br />
Dörr) und Preiskategorien beschafft, die derzeit hinsichtlich Auslöseverzögerung und Reichweite<br />
unter vergleichbaren Bedingungen erprobt werden. Da im <strong>Projekt</strong>zeitraum mit Verlusten<br />
zu rechnen ist soll eine qualitativ hochwertige, jedoch möglichst kostengünstige Variante<br />
gefunden werden. Mit Ergebnissen der Erprobung ist Anfang September zu rechnen.<br />
Die Genehmigungen für die Installation von Fotofallen in den Unterführungen und für die<br />
Anlage von Sandbetten zur Spurenanalyse liegen für 4 Querungsbauwerke vor. Die Revierförster<br />
unterstützen die Arbeiten vor Ort, z. B. beim Ausbringen der Sandbetten. Die Anlagen<br />
werden derzeit installiert und mit ersten Ergebnissen ist in ca. 4 Wochen zu rechnen.<br />
Bsp. Monitoring A13, UF4048511: Landkreis Dahme-Spreewald, Nähe AS Freiwalde, UF<br />
Gewässer. 12.09.2010.<br />
Abbildung 5: Ansicht A13, Unterführung 4048511 (IUS_RNG, 12.09.2010).<br />
Abbildung 6: Detailansicht A13, Unterführung 4048511 (IUS_RNG, 12.09.2010).<br />
Schall [dB(A)]<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Meßpunkte (10s im Zeitraum 10:47 bis 11:24)<br />
- Juli 2011 -<br />
Mitte<br />
Außen (West)<br />
Abbildung 7: Schallpegelmessungen A13, Unterführung 4048511 (IUS, 12.09.2010).<br />
14
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
10:48:00 10:55:12 11:02:24 11:09:36 11:16:48 11:24:00 11:31:12<br />
- Juli 2011 -<br />
TEMP1<br />
TEMP2<br />
TEMP3<br />
Abbildung 8: Messung Lufttemperatur A13, Unterführung 4048511 (IUS, 12.09.2010).<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
10:48:00 10:55:12 11:02:24 11:09:36 11:16:48 11:24:00 11:31:12<br />
Abbildung 9: Messung relative Luftfeuchte A13, Unterführung 4048511 (IUS, 12.09.2010).<br />
Abbildung 10: Partieller Auftrag von Sandbetten, A2, UF 3642512 bei Wilhelmsdorf (Sandfuhrtsgraben<br />
bzw. Temnitz), Unterstützung durch den Revierförster Revier Wilhelmsdorf<br />
(Aufn: IUS_AZ, 14.07.2011).<br />
Abbildung 1<strong>1.</strong> Detailansicht Sandbett UF 3642512 (Aufn: IUS_AZ, 14.07.2011).<br />
3.3 Vergleich der Vernetzungswirkung von Grünbrücken mit anderen Querungen<br />
3.3.1 Ziele<br />
Ziel ist es, zu untersuchen, wie effizient Grünbrücken im Vergleich zu aufgewerteten<br />
kleineren Querungshilfen (Über-/Unterführungen und Durchlässe) für ausgewählte Zielarten<br />
sind. Hierbei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle wie:<br />
� die erzielbaren Verbesserungen der Durchlässigkeit für einzelne Zielarten,<br />
� die Höhe der Kosten für den Neubau der Grünbrücke bzw. für die Aufwertung<br />
vorhandener Querungen einschließlich der Gestaltung des jeweiligen Umfeldes,<br />
rF1<br />
rF2<br />
rF3<br />
15
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
� der Aufwand für Planung, Genehmigung und Umsetzung sowie<br />
� die Akzeptanz der Maßnahmen bei den Behörden und der Bevölkerung.<br />
3.3.2 Sachstand Abstimmungen mit Behörden, Verbänden, Eigentümern und erste<br />
Ergebnisse<br />
Es wurde ein Monitoringkonzept erstellt, welches sowohl an Grünbrücken als auch an kleineren<br />
Querungen durchführbar sein soll, um eine spätere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.<br />
Dieses Konzept wurde dem MUGV vorgelegt (Beratung 23.08.2010/Einreichen Konzept<br />
Oktober 2010). Es erfolgen laufende Abstimmungen mit dem MUGV.<br />
Um einen Eindruck der Standorte der in Bau befindlichen Grünbrücken zu bekommen, wurde<br />
eine Exkursion zur Baustelle der Grünbrücken Niemegk und Teupitz durchgeführt (Abbildung<br />
12 und Abbildung 13).<br />
Durch das MUGV wurde zugesagt, Daten aus dem Grünbrückenmonitoring der Grünbrücke<br />
im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zur Auswertung bereit zu stellen. Ergebnisse aus<br />
dem Vergleich der Grünbrücken können erst nach Fertigstellung der Grünbrücken gewonnen<br />
werden.<br />
Abbildung 12: Grünbrücke A9 bei Niemegk im Bau (IUS_AZ, 07.10.2010).<br />
Abbildung 13: Ortstermin mit dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg an der entstehenden<br />
Grünbrücke Niemegk (IUS_AZ, 07.10.2010).<br />
3.4 Kommunikation und Kooperation<br />
3.4.1 Ziele<br />
Mit einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit sollen insbesondere Informationen zum <strong>Projekt</strong>fortschritt<br />
und zum Stand der Maßnahmenumsetzung veröffentlicht werden. Dabei erfolgen<br />
die Pressearbeit und die Pflege der Internetseite auch weiterhin durch die Kommunikationsstelle,<br />
die bei der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg verankert ist (Anlage 4). Weitere<br />
Arbeitsschwerpunkte sind die kontinuierliche Kommunikation mit dem <strong>Projekt</strong>beirat als<br />
wichtigem Vernetzungs- und Beteiligungsinstrument sowie der Auf- und Ausbau von<br />
Kooperationen und Partnerschaften.<br />
Für Ende 2012 ist eine wissenschaftliche Tagung in Anknüpfung an die „Zukunftswerkstatt<br />
Wildkorridore“ geplant, die neben der Wissensvermittlung auch dem Austausch von<br />
Naturschutzverbänden, regionalen Akteuren und Partnern dienen soll.<br />
- Juli 2011 -<br />
16
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
3.4.2 Sachstand und erste Ergebnisse<br />
Um den Ökologischen Korridor Südbrandenburg weiter vorzustellen, den aktuellen Stand der<br />
Forschung zu integrieren und Kooperationspartner einzubinden, war das <strong>Projekt</strong> auf<br />
mehreren Veranstaltungen präsent. Dazu zählen unter anderem folgende Termine:<br />
� 05.02.2010: Vortrag beim Biologischen Arbeitskreis Luckau des NABU. Die<br />
Veranstaltung fand auf Einladung des Kooperationspartners Sielmanns<br />
Naturlandschaften Wanninchen statt, um die Ziele des <strong>Projekt</strong>es vorzustellen und in<br />
der Region zu verankern.<br />
� 13.04.2010: Teilnahme an der Tagung Wiedervernetzung. Bei dieser<br />
Kooperationsveranstaltung des BMU und ADAC wurde das Bundesprogramm<br />
Wiedervernetzung vorgestellt, das Vernetzungsmaßnahmen im Straßensystem<br />
ermöglichen soll.<br />
� 20.04.2010: Naturschutztag im Landkreis Dahme-Spreewald. <strong>Das</strong> <strong>Projekt</strong> und<br />
Maßnahmenideen für den Landkreis Dahme-Spreewald wurden Naturschutzakteuren<br />
vor Ort vorgestellt.<br />
� 17.05.2010: Bei der Wildniskonferenz der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg<br />
wurde das <strong>Projekt</strong> als wertvoller Teil der Stiftungsarbeit gewürdigt.<br />
� 2<strong>1.</strong>09.2010: Mark(e) der Vielfalt – Fachkonferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt<br />
in Brandenburg. Die Konferenz wurde von Bündnis 90/Die Grünen in der<br />
Fachhochschule Eberswalde ausgerichtet. Zum Thema "Schutzgebiete als Rückgrat<br />
für die biologische Vielfalt: Reicht das aus?" war die Stiftung Naturlandschaften<br />
Brandenburg mit dem Ökologischen Korridor Südbrandenburg auf dem Podium<br />
vertreten.<br />
� 27.09.-0<strong>1.</strong>10.2010: Teilnahme am Deutschen Naturschutztag in Stralsund<br />
� 07.10.2010: Im Rahmen eines Termins mit dem Landesbetrieb Straßenwesen wurden<br />
dem <strong>Projekt</strong>team die Grünbrücken-Planungen näher vorgestellt.<br />
� 03.-04.1<strong>1.</strong>2010: Teilnahme am Dialogforum „Biotopverbund“ in Bonn. Bei dieser<br />
Veranstaltung wurde über das Ziel der nationalen Biodiversitätsstrategie zur<br />
Schaffung eines Biotopverbundes auf 10 % der Landfläche Deutschlands bis 2020<br />
Bilanz gezogen und diskutiert.<br />
� 10.0<strong>1.</strong>2011: Presseveranstaltung des Brandenburgischen Umweltministeriums zu<br />
Biotopverbundplanungen in Brandenburg. Der Ökologische Korridor Südbrandenburg<br />
wurde als Modellprojekt vorgestellt.<br />
Zum <strong>Projekt</strong> erschienen darüber hinaus Mitteilungen an die Presse zum Start der zweiten<br />
<strong><strong>Projekt</strong>phase</strong>, zu den geplanten Monitoringmaßnahmen und zur Netzwerkbildung<br />
transeuropäische Wildtierkorridore. Es erschienen über 20 Artikel in Fachzeitschriften und<br />
regionalen Medien. Zu nennen sind darunter z. B. Veröffentlichungen im Naturmagazin<br />
Berlin-Brandenburg (August 2010, Februar und Mai 2011), ein Hinweis im International<br />
Journal of Wilderness (Dezember 2010) und im Buch „Faszination Lieberoser Heide –<br />
Landschaft zwischen Wald, Wasser und Weite (Dezember 2010).<br />
Aktuelle Infos, z. B. zu den Veranstaltungen, Monitoringvorbereitungen, Bautätigkeiten an<br />
den Grünbrücken, erschienen gleichzeitig auf der Website www.wildkorridor.de.<br />
Die Beiratsarbeit wurde mit einer Sitzung am 20.09.2010 und Newslettern im Juli 2010,<br />
Oktober 2010 und März 2011 fortgeführt.<br />
- Juli 2011 -<br />
17
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
4 Arbeitsstand Kooperation mit Polen<br />
4.1 Ziele<br />
Die Fortführung des Ökologischen Korridors Südbrandenburg nach Polen ist von Anfang an<br />
wichtiges Ziel. Erfahrungen -auch kooperierender Behörden und Naturschutzverbändezeigen,<br />
dass es hier oft eines langen zeitlichen, planerischen und auch finanziellen Vorlaufs<br />
bedarf.<br />
Arbeitsschwerpunkte sind der Aufbau einer Kooperation mit polnischen Partnern (NGOs), um<br />
mit diesen gemeinsam ein <strong>Projekt</strong> zur Entwicklung eines grenzüberschreitenden Korridorabschnittes<br />
zu initiieren. Hierzu müssen in einem ersten Schritt mögliche Partner sowie<br />
geeignete Fördermittel gefunden werden. In einem weiteren Schritt ist der Kontakt mit den<br />
Partnern zu vertiefen und ein entsprechender <strong>Projekt</strong>antrag vorzubereiten.<br />
4.2 Workshop Lubuskie<br />
Durch das MUGV und den WWF wurde ein erster Workshop in Lubuskie (Abbildung 14 und<br />
Abbildung 15) gefördert, bei dem sich polnische und deutsche Korridorplaner aus Behörden<br />
und NGOs austauschten. Ziel war es, Kooperationspartner für weitere künftige <strong>Projekt</strong>e zu<br />
identifizieren und gemeinsame <strong>Projekt</strong>ansätze zu entwickeln.<br />
Der Workshop wurde von allen Seiten als konstruktiv und erfolgreich bewertet. Als zukünftige<br />
<strong>Projekt</strong>partner haben sich Prof. Jerzak, Universität Zielona Gora, und der Klub Przyrodnikow<br />
(NGO) angeboten. Eine Zusammenstellung des Workshops ist auf der Website der Stiftung<br />
Naturlandschaften Brandenburg eingestellt (www.wildkorridor.de).<br />
Die Kontakte wurden fortgeführt. Derzeit wird ein Folgeantrag beim MUGV vorbereitet, der<br />
diese Zusammenarbeit in der Region Brieskow-Finkenheerd/Rybocice (Abbildung 16) südlich<br />
von Frankfurt (Oder) mit konkreter Maßnahmenplanung beidseits der Oder vertiefen soll.<br />
Abbildung 14 (li.): Planerische Abstimmungen im Rahmen der Vorexkursion nach Polen<br />
(SNLB, 28.10.2010).<br />
Abbildung 15 (re.): Vortragsteil während des Workshops in Polen (IUS, 27.0<strong>1.</strong>2011).<br />
- Juli 2011 -<br />
18
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Abbildung 16: Beispielregion Brieskow-Finkenheerd/Rybocice (Nr. 5) und ihre räumliche Anbindung an<br />
den ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose (Nr. 1) als Kernfläche des ÖKSB<br />
(IUS Juli 2011).<br />
5 Einschätzung Arbeitsfortschritt, Abweichungen vom<br />
beantragten Programm und Zusammenfassung<br />
5.1 Einschätzung des Arbeitsfortschrittes<br />
Durch das Engagement des MUGV Brandenburg, der Stiftung NaturSchutzFonds und des<br />
WWF können alle Bestandteile des Vorhabens realisiert werden. Dies ist ein großer Erfolg<br />
und garantiert die sachgerechte Durchführung auch der durch die DBU geförderten<br />
Maßnahmen.<br />
Trotz der formal begründeten Verzögerungen im <strong>Projekt</strong>start konnte durch das Engagement<br />
seitens der Stiftung Naturlandschaften und des MUGV Brandenburg eine kontinuierliche<br />
Bearbeitung „auf kleiner Flamme“ auch im nicht durch die DBU geförderten Zeitraum<br />
gewährleistet werden. Dies hat sich insbesondere in Hinblick auf die zweite formal<br />
begründete Verzögerung innerhalb der zweiten <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> (Erfordernis der Ausschreibung)<br />
bezahlt gemacht, so dass der „Verzug“ im Arbeitsfortschritt minimiert werden<br />
konnte und die Anlaufphase verkürzt wurde.<br />
- Juli 2011 -<br />
19
<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Die fachliche Ausarbeitung der Korridore liegt im zeitlichen Soll. Die Kommunikation mit den<br />
<strong>Projekt</strong>partnern, insbesondere der Flächenagentur Brandenburg - als einer wesentlichen an<br />
der Umsetzung von Maßnahmen zu beteiligenden Institutionen - ist während des gesamten<br />
Zeitraumes aufrecht erhalten worden. Nach Vergabe aller Aufträge kann nunmehr auch an<br />
verbindlichen Planungen zum Aufbau gemeinsamer Flächenpools gearbeitet werden. Erste<br />
Abstimmungsgespräche hierzu wurden aufgenommen.<br />
Erfreulich gestaltet sich die Genehmigung für die ersten Versuchsanlagen des Monitorings,<br />
so dass die Erprobungsphase für das Monitoring termingerecht abgeschlossen werden kann.<br />
Die Analyse der Durchlässigkeit der Landschaft liegt im zeitlichen Soll. Alle relevanten geographischen<br />
Informationen sind beschafft und werden derzeit ausgewertet.<br />
Wesentliche Abstimmungen mit den zuständigen Mitarbeitern des MUGV zum Monitoring an<br />
Grünbrücken und anderen Bauwerken sind abgeschlossen. Die weitere Unterstützung durch<br />
das MUGV mittels Datenbereitstellung wurde zugesagt.<br />
5.2 Abweichungen vom beantragten Programm<br />
Derzeit sind keine wesentlichen Abweichungen vom beantragten Programm festzustellen.<br />
Anpassungen im Detail ergeben sich durch die Einbeziehung von Maßnahmen und<br />
Kooperationen, die zwar im Ökologischen Korridor, aber außerhalb der im <strong>Projekt</strong>antrag<br />
benannten räumlichen Schwerpunkte liegen. Dies wurde jedoch erwartet und stellt keine<br />
Abweichung dar. Die Erprobung der Techniken für das Durchlassmonitoring mit einem ersten<br />
Schwerpunkt im Landkreis Potsdam-Mittelmark stellt ebenfalls keine wesentliche<br />
Abweichung vom beantragten Programm dar, da die Flächen im Ökologischen Korridor<br />
liegen und das Monitoring im vorgesehenen Schwerpunkt LDS1 durchgeführt wird.<br />
5.3 Zusammenfassung<br />
<strong>Das</strong> <strong>Projekt</strong> befindet sich in Phase 2 (Juli 2010 bis Juni 2014). <strong>Projekt</strong>förderer für diese<br />
Phase sind zu unterschiedlichen Anteilen und Arbeitsbereichen die DBU, das MUGV, die<br />
Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg sowie der WWF.<br />
Die Planung und Umsetzung von Maßnahmen im zu entwickelnden Korridorabschnitt LDS 1<br />
(Landkreis Dahme-Spreewald) werden vorbereitet mit Mitteln der Stiftung NaturSchutzFonds<br />
Brandenburg sowie des WWF.<br />
Die räumliche und bauwerksbezogene Durchlässigkeitsanalyse und Erfolgskontrolle hat begonnen,<br />
erste Zwischenergebnisse liegen vor. Für die weiteren Schritte werden derzeit Genehmigungen<br />
eingeholt und die technische Ausstattung erprobt.<br />
Zur Frage des Vergleichs von Grünbrücken und anderen Querungen wurden Abstimmungen<br />
zum Grünbrückenmonitoring mit dem MUGV durchgeführt. Die Grünbrücken werden derzeit<br />
gebaut (Konjunkturpaket II). Ergebnisse aus dem Grünbrückenmonitoring an der vorhandenen<br />
Grünbrücke Schorfheide-Chorin sind beim MUGV angefragt und wurden zugesagt.<br />
Die Arbeit wird öffentlichkeitswirksam begleitet. Der <strong>Projekt</strong>begleitende Beirat wird regelmäßig<br />
informiert und themenbezogen eingebunden.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Projekt</strong> liegt im Zeitplan, nachdem eine Laufzeitverlängerung gewährt wurde und eine<br />
Verzögerung aufgrund der Ausschreibung aufgetreten ist, über welche die DBU rechtzeitig<br />
informiert wurde, so dass eine Verschiebung des <strong>Zwischenbericht</strong>es genehmigt worden ist.<br />
Wesentliche Abweichungen von den beantragten und genehmigten Arbeitspaketen sind derzeit<br />
nicht vorhanden und nach derzeitigem Stand auch nicht zu erwarten.<br />
- Juli 2011 -<br />
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<strong>Ökologischer</strong> Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) <strong>1.</strong> <strong>Zwischenbericht</strong> <strong><strong>Projekt</strong>phase</strong> 2<br />
Die grenzüberschreitende Kooperation mit polnischen Behörden, NGOs und Fachleuten wird<br />
aktuell fortgeführt und vertieft, so dass eine Anbindung des Ökologischen Korridors Südbrandenburg<br />
an die transeuropäischen Wildkorridore gewährleistet wird.<br />
- Juli 2011 -<br />
21