Zwischenbericht - Das Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg

Ökologischer Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) Stiftung Naturlandschaften Brandenburg
6.5 Ermittlung des Handlungsbedarfs im Bereich von Schienen
Da weder Daten zur Verkehrsstärke, zu Wildunfällen oder zu Querungshilfen an Schienen
vorliegen, wurde mit der Analyse des Schienenverkehrs im erweiterten Suchraum begonnen.
Hierzu wurde das Streckennetz hinsichtlich seiner Nutzung analysiert und in aufwändiger
Recherchearbeit die Zugfrequenz ermittelt (Personenverkehr).
Anschließend sollte die Situation aus Sicht der Zielarten entlang der Bahnstrecken erfasst
werden. Hierzu wurden so genannte "Berührungspunkte" (BP) in einem Radius von 1,5 km
eingekreist. Als „Berührungspunkte“ gelten solche Bahnstreckenabschnitte, die innerhalb des
Korridors Wald liegen und mindestens auf einer Seite der Bahnstrecke von Wald gesäumt
sind, also von einem für die Zielarten geeignetem Lebensraum. In einem weiteren Schritt
wurden ausgewählte Berührungspunkte (drei Hauptverkehrsstrecken und eine stillgelegte
Strecke) näher untersucht. Nach der Erfassung von Standort, Personenverkehrs-Zugfrequenz
und Schutzgebieten erfolgte eine Bestandsaufnahme vor Ort mit tabellarischer und
photographischer Dokumentation. Schwerpunkte hierbei waren die Barrierewirkung der
Bahnstrecke, die Einbindung der Bahnstrecke in den Raum sowie vorhandene bzw. potenziell
geeignete Querungshilfen. Abbildung 6.5.1 zeigt das Streckennetz der Deutschen Bahn
AG mit Nutzung sowie die Berührungspunkte innerhalb des Korridors Wald.
Abbildung 6.5.1: Übersicht Bahnstrecken und Berührungspunkte mit dem Korridor Wald
Das Projekt wurde der Deutschen Bahn AG vorgestellt und die bisherigen Arbeitsergebnisse
übergeben. Es wurde um Unterstützung beim Beschaffen der noch notwendigen Daten und
bei der weiteren Projektplanung gebeten. Ziel ist künftig eine Kooperation mit der Deutschen
Bahn AG. Erste positive Signale zur Kooperation wurden bereits gegeben, so dass hieran
angeknüpft werden wird.
7 Maßnahmenplanung und Kooperationen
7.1 Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit
Ziel ist es, im Rahmen des Projektes und darüber hinaus beispielgebend die Flächenzerschneidung
als eine wesentliche Ursache des Artenverlustes in Mitteleuropa zu minimieren.
Hierzu sollen insbesondere für Wildtiere nahezu unüberwindbare Barrieren wie stark befahrene
Straßen, Bahntrassen und kanalisierte Fließgewässer durchgängiger werden. Die
Lebensräume lokaler Populationen werden besser vernetzt und großräumige Wanderungen
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