Zwischenbericht - Das Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg

Zwischenbericht - Das Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg Zwischenbericht - Das Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg

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01.12.2012 Aufrufe

Ökologischer Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) Stiftung Naturlandschaften Brandenburg Gewässer und Niederungen. Auch hier sind die ehemaligen Truppenübungsplätze sowie alle Großschutzgebiete mit dargestellt. Abbildung 6.2.2: Korridor Gewässer und Niederungen 6.3 Erfassung von Wildunfällen Die Kenntnis von Wildunfällen und Wildunfallschwerpunkten kann Hinweise auf Fernwechsel, Wanderbewegungen und vor allem auf notwendige Querungshilfen geben. Eine konkrete Ursachenforschung ist jedoch schwierig, da Wildunfälle von zahlreichen weiteren Faktoren wie zum Beispiel Bestandsdichte, Lebensraumausstattung, Jahres- und Tageszeit, Verkehrsaufkommen und Fahrverhalten abhängen. Die Problematik sowohl von Erfassung als auch Vermeidung von Wildunfällen an Straßen war im April 2008 Gegenstand einer Internationalen Fachtagung des ADAC, des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) (vgl. Kapitel 3.6) und wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich praktiziert. Für das Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg wurden zur Erfassung von Wildunfällen alle zuständigen Schutzbereiche der Polizei sowie die Polizeipräsidien abgefragt. Die unterschiedlich vorliegenden Ergebnisse wurden ins GIS eingestellt. Das aufbereitete Ergebnis in Kombination mit den erfassten Unterführungen zeigt Abbildung 6.4.1. Für den Landkreis Dahme-Spreewald liegen bislang keine Daten vor. Im zweiten Projektjahr sollen die Daten um die derzeit vom Landesjagdverband Brandenburg in Arbeit befindliche Wildunfallkarte ergänzt werden. Für die weitere Projektarbeit wäre es hilfreich, wenn das Erfassen von Wildunfällen an Straßen in Deutschland künftig vereinheitlicht und erleichtert werden würde und die Daten per Internet abrufbar wären. Ein derartiges rechnergestütztes Projekt wird seit einigen Jahren bereits in einer niederländischen Region mit Erfolg praktiziert (vgl. Kapitel 3.6, Exkursion Grünbrückenprojekt Veluwe). Zu Wildunfällen an Schienen sind für den Suchraum und darüber hinaus keine Informationen erhältlich. Laut Auskunft der Deutschen Bahn AG wird dies auch nicht erfasst. 6.4 Kartierung von Bauwerken und Durchlässen an Straßen Die Straßeninformationsbank (SIB) des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg mit Angaben zu sämtlichen Bauwerken und Durchlässen an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen 20

Ökologischer Korridor Südbrandenburg (ÖKSB) Stiftung Naturlandschaften Brandenburg konnte erworben und nach entsprechenden Anpassungen ins GIS eingestellt werden. Sie bildet eine wichtige Planungsgrundlage zur Beurteilung der Durchgängigkeit an Straßen, muss allerdings erst projektspezifisch ausgewertet werden. So sind im erweiterten Suchraum allein 3.707 Durchlässe erfasst, wovon jedoch nur ein Teil als Querungshilfe nutzbar ist. Aus diesem Grunde wurden zunächst alle innerhalb der beiden Korridore liegenden Bauwerke (Über- und Unterführungen) sowie Durchlässe unter Verwendung der GIS-Datenbank herausgefiltert. Es erfolgten erste Begehungen und Fotodokumentationen, auch unter Einsatz von Photofallen. Parallel wurde begonnen, einen Bewertungsschlüssel hinsichtlich ihrer Eignung als Querungshilfe für Tiere zu entwickeln. Dieser wurde bereits erprobt und soll nun weiter modifiziert werden, um als Grundlage zur weiteren Erfassung vor Ort zu dienen. Über- und Unterführungen wurden hinsichtlich ihrer potenziellen Eignung als Querungshilfen für Tiere weiter eingegrenzt. Hierzu wurden all die extrahiert, die an untergeordneten bzw. offenbar wenig frequentierten Straßen liegen, keine deutliche Ortsverbindung darstellen und/oder hauptsächlich rein landwirtschaftlichen bzw. forstlichen Zwecken dienen. Für diese sollen Anfragen bei den zuständigen Forst- bzw. Landwirtschaftsämtern erfolgen, ob deren Mitnutzung bzw. Umwidmung als Grünbrücke bzw. Wildunterführung nach entsprechenden Maßnahmen vorstellbar wäre. Anschließend müsste dann mit den Trägern dieser Bauwerke Kontakt hergestellt und weiter geplant werden. Die Arbeit wird fortgesetzt. Bei den Durchlässen wurde mit der Auswertung aller bereits vorhandenen Daten einschließlich der Luftbilder begonnen. Ziel ist es, innerhalb des nächsten Projektjahres eine Dokumentation über alle Durchlässe innerhalb des Korridors Wald und des Korridors Gewässer und Niederungen vorzulegen. Darin sollen kurz und prägnant alle planungsrelevanten Angaben einschließlich der Auswertungen vor Ort enthalten sein. Abbildung 6.4.1 zeigt alle in der Straßeninformationsbank des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg (SIB) erfassten Unterführungen sowie die Schwerpunktbereiche Wildunfälle. Interessant ist, dass im Bereich der Wildunfälle bzw. Wildunfallschwerpunkte häufig wenig Unterführungen vorhanden sind. Eine direkte Ableitung scheint an dieser Stelle verfrüht, allerdings ist eine vertiefende Untersuchung im Rahmen des Projektes Ökologischer Korridor Südbrandenburg nicht vorgesehen. Auf jeden Fall lässt sich hieraus ein Bedarf an Querungshilfen ableiten. Abbildung 6.4.1: Unterführungen und Wildunfallschwerpunkte 21

<strong>Ökologischer</strong> <strong>Korridor</strong> <strong>Südbrandenburg</strong> (ÖKSB) Stiftung Naturlandschaften Brandenburg<br />

Gewässer und Niederungen. Auch hier sind die ehemaligen Truppenübungsplätze sowie alle<br />

Großschutzgebiete mit dargestellt.<br />

Abbildung 6.2.2: <strong>Korridor</strong> Gewässer und Niederungen<br />

6.3 Erfassung von Wildunfällen<br />

Die Kenntnis von Wildunfällen und Wildunfallschwerpunkten kann Hinweise auf Fernwechsel,<br />

Wanderbewegungen und vor allem auf notwendige Querungshilfen geben. Eine konkrete<br />

Ursachenforschung ist jedoch schwierig, da Wildunfälle von zahlreichen weiteren Faktoren<br />

wie zum Beispiel Bestandsdichte, Lebensraumausstattung, Jahres- und Tageszeit, Verkehrsaufkommen<br />

und Fahrverhalten abhängen. Die Problematik sowohl von Erfassung als auch<br />

Vermeidung von Wildunfällen an Straßen war im April 2008 Gegenstand einer Internationalen<br />

Fachtagung des ADAC, des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV) und des Deutschen<br />

Verkehrssicherheitsrates (DVR) (vgl. Kapitel 3.6) und wird in den einzelnen Bundesländern<br />

unterschiedlich praktiziert. Für das <strong>Projekt</strong> <strong>Ökologischer</strong> <strong>Korridor</strong> <strong>Südbrandenburg</strong><br />

wurden zur Erfassung von Wildunfällen alle zuständigen Schutzbereiche der Polizei sowie<br />

die Polizeipräsidien abgefragt. Die unterschiedlich vorliegenden Ergebnisse wurden ins GIS<br />

eingestellt. <strong>Das</strong> aufbereitete Ergebnis in Kombination mit den erfassten Unterführungen zeigt<br />

Abbildung 6.4.1. Für den Landkreis Dahme-Spreewald liegen bislang keine Daten vor. Im<br />

zweiten <strong>Projekt</strong>jahr sollen die Daten um die derzeit vom Landesjagdverband Brandenburg in<br />

Arbeit befindliche Wildunfallkarte ergänzt werden.<br />

Für die weitere <strong>Projekt</strong>arbeit wäre es hilfreich, wenn das Erfassen von Wildunfällen an<br />

Straßen in Deutschland künftig vereinheitlicht und erleichtert werden würde und die Daten<br />

per Internet abrufbar wären. Ein derartiges rechnergestütztes <strong>Projekt</strong> wird seit einigen<br />

Jahren bereits in einer niederländischen Region mit Erfolg praktiziert (vgl. Kapitel 3.6,<br />

Exkursion Grünbrückenprojekt Veluwe).<br />

Zu Wildunfällen an Schienen sind für den Suchraum und darüber hinaus keine Informationen<br />

erhältlich. Laut Auskunft der Deutschen Bahn AG wird dies auch nicht erfasst.<br />

6.4 Kartierung von Bauwerken und Durchlässen an Straßen<br />

Die Straßeninformationsbank (SIB) des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg mit<br />

Angaben zu sämtlichen Bauwerken und Durchlässen an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen<br />

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