Zwischenbericht - Das Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg
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<strong>Ökologischer</strong> <strong>Korridor</strong> <strong>Südbrandenburg</strong> (ÖKSB) Stiftung Naturlandschaften Brandenburg<br />
Zum Verbund der Lebensräume Wald sowie Gewässer und Niederungen wurden <strong>Korridor</strong>e<br />
gebildet. Innerhalb dieser sollen im Wesentlichen die Maßnahmen zur Verbesserung der<br />
Durchgängigkeit ("Entschneidungsmaßnahmen") sowie die großräumige Aufwertung des<br />
jeweiligen Lebensraumes erfolgen. Sofern sinnvoll, werden auch agrarisch genutzte Flächen<br />
mit in die Planung einbezogen, wenn dies für eine erfolgreiche Umsetzung der Ziele erforderlich<br />
ist (Trittsteinfunktion). Durch die erfolgte Suchraumerweiterung konnte der Verlauf der<br />
<strong>Korridor</strong>e optimiert werden. So konnten zum Beispiel innerhalb des <strong>Korridor</strong>s Wald große<br />
zusammenhängende Waldflächen südwestlich bzw. ökologisch bewirtschaftete Waldflächen<br />
nördlich der ehemaligen Suchraumgrenze mit einbezogen werden. Innerhalb beider<br />
<strong>Korridor</strong>e befinden sich ein Teil der im Moorschutzrahmenplan erfassten sensiblen Moore.<br />
Der <strong>Korridor</strong> Wald beträgt ca. 3.700 km 2 . Er verbindet für große waldlebende Arten wie den<br />
Rothirsch besonders geeignete Wildnisgebiete (<strong>Korridor</strong> für Arten des Waldes und<br />
Halboffenlandes). Mit Hilfe einer aufwändigen rechnergestützten Landschaftsanalyse wurde<br />
ermittelt, auf welche Weise die Tiere innerhalb des erweiterten Suchraumes am ehesten von<br />
einem Gebiet zum anderen und letztendlich durch ganz <strong>Südbrandenburg</strong> wandern könnten.<br />
Die Landschaftsanalyse basiert auf Daten zur Lebensraumausstattung (vgl. Kapitel 6<br />
Planungsgrundlagen) und den bekannten Ansprüchen der Zielarten (u. a. Bundesamt für<br />
Naturschutz, Deutscher Jagdschutz-Verband, Deutsche Wildtierstiftung, Büro LUPUS, ÖKO-<br />
LOG Freilandforschung). Ergänzend flossen Kenntnisse lokaler Behörden, Verbände und<br />
Institutionen zum Vorkommen und zu bekannten Fernwechseln der Zielarten in die Konkretisierung<br />
der <strong>Korridor</strong>bildung ein. Abbildung 6.2.1 zeigt den <strong>Korridor</strong> Wald. Darin sind auch die<br />
ehemaligen Truppenübungsplätze sowie alle Großschutzgebiete ersichtlich.<br />
Abbildung 6.2.1: <strong>Korridor</strong> Wald<br />
Der <strong>Korridor</strong> Gewässer und Niederungen beträgt ca. 2.700 km 2 . Er verbindet die wertvollen<br />
Lebensräume solcher Zielarten wie Biber und Fischotter, die in und an Gewässern leben<br />
(<strong>Korridor</strong> für Arten der Gewässer, Auen und Feuchtlebensräume). Er basiert auf dem<br />
Grobkonzept des Lebensraumkorridors für Mensch und Natur vom Bundesamt für<br />
Naturschutz. Darüber hinaus wurden der Verlauf der Gewässer und Niederungen, das<br />
Vorkommen der Zielarten sowie deren Lebensraumansprüche betrachtet (vgl. o. g.<br />
Planungsgrundlagen, Deutscher Jagdschutz-Verband, Öko-log Freilandforschung, Kenntnisse<br />
lokaler Behörden, Verbände und Institutionen). Da die Hauptgewässer mit ihren Auen<br />
im Suchraum hauptsächlich in Nord-Süd-Richtung verlaufen, ist ihre Vernetzung in Ost-<br />
West-Richtung hauptsächlich über die naturnahe Entwicklung vieler Nebengewässer und<br />
angrenzender Niederungsbereiche vorgesehen. Abbildung 6.2.2 zeigt den <strong>Korridor</strong><br />
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