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Erneuerbare Energien aus der Wüste - ABB

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2Der Weg in ein Zeitalter<strong>der</strong> erneuerbaren <strong>Energien</strong>Energie ist eine <strong>der</strong> wichtigsten Grundlagen für das Leben auf <strong>der</strong> Erde.Die Hauptenergiequellen, die wir heute nutzen, sind allerdings endlichund haben teilweise schädliche Auswirkungen auf unseren Planeten.Mit dem politischen Wandel in <strong>der</strong> arabischen Welt und dem globalenUmdenken bei <strong>der</strong> Energieversorgung rückt eine Frage immer mehr inden Mittelpunkt: Welche nachhaltigen Energiequellen stehen uns in <strong>der</strong>Zukunft in <strong>aus</strong>reichenden Mengen zur Verfügung?Die Desertec-Vision möchte die enorme Energiemenge nutzen,die tagtäglich von <strong>der</strong> Sonne auf die Erde gelangt und weltweitin den Wüsten verfügbar ist. Zudem herrschen in manchenWüsten sehr gute Windverhältnisse. In solchen Gegenden kannsichere und günstige Energie <strong>aus</strong> sauberen und unerschöpflichenQuellen erzeugt werden, die auch für eine Weltbevölkerung vonbald 10 Milliarden Menschen <strong>aus</strong>reichen wird. Mit den <strong>der</strong>zeitzur Verfügung stehenden Technologien könnten 90 Prozent <strong>der</strong>Weltbevölkerung Tag und Nacht mit elektrischer Energie <strong>aus</strong>diesen Quellen versorgt werden.


3Freie Flächen, Windund Sonne im ÜberflussDiiRenewable energybridging continentsEine langfristige Vision: Nutzung <strong>der</strong> schier unendlichen freienFlächen und des unerschöpflichen Sonnen- und Windpotenzials zurErzeugung erneuerbarer Energie in Nordafrika und dem NahenOsten.Im Oktober 2009 stimmte <strong>der</strong> Europäische Rat dem langfristigenZiel zu, die CO 2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 80 – 95 % zureduzieren. Die Dii steht für ein klares Energiekonzept: erstensReduzierung des Energieverbrauchs (verbesserte Effizienz),zweitens dezentrale Produktion, wo immer wirtschaftlich sinnvollund drittens zentrale Erzeugung von großen Mengen erneuerbarerEnergie, wo immer ideale Ressourcen zur Verfügungstehen (z.B. Sonne, Wind, Wasser).Langfristig scheint nachhaltige Energieversorgung in Europa begrenzt,zumindest <strong>aus</strong> wirtschaftlicher Sicht. In Nordafrika unddem Nahen Osten ist die durchschnittliche Sonneneinstrahlungdoppelt so hoch wie in Mitteleuropa. Auf Grundlage <strong>der</strong> wachsendenZusammenarbeit haben Europa (EU), <strong>der</strong> Nahe Ostenund Nordafrika (MENA) die Chance, ein neues Zeitalter in <strong>der</strong>Energiezusammenarbeit zu beginnen, die zum Wohlstand allerNationen beiträgt.geringBis 2050: Entwicklung einesSupergrids für EU-MENAhochgeringBeispielstandorte für Solarkraftwerke(CSP, PV)StrahlungspotenzialStrahlungspotenzialBeispielstandorte für WindkraftwerkeBeispielrouten für Stromübertragungzu lokalen und europäischen Märktenhoch


4Ein Markt für erneuerbareEnergie <strong>aus</strong> den Wüsten€Die Industrieinitiative setzt sich für die Verwirklichung <strong>der</strong>Desertec-Vision in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrikaein, indem sie für die großflächige Nutzung von Sonnen- undWindenergie in den Wüsten die notwendigen Rahmenbedingungenschafft. Der nachhaltig erzeugte Strom kann fossileBrennstoffe ersetzen und die Entwicklung <strong>der</strong> Region för<strong>der</strong>n.Wüstenstrom soll zunächst die Bevölkerung in den Erzeugerlän<strong>der</strong>nversorgen und diese dann in die Lage versetzen, Teile desStroms zu exportieren. Desertec ist eine Vision, ein Konzept,kein zentral gesteuertes einzelnes Projekt: In Zusammenarbeitmit lokalen Akteuren (Regierungen, Unternehmen, Verbänden)werden viele Einzelprojekte zur Erzeugung und Übertragungvon grünem Strom entstehen. Die Industrieinitiative ist in diesemProzess Wegbereiterin und Koordinatorin.Gegründet wurde die Dii GmbH im Oktober 2009 als internationalesKonsortium in München, das inzwischen von fast 60Unternehmen und wissenschaftlichen Organisationen <strong>aus</strong> 16Län<strong>der</strong>n getragen wird. Darunter sind auch die gemeinnützigeDESERTEC Foundation und die zwei ForschungsgesellschaftenInvestitionen in neue Technologien führen zur Steigerung <strong>der</strong>Kosteneffizienz und langfristig zur Marktfähigkeit von WüstenstromLangfristigeMarktfähigkeitMarktpreis(Strom)Fraunhofer und Max-Planck. Bis Ende 2012 will die Dii dazubeitragen, dass die wichtigsten politischen, rechtlichen, regulatorischen,ökonomischen und technologischen Rahmenbedingungenzur Verwirklichung <strong>der</strong> ersten erneuerbaren-Energie-Projekte geschaffen werden.Die Dii setzt sich für die Entwicklung eines Marktes für erneuerbare<strong>Energien</strong> ein. Vom Ergebnis <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Dii werden direktund indirekt nicht nur die Gesellschafter und assoziierten Partner<strong>der</strong> Dii selbst profitieren, son<strong>der</strong>n darüber hin<strong>aus</strong> auch allean<strong>der</strong>en interessierten Unternehmen, Initiativen, Staatenund Volkswirtschaften insgesamt.Die Dii hat als Wegbereiter drei Ziele:> Schaffung eines positiven Investitionsklimas: För<strong>der</strong>ung vontechnischen, ökonomischen, politischen und regulatorischenRahmenbedingungen, die in Nordafrika und dem Nahen OstenInvestitionen in erneuerbare <strong>Energien</strong> und integrierte Stromnetzemöglich machen.> Initiierung einiger Referenzprojekte, um Machbarkeit undmögliche Kostensenkungen zu demonstrieren.> Entwicklung eines langfristigen Umsetzungskonzepts bis zumJahr 2050 inklusive Investitions- und Finanzierungsempfehlungen.<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> sollen möglichst schnell in den Marktintegriert und von Subventionen unabhängig werden.InvestitionenProduktionskosten für<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong>(technologiespezifisch)Heute2020 – 2030 2050ZEITUnterstützung notwendigEigenständiger MarktInvestitionen in neue Technologien führen zur Steigerung<strong>der</strong> Kosteneffizienz und langfristig zur Marktfähigkeit vonWüstenstrom (schematische Darstellung)


5»Die Dii ist eine private Initiative. Sie sucht und begrüßt jedeForm <strong>der</strong> Partnerschaft und Kooperation mit weiteren politischen,institutionellen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Initiativen, die sichmit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Märkte für großangelegte nachhaltigeEnergieerzeugung und -übertragung befassen.


6Eine neueEnergiepartnerschaftEine <strong>der</strong> Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft sind die Partnerschaftenzwischen Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten sowie dieBegleitung und För<strong>der</strong>ung von wirtschaftlichen und politischenEntwicklungen in Zusammenarbeit mit lokalen Vertretern.Die Dii strebt bei erneuerbaren <strong>Energien</strong> eine Zusammenarbeitzwischen Europa und Nordafrika an. Die ersten Schritte aufpolitischer Ebene wurden bereits vollzogen: Die von <strong>der</strong> EUvorgeschlagene Energie-Kooperation mit Nordafrika ist einwichtiges Element und eine Chance für die Region. So entstehtfür die Region eine zuverlässliche Perspektive, die Integrationin den Energiemarkt <strong>der</strong> EU zu erreichen.Die Energiemärkte in den Län<strong>der</strong>n des Nahen Ostens und Nordafrikassind sehr unterschiedlich strukturiert. Einige Län<strong>der</strong> besitzeneigene fossile Brennstoffreserven – an<strong>der</strong>e sind dagegen vonEnergieimporten abhängig. In den kommenden Jahrzehnten wirddie Bevölkerung in <strong>der</strong> Region stark wachsen und damit auch <strong>der</strong>Energiebedarf entsprechend ansteigen. Es wird geschätzt, dassdie MENA-Region und Europa zusammen bis zum Jahr 2050 eineGesamtbevölkerung von mehr als einer Milliarde Menschen habenwerden. Die Entwicklung erneuerbarer <strong>Energien</strong> und <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichenÜbertragungsleitungen wird nicht nur dabei helfen, den steigendenEnergieverbrauch zu decken, son<strong>der</strong>n auch Abhängigkeitvon fossilen Brennstoffen und Atomenergie reduzieren sowie dieallgemeine Energiesicherheit verbessern. Zudem kann die Energieexportiert werden.Kürzlich haben in einer Reihe von Län<strong>der</strong>n Nordafrikas und desNahen Ostens politische Verän<strong>der</strong>ungen begonnen. In diesenLän<strong>der</strong>n wächst das Interesse an <strong>der</strong> Entwicklung großer WindundSolarkraftanlagen. Solche Anlagen tragen zum wirtschaftli-chen Wachstum und Wohlstand <strong>der</strong> gesamten Region bei. Dar<strong>aus</strong>folgt <strong>der</strong> Aufbau von mittelständischer Wirtschaft, Industrie undLandwirtschaft vor Ort, Wissens<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch und neue Arbeitsplätzeentstehen. Die Län<strong>der</strong> werden durch die gemeinsame Energieerzeugungund Verteilung mehr wirtschaftlich zusammen arbeiten.Damit wirkt die Desertec-Vision sozio-ökonomisch positiv, stabilisierendund friedenssichernd.Kooperationen und PartnerschaftenDie Dii ist eine Industrieinitiative. Sie sucht und begrüßt jede Artvon Partnerschaft und Zusammenarbeit mit komplementärenpolitischen, institutionellen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Zusammenschlüssen,die ebenfalls Märkte für die großangelegte Erzeugungund Übertragung von erneuerbarer Energie entwickeln möchten.Die Dii arbeitet eng mit den entsprechenden Industrieverbändenund wissenschaftlichen Institutionen zusammen.> Der Mittelmeer-Solarplan (MSP) wurde im Rahmen <strong>der</strong> Unionfür den Mittelmeerraum (UfM) als strategischer Prozess geschaffen,<strong>der</strong> die Entwicklung nachhaltiger Energieproduktion als Antwortauf den Energiebedarf <strong>der</strong> gesamten Mittelmeerregion för<strong>der</strong>n soll.> Medgrid wurde gegründet, um die technischen Anfor<strong>der</strong>ungeneines transmediteranen Stromübertragungsnetzes zu harmonisieren,Wirtschaftlichkeits- und Finanzierungsanalysen zu erstellenund dessen Aufbau rund um und durch das Mittelmeer voran zutreiben.> Friends of the Supergrid eint als Gruppe von Firmen und Organisationendas gemeinsame Interesse an <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des sogenanntenEuropean Supergrid – eines Stromübertragungssystems,das zur Übertragung von großen Strommengen in die Verbrauchszentrenentwickelt werden soll.


7DiiRenewable energybridging continentsS. E. Amr Moussa,ehemaliger Generalsekretär <strong>der</strong>Arabischen Liga»Die deutsch-arabische Zusammenarbeit im Bereich <strong>der</strong>erneuerbaren <strong>Energien</strong> ist eine große Chance. Insbeson<strong>der</strong>eDesertec ist ein Eckpfeiler dieser Zusammenarbeit.»Desertec ersetzt keine Energiekonzepte vor Ort, son<strong>der</strong>n solltesie ergänzen. Es ist unsere Aufgabe, Techniken zu entwickelnund anzubieten, die rund um die Uhr Energie erzeugen können.Desertec könnte dazu wesentlich beitragen.Kl<strong>aus</strong> Töpfer,ehemaliger Exekutivdirektor desUmweltprogramms <strong>der</strong> VereintenNationen (UNEP)Hassan bin Talal,Prinz von Jordanien»Es geht nicht nur um kollektive und saubere<strong>Energien</strong> und CO 2-Emissionen, son<strong>der</strong>nauch um die gemeinsame Sicherheit, dieSicherheit aller Menschen.


8Vorteile für alle –Sozioökonomische AuswirkungenIm Zusammenhang mit <strong>der</strong> Desertec-Vision betrachtet die Diiauch die sozialökonomischen Konsequenzen für Nordafrikaund den Nahen Osten. Die Industrieinitiative möchte die Auswirkungenvon erneuerbaren <strong>Energien</strong> auf die Län<strong>der</strong> in dieserRegion aufzeigen und außerdem Richtlinien entwickeln, wie manden beson<strong>der</strong>en sozioökonomischen und politischen Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungenbegegnen kann. Die Analyse konzentriert sich aufdie folgenden drei Bereiche:Auswirkungen auf die UmweltDie Erzeugung und Nutzung von sauberer Energie <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wüstewird helfen, fossile Brennstoffressourcen einzusparen und dieEmission von Treibh<strong>aus</strong>gasen zu verringern. Der Wechsel vonherkömmlicher zu erneuerbarer Energie gibt den MENA-Län<strong>der</strong>naußerdem die Möglichkeit, den Verbrauch von ohnehin knappenSüßwasservorräten bei <strong>der</strong> Stromerzeugung zu verringern. DieDii untersucht, wie die Umsetzung <strong>der</strong> Desertec-Vision zur Erhaltung<strong>der</strong> begrenzten natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationenbeitragen kann und gleichzeitig den MENA-Län<strong>der</strong>nlangfristig nachhaltiges Wirtschaftswachstum ermöglicht.Wirtschaftliche AuswirkungenDie Entwicklung des Markts für erneuerbare <strong>Energien</strong> geht mitwirtschaftlicher Entwicklung einher. Deshalb versucht die Dii, zuevaluieren, wie sich die Umsetzung <strong>der</strong> Desertec-Vision auf dieSchaffung von Arbeitsplätzen, das Bruttoinlandsprodukt und dieWohlstandsentwicklung <strong>aus</strong>wirken wird. Ökonomische Modellierungenliefern Antworten auf die Frage, wie viele Arbeitsplätzedirekt o<strong>der</strong> indirekt entlang <strong>der</strong> Wertschöpfungskette <strong>der</strong> Solar-,Wind- und Übertragungsindustrie geschaffen werden. Die Diianalysiert, welche Industriezweige sehr wahrscheinlich durch dieEnergieerzeugung vor Ort expandieren werden und wie die regionalewirtschaftliche Integration im Energiesektor einschließlichErzeugung, Übertragung und Speicherung zur Desertec-Visionbeiträgt.Politische Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen und AuswirkungenDie Dii beschäftigt sich ebenfalls mit politischen Hin<strong>der</strong>nissenund Einflüssen auf wichtige Politikbereiche, die die erneuerbaren<strong>Energien</strong> in <strong>der</strong> EU-MENA-Region betreffen. Dabei geht esinsbeson<strong>der</strong>e darum, wie die Umsetzung <strong>der</strong> Desertec-Vision zuwichtigen, laufenden politischen Vorgängen in <strong>der</strong> Region wie z. B.Bildungsreformen und Maßnahmen <strong>der</strong> Industrieentwicklungbeitragen kann. Gleichzeitig greift die Dii Fragen wie z. B. dasRisiko von politisch motivierten Lieferunterbrechungen o<strong>der</strong>terroristischen Anschlägen auf die Energieinfrastruktur und dieregionale Integration auf. Die Ergebnisse dienen als Grundlagefür konkrete, umsetzbare politische Empfehlungen für die wichtigstenHauptinteressengruppen als Teil einer langfristigen, dieDesertec-Vision ermöglichende Strategie.


Günther Oettinger,EU-Kommissar für Energie»Mit <strong>der</strong> heutigen Denkweise kann man den Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Energieversorgungvon morgen nicht begegnen. Die effiziente Nutzung <strong>der</strong> Ressourcenist einer <strong>der</strong> Hauptantriebe unserer Wirtschaft. Wir müssen alle natürlichenRessourcen effizient nutzen und uns auf die erneuerbaren <strong>Energien</strong> verlassen.Diesbezüglich ist Desertec richtungsweisend. Die Kommission wird ein Rahmenkonzeptzur Sicherstellung von alternativen Versorgungswegen und Bezugsquellenschaffen, damit große Projekte wie Nabucco und Desertec realisiertwerden können.9»Aufgrund seiner geografischen Lage und seiner Verbindungnach Algerien im Osten und nach Spanien im Norden istMarokko ein einzigartiger Dreh- und Angelpunkt für Energie.Aufgrund seiner eigenen nationalen erneuerbaren <strong>Energien</strong>ist Marokko ein strategischer Partner <strong>der</strong> Dii.Amina Benkhadra,Energieministerin von Marokko»Es ist sinnvoll, Energie dort zu erzeugen, wo sie am günstigsten undfast immer vorhanden ist. Die unerschöpfliche und umweltfreundlicheSolarenergie in Wüstenregionen ist beson<strong>der</strong>s rentabel: In Deutschlandgibt es 1600 Sonnenstunden, in Nordafrika mehr als 3000 pro Jahr.Angelika Niebler, CSUMitglied des Europäischen Parlaments»Durch Desertec kann Nordafrika wirtschaftlichunterstützt werden und gleichzeitig könnendie gesetzten energiepolitischen Ziele erreichtwerden.Claude Turmes, Die GrünenMitglied des Europäischen Parlaments


10Wir bereiten uns auf ein neuesSolar- und Windzeitalter vorHerr van Son, wie kann die Dii ihre Ziele erreichen?Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir unser Ziel nur erreichenkönnen, wenn wir die Ziele <strong>der</strong> vielen Interessengruppen verstehen,die an <strong>der</strong> Desertec-Vision beteiligt sind. Die Län<strong>der</strong>Nordafrikas und des Nahen Ostens sind Eigentümer <strong>der</strong> Sonnenund<strong>der</strong> Windenergie auf ihrem Territorium. Sie entscheiden,was mit <strong>der</strong> Energie geschieht und wie sie <strong>aus</strong> ihrer Nutzungeinen Vorteil ziehen wollen. Aus persönlicher Erfahrung kannich sagen, dass die politischen Führer dieser Län<strong>der</strong> sich ihrerVerantwortung für die Zukunft bewusst sind. Einige Län<strong>der</strong>werden importieren, an<strong>der</strong>e hingegen exportieren. Wir müssenuns mit allen Partnern auf ein Verfahren einigen, das für allevorteilhaft ist. Das ist eine echte Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung, da sehr vieleverschiedene Län<strong>der</strong> und Kulturen beteiligt sind. Sie alle habenFragen, Interessen und Erwartungen. Wir müssen das sorgfältigund transparent angehen. Das kann uns gelingen, wenn wir dasVerfahren in viele kleine Puzzleteile aufteilen, die am Ende allezusammenpassen müssen.Was kann die Dii ihren Partnern in Nordafrika, dem Nahen Ostenund in Europa anbieten?Unsere Industrieinitiative handelt als Wegbereiter und Katalysatorfür Wüstenstrom zusammen mit internationalen und politischenund industriellen Vertretern vor Ort. Zuerst sprechen wir mit <strong>der</strong>politischen Führung und einigen uns auf die Art <strong>der</strong> Zusammenarbeit.Die Län<strong>der</strong> selbst legen die Bedingungen für diese Zusammenarbeitfest, während die Rolle <strong>der</strong> Dii entsprechend <strong>der</strong>gewünschten Art <strong>der</strong> Zusammenarbeit variieren kann. Die Diientwickelt zum Beispiel ein realisierbares Geschäftsszenario fürpassende erneuerbare Energieprojekte. Dies beinhaltet die Erstellungvon wirtschaftlichen und regulativen Bedingungen für denWüstenstromexport nach Europa. Dii wirbt dann für diese Projektebei Regierungen und Institutionen, die ein langfristiges Interessean Wüstenstrom und den damit im Zusammenhang stehendensozioökonomischen Vorteilen haben. Die Dii selbst wird nicht indas Projekt investieren, noch entsprechende Anlagen o<strong>der</strong>Leitungen betreiben, son<strong>der</strong>n wir stellen sicher, dass die Entwicklungsprojekteauch tatsächlich verwirklicht werden. Dafür müssengeeignete Rahmenbedingungen und eine nachhaltige (Markt)-Struktur für erneuerbare <strong>Energien</strong> geschaffen werden, um dasEngagement für die Öffentlichkeit und private Investoren sowohlbei Solarenergieanlagen und Windparks als auch beiintegrierten Netzwerken attraktiv zu machen.Paul van Son, Geschäftsführer <strong>der</strong> Dii GmbH,ist seit mehr als 30 Jahren im internationalen Strom- und Gasgeschäfttätig und hatte verschiedene Management- und Geschäftsführerpositioneninne. Er ist auch Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> „European Fe<strong>der</strong>ation of EnergyTra<strong>der</strong>s“ (www.efet.org), einer richtungsweisenden Organisation bei<strong>der</strong> Öffnung des Energiemarkts und dem Energiehandel für erneuerbareEnergie. Paul van Son ist ebenfalls Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Energy4All Foundation(www.energy4all.org), einer gemeinnützigen Organisation, die dezentralisierteEnergie- und Kommunikationssysteme in Afrika för<strong>der</strong>t.Wie beeinflussen die politischen Verän<strong>der</strong>ungen Ihre Arbeit?Wir verfolgen die Demokratiebestrebungen in <strong>der</strong> Region mitgroßem Interesse. Was wir beobachten, ist die wachsendeZustimmung <strong>der</strong> Bevölkerung, eine Zukunft auf Grundlagenachhaltiger Energie aufzubauen. Da zu erwarten ist, dass dieBevölkerung schnell wachsen wird, sind vor allem Perspektivenfür junge Leute nötig. Bei <strong>der</strong> Entwicklung von großangelegtenSolar- und Windprojekten werden solche Perspektiven in Formvon neuen Arbeitsplätzen entstehen. Die Nutzung nachhaltigerRessourcen zur Erzeugung von Energie führt zu mehr Energiesicherheitund weniger Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.In Tunesien hat die Dii zusammen mit <strong>der</strong> Regierung eine Machbarkeitsstudieveranlasst, um das politische, regulative, wirtschaftlicheund technologische Rahmenkonzept für Wind- und Solarprojektezu untersuchen. In Ägypten arbeitet die Dii intensiv an <strong>der</strong>Entwicklung von gemeinsamen Projekten.


12Der langfristigeUmsetzungsplan <strong>der</strong> DiiFrau Dr. Wieland, wie möchte die Dii das Ziel erreichen, einenbeträchtlichen Teil des regionalen und des europäischen Stromverbrauchsmit erneuerbarer Energie <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wüste zu decken?Zuallererst ist es unser Ziel, Wegbereiter dieser Entwicklung zusein. Wir entwickeln einen Umsetzungsplan, <strong>der</strong> als Richtschnurfür die Investitionen und Finanzierung <strong>der</strong> erneuerbaren <strong>Energien</strong><strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wüste in den kommenden 40 Jahren dient. Mit diesemUmsetzungsplan wird ein Weg zur schnellstmöglichen Integrationvon erneuerbaren <strong>Energien</strong> in den Markt ohne Subventionen gewiesen.Wie sich die erzeugten und übertragenen Mengen dannmit <strong>der</strong> Zeit entwickeln, hängt von vielen Faktoren ab – hauptsächlichdavon, ob die Infrastruktur schon vorhanden ist o<strong>der</strong><strong>aus</strong>gebaut werden muss und auch von <strong>der</strong> Differenz zwischenErzeugungskosten und Marktpreisen. Wir schätzen, dass dieerneuerbaren <strong>Energien</strong> <strong>aus</strong> den nordafrikanischen und nahöstlichenWüsten zwischen 2020 und 2025 konkurrenzfähig werdenkönnten.Welche Form hat dieser Umsetzungsplan?Wir analysieren grundsätzlich, wie die Energiesysteme in <strong>der</strong>EU-MENA-Region bis 2050 gestaltet werden könnten. Dabeiuntersuchen wir alle heute verfügbaren, wichtigen Erzeugungstechnikenund prüfen die Erschließungskosten. Außerdem betrachtenwir verschiedene Szenarien des Strom<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>cheszwischen <strong>der</strong> MENA-Region und Europa sowie die Stromübertragungskapazitätenzwischen den Län<strong>der</strong>n. Wir berücksichtigenauch externe Faktoren wie die Entwicklung <strong>der</strong> Nachfrage, dieBrennstoffverfügbarkeit und die politischen Prioritäten <strong>der</strong>verschiedenen beteiligten Nationen. Danach identifizieren wirbestimmte Phasen bis 2050 mit beson<strong>der</strong>en Empfehlungen fürdie beteiligten Interessengruppen: Zuerst die „Referenzprojektphase“bis 2020 mit geringen Projektmengen und Konzentrationauf her<strong>aus</strong>ragende Pilotprojekte, welche die Unterstützung <strong>der</strong>Politik und den Zugang zu öffentlichen Gel<strong>der</strong>n sichern. Danachplanen wir eine „Aufbauphase“ mit größeren Projektmengenund einer höheren Gesamtbelastung <strong>der</strong> internationalen Geldgeber.Die <strong>aus</strong> <strong>der</strong> ersten Phase gezogenen Lehren können eineÜberprüfung <strong>der</strong> Strategie nach sich ziehen. Investitionen in dieÜbertragungsinfrastruktur müssen zudem angeregt werden.Frau Dr. Aglaia Wielandist als Geschäftsführerin <strong>der</strong>Dii verantwortlich für dieStrategie und den langfristigenUmsetzungsplan. Bevor FrauWieland ihre Tätigkeit bei <strong>der</strong>Dii aufnahm, war sie als Beraterinfür die Boston ConsultingGroup in Deutschland und imNahen Osten tätig. Sie verfügtüber internationale Erfahrungbei Projekten im BereichIndustriegüter und erneuerbare<strong>Energien</strong> sowie bei Wachstums-und Internationalisierungsstrategien.Ab 2030/2035 erwarten wir, dass <strong>der</strong> Markt für erneuerbare<strong>Energien</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wüste selbstständig funktioniert. Bis zu diesemZeitpunkt sollten die Techniken <strong>aus</strong>gereift und wettbewerbsfähigin Bezug auf die Kosten sein. Dann kann die Unterstützung<strong>aus</strong>laufen. Wir möchten für jede Phase umsetzbare und spezifischeEmpfehlungen entwickeln.Wie gelangt die Dii zu ihren Schlussfolgerungen?Die Dii ist in fünf Arbeitsgruppen geglie<strong>der</strong>t, die sich mit Erzeugungs-und Übertragungstechniken sowie Markt- und Finanzierungsthemen,dem integrierten EU-MENA-Stromsystem und densozialökonomischen Aspekten <strong>der</strong> Desertec-Vision beschäftigen.In den Arbeitsgruppen bündeln die Mitarbeiter von Dii und dieVertreter <strong>der</strong> Gesellschafter und <strong>der</strong> assoziierten Partner ihreKenntnisse – vom betrieblichen Know-how bis hin zur wissenschaftlichenAnalyse – und kommen so zu validen Ergebnissen.Die Arbeitsgruppen t<strong>aus</strong>chen ihre Erkenntnisse mit den dreiLenkungs<strong>aus</strong>schüssen <strong>aus</strong>, die für die drei Ziele <strong>der</strong> Dii bis 2012,nämlich den Umsetzungsplan, die gesetzlichen Rahmenbedingungenund die Referenzprojekte, verantwortlich sind. Dies führtzu <strong>der</strong> einzigartigen Situation, dass die Dii Ergebnisse vorlegenkann, die sowohl von Wissenschaftlern als auch von sachkundigenPraktikern entwickelt, diskutiert und überprüft wurden.


13ArbeitsbereicheDiiRenewable energybridging continentsReferenzprojekteLenkungs<strong>aus</strong>schüsseRegulatorischeRahmenbedingungenArbeitsgruppenUmsetzungsplanDie Mitarbeiter, Gesellschafterund assoziierten Partner <strong>der</strong>Dii sind in Arbeitsgruppen undLenkungs<strong>aus</strong>schüssen unter <strong>der</strong>Leitung <strong>der</strong> Dii tätig. NachhaltigeLösungen in den hier aufgeführtenArbeitsbereichen werdenals wesentliche Elemente fürdie Umsetzung <strong>der</strong> Desertec-Vision angesehen.ElektrizitätssystemeStromerzeugung Stromübertragung MarktentwicklungSozioökonomischeAspekteStromerzeugung in <strong>der</strong> WüsteIn welcher Wüstenregion kann mit welcher Technik und zuwelchen Kosten Energie durch Sonne und Wind erzeugt werden?Dies ist die Kernfrage bei <strong>der</strong> Stromerzeugung. Die Dii bewertetmit anerkannten Fachleuten <strong>aus</strong> Industrie und Wissenschaft dieAntworten auf diese Frage. Die Ergebnisse tragen zum Umsetzungsplanund zu den Referenzprojekten bei. Die Vorzüge<strong>der</strong> Concentrated Solar Power (CSP)-Technik liegen in <strong>der</strong>Speicherbarkeit. CSP-Anlagen können im Prinzip in <strong>der</strong> gleichenWeise betrieben werden wie Gaskraftwerke. Bei Anwendung<strong>der</strong> CSP-Technik kann mit Hilfe von Wärmespeicherung Strom <strong>aus</strong>Solarenergie rund um die Uhr erzeugt werden. Weiterhin kanndie CSP-Technik auch als Teil von Hybridkraftwerken (Gas/Solar-Kraftwerk) eingesetzt werden. Photovoltaikzellen können nurbei Tageslicht Strom erzeugen, obwohl das Erzeugungsprofil inden Wüstenregionen in den MENA-Län<strong>der</strong>n relativ stabil ist.Diese Technik kann einfach installiert und betrieben werdenund ist aufgrund <strong>der</strong> Preisentwicklung in den vergangenen Jahrenattraktiv geworden. Die Nutzung des in Nordafrika vorhandenenWindenergiepotenzials spielt auch eine wichtige Rolle in <strong>der</strong>Desertec-Vision. Windenergie kann oft zu lokalen Marktpreisenerzeugt werden, und die Intensität des Windes in bestimmtenRegionen in Nordafrika ist beträchtlich. Die Dii analysiert dasElektrizitätssystem und das Zusammenwirken <strong>der</strong> verschiedenenTechniken. Deshalb ist die Speicherung, z.B. durch Batterien,CAES- (Compressed Air Energy Storage, Druckluftspeicher)Kraftwerke und Pumpspeicherung, ebenfalls Gegenstand <strong>der</strong>Bewertung. Die wesentliche Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung auf diesem Gebietist die Notwendigkeit zusätzlicher Anstrengungen zur Entwicklungvon Speichertechniken und Verbesserung <strong>der</strong> konzentrierten Solartechniken.Auch müssen größere Projekte verwirklicht werden,um durch Skalierungseffekte die Kosten zu reduzieren.


14Übertragung – strategische Verbindungen zwischen denEU/MENA-NetzenDie Erhöhung des Strombedarfs im Nahen Osten und Nordafrika,die Integration des europäischen Energiemarkts und neue kleineund große Kraftwerke, die erneuerbare <strong>Energien</strong> nutzen, erfor<strong>der</strong>nin den nächsten Jahrzehnten hohe Investitionen in Stromnetze.Die Dii untersucht nicht nur die bestehenden Stromnetze aufihre Eignung für die Zukunft, son<strong>der</strong>n identifiziert auch potenzielleEngpässe und wählt die besten Übertragungstechniken <strong>aus</strong>.Daneben arbeitet Dii auch an Strukturszenarien <strong>der</strong> EU-/MENA-Stromnetze und entsprechenden Investitionsvorschlägen.Detaillierte Informationen über mittel- und langfristige Stromerzeugungsplänewerden benötigt, um die entsprechenden Investitionenfür die Übertragung zu planen. Für die Übertragungüber große Entfernungen sind Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen die <strong>der</strong>zeit geeignete Technik. Stromverluste bei <strong>der</strong>Übertragung über große Entfernungen erhöhen die Erzeugungskostenin den abgelegenen Gebieten und sind daher ein wesentlicherKostenfaktor. Es werden Verluste erwartet, die mittelfristignicht über drei Prozent pro t<strong>aus</strong>end Kilometer liegen. Genehmigungsverfahrenfür die Übertragung über Landesgrenzen hinwegmüssen harmonisiert und vereinfacht werden, um umfangreichetransnationale Netze aufzubauen. Angemessene Finanzierung,Zuordnung von Kosten und Nutzen <strong>der</strong> neuen Leitungen sowieDefinition von Sicherheitsstandards <strong>der</strong> Netze sind ebenfalls wesentlicheBestandteile eines transnationalen Übertragungsprojekts.Schließlich wird <strong>der</strong> Bau eines EU-MENA-Supergrids, das die entferntenRegionen systematisch mittels sogenannter Stromauto-»Die Dii-Mitarbeiter, Vertreter <strong>der</strong> Gesellschafter und assoziiertenPartner bündeln ihr Wissen und ihre Erfahrung. Dies führt dazu,dass die Dii Erkenntnisse und Empfehlungen einbringen kann, diesowohl von Wissenschaftlern als auch von Praktikern <strong>aus</strong> <strong>der</strong>Industrie geprüft wurden.


16Referenzprojekte –PionierarbeitReferenzprojekte sollen die Realisierbarkeit von Wüstenstromdemonstrieren.Die Referenzprojekte sind nicht nur wichtig, um zu belegen, dassnachhaltige Energie sinnvoll erzeugt, übertragen und verkauftwerden kann, son<strong>der</strong>n auch, um die abstrakte Desertec-Visionanschaulich zu machen.Sie bilden alle Schlüsselaspekte <strong>der</strong> Wertschöpfungskette ab,die auch Teil <strong>der</strong> im Umsetzungsplan vorgeschlagenen Gesamtentwicklungsind. Dieser Plan selbst umfasst eine integriertewirtschaftliche Bewertung als Investitionsleitfaden, die Einschätzung<strong>der</strong> Auswirkungen auf die beteiligten Län<strong>der</strong> undeinen Gesamtvorschlag für die Umsetzung. Dies beantwortetdie Frage, wie 15 Prozent des europäischen Strombedarfs durchWüstenstrom abgedeckt werden können.Alle in Frage kommenden Technologien für Stromerzeugungund -transport sind bereits weltweit im Einsatz. Trotzdem sindBeispiele nötig, die zeigen, dass es für Investoren wirtschaftlich,technisch und regulatorisch möglich und sinnvoll ist, Strom in<strong>der</strong> Wüste zu erzeugen und diesen grenzüberschreitend bis nachEuropa zu transportieren. Die Dii strebt an, zwei bis drei Referenzprojektebis zur Ausschreibung vorzubereiten. Die Rolle <strong>der</strong> Diiwird dabei unterschiedlich sein, je nachdem, welche Art <strong>der</strong>Kooperation mit dem jeweiligen Erzeugungsland vereinbart wird.Dii kann als Wegbereiter beispielsweise:> einen Businessplan erstellen> geeignete Standorte <strong>aus</strong>wählen> Messkampagnen unterstützen und durchführen> den geeigneten Technologiemix vorschlagen> die nötigen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungenvor Ort und international mitentwickeln> in Finanzierungsfragen beraten> Zugang zu internationalen Fonds ermöglichen> potenzielle Abnehmer für den zu erzeugenden Strom vor Ortund international identifizieren> Durchleitung von Strom nach Europa ermöglichen helfenDie Referenzanlagen sollen auch den Beginn einer industriellenLernkurve markieren. Planung und Ausführung müssen in engerZusammenarbeit mit den entsprechenden Stellen durchgeführtwerden. Die Vorteile für das Erzeugerland (Industrialisierung,Schaffung von Arbeitsplätzen, Wissens<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch und lokaleStromversorgung) müssen verwirklicht sein.Erstes Referenzprojekt in MarokkoDie Dii plant, zwei bis drei Referenzprojekte vom Beginn bis zurAusschreibung vorzubereiten. Das erste gemeinsame Projektbeinhaltet die Zusammenarbeit mit MASEN, dem marokkanischenAmt für Solarenergie. Weitere Projekte sind in an<strong>der</strong>en nordafrikanischenLän<strong>der</strong>n und Län<strong>der</strong>n des Nahen Ostens vorgesehen.»Die Referenzprojekte bilden alle Schlüsselaspekte <strong>der</strong> Wertschöpfungsketteab, die auch Teil <strong>der</strong> im Umsetzungsplan vorgeschlagenenGesamtentwicklung sind. Sie sind zudem so <strong>aus</strong>gelegt, dass sie dieindustrielle Lernkurve beschleunigen.


17Das NetzwerkGesellschafter<strong>der</strong> Dii GmbHUnsere Gesellschafter und assoziierten Partner repräsentiereneine Bandbreite an internationaler und fachlicher Kompetenzin allen Bereichen, die für die Verwirklichung von Wüstenstromrelevant sind. Die Dii hat nicht nur Zugang zu Erfahrungen undKenntnissen <strong>der</strong> Industrie, son<strong>der</strong>n verfügt auch über auch einumfassendes Netzwerk an Kontakten zu Politik, Wissenschaftund Zivilgesellschaft in <strong>der</strong> EU und <strong>der</strong> MENA-Region.Gesellschafter und assoziierte Partner sind in den folgendenBereichen aktiv:> Wind- und Solartechnologien (z.B. Solarthermie undPhotovoltaik)> Übertragungstechniken und Systemstudien(HVDC-Übertragung)> Projektentwicklung und Anlagenbau> Energiehandel und langfristige Verträge> Zertifikate für erneuerbare <strong>Energien</strong> (RECS - RenewableEnergy Certificate Systems) und/o<strong>der</strong> subventionierteEinspeisungssysteme in Europa und darüber hin<strong>aus</strong>> Finanzierungs- und Risikomanagement, Risikokontrolle undInvestitionsanalysen> Versicherung von hochtechnologieschen Großanlagen im Bauund Betrieb> Wissenstransfer, Ausbildung und Schulung


18Unsereassoziierten PartnerServicios CiudadanosItalgenItalcementi Group


3Entwicklung von neuenGeschäftspotenzialenDiiRenewable energybridging continentsDie Desertec-Vision hat eine ganze Reihe von Firmen undInstitutionen begeistert, die ihr Interesse an <strong>der</strong> Beteiligungan <strong>der</strong> Initiative bekundet haben, ein Zeichen für die Bereitschaft<strong>der</strong> Industrie, den Übergang zu erneuerbaren <strong>Energien</strong>voranzutreiben, eine langfristige Entwicklung in Gang zu setzenund neue Geschäftspotenziale zu för<strong>der</strong>n. Daher hat die Dii fürFirmen und Institutionen die Möglichkeit geschaffen, Partnerzu werden. Mittlerweile besteht die Dii <strong>aus</strong> fast 60 Firmen undwissenschaftlichen Institutionen <strong>aus</strong> 16 Län<strong>der</strong>n.Die assoziierten Partner <strong>der</strong> Dii ergänzen das Netzwerk vonExperten. Als assoziierte Partner können die Firmen ihre Erfahrungund ihr Wissen in die Dii-Arbeitsgruppen einbringen undgleichzeitig vom Know-how <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Partner profitieren.Das Dii-Netzwerk bietet darüber hin<strong>aus</strong> neue Geschäftsmöglichkeitenin den EU- und MENA-Län<strong>der</strong>n.Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:Cornelius MatthesDirector Business AlliancesTel. +49.89.340 77 05 71(matthes@dii-eumena.com)DiiRenewable energybridging continentsA S S O C I A T E D P A R T N E RHer<strong>aus</strong>geber:Dii GmbHSigrid GoldbrunnerCommunicationsKaiserstr. 1480801 München, Deutschlandphone. +49.89.340 77 05 61press@dii-eumena.comwww.dii-eumena.comMünchen, Januar 2012Bildnachweise:Titel: polylooksSeite 2: www.carsten-westphal.deSeite 5: istockphotoSeite 6: istockphoto, NASASeite 7: OLIVER LANG/AFP/Getty Images,DBU, Tarawneh (von oben nach unten)Seite 8: istockphoto, Dii GmbHSeite 9: dpa, onhym, Pressebild CSU, wikimedia(von oben nach unten)Seite 10: Sahm/DiiSeite 11: dreamstimeSeite 12: Sahm/DiiSeite 13: <strong>ABB</strong>, Siemens,Langrock, Abengoa SolarSeite 14: istockphoto, fotoliaSeite 15: istockphotoSeite 19: Dii GmbHRückseite: NASADesign:www.wirk-raum.deDruck:www.stober.de


Es geht darum, Menschen, Kulturenund Kontinente zu verbinden.EUEuropaNANord AfrikaMENaher OstenDeutsch 01/2012DiiRenewable energybridging continents

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