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Ohne Angst zurück zur Sexualität (pdf) - AfSG

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DFP-LiteraturTabelle 1: Niederes Risiko für sexuelle Aktivität bei Herzkrankheitendung 1). Auf jeden Fall steht eine Lifestyle-Modifikationim Vordergrund.Bis zu 90 % aller Patienten mit KHK leidenauch an einer erektilen Funktionsstörung. Umgekehrtstellt erektile Dysfunktion (ED) einenunabhängigen Risikofaktor für eine koronareHerzkrankheit dar und führt in 3 bis 5 Jahremit 60 bis 80 %iger Wahrscheinlichkeit zu einerKHK (Abbildung 1).Bei Patienten mit einer ED sollte unbedingteine kardiale Risikoevaluierung erfolgen (Abbildung2). Patienten mit einem niederen Risiko(Tabelle 1) wird sexuelle Aktivität empfohlenwerden und es können auch PDE-5 Hemmerverordnet werden. Die Wirksamkeit, Sicherheitund Verträglichkeit von Tadalafil, Sildenafil undVardenafil bei Patienten mit kardiovaskulärenErkrankungen wurde in zahlreichen, kontrolliertenStudien nachgewiesen (De Busk 2004,Jachson 2004).Zu beachten ist der zeitliche Abstand zu Nitropräparaten(Tadalafil 48 Stunden, Sildenafilund Vardenafil 24 Stunden). Eine gleichzeitigeEinnahme ist unbedingt zu vermeiden, da es zuunkontrollierter Hypotonie kommen kann. FürVardanafil wurde eine Verlängerung des QT-Intervalls gezeigt und es sollte daher bei Patienten,die Klasse 1a- oder III-Antiarrytmikabekommen, vermieden werden. Die Wirksamkeitvon PDE-5-Inhibitoren ist bei Patienten mitmetabolischem Syndrom deutlich herabgesetzt(Suetomi 2008). Für Frauen mit Erregung-Störungen konnte keine Wirkung eines PDE-5-Inhibitors gezeigt werden (Chivers 2010). Beiverminderter Lubrikation und dadurch erhöhtenSchmerzen während des Geschlechtsverkehrsist eine lokale Östrogentherapie vernünftig underhöht nicht das kardiale Risiko (Chery 2002).Patienten mit einem hohen Risiko (Tabelle 1)sollten von sexueller Aktivität Abstand nehmenbis sich der Zustand stabilisiert hat. Patientenmit einem mittleren Risiko (mit 3 oder mehrAbb. 1: Risikofaktoren für Koronare Herzkrankheit und Erektile DysfunktionAbbildung 1) Risikofaktoren für Koronare Herzkrankheit und Erektile DysfunktionKoronare HerzKrankheitoft bei Manifestationnach 3 bis 5 JahrenGemeinsameRisikofaktoren:BewegungsmangelDyslipidämieHypertensionDiabetesRauchenAdipositasDepressionAlterErektile Dysfunktionkardialen Hauptrisikofaktoren, einer moderateAngina pectoris oder mit nicht kardialen Gefäßerkrankungenwie Insult oder pAVK) solltensich einer Belastung Diagnostik (Fahrradergometrie,Dobutamin-Echo oder Thallium-Szintigrafie) oder einer Bildgebung (multislice CT)unterziehen (Abb. 2) und je nach Ergebnis inniederes oder hohes kardiales Risiko eingeteiltwerden (Abbildung 2).FazitZusammenfassend kann gesagt werden, dassnach Herzinfarkt und bei KHK ein möglichstfrühes Training sowohl der kardialen als auchder genitalen Gefäße die Wiederherstellungder Organfunktion fördert. Alle Patienten mitniederem kardialem Risiko sollen sexuell aktivsein und können auch mit PDE-5-Hemmerbzw. lokalem Östrogen therapiert werden. Patientenmit hohem kardialem Risiko müssenzuerst stabilisiert werden, ein mittleres kardialesRisiko muss mittels Belastungstest evaluiertwerden, bevor Verkehr empfohlen werdenkann. Wichtig ist es dem Patienten und seinemPartner die <strong>Angst</strong> vor der Sexualität zu nehmenund die gemeinsame Lebensqualität wiederherzustellen.Autorin:a.o. Univ. Prof. Dr. Michaela Bayerle-EderMedizinische Universität WienKlinik für Innere Medizin III,Abteilung für Endokrinologie und StoffwechselAKH-Währinger Gürtel 18-20, A-1090 WienZustandsbild/Intervention:Symptom freie Patienten mit < 3 kardialen RisikofaktorenBei stabiler Angina Pectoris UND ohne Symptome beimilder bis moderater physischer Aktivität*Nach unkomplizierterem und komplett revaskulisiertemHerzinfarkt UNDohne Symptome bei milder bis moderater physischerAktivität*Nach kompletter perkutaner koronarer Revaskularisationbei blander Punktions stelle UND ohne Symptome beimilder bis moderater physischer Aktivität*Aortokoronarer Bypass OP, oder Operation am offenenHerzen bei geheilter SternotomienarbeKompensierte, milde Herzinsuffizienz (NYHA I und II)Gut kontrolliertes Vorhofflimmern , FlatternSchrittmacher oder ICD Implantation (primär Prevention)ICD (Sekundärprevention) UND ohne Symptome beimilder bis moderater physischer AktivitätKontrollierte Hypertonie ohne SymptomeAsymptomatische milde KlappenerkrankungenZeitraum bis <strong>zur</strong> Wiederaufnahmeder Sexualität:sofortsofort7 bis 14 Tageeinige Tage nachder Intervention6 – 8 WochensofortsofortsofortsofortsofortsofortTabelle 1 (Ergänzungen mit freundlicher Genehmigung von Prof. B. Eber) – vergleiche auch Abbildung 24 Akademie für Sexuelle GesundheitDFP-Fortbildung5

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