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(Endbericht) PDF, 327 Seiten, 20,1 MB - Spielleitplanung für Berlin

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Abschlussbericht des ProjektsKinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung –<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>www.spielleitplanung-berlin.de


DankDas vorliegende Projekt wäre ohne eine Vielzahl von Personen nicht realisierbar gewesen.Zuvorderst möchten wir unseren Projektpartnern <strong>für</strong> die engagierte Unterstützung danken,Jeanette Münch (Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>, Jugendamt – Stelle <strong>für</strong> politische Bildungund Beteiligung von Kindern und Jugendlichen), Holger Hofmann (Deutsches Kinderhilfswerk,Referat Spielraum) sowie Rebekka Bendig und Karin Bremer (Stiftung SPI, DrehscheibeKinder- und Jugendpolitik <strong>Berlin</strong>). Ohne deren Mitwirkung wäre das Projekt einPapiertiger geblieben.Des Weiteren danken wir den Mitglieder der AG „Ressortübergreifende Planungsvernetzung“und den Verantwortlichen in den Fachämtern des Bezirks Pankow, insbesondere HerrnThomas, Herrn Lange, Frau Hirschmüller, Frau Pfeil und Herrn Lexen <strong>für</strong> ihre konstruktivenHinweise und Stellungnahmen. Ebenso danken wir all unseren weiteren Interviewpartnern<strong>für</strong> ihre wertvollen Anregungen.Herrn Apel und Frau Fuchs vom Büro Stadt-Kinder/Integere danken wir <strong>für</strong> dieUnterstützung bei der Qualifizierung der Methoden im Projekt.Wir bedanken uns auch bei den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Weißenseeim Rahmen der Zukunftswerkstatt und darüber hinaus <strong>für</strong> die Weiterverfolgung derEmpfehlungen aus der <strong>Spielleitplanung</strong> und wünschen ihnen die Ausdauer, die nötig seinwird.Ganz besonders danken wir den begeisterungsfähigen Lehrerinnen und Lehrern sowie denMitarbeitern der Kinder- und Jugendeinrichtungen an denen wir Beteiligungsmaßnahmendurchführen konnten.Am meisten jedoch danken wir den mitwirkenden Kindern und Jugendlichen aus Weißensee.Sie haben uns mitgenommen und uns einen Einblick in ihre Lebenswelt gegeben. Ohne siegäbe es kein Projekt.Impressum<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>„Kinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung“Zweisemestriges Projekt im Bachelorstudiengang Stadt- und RegionalplanungTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungFakultät VI – Planen Bauen UmweltInformations- und ProjektzentrumHardenbergstraße 40a | 10623 <strong>Berlin</strong>www.spielleitplanung-berlin.deinfo@spielleitplanung-berlin.deProjektleitung:Dipl.-Ing. Jan Abt | Claudia HillmannTel.: (030) 314-28102j.abt@isr.tu-berlin.deRedaktion:Malte Arndt | Vera Buttmann | Gerrit Hartmann | Daniel PilotGestaltung:Lex Faber | Daniel Kaeding | Magdalena Konieczek | Philipp Perick


VorwortBezirksamtPankow von <strong>Berlin</strong><strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Modellprojekt Pankow-WeißenseeDeutschesKinderhilfswerkTechnischeUniversität <strong>Berlin</strong>,Institut <strong>für</strong> Stadt- undRegionalplanungStiftung SPISozialpädagogischesInstitut „Walter May“Kinder- und Familienfreundlichkeit bestimmt aktuell in Deutschland die Diskussion umdie Zukunft von Städten und Gemeinden. Die demografischen Entwicklungen sowie dieWohnstandortentscheidungen von Familien machen es zwingend erforderlich, dass sichKommunen um die heranwachsenden Bürgerinnen und Bürger bemühen. Diesemaktuellen Handlungsdruck entsprechend ist mit der <strong>Spielleitplanung</strong> ein neuesstrategisches Instrument entwickelt worden, das den Gemeinden und Städtenermöglicht, auf dem Weg zu mehr Kinderfreundlichkeit kind- und jugendgerechtePlanungen zu einem Schwerpunkt ihrer Kommunalpolitik zu machen. Die Anwendungder <strong>Spielleitplanung</strong> gewährleistet, dass bei allen Planungs-, Entscheidungs- undUmsetzungsschritten im Stadtgebiet die Bedürfnisse und Interessen von Kindern undJugendlichen berücksichtigt werden. Zentraler Bestandteil ist die Beteiligung vonMädchen und Jungen verschiedener Altersstufen. Während das Instrument der<strong>Spielleitplanung</strong> vornehmlich am Anwendungsbeispiel kleinerer Gemeinden entwickeltwurde, beginnen seit wenigen Jahren auch große Städte wie Mannheim oder Dortmunddie <strong>Spielleitplanung</strong> einzusetzen oder zu erproben.In <strong>Berlin</strong> ist dieses Instrument bislang nicht zum Tragen gekommen. Es wurde nochnicht geprüft, ob eine Anwendung des Instruments der <strong>Spielleitplanung</strong> unter denbesonderen <strong>Berlin</strong>er Rahmenbedingungen und Strukturen möglich ist und zu einernachhaltigen kind- und jugendgerechten Stadt beitragen kann. Hierzu soll dasVorhaben „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Modellprojekt Pankow-Weißensee“ einenwesentlichen Beitrag leisten. Für die Durchführung der <strong>Spielleitplanung</strong> im BezirkPankow haben sich das Bezirksamt Pankow mit dem Bezirksamtsbeschluss VI-648/<strong>20</strong>08 vom 02.12.<strong>20</strong>08 sowie die BVV Pankow mit der Drucksache VI-0611 vom10.12.<strong>20</strong>08 ausgesprochen. Die Partnerinnen und Partner <strong>für</strong> das <strong>Berlin</strong>er Vorhaben –das Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>, das deutsche Kinderhilfswerk, die StiftungSozialpädagogisches Institut „Walter May“ und das Institut <strong>für</strong> Stadt- undRegionalplanung der Technischen Universität <strong>Berlin</strong> – führten von Dezember <strong>20</strong>08 bisDezember <strong>20</strong>09 die <strong>Spielleitplanung</strong> gemeinsam als Instrument kind- undjugendgerechter Planung modellhaft im Bezirk Pankow durch. Ziel war es, die gewonnenErkenntnisse <strong>für</strong> den Bezirk Pankow von <strong>Berlin</strong> sowie berlinweit aufzuarbeiten undnutzbar machen.Der vorliegende Abschlussbericht des Studienprojekts „Kinder- undJugendinteressen in der räumlichen Planung – <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>“ desInstituts <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität <strong>Berlin</strong> leistethierzu einen wichtigen Beitrag. Allen Mitwirkenden hieran sei hier der herzlichste Dankda<strong>für</strong> ausgesprochen – verbunden mit der Hoffnung, damit zu einem kind- und jugendgerechteremWeißensee beitragen zu können.Jan AbtInstitut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungder Technischen Universität <strong>Berlin</strong><strong>Berlin</strong>, im März <strong>20</strong>10


Inhaltsverzeichnis1 | Einleitung...........................................................................................91.1 Einleitung ............................................................................................................. 111.2 Vorgehen des Projekts und Aufbau des <strong>Endbericht</strong>s.............................................. 142 | Das Instrument <strong>Spielleitplanung</strong>.......................................................172.1 <strong>Spielleitplanung</strong> - eine Methode zur Integration von Kinder- und Jugendinteressenin kommunale räumliche Planungen........................................................................... 192.2 Erfahrungen anderer Kommunen mit der <strong>Spielleitplanung</strong>.................................... 322.3 Exkursion nach Hamburg – Blick über den Tellerrand .......................................... 393 | Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation ....................................................433.1 Leitlinien, Qualitätsziele und ihre Konzeption........................................................ 453.2 Die Qualitätszielkonzeption <strong>für</strong> das Projekt <strong>Spielleitplanung</strong> ................................. 464 | Methoden der <strong>Spielleitplanung</strong> .........................................................534.1 Einleitung ............................................................................................................. 554.2 Die Methode der Befragung und Beteiligung lokaler Experten ............................... 564.3 Die Methode der Kinder- und Jugendfragebögen ................................................... 594.4 Die Methode der Streifzüge mit Kindern und Jugendlichen ................................... 655 | Bestandserhebung.............................................................................775.1 Einleitung ............................................................................................................. 795.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung des Projektgebiets.............................................. 805.3 Ergebnisse der Experteninterviews...................................................................... 1005.4 Ergebnisse der Fragebögen bei Kindern und Jugendlichen .................................. 1065.5 Ergebnisse der Streifzüge.................................................................................... 1145.6 Ergebnisse der Öffentlichkeitsarbeit.................................................................... 1256 | Bestandsanalyse .............................................................................1296.1 Einleitung ........................................................................................................... 1316.2 Bewertung der Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche.................................... 1316.3 Bewertung der Verkehrssituation........................................................................ 1416.4 Bewertung der organisatorischen und strategischen Rahmenbedingungen .......... 1476.5 Vielfältige Möglichkeiten zur Verringerung des Spielflächendefizits – Analyse derPotential- und Restriktionsflächen ............................................................................ 1516.6 Zusammenfassende Bestandsbewertung ............................................................. 1567 | Spielleitplan <strong>Berlin</strong>-Pankow Weißensee ...........................................1617.1 Einleitung ........................................................................................................... 1637.2 Erläuterung des Maßnahmenkatalogs................................................................. 1637.3 Spielleitplan und Maßnahmenkatalog ................................................................. 1667.4 Finanzierung ...................................................................................................... <strong>20</strong>53


8 | Ausblick und Fazit ..........................................................................<strong>20</strong>98.1 Ausblick ..............................................................................................................2118.2 Fazit eines langen Weges .....................................................................................2129 | Quellen ...........................................................................................2179.1 Literaturverzeichnis.............................................................................................2199.2 Verzeichnis der Internetquellen ...........................................................................21910 | Anhang .........................................................................................22110.1 Qualitätsziele.....................................................................................................22310.2 Übersicht über die geführten Experteninterviews ...............................................23810.3 Symbole der <strong>Spielleitplanung</strong>.............................................................................24110.4 Musterfragebogen <strong>für</strong> Kinder- und Jugendbeteiligung........................................24710.5 Presseartikel zur <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>Berlin</strong>-Pankow Weißensee .........................25210.6 Aufstellungsbeschluss .......................................................................................25510.7 Übersicht über den Projektordner ......................................................................26210.8 Exkursion nach Hamburg - Blick über den Tellerrand .......................................26510.9 Auswertung der Fotostreifzüge...........................................................................27610.10 Methoden der Beteiligung von Kindern- und Jugendlichen...............................30010.11 Plakate der Abschlusspräsentation.....................................................................31310.12 Darstellung der Potentialflächen.........................................................................3<strong>20</strong>4


Die ProjektgruppeDipl-Ing. Jan AbtProjektleiterClaudia HillmannTutorinMalte Arndt2. SemesterPinar Boga6. SemesterVera Buttmann2. SemesterLex Faber4. Semester5


Florian Fahrendholz2. SemesterThomas Grothe2. SemesterGerrit Hartmann2. SemesterDaniel Kaeding4. SemesterThalall Khattab2. SemesterSteffen Kipry4. Semester6


Michael Kitzing-Höcker2. SemesterJonas Köhler2. SemesterMagdalena Konieczek4. SemesterLinda Lichtenstein4. SemesterSarah-Fee Milde2. SemesterChristin Parz2. Semester7


Philipp Perick4. SemesterDaniel Pilot4. SemesterElena Scherer4. SemesterBettina Schmees4. Semester8


1 | Einleitung


1.1 EinleitungSarah-Fee Milde | Thomas Grothe | Thalall KhattabIm Zuge des demographischen Wandels wird die Zahl der über 70-jährigen drastischansteigen und die Zahl der unter 18-jährigen weiter sinken. Es entsteht ein Konflikt <strong>für</strong>die Kommunen, Gemeinden und Städte, denn je geringer die Zahl der Kinder, destogrößer wird der Wettbewerb um sie. Nicht nur aus finanziellen sondern auch aussozialen Gründen sind die Kommunen an einer ausgewogenen Altersstrukturinteressiert. Durch den Bevölkerungsrückgang werden deutliche Kostensteigerungen aufdie Kommunen zukommen, die Steuereinkünfte <strong>für</strong> die Gemeinden werden sichaufgrund der demographischen Veränderungen jedoch drastisch verringern. Durchvermehrte Zu- und Abwanderungen wird die Familienfreundlichkeit ein entscheidenderFaktor <strong>für</strong> die jeweilige regionale Entwicklung und kann den sozialen undökonomischen Schwierigkeiten entgegensteuern. In diesem Zusammenhang sollte die<strong>Spielleitplanung</strong> als Instrument zur nachhaltigen Sicherung und Entwicklung vonKinder- und Familienfreundlichkeit als Standortfaktor betrachtet werden.„<strong>Spielleitplanung</strong>“ - Was ist das?Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist eine nachhaltige und umweltgerechte Entwicklungsplanung <strong>für</strong>Städte und Ortsgemeinden, die sich an den Bedürfnissen und Sichtweisen von Kindernund Jugendlichenorientiert. Sie ist einVerfahren zurErhaltung undVerbesserung desLebens- undWohnumfeldes vonKindern undJugendlichen. Einzentraler Bestandteilaller Planungs-,Entscheidungs- undUmsetzungsschritteist die Beteiligungvon Mädchen undJungen. Aus derVerzahnung von räumlicher Planung und Beteiligung ergibt sich die besondere Qualitätder <strong>Spielleitplanung</strong>.“ ( Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und VerbraucherschutzRheinland- Pfalz u.a. (Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> - ein Weg zur kinderfreundlichenGemeinde, o.J., S. 14)11


ProjektanlassDas Instrument der <strong>Spielleitplanung</strong> wurde in Rheinland-Pfalz entwickelt und seitdemhauptsächlich in kleineren Gemeinden in Westdeutschland angewendet. Inzwischenwird versucht dieses planerische Instrument auf Großstädte zu übertragen, was völligneue Herausforderungen darstellt. Ein Beispiel ist in diesem Fall die Stadt Dortmund.Gerade in innerstädtischen Bereichen ist es wichtig, gute Bedingungen <strong>für</strong> Kinder zuschaffen, denn noch ist die Familiengründung <strong>für</strong> viele Bewohner ein Grund aus derStadt ins Umland zu ziehen. Im Gegensatz zu den Aufgabenbereichen von kleinerenGemeinden, müssen sich Großstädte häufig den Problemen einer dichten Bebauungund dem Mangel an Spiel- und Freiflächen stellen.Unsere Projektgruppe, bestehend aus <strong>20</strong> Studenten der Technischen Universität <strong>Berlin</strong>,Studiengang Stadt- und Regionalplanung, sowie zwei Projektleitern, hat sich dasZiel gesetzt, dieses Verfahren auf einen kleinräumigen Bereich in <strong>Berlin</strong> anzuwendenund zu untersuchen, ob dieses Instrument <strong>für</strong> eine Großstadt wie <strong>Berlin</strong> anwendbar ist.Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk, dem BezirksamtPankow von <strong>Berlin</strong> (insbesondere Jugendamt) und der Stiftung SPI – Drehscheibe <strong>für</strong>Kinder- und Jugendpolitik von Oktober <strong>20</strong>08 bis Juli <strong>20</strong>09 durchgeführt und sollnachfolgend im Bezirk eigenständig weitergeführt werden.Allgemeine GrundlagenDas Thema <strong>Spielleitplanung</strong> ist <strong>für</strong> viele, so auch <strong>für</strong> angehende StadtplanerInnen,Neuland. Somit stand vor der eigentlichen aktiven Arbeit die Erarbeitung derGrundlagen.Zur Wissensbildung hinsichtlich des Instrumentes der <strong>Spielleitplanung</strong> trug maßgeblichdie Broschüre „<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt“des Ministeriums <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland- Pfalz bei.Durch Interviews mit Kommunen, die die <strong>Spielleitplanung</strong> durchgeführt haben bzw.durchführen, bekam die Projektgruppe hilfreiche Anregungen zum weiteren Vorgehenund wurde vor eventuellen „Stolpersteinen“ gewarnt. Um sich ein umfangreichestheoretisches Wissen anzueignen wurden allgemeine Themen wie der demographischeWandel und seine Auswirkungen auf die Kommunen behandelt, sowie rechtlicheGrundlagen, die ein weiteres wichtiges Standbein bei der Umsetzung der Planungdarstellen. In Referaten haben sich die ProjektteilnehmerInnen mit Kindertypen,Mobilität und Umwelt, der Thematik des Spielens und den relevanten Akteuren desGebiets beschäftigt. Nicht zuletzt wurde noch das <strong>Berlin</strong>er Leitbild einer kinder- undjugendfreundlichen Stadt als informelles Planwerk betrachtet. All diese erarbeitetenGrundlagen sind im Zwischenbericht vorzufinden.12


Frühzeitig kümmerte sich die Projektleitung um einen ersten Kontakt mit denBezirksämtern, die sich eine Zusammenarbeit vorstellen können und über entsprechendgünstige Voraussetzungen, wie z.B. eine etablierte Beteiligungskultur oder eine intensiveAkteursvernetzung, verfügen. Mit dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung(BVV) vom 10.12.<strong>20</strong>08 zur modellhaften Durchführung einer <strong>Spielleitplanung</strong>(Drucksache VI-0611) stand die Kooperation mit dem Bezirk Pankow fest.In diesem Beschluss heißt es, dass sich durch die <strong>Spielleitplanung</strong> die Lebensqualitätaller Generationen im Bezirk nachhaltig und ressourcenübergreifend verbessern soll(Lokale Agenda 21). Weiterhin besteht <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> das Leitbild der „kinder- undjugendfreundliche Stadt“. Die aus der Arbeit im Projektgebiet gewonnenen Erfahrungensollen deshalb sowohl <strong>für</strong> den Bezirk als auch berlinweit nutzbar gemacht werden(vgl.Beschluss des Bezirksamtes, vollständiger Bericht im Anhang). Nach dem Beschluss derBVV wurde gemeinsam mit dem Bezirksamt das Gebiet um die Langhansstraße inWeißensee als Modellprojekt festgelegt.Das ausgewählte Gebiet <strong>für</strong> die Durchführung der <strong>Spielleitplanung</strong> liegt im StadtteilWeißensee im Bezirk Pankow. Das Kerngebiet befindet sich entlang der Langhansstraßeund wird durch die Straßen Ostseestraße, <strong>Berlin</strong>er Allee, Prenzlauer Promenade und derPistoriusstraße begrenzt. Mit den Erkenntnissen aus den Streifzügen wurde diesesGebiet später um das Komponistenviertel und das nördliche Gebiet rund um denWeißen See erweitert.Auffällig sind die vielen Gesichter des Gebiets. Zum einen bietet dieser Stadtteil vieleattraktive Orte wie den größten jüdischen Friedhof Europas oder den Park um denWeißen See, die „Brotfabrik“, das Kino „Toni“ und Kinder- und Jugendeinrichtungen,andererseits trifft man auf Gegenden, die unbelebt und trist wirken.Blockrandbebauung, die Gründerzeitbauten, Neubauten, Baulücken undheruntergekommene Mehrfamilienhäuser bestärken diese Gefühle. Der Großteil derGebäude ist zur Gründerzeit entstanden mit den <strong>für</strong> diese Zeit charachteristischenHinterhöfen. Im südlichen Bereich finden sich Plattenbauten, das Kerngebiet ist mitGewerbe- und Wohngebäuden durchmischt. In den letzten Jahren wurde das östlichangrenzende Komponistenviertel als Sanierungsgebiet aufgewertet. Wegen dersteigenden Mieten im Prenzlauer Berg ziehen auch vermehrt junge Familien zu .Geradeim Kerngebiet des Modellprojekts sind aber noch erhebliche Mängel vorzufinden. Diesist besonders im Bereich der öffentlichen Spielplätze der Fall, da das Gebiet deutlichunterversorgt ist. Im Kerngebiet selbst sind nur wenige Grünflächen vorhanden, genauwie stark befahrene Straßen, die sich vornehmlich am Gebietsrand befinden. .Insbesondere der Mangel an <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche verfügbaren Frei- undAufenthaltsflächen machen dieses Gebiet zu einem geeigneten Ort <strong>für</strong> dieSpielleitleitplanung. Die detaillierte Beschreibung des Modellgebietes folgt in Kapitel 5.13


1.2 Vorgehen des Projekts und Aufbau des<strong>Endbericht</strong>sMalte ArndtDas Vorgehen des Projekts lässt sich in zwei Phasen unterteilen: Während im erstenSemester die theoretischen Grundlagen gelegt sowie das Projektgebiet statistisch erfasstund einer ersten Bestandsaufnahme unterzogen wurde, ging es im zweiten Semester vorallem darum, die in der Theorie gewonnen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Diesetheoretischen Kenntnisse wurden vorrangig in zwei Themenfeldern gewonnen: Zumeinen beschäftigte sichdie Projektgruppe mit denBedürfnissen vonKindern undJugendlichen –Mobilitätsverhalten,Spieltypen und denaltersspezifischenUnterschieden. Zumanderen wurde auch die<strong>Spielleitplanung</strong>analysiert: Wie verläuftder Prozess<strong>Spielleitplanung</strong>? Welcherechtlichen Grundlagengibt es? Wer sind die Akteure? Welche Vorteile bringt eine <strong>Spielleitplanung</strong>?Stellvertretend hier<strong>für</strong> wird im zweiten Kapitel die <strong>Spielleitplanung</strong> detailliert vorgestellt.Beim Transfer dieser Vorkenntnisse in die Praxis stellten sich wichtige Fragen: Inwelcher Form können Kinder und Jugendliche beteiligt werden? Welche Methoden gibtes überhaupt? In welcher Art wird die Öffentlichkeitsarbeit genutzt: Rein informativ oderauch partizipativ, zum Beispiel auf Straßenfesten? Diese und andere Fragenbeschäftigten die Projektgruppe schon Ende Februar, sodass sie sich hierzu sowohlwährend der Exkursion nach Hamburg, als auch durch Telefoninterviews mit anderenGemeinden, die schon eine <strong>Spielleitplanung</strong> durchgeführt haben bzw. gerade dabeiwaren, Rat von einigen Experten holen konnte.Aufgrund dieser Ratschläge sowie der theoretischen Analyse verschiedener Methodenwählte die Projektgruppe zur Kinder- und Jugendbeteiligung zwei Beteiligungsformenaus: Fragebögen, wobei sich schnell zeigte, dass Kinder und Jugendlicheunterschiedliche Interessen und Ansprüche haben und daher unterschiedlicheFragebögen erforderlich sind, sowie Fotostreifzüge, in deren Rahmen die Beteiligtenihren eigenen Stadtteil erkunden und relevante Aspekte dokumentieren. Um die14


Beteiligung problemlos durchführen zu können, wurden verschiedene Schulen undJugendclubs im Projektgebiet kontaktiert, die sich äußerst kooperativ zeigten. Zurumfassenderen Gebietserschließung und Wissensaneignung wurden Experteninterviewsgeführt sowie Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen gezeigt. Auch diese Methodenund im Falle der Öffentlichkeitsarbeit ihre Ziele und Formen werden im vierten Kapitelzunächst in der Theorie vorgestellt, ehe ihre Anwendung, ihr Erfolg und somit ihreTauglichkeit <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> in der Praxis evaluiert werden. Die Vorstellung derBeteiligungs- und Interviewergebnisse findet sich im anschließenden Kapitel 4.Auf Basis dieser Ergebnisse nahm die Projektgruppe eine Bestandsanalyse vor: Eswurden Aussagen zu allen relevanten Orten im Projektgebiet getroffen, die im Rahmender Bestandserhebung genannt wurden. Um strukturierter vorzugehen, wurde dasProjektgebiet nach vier Kategorien analysiert: Der Qualität der Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsflächen, der Verkehrssituation, der organisatorischen und strategischenRahmenbedingungen sowie der Potentiale. Mit dem Abschluss der Analyse in Kapitel 6erfolgte eine umfassende Bestandsbewertung, die die Grundlage <strong>für</strong> den nächstenSchritt bildet: Den Spielleitplan. Entsprechend dem Vorgehen der Bestandsanalyselassen sich auch die Maßnahmen des Spielleitplans in Kategorien einteilen:Verkehrliche Maßnahmen lassen sich ebenso finden wie Maßnahmen der Neuschaffungoder Bewahrung einzelner Objekte. Wie die zur Umsetzung der von der Projektgruppeerarbeiteten Maßnahmen nötigen finanziellen Mittel akquiriert werden können, istebenfalls Bestandteil dieses Kapitels 7. Mindestens ebenso wichtig wie die Entwicklungdes Spielleitplans ist die Verstetigung des Prozesses. Zwar endet das Studienprojekt, die<strong>Spielleitplanung</strong> ist aber ein kontinuierlicher, zeitlich unbegrenzter Prozess und mussimmer wieder den neuen Anforderungen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden.Welche Strukturen auf Verwaltungsebene schon bestehen und welche Möglichkeiten esgibt, die <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>-Weißensee zusammen mit den BürgerInnen sowieden ansässigen Einrichtungen vor Ort zu verstetigen, wird im achten Kapitel diskutiert.Schlussendlich stellt sich <strong>für</strong> die Projektteilnehmer die Frage, inwieweit die<strong>Spielleitplanung</strong> überhaupt ein geeignetes Instrument <strong>für</strong> kinder- undjugendfreundliche Stadtplanung in einer Großstadt wie <strong>Berlin</strong> sein kann (Kapitel 9).Der <strong>Endbericht</strong> schließt mit dem Anhang, der Zeugnisse einiger wichtigerArbeitsschritte im Verlauf des Semesters bereit hält und somit unterstützend zu denvorherigen Kapiteln wirkt: Die Übersicht der geführten Experteninterviews ist ebensoTeil des Anhangs wie die vom Projekt formulierten Qualitätsziele oder Musterfragebögen<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus ist hier die rechtliche Legitimation der<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>-Weißensee in Form des Aufstellungsbeschlusses derBezirksverordnetenversammlung <strong>Berlin</strong>-Pankow zu finden und ein ausführlicherExkursionsbericht enthalten.15


Während des ersten Projektsemesters (Wintersemester <strong>20</strong>08/<strong>20</strong>09) hat dieProjektgruppe sich theoretische Grundlagen zur Durchführung der <strong>Spielleitplanung</strong>angeeignet. Die Ausarbeitungen zu diesen Themenfeldern sind im Zwischenberichtzu finden. Dieser kann im Informations- und Projektzentrum des Instituts <strong>für</strong> StadtundRegionalplanung eingesehen werden, findet sich aber auch als Download auf derHomepage www.spielleitplanung-berlin.de (unter „Downloads“).16


2 | Das Instrument<strong>Spielleitplanung</strong>


2.1 <strong>Spielleitplanung</strong> - eine Methode zur Integrationvon Kinder- und Jugendinteressen in kommunaleräumliche PlanungenJonas Köhler | Bettina SchmeesMit zunehmender Bebauungsdichte nicht nur in Städten, sondern auch in Gemeindengibt es immer weniger Freiraum <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche, um sich ihre Umgebungspielerisch anzueignen. Ihre Freizeitaktivitäten reduzieren sich mittlerweile fastausschließlich auf ihr häusliches Umfeld oder auf eingeschränkte und strukturierteRäume wie Kinder- und Jugendzentren, Vereine etc. Spielen im Freien, Aneignung vonNatur und nicht organisiertes Erfahren der räumlichen Wohnumgebung sind <strong>für</strong> Kinderund Jugendliche in selbstständiger und eigenverantwortlicher Form in den seltenstenFällen noch möglich.Darüber hinaus wird seit Jahren berichtet und warnend darauf hingewiesen, dassKinder und Jugendliche zunehmend Schwierigkeiten bei der körperlichen Koordinationund Beweglichkeit haben sowie erhebliche Schwächen bei der geistigen Konzentrationaufweisen. Ihre psychische Unausgeglichenheit oder ihre zunehmende Unfähigkeit,Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen hängen eng damit zusammen. Aufgrunddieser kurz skizziertenÜberlegungen ist esdringend geboten, dasssich Städte undGemeinden dergrundsätzlichen Aufgabestellen, allekommunalpolitischenEntscheidungen aufKinder- undJugendfreundlichkeit zuprüfen und entsprechendeMöglichkeiten <strong>für</strong> einekinder- undjugendgerechteEntwicklung gerade im Wohnumfeld schaffen. Die kinder- und jugendgerechteKommune ist eine Zukunftsaufgabe, <strong>für</strong> deren Bearbeitung die <strong>Spielleitplanung</strong> eingeeignetes methodisches Instrument ist.„Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist eine nachhaltige und umweltgerechte Entwicklungsplanung <strong>für</strong>Städte und Ortsgemeinden, die sich an den Bedürfnissen und Sichtweisen von Kindernund Jugendlichen orientiert.19


Sie ist ein Verfahren zur Erhaltung und Verbesserung des Lebens- und Wohnumfeldesvon Kindern und Jugendlichen. Ein zentraler Bestandteil aller Planungs-,Entscheidungs- und Umsetzungsschritte ist die Beteiligung von Mädchen und Jungen.Aus der Verzahnung von räumlicher Planung und Beteiligung ergibt sich die besondereQualität der <strong>Spielleitplanung</strong>.“ ( Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten undVerbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zurkinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 14 )Eine so definierte <strong>Spielleitplanung</strong> hat folgende Hauptaspekte:Kinder und Jugendliche sind in ihren Bedürfnissen zur Freizeitgestaltung dieeigentlich Betroffenen und kennen deshalb ihre Bedürfnisse und Erwartungenam besten. Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist betroffenenorientiert, indem sieBedürfnisse und Anforderungen der Kinder und Jugendlichen ernst nimmt; sieist partizipativ, indem sie Kinder und Jugendliche gleichberechtigt an denPlanungen beteiligt.Kinder und Jugendliche sind besonders dann motiviert, wenn sie neben derPlanung auch umgestalten können. Insofern werden aus der <strong>Spielleitplanung</strong>mit den Kindern und Jugendlichen möglichst schnell Starterprojekte definiertund gestaltet. Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist also umsetzungs- undprozessorientiert, sodass sich die Veränderungen in den Städten undGemeinden über einen längeren Zeithorizont durch eine Vielzahl von Projektenergeben. Damit wird die <strong>Spielleitplanung</strong> eine kommunale Daueraufgabe, beider neue Bedürfnisse bzw. neue räumliche oder soziale Strukturen integriertwerden können.Kinder und Jugendliche sind nicht nur auf ausgewiesene Spielstätten undAufenthaltsbereiche fokussiert, sondern eignen sich <strong>für</strong> ihre Aktivitäten dieunterschiedlichsten Orte und Flächen an. Aus diesem Grund sind Städte undGemeinden als Ganzes zu betrachten. Die <strong>Spielleitplanung</strong> verfolgt deshalbeinen ganzheitlichen Ansatz, der der administrativen Seite der Planungen alsQuerschnittsaufgabe <strong>für</strong> die Verwaltungsebenen gegenüberstehen muss.Die <strong>Spielleitplanung</strong> kann sich nur dann als funktionsfähig erweisen, wenn sie aufdie Sicherheit der Planungsdurchführung und ihre praktische Umsetzungbauen kann. Insofern muss sie eine Verbindlichkeit durch die Administrationvoraussetzen, z.B. durch explizite Beschlüsse, aber auch durch das Aufstellensowie das Einhalten einvernehmlich aufgestellter Qualitätskriterien undStandards. Im Regelfall sollte sich die Spitze der kommunalen Selbstverwaltungdie <strong>Spielleitplanung</strong> zu Eigen machen.<strong>Spielleitplanung</strong> ist administrativ abgesichert und inhaltlich durch die Partizipationder Kinder und Jugendlichen bestimmt. Sie kann aber nur langfristig bestehen,wenn sie weitgehend alle kommunalen Akteure zur Unterstützung und<strong>20</strong>


Kooperation gewinnen kann. Da die <strong>Spielleitplanung</strong> nicht ausschließlich anpolitische Entscheidungsträger gebunden ist, muss sie als kommunaleGemeinschaftsaufgabe verstanden und durch Unterstützungsnetzwerkegetragen werden. Die Netzwerke können u. a. aus Verbänden, Initiativen,Vereinen, engagierten BürgerInnen, MultiplikatorInnen, Schulen, Einrichtungender Kinder- und Jugendarbeit sowie Agenda 21- Gruppen bestehen. Die<strong>Spielleitplanung</strong> leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung derKommunen, denn sie trägt durch konkrete Projekte und eine langfristigeEntwicklungsplanung zu einer zukunftsfähigen Gestaltung der Stadt bzw.Gemeinde bei.Definition von QualitätszielenBei der Konzeption von Qualitätszielen definiert der Gemeinde-/Stadtrat <strong>für</strong> die<strong>Spielleitplanung</strong> zuerst ein grundsätzliches Leitbild und Leitlinien, die als übergeordneteallgemeine Ziele dienen. Zur Umsetzung der <strong>Spielleitplanung</strong> als ganzheitlichesVerfahren müssen neben dem Spielleitplan konkrete Qualitätsziele beschlossen werden.Diese werden <strong>für</strong> die Beteiligung generell aufgestellt und <strong>für</strong> die örtliche, räumlichePlanung speziell aus übergeordneten Aspekten abgeleitet.Das Land Rheinland-Pfalz schlägt eine Qualitätszielkonzeption vor, die im Folgendenerläutert wird. Die Qualitätsziele sind auf die Bereiche Beteiligung, räumliche Planungund Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche aufgeteilt und können nach Bedarf an diejeweilige Kommune angepasst werden:LeitbildUnsere Kommune will eine kind- und jugendgerechte räumliche Gesamtentwicklungunter Beteiligung von Mädchen und Jungen.LeitlinienWir wollen unsere Siedlungs- und Freiflächen sowie unsere Verkehrsflächen imInteresse von Kindern und Jugendlichen so entwickeln, dass ihre Qualität verbessert,Flächen erhalten und gesichert oder neu geschaffen werden. Wir wollen dabei:stets Kinder und Jugendliche beteiligenKinderbelange in Fachplanungen integrierenPlanung und Beteiligung verschränkennotwendige Strukturen verankernquerschnittsorientiert arbeitendie unterschiedlichen Belange von Mädchen und Jungen beachten“21


(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 37)Aus diesen allgemeinen Leitlinien werden Qualitätsziele konkretisiert, die die Umsetzungder Leitlinien in der Praxis sicher stellen.Qualitätsziele <strong>für</strong> die BeteiligungDie Beteiligung ist so auszuführen, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche mitunterschiedlichem Geschlecht, Alter, sozioökonomischem und Migrationshintergrundpartizipieren. Dabei solldie Durchführung andie Bedürfnisse derbeteiligten Gruppenangepasst werden. DieBeteiligung mussjedoch dazu führen,dass ihre Ergebnisseumgesetzt werdenkönnen. Im Vorfeldsind also Absprachenmit Politikern undTrägern zu treffen.Weiterhin müssen dieKinder undJugendlichen faktische Einflussmöglichkeiten erhalten und sollen nicht bloß nachihren Wünschen gefragt werden. Dabei soll die <strong>Spielleitplanung</strong> dauerhaft,flächendeckend und mit einem Verantwortlichen durchgeführt werden.Qualitätsziele <strong>für</strong> die räumliche PlanungDie Siedlungs- und Freiflächen sind mit vielfältigen, barrierearmen SEA-Bereichen <strong>für</strong>die unterschiedlichen Gruppen zu versehen. Sie sollen altersgruppengerecht verteilt undvernetzt werden. Für eine nachhaltige Entwicklung sollen zudem Flächen und einekindgerechte Pflege gesichert werden. Im Bereich des Verkehrs ist die Sicherheit zuerhöhen, ein Wegenetz zu schaffen und der ÖPNV an die Bedürfnisse von Kindern undJugendlichen anzupassen.Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und AufenthaltsbereicheDie ausführliche Liste zu den Qualitätszielen befindet sich im Anhang (10.1). Kurzgefasst sind folgende Qualitätsziele formuliert. Die Grünflächen sind attraktiv zugestalten und in ausreichender Größe und Menge bereitzustellen. Dies beinhaltet eine22


naturnahe Gestaltung und die Sicherung der Erlebnisqualität. Wege sind möglichstautofrei und in Verbindung zu Freiräumen zu schaffen. Weiterhin ist einzusammenhängendes Radwegenetz von Bedeutung. Jenseits dieser Wege undGrünflächen sind Plätze und Fußgängerzonen kindgerecht zu gestalten. Schulgeländemüssen als Lern- und Erfahrungsraum gesichert und auch nach dem Unterrichtzugänglich gemacht werden. Wasserflächen müssen als Erlebnis- und Spielmöglichkeitgeöffnet werden. Spielplätze sollen vielfältig, hochwertig, naturnah, sicher erreichbarund <strong>für</strong> jedes Wohngebiet verfügbar sein. Weiterhin müssen Brachflächen mitSpielqualitäten <strong>für</strong> Kinder gesichert werden und in der Öffentlichkeit muss <strong>für</strong> dieseFlächen um Akzeptanz geworben werden. (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten undVerbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a. (Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zurkinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 40 f).Ablauf der <strong>Spielleitplanung</strong>Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist eininformellesPlanungsinstrument. DerAblauf des Verfahrens istfolglich nicht gesetzlichvorgeschrieben.<strong>Spielleitplanung</strong>enorientieren sich aber in derRegel an demVerfahrensablauf, den dasLand Rheinland-Pfalzentwickelt und inModellgemeinden erprobthat. Nach diesem Ablauf sindzunächst die Grundlagen <strong>für</strong>die <strong>Spielleitplanung</strong> zuerarbeiten. Dazu sollte dieallgemeineAbb. 1: Ablaufschema der <strong>Spielleitplanung</strong>Qualitätszielkonzeption <strong>für</strong>die Gemeinde bzw. Stadterarbeitet und das Leitbild sowie die Leitlinien verabschiedet werden. Außerdem sind dieanzuwendenden Beteiligungsmethoden auszuwählen und gegebenenfalls dieBewertungsteilräume festzulegen. Auf die Erarbeitung der Grundlagen folgen dieBestandserhebung und die Erstellung der Bestandspläne. Die Ergebnisse derBestandserhebung sind dann auf Grundlage der Qualitätsziele zu bewerten.23


Aufbauend auf diese Analysen wird dann der Entwurf <strong>für</strong> den Spielleitplan erstellt. AmEnde des Aufstellungsverfahrens steht der Beschluss des Spielleitplans. Durch denRatsbeschluss erhält der Plan eine behördenintern bindende Wirkung, die sich auf allezukünftigen Planungen der Gemeinde auswirkt.Allgemeine GrundlagenBevor im Anschluss näher auf die Aufstellung und den Beschluss des Spielleitplanseingegangen wird, werden zunächst einige allgemeine Grundlagen zur <strong>Spielleitplanung</strong>erläutert.Spiel-, Erlebnis- und AufenthaltsbereicheInnerhalb des Untersuchungsgebietes sind die Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichevon Kindern und Jugendlichen (SEA-Bereiche) die <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> relevantenRäume. Zu den SEA-Bereichen gehören alle öffentlichen Freiräume wie z. B.Grünflächen, Wasserbereiche, Brachen, Wege, Verkehrsbereiche, Fußgängerzonen undPlätze, Hauseingänge, Gärten und Höfe, Außengelände von Kindertagesstätten,Schulhöfe und Sportanlagen. In Karten und Plänen werden die unterschiedlichen SEA-Bereiche mit Symbolen dargestellt. Empfehlenswert ist die Verwendung desSymbolkatalogs des Landes Rheinland-Pfalz (Anhang 10.3).Für eine gute Ausstattung mit SEA-Bereichen sind nicht nur die Quantität und dieQualität der einzelnen Spielangebote wichtig, sondern auch die Vielfalt und besondersdie Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche über kurze und gefahrloseWegverbindungen sind von großer Bedeutung.BewertungsräumeIn Städten und größeren Gemeinden (ab etwa 500 Einwohnern) bewegen sich die Kindernur in Teilbereichen des Gebietes und nicht im gesamten Betrachtungsraum, derdeshalb entsprechend der Streifgebiete der Kinder in Bewertungsräume aufgeteilt wird.Zumeist sind die Bewertungsräume durch homogene soziale und städtebaulicheStrukturen geprägt; häufig werden sie durch Barrieren wie stark befahrene Straßenoder Bahnlinien begrenzt (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und VerbraucherschutzRheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichenGemeinde und Stadt, o. J., S. 55 ff).Ziele formulierenDie Vorschläge des Landes Rheinland-Pfalz von Leitbild, Leitlinien und Qualitätszielensind vor Ort anzupassen und lokal weiterzuentwickeln. Sie sollen Bestandteil desRatsbeschlusses sein (siehe auch Kapitel 3).24


BestandserhebungZu Beginn der Bestandsaufnahme sollte der/die PlanerIn das Untersuchungsgebieterkunden, um sich einen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten zu verschaffen.Darauf folgt in der Regel die Erhebung mit Kindern und Jugendlichen, an der diepädagogische Fachkraft, der/die PlanerIn und eventuell Eltern oder BetreuerInnenteilnehmen. Ziel dieser Erhebung ist es zu erfahren, welche Orte die Kinder undJugendlichen bevorzugen und welche sie nicht mögen. Außerdem sollen die Gründe <strong>für</strong>ihre Zu- bzw. Abneigung in Erfahrung gebracht werden. Es ist zu erkunden, welcheKonflikte im Stadtraum, welche Qualitäten und welche Bedarfe bei Kindern undJugendlichen bestehen. Die hierzu eingesetzten Beteiligungsmethoden nehmen auf dieAnforderungenvon Kindern undJugendlichenRücksicht undbetrachten sieals Experten ineigener Sache.Zusätzlich zudieser Erhebungmit Kindern undJugendlichensollten ingrößeren StädtenErhebungen mitTrägernpädagogischer,sozialer und kultureller Einrichtungen, mit den Trägern der Jugendhilfe sowie mitVertretern von Schulen erfolgen, damit auch deren Wissen einbezogen werden kann. EinNebeneffekt ist, dass die Bereitschaft der Träger, die <strong>Spielleitplanung</strong> zu unterstützen,erhöht werden kann, wenn sie an den Planungen beteiligt werden.Als letzter Teil der Bestandserhebung sollte die Erhebung durch den/die PlanerInerfolgen. Diese besteht aus mehreren Aufgaben: Zunächst werden dieunterschiedlichen, bereits vorhandenen SEA-Bereiche im Bestand erhoben undgemeinsam mit den Ergebnissen der zuvor beschriebenen Erhebungen in derBestandskarte Siedlungs- und Freiflächen bzw. der Bestandskarte Verkehrsflächendargestellt.Basierend auf den Qualitätszielen <strong>für</strong> die räumliche Planung werden dann die Flächenermittelt, die ein räumliches Potenzial im Sinne der <strong>Spielleitplanung</strong> bilden. Hierbeiwerden die Ergebnisse der Erhebung mit Kindern und Jugendlichen sowie der25


Erhebung mit den Trägern miteinbezogen. „Zu den räumlichen Potenzialen innerhalbeiner Gemeinde gehören unter anderem:Grünanlagen, die kindgerechter gestaltet und gepflegt werden könnenBrachen, die zugänglich oder bespielbar gemacht werden könnenAbschnitte von Bachläufen, die durch geringfügige Umgestaltung oder Sicherung <strong>für</strong>Kinder attraktiv gemacht werden könnenSchulhöfe und Außengelände von Kindertagesstätten, die geöffnet werden könnenLandwirtschaftliche Flächen in erreichbarer Nähe, die in erlebnisreiche Spielräumeumgewandelt werden könnenStraßen, die <strong>für</strong> den Durchgangsverkehr gesperrt werden könnenGroße Hofflächen, die entsiegelt und entsprechend gestaltet werden können.“(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 61)Die räumlichen Potenziale werden in der Bestandskarte Potenziale dargestellt. BeiBedarf können die Potenziale auch textlich erläutert werden. Für alle dreiBestandskarten empfiehlt es sich, die jeweiligen, vom Land Rheinland-Pfalzentwickelten, Symbole (Anhang 10.3) zu verwenden.Neben dem Bestand werden auch die aktuellen Planungen der Stadt bzw. der Gemeindeerhoben. Der/Die PlanerIn sichtet hierzu alle Dokumente der räumlichen Planungenund erfragt zusätzlich bei der Bauverwaltung, welche aus den Unterlagen nichtersichtlichen Planungen bestehen, um Nutzungs- und Planungskonflikte frühzeitig zuvermeiden (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde undStadt, o. J., S. 59 ff.).Bewertung der BestandserhebungNach Abschluss der Bestandsaufnahme werden ihre Ergebnisse bewertet. Die örtlichenQualitätsziele sind hier<strong>für</strong> die Bewertungsgrundlage, deshalb ist ihre genaue Kenntniszwingend notwendig.Bewertung der SEA-BereicheAlle in den Bestandsplänen dargestellten SEA-Bereiche werden in Bezug auf Defizite,Erhaltenswertes und Verbesserungsmöglichkeiten bewertet.„Als Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung bieten sich unter anderem folgende Fragestellungen an:Ist die Qualität der einzelnen Spiel-, Erlebnis und Aufenthaltsbereiche ausreichend?26


Gibt es genügend Angebote <strong>für</strong> Mädchen und Jungen in allen Altersgruppen?Wie wird die Qualität der Flächen und Elemente von den Kindern beurteilt?Gibt es Konflikte mit Nachbarnutzungen, Anwohnern?“(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 65)Sind noch nicht realisierte Planungen oder Satzungen kinderfreundlich?Gibt es geeignete Spielgelegenheiten <strong>für</strong> Mädchen und Jungen mit körperlichen undanderen Beeinträchtigungen in Wohnungsnähe?Gesamträumliche BewertungBasierend auf den Ergebnissen der Bewertung der SEA-Bereiche, den räumlichenPotentialen und den gesamträumlichen Qualitätszielen <strong>für</strong> die Siedlungs- undFreiflächen sowie <strong>für</strong> die Verkehrsflächen folgt nun die qualitative Bewertung dereinzelnen Evaluationsräume und des gesamten Untersuchungsgebietes.„Als Kriterien <strong>für</strong> die gesamträumliche Bewertung bieten sich unter anderem folgendeFragestellungen an:Inwieweit werden die gesamträumlichen Qualitätsziele zu den Siedlungs- undFreiflächen sowie den Verkehrsflächen im Hinblick auf die einzelnenBewertungsräume und das gesamte Untersuchungsgebiet erreicht?Gibt es genügend Freiflächen <strong>für</strong> eine nachhaltige Nutzung sowohl <strong>für</strong> Mädchen alsauch <strong>für</strong> Jungen sowie <strong>für</strong> die unterschiedlichen Altersgruppen?Ist die Vernetzung der SEA-Bereiche ausreichend?Können Defizite auf Grund fehlender Entwicklungspotenziale in einemBewertungsraum in einem benachbarten Bewertungsraum ausgeglichenwerden?“ (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeindeund Stadt, o. J., S. 66)Außerdem fließen Besonderheiten der Siedlungs- und Freiflächenstruktur desUntersuchungsgebietes sowie der umgebenden Landschaft in die gesamträumlicheBewertung ein (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und VerbraucherschutzRheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichenGemeinde und Stadt, o. J., S. 65f).27


Der SpielleitplanEntwurf des SpielleitplansNachdem die vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sind, wird der Entwurf <strong>für</strong> denSpielleitplan erstellt. Dieser besteht aus dem zeichnerischen Teil, welcher Projekte,Vorhaben und räumliche Entwicklungsziele darstellt, und aus einem textlichen Teil, indem die Maßnahmen sowie die dazugehörigen Beteiligungsverfahren erläutert werden.Die Prioritäten der einzelnen Vorhaben und Projekte werden ebenfalls festgehalten,damit sie in entsprechender Reihenfolge umgesetzt werden können. Die Inhalte desSpielleitplans werden zusätzlich in einer Matrix dargestellt, damit sie leicht zuüberblicken sind.„Folgende Inhalte dürfen im Spielleitplan nicht fehlen:Ergebnisse der Diskussion des Planentwurfs mit den Kindern und JugendlichenDarlegung der Beteiligungsmethoden <strong>für</strong> die umzusetzenden Projekte und VorhabenHinweise zur planungsrechtlichen Absicherung im Rahmen der BauleitplanungDarstellung der Berücksichtigung von Kinderbelangen in noch nicht realisiertenPlanungenAussagen zur Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen informeller Planungen wieDorferneuerung, Stadtentwicklung, Verkehrsplanung, Landschaftsplanung,Gewässerpflegeplanung oder im Rahmen örtlicher SatzungenAussagen zu den Organisationsstrukturen, die sich im Rahmen der Planungs- undBeteiligungsprozesse herausgebildet haben sowie Empfehlungen <strong>für</strong> derenWeiterentwicklungEmpfehlungen <strong>für</strong> private Grundstücksbesitzerinnen und Grundstücksbesitzer mitHinweisen zur kindgerechten Gestaltung von Hauseingangsbereichen, Gärtenoder HöfenDarstellung der Ergebnisse der durchgeführten Beteiligungeneventuell weitere Hinweise <strong>für</strong> die Jugendhilfe“(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 67)Für die zeichnerische Darstellung sollten hier, genau wie in den Bestandsplänen, dieSymbole des Landes Rheinland-Pfalz (Anhang 10.3) verwendet werden. Bei derErstellung des Spielleitplans ist besonders darauf zu achten, dass er sowohl <strong>für</strong> Laienals auch <strong>für</strong> Fachleute verständlich aufbereitet ist.28


Beschluss des SpielleitplansDurch den Beschluss des Stadt- oder Gemeinderats erhält der Spielleitplan einebindende Wirkung <strong>für</strong> alle räumlichen Planungen der Kommune. Dadurch wirdgewährleistet, dass die Belange von Kindern und Jugendlichen in zukünftigenPlanungen berücksichtigt werden und dass sie durch geeignete Beteiligungsverfahrenauch zukünftig bei der Entwicklung ihrer Stadt bzw. Gemeinde mitwirken können.Neben dem Spielleitplan werden im Stadt-/Gemeinderat die örtlichen Qualitätszielesowie die Qualitätsziele <strong>für</strong> die Beteiligung verabschiedet. Somit sind auch sie <strong>für</strong> dieGemeindeverwaltung weiterhin verbindlich. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten undVerbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zurkinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 66ff)Umsetzung des SpielleitplansBei der Umsetzung des Spielleitplans ist Kontinuität besonders wichtig, weil vieleörtliche Akteure, insbesondere Kinder und Jugendliche, das Interesse an der<strong>Spielleitplanung</strong> verlieren, wenn über einen längeren Zeitraum nichts passiert.Zu Beginn der Umsetzungsphase werden Starterprojekte, idealerweise eines <strong>für</strong> Kinderund eines <strong>für</strong> Jugendliche, durchgeführt. Dies kann gegebenenfalls auch schon vor derendgültigen Fertigstellung des Spielleitplans geschehen.Umsetzung der Maßnahmen aus dem SpielleitplanIn der <strong>Spielleitplanung</strong> werden zwei Arten von Maßnahmen unterschieden: Projekte undVorhaben.Projekte sind Maßnahmen, <strong>für</strong> deren Umsetzung kein formelles oder informellesVerfahren erforderlich ist. Sie lassen sich in der Regel schnell und mit relativ geringemAufwand umsetzen. Leicht realisierbare Projekte sind zum Beispiel die Verlängerungeiner Ampelphase <strong>für</strong> Fußgänger oder die Pflanzung eines Baumes. Die im Spielleitplanvorgeschlagenen Projekte sollten in regelmäßigen Zeitabständen von max. 3 Monatenverwirklicht werden, um eine angemessene Kontinuität der Umsetzung zugewährleisten.Vorhaben sind Maßnahmen aus dem Spielleitplan, die im Zuge von anderenraumbezogenen Planungen der Kommune umgesetzt werden. Hierbei werden dieErgebnisse in formelle Pläne wie beispielsweise Bauleitpläne, aber auch in informellePläne wie städtebauliche Verträge oder Stadtentwicklungspläne integriert.Das Baugesetzbuch (BauGB) ermöglicht grundsätzlich den Einbezug der Ergebnisse desSpielleitplans in die Bauleitplanung, denn es sieht die besondere Berücksichtigung der29


Bedürfnisse von jungen Menschen und von Familien im Abwägungsprozess vor. DieJugendämter können im besonderen Maße auf die Umsetzung der Ergebnisse desSpielleitplans bei der Aufstellung von Bauleitplänen hinwirken, da sie als Trägeröffentlicher Belange am Verfahren beteiligt werden müssen und in dieser Rolle dieInteressen der Kinder und Jugendlichen vertreten können.Bei informellen Planungen können die Vorhaben problemlos einbezogen werden, indemsie in die Planung eingebaut bzw. bei städtebaulichen Verträgen in den Vertragstextaufgenommen werden. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und VerbraucherschutzRheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichenGemeinde und Stadt, o. J., S. 73ff)FinanzierungsstrategienDie im Spielleitplan vorgeschlagenen Maßnahmen können in der Regel nicht oder nurteilweise aus dem Gemeindehaushalt finanziert werden. Um den Spielleitplan dennochumsetzen zu können, ist es notwendig, weitere Geldquellen zu erschließen.Eine Möglichkeit zur Finanzierung bieten die Förderprogramme des Landes, des Bundessowie der Europäischen Union. Hierbei ist es sehr wichtig, die Förderkriterien derjeweiligen Programme genau zu kennen. Viele Programme setzen eine Kofinanzierungdurch dieKommune voraus.Außerdem werdenin der Regelinhaltliche undmethodischeVorgaben <strong>für</strong>förderfähigeMaßnahmengegeben. Um <strong>für</strong>die Maßnahmendie jeweilspassendenFörderprogrammezu ermitteln,empfiehlt es sich,eine Übersicht über die Programme, die der Gemeinde bzw. Stadt zur Verfügung stehen,und über die dazugehörenden Anforderungen zu erstellen. Sind die Förderprogrammeden Maßnahmen zugeordnet, muss Kontakt zu den jeweils <strong>für</strong> die Antragsstellungzuständigen Ämtern aufgenommen werden, damit die vorgeschlagenen Maßnahmen alsFörderpositionen in den jeweiligen Antrag aufgenommen werden können.30


Eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung von Maßnahmen aus dem Spielleitplan bietenStiftungen wie beispielsweise Bürgerstiftungen oder der Deutsche Kinderschutzbund.Hierzu sollte im Voraus recherchiert werden, welche Stiftungen im Gebiet der Stadt bzw.Gemeinde tätig sind und welchen inhaltlichen Schwerpunkt sich diese gesetzt haben.Mit den zur jeweiligen Maßnahme passenden Stiftungen kann dann evtl. eineFinanzierung vereinbart werden.Auch privatwirtschaftliche Unternehmen kommen <strong>für</strong> die Finanzierung in Betracht. Siezahlen hierbei im Rahmen eines Sponsorenvertrages einen Teil der Kosten <strong>für</strong>bestimmte Maßnahmen aus dem Spielleitplan. Da die Unternehmen sich durch dasSponsoring Imagegewinne erhoffen, kommen <strong>für</strong> diese Finanzierungsstrategieinsbesondere kleinteilige, gut vermittelbare Projekte in Frage.Neben der Finanzierung durch Dritte sind auch Selbsthilfeaktivitäten eine möglicheStrategie zur Deckung der Kosten <strong>für</strong> die Umsetzungsmaßnahmen. Hier<strong>für</strong> könntenzum Beispiel Kinderkalender oder ähnliches hergestellt und verkauft werden. (vgl.Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 76)Weiterentwicklung des SpielleitplansDurch die <strong>Spielleitplanung</strong> wird <strong>für</strong> die Kommune der Grundstein zur Entwicklungeines kinderfreundlichen Lebensumfeldes gesetzt. Wegen zukünftiger Veränderungenund Weiterentwicklungen muss kontinuierlich an der kinderfreundlichen Gestaltungdes Wohnumfeldes weitergearbeitet werden. Neue räumliche Planungen müssen aufBasis der Aussagen des Spielleitplans auf ihre Familienfreundlichkeit hin überprüftwerden. Außerdem muss die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, wie sie durchdie Qualitätskonzeption vorgesehen ist, zu einem festen Bestandteil der Planungskulturwerden, damit auch die nachwachsenden Generationen an der Entwicklung ihrer Stadtbzw. Gemeinde mitwirken können.Ist der Spielleitplan bisher nur <strong>für</strong> einen Teil des Stadt-/Gemeindegebietes aufgestelltworden, so sollte dies nach und nach <strong>für</strong> die gesamte Gemeinde bzw. Stadt geschehen,damit der gesamte Ort den Ansprüchen von Kindern und Jugendlichen gerecht werdenkann. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalzu.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o.J., S. 87f)31


2.2 Erfahrungen anderer Kommunen mit der<strong>Spielleitplanung</strong>Thalall Khattab | Bettina SchmeesUm sich auf die Durchführung der <strong>Spielleitplanung</strong> vorzubereiten, sollten neben dentheoretischen Kenntnissen über das Verfahren auch Informationen über praktischeErfahrungen, die andere Gemeinden bereits mit der <strong>Spielleitplanung</strong> gemacht hatten,gesammelt werden.Abb. 2: Auswahl an Gemeinden, die bereits eine <strong>Spielleitplanung</strong> durchführen32


Zu diesem Zweck führten die Projektteilnehmer insgesamt neun Telefoninterviews mitden Kommunen Mannheim, Hagen, Polch, Neuwied, Rietberg, Bad Vilbel, Karlsruhe,Würselen und Bodenheim durch. Bei der Auswahl der Kommunen wurde auf eine breiteStreuung nach der Größe und dem derzeitigen Stand der <strong>Spielleitplanung</strong> der jeweiligenStadt bzw. Gemeinde geachtet. So zählen Großstädte wie Mannheim, aber auch sehrkleine Gemeinden wie Bodenheim zur Auswahl. Der Verfahrensstand der SLP variiertevon einem erst vor kurzem gefassten Aufstellungsbeschluss bis hin zum fertigen unddurch den Stadt-/Gemeinderat beschlossenen Spielleitplan. Auch bezüglich derAufgabenbereicheund Berufe derGesprächspartnerergab sich einbreites Spektrum,wodurch weitgefächerteEindrücke vonder Durchführungder<strong>Spielleitplanung</strong>gesammeltwerden konnten.Die Interviewtenstammteneinerseits ausdempädagogischenBereich und sind beispielsweise als Kinderbeauftragte, ErzieherIn, JugendpflegerInoder SozialarbeiterIn tätig. Andererseits wurden auch Interviews mit planerischenFachkräften geführt. Diese sind unter anderem in den Planungsabteilungen derBauämter oder als Stadtplaner in freien Planungsbüros tätig. Alle Interviewpartner sindoder waren aktiv an der Durchführung einer <strong>Spielleitplanung</strong> beteiligt.Um <strong>für</strong> die vielen Kommunen vergleichbare Interviewergebnisse zu erhalten, entwickeltedie Projektgruppe einen Gesprächsleitfaden, welcher insgesamt 26 Fragen zu denBereichen „Allgemeine Erfahrungen mit der <strong>Spielleitplanung</strong>“, „Beteiligung von Kindernund Jugendlichen“, „Öffentlichkeitsarbeit“, „Rolle der Stadtplanung innerhalb der<strong>Spielleitplanung</strong>“ und „Finanzierung der Maßnahmen“ umfasste (sieheMusterfragebogen Anhang 10.4). Dieser Fragebogen wurde den Gegebenheiten in deneinzelnen Gemeinden dann angepasst, sodass der Umfang der Interviews entsprechenddes Verfahrensstands variierte. Hierbei wurde in der Regel nach folgendem Ablaufvorgegangen:33


Telefonische Voranfrage bei der Gemeinde und Auswahl des/der Interviewpartners/-partnerinVerschicken eines zuvor durch die Projektgruppe ausgearbeiteten Anfrage- undInformationsschreibens inklusive einer ProjektbeschreibungVereinbarung eines InterviewterminsDurchführung des Interviews per TelefonAusfertigung eines InterviewprotokollsDie Protokolle der einzelnen Interviews wurden anschließend in einer Tabellezusammengefasst und ausgewertet.Zugang und AblaufDie Telefoninterviews dienten dazu, mit anderen Städten und Gemeinden in Kontakt zutreten, welche die <strong>Spielleitplanung</strong> bereits durchgeführt hatten oder sich noch imProzess befanden.Da die meisten Projektteilnehmer zum ersten Mal ein Interview durchführten, war dabeimit Schwierigkeiten zu rechnen. Um auf diese vorbereitet zu sein, arbeitete eineArbeitsgruppe mögliche Vorgehensweisen <strong>für</strong> das Interview heraus, aus denenanschließend jeder die beste Methode <strong>für</strong> sich festlegte, um sie <strong>für</strong> sein Telefoninterviewanzuwenden.Als erste Hürde erwies sich die Suche nach einer verantwortlichen Person odereinem/einer Beteiligten am Projekt der <strong>Spielleitplanung</strong>. Hilfreich waren in erster Liniein die Planung involvierte Fachkräfte, um so nicht nur über die Zusammenarbeit mitKindern oder erwachsenen Gemeindemitgliedern zu erfahren, sondern auch einen Blickin die Verwaltungs- und Planungsmethoden zu bekommen. Unter den neunInterviewten waren vier Personen, die hauptverantwortlich <strong>für</strong> eine <strong>Spielleitplanung</strong>zuständig waren oder sind, meist ausgebildete StadtplanerInnen oder SoziologInnen.Da die <strong>Spielleitplanung</strong> in Rheinland-Pfalz schon 1999 zum ersten Mal durchgeführtwurde, war vorauszusehen, dass einige Städte und Gemeinden das Projekt bereitsangewandt und abgeschlossen hatten. Somit kam auf einige Interviewer das zweiteProblem zu: Nicht immer befanden sich die zuständigen Personen noch im Dienst derGemeinde und waren telefonisch erreichbar. So blieb manchmal nichts anderes alsentweder Personen zu befragen, die nicht aktiv an der jeweiligen <strong>Spielleitplanung</strong>beteiligt waren, oder nach einer anderen Gemeinde zu suchen, welche diese Art derStadtumgestaltung durchgeführt hatte, in der Hoffnung, dort mit jemandem einenTermin ausmachen und ihn/sie anschließend interviewen zu können.Doch auch das Festlegen eines Termins verlief bei wenigen so problemlos wie man essich vorgestellt hatte. Urlaub und Krankschreibungen einiger BeamtInnen zwangen uns34


manchmal, mehrere Wochen auf das Telefoninterview zu warten, was dann auch zuverspäteten Abgaben der Interviews führte.Für das Interview an sich hatten wir zwischen <strong>20</strong> und 30 Minuten eingeplant. Doch dieDauer belief sich bei den neun Interviews auf durchschnittlich eine Stunde.Das Schwierigste war das Mitschreiben während der Unterhaltung. Uns Interviewernwar klar, dass man die/den GesprächspartnerIn um eine kurze Pause bitten konnte,um das Gesagte zu Papier zu bringen. Doch man wollte den Unterhaltungsfluss nichtunterbrechen und gab sich deshalb Mühe, das Gesagte möglichst konzentriertschriftlich festzuhalten. Nach dem Interview saß man also noch ein paar Minuten da,ging die Fragen und Antworten erneut durch und versuchte, sich an Informationen zuerinnern, die gesagt wurden, aufgrund des Zeitdrucks aber nicht ihren Weg aufs Papierfanden.Einige der InterviewerInnen arbeiteten mit einem/einer PartnerIn zusammen, derwährend des Telefonats fleißig mitschrieb, oder es kamen Aufnahmegeräte zum Einsatz,die sich als sehr hilfreich erwiesen.So konnte man sich nicht nur alles erneut vorspielen lassen, sondern entnahm demInterview beim wiederholten Anhören Informationen, die einem während des Gesprächesnicht aufgefallen waren.Im Großen und Ganzen war die Methode der Telefoninterviews mit Städten undGemeinden, welche die <strong>Spielleitplanung</strong> bereits durchgeführt hatten, sehr hilfreich undinformativ.Erfahrungen aus der Praxis der <strong>Spielleitplanung</strong>Unsere erste Frage an die jeweiligen GesprächspartnerInnen war, was die Motivation <strong>für</strong>eine <strong>Spielleitplanung</strong> gewesen sei. In Bodenheim war es zum Beispiel so, dass es eineder sieben von Rheinland-Pfalz ausgewählten Städte war, bei denen das Pilotprojekt SLPstattfinden sollte. In anderen Gemeinden bestand bereits das Vorhaben, die Umgebungim Rahmen von „Kindermobilität und Verkehr“ oder „Spielplatzplanungs-Aktualisierung“ umzugestalten. Durch wachsende Popularität der SLP in Rheinland-Pfalz ließ man sich inspirieren.Unterstützung bekamen die Gemeinden von Schulen, Kindergärten und Jugendclubs,durch Bürger, die sich ehrenamtlich beteiligten, pädagogische Fachkräfte,Quartiersmanagements und Planungsbüros, aber auch durch Honorarkräfte wieArchitekten oder Spezialisten aus Gartenbau und -gestaltung.Die Altersgruppen, die an der Umsetzung der SLP beteiligt wurden, warenhauptsächlich im Grundschulalter (sechs bis dreizehn Jahre). Nicht alle Kommunen35


eteiligten darüber hinaus ältere Kinder und Jugendliche. In Hagen versuchte mandarauf zu achten, dass möglichst alle Altersklassen, Nationalitäten und Geschlechtervertreten waren. Auch eine Schule <strong>für</strong> Lernbehinderte wurde beteiligt. In Mannheimwurde Kritik laut, dass Kinder unter sechs Jahren, Jugendliche und Behindertevernachlässigt würden.Die Auswahl der Kinder gestaltete sich in den kleinen Gemeinden einfach. Oft wurdendort alle Institutionen wie Kirchen, Grund- und weiterführende Schulen, Kindergärtenund Jugendzentren informiert oder, wie in Bad Vilbel, sogar alle Kinder undJugendlichen zu einer Auftaktveranstaltung eingeladen.Größere Gemeinden und Städte suchten den Kontakt zu den relevanten Einrichtungenin der Umgebung, indem sie beispielsweise SchuldirektorInnen, ErzieherInnen oderLeiterInnen ansprachen, ein Ausschreiben <strong>für</strong> die Zukunftswerkstatt über Aushänge inSchulen und Tagesstätten machten oder einen Aufruf im Amtsblatt drucken ließen.Zum Thema Beteiligungsmethoden konnte fast jede Gemeinde viel berichten. Denn auchwenn in einigen Gemeinden die gleichen Methoden angewandt wurden, unterschiedensich die Durchführungen und Ergebnisse. Acht der neun Gemeinden führten Streifzügedurch. In Karlsruhewaren diese ein großerErfolg, weil nicht nurKinder, sondern auchviele Erwachsenemitgelaufen sind.Fragebögen und MentalMaps wurden in Schulendurchgeführt. AusRietberg fügte manhinzu, dass solcheAktionen in Schulen gutvorbereitet werdenmüssten, indem mannicht nur die Schulenum Erlaubnis fragt, sondern auch die Eltern der Kinder per Post darauf hinweist, dassdurch die Beteiligung mindestens eine Unterrichtsstunde ausfallen wird.Beeindruckend waren bei einigen Gemeinden, so bei Hagen, die Komplexität und derUmfang der Planungs- und Zukunftswerkstätten. Hagen führte insgesamt siebenPlanungswerkstätten durch. Die ersten fünf wurden mit einer thematischen Einführungbegonnen, dann kam eine Analyse-Phase und es gab Mittagessen. Danach wurde einStadtbezirksspiel gespielt und abschließend gab es ein Meinungsbarometer: Bin ich36


gern im Stadtteil? Was mag ich? Was nicht? Am Ende der Veranstaltung standenZukunftspyramiden, gebastelt aus DinA3-Plakaten. Jedes dieser Plakate war mit einemProblembereich oder Wunsch betitelt, der in der vorausgegangenen Diskussion häufiggenannt wurde, so zum Beispiel „dreckige Ecken“, „Beleuchtung“, „Busanbindung“ oder„Streethockey“. Die Werkstätten richteten sich vorrangig an Kinder ab etwa zehnJahren, die ander Aufstellungdes neuenFlächennutzungsplans beteiligtwaren. Eswurden auchWerkstättendurchgeführt, beidenen imAnschluss aneineGebietsbegehungund ein darauffolgendesBrainstormingModelle gebastelt wurden. Zur Unterstützung wurde das erste Mal ein Lehmbauer unddas zweite Mal ein Künstler <strong>für</strong> Sitzmöbel eingeladen. Bei der Einbeziehung der Kinderin die verschiedenen Methoden der Beteiligung fiel auf, dass Jungen und Mädchenverschieden auf die Methoden reagierten, so beispielsweise bei den Fragebögen. Für dieJungen war es häufig schwer, sich durchgehend auf den Fragebogen zu konzentrieren.Geeigneter waren die Streifzüge und allgemein Aktivitäten, die im Freien stattfanden.Mädchen hingegen engagierten sich mehr bei gestalterischen und theoretischenAufgaben. Sie waren sensibler <strong>für</strong> Ängste und Barrieren in ihrer Umgebung, nahmenGefahrenpunkte schneller wahr und waren so vorsichtiger im freien Spielraum. So fandman in den <strong>Spielleitplanung</strong>s-Kommunen schnell heraus, dass mehr auf denGeschlechterunterschied eingegangen werden muss, indem z.B. Arbeitsgruppen gebildetwerden, wo die Jungen auch mal unter sich sein und die Mädchen ihre Meinung äußernkönnen, ohne ausgelacht zu werden.Öffentlichkeitsarbeit wurde von den untersuchten Kommunen als wichtig underfolgreich bewertet. Die Eltern und Erzieher von z.B. Kindergärten waren hierdurchsehr engagiert in den Gemeinden, beteiligten sich an den Streifzügen und wiesen aufProbleme in der Umgebung hin. Leider ließ dieses Engagement mit der Zeit nach,besonders wenn es um die Verteilung von Aufgaben ging. Ein weiterer Faktor, den manhätte mehr ausnutzen können, war die mediale Präsenz. Trotz Infoveranstaltungen,37


Festen und Mitteilungen in Amtsblättern schenkte man der Wirkung des Internets nichtgenug Vertrauen. Alles in allem verlief die Öffentlichkeitsarbeit jedoch gut und derProzess und die Maßnahmen fanden sehr positiven Anklang bei den Eltern der Kinderund den anderen Bürgern.Schwieriger gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den kooperierenden Ressorts. Mitmehreren Institutionen und Fachämtern auf „einen Nenner“ zu kommen oder alleBeteiligten an einen Tisch zu bekommen, war häufig nicht einfach. So war es hilfreich,Verantwortungsträger aus der Kommune (z.B. aus dem Stadtplanungsamt) zu haben,die konsequent von Anfang bis Ende dabei waren und so z.B.Kommunikationsschwierigkeiten beheben konnten. Sie sorgten da<strong>für</strong>, dass in derAusarbeitung des Spielleitplans immer eine gewisse Kontinuität bestand.Bei der Frage, ob die <strong>Spielleitplanung</strong> ein einmaliges Projekt war, machten dieAntworten eindeutig klar, dass die Gemeinden das Projekt erneut durchführen werdenbzw. weiter am Lebenerhalten möchten, es seidenn, finanzielleEngpässe hindern siedaran. Die Finanzierungwar in den Gemeindenunterschiedlich. BeiRietberg finanzierte dasLand beispielsweise 70%,bei Neuwied hingegen nur8%. Bei den meisten kamder Großteil des Geldesaus dem städtischenHaushalt. Stiftungen undFörderungenunterstützten die <strong>Spielleitplanung</strong> nur selten. Bei dem Interview in Karlsruhe wurde dasdeutsche Kinderhilfswerk erwähnt, welches die <strong>Spielleitplanung</strong> als eine wichtigeMethode der Planung einstuft.Zu guter Letzt baten wir die Interviewten um persönliche Eindrücke, Tipps oder einabrundendes Fazit. Mannheim teilte uns mit, dass das <strong>Spielleitplanung</strong>s-Konzept vonRheinland-Pfalz mit den aufeinander folgenden Ablaufschritten nicht realisierbar sei.Stattdessen solle parallel gearbeitet werden. Man solle bei der Durchführung einerBeteiligungsmethode außerdem immer noch eine zweite zur Absicherung vorbereiten,falls die erste nicht so funktioniere wie man es sich vorgestellt hat. In Hagen bedauerteman, dass zwar kleine Veränderungen auf Spielplätzen vorgenommen und auch vieleIdeen der Kinder mit einbezogen wurden, längerfristige Maßnahmen <strong>für</strong> Kinder jedoch38


kaum erfahrbar seien, da ihr Aufmerksamkeitszyklus kürzer als der der Erwachsenensei. Es gebe also Erfolge, das Verhältnis von Input zu Output sei aber sicherlich nichteins zu eins. Aus Karlsruhe, Neuwied und Polch bekamen wir den Rat, die Bürger undspeziell Kinder zu motivieren, indem wir während der Aufstellung des Spielleitplansregelmäßig kleine Umsetzungsprojekte durchführen. So bleibe die Beteiligung derBürger hoch, da sie sähen, wie sich etwas verändert bzw. verbessert. Gerade <strong>für</strong> Kindersei es wichtig innerhalb kurzer Zeit geplante Projekte realisiert zu sehen, da einSpielleitplan mehrere Jahre benötigt, um umgesetzt zu werden. Weitere Tipps bezogensich auf die Verständigung mit Ämtern, um zielorientiert Probleme zu vermeiden. DasFazit aus allen geführten Telefoninterviews war positiv und bestärkte uns in unseremVorhaben.2.3 Exkursion nach Hamburg – Blick über denTellerrandThomas GrotheWährend einer einwöchigen Fachexkursion nach Hamburg informierte sich dieProjektgruppe sowohl über aktuelle stadtplanerische Themen als auch über Projekte zurkind- und jugendgerechten Stadtgestaltung. Ziel war es, einen Einblick in Kinder- undJugendpartizipation unter anderen stadtpolitischen Rahmenbedingungen zu erhalten.Als erster Termin erfolgte der Besuch der HafenCity Hamburg GmbH. Bei einemRundgang durch die Hafencity wurde schnell klar, dass Kinder dort nicht in derPlanung nicht einbezogen wurden. Dies hinderte aber eine große Zahl an Familien nichtdaran in die HafenCityzu ziehen. DerProjektgruppe stellt sichdie Frage, inwiefern dieKinderfreundlichkeit alsStandortfaktorentscheidend ist. Nichtunwichtig ist dabeiauch, dass sich dieAnwohner mit ihrerWohnumgebungidentifizieren, wodurchdas Engagement jedesEinzelnen „in Schwunggebracht“ wird. Ob dieIdentifikation mit der Wohnumgebung auch im <strong>Berlin</strong>er Bezirksteil Weißensee einenaktivierenden Effekt auf die Anwohner hat, müsste geprüft werden. Eine Menge Wisseneignete sich die Gruppe über das Thema Beteiligung an. Bei den verschiedenen39


Terminen wurden einige Beteiligungsformen vorgestellt und auch durchgeführt.Interessant in Hinblick auf die Beteiligung von Kindern ist, dass mit jedem neuenArbeitsschritt neue Situationen geschaffen werden sollten, um die Situation imKlassenraum aufzubrechen. Damit sich Kinder und auch Erwachsene öffnen undmitarbeiten, muss eine wirkungsvolle Beteiligung einfühlsam angegangen werden. Dabeimüssen die Kinderinteressen ernst genommen und die Kinderbeteiligung verstetigtwerden. Im Zuge der Beteiligungsmaßnahmen können die dabei entstandenenMaterialien weiter verwendet werden - so wird aus den entstandenen Fotos zum Beispielschnell ein Memory-Spiel. An allen Beteiligungsformen und -methoden muss man selbstSpaß haben, um sie erfolgreich durchzuführen.Diesen Spaß hatte die Gruppe im Stadtteil Altona, als sie auf „Stadtfinder“ Martin Leggetraf. Unter anderem lernte die Gruppe dabei, dass Kinder bei fast allen Aktionen miteingebunden werden können, auch beim Bäume fällen und Sträucher entfernen. WennKinder bei der Gestaltung mitwirken dürfen, identifizieren sie sich möglicherweisestärker mit dem Ort, als wenn die Gestaltung von Außenstehenden vorgenommen wird.Weiterhin vermittelte der Stadtfinder Martin Legge, alles - Parks, sonstige Grünanlagen,die Straße - alsSpielraum zubetrachten. DieserAspekt ist wichtig <strong>für</strong>das Ziel desStudienprojekts, einekindgerechteStadtplanungvorzunehmen. Es gilt,die Kinder aus denWohnungen zu lockenund sie wieder an dasSpielen draußen zugewöhnen, zu zeigen,dass es mehr gibt als Computer und Spielplätze. Um eine Stadt kindgerechter zugestalten, ist es nicht nötig, neue Spielflächen zu schaffen. Vielmehr ist es wichtig, dievorhandenen Flächen zu nutzen und zurück zu erobern. In einer Großstadt wie <strong>Berlin</strong>,so auch im Projektgebiet, findet man ganz selten Kinder, die auf der Straße spielen,auch nicht in den als Spielstraßen vorgesehenen Straßen, da sich auch hier dieAutofahrer größtenteils nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Will manetwas erreichen, müssen solche Räume jedoch „zurück erobert“ werden. AuchParkflächen bieten eine Menge Spielmöglichkeiten, obwohl sie nicht als Spielplätzeausgewiesen sind (vgl. Exkursionsbericht, Termin mit Martin Legge). Kinder sollenwieder mehr Phantasie in ihr Spiel bringen können und eine völlig andere40


Raumwahrnehmung bekommen. Außerdem ist die neue Erkenntnis wichtig, selbst mitanzupacken. Einfaches, wie das Säubern eines Straßenschildes, kann in die eigeneHand genommen werden. Denn durch den Umweg über die Behörden dauert es lang,bis etwas getan wird oder es passiert, dass Dinge einfach „unter den Tisch gekehrt“werden.Im Jugendparlament können auch die Jugendlichen selbst mit anpacken, um diepolitischen Interessen von Kindern und Jugendlichen zu vertreten. Das BeispielElmshorn (vgl. Exkursionsbericht, Termin KJB Elmshorn) zeigt, dass dies Früchte trägt.Die bittere Erkenntnis ist jedoch, dass das Wohlwollen stark von der Aufgeschlossenheitdes jeweiligen Stadtparlaments abhängt und die Entwicklung und Umsetzung vonProjekten sehr lange dauern kann. Die Projektgruppe lernte, dass, entgegen vielerVorurteile, auch Jugendliche einen langen Atem haben und sich trotz vorhandenerAltersunterschiede gut organisieren können. Warum sollte das nicht auch in Weißenseefunktionieren?Ein wichtiger Schritt dahin ist es, mit den Jugendlichen direkt zu sprechen, sie zumotivieren und ihnen eine Perspektive <strong>für</strong> die Zukunft zu geben. Wie schonangenommen, spielt dabei die Ehrlichkeit und Authentizität eine große Rolle. Nichts istdemotivierender als leere Versprechungen.Im Vergleich zu dem Projektgebiet Pankow-Weißensee herrscht in Hamburg(-Altona) einhoher Vernetzungsgrad an der Basis. Während das Projekt mit der Unterstützung derPolitik von oben an der Problematik arbeitet, beschäftigen sich die Hamburger Akteureprimär mit den betroffenen Menschen, vor allem mit den Kindern. Die Vernetzung, wiesie in Hamburg besteht, ist im Projektgebiet leider nicht vorhanden, wäre aber <strong>für</strong> die<strong>Spielleitplanung</strong> eine gute Ausgangslage <strong>für</strong> die Verstetigung und Nachhaltigkeit der<strong>Spielleitplanung</strong> und somit sehr wünschenswert.41


3 | Prüfsteine <strong>für</strong> dieEigenevaluation


3.1 Leitlinien, Qualitätsziele und ihre KonzeptionPhilipp PerickWo<strong>für</strong> Qualitätsziele?Qualitätsziele sind ein Katalog von zu beachtenden Vorgehensweisen, Maßnahmen undeinzuhaltenden Standards im Prozess der <strong>Spielleitplanung</strong>. „Ziel ist es, an die Stelleabstrakter und damit unprüfbarer Zielaussagen möglichst konkrete, nachprüfbare Zielezur Qualität […] zu formulieren, deren Erfüllung nachgeprüft und eingefordert werdenkann“ (Fürst/Scholles, <strong>20</strong>08, S. 297). Die Erfahrung der Gemeinden in Rheinland-Pfalz,die bereits eine <strong>Spielleitplanung</strong> durchführten, zeigte, dass die Qualitätszielkonzeptionoft stiefmütterlich behandelt wird. Zu Unrecht, denn gerade sie ist ein zentralerBestandteil <strong>für</strong> eine „zielgerichtete und nachhaltige Durchführung der <strong>Spielleitplanung</strong>“(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a. (Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt, o. J., S. 35).Häufig bestünden Bestrebungen, möglichst schnell in konkrete Projekte einzusteigen(Vgl. ebenda, o. J., S. 35). Dann jedoch kann einerseits sehr schnell derGesamtzusammenhang aus den Augen verloren werden, andererseits können einzelneDetails übersehen und vergessen werden. Die stetige Beachtung jeweils relevanterQualitätsziele macht einen zielgerichteten Orientierungs- und Handlungsrahmensichtbar und ermöglicht eine hohe Qualität in allen Planungsschritten.Modellhafte KonzeptionIm Modell funktioniert die Qualitätszielkonzeption folgendermaßen: Aus einemübergeordneten Leitbild, meist recht allgemein formuliert (Beispiel: „Unser Bezirk willeine kind- und jugendgerechte räumliche Gesamtentwicklung unter Beteiligung vonMädchen und Jungen.“) leiten sich mehrere Leitlinien ab, die inhaltlich die <strong>für</strong> denPlanungsprozess relevanten Themen abdecken. (Beispiel: „Wir wollen unsere SiedlungsundFreiflächen sowie unsere Verkehrsflächen im Interesse von Kindern undJugendlichen so entwickeln, dass ihre Qualität verbessert, Flächen erhalten undgesichert oder neu geschaffen werden. Wir achten dabei auf: Leitlinie 1, Leitlinie 2,etc.“). Aus diesen Leitlinien schließlich werden die Qualitätsziele entwickelt. DieKonzeption einzelner Ziele erfolgt allerdings nicht immer direkt aus einer jeweilsbestimmten Linie; vielmehr fließen mehrere oder auch alle Leitlinien in die Qualitätszielemit ein. Unterschieden wird dabei zwischen räumlichen Zielen und Zielen zurBeteiligung von Kindern und Jugendlichen. Die unterschiedlichen räumlichen Ziele undZiele zur Beteiligung sind also nicht konkret einzelnen Leitlinien zugeordnet zubetrachten, sondern davon losgelöst und miteinander verwoben. Mit jedem Schritt inder Konzeption, also vom übergeordneten Leitbild über die Leitlinien zu den einzelnenQualitätszielen, gewinnen die Ziele an Konkretisierung.45


Abb. 3: Schematischer Ablauf der Qualitätszielkonzeption. Aus dem übergeordneten –Leitbild leiten sich mehrere, thematisch getrennte Leitlinien ab. Aus ihnen werden dieQualitätsziele entwickelt3.2 Die Qualitätszielkonzeption <strong>für</strong> das Projekt<strong>Spielleitplanung</strong>Philipp PerickLeitbild, Leitlinien und Qualitätsziele sind jeweils vor Ort zu entwickeln und sollen dabeidie bestehende Planungs- und Beteiligungskultur, Akteursstruktur und weiterenübergeordneten Ziele der Gemeinde oder Stadt berücksichtigen. Die Empfehlungen, diedas Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong> entwickelt hat, können dabeieine hilfreiche Ausgangsbasis darstellen. Für <strong>Berlin</strong>-Pankow sind darüber hinausinsbesondere noch die „Leitlinien <strong>für</strong> eine kinder- und jugendfreundliche Stadt <strong>Berlin</strong>“sowie eigene Beschlüsse der BVV zur Berücksichtigung von Kinder- undJugendbelangen einzubeziehen.LeitbildDas Modellprojekt „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>“ hat sich das Leitbild gesetzt:„Unser Bezirk will eine kind- und jugendgerechte räumliche Gesamtentwicklung unterBeteiligung von Mädchen und Jungen.“Dieses Leitbild soll den Willen des Bezirkes ausdrücken, die Interessen der jungenMenschen im Sinne der UN-Kinderrechtskommission, der Agenda 21 und des KJHGauch direkt in eine Gestaltung der Umwelt mit einzubeziehen. Eine hieraus entwickelteStadt ist <strong>für</strong> alle Generationen – nicht nur <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche – lebenswert.46


LeitlinienKonkretisiert wird dieser Anspruch durch acht Leitlinien, die die Aspekte räumlichePlanung, Beteiligung sowie Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit abdecken:„Wir wollen unsere Siedlungs- und Freiflächen sowie unsere Verkehrsflächen imInteresse von Kindern und Jugendlichen so entwickeln, dass ihre Qualität verbessert,Flächen erhalten und gesichert oder neu geschaffen werden. Wir achten dabei auf:Beteiligung von Kindern und JugendlichenIntegration von Kinder- und Jugendbelangen in FachplanungenVerknüpfung von Planung und BeteiligungQuerschnittsorientierte ArbeitsweiseVerankerung notwendiger Strukturen (im Sinne einer Verstetigung der<strong>Spielleitplanung</strong>)Beachtung der unterschiedlichen Belange von Kindern und Jugendlichen,insbesondere geschlechtsspezifischer Unterschiede, Kinder und Jugendliche mitBehinderung sowie mit Migrationshintergrund und sozio-ökonomischerUnterschiede.Planung im Sinne der lokalen Agenda 21Wahrnehmung von Außen - engagierte und qualitativ hochwertige ÖffentlichkeitsundLobbyarbeit.Mit diesen Leitlinien inhaltlich teilweise deckungsgleich sind auch die Leitlinien der<strong>Spielleitplanung</strong> aus Rheinland-Pfalz und die „Leitlinien <strong>für</strong> eine kinder- undjugendfreundliche Stadt <strong>Berlin</strong>“. Um dem Anspruch eines Modellprojektes gerecht zuwerden, wurden die Leitlinien im Vergleich zu den Vorbildern aus Rheinland-Pfalz und<strong>Berlin</strong> jedoch thematisch umfangreicher gestaltet, um allgemeingültige Aspekte der<strong>Spielleitplanung</strong> herauszustellen, und außerdem in ihrer Formulierung deutlichkonkretisiert.Die Leitlinien decken alle relevanten Themenbereiche ab, die erforderlich sind eine Stadtkinder- und jugendfreundlicher zu gestalten und begründen sich dabei wie folgt:1. Beteiligung von Kindern und Jugendlichen: Kinder und Jugendliche sindExperten in eigener Sache. Sie wissen am besten selber um Negatives undPositives in ihrer räumlichen Umgebung das von Erwachsenen womöglich nichtwahrgenommen oder in seiner Bedeutung anders als von den Mädchen undJungen bewertet wird. Ihre wertvollen Hinweise sind daher die Grundlage einereffektiven, effizienten und von den Betroffenen akzeptierten Planung.47


2. Integration von Kinder- und Jugendbelangen in Fachplanungen: Unbeachtetund <strong>für</strong> sich alleinstehend bleibt die <strong>Spielleitplanung</strong> wirkungslos. Dahermüssen die Belange sowie die sich verändernde Lebenswirklichkeit von Kindern,Jugendlichen und ihren Familien von jedem Ressort bei jedemVerwaltungsvorgang sowie bei jeder entsprechenden Planung explizitberücksichtigt werden. Dazu gehört u.a. die konsequente Einbindung der<strong>Spielleitplanung</strong> in andere Programme und Planungen (z.B. Soziale Stadt,Verkehrsplanung, etc.).3. Verknüpfung von Planung und Beteiligung: Um die Kontinuität der<strong>Spielleitplanung</strong> sicherzustelllen, ist der Erhalt der Motivation aller beteiligtenAkteure elementar. Statt beim bloßen Wünscheabfragen stehenzubleiben isteine dauerhafte Rückkopplung zu den Beteiligten grundlegend <strong>für</strong> die Qualitätder <strong>Spielleitplanung</strong>. Den Beteiligten muss dabei die Aussicht auf tatsächlicheVeränderung und Verbesserung gezeigt und die Umsetzung der Ergebnisseverbindlich festgelegt werden.4. Querschnittsorientierte Arbeitsweise: Eine ganzheitliche Planung <strong>für</strong> einekinder- und jugendfreundliche Raumentwicklung bedingt die Überwindung vonRessortschranken innerhalb von Verwaltungsstellen und sonstigen Trägern.Insellösungen können nur vermieden werden, wenn die verschiedenenFachplanungen kooperieren und ihre Planungen harmonisieren. Planung <strong>für</strong>Kinder und Jugendliche macht also nur als integrative Planung Sinn, <strong>für</strong> dieauch neue Strukturen der Zusammenarbeit in der Verwaltung gefunden werdenmüssen.5. Verankerung notwendiger Strukturen: Kinder- und jugendfreundlichkeit istkein konservierbarer Zustand, sondern ein sich stets entwickelndes Ziel. Ausdiesem Grund bedarf die <strong>Spielleitplanung</strong> auch nach ihrem Abschluss einerVerstetigung im Sinne einer Institutionalisierung des Prozesses. Da<strong>für</strong> ist diepolitische Absicherung der <strong>Spielleitplanung</strong> anzustreben und dieUnterstützung, Kontinuität und Qualifizierung der Arbeit mit den Kindern undJugendlichen sicherzustellen (z.B. durch die Benennung dauerhaftVerantwortlicher).6. Beachtung der unterschiedlichen Belange von Kindern und Jugendlichen,insbesondere geschlechtsspezifischer Unterschiede, Kinder undJugendliche mit Behinderung sowie mit Migrationshintergrund und sozioökonomischerUnterschiede: Die Wahrnehmung ihrer räumlichen Umgebungist so unterschiedlich wie die Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichenselbst. Das volle Spektrum der wertvollen Hinweise der Jungen und Mädchen48


kann deshalb nur erfasst werden, wenn eine möglichst große Vielfalt vonKinder- und Jugendperspektiven sichergestellt ist.7. Planung im Sinne der lokalen Agenda 21: Der anhaltende Raubbau anUmwelt und Gesellschaft bringt nachfolgende Generationen um ihreZukunftschancen. Kern der Lokalen Agenda 21 ist eine nachhaltigeEntwicklung im Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und sozial-kultureller Ziele.Dabei zielt die Lokale Agenda 21 auch auf eine verstärkte Demokratisierung ab.Kapitel 28 der Agenda 21 betont da<strong>für</strong> die Bedeutung der Kommunen bei derUmsetzung der 1992 in Rio de Janeiro formulierten Ziele und fordert jedeKommunalverwaltung auf, in einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichenOrganisationen (Nichtregierungsorganisationen) und der Privatwirtschafteinzutreten (vgl. BMU, 1992, S. 231). In die diesem Zusammenhang werdenKinder- und Jugendliche als Partner und mündige Vertreter der betroffenennachfolgenden Generation verstanden. In der <strong>Berlin</strong>er Lokalen Agenda 21 heißtes dazu: „Die Leitlinien <strong>für</strong> eine kinder- und jugendfreundliche Stadt werdenkonsequent umgesetzt.“ (Abgeordnetenhaus von <strong>Berlin</strong>, <strong>20</strong>06, S. 24)8. Wahrnehmung von Außen - engagierte und qualitativ hochwertigeÖffentlichkeits- und Lobbyarbeit: Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in derÖffentlichkeitsarbeit. Die Öffentlichkeit ist systematisch zu suchen (z.B. auföffentlichen Festen, Medien, Internet, etc.) und Aufmerksamkeit <strong>für</strong> das Thema<strong>Spielleitplanung</strong> herzustellen. Ein positives Echo in lokalen Medien ist einErfolgserlebnis <strong>für</strong> die Beteiligten und erhöht deren Motivation, sich auchweiterhin zu engagieren, und motiviert weitere Privatpersonen, Gruppen,Institutionen und politisch Verantwortliche sowie Verwaltungen zumMitmachen.49


Abb. 4: Das Leitbild und die Leitlinien des Projektes „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>“.QualitätszieleAus den acht Leitlinien ergibt sich ein umfangreicher Katalog an zu beachtendenQualitätszielen, der sich grob in die drei Kategorien Qualitätsziele <strong>für</strong> die räumlichePlanung (Gesamträumlich, Verkehrsflächen und Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsbereiche), Qualitätsziele <strong>für</strong> die Beteiligung sowie Qualitätsziele <strong>für</strong> dieÖffentlichkeits- und Lobbyarbeit gliedern lässt. Dieser Zielkatalog kann einerseits alsein Ideenlieferant <strong>für</strong> die verschiedenen Schritte im Prozess der <strong>Spielleitplanung</strong>verstanden werden, vor allem aber als eine Art Checkliste der vielfältigen zu50


eachtenden Aspekte. Konkret bedeutet das <strong>für</strong> den/die PlanerIn, sich im jeweiligenStadium der Planung die relevanten Qualitätsziele zum Einen vor Beginn derpraktischen Arbeit zu vergegenwärtigen und zum Anderen die abgeschlossene Arbeit mitden Zielen abzugleichen.Die Beachtung der unterschiedlichen Qualitätsziele muss <strong>für</strong> die/den PlanerIn in jedemSchritt der <strong>Spielleitplanung</strong> Verbindlichkeit und eine hohe Priorität haben. So dienen siedem Planer als wertvolle Gedankenstütze im Vorfeld der Arbeit und zur Reflexiondanach, was dazu beiträgt, den Planungsprozess kontinuierlich zu optimieren und einehohe Qualität in allen Planungsschritten zu gewährleisten.Die hier entwickelten Leitbild, Leitlinien und Qualitätsziele sollen jedoch nicht nur <strong>für</strong>das Vorhaben „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Modellprojekt Pankow-Weißensee“Verwendung finden. Ebenso wie der Spielleitplan und die daraus entwickeltenMaßnahmen sind sie ein wichtiges Instrument <strong>für</strong> kinder- und jugendgerechteBezirksentwicklung. Sie sollen der Bezirksverordnetenversammlung Pankow vorgestelltund als Empfehlung <strong>für</strong> eine zukünftige bezirksweite Anwendung verstanden werden.(ausführlicher Katalog der Qualitätsziele siehe Anhang 10.1)51


4 | Methoden der<strong>Spielleitplanung</strong>


4.1 EinleitungMichael Kitzing-HöckerFolgendes Kapitel behandelt die von uns angewandten Verfahren zur Beteiligung vonKindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Projektgebiet an der Bewertung desProjektgebiets und der folgenden Planung.Für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen hat die Projektgruppe verschiedeneMethoden nach ihrem Für und Wider untersucht:FragebögenStadtteil à la carteFotostreifzügeKleb dir deine MeinungWahrnehmungsspieleInterviewstreifzügeMental MapTagesabläufe schreibenKlagemauer(Beschreibungen der aufgeführten Methoden siehe Anhang 10.10)Der begrenzte zeitliche Rahmen von einem Jahr zwang die Projektgruppe dazu, sich aufzwei bis drei davon zu beschränken, um den Arbeitsaufwand im Rahmen zu halten undtrotzdem verwertbare Ergebnisse zu erzielen.Die fehlende pädagogische Erfahrung machte den Abwägungsprozess schwer. Letztlichentschied sich die Gruppe, die Methoden nach zeitlichem Aufwand und nach demNutzen der Ergebnisse zu sortieren. Diese Einschätzung gründete sich auf Aussagenaus der Literatur und auf Expertenempfehlungen und kam zu dem Ergebnis,Fragebögen und Fotostreifzüge durchzuführen.Die Projektgruppe arbeitete also zwei unterschiedliche Fragebögen aus, um dem Alterder Teilnehmer entsprechende Schwerpunkte in der Formulierung zu setzen.Um im Umgang mit der Methode der Streifzüge Sicherheit zu gewinnen, eignete sich dasProjekt den Ablauf und die Betreueraufgaben der Streifzugaktion unter Anleitung vonPeter Apel, Planungsbüro Stadt-Kinder, Dortmund im „Selbstversuch“ an und erforschtebeispielhaft den Campus der TU <strong>Berlin</strong>.Da die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen <strong>für</strong> PlanerInnen ohne pädagogischeVorbildung nicht einfach ist, war die Hilfe von Fachkräften aus Ämtern,Sozialeinrichtungen, Büros und Organisationen unabdingbar.55


Was die Beteiligung Erwachsener betrifft, wurden z. B. Interviews mit Experten geführt.Über diese sollte in einem frühen Schritt das fachliche und lokale Wissen über dasGebiet und seine Situation erschlossen werden. In verschiedenen Runden wurdenpersönliche Leitfadeninterviews mit insgesamt 18 Akteuren geführt. Dies bildete einetragfähige Grundlage <strong>für</strong> spezifischere Erhebungen.Außerdem wurden Beteiligungsaktionen bei Öffentlichkeitsveranstaltungendurchgeführt.4.2 Die Methode der Befragung und Beteiligunglokaler ExpertenChristin ParzIm Rahmen des <strong>Spielleitplanung</strong>sverfahrens ist die Befragung und Beteiligung lokalerExperten ein wesentlicher Bestandteil. Als Methode eignet sich da<strong>für</strong> dasExperteninterview. Im Folgenden wird auf die Methodik, das Vorgehen und die Zieleeingegangen sowie abschließend eine kritische Reflexion hinsichtlich dieser Methodevorgenommen.Experteninterviews als MethodeExperteninterviews werden in der <strong>Spielleitplanung</strong> als Methode zur empirischenErfassung von lokalem Expertenwissen eingesetzt. Vorteile sind die relativ hoheQuantität und Qualität der Informationen bei relativ geringem Zeitaufwand. Weiterhinist es in einem Gespräch möglich, auf die relevanten Themen besonders intensiveinzugehen und Probleme anzusprechen, ohne dass dadurch Missverständnisseentstehen. Nachteile können unter anderem dieSubjektivität der Befragten und die Beeinflussungder Ergebnisse durch den oder die Interviewersein.ZieleDie im Spielleitplanverfahren vorgeseheneBeteiligung von engagierten Personen, also zumAbb. 5: Institutionen im ProjektgebietBeispiel von Trägern pädagogischer, sozialer undkultureller Einrichtungen, öffentlicher und freier Träger der Jugendhilfe sowie denSchulen, stellt eine der ersten Stufen der eigentlichen Planungsaufgabe dar. Sie solldazu genutzt werden, das „Sonderwissen“ (Mieg, <strong>20</strong>06, S.1) der lokalen Akteure zuerfassen und sie direkt in den Prozess einzubinden. Konkret bedeutet dies, eineAuskunft über die von Kindern und Jugendlichen genutzten Freiflächen und Spielorteund ihre täglichen Wege zu bekommen sowie einen Austausch über Erfahrungen undErkenntnisse zu erzielen. Des Weiteren können die befragten Experten ihre Vorschläge56


<strong>für</strong> Maßnahmen und Vorhaben bereits am Anfang des Verfahrens einbringen und ihreErwartungen an die <strong>Spielleitplanung</strong> kommunizieren.Durch die Befragung entsteht bereits zu Beginn der Arbeit in einem konkreten Gebietein umfangreiches Netzwerk lokaler Akteure. Im Laufe des Planungsprozesses werdendiese stetig in den Planungsprozess als Fachexperten einbezogen. Dazu gehört esseitens der planerischen Fachkraft auch, an Veranstaltungen und Sitzungen derExperten teilzunehmen und entwickelte Maßnahmen des Spielleitplans schon im Vorfeldmit ihnen abzustimmen.Insgesamt führt die frühzeitige Beteiligung dazu, dass sie <strong>für</strong> das<strong>Spielleitplanung</strong>sverfahren begeistert werden können und dann selbstständig konkreteProjekte anstoßen.VorgehenAn erster Stelle steht die Suche nachgeeigneten Experten, die anschließendpostalisch oder telefonisch um einenGesprächstermin gebeten werden. Dieskönnen beispielsweise VertreterInnen ausKindertagestätten, Jugendeinrichtungenund Vereinen vor Ort oder aus lokalerPolitik und Verwaltung sein. Da sie über dieSituation und Lebenswelt der Kinder undJugendlichen Bescheid wissen, ist essinnvoll, sie möglichst zeitnah zur eigenenplanerischen Bestandsaufnahme zubefragen. Dadurch können bereits konkreteFragestellungen hinsichtlich ersterErgebnisse der eigenen Erhebung formuliertwerden. Des Weiteren besitzt der/dieInterviewerIn bereits gewisseOrtskenntnisse. Um vergleichbareErgebnisse der zahlreichen Interviews zugewährleisten, empfiehlt es sich, einenallgemeinen Gesprächsleitfaden zuentwickeln, den der/die InterviewerIn abhängig vom jeweiligen Experten durchfachspezifische Fragestellungen ergänzen kann Allgemein ist eine gute Vorbereitungsehr wichtig. Der/die InterviewerIn sollte sich bereits im Vorfeld umfangreich überTätigkeitsfeld und Funktion des Experten im Gebiet informieren.57


Im Anschluss an ein erfolgreiches Interview erfolgt die Nachbereitung - die Ergebnissealler Befragungen wurden beispielsweise unter bestimmten Kategorienzusammengefasst. In dieser übersichtlichen Form stehen sie <strong>für</strong> den weiterenPlanungsprozess zur Verfügung.ReflexionAuf Grundlage der Durchführung eigener Experteninterviews hat die Projektgruppediese Methode abschließend kritisch reflektiert (Inhaltliche Ausführungen über dieseInterviews der Projektgruppe folgen im Kapitel 5).Dadurch kristallisierte sich, wie bereits im Vorfeld vermutet, die Wirksamkeit derMethode heraus. Sie ist in der Tat sehr gewinnbringend, da Experteninterviews sehrviele Informationen liefern. Ein im Vorfeld vereinbarter, konkreter Interviewtermin undein kurzer Informationsbrief zum Instrumentarium der <strong>Spielleitplanung</strong> führten dazu,dass sich die Gesprächspartner interessiert Zeit <strong>für</strong> uns genommen haben. Dadurchkonnte in einem entspannten Gespräch möglichst viel Hintergrundwissen gesammeltwerden. Die Erläuterungen der Experten sind aufgrund ihres fachlichen, sektoralenHintergrunds unabdingbar <strong>für</strong> den Planungsprozesses und die Erstellung desSpielleitplanes. In keinem anderen Zusammenhang innerhalb der <strong>Spielleitplanung</strong>kommt man zu diesen Informationen. Im Rahmen der späteren Befragung undBeteiligung von Kindern und Jugendlichen sind vor allem die Objektivität und dasÜberblickswissen der Experten nicht gegeben.Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass diese Experteninterviews auchInformationen über Kinder liefern, die aufgrund ihres Alters selbst noch nicht beteiligtwerden können. An dieser Stelle sind beispielsweise die Erfahrungen und Erkenntnissevon ErzieherInnen von Kindertagesstätten besonders relevant. Sie bewegen sich mitihren Gruppen regelmäßig im Gebiet und können so detailliert Informationen zuverkehrlichen Missständen, besonderen Spielorten usw. liefern.Des Weiteren ergibt sich im Rahmen eines Experteninterviews oftmals ein sehrpersönliches Bild. Denn in den meisten Fällen sind die Befragten gleichzeitig auchBewohner des Gebietes, vielfach selbst Eltern. Dadurch gelangt man hinsichtlich derErgebnisse zu einer sehr komplexen und differenzierten Beurteilung des zu beplanendenGebietes.Im Rahmen der Durchführung der Experteninterviews hat sich jedoch <strong>für</strong> dieProjektgruppe ebenso herauskristallisiert, dass es sinnvoll sein könnte, diese erst zueinem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Vorstellbar wäre eine Befragung imAnschluss an die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, um einerseits mit mehrWissen über das Gebiet ins Interview zu gehen, anderseits um konkret Fragen zustellen, die sich im Rahmen der Kinder- und Jugendbeteiligung ergeben haben. Möglich58


wäre ebenso eine Befragung lokaler Experten sowohl vor als auch nach der Erhebungmit Kindern und Jugendlichen. Was dies anbelangt, hat sich die Projektgruppe jedochdagegen entschieden, da dieser zeitliche Mehraufwand im Rahmen des Studienprojektesnicht zu leisten gewesen wäre.An dieser Stelle ergibt sich auch der einzige Nachteil dieser Methode, nämlich dererhebliche Zeitaufwand. Das eigentliche Experteninterview dauert durchschnittlich 1 bis2 Stunden, außerdem sind Vor- und Nachbereitung zeitintensiv.Insgesamt stellte sich heraus, dass sich eine umfangreiche Befragung und Beteiligunglokaler Experten gerade im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong> lohnt. Denn daraus ergebensich ein hoher Informationsgrad und viele verwertbare Ergebnisse. Außerdem wird dieNeugierde der Experten geweckt und sie werden durch das Interview über das Projektinformiert. Im Folgenden können sie so als Multiplikatoren fungieren, d.h. ihr Wissenüber die Projektgruppe und das Projekt weitergeben. Damit wird das Projekt<strong>Spielleitplanung</strong> frühzeitig bei den Bürgern verankert und damit eine zentraleVoraussetzung <strong>für</strong> eine Weiterführung durch die Bürger selbst geschaffen. Im Hinblickauf den Planungsprozess und im Sinne der Verstetigung der <strong>Spielleitplanung</strong> nimmt dasentstehende funktionierende Netzwerk vor Ort eine hohe Relevanz ein.4.3 Die Methode der Kinder- und JugendfragebögenMalte Arndt | Linda LichtensteinDie Beteiligung durch Fragebögen stellt eine von zwei ausgewählten Methoden derKinder- und Jugendbeteiligung dar und ist somit integrativer Bestandteil des Prozessesder <strong>Spielleitplanung</strong>. Teil dieses Prozesses war zum einen die Vorbereitung undAnfertigung der Fragebögen – Was will man wissen? Wie viel Rücksicht muss aufAltersunterschiede genommen werden? – und zum anderen neben der statistischen (vgl.Kapitel 5.3) auch die methodische Auswertung – Waren die Fragen verständlich? Hatman das erfahren, was man wissen wollte? Im Folgenden werden beide Teilprozesseausführlich dargestellt.Im Laufe der Methodenauswahl durch die Projektgruppe kristallisierte sich die Methodeder Kinder- und Jugendfragebögen schnell als äußerst geeignet heraus. Als Vorteilewurden die potentielle Altersbreite – bei richtiger, d.h. altersgerechter Formulierung derFragen (Musterfragebögen siehe Anhang) können schon Sechsjährige befragt werden –,das einfache Eingehen auf Geschlechts- und Altersunterschiede sowie das Einsetzenvon Hilfsmitteln, bspw. Karten, wodurch exakte Verortungen möglich sind, angesehen.Auch die Anforderung der Methode, dass ausreichend Personen zur Betreuung derKinder anwesend sein müssen (um beim Ausfüllen der Fragbögen gegebenenfallsHilfestellung zu leisten) wurde durch die Projektgruppe gewährleistet.59


Nach der Methodenauswahl wurden zunächst die Fragethemen von der Projektgruppefestgelegt. Gewichtiger Bestandteil dieser Überlegungen war die Frage, was man bei deranderen Beteiligungsmethode, den Fotostreifzügen (vgl. Kapitel 4.4), nicht erfahrenkönne. Prädestiniert hier<strong>für</strong> waren Fragen zum Mobilitätsverhalten, denFreizeitaktivitäten oder nach ganz persönlichen Änderungswünschen. Ein besondererSchwerpunkt wurde auf die Mobilität gelegt, um einerseits die Verkehrssituation imProjektgebiet, also die Mobilitätsmöglichkeit, besser einschätzen zu können,andererseits aber auch das individuelle Mobilitätsverhalten zu erfahren.Gerade in der Mobilität bzw. dem Mobilitätsraum von Heranwachsenden tretengeschlechts- und altersspezifische Unterschiede auf. Um auf diese Differenzenangemessen eingehen zukönnen, wurden zweiFragebögen entwickelt:ein soenannter„Kinderfragebogen“, der<strong>für</strong> Kinder im Alter vonacht bis dreizehn Jahrengeeignet ist, und einJugendfragebogen, dersich an 14- bis 17-Jährigerichtet. Dabei wurde imJugendfragebogenmobilitätsspezifisch zumBeispiel eher nach demAktionsradius gefragt,Fragebogenaktion in der Primo-Levi-Schule.während bei den Kinderndas Interesse an ihremMobilitätsverhalten im Vordergrund stand: Dürfen sie sich alleine im Projektgebietbewegen? Wie kommen sie zur Schule? Allerdings geht gerade der Jugendfragebogennicht nur auf Mobilitäts-, sondern auch auf Aufenthaltsqualitäten des Projektgebietesoder soziale Konflikte ein, während sich der Kinderfragebogen neben der Mobilität vorallem auf die Spielorte im Kiez konzentriert.Neben inhaltlichen Differenzierungen mussten bei der Erstellung der Fragebögen auchformelle Unterscheidungen gemacht werden. Hauptkriterien waren dabei dieVerständlichkeit und Formulierung von Fragen sowie die Konzentrations- undAufnahmefähigkeit unterschiedlicher Altersstufen. So wurde versucht, denKinderfragebogen durch einen vermehrten Einsatz der beiliegenden Karte aufzulockernund die Konzentration der Kinder aufrecht zu erhalten. Ebenso wurden die Fragen <strong>für</strong>diese Altersgruppe einfacher formuliert und dem Alltag der Kinder angepasst („WelchenSpielort im Kiez würdest du deinem besten Freund oder deiner besten Freundin60


empfehlen?“). Der Jugendfragebogen hingegen erlaubte abstraktere, komplexere Fragen(„Was gefällt Dir an Deinem Stadtteil Weißensee?“), deren Beantwortung seltener in derKarte verortet werden musste.Diese Beispiele zeigen deutlich, dass bei der Methode der Kinder- und Jugendfragebögennicht nur thematische, sondern auch pädagogische Abgrenzungen getroffen werdenmüssen. Inwieweit das der Projektgruppe gelungen ist, soll nun näher beleuchtetwerden.Kinder- und Jugendfragebögen in der praktischenAnwendungUm bei der Durchführung der Fragebogenmethode strukturiert vorgehen zu können,wurde ein Leitfaden entwickelt, der beispielhaft auch <strong>für</strong> andere Beteiligungsaktionender <strong>Spielleitplanung</strong> gelten soll.Am Anfang steht das Vorgespräch mit dem Klassen- oder Fachlehrer, in dessenUnterrichtsstunde die Beteiligung stattfinden soll. Dies ist insofern von Bedeutung, alsdass die Lehrperson die Projektgruppe bzw. deren Abgesandte kennen lernen kann undüber den Ablauf informiert wird. Für die Projektgruppe ist es außerdem wichtig zuerfahren, ob die Klasse tendenziell aufgeschlossen und eher aktiv ist oder ob es zuSchwierigkeiten bei der Durchführung kommen kann.Für das Ausfüllen derFragebögen wurde eineDoppelstunde (2 x 45Minuten) anberaumt; <strong>für</strong>eine anschließendeNachbesprechung weitere45 Minuten. Zwei bis vierPersonen aus derProjektgruppe solltenjeweils anwesend sein,um die Anleitung undBetreuung der Klasse zuübernehmen.Die Begrüßung vor derGanz schön kniffelig, so ei Fragebogen!Klasse zu Beginn istgrundlegend <strong>für</strong> denweiteren Verlauf der Beteiligung. Es soll klar und deutlich formuliert werden, was dasAnliegen der Projektgruppe ist und was die zentrale Aufgabenstellung <strong>für</strong> die Kinder undJugendlichen sein wird. So können von vornherein Unsicherheiten und Unklarheitenminimal gehalten werden. Einfache Formulierungen („Wir sind Studenten der61


Technischen Universität. Wir möchten gemeinsam mit euch dieses Gebietspannender/toller/besser machen“) sind hilfreich. Besonders betont werden soll dieBedeutung der Fragebogenaktion: Kinder und Jugendliche sind Experten in eigenerSache und können Erwachsenen entscheidende Hinweise geben („Eure Meinung ist unswichtig, weil…“).Nach der Begrüßung wird der zeitliche Ablauf dargestellt: wie viel Zeit gibt es zurBeantwortung der Fragebögen? Können zwischendurch Fragen gestellt werden? Wasgeschieht anschließend?Um die Orientierung der Kinder und Jugendlichen im Gebiet zu erleichtern, ist eingroßer Ausdruck (DIN A1) der Gebietskarte vorteilhaft. Die Karte kann an der Tafelangebracht werden, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen soll der Standort derSchule gefunden und eingezeichnet werden. In spielerischer Art und Weise könnenzudem anhand von Fotos markante Orte im Gebiet gesucht und durch die Klasse perMagnet verortet – dies macht die abstakte Plandarstellung konkreter und lebendiger.Nach dem Austeilen der Fragebögen können die ersten drei Fragen der Kinderfragebögen(„Ich bin … Jahre alt. Junge/Mädchen? Ist dein Wohnhaus auf dieser Karte und findestdu deine Schule? Wie kommst du zur Schule?“) laut vorgelesen und gemeinsamausgefüllt werden, um den Jüngeren den Einstieg in die Struktur des Fragebogens zuerleichtern. Bei den Jugendlichen kann dies übergangen werden, es sei denn, die Klassemacht einen überforderten Eindruck. Die betreuenden Personen sind jederzeitansprechbar und helfen beim Ausfüllen der Fragebögen. Das Umherlaufen zwischen denReihen oder Tischen ist hilfreich, denn nicht jedes Kind traut sich aufzuzeigen, wenn esmit einer Frage nicht zurechtkommt.Nachdem die Fragebögen wieder eingesammelt sind, ist eine kurze Auswertung derErgebnisse wichtig, um einen runden Abschluss zu finden. Einzelne Ergebnisse könnengenannt und eventuell noch einmal als Frage an die Gesamtgruppe gehen („Warumfindet ihr diesen Ort besonders toll?“).Eine Anerkennung der Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen ist natürlich besonderswichtig! Neben dankenden Worten ist ein kleines Geschenk, wie beispielsweise einRadiergummi oder ein Bleistift angebracht. Zum Schluss wird ein Ausblick auf das, wasweiter geschehen wird, gegeben: was passiert mit den Ergebnissen der Fragebögen? Wotreffen Kinder/Jugendliche wieder auf die Projektgruppe? WelcheÖffentlichkeitsveranstaltungen gibt es? Falls es Flyer oder anderes Infomaterial gibt,kann dies verteilt werden.In unserem Fall war der Hinweis auf die kommenden Fotostreifzüge eine Vorbereitungdes nächsten Termins zur Beteiligung.62


Um einen gewissen Querschnitt durch die verschiedenen Altersgruppen undSchulformen zu gewährleisten, wurden vier Schulen im Gebiet ausgewählt, in denen dieBefragung in unterschiedlichen Klassen stattfinden sollte. Zusätzlich wurdenFragebögen in fünf Kinder- und Jugendeinrichtungen verteilt – diese Beteiligung sollteallerdings nicht explizit von der Projektgruppe, sondern im gewohnten Rahmen derEinrichtungen mit Hilfe der dortigen Betreuer durchgeführt werden.Die erste Beteiligungsmaßnahme mit Fragebögen führten vier der ProjektteilnehmerEnde April <strong>20</strong>09 in einer 5. und einer 9. Klasse der Primo-Levi-Schule, einemGymnasium, durch. Die beiden Klassen gehören jeweils dem so genannten„Schnellläuferzug“ der Schule an, was bedeutet, dass dort besonders leistungsstarkeKinder und Jugendliche das Abitur in nur elf Schulbesuchsjahren machen (seit 1999nimmt die Schule an diesem Schulversuch teil). In der 5. Klasse wurden 30, in der 9.Klasse 24 Fragebögen verteilt und ausgefüllt. Der Verlauf der Aktion wurde als sehrpositiv bewertet, da sowohl die Kinder als auch die Jugendlichen einen aufgewecktenund interessierten Eindruck machten und engagiert mitarbeiteten. Im Kontrast dazustand die folgendeFragebogenaktion in derHeinz-Brandt-Oberschule, einerHauptschule, die MitteMai <strong>20</strong>09 stattfand. Hierwurden etwa 25 Schülervon der 7. bis 10. Klassebefragt – dieAltersdivergenz ergabsich aus demZusammenkommen derSchüler in einemSchülerclub. DasFragebogenaktion in der Primo-Levi-Schule.Ausfüllen der Fragebögenverlief recht chaotisch,vielleicht auch deshalb, weil die Fragebögen in Kleingruppenarbeit und nicht inEinzelarbeit ausgefüllt wurden. Hier wäre es sinnvoll gewesen, mehr als vier Personenzur Betreuung der Jugendlichen einzusetzen. Die Jugendlichen gaben sich im Rahmenihrer Möglichkeiten Mühe bei der Beantwortung der Fragen, doch taten viele sichschwer, sich grundsätzlich mit den Wünschen und Ansprüchen an ihr Quartiergedanklich zu beschäftigen. Damit stellt sich die Frage, ob ein solcher Fragebogen samtKarte in seiner Komplexität eine geeignete Methode zur Beteiligung von Kindern undJugendlichen in Hauptschulen ist.63


In der Theresienschule, einem katholischen Gymnasium, wurden 30 Fragebögen ineiner neunten Klasse verteilt. Die Schülerinnen und Schüler kamen mit demFragebogen und der angehefteten Karte sehr gut zurecht, Ein kurzer Blick auf dieErgebnisse zeigte der Projektgruppe, dass sich aus dieser Beteiligungsaktion viele,teilweise auch sehr konkrete Hinweise und Anregungen („Fahrradweg von A nach B“)ergaben.Die letzte Beteiligung mittels Fragebogen in einer Schule fand Ende Mai <strong>20</strong>09 in derGrundschule am Hamburger Platz statt. Hier wurden 23 Schülerinnen und Schülereiner dritten Klasse befragt. Besonders deutlich trat hier die Diskrepanz bei denverschiedenen Altersstufen zutage, was den Umgang mit der Karte anbelangt: diejüngeren Kinder zeigten sich überfordert mit der Verknüpfung von einzelnen Fragen mitdem Kartenausschnitt. Zudem sorgte die Formulierung der Fragen teilweise <strong>für</strong>Unverständnis. Einzelne Wörter wie „Kiez“ wurden nicht von allen verstanden; hier wäre„Wohnumgebung“ eindeutiger gewesen.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beteiligungsmethode grundsätzlich sehrgut geeignet ist, um eine große Anzahl von Kindern und Jugendlichen zu erreichen unddamit ein quantitatives Rückgrat <strong>für</strong> die weitere Projektarbeit zu schaffen.Hinsichtlich der Durchführung sind bei der Reflektion der Methode einigeVerbesserungsvorschläge gemacht worden. So ist es wichtig, zu Beginn mitzuteilen,dass sich die Kinder und Jugendlichen natürlich gegenseitig helfen können, damit dieBeteiligungsmethode nicht den Charakter einer Klassenarbeit bzw. einer Pflichtaufgabebekommt – es soll schließlich Spaß machen! Der Einsatz von Fragebögen in Schulen istim Rahmen einer Schuldoppelstunde sinnvoll und nützlich, da sie eine eher formelleMethode der Beteiligung sind und sich dem gewöhnlichen Ablauf einer Schulstundesehr gut anpassen. Der Rücklauf der Fragebögen, die an die Kinder- undJugendeinrichtigen gegeben wurden, war nur schwach vorhanden. Dies lässt sich auchvon der Qualität der Aussagen dieser Fragebögen behaupten. Vom Einsatz derFragebögen in solchen Einrichtungen ohne ausdrückliche Anleitung und Betreuung istfolglich abzuraten.Ein zentraler Punkt bei der Reflektion der Methode stellte der Bezug des Fragebogenszur beigelegten Karte dar. Die Arbeit mit der Karte erwies sich nur teilweise alsnützlich, denn durch den Detaillierungsgrad war die Lesbarkeit nicht immergewährleistet. Vor allem Kindern fällt es nicht auf Anhieb leicht, sich auf dieser Art vonKarte zu orientieren – hier wäre ein Stadtplan, der eingefärbte Grün- und Freiflächenoder auch Wasserflächen zeigt, eventuell sinnvoller. Eine Vereinfachung der Karte istangemessen, denn wenn ein gewisser Schwierigkeitsgrad vorhanden ist und dieBeschäftigung mit der Karte direkt zu Anfang anstrengenden erscheint, verlieren Kinderoft die Lust. Die Orientierung und das Eintragen auf der Karte kostet zudem Zeit.64


Darauf ist vermutlich auch zurückzuführen, dass auf vielen Karten wenig, manchmalsogar nichts eingetragen wurde. Als positiv zu vermerken ist das Einzeichnen desSchulstandortes als „Startpunkt“ auf der großen Karte an der Tafel, denn dieserleichtert Kindern und Jugendlichen sofort die Orientierung auf ihrem eigenenkleineren Kartenblatt.Die Wahl des richtigen Kartenmaßstabes war ein weiteres Problem und derProjektgruppe bereits vor der Anwendung der Methode bewusst: viele der Kinder undJugendliche leben nicht im Gebiet selbst, sondern kommen aus benachbartenStadtteilen. Das Einzeichnen des Wohnortes und des Schulweges war in der Hälfte derFälle (besonders bei den Schülerinnen und Schülern der Gymnasien, die oft einenweiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen) daher nicht möglich. Insgesamt ergab dieAuswertung des Kartenteils nicht unwesentliche Komplikationen, denn durch dieNummerierung einzelner Orte und deren Verknüpfung zu den Fragen stellte sich dasErgebnis als schwer lesbar und oft als undurchschaubar dar.4.4 Die Methode der Streifzüge mit Kindern undJugendlichenJonas Köhler | Florian Fahrendholz | Magdalena KoniezcekAls Beteiligungsmethode gewählt wurde unter anderem der Fotostreifzug. Im Rahmender Bestandsaufnahme „streifen“ kleine Gruppen von Kindern und Jugendlichen durchdas Quartier und erzählen dabei begleitenden Personen, wie sie sich wo fühlen und wasihnen gefällt.Ziel der Methode ist es, Meinungen direkt einzufangen, um so ein authentisches,unverfälschtes Bild des Quartiers zu erhalten. Die Grundlage da<strong>für</strong> bilden eine vertrauteAtmosphäre und der persönliche Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen, was durchkleine Gruppen mit nur 5 bis 8 Teilnehmenden bei zwei BegleiterInnen erzielt wird.Diesen BegleiterInnen kommt die Aufgabe zu, eigene Interessen hinten anzustellen, dieKinder und Jugendlichen als ExpertInnen zu betrachten und ihren Wegen zu folgen. Siesollen die Kinder und Jugendlichen zu Erzählungen und Hinweisen animieren, ohnedabei zu beeinflussen, und machen den Jungen und Mädchen deutlich, dass ihreStimme zählt und sie Veränderungen bewirken können.Der gesamte Streifzug wird durch einen Protokollanten präzise dokumentiert, sowohl inschriftlicher als auch in visueller Form. Letzteres kann durch Vermerke auf einer Kartegeschehen, denen Fotos und Wortmeldungen zugeordnet werden.Es können zwar alle Wortmeldungen aufgenommen, nicht aber können sie immerberücksichtigt oder sogar umgesetzt werden. Das muss den Kindern und Jugendlichenvon Anfang an deutlich gemacht werden, damit keine falschen Hoffnungen entstehen.65


Zur Beteiligung großer Zahlen von Kindern und Jugendlichen ist dieseBeteiligungsmethode wegen des personellen, zeitlichen und organisatorischen Aufwandsnicht geeignet.MaterialDie besondere Herausforderung bei der Durchführung von Fotostreifzügen mit Kindernbesteht in der Organisation sowie in der Vor- und Nachbereitung. Der zeitliche Aufwandbeträgt insgesamt ein Vielfaches der Zeit, die tatsächlich mit den zu beteiligendenKindern und Jugendlichen gearbeitet wird.Um starten zu können, braucht es eine Menge Material, das im Vorhinein organisiertwerden muss. Als essentiell stellte sich dabei die Verpflegung der Beteiligten dar, dennder Streifzug inklusive Begrüßung und Kennenlernphase sowie die anschließendeAufbereitung der Daten und deren Präsentation nehmen etwa einen dreiviertel Tag inAnspruch.Unabdingbar <strong>für</strong>die Durchführungsind Kameras, mitdenen dieBeteiligten nachBelieben ihreEindrückefesthaltenkönnen, sowieeine Möglichkeit,die Bilder aufPapier zu bringen,um später damitweiter arbeiten zukönnen. DieProjektgruppe entschied sich daher <strong>für</strong> die Verwendung von digitalen Fotoapparaten inVerbindung mit Fotodruckern, mit denen die Kinder ihre Bilder selbst drucken konnten.Da man nicht immer voraussetzen kann, dass die teilweise recht jungenTeilnehmerInnen mit dem abstrakten Kartenmaterial umgehen können, bedurfte esaußerdem ausreichender einleitender Worte und eines gemeinsamen Herantastens andas Arbeiten mit Karten.Es ist wichtig zu vermitteln, dass die von den Beteiligten gesammelten Ergebnisse ernstgenommen werden und relevant sind. Um dies zu verdeutlichen und fortführendesInteresse zu wecken, ist es wichtig, die gesammelten Ergebnisse in einer angemessenen66


Form aufzubereiten und der gesamten Gruppe vorzustellen. Die Wahl der Art derPräsentation fiel daher auf Plakate, die die Kinder und Jugendlichen im Anschluss anihre Streifzüge selbst gestalteten und anschließend den anderen Streifzugsgruppenpräsentierten. Hier<strong>für</strong> ist ebenfalls entsprechendes Material vorzuhalten.Nimmt man alle Materialien zusammen, ist schnell ein Kleinbus gefüllt, in dem vonKlebstoff und Stift bis hin zum Drucker und Laptop alles enthalten sein muss, um alleArbeitsschritte vollziehen zu können.VorbereitungBesonders wichtig ist außerdem ein angemessener Umgang mit den Kindern undJugendlichen, um die Teilnehmenden darin zu bestärken, frei ihre Meinung zu äußern.Hierzu empfiehlt es sich, unvoreingenommen in jede Beteiligungsmaßnahme zu startenund sich an die Gruppe anzupassen, vor allem, wenn Teilnehmende verschiedenersozialer Herkunft beteiligt werden.Auf diesewichtigen Dingewurde dieProjektgruppe ineinem„Selbsterfahrungsworkshop“aufmerksamgemacht, den siemit freundlicherUnterstützungvon RebekkaBendig (StiftungSozialpädagogischesInstitut„Walter May“,Drehscheibe Kinder- und Jugendpolitik <strong>Berlin</strong>), Jeanette Münch (Bezirksamt Pankow,Jugendamt) und Peter Apel (Planungsbüro Stadt-Kinder, Dortmund) Anfang April<strong>20</strong>09 durchführte.Ziel des Workshops war es, geeignete Verhaltensweisen und mögliche Stolpersteinezu erfahren und einen ersten „Kontakt mit der Methode Streifzüge“ in einemfehlerfreundlichen Umfeld zu entwickeln.67


Der Workshop begann mit ersten „Fingerübungen“ zur Einstimmung, z.B. derEintragung auf einem Plakat mit dem Titel „Wenn ich in die Uni komme, bin ich…“ undtheoretischem Input. Anschließend ging es darum, in Kleingruppen nach der Methodeder Fotostreifzüge den eigenen Campus der TU <strong>Berlin</strong> zu erkunden. Die späterenBetreuenden waren in diesem Schritt selbst die Teilnehmenden – sie sollten denExpertenInnen in der Rolle von begleitenden Betreuenden ihren Campus vorstellen, alsodie Stellen, an denen sie sich gern aufhalten, und solche, die sie eher meiden. Dabei fielauf, wie viel die ExpertenInnen in der Betreuendenrolle nachfragten, entweder alsInitialzündung („Was macht ihr hier?“) oder zur Nachfrage, um Aussagen derTeilnehmenden zu präzisieren („Warum seid ihr nicht gern hier?“).Diese Touren über das Universitätsgelände führten dazu, dass die Kleingruppen es mit„neuen Augen“ sahen. Sonst bewegt man sich durch vertraute Umgebungen eherunbewusst. In diesem Fall lag die Aufgabenstellung aber gerade darin, sich zuüberlegen, wohin man jemanden führen möchte und welche Dinge einem gefallen.Die gewonnenen Eindrücke wurden anschließend als Fotosammlung den anderenGruppen vorgestellt.Ein weiterer möglicher Schritt, der, wie in diesem Fall, gleich im Anschluss oder aberspäter erfolgen kann, ist es, die gesammelten Ideen, Verbesserungsvorschläge undVeränderungswünsche mit Hilfe von Karten an einer Wand zu sammeln, zukategorisieren und mit Prioritäten zu versehen – aus dem Fotostreifzug heraus alsodirekt in eine Maßnahmenbearbeitung überzuleiten.Der Workshop war sehr anregend und die Projektgruppe fühlte sich in der Wahl derMethode bestätigt. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse <strong>für</strong> die Betreuerrolle trugenmaßgeblich zu einem hohen Informationsertrag der Streifzug-Methode im Rahmen der<strong>Spielleitplanung</strong> Pankow-Weißensee bei.DurchführungDie organisatorische Umsetzung begann mit der Kontaktaufnahme mit den jeweiligenSchulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen im Projektgebiet. Zentrale Aufgabe istes, SchulleiterInnen sowie LehrerInnen und PädagogInnen die Projektidee und Aufgabenahezubringen und sie zur Mitwirkung am Projekt zu begeistern.Da die Kinder und Jugendlichen meist nicht volljährig sind, bedarf es außerdem einerEinverständniserklärung der Erziehungsberechtigten, um sich mit den Minderjährigenfrei im Straßenraum bewegen zu können, sowie der entsprechenden Erlaubnis derInstitution, in deren Rahmen die Streifzüge stattfinden (Schule oder Freizeiteinrichtung).An folgenden Terminen wurden Fotostreifzüge im Gebiet durchgeführt:68


25.04.<strong>20</strong>09 Freizeiteinrichtung Mahler <strong>20</strong>04.05.<strong>20</strong>09 Primo-Levi-Gymnasium: 5. und 9. Klasse12.05.<strong>20</strong>09 Heinz-Brandt-Hauptschule: verschiedene SchülerInnen 7.-10.Klassenstufe12.05.<strong>20</strong>09 Freizeiteinrichtung Maxim15.05.<strong>20</strong>09 Grundschule am Hamburger Platz: 4. Klasse19.05.<strong>20</strong>09 Freizeiteinrichtungen Fipp und FreiraumFazitInsgesamt ist die Methode zeitaufwändig und bedarf eines hohen Maßes anOrganisation und Betreuung.Die Streifzüge erfordern viel Material und Technik (PC, Fotodrucker), viel Personal(Verhältnis Betreuer zu Gruppe ca. 2:5, dazu Moderation und Aufbaugruppe vor Ort)und zeitlichen Vorlauf in Form von Materialbeschaffung, Kontaktanbahnung undRegelungen)Die Projektgruppe lernte von Streifzug zu Streifzug aus ihren Erfahrungen. So betreutedie Moderation ursprünglich auch eine eigene Kleingruppe, was sich als ungünstigeDoppelbelastung erwies und zu Moderationslücken führte. Die Auswertung der vielenStreifzügegestaltet sichaußerdem umsoeinfacher, jeüberlegter dieProtokollvorlageerstellt und jeeinheitlicher undgewissenhafterdiese von denjeweiligenBetreuendengenutzt wird.GenauesArbeiten bei derVergabe vonOrtsnamen,Fotobenennungen und bei der Verwendung von Straßennamen versteht sich dabei vonselbst. Je weniger solcher kleiner Ungenauigkeiten enthalten sind, desto reibungsloserkann eine Auswertung erfolgen.69


Nichtorganisatorische Probleme ergaben sich u.a. dadurch, dass nicht alle Kinder undJugendlichen, in manchen Fällen sogar nur sehr wenige, direkt aus dem Projektgebietbzw. seiner näheren Umgebung stammten bzw. dort wohnen und daher ihre Freizeit z.T.gar nicht dort verbringen. Daher können diese nur wenige hilfreiche Aussagen machen.Im Gegensatz zu kleineren Gemeinden tritt dieser Umstand in urbanen verdichtetenQuartieren zwangsläufig auf, da mit begrenzten räumlichen Abschitten gearbeitetwerden muß, der Einzugsradius von Schulen jedoch in der Regel größer ist. Außerdemhat der jeweiligeBildungsstand derKinder undJugendlichen(z.B. je nachSchulform)Einfluss auf ihreFähigkeiten, sicheine Meinung zuihrer Umwelt zubilden und/oderdiese zukommunizieren,sowie darauf, wieviel ihrer Zeit siedraußenverbringen undwas sie dabei tun. Dies ist in dieser Hinsicht in höherem Maße mit Bildung als mit demAlter verbunden. Die Ergebnisse der Fotostreifzüge (wie auch der Fragebögen) variierendaher in dem Grad ihrer Verwertbarkeit. Andererseits wird die Wohnumgebung vonvielen Kindern und Jugendlichen genutzt – in der Freizeit, <strong>für</strong> ihre Wege und allgemeinals Lebensraum. Sie nehmen auch seine Vor- und Nachteile wahr und haben eineMeinung dazu. Viele dieser Meinungen und die Orte, an denen Kinder und Jugendlichesich tatsächlich aufhalten, was sie dort tun und an Veränderungen brauchen, ist daheram einfachsten und authentischsten durch die direkte Ansprache eben dieser Nutzer zuermitteln. Die direkte Beteiligung der Kinder und Jugendlichen, wie in diesem Falldurch die Streifzüge, sorgt da<strong>für</strong>. Z.T. ist sie sogar die einzige verlässlicheInformationsquelle <strong>für</strong> diese Art von Information.(Übersichtstabelle über die verwendeten Methoden: siehe Anhang)70


ExkursMit anderen Augen: Was sehen Kinder und Jugendliche?** Die Fotos entstanden im Rahmen der Streifzüge mit SchülerInnen im Projektgebiet.71


4.5 Maßnahmen der ÖffentlichkeitsarbeitVera ButtmannUm die Fortführung der <strong>Spielleitplanung</strong> auch nach Ende des Studienprojekts zugewährleisten, braucht es aufmerksame und aktive BürgerInnen, die dieEntscheidungsprozesse der Bezirksverordnetenversammlung kritisch verfolgen und aufdie Beachtung des Spielleitplanes pochen. Maßnahmen müssen umgesetzt und kreativeWege gefunden werden, Schwierigkeiten zu überwinden – BürgerschaftlichesEngagement ist <strong>für</strong> den Erfolg der <strong>Spielleitplanung</strong> essentiell. Dieses Engagement kannmaßgeblich durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit befördert werden. Daher war dasProjekt <strong>Spielleitplanung</strong> nicht nur auf Märkten und Festen in Weißensee vertreten,sondern hat auch eine eigene Auftaktveranstaltung durchgeführt.Neben demInformierenwurden dieseGelegenheitenauch zumBeteiligen genutzt.Denn wo gibt esbessereVoraussetzungenzur Partizipation?Menschen, diegrößtenteils imoder um dasPlangebiet herumwohnen, die sichzudem <strong>für</strong> Kinderund Jugendlichein der Stadtinteressieren, die Zeit mitbringen und oftmals sogar konkrete Vorstellungen zurVerbesserung ihrer Aufenthaltsorte und Wege haben.Gestaltet wurde die Beteiligung folgendermaßen: Bei den Stadtteilfesten wurden Kindergebeten, Fragebögen auszufüllen, außerdem lagen Pläne des Projektgebietes aus.PassantInnen waren aufgefordert, darin <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche relevante Räumezu markieren, indem sie an positive Orte grüne und an negative Orte rote Punktekleben. Was genau ihnen gefällt oder missfällt, konnten die BesucherInnen in einerbeiliegenden Liste festhalten und durch Nummern den entsprechenden Stellen in derKarte zuordnen.72


Auch bei der Auftaktveranstaltung wurde mit Gebietskarten gearbeitet. Da dieBürgerInnen jedoch nicht nacheinander kamen, wie es beim Frühlingsfest auf demCaligariplatz und dem Sozial-Kultur-Markt auf dem Antonplatz der Fall war, sondernalle gleichzeitig beteiligt werden mussten, war ein abgewandeltes Verfahren von Nöten.Anstatt einer individuellen Betreuung wurden Kleingruppen gebildet, in denenTeilnehmerInnen des Studienprojektes zunächst die Gebietskarte vorgestellt undanschließend die Anregungen und Kritik der Gäste gesammelt haben, um sie dann inder Karte zu verorten.Auf den Stadtteilfesten stellte sich die Beteiligung manchmal durchaus schwierig dar:Kaum ein Kind wollte Fragebögen ausfüllen, teils, weil es an Motivation mangelte,häufiger aber wohl, weil die Kinder nicht den Mut aufbrachten, sich auf etwasUnbekanntes einzulassen. Hier wäre es sicher hilfreich gewesen, Anreize, zum Beispielin Form einer kleinen Belohnung, zu schaffen. Außerdem wäre bei einer erneutenDurchführungzu überlegen, obund wie dasFragebogenausfüllen sowiedessen Sinn denKindern besserverständlichgemacht werdenkönnen, um dieHemmschwellezu senken.Erwachsenebeteiligten sichzwar eher alsKinder, dochauch sie kamenselten von selbstauf dieInformationsstände zu. Von Projektteilnehmern angesprochen, zeigten sich die meistenvon ihnen aber interessiert und erklärten sich häufig bereit, durch Einträge in der Kartean der <strong>Spielleitplanung</strong> mitzuwirken.Eine große Erleichterung bei der Kontaktaufnahmewar die Malaktion, die beim Sozial-Kultur-Markt auf dem Antonplatz durchgehend undbeim Frühlingsfest auf dem Caligariplatz wetterbedingt nur am Ende stattfand. EinTisch mit Papier und Stiften lud Kinder ein, zur Frage „Wie sieht meine Traumstadtaus?“ kreativ zu werden. So hielten sich sowohl Kinder als auch Eltern oder sonstigeBegleitpersonen am Stand des Projektes auf, Informationen lasen und hörten sie73


nebenbei, die Atmosphäre war aufgelockert und ein Gesprächsbeginn schnell gefunden.Eine aktive Komponente wie die Malaktion ist nicht nur der lockeren Atmosphärewegen, sondern auch, weil sie Blicke fängt und Aufmerksamkeit erregt, immer dringendzu empfehlen.Bei der Auftaktveranstaltung ging es nicht mehr darum, Interesse zu wecken – dieAnwesenden wären schließlich nicht da gewesen, wäre dies nicht schon im Vorfeldgeschehen.Jedoch ist davonauszugehen, dasseine höhereBeteiligung zuerreichengewesen wäre,hätte man dieeinladenden Flyerund Plakateansprechendergestaltet. Da ihrInhalt undLayout einenmaßgeblichenEinfluss auf dieAttraktivität der Veranstaltung haben, sollte an dieser Stelle nicht an Aufwand gespartwerden. Um insbesondere Eltern anzusprechen, gab es <strong>für</strong> Kinder einBetreuungsangebot, das zwar kaum in Anspruch genommen wurde, als Signal aberdurchaus wichtig war und seine Wirkung entfaltete. Die Ergebnisse der Kleingruppenschließlich sind als wertvolle Informationen in die Bestandsaufnahme eingeflossen.Dank der Kombination aus Kartenmaterial und Text sind die Meinungen derBürgerInnen sehr genau auf einzelne Orte zu beziehen gewesen. Zudem konnteMissverständnissen durch den persönlichen Kontakt vorgebeugt werden. All das führtezu einer beinah ausnahmslosen Verwertbarkeit der Ergebnisse derAuftaktveranstaltung.Weitere Elemente der Öffentlichkeitsarbeit sind eine aktive Pressearbeit und dasInformationsangebot auf einer eigenen Homepage. Kinder- und Jugendarbeit eignet sichaufgrund seiner Thematik und seines Bildmaterials hervorragend <strong>für</strong> diePresseberichterstattung. Die Kontakte wurden teilweise direkt durch die Projektgruppegesucht, teilweise von den Zeitungen selbst aufgenommen. Über das Projekt„<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Modellprojekt Pankow-Weißensee“ wurde in folgendenZusammenhängen berichtet:74


<strong>Berlin</strong>er Zeitung: „Studienprojekt Spielplatz“ vom 02. Oktober <strong>20</strong>09Vor Ort – Stadterneuerung in Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow: „ZwischenBaum und Borke“ vom September <strong>20</strong>09<strong>Berlin</strong>er Woche Weißensee: „Was sich Kinder wünschen“ vom <strong>20</strong>. Mai <strong>20</strong>09Tagesspiegel: „Stadtplanung auf dem Stundenplan“ vom 19. Mai <strong>20</strong>09Tagesspiegel: „Mehr Platz zum Toben“ vom 29. November <strong>20</strong>08Tagesspiegel: „Spielend leicht verbessern“ vom 26. November <strong>20</strong>08Die Berichterstattung hatte eine wichtige Wirkung <strong>für</strong> die Bekanntheit des Projektssowohl im Gebiet, als auch berlinweit. Anfragen aus anderen <strong>Berlin</strong>er Bezirkenverdeutlichten die Wirkung der Presseberichte <strong>für</strong> eine Weiterverbreitung des Themasder kinder- und jugendfreundlichen Stadt.Presseberichte bleiben aufgrund ihrer Natur knapp und verkürzt und können die Tiefedes Themas nur anreißen. Als Komplementärstrategie wurde daher unterwww.spielleitplanung-berlin.de eine eigene Projekthomepage gestartet, die weitereHintergrundinformationen, Abläufe, Termine, Fotomaterial und konkrete Produkte(Berichte und Pläne) verfügbar machte. Für unterschiedlichste Interessierte –insbesondere <strong>für</strong> die lokalen Akteure in Weißensee – stellte dies eine unkomplizierteMöglichkeit dar, das Projekt zu verfolgen und ständig mit den aktuellstenArbeitsständen versorgt zu werden. Für die Rückkopplung von Ergebnissen zu denbeteiligten Kindern, Jugendlichen und deren Eltern bietet sich die Homepage ebenfallsan.75


5 | Bestandserhebung


5.1 EinleitungMagdalena KonieczekDie theoretische Auseinandersetzung mit dem Instrument der <strong>Spielleitplanung</strong> undihren Methoden, mit den Leitlinien und Qualitätszielen ist eine wichtige Vorarbeit. Diedanach folgenden konkreten Schritte im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong> beginnen damit,sich mit dem betroffenen Planungsgebiet vertraut zu machen. Das erfolgt zum einendurch eigene Bestandsaufnahmen, zum anderen durch Befragungen von undKooperation mit den BewohnerInnen und mit den ExpertInnen vor Ort.Dieses Kapitel enthält daher neben der Vorstellung des Projektgebietes auchAusführungen zu den durchgeführten ExpertenInneninterviews, zur Befragung derKinder und Jugendlichen mit Hilfe von Fragebögen sowie zu den diversen Streifzügen anverschiedenen Schulen und Einrichtungen. Nur durch die vielen so gewonnenenErkenntnisse lassen sich Planungsgrundlagen <strong>für</strong> die Ausarbeitung der Maßnahmen <strong>für</strong>den späteren Spielleitplan erheben. So ging es zunächst darum, die praktischen Schrittezu ergreifen und die nötigen AnsprechpartnerInnen <strong>für</strong> die ExpertInneninterviews undvor allem <strong>für</strong> die Befragung und Beteiligung der Kinder und Jugendlichen zu ermitteln.Das Projekt verschaffte sich daher zunächst einen Überblick über die relevantenAnsprechpartner und bemühte sich um Interviewtermine. Dies erwies sich in denmeisten Fällen als vergleichsweise einfach und aufschlussreich <strong>für</strong> die weitereinhaltliche Arbeit.Zusätzlich war es notwendig, die geeigneten Schulen und Kinder- undJugendeinrichtungen des Gebietes zu erfassen und anzusprechen. Zwei Gymnasien, eineHaupt- und eine Grundschule sowie einige Einrichtungen waren bereit, ihre Schützlingean den Beteiligungsaktionen teilhaben zu lassen.Die 152 Fragebögen und diverse durchgeführte Streifzüge mit Teilnehmenden zwischenelf und siebzehn Jahren brachten nicht nur interessante – auf anderem Wege nichterreichbare – Informationen über deren Sicht auf das Projektgebiet und z.T. sehrkonkrete und ausgereifte Wünsche und Änderungsvorschläge.Sie zeigten außerdem, wie auch die ExpertInneninterviews, dass die Lebenswelt und dieAktivitäten der befragten Kinder und Jugendlichen nicht in die Grenzen desursprünglichen Projektgebietes passten.Das Projekt erfuhr allerdings auch die Grenzen und Schwierigkeiten der gewähltenBeteiligungsmethoden.79


5.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung desProjektgebietsThalall Khattab | Daniel Kaeding | Malte Arndt | Michael Kitzing-HöckerDer <strong>Berlin</strong>er Bezirk Pankow befindet sich im nördlichen Teil von <strong>Berlin</strong>. Die BezirkeReinickendorf, Lichtenberg, Mitte und Friedrichshain grenzen am Bezirk Pankow an. Mit363.601 Einwohnern (Pankow in Zahlen, http://www.berlin.de/ba-pankow) ist Pankowder bevölkerungsreichste Bezirk <strong>Berlin</strong>s. Weißensee besteht aus den OrtsteilenPrenzlauer Berg, Weißensee, Karow, Blankenburg, Heinersdorf, Französisch Buchholz,Niederschönhausen, Wilhelmsruh, Buch, Pankow, Rosenthal, Blankenfelde undStadtrandsiedlung Malchow. Das Kerngebiet der <strong>Spielleitplanung</strong> befindet sich imUnterbezirk Weißensee rund um die Langhansstraße südlich des Weißensees. Es wirdim Westen durch die Prenzlauer Promenade, im Norden durch die Pistoriusstraße, imOsten durch die Prenzlauer Allee und im Süden durch die Ostseestraße eingefasst.Diese Straßen stellen jeweils bedeutsame Verkehrsbarrieren dar. Sie sind insbesondere<strong>für</strong> Kinder schwer zu überqueren und bilden daher den Lebensraum desLanghanskiezes sinnvoll ab. Die folgenden Darstellungen nehmen auf dieseGebietsabgrenzung Bezug.An einigen Stellen wurden im Prozess jedoch stärkere Durchlässigkeiten zu denangrenzenden Gebieten festgestellt und das Projektgebiet um diese Gebiete ergänzt. Das"erweiterte" Projektgebiet erstreckt sich daher im Norden bis hinauf zur Rennbahnstraßeund im Osten bis hinein in das Komponistenviertel.Abb. 4: Projektgebiet in <strong>Berlin</strong>, Pankow-Weißensee80


Geschichtliche Entwicklung des GebietesWeißensee entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das damalige Dorfzeichnete sich durch den Weißen See aus, welcher aufgrund des damals reichhaltigenFischbestandes die Erwerbsgrundlage <strong>für</strong> die Bewohner bildete. Weißensee erfuhr imLaufe der Zeit viele Veränderungen. Neben mehreren Teilungen und wechselndenBesitzern wurde es auch Besatzungen ausgesetzt, z.B. während des DreißigjährigenKrieges durch Schweden.Ende des 19. Jahrhunderts entstand neben Weißensee Neu-Weißensee. Man entschlosssich im Jahre 1905, zu einer Gemeinde zu fusionieren, um die <strong>für</strong> ein Stadtrechtnötigen Bedingungen zu erfüllen. Von da an hieß die Großgemeinde „Weißensee bei<strong>Berlin</strong>“. Das Wachstum zog viel Gewerbe an, der Erste Weltkrieg hemmte jedoch denweiteren Ausbau Weißensees. Zwei Jahre nach dem 1. Weltkrieg verlor der Bezirk seinekommunale Eigenständigkeit, da er mit Hohenschönhausen, Malchow, Falkenberg undWartenberg zum 18. Verwaltungsbezirk von <strong>Berlin</strong> zusammengelegt wurde. DasWachstum und der Ausbau des Stadtteils gingen jedoch weiter, zahlreiche Bautenwurden errichtet. Es folgte der Zweite Weltkrieg, durch den die Entwicklung Weißenseeserneut unterbrochen wurde. Nach Beendigung des Krieges waren ca. 16 % derWohngebäude und der Infrastruktur zerstört. Weißensee erlitt damit deutlich wenigerKriegsschäden als viele andere <strong>Berlin</strong>er Gebiete und weist bis heute einen hohenAltbaubestand und in weiten Teilen eine verdichtete Bockrandstruktur auf.Pankow und damit Weißensee wurden nach dem Krieg Teil der DDR. Anfang der 50erJahre begann man, Bau- und Kriegslücken zu schließen und ab 1959 neueWohngebiete in Weißensee zu bauen. Durch die Teilerneuerung nach dem Krieg undden weiteren Ausbau bis in die 90er Jahre wurde Weißensee zu einem Mischgebiet.Neben den vielen Neubauten siedelte sich Gewerbe entlang der Straßen an.Trotz des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und einzelnerErhaltungsmaßnahmen war Weißensee, wie viele Stadtteile in diesem Bereich <strong>Berlin</strong>s,von einem hohen Sanierungsbedarf gekennzeichnet. Es finden sich bis heuteverschiedene Baulücken und sanierungsbedürftige Häuser im Ortsteil. 1994 wurdenTeile des angrenzenden Komponistenviertels sowie des Gebiets nördlich der <strong>Berlin</strong>erAllee formell als städtebauliches Sanierungsgebiet ausgewiesen. Ziele der Sanierungwaren erstens die Verbesserung der Infrastruktur und zweitens die Aufwertung desLebensraumes durch die Gestaltung der öffentlichen Räume wie Grünflächen undSpielplätze. Dadurch wollte man eine Verbesserung der Umgebung <strong>für</strong> Familien sowieeine Stärkung von Gewerbe und Einzelhandel erreichen.Aktuell ziehen stetig mehr Menschen nach Weißensee. Das liegt an den steigendenMieten in den Nebenbezirken wie Prenzlauer Berg, welche die Bürger zwingen, nachpreiswerteren Wohnungen zu suchen. Besonders Familien zieht es nach Weißensee,81


denn neben dicht bebauten Gebieten, in denen man vergleichsweise preiswertenWohnraum findet, bietet dieser Stadtteil ein großes Freizeit und Kulturangebot. Orte wieder Weiße See, der Jüdische Friedhof, die „Brotfabrik“, das Kino „Toni“ oder das „Frei-Zeit-Haus“ bilden ein Ausflugsziel <strong>für</strong> Bürger auch über den Ortsteil hinaus und bietenspeziell <strong>für</strong> Kinder und Familien eine gute Freizeitgestaltung in Weißensee.Bestehende PlanungenFlächennutzungsplanAbb. 5: Auszug des Flächennutzungsplans (mit Umrandung des Projektgebietes)Das Projektgebiet rund um die Langhansstraße ist größtenteils als allgemeinesWohngebiet gekennzeichnet. Eine Ausnahme bildet ein Mischgebietsabschnitt, der sichvom westlichen Kerngebietsrand entlang der Lehderstraße durch den südlichen Teil desKerngebiets zieht und im Osten an der <strong>Berlin</strong>er Allee abgeschlossen wird. Diese beidenNutzungen sind auch während der Bestandsaufnahme ohne Abweichungen deutlichgeworden, wobei die Bebauung des Mischgebiets an der Lehderstraße einen hohenLeerstand aufwies.Die <strong>Berlin</strong>er Allee ist als Einzelhandelskonzentration und im StEP Zentren <strong>20</strong><strong>20</strong> als„Besonderes Stadtteilzentrum“ gekennzeichnet. Es erfüllt eine wichtigeVersorgungsfunktion <strong>für</strong> das Gebiet, steht jedoch in der Gefahr eines schleichendenFunktionsverlusts. Im Wettbewerb um eine Teilnahme am Förderprogramm „AktiveZentren“ konnte die <strong>Berlin</strong>er Allee nicht erfolgreich platziert werden.82


J*"*@"-.%* ,)*"+%Des Weiteren erkennt man einen Grünzug, beginnend am Pistoriusplatz (einschließlich),welcher Teil einer übergeordneten Grünverbindung ist, die sich von Heinersdorfnordwestlich des Kerngebiets bis zum Park am Weißen See und sich von daauch weiter nach Osten erstreckt.,)*"+%()*"+%J"&()*"+%()*"+%()*"+%()*6XIX-16Y%&)%*()*"+%höheJ*%(B5D' ()*"+%,)*"+%7*5G%#"$%>%*)."()*6()*"+%,)*6!%Q%*.%/G()*"+%()*"+%109?G?&&%%'$()"&*#+9*%&&'3-5K*"2."2(()*6I"#3."#(':()(%%'=*/-.'C%/#%*)'7*%#0&"2%*8?&&%%>%/#%*($5*Z%* ()*"+%I%.$%*'92()"Q'8?$5&Z'IV-12\"G@2*3%*Weißensee ,)*@4"+=7&")0*8)Kirchgemeinde1*$??.3@3?,-&#."XVIII-587"2&'89*"((%' ,)*"+%95%).%'9%5*3'8K&"#B'8,)*6,5$)B%' ()*69#@+)&2-&=+-&#.":>"$.3@()*6()*"+%1"23"*$%*()*"+%XVIII-58-1K%$D/3'!/*@"-.';&")0()*"+%,B$5"$*8)L"&B%#@%*3%*K2(-.',)6:;2+"


wurden. Lediglich der Bebauungsplan XVII – 56 bzw. XVII – 56-1 erfuhr einegeringfügige Änderung: Statt einer geplanten Kita entsteht dort nun ein Wohnhaus mitGemeinschaftsgarten sowie ein Kinderspielplatz.SanierungsgebieteAbb. 7: Das Sanierungsgebiet Komponistenviertel.Das nahegelegene Komponistenviertel ist ein Sanierungsgebiet, das im Zuge des erstenGesamtberliner Stadterneuerungsprogramms zwischen 1993 und 1995 zu einemsolchen erklärt wurde und dadurch eine deutliche Aufwertung erfahren hat.Es gibt entsprechende Überlegungen, den Kernbereich des Projektgebietes der<strong>Spielleitplanung</strong> um die Langhansstraße ebenfalls als Sanierungsgebiet auszuweisen,was die Umsetzung einiger Maßnahmen (vgl. Kapitel 7) durch die zusätzlichen Mittelerheblich erleichtern würde. Aktuell befindet sich das Gebiet um die Langhansstraßeauf einer Liste mit 13 anderen Gebieten, die nach vorbereitenden Untersuchungen zumSanierungsgebiet erklärt werden können. Die vorbereitenden Untersuchungen sollen imJahr <strong>20</strong>10 abgeschlossen sein.ErschließungDer folgende Abschnitt behandelt die verkehrsräumliche Erschließung desProjektgebiets. Dazu wird die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr undan das Zentrum beziehungsweise die Stadtautobahn analysiert. Im Anschluss werdendie Verkehrsmengen im Gebiet sowie die, durch den Verkehr hervorgerufene,Lärmbelastung betrachtet.84


Verkehrsräumliche ErschließungAbb. 8: Anbindung an das ÖPNV-Netz.Das Gebiet ist gut an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. DieTramlinien M 2 (Heinersdorf/Alexanderplatz), M 4 (Zingsterstraße/Hackescher Markt),M 13 (Seestraße/Warschauer Straße) und 12 (Pasedagplatz/Am Kupfergraben), sowiedie Buslinien 156 (S Storkower Straße/S Prenzlauer Allee), 158 (Ostseestraße/Sund255 (Schwarzelfenweg/U Osloer Straße) führen durch das Gebiet. Die Metrotramlinienbieten hier eine 24 Stunden Beförderung mit minimal 5 Minuten und maximal 30Minuten Taktung, zusätzlich fährt der Nachtbus N 50 (U Tierpark/Hugenottenplatz)durch das Gebiet. Südlich befinden sich die zwei S-Bahnhöfe Prenzlauer Allee undGreifswalder Straße, mit denen man Anschluss an den <strong>Berlin</strong>er S-Bahn-Ring erhält.Im Westen begrenzt die Bundesstraße 109 (Prenzlauer Promenade, Am Steinberg) dasGebiet und bietet Anschluss an die Stadtautobahn A114 im Norden sowie im Süden andas Zentrum und die Straße Unter den Linden. Im Osten grenzt die Bundesstraße 2(<strong>Berlin</strong>er Allee) das Gebiet ab. Sie bietet im Norden Anschluss an den <strong>Berlin</strong>er RingA10 und im Süden über den Alexanderplatz und die Grunerstraße Anschluss an das<strong>Berlin</strong>er Zentrum.85


Die Erschließung des Gebiets mit Radwegen ist hingegen unzureichend erfolgt. Lediglichan den Hauptverkehrsstraßen im Süden (Ostseestraße) und Westen (PrenzlauerPromenade) finden sich Radwege; wenn man über die Grenzen des Kerngebiets geht,finden sich noch auf der Gustav-Adolf-Straße im Norden sowie auf der Gürtelstraße imOsten weitere Radwege, weshalb insgesamt von einer starken Barrierewirkung derHauptverkehrsstraßen auf die Mobilität von Kindern ausgegangen werden kann.VerkehrsmengenBetrachtet man die Verkehrsmengenkarte, fallen einem mehrere Straßen als vielbefahren ins Auge. Diese sind zum einen die das Gebiet begrenzendenHauptverkehrsstraßen: Die mit mehr als 15.000 Kfz am Tag befahrene PrenzlauerPromenade im Westen, die mit <strong>20</strong>.000-30.000 Fahrzeugen am Tag befahreneOstseestraße im Süden, die mit mehr als 30.000 Kfz am Tag befahrene <strong>Berlin</strong>er Allee imOsten sowie die mit 10.000-15.000 Kfz befahrene Pistoriusstraße im Norden. Im Gebietliegend befinden sich als Hauptverkehrsstraßen die Roelckestraße, die das Gebiet mitmehr als 15.000 Kfz pro Tag mittig von Norden nach Süden durchschneidet, die Gustav-Adolf-Straße mit 5.000-10.000 Fahrzeugen als diagonale Verbindung vonPistoriusstraße und Prenzlauer Promenade sowie letztlich die Langhansstraße, die mittigvon Ost nach West durch das Gebiet führt, mit 5.000-10.000 Kfz pro Tag. Durchletztere verläuft eine Straßenbahntrasse mit 5 Minuten-Taktung und dadurch starkerBarrierewirkung.Abb. 9: Verkehrsmengen86


VerkehrslärmDie Verkehrslärmkarte zeigt naturgemäß die gleichen Auffälligkeiten wie dievorangegangene Verkehrsmengenkarte. Auch hier sind es die gebietsbegrenzendenStraßen und die Verkehrsachsen des Gebiets Roelckestraße/ Langhansstraße/ Gustav-Adolf-Straße mit mehr als 75 Dezibel Schallpegel. Somit liegen die Lärmwerte auf denVerkehrsachsen innerhalb des Gebiets auf dem gleichen Lärmniveau wie dieAbb. 10: Verkehrslärmumliegenden Hauptverkehrsachsen. Geschlossene Blockrandstruktur führt dazu, dassBlockinnenbereiche jedoch vergleichsweise ruhig bleiben. Aus Experteninterviews gehthervor, dass alle Nord-/Süd-Querungen als Durchfahrtstraßen genutzt werden undsomit Probleme darstellen, auch wird das Gebiet als zu laut empfunden.87


BevölkerungUm das Projektgebiet einordnen zu können, betrachten wir die Kenndaten wie Alter,Anteil der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, Wanderungssaldo und Anteil derausländischen Bevölkerung und setzen diese in Relation zum <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt.Einwohnerverteilung und -dichteAbb. 11: EinwohnerdichteDas Projektgebiet (Kernbereich) hat 13.439 Einwohner, davon 1.794 Kinder undJugendliche. Die durchschnittliche Einwohnerdichte beträgt in Weißensee 70 Ew/haund liegt über dem Durchschnitt des <strong>Berlin</strong>er Stadtgebiets (37 Ew/ha), jedoch unter derEinwohnerdichte der Innenstadtbezirke (111,5 Ew/ha). Eine besonders hoheEinwohnerdichte findet sich im Nordwesten am Steinberg und an der westlichenPistoriusstraße, außerdem im Osten rund um den Antonplatz. Parzellen mitunterdurchschnittlicher Einwohnerdichte finden sich im Bereich der GewerbegebieteLehderstraße und Ostseestraße. Verglichen mit den angrenzenden Gebieten liegt unserProjektgebiet damit im Durchschnitt, nördlich in Richtung Stadtrand fällt diedurchschnittliche Einwohnerdichte ab und südlich in Richtung Innenstadt steigt dieEinwohnerdichte an.88


AltersstrukturDas Durchschnittsalter der Bezirksregion IX, in der sich das Projektgebiet befindet, liegtbei 40 Jahren und befindet sich damit leicht unter dem <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt von 42,5Jahren (vgl. Bevölkerungsprognose <strong>Berlin</strong>-Brandenburg). Eine Übersicht derAltersgruppen bietet das folgende Diagramm.Altersstruktur70.0060.0050.0040.0030.00<strong>20</strong>.0010.000.000‐unter6 6‐unter18 18‐unter2525‐unter6565‐unter8080undälterProjektgebiet<strong>Berlin</strong>Tab. 4: AltersstrukturInsgesamt liegen die Alterskennwerte der Bezirksregion nah an den ZahlenGesamtberlins, es gibt keine signifikanten Abweichungen.900800700600500400300<strong>20</strong>01000Menschen unter 18 Jahren0‐6 6‐10 10‐14 14‐18AnzahlTab.5: Alter der Kinder und Jugendlichen89


AltersgruppeinJahrenBevölkerungsanzahl0‐6 8156‐10 36110‐14 28414‐18 334Tab. 6: Alter der Kinder und Jugendlichen in absoluten ZahlenDer Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen beträgt im Projektgebiet 13,35% und liegtdamit leicht unter dem <strong>Berlin</strong>er Schnitt von 14,5% (vgl. Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong>). ImZeitraum zwischen dem 31.12.<strong>20</strong>00 und 31.12.<strong>20</strong>07 hat sich die Anzahl an Kindernund Jugendlichen in Weißensee um 598 auf 4.176 verringert. Besonders auffällig ist dieTatsache, dass in diesem Zeitraum die Altersgruppe zwischen zehn und 18 einenVerlust von 987 Personen aufweist, während die Anzahl der Null- bis Zehnjährigen um389 gestiegen ist. (vgl. Bezirksamt Pankow, <strong>20</strong>08, S. 7) Diese Entwicklung lässt sichauch in der aktuellen Altersstruktur unter 18-Jähriger im Projektgebiet ablesen, wobeider im Vergleich zu den anderen Altersgruppen verhältnismäßig hohe Anteil Null- bisSechsjähriger besonders auffällig ist (Tab. 5).BevölkerungsbewegungAbb. 12: WanderungssaldoDie Wanderungsbewegungen in der Verkehrszelle 1532 insgesamt sind mit 38,1% zu28,2% in Gesamtberlin überdurchschnittlich und zeigen, dass es ein Gebiet mit relativviel Zu- und Abwanderungen ist. Das Wanderungssaldo <strong>20</strong>07 ist mit 0,3% positiv undzeigt, dass das Gebiet einen (geringen) Bevölkerungszuwachs erlebt. Im Gegensatz zurGesamtbevölkerung der Verkehrszelle ist bei der Bevölkerungswanderung von Kindernein negatives Gesamtsaldo von 6,7% zu verzeichnen. Der Verlust von Kindern durch90


Wanderung ist somit fast zehnmal so hoch wie in Gesamtberlin. (vgl. Senatsverwaltung<strong>für</strong> Stadtentwicklung, <strong>20</strong>08)Arbeitslosenanteil, Sozialunterstützung und Kinderarmut4540353025<strong>20</strong>151050VerkehrszelleGesamt<strong>Berlin</strong>Tab.7: ArbeitsloseDie Arbeitslosenzahlen im Projektgebiet liegen im <strong>Berlin</strong>er Vergleich über demDurchschnitt: Der Arbeitslosenanteil mit 13% zu 10,2%, die Zahl derLangzeitarbeitslosen mit 5,4% zu 4%. Das gilt ebenso <strong>für</strong> die Jugendarbeitslosigkeit,auch hier liegt das Gebiet mit 8% zu 6,1% über dem <strong>Berlin</strong>er Schnitt.Bei der Sozialunterstützung außerhalb von Arbeitslosigkeit sieht es anders aus. ImVergleich zu <strong>Berlin</strong> sind mit 12,8% weniger Menschen auf Unterstützung angewiesen alsim <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt mit 13,9% (vgl. Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung <strong>20</strong>08).Andere Verhältnisse zeigen sich bei der Kinderarmut: Die Armutsquote von 32,7% liegtdeutlich unter dem landesweiten Schnitt von 38%. Ähnliches lässt sich bei derZunahme der Kinderarmut beobachten: Während in ganz <strong>Berlin</strong> die jährlicheZuwachsrate bei 2,8% liegt, beträgt sie im Gebiet lediglich 1,5%. Somit nimmt zwar dieVerarmung von Kindern stetig zu, allerdings ist keine so schnelle Zuwachsrate wie inanderen Bezirken zu erwarten (Tab. 7).91


Ausländeranteil16141210864<strong>20</strong>5.313.54.311.73.40.310.2 0.5 1 1.1 1.3 1.50.62.31.2Projektgebiet<strong>Berlin</strong>Tab. 8: AusländerDer Anteil ausländischer Bürger an der Gesamtbevölkerung ist im Projektgebietwesentlich geringer als im Landesschnitt. Hier hat die Verkehrszelle insgesamt einenAnteil von 6,1%, bei Kindern 4,3%, im Gegensatz zu 14% Anteil in <strong>Berlin</strong> (11,7%). Auchaufgeschlüsselt nach Herkunft ist der Anteil ausländischer Bürger im Gebiet geringer,besonders deutlich zeigt sich das bei türkischstämmigen Bürgern, die mit 0,3% zu 3,4%im Projektgebiet gerade einmal ein zwölftel des <strong>Berlin</strong>er Anteils einnehmen (Tab. 8).Soziale EinrichtungenObwohl bei der Bevölkerungsentwicklung der unter Zehnjährigen positive Tendenzen zuerkennen sind, ist ein Mangel an Einrichtungen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche besondersim Westteil des Gebiets festzustellen. Bei der Befragung der Experten vor Ort wiesendiese gerade auf die schwere Situation von Jugendlichen im Gebiet hin – hier bestehtein besonderer Handlungsbedarf. Auf die bereits vorhandenen sozialen Einrichtungenund die Bildungssituation wird im Folgenden genauer eingegangen. Das Gebiet rund umdie Langhansstraße bietet in fünf Kindertagesstätten 535 Kindern Platz, wobeianzumerken ist, dass sich sämtliche Kindertagesstätten im zentralen bis östlichen Teildes Gebietes befinden. Zwei Gymnasien, eine Oberschule und zwei Grundschulen bieteninsgesamt Platz <strong>für</strong> 2.563 Kinder (vgl. Bezirksamt Pankow, <strong>20</strong>08, S. 13f), wobei diekatholische Theresienschule sowie die Klax-Grundschule keine öffentlichenEinrichtungen sind. Des Weiteren gibt es drei Kinderfreizeitstätten mit einerGesamtkapazität von mindestens 276 (vgl. Bezirksamt Pankow, <strong>20</strong>08, S. 10). Hierbeirichten sich die Einrichtungen „MAXIM“ und „Hof 23“ an alle Kinder und Jugendlichenaus Weißensee, während die dritte Freizeitstätte ein Schulclub der Heinz-Brandt-92


Oberschule ist. Neben diesen Einrichtungen ist auch die Jugendsozialhilfe-Organisation„Gangway“ in Weißensee aktiv. Die Zuständigkeit regelt sich über ein gemeinsamesStadtteilbüro <strong>für</strong> Prenzlauer Berg und Weißensee.Abb. 13: Einrichtungen93


Tab. 9: EinrichtungenVerteilung der EinrichtungenDie genannten Einrichtungen verteilen sich wie folgt: Im östlichen Teil des Gebietesfinden sich die Primo-Levi-Oberschule, zwei Kindertagesstätten sowie die beidenJugendeinrichtungen „MAXIM“ und „Hof 23“. Während es im südlichen Teil außer zweiKitas keine weiteren Einrichtungen gibt, befinden sich im Westen nur die Grundschuleam Hamburger Platz sowie die Klax-Grundschule. Dagegen ist der zentrale Teil mit derHeinz-Brandt-Oberschule, der katholischen Theresienschule, zwei Kitas und dreiJugendeinrichtungen ausgestattet. In fußläufigem Abstand (ungefähr 250m) vomGebietsrand befinden sich weiterhin folgende Einrichtungen: Westlich vom Projektgebietliegt eine, südlich liegen zwei Kindertagesstätten. Sieben weitere Kitas befinden sichöstlich vom Gebiet. Hier sind auch noch zwei Sonderschulen, die Picasso-Grundschuleund vier Jugendeinrichtungen zu finden. Nördlich sind eine Jugendeinrichtung, siebenKitas, eine Grundschule sowie zwei sonstige und zwei Oberschulen vorhanden.Die kürzesten Wege, um zu einer der genannten Einrichtungsarten zu gelangen, hatman vom östlichen oder nördlichen Gebietsteil aus. Hier ist eine Konzentration anEinrichtungen festzustellen. Je weiter man sich in diese Richtungen bewegt, destomehr und unterschiedlichere Einrichtungen sind vorhanden.94


Spielplatzplanung <strong>für</strong> den Bezirk PankowNatürlich halten Kinder sich nicht nur in den genannten Einrichtungen auf, sondernverbringen einen großen Teil ihrer Zeit im Freien, vorzugsweise auf Freiflächen oderSpielplätzen. Damit es genügend und gut ausgestattete Spielplätze gibt, hat der BezirkPankow zuletzt <strong>20</strong>04 einen Spielplatzplan aufgestellt. Dieser zeigt den notwendigenVersorgungsgrad in Abhängigkeit der Einwohner der zu Grunde gelegtenPlanungseinheit und den aktuellen Bestand.Der Spielplatzplan ist in zwei Bände aufgeteilt. Im ersten Teil wird der Bestanderhoben, um einen Überblick zur aktuellen Spielplatzsituation zu schaffen. Im zweitenTeil, der Planung, werden mögliche Erweiterungen, Mitnutzungen oder Neubauten vonSpielflächen aufgezeigt und erörtert, wie sich diese Maßnahmen im Nachhinein auf dieVersorgung auswirken.Die privaten Spielflächen sind nicht flächendeckend durch den Bezirk erhoben. Sie sindseit dem Jahr <strong>20</strong>00 nicht mehr genehmigungspflichtig. Die Bauaufsicht kontrolliert dieEinhaltung und Umsetzung der Spielflächen daher nicht mehr.Aufbau & Erklärung des SpielplatzplansDer wichtigste Bestandteil eines Spielplatzplanes sind die Datenblätter. Hier werden dieeinzelnen Bereiche und ihre unterteilten Versorgungseinheiten beschrieben: „Zurbesseren Einschätzung der Situation hinsichtlich der Versorgung mit Spielplätzen wirdein Stadtbezirk in Versorgungsbereiche unterteilt. Diese liegen innerhalb der Grenzender statistischen Gebiete. Es sind Wohngebiete mit einem maximalen Durchmesser von2 bis 3 km. Bei der Abgrenzung dieser Gebiete sind folgende Kriterien entscheidend:1. Verkehrsbarrieren2. wechselnde Baustruktur3. wechselnde Nutzungsstruktur.“(<strong>Berlin</strong>er Spielplatzplan,http://www.berlin.de/imperia/md/content/bapankow/pdfdateien/26.pdf, BezirksamtPankow von <strong>Berlin</strong>, <strong>20</strong>04)Zum Einstieg werden <strong>für</strong> jede Versorgungseinheit der Bestand, das Defizit, derVersorgungsgrad und die Dringlichkeitsstufe <strong>für</strong> etwaige Erweiterungen dervorhandenen Spielflächen dargestellt. Der Bestand wird in Brutto (Gesamtflächeöffentlicher Spielplätze) und Netto („bebaute“ Spielplatzflächen mit Spielgeräten)unterteilt. Der Nettobedarf wird mit einem Quadratmeter pro Einwohner alsReferenzgröße angegeben. Aus dem Bestand und Bedarf errechnet sich das Defizit in95


Quadratmetern und wird zusätzlich in Prozent angegeben, woraus sich die Bewertungder Dringlichkeit ergibt. Zusätzlich werden der Kinderanteil und die Versorgungslagemit privaten Spielplätzen in die Dringlichkeit einbezogen. Ein hoher Kinderanteil erhöhtdabei die Dringlichkeit, ein hohes Angebot an privaten Spielflächen verringert sie. Dabeiist, wie oben erwähnt, die Versorgungslage mit privaten Spielplätzen nicht bekannt undwird daher geschätzt: „Da die privaten Spielplätze nicht bearbeitet wurden, wurde ihrVersorgungsgrad gemäß Bebauungsstruktur ermittelt. Dies muss als schematischeBewertung betrachtet werden.“ (<strong>Berlin</strong>er Spielplatzplan,http://www.berlin.de/imperia/md/content/bapankow/pdf-dateien/26.pdf, BezirksamtPankow von <strong>Berlin</strong>, <strong>20</strong>04)Die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs ist in fünf Stufen unterteilt, wobei „5“ keinenund „1“ den höchsten Handlungsbedarf darstellt. Mögliche „Objekte“, also Spiel- oderFreiflächen, werden angegeben, die ausgebaut, umgebaut oder erweitert werdenkönnen. Eine Tabelle dazu zeigt jeweils, welche der vorher genannten Objekte verändertwerden sollen und darum als Planungsstandort dienen können. Weiterhin wird dasPlanungsziel, also der Zustand der Fläche nach Beendigung aller Maßnahmen,angegeben. Die Beschreibung der Versorgungseinheit endet mit einem Resümee, ob undwie die Spielplätze sich verändern beziehungsweise neu bauen lassen.Versorgungseinheiten im ProjektgebietAbb. 14: Übersicht über die Versorgungsstufen <strong>für</strong> öff. Spielpätze (FIS-Booker)96


Zum Projektgebiet gehören die Versorgungseinheiten 8 A, 9 E, 11 B, 11 C und 11 D.Beim Betrachten der Übersichtsgrafik fällt sofort auf, dass außer derVersorgungseinheit 8 A alle Versorgungseinheiten im Projektgebiet dunkel (in derFarbversion rot) dargestellt sind, also erhebliche Mängel hinsichtlich der Versorgung mitSpielflächen aufweisen. Einige Versorgungseinheiten weisen trotz hohem Kinderanteilkeinen öffentlichen Spielplatz in ihrem Gebiet auf. Eine genaue Aufschlüsselung ist imSpielplatzplan des Bezirksamtes Pankow zu finden. (http://www.berlin.de/bapankow/verwaltung/aun/spielplatzplanung.html)Gegenwärtig (<strong>20</strong>09) besteht ein öffentliches Spielflächenangebot im Kernbereich desProjektgebiets von 3.122 m². Gemessen an dem <strong>Berlin</strong>er Zielwert von 1 m²/Personbleibt ein Defizit von 10.317 m² an Spielfläche. Die Empfehlungen aus demSpielplatzplan ermöglichen es, dieses Defizit um fast 50% zu senken.Es zeigt sich hier bereits, dass aufgrund der hohen Bevölkerungs- und Baudichte der<strong>Berlin</strong>er Zielwert (der im Vergleich deutlich die untere Zielgrenze deutscher Kommunendarstellt) im Gebiet selbst nicht erreicht werden kann. Der Mangel an Freiflächen istund wird auch in Zukunft ein deutliches Problem <strong>für</strong> Kinder und Jugendlichedarstellen. Zusätzlich gilt, dass aufgrund der aktuellen Finanzsituation des Bezirks vieleder Planungen zur Verbesserung der aktuellen Situation nicht umgesetzt werdenkonnten und dies voraussichtlich auch vorerst nicht werden. Die Planungen werdenjedoch bis zu ihrer Umsetzung in jeden neuen Spielplatzplan übernommen.Aufgrund der Verdichtung im Gebiet werden auch im Spielplatzplan die Doppelnutzungvon Flächen, insbesondere Schulhofflächen, <strong>für</strong> das öffentliche Kinderspiel empfohlen.Bisher wurden jedoch keine Flächen <strong>für</strong> diese Zweck geöffnet. Vorbehalte besteheninsbesondere hinsichtlich der möglichen Vandalismus- und Versicherungsprobleme.Beispiele aus anderen Großstädten (z.B. Hamburg oder München) oder anderen <strong>Berlin</strong>erBezirken (z.B. Charlottenburg-Wilmersdorf) zeigen hier jedoch, dass eine solche Öffnunggrundsätzlich möglich ist.FazitDas Angebot an Spielflächenangebot ist quantitativ und qualitativ starkverbesserungsfähig, wie der Spielplatzplan deutlich aufzeigt. Hier und auch in derFührung der Kinder zwischen den Spielmöglichkeiten ist eine Untersuchung im Rahmeneiner <strong>Spielleitplanung</strong> unbedingt anzuraten, um zum einen die Sicherheit derHeranwachsenden beim Überqueren der vielen Verkehrsbarrieren zu gewährleisten, zumanderen den Straßenraum <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche wieder erlebbar zu machen undsomit die Kinder- und Jugendfreundlichkeit des Gebiets zu erhöhen. Der hohe Anteil anBrachflächen und leer stehenden Gebäuden, zum Beispiel entlang der Lehderstraße,bietet durch entsprechende Zwischennutzungen ein großes Potential zur Reduzierungdes Spielflächendefizits.97


Die Versorgung mit Schulen und Kindertagesstätten ist im erweiterten Projektgebietausreichend, im Zusammenhang mit weiteren Untersuchungen sollte auch hierverstärkt auf die Erreichbarkeit und das Umfeld dieser Einrichtungen geachtet werden.Positiv hervorzuheben sind die Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Langhansstraßeoder dem Komponistenviertel, wobei die ungleiche Verteilung dieser Einrichtungenzwischen dem West- und Ostteil des Kerngebiets ein Problem darstellt und, unterHinzunahme der Flächennutzungsplanung (großflächige Mischgebiete im Nordwestendes Kerngebiets)und des hohenVerkehrsaufkommens (PrenzlauerPromenade,Gustav-Adolf-Straße), eine <strong>für</strong>Kinder geringeAufenthaltsqualitätim westlichenund südlichenTeil desProjektkerngebietsvermuten lässt.Durch denniedrigen Anteilausländischer Bürger ist eine entsprechende Verhältnismäßigkeit bei den an denMaßnahmen teilnehmenden Kindern zu erwarten. Inwiefern dies durch Schulkinder ausanderen Bezirken ausgeglichen wird und unsere Maßnahmen beeinflusst, mussentsprechend beobachtet werden.Der Ausblick auf eine eventuelle Ausweisung des Gebiets Langhansstraße alsSanierungsgebiet bietet eine interessante Perspektive, wie die Entwicklung desKomponistenviertels zeigt. Die angespannte Haushaltslage im Bezirk erschwert dieUmsetzung von Maßnahmen, die ein Spielleitplan vorsieht, erheblich (vgl. Kapitel 7.4);mit den Mitteln aus der Städtebauförderung und den mit einer Ausweisung alsSanierungsgebiet einhergehenden rechtlichen Möglichkeiten wäre eine Realisierung derMaßnahmen entsprechend leichter. Zudem erfährt eine von derBezirksverordnetenversammlung <strong>Berlin</strong>-Pankow verabschiedete <strong>Spielleitplanung</strong> imZuge stadtplanerischer Maßnahmen eine besondere Bedeutung, sodass dasProjektkerngebiet in Sachen Kinder- und Jugendfreundlichkeit eine deutlicheAufwertung erfahren würde, was nach Auswertung der Gebietsdaten und Interviewsinsbesondere im Bereich der Freiraumversorgung und Verkehrssituation dringendnotwendig ist.98


ExkursKinder willkommen? Im Weißenseer Schilderwald99


5.3 Ergebnisse der ExperteninterviewsLex FaberEin wichtiger Teil des Spielleitplanverfahrens ist, neben der Beteiligung der Kinder undJugendlichen, auch die Einbindung und Befragung von “erwachsenen Experten” in dasVerfahren. Die theoretischen Grundlagen hierzu wurden bereits im Kapitel 4.2 erläutert.Im folgenden wird die konkrete Durchführung dieser Etappe eingegangen.Im Zeitraum vom 21. Januar <strong>20</strong>09 bis zum 10. Februar <strong>20</strong>09 wurden 18 Interviews mitVertreterinnen von politischen Parteien (CDU, SPD), verschiedenen Fachämtern(Jugendamt/Jugendhilfeplanung, AUN/Spielplatzplanung und Amt <strong>für</strong> Planen undGenehmigen), Freizeiteinrichtungen (FreiZeitHaus, Fipp, Freiraum und Hof23),Kindertagesstätten (KiGa Nordost und KiTa Sankt Josef) sowie anderen lokalen sozialenInitiativen (Brotfabrik, Interessengemeinschaft Weißensee und Mitgestalter) geführt. Zueinem späteren Zeitpunkt fanden dann noch Gespräche mit VertreterInnen derGESOBAU, der Polizei (Präventionsbeauftragter Bereich Straßenverkehr - Abschnitt 14)und des Tiefbauamtes statt. Aus diesen ein- bis zweistündigen Interviews wurden <strong>für</strong>den weiteren Verlauf des Verfahrens wichtige Informationen über dieRahmenbedingungen vor Ort, den Stärken und Schwächen des Gebietes sowiekonkreten Handlungsbedarfen gezogen. Die Übersicht und Angaben zu den geführtenInteriviews ist Anhang 10.2 zu entnehmen.VorgehenFür die Befragungen wurde ein allgemeiner Leitfaden als methodisches Instrumentausgearbeitet, um so die Vergleichbarkeit und Qualität der Ergebnisse sicherzustellen.Bestandteil dieses Leitfadens waren folgende Oberpunkte (immer in Bezug auf dasGebiet):Stärken und Schwächen, Potentiale und Probleme,Lebensqualität im Allgemeinen,Situation der Kinder und Jugendlichen im Speziellen,Aufenthaltsorte, Einrichtungen und Initiativen sowieFortbewegung von Kindern und Jugendlichen.Zu diesen Kategorien wurden den jeweiligen ExpertInnen, je nach persönlichem Wissen(Fachrichtung, Erfahrungen in dem Gebiet, Wohnort etc.), eine Vielzahl von Fragengestellt. Darüber hinaus wurden ihnen zum Ende der Interviews die Möglichkeitgegeben ihre Erwartungen an unser Projekt zu formulieren. Dabei wurden oft sehrnützliche Hinweise <strong>für</strong> unsere Arbeit geliefert.100


Effekte der ExperteninterviewsNeben der Informationsgewinnung waren mit den persönlichen Experteninterviewsweitere positive Effekte verbunden. Diese lassen sich folgendermaßen skizzieren:Öffentlichkeitsarbeit: die Akteure im Gebiet kamen so schon in dieser frühen Phase mitdem Projekt in Kontakt. Durch Mundpropaganda und Berichte in den diversen Gremienund Vereinen, indenen dieInterviewpartneraktiv sind,werdenInformationen zuunserem Projektbreit gestreut,Partner <strong>für</strong>spätereZusammenarbeitfinden undsensibilisieren,von dem Wissender „lokalenExperten“profitieren, Vorbereitung der Verstetigung der <strong>Spielleitplanung</strong> nach Projektende durchmöglichst breite Einbindung der Akteure in den Planungsprozess.AuswertungZum leichteren Verständnis ist die Zusammenfassung der Ergebnisse der Interviews infolgende Kategorien eingeteilt und auf Kernlinien zusammengefasst:Allgemeine AussagenInsgesamt wird der Raum zur Gestaltung durch Kinder vermisst: Es existieren keineaußergewöhnlichen Abenteuer- oder Bauspielplätze - dies obwohl es im Gebietgenügende Brachflächen gibt, die man zu solchen Orten umfunktionieren könnte.Aus der Sicht der befragten Ämtern spricht nichts gegen eine systematische Beteiligungvon Kindern- und Jugendlichen. Rechtlich gäbe es hier keine Einwände und auch dieMöglichkeiten da<strong>für</strong> seien vorhanden. Leider wurde das bisher nur einmal (bei derGestaltung eines Spielplatzes) durchgeführt. In diesem Bereich waren die Antworten derbefragten Verantwortlichen gespalten: Viele standen dem Vorhaben der Beteiligung auf101


der Maßstabsebene eines ganzen Quartiers skeptisch gegenüber. Hier wird auch derBedarf nach der modellhaften Durchführung eines Verfahrens, wie dem der<strong>Spielleitplanung</strong>, deutlich.ProjektgebietDie verschiedenen InterviewpartnerInnen beurteilten das Gebiet, je nach ihremberuflichen Hintergrund stärker, als eher unterdurchschnittlich was Kinder- undJugendfreundlichkeit anbelangt, insbesondere im Vergleich zu dem angrenzenden(ehemaligen Sanierungsgebiet) Komponistenviertel.Seit 1990 hat das Gebiet einen Bevölkerungswandel von etwa 50% erlebt, mit einemallgemeinen Trend zur Verjüngung. Der Grund <strong>für</strong> den Zuzug junger Familien liegthaptsächlich in der (relativ) guten Ausstattung an Kitaplätzen. Diese Entwicklung seiendurch die Knappheit an großen Wohnungen <strong>für</strong> Familien allerdings begrenzt. Diefinanzkräftigeren Neubewohner seien dabei zum größten Teil ins Komponistenviertelgezogen.Die Defizite des Gebietes rund um die Langhansstraße werden hauptsächlich in denfehlenden öffentlichen Spielfächen und der Verkehrssituation gesehen. Hier werden die<strong>Berlin</strong>er Allee und die Ostseestraße, nicht nur im Bezug auf Kinder und Jugendliche, alsBarrieren empfunden. An den vorhandenen Parks oder Spielplätzen gibt es keineöffentlichen Toiletten. Im Gebiet gibt es eine große Zahl von Brachflächen und nurteilweise genutzten Grundstücken. Diese stellen, laut den befragten ExpertInnen, einPotenzial <strong>für</strong> die Verbesserung der Situation dar. Hier wurden der Pistoriusplatz unddas Industriegelände in der Lehderstraße besonders oft erwähnt.Eine der Stärken des Gebietes liegt in der guten Ausstattung an Einrichtungen <strong>für</strong>Kinder- und Jugendliche. Diese seien auch gut besucht - im Rahmen derHaushaltsprobleme des Bezirks Pankow ist die Finanzierung der Einrichtungenlangfristig allerdings nicht gesichert. Für das “Maxim” liegt die Planung <strong>für</strong> einenNeubau vor, dieser wird aber in absehbarer Zeit nicht verwirklicht werden.Im Bezug auf die Aufenthaltsorte <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche wird die Situation meistschlecht bewertet. Die Hinter- und Schulhöfe spielen eine wichtige Rolle, da sie dasProblem des offensichtlichen Defizits an öffentlichen Spielflächen abschwächen können.Die Innenhöfe seien aber oftmals eher vernachlässigt und mit einem Minimum anprivaten Spielgeräten oder Bänken ausgestattet. Als herausragender Treffpunkt wurdeder Park am Weißen See (inkl. Spielplätze und Plantsche) genannt. Als starkerAnziehungspunkt halten sich dort Kinder und Jugendliche, auch aus dem Gebiet umdie Langhansstraße, auf. Als wichtiger Punkte tauchte immer wieder die Öffnung derSchulhöfe, insbesondere der Picasso-Grundschule und der Schule am Hamburger Platz,auf. Diese sind aufwändig gestaltet und bieten vielfältige Spiel- und Sportangebote.102


Der Antonplatz ist ein beliebter Treffpunkt und Aufenthlatsort <strong>für</strong> Jugendliche. Dort istes immer wieder zu Problemen gekommen, so dass Gangway (Streetworker bzw.Sozialarbeiter) dort aktiv wurde. Diese Arbeit sei aber mittlerweile eingeschlafen,allerdings ohne dass die Beschwerden abgenommen hätten.VerkehrssituationObwohl die dicht getaktete Straßenbahnverbindung zum Alexanderplatz eine dergrößten Standortvorteile des Gebietes im Bezug auf Wohnen ist, wird dieVerkehrssituation insgesamt, aber insbesondere an den großen Verkehrsachsen, alsHauptdefizit im Bezug auf die Kinder- und Jugendfreundlichkeit angesehen. Viele Elternwürden ihre (jüngeren) Kinder nicht ohne Begleitung “rauslassen”. Nach den Angabender Polizei gibt es im Gebiet, nach der Umgestaltung des Hamburger Platzes, keinedramatischen objektiven Unfallschwerpunkte mehr.Insbesondere die Situation in der Langhansstraße wurde bemängelt: Durch diezweispurige Befahrung durch die Straßenbahn und das beidseitige Parken ist dieSituation <strong>für</strong> Fußgänger sehr unübersichtlich. An der Situation etwas zu ändern istschwierig, da die Langhansstraße (auf Grund der Straßenbahn) nicht direkt in dereigenen Zuständigkeit des Bezirkes liegt, sondern durch den “StadtentwicklungsplanVerkehr” gesamtstädtische Bedetuung und Planung erfährt. Eine “Rechts-vor-Links”Regelung wäre <strong>für</strong> die Langhansstraße eigentlich optimaler als die derzeitigeVorfahrtsstraßenregelung, dies ist allerdings rechtlich nicht machbar. Radverkehr ist inder Langhansstraße kein Thema, da es genug Ausweichwege gibt, die <strong>für</strong> Fahrradfahrerauch wesentlich sicherer sind.An den Haltestellen der Straßenbahn am Antonplatz auf der <strong>Berlin</strong>er <strong>Berlin</strong>er Straßegibt es Probleme mit der Überquerung der Straße, dies insbesondere im Norden wo keinFußgängerüberweg vorgesehen ist. Durch die dichte Befahrung und die ungünstigenSichtverhältnisse ist die Überquerung <strong>für</strong> die Straßenbahnpassagiere relativ gefährlich.EinzelhandelIm Bereich des Einzelhandels wird das Gebiet hauptsächlich durch große Discountergeprägt - davon gibt es alleine in dem Projektgebiet vier Stück. Insgesamt gibt es, außerauf der <strong>Berlin</strong>er Allee, wenig kleinteiligen Einzelhandel. Die Interessensgemeinschaft“City Weißensee” versucht <strong>für</strong> diese eine Lobby darzustellen und arbeitet mit dem Amt<strong>für</strong> Wirtschaftsförderung zusammen.Die <strong>Berlin</strong>er Allee verliert zunehmend an Attraktivität und kann nur noch Güter destäglichen Bedarfs abdecken, besitzt also keine anziehende Wirkung mehr. Nach Aussageeiner Expertin war die Straße früher eine “der größten Shopping-Meilen in Ost-<strong>Berlin</strong>”.Der Bezirk Pankow hat sich unter anderem mit der <strong>Berlin</strong>er Allee erfolglos bei dem103


Förderprogramm “Aktive Zentren” beworben. Die zu diesem Zweck durchgeführteKaufkraftanalyse bestätigt die zunehmende Abnahme der Attraktivität der <strong>Berlin</strong>er Alleeals Geschäftsstandort.Veranstaltungen und soziales LebenIn Weißensee gibt es eine Vielzahl an Initiativen und Vereinen die Aktivitäten, Feste etc.veranstalten. Beispiele hier<strong>für</strong> sind:der SozialKulturMarkt auf dem Antonplatz,das Frühlingsfest auf dem Caligariplatz,die Schulfeste der verschiedenen Schulen,der Ausbildungstag der Stephansstiftung (12. Juni <strong>20</strong>09) unddas Weißenseer Blumenfest vom (28. - 30. August <strong>20</strong>09).Dienstags und freitags findet auf dem Antonplatz im Osten des ursprünglichenProjektgebietes ein Wochenmarkt statt. Dieser hat sich stetig verbessert und das immerbesser werdende Angebot an frischen Produkten zeigt, dass hier auch eine Nachfrage inder Umgebung besteht.Andere Intitiativen und Projekte im GebietIm Rahmen der“ZukunftswerkstattWeißensee”wurde bereitsmehrere Projekteangestoßen undangeregt, imRahmen der<strong>Spielleitplanung</strong>diese Initiativennicht zuübergehen,sondern sich inden Prozess miteinzubringen.Unter anderemgibt es eine Gruppe Jugendlicher, die eine Skateranlage bauen wollen, eine Maßnahmedie so direkt in der <strong>Spielleitplanung</strong> berücksichtigt werden kann. Im Rahmen derWunschsammlung der Intitiative “Mitgestalter” wurden Handlungsziele erarbeitet. Fürdiese fehlt es dem Projekt aber an finanziellen Mitteln und es konnten bisher nur wenige104


davon umgesetzt werden - die meisten mit Hilfe von Freizeiteinrichtungen. Einmal imMonat findet außerdem das “öffentliche Wohnzimmer” in dem Gebiet statt: Dort sollensich die Anwohnerinnen und Anwohner, zusammen mit ihren Kindern, treffen. Einsolches Angebot existiert bisher nicht in dem Gebiet. Eine weitere Projektidee ist dieSchaffung eines Kiezbüros, einer Anlaufstelle <strong>für</strong> BewohnerInnen von der aus Projektekoordiniert und beworben werden sollen. Die Ergebnisse dieser Initiative sind in Formeiner Broschüre verfügbar.Aktuelle und abgeschlossene PlanungenVor allem im Bereich der Freizeitgestaltung von Jugendlichen werden viele Mißständeangemahnt. So gibt es in dem Gebiet ein großes Problem mit Schmierereien an Häusern.Mehrmals wurde vorgeschlagen eine legale Gelegenheit zum “Sprayen” zu schaffen.Diese bestand bereits in der Umgebung der Freizeiteinrichtung Maxim, wurde aberwieder abgerissen. Ähnlich sieht es mit einer, im Rahmen der ZukunftswerkstattWeißensee, geplanten Skateranlage aus: Auf dem Industriegelände in der Lehderstraßewird eine“illegale” Anlagevermutet.Im Bereich derSpielplatzplanungist es oftmalsmit denvorhandenenMitteln nurmöglich die da<strong>für</strong>vorgesehenenFlächen gegenanderwertigeNutzung zusichern. Sowurde zumBeispiel das Grundstück in der Pistoriusstraße 95 vom Liegenschaftsfondszurückgefordert. Allerdings fehle das Geld, um etwas konkretes darauf umzusetzen.Ein weiteres Beispiel ist das Grundstück Lehderstraße/Goethestraße: Dieses wurde aneinen Autohändler verpachtet, mit der Option es jederzeit zurückfordern zu können.Dies sei aber schwierig, weil durch das Abstellen von Gebrauchtwagen, hierwahrscheinlich der Boden belastet ist - was die Einrichtung eines Spielplatzes weiterverteuern würde.105


Eine interessante Entwicklung hat der Pistoriusplatz mitgemacht. Die ersten Plänestammen aus dem Jahr 1994. Im Jahr 1999 wurde die südliche Hälfte an den Investor“MM Management” verkauft. Urpsrünglich sollte die südliche Seite mit hochwertigemWohnen und die nördliche Seite mit öffentlichen Parkplätzen (in einer Tiefgarage) undeiner Grünanlage mit Spielplatz bebaut werden - der Investor habe sich mit dem Projektallerdings “verhoben”. Nach Streitigkeiten ist aktuell nur noch einer der ehemals dreiGeschäftsführer aktiv, die Baugenehmigung wurde jedoch immer wieder verlängert, weilder Bezirk weiter darauf hofft, dass die Pläne, wenn auch in veränderter Form,umgesetzt werden. Im Juni <strong>20</strong>09 wurden von <strong>Seiten</strong> des Bezirkes erneut Kontakt mitdem Investor aufgenommen.In dem Projektgebiet sind vom Bezirk Pankow derzeit wenige Projekte und Maßnahmenin der Planung oder Umsetzung. Im Rahmen des Lärmminderungsplans soll dieRoelckestraße umgestaltet werden, unter anderem mit der Option auf einen Fahrradwegbzw. eine Fahrradspur.FazitDie Ergebnisse der Experteninterviews stellen so neben Literatur, Statistik und eigenenErhebungen eine zusätzliche Wissensquelle <strong>für</strong> das Projekt dar und wurden auch in denSpielleitplan eingearbeitet und bei der Entwicklung der Maßnahmen berücksichtigt. DieInterviewmitschriften werden aus Gründen der Vertraulichkeit nicht gesondert undvollständig in diesem Bericht aufgeführt.Die Methode des Experteninterviews hat sich in unserem Fall bewährt: Dieverschiedenen Ziele, die wir mit der Befragung verfolgt haben, konnten erreicht werden:Durch die Einbindung der ExpertInnen haben wir nicht nur sehr relevantes “lokalesWissen” abschöpfen können, sondern auch Informationen über das Projekt bei einerVielzahl von Multiplikatoren (Parteien, Ämter) gestreut und die Bereitschaft <strong>für</strong> einespätere Zusammenarbeit bei der Durchführung von Maßnahmen (KiTas, lokaleInitiativen, Freizeiteinrichtungen, Polizei) erleichtert.5.4 Ergebnisse der Fragebögen bei Kindern undJugendlichenGerrit Hartmann | Linda Lichtenstein152 Fragebögen aus verschiedenen Schulen und Jugendeinrichtungen wurden in denMonaten April/Mai ausgefüllt und anschließend ausgewertet. Dabei gab es einenKinder- und einen Jugendfragebogen, welcher jeweils auf die Altersgruppezugeschnitten wurde. Dadurch, dass die meisten Fragebögen im Schulunterrichtausgefüllt wurden und die StudentInnen <strong>für</strong> Rückfragen zur Verfügung standen, konnteeine Rücklaufquote von annähernd 100% erreicht werden (Näheres zur Durchführungunter 4.3 - Die Methode der Kinder- und Jugendfragebögen). Im Folgenden werden die106


wichtigsten Ergebnisse der Auswertung der Fragebögen vorgestellt. Bei der Auswertungwurde nicht nur nach Alter, sondern auch nach Geschlecht getrennt verfahren, um soauf Interessenunterschiede besser einzugehen. Zunächst wird auf die Ergebnisse derFragbögen der Kinder und im Anschluss die Fragebögen der Jugendlichen eingegangen.Kinder (9-13 Jahre)Insgesamt wurden 52 Kinder in Schulen und Freizeiteinrichtungen imUntersuchungsgebiet befragt, von denen 15 direkt im Gebiet wohnen. AlsHauptschulweg stellte sich, wie anhand der Karte zu erkennen ist, die Pistoriusstrassezwischen der Primo-Levi-Schule und der Strassenbahnhaltestelle "Albertinenstraße"heraus.Abb. 15: Schulwegkarte107


Kinder (Mädchen)Insgesamt wurden bei den Kindern 27 Mädchen befragt, von denen 10 direkt aus demGebiet kommen.Die meisten kommen zu Fuß zur Schule (17 Nennungen) in Verbindung mit Bahn (9)oder Bus (6). Neun Mädchen werden von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht.Sieben Mädchen kommen selbstständig mit dem Rad zur Schule.Nach der Schule dürfen alle auch alleine unterwegs sein, zehn Mädchen geben an, fastalle Wege alleine gehen zu dürfen. Zu Freunden und zum Spielplatz darf auch derGroßteil der Mädchen alleine gehen (21 und 19 Nennungen).Als Aktivitäten außerhalb der Schulzeit benennen die Mädchen größtenteils Sport (19Nennungen) gefolgt von „am Kreuzpfuhl“ (18 Nennungen), „auf dem Hof zu Hausespielen“ (17 Nennungen). Sieben geben jeweils an, mit dem Hund Gassi zu gehen oderMusik zu machen.Als tolle Spielorte geben dreizehn Mädchen den Ostseespielplatz an, sechs „TommisTobewelt“ (kommerzieller Indoor-Spielplatz), sonstige Nennungen sind verschiedene imGebiet verteilte Spielplätze mit jeweils nur einer Nennung. Die meisten Stimmen beischlechten Orten werden an die Schule (6 Nennungen) und den Hamburger Platz (4)vergeben. Die Kreuzung Parkstraße/Pistoriusstraße (3 Nennungen) und der Antonplatz(3) werden als gefährliche Orte eingestuft.Wünsche der Mädchen sind an erster Stelle mehr Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsflächen (8 Nennungen). Sechs Mädchen wünschen sich mehr Ampeln.Jeweils fünf wünschen sich, dass die Preise gesenkt werden, oder sie sich Sachen <strong>für</strong>umsonst kaufen dürfen. Drei würden gerne Graffiti-Sprayer mit härteren Strafensanktionieren.Kinder (Jungen)Es wurden 25 Jungen befragt, von denen fünf aus dem Gebiet kommen. Von den 25Jungen kommen acht zu Fuß zur Schule, jeweils vier mit dem Fahrrad und dem Busund einer wird von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht.Nach der Schule dürfen zwei Jungen nicht alleine unterwegs sein, zu fast allem dürfennur sieben Jungen unterwegs sein. Zur Schule kommen zwölf alleine, genauso vieledürfen alleine auf den Spielplatz gehen und elf Jungen dürfen alleine zu Freundengehen.Als außerschulische Aktivitäten geben 19 Jungen „zu Hause“ an, darunter fallenBeschäftigungen wie spielen, lesen, Hausaufgaben machen, Fernsehen, malen, PC oder108


Konsole spielen oder mit Freunden zu Hause sein. Zehn Jungen geben Sport alsAktivität an und jeweils drei Fußball und Schwimmen.Als „Tolle Orte“ werden der „Blaue Spielplatz“ am Weißen See von sieben Kindern unddas Maxim von drei Kindern genannt. Als „Schlechte Orte“ geben sechs Jungen keinean, drei nennen den Parkplatz von Netto und zwei geben Betrunkene Jugendliche aufdem Antonplatz und am Faulen See als schlechten Ort an. Die Frage nach GefährlichenOrten geben sechs Jungen mit keinem an, jeweils zwei stufen die Kreuzungen <strong>Berlin</strong>erAllee/Pistoriusstraße und Langhansstraße/Gustav-Adolf-Straße als gefährlich ein.Wünsche der Jungen sind wie bei den Mädchen an erster Stelle mehr Spiel-, ErlebnisundAufenthaltsflächen mit vier Stimmen, drei sprechen sich <strong>für</strong> günstigere Yu-Gi-OhKarten aus und zwei verlangen mehr Busse und Bahnen. Zwei Stimmen fordern,Weißensee abzureißen und dort eine „Yu-Gi-Oh Welt“ zu errichten.Geschlechterunterschiede KinderZwischen Mädchen und Jungen fallen indieser Altersklasse viele Unterschiede auf.Besonders zeigt sich dies in ihremMobilitätsverhalten. Während bei denMädchen 62% zu Fuß und in Verbindungmit öffentlichen Verkehrsmitteln zurSchule kommen, dürfen dies bei denJungen nur 32%. Mädchen antworten auchsorgfältiger auf Fragen, so gibt es trotz 25befragten Jungen nur 18 Antworten auf dieFrage nach dem Schulweg.Große Differenzen gibt es auch bei derFrage, ob sie alleine tagsüber unterwegssein dürfen. Hier scheinen viele Eltern vonMädchen ihren Kindern deutlich mehrzuzutrauen als die Eltern von Jungen. Beiden Mädchen dürfen alle alleine unterwegssein, bei den Jungen dürfen zwei nur inBegleitung ihrer Eltern raus. Zu Freundendürfen 77% der Mädchen alleine gehen,dies dürfen aber nur 44% der Jungen.Alleine zum Spielplatz dürfen 70% derMädchen aber nur 48% der Jungen.109


Die Mädchen halten sich in ihrer Freizeit auch mehr an der frischen Luft auf und übenmehr Sport aus. 70% der Mädchen geben als Aktivität Sport an, aber nur 40% derJungen. 62% der Mädchen geben als Aufenthaltsort den Hof zu Hause an mitAktivitäten wie Rad fahren, Fußball spielen etc. Bei Jungen geben 76% zu Hause an mitüberwiegend drinnen stattfindenden Aktivitäten wie Fernsehen, PC, Konsole, lesen,lernen oder malen.Wenn Jungen draußen spielen, dann eher auf Spielplätzen wie dem BlauenWaldspielplatz am Weißen See (28%) während sich Mädchen auch ohne Spielgerätebeschäftigen können (wie 66% der Mädchen am Kreuzpfuhl). Die Ergebnisse derFragebögen stehen somit den sonst regelmäßig ermittelten Geschlechterunterschiedenin anderen Untersuchungen in direkter Weise gegenüber. Zu betrachten ist jedoch dierelativ geringe Fallzahl. Die Ergebnisse der Fragebögen dürfen daher nicht isoliert vonanderen Erhebungsmethoden im Gebiet betrachtet werden.Bei den Wünschen gibt es Ähnlichkeiten wie den Wunsch nach mehr Spiel-, ErlebnisundAufenthaltsflächen von 29% der Mädchen und 16% der Jungen. 22% der Mädchenwünschen sich mehr Ampeln. Es fällt jedoch auf, dass Mädchen realistischere Wünscheäußern, die auch realisierbar wären. 8% der Jungen äußern Wünsche wie das Abreißenvon Weißensee und das Errichten einer Yu-Gi-Oh-Welt, oder dass der Bürgermeister3 Millionen € von jedem bekommt und den Obdachlosen davon etwas abgibt.Jugendliche (14-17 Jahre)Die Befragung der Jugendlichen erfolgte mit einem anderen Fragebogen als dem derKinder, da bei Jugendlichen von einer größeren Selbständigkeit und einem erweitertenAktionsradius sowie einer anderen Ansprache ausgegangen werden kann. Insgesamtwurden 75 Jugendliche an den Schulen und in den Freizeiteinrichtungen im Gebietbefragt.Jugendliche (Mädchen)Von den befragten 47 Mädchen im Teenageralter wohnen lediglich 12 direkt im Gebiet.Dieser auffallend niedrige Anteil ist vor allem darauf zurückzuführen, dassweiterführende Schulen einen größeren Einzugsbereich aufweisen als beispielsweiseGrundschulen und Kinder im Gymnasialalter selbstständig genug sind, denverlängerten Anfahrtsweg zu bewältigen.Bei den Antworten auf die Frage, was den Mädchen in Weißensee gefällt, steht derWeiße See samt umliegendem Park an erster Stelle (17 Nennungen), dicht gefolgt vonweiteren Grünflächen (13 Nennungen). Die Spielplätze finden selbst bei den älterenMädchen noch Anklang. Außerdem gibt es Mehrfachnennungen, was die Ausstattungmit Einkaufs- und Shoppingmöglichkeiten in Weißensee betrifft.110


In ihrer Freizeit treffen sich die Mädchen vor allem mit Freundinnen und Freunden (36Nennungen). Hier unterscheiden sie sich bereits deutlich von den jüngeren Mädchen, daFreizeitaktivitäten wie Kino und Party freie Bewegungsmöglichkeiten im Quartier oderim Stadtteil voraussetzen. Sport (13), Musik hören (10) und Shoppen gehen (10) werdenan zweiter und dritter Stelle genannt. Auch das Internet spielt eine größere Rolle, elfMädchen geben „chatten“ bzw. Spielkonsolen als Freizeitaktivität an. Insgesamt gesehenkonzentriert sich das Freizeitverhalten eher auf die Wohnung bzw. die Wohnung vonFreunden – Musik machen (8) und mit Freunden telefonieren (8) werden auch oftgenannt.Um genauer herauszufinden, wo sich die Jugendlichen im Gebiet bewegen, wurden siezu ihren Aktivitäten außerhalb der Schule befragt. Dabei war die Frage nach dem„Warum“ wichtig, um die Bedeutung des jeweiligen Ortes besser einschätzen zu können.24 der Mädchen geben den Weißen See an – er dient der Erholung und als Treffpunktmit Freunden. Der Park und die Nähe zum Wasser werden als sehr positiv bewertet. DerAntonplatz (17) wird als ein weiterer Treffpunkt mit Freunden genannt – das Kino Toni,der Wochenmarkt mit dem Quarkkeulchenstand machen ihn attraktiv. Obwohl derKreuzpfuhl während der Streifzüge mit der Primo-Levi-Schule als unattraktiv und zustark verschmutzt bezeichnet wurde, ist er trotz dessen zum „chillen“ geeignet (7),ebenso wie der etwas weiter nördliche gelegene Goldfischteich (6). Die Jugendclubs inder Mahlerstraße (im Komponistenviertel) werden ebenfalls regelmäßig besucht.Die Konflikte, die die Mädchen im Gebiet sehen, bestehen zum Großteil inAuseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten mit SchülerInnen andererSchulen (11 Nennungen). Als ein weiterer problematischer Ort wird der Antonplatzangegeben (7); hier scheinen Konflikte in der Nutzung des Platzes zu bestehen.In der Frage, was die Mädchen im Gebiet verändern würden, spiegeln sich zugleichAktivitäten wieder, die bislang vermisst werden – beispielsweise wünschen sich einigeein größeres Angebot an Cafés und andere/mehr Kinos bzw. ein verbessertesKinoprogramm. Die Einrichtung von mehr Jugendclubs und -zentren ist ein wichtigerund häufig genannter Aspekt, ebenso wie die Erweiterung/die Neuanlage von Parks,saubere Seen und Spielplätze, die sich in einem guten Zustand befinden. Mehrfachverlangt wurde auch ein besseres Angebot im Einzelhandel, insbesondere derBekleidungssparte. Die Wirkung des öffentlichen Raumes soll durch Sanierung derFassaden, Schließung der Baulücken, Bepflanzung entlang der Straßen und einerverbesserten Sauberkeit noch gesteigert werden. Die letzte Frage des Fragebogens zieltein eine ähnliche Richtung – „was würdest du tun, wenn du Bürgermeisterin vonWeißensee wärst?“ Hier dominieren vor allem zwei Punkte: die Einrichtung voninteressanten, altersangepassten und kostenfreien Freizeitmöglichkeiten sowie derErhalt von bestehenden Jugendfreizeitclubs.111


Jugendliche (Jungen)Von den befragten 28 Jungen im Teenageralter wohnen 10 im Gebiet. Der überwiegendeTeil (14 Jungen) lebt außerhalb des Gebiets; vier Jungen machten keine Angabe zuihrem Wohnort.Die positiven Äußerungen zum Stadtteil Weißensee beziehen sich hauptsächlich auf denWeißen See und den umliegenden Park (9 Nennungen) sowie auf den hohen Anteil anGrünflächen insgesamt (8 Nennungen). Neben dem Weißen See wird auch derOrankesee mehrfach genannt. Auch die Tatsache, dass die Freunde in der Umgebungwohnen, wird begrüßt („nette Leute“).Nach dem Freizeitverhalten befragt, äußerte sich der überwiegende Teil der befragtenJugendlichen dahingehend, als dass sie vorwiegend Freunde treffen (16 Nennungen).Einen hohen Stellenwert nimmt die Beschäftigung mit dem Computer und/oder derSpielkonsole ein (13), gefolgt von Fußball spielen (9). Sport scheint eine großeBedeutung zu haben – hier werden die unterschiedlichsten Sportarten (Klettern, Laufen,Angeln, Fußball, Schwimmen, Fahrrad fahren, Tischtennis, Skaten, Handball, Hockey,Basketball, Kung-Fu, Tennis und Bowling) aufgeführt, die drinnen oder draußen, alleinoder in Teamsausgeübt werden.Musik hören undmachen wirdmehrmalsgenannt.Außerhalb derSchule halten sichmehrere derJugendlichen gernam Weißen Seeauf, um dort zuspielen, zuschwimmen, zuklettern (auf denBäumen) oder zulesen/sich zuentspannen (13 Nennungen). Der Aufenthalt auf den Stadt- und Spielplätzen wie aufdem Antonplatz oder auf dem Mahlerspielplatz scheint attraktiv (10 Nennungen) – seies, um Freunde zu treffen oder um zu sehen und gesehen zu werden. Jugendclubs undJugendfreizeiteinrichtungen sowie Sportplätze üben ebenfalls eine anziehende Wirkungauf die Jugendlichen aus.112


Konflikte im Gebiet bestehen aus Sicht der Jugendlichen hauptsächlich mitSchülerInnen der anderen Schulen (v.a. Konflikt Hauptschule (Heinz-Brandt-OS) undden Gymnasien), und zwar in Form von Wortgefechten und Beleidigungen. Probleme wieRechtsextremismus, Gewalt, Drogen und „Abziehen“ bestehen angeblich an mehrerenStellen im Gebiet (8 Nennungen); genaue Ortsangaben werden hierzu allerdings nichtgemacht.Die Wünsche der Jugendlichen nach Veränderungen im Gebiet tendieren zu einemverbesserten Freizeitangebot wie Kinos, Clubs und Jugendzentren (18 Nennungen). DieForderung nach mehr und vor allem verbesserten Skate- und Sportanlagen entsprichtden Ergebnissen der Frage zum Freizeitverhalten der Jungen (12 Nennungen). Auffälligist der Wunsch nach der Sanierung und Gestaltung bestimmter Orte im Gebiet, zumBeispiel demPistoriusplatz(Museum/Kinoeinrichten,Spielplatzeinrichten, einenPark anlegen)oder der <strong>Berlin</strong>erAllee(Shoppingmeileeinrichten,Bäumeanpflanzen). DerAnton- und derMirbachplatzwerden ebenfallsals zuverbesserndeStadtplätzeaufgeführt. Auch werden Aufwertungen des öffentlichen Straßenraums durchMaßnahmen wie die Anlage von Radwegen, das Instandsetzen der Gehwege und dasEntfernen von Graffiti vorgeschlagen.Als Bürgermeister von Weißensee würden elf Jungen mehr Freizeitangebote und -einrichtungen schaffen und mehr Einsatz <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche zeigen, auchdadurch, dass neue Jugendclubs eingerichtet würden. Die Spiel- und Sportanlagenwürden umfassend erneuert werden.113


Vergleich Mädchen und Jungen (Jugendliche)Zunächst fallen eher Gemeinsamkeiten als Unterschiede auf: Freunde zu treffen stehthinsichtlich der Freizeitaktivitäten an erster Stelle. Auch Sport sowie „Musik hören undmachen“ werden etwa gleich häufig genannt. Bezüglich der Aktivitäten im Gebietbevorzugen beide Gruppen den Weißen See samt Park als Aufenthaltsort. AuchSpielplätze werden sowohl von Mädchen als auch von Jungen im Teenageralter nochfrequentiert.Deutlichere Unterschiede ergeben sich aus der Frage nach dem Freizeitverhalten derGruppen: während die Jungen sich in ihrer Freizeit tendenziell eher im Freien aufhalten(vorallem zur Ausübung von Sport), neigen die Mädchen zum Ausbauen vonkommunikativen Fähigkeiten, insbesondere über das Telefon oder den chatroom. DasThema „shoppen“ tangiert die Jungen nur peripher und nimmt bei den Mädchendurchaus einen Stellenwert ein.Die erwähnten Konflikte weisen in ihrer Wahrnehmung keine geschlechtsspezifischenUnterschiede auf. Auch bei der Frage, was die Jugendlichen im Gebiet verändern wollenwürden, decken sich die Angaben nahezu vollständig. Hier weisen die Jungen deutlicherauf bessere Sportmöglichkeiten hin, die Mädchen fordern eine stärker ausgebauteInfrastruktur (Verkehr und Einzelhandel) – diese Wünsche entsprechen den Angabenbezüglich des Freizeitverhaltens.5.5 Ergebnisse der StreifzügeFlorian Fahrendholz | Magdalena Konieczek | Jonas KöhlerInsgesamt wurden ca. 1<strong>20</strong> Kinder und Jugendliche an Streifzügen durch dasProjektgebiet und über seine Grenzen hinaus beteiligt. Sie äußerten sich zu negativenund positiven Aspekten des Gebiets, wobei sich der Weißensee sowie die öffentlichenPlätze und Treffpunkte der Kinder und Jugendlichen als Schwerpunkte herauskristallisierten. Daneben fielen auch die großen Verkehrsachsen, die das Projektgebietumgeben oder durchqueren, ins Gewicht, da die von ihnen ausgehende Gefahr viele derbeteiligten Kinder und Jugendlichen ein tägliches Risiko bedeutet. Hierbei sind vorallem die Langhansstraße, die Pistoriusstraße, die viel befahrene <strong>Berlin</strong>er Allee und derAntonplatz zu nennen, da sie die Hauptverbindungen zu Schulen, Tagesstätten undFreizeiteinrichtungen darstellen. Im Folgendem werden nun die konkreten Ergebnisseerläutert und kommentiert. Einer der zentralsten Orte im öffentlichen Leben Weißenseesist der Antonplatz, der als Verkehrsknotenpunkt am östlichen Rand unseresProjektgebiets gelegen ist. Der Platz wurde bereits vor wenigen Jahren komplettumgestaltet und ist einer der meistgenannten Orte im Rahmen der Streifzüge.Die Umgestaltung trifft jedoch nicht auf großen Zuspruch, so nennen die beteiligtenKinder und Jugendlichen die unattraktive Gestaltung als einen Grund <strong>für</strong> die Meidung114


des Antonplatzes. Auch die Wegnahme des Brunnens trifft vielerorts aufMissverständnis bei den Kindern und Jugendlichen. Dazu kommt, dass viele derBeteiligten den hygienischen Zustand des Antonplatzes bemängeln. Mehrfach werdender herumliegende Abfall und die unangenehmen Gerüche auf dem Platz genannt.Einige davon rühren vom regelmäßig stattfindenden Markt auf dem Platz. FehlendeGrünflächen auf dem Nordteil des Antonplatzes, sowie die spärlichen Bänke ohneRückenlehnen sind weitere Anstoßpunkte bei den Kindern und Jugendlichen. Da derAntonplatz als Umsteigehaltestelle eine wichtige Rolle <strong>für</strong> die Mobilität der Bewohnerspielt ist nahezu zu jeder Uhrzeit ein beträchtliches Verkehrsaufkommen zubeobachten. Viele der Schulwege führen über den Platz, weshalb die Verkehrssicherheitein wesentlicher Teil der Wortmeldungen ausmacht. Die Kinder und Jugendlichenbemängeln die autofreundlichen Ampelschaltungen und fordern eine höhere Frequenzder anliegenden Tramlinien. Neben diesen materiellen und verkehrlichen Mängelnwerden auch immer wieder soziale Konflikte benannt. Obdachlose und Betrunkenelungern auf dem nördlichen Antonplatz herum und flößen vor allem den jüngerenKindern Angst ein. Dazu kommt, dass viele Jugendliche den Platz als Treffpunkt nutzenoder einfach nur dort „abhängen“ was immer wieder zu Auseinandersetzungen mitanderen Gruppen führt. Positiv wird von vielen der Beteiligten das Kino Toni bewertet,welches direkt am Antonplatz liegt und durch seinen kleinen Aufführungssaalbesonderen Charme versprüht.Direkt vom Antonplatz ausgehend beginnt die <strong>Berlin</strong>er Allee, die mit ihren vielenverschiedenen Geschäften ein großer Anziehungspunkt <strong>für</strong> die Kinder und Jugendlichenist. Die Vielfaltder Geschäfteund ihre guteErreichbarkeitdurch Tram undBus werden vonden Beteiligtenbesonders positivhervorgehoben.Dies sind jedochdie einzigenpositivenWortmeldungenbezüglich derAllee. Derteilweise schlechte Zustand der anliegenden Häuserfassaden und der verdreckteGehsteig sind nicht selten genannte Kritikpunkte. Dazu kommt der andauernde115


Straßenlärm, da die <strong>Berlin</strong>er Allee die direkte Verbindungsstraße in RichtungHohenschönhausen bildet.Weitere Kritikpunkte sind fehlende Querungen auf langen Teilstücken der <strong>Berlin</strong>er Allee,sowie die von Werbeaufsteller zugestellten Gehwege. Wie schon am Antonplatz werdenauch in der <strong>Berlin</strong>er Allee die zu kurzen Ampelschaltungen an den wenigen Übergängenbemängelt.Der <strong>Berlin</strong>er Allee Richtung Norden folgend gelangt man zur ursprünglichen nördlichenBegrenzung des Projektgebietes, der Pistoriusstraße. Wie die vorher genannte Allee istauch die Pistoriusstraße eine vielbefahrene Straße. Direkt an der Pistoriusstraßegelegen ist die Primo-Levi-Oberschule, ein Gymnasium, dessen Schüler ebenfalls imRahmen der Streifzüge beteiligt wurden. Es verlaufen nahezu alle Schulwege der Primo-Levi-Schüler auf Teilen der Pistoriusstraße. Die Autofreundlichkeit derAmpelschaltungen wird auch hier von den Kindern und Jugendlichen genannt. So sinddie Grünphasen <strong>für</strong> Fußgänger viel zu kurz und Kinder und Jugendliche warten nacheigenen Angaben oft „minutenlang“ auf ein Umschalten der Ampel. Dies führt oft dazu,dass Schüler und Passanten die Straße bei rot überqueren, was von den Gymnasiastenebenfalls als negativ genannt wurde.Die Pausenversorgung decken viele Schüler der Primo-Levi-Oberschule durch einenBesuch beim gegenüberliegendem Supermarkt, das von den Lehrkräften auchscherzhaft als „drittes Schulgebäude“ bezeichnet wird. Oft verführt die Nähe zumSupermarkt die Leute die Straße direkt zu überqueren und nicht die <strong>20</strong> Meter entfernteAmpel zu nutzen.Eine der von der Projektgruppe erhobenen Potentialflächen ist der von derPistoriusstraße abgehende Pistoriusplatz. Dieser dient zurzeit nur als Parkplatzfläche<strong>für</strong> Autos und Lastkraftwagen. Aus diesem Grund wird er von den beteiligten Kindernund Jugendlichen auch oft als langweilig und unattraktiv bezeichnet. Außerdemwünschen sie sich andere Nutzungen auf dem Platz, wie Jugendclubs undFreizeiteinrichtungen. Auch die Gestaltung des Platzes mit Beetanlagen, Blumenkübelnund selbsterschaffenen Kunstobjekten sind Vorschläge der Kinder und Jugendlichen.Auf der Hälfte der Pistoriusstraße liegt der Mirbachplatz mit seiner historischenKirchenruine in der Mitte. Die Attraktivität des Platzes, welche auch von den Beteiligtenbenannt wird, ist jedoch durch die eingeschränkte Zugänglichkeit stark beeinträchtigt.Neben der kompletten Umzäunung der Kirchenruine fehlt außerdem eineFußgängerquerung auf die Mitte des Platzes. Die schwierige Verkehrsführung um dieRuine herum beängstigt viele der Kinder und Jugendlichen, weshalb sie zusätzlicheQuerungen durch Zebrastreifen fordern.116


Ein weiterer Platz auf der Pistoriusstraße ist der Hamburger Platz an der Kreuzung mitder Gustav-Adolf-Straße. Durch den neuangelegten Kreisverkehr birgt die Kreuzungnach Aussagen der Kinder und Jugendlichen noch mehr Gefahren als vorher. Dies istbesonders relevant, berücksichtigt man die Nähe zur Schule am Hamburger Platz, einerGrundschule, <strong>für</strong> deren Schüler der Hamburger Platz oftmals Teil des Schulwegs ist. DieVerkehrsunfallstatistik zeigt hier ein anderes Bild, doch unabhänig davon ist dasEmpfinden der Kinder und Jugendlichen, als ein Ausdruck des Raumempfinden unddes Lebensgefühls ernst zu nehmen.Sehr gut angenommen ist die Wasserpumpe direkt am Platz, die vor allem die jüngerenKinder in ihr Spiel einbinden.Am westlichen Ende der Pistoriusstraße befindet sich der Steinberg. Die moderneGestaltung der dortigen Gebäude wird von den Kindern mit Skepsis aufgenommen,jedoch bieten sich verschiedenste Möglichkeiten der Beschäftigung. Die angrenzendeWiese wird von vielen Hundebesitzern in Beschlag genommen, weshalb die Kinder undJugendlichen die Verschmutzung mit Hundekot als großes Manko des Steinbergsnennen. Der vorhandene private Spielplatz im Innenof wird von den Beteiligten alsunterdimensioniert bewertet und einzelne Spielgeräte als mangelhaft beurteilt.Die südliche Begrenzung des Projektgebiets bildet die Ostseestraße mit dem dazugehörigem Ostseeplatz. Durch das hohe Verkehrsaufkommen bildet die vierspurigeOstseestraße eine starke Barriere <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche. Daher ist es nichtverwunderlich das viele den Spielplatz südlich an der Ostseestraße nicht kennen. DieKinder, denen er bekannt war, befanden ihn jedoch als ungenügend ausgestattet undöde. Positiv bewertet von den Kindern und Jugendlichen werden dieEinkaufsmöglichkeiten in der Ostseestraße. Einige nutzen die kostenlosenKonsolenspiele im Elektronikfachhandel <strong>für</strong> ihre Freizeitbeschäftigung und können sichnicht vorstellen darauf zu verzichten.Neben den genannten Straßen die als Tangenten das ursprüngliche Projektgebietbegrenzen ist die Langhansstraße eine weitere wichtige Verkehrsachse innerhalb desGebiets. An der Langhansstraße ist darüber hinaus die Heinz-Brandt-Oberschulegelegen, deren Schüler ebenfalls an den Streifzügen beteiligt worden sind.Nach den Aussagen der Kinder und Jugendlichen weist die Straße die üblichen Mängelder anderen Verkehrswege auf. Das hohe Verkehrsaufkommen, Buslinien und dieTramlinien führen zu einer hohen Lärmbelastung, wie die Kinder berichten. Dazukommen wieder die unausgewogenen Ampelschaltungen, sowie der oft schlechteZustand der Fassaden und Gehwege. Ein weiterer negativ benannter Punkt sind diespärlich aufgestellten öffentlichen Mülleimer, weshalb weite Abschnitte des Gehwegsverdreckt sind.117


Positiv vermerkt von den Kindern und Jugendlichen ist der kleine (inoffizielle) Skateparkneben dem Baustoffmarkt, sowie die Jugendeinrichtung „Hof 23“, welche Kindern undJugendlichen die Möglichkeit gibt an verschiedensten Projekten und Workshopsteilzunehmen.Die Gustav-Adolf-Straße als Verbindung zwischen Caligariplatz und Rennbahnstraßefiel auf Grund mehrerer Hinweise auf.Es werden verstärkt die Unübersichtlichkeit derStraßenkreuzungen und die Verkehrssicherheit bemängelt. Eine alte Hausruine in derStraße fasziniert die Kinder, sie berichten von Tagen an denen sie dort spielen oderauch von Obdachlosen die dort zeitweise hausen. Der schlechte Zustand des Radwegesund die allgegenwärtigen Beschmierungen der Wände und Häuser durch Graffiti sindPunkte, die die Kinder und Jugendlichen immer wieder im gesamten Projektgebietbemängeln.Der verwilderte Pfad der alten Tramlinie kurz vor der Rennbahnstraße fällt den Kindernauf, ist aber überraschenderweise nicht von Interesse. Grundsätzlich tauchen aberimmer wiederForderungen nachUmnutzungen vonFlächen <strong>für</strong> dieBedürfnisse vonKindern undJugendlichen auf.Auch in denWohn- undNebenstraßen desProjektgebietsäußerten dieKinder undJugendlichen vieleAspekte, die <strong>für</strong>das Ziel der<strong>Spielleitplanung</strong> relevant sind. Zu nennen wäre dabei zum Beispiel die Tassostraßenahe der Primo-Levi-Oberschule. Die Kinder und Jugendlichen beurteilen diese imWesentlichen als positiv. Eine ruhige Straße, die durch den angelegten Spielplatz auchRückzugsraum bietet. Leider müssen die Beteiligten auch hier den maroden Zustandder Spielgeräte und Holzgerüste bemängeln. Dazu kommt, dass die Gehwege oft durchparkende Fahrzeuge zugestellt sind und damit die Erreichbarkeit wesentlicheingeschränkt ist.Ein weiteres Beispiel ist die Roelckestraße, die von vielen Fahrzeugen als Verbindunggen Norden genutzt wird. Die Kinder und Jugendlichen kritisieren die vielen Raser auf118


der Strecke und verstehen nicht warum das Tempo 30 Limit nur nachts gilt. DerSportplatz in der Roelckestraße übt eine gewisse Anziehung auf die Kinder aus, istjedoch leider abgesperrt und <strong>für</strong> den öffentlichen Gebrauch verschlossen. Einzigzugängliches Grün in der Roelckestraße ist der Georgen-Parchial-Friedhof. Kindererzählen uns es sei amüsant nach Namen zu suchen oder mit Familienangehörigen dortspazieren zu gehen. Der Friedhof wird auch als Schleichweg zwischen Gustav-AdolfundRoelkestraße genutzt.Auf dem nahem Parkplatz eines Lebensmitteldiscounters zwischen Streu- undLehderstraße berichten die Kinder und Jugendlichen von einem ehemaligen Loch ineinem Zaun, das als Durchgang zum verschlossenen, stillgelegtem Fabrikgelände führt.Sie erzählten, dass dieser Ort früher oft zum Spielen oder Sprayen aufgesucht wurde.Auch das heimliche Rauchen führte die Jugendlichen oft auf das geschlossene Gelände.Auf Anraten eines Lehrers wurde das Loch jedoch verschlossen und somit einAufenthaltsort unzugänglich gemacht.Während der Streifzüge fällt auf, das die Kinder und Jugendlichen auch aufvermeindliche Kleinigkeiten achten die sie stören. So wird zu Beispiel eine Werbetafel alszu groß, überflüssig und störend empfunden.Dass sich die Kinder und Jugendlichen nicht nur auf den Straßen und Plätzenaufhalten, zeigt die Nennung interessanter Hinterhöfe, die die Kinder zum Spielen undPhantasierenanimieren, wiein derBehaimstraße.Ansonsten fälltdie genannteStraße bei denKindern eherdurch dieuneinsichtigenAutofahrer auf.Wie vielerortsklagen dieKinder über dieNichteinhaltungdes Tempolimits.Eine Anlaufstelle <strong>für</strong> die Kinder und Jugendlichen in Weißensee ist das Maxim in derCharlottenburger Straße. Hinter der Jugendeinrichtung befindet sich eine illegaleGraffitiwand, die von den Kindern auch „Hall of Fame“ genannt wird. Bei Gesprächen119


mit den Beteiligten kam der Wunsch auf diese Wand zu legalisieren. Des Weiterenbewerten viele das Freizeitangebot des Maxims als positiv und nehmen die Angebote desHauses in Anspruch.Besondere Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche üben auch Wasserflächen aus,weshalb es nicht verwundert, dass ein Großteil aller Beteiligten zu den dreiWasserflächen in <strong>Berlin</strong> Weißensee führten. Anhand der Häufigkeit der Nennungen istdie Relevanz dieser Orte <strong>für</strong> die Beteiligten abzuleiten, weshalb im Folgenden auf alledrei eingegangen wird.Die größte und am häufigsten aufgesuchte Fläche ist der Park rund um den WeißenSee, der zwar außerhalb des ursprünglichen Projektgebiets liegt, jedoch ohne Zweifel mitin die Betrachtung einbezogen werden muss. Der Park verfügt über mehrereSpielflächen, die von den Kindern und Jugendlichen unterschiedlich angenommenwerden. Während die einen den großen Spielplatz zum Spielen mit den jüngerenGeschwistern aufsuchen, meinen die anderen die Ausstattung sei nicht ausreichend.Die weitreichenden Grünflächen lassen genug Raum <strong>für</strong> Bewegungsspiele. Vor allem imSommer, so berichten uns die Kinder und Jugendlichen, ist der Park mit seinem See einsehr beliebter Ort seine Freizeit zu verbringen. Die Passanten sind kaum von Interesse,nur vereinzelt tauchen Meinungen wie „zu viele Rentner“ oder „es pulsiert nicht“ auf.Wie sich in den Erzählungen herauskristallisiert ist der See im Sommer eine beliebteAnlaufstelle, um sich im kühlen Nass die Zeit zu vertreiben. Über die Sauberkeit desSees herrschen jedoch gespaltene Meinungen. Zum Beispiel wurde erzählt, dass imSommer Windeln oder auch Bierflaschen im Wasser treiben würden und den Spaßverderben. Auf der anderen Seite heben viele Kinder und Jugendliche die Wasserqualitätdes Badesees hervor.Die abwechslungsreiche Parklandschaft bietet jedoch auch im Winter Möglichkeiten derFreizeitgestaltung. So berichten Kinder von den diversen Rodelmöglichkeiten im Park.Wie viele Grünflächen wird jedoch auch der Park von Hundehaltern aufgesucht, was zuKonflikten führt. Dazu kommt, dass Müll wie überall im Projektgebiet einBeschwerdepunkt der Kinder und Jugendlichen ist. So stört die Beteiligten dieMülldeponie am Rande des Parks, von der ein übelriechender Gestank ausgeht. DiePositionierung der Mülleimer direkt neben den Sitzgelegenheiten stört die Kinder undJugendlichen ebenfalls.Ein weiteres, jedoch nicht im Projektgebiet liegendes Strandbad, ist das StrandbadOrankesee. Wie sich in den Streifzügen herausstellte suchen viele der Kinder undJugendlichen diesen Ort während der Sommermonate auf. Zusammen mit demangrenzenden Spielplatz und den Grünflächen bietet der Orankesee ein breites Angebotan Spielmöglichkeiten. Aus den Aussagen der Beteiligten liest sich jedoch heraus, dass1<strong>20</strong>


die Wasserqualität nicht das Aushängeschild der Wasserfläche ist. Die Kinder berichtenvon Blutegeln, die den Badespaß in erheblichem Maße einschränken.Angrenzend an das Orankesee Strandbad ist einer der Orte zu finden der im erstenAugenblick nicht als geeigneter Spielort <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche erscheint. Eshandelt sich dabei um eine Brachfläche mit diversen Bauruinen die von den Kindern„Peitschenland“ genannt wird. Dieser Ort hält mit seinen verwachsenen Strukturen undverschiedensten Materialien besonders viel Potential <strong>für</strong> kreative Entfaltung bereit.Einige der Kinder treffen sich dort, um Höhlen und Verstecke aus dem Gestrüpp unddem Bauschutt zu bauen. Die Bedeutung naturnaher Spielflächen undunreglementierter Spielorte (im Gegensatz zu vordefiniterten Tätigkeiten aufSpielplätzen) wird hier, wie auch an anderen Orten im Gebiet, deutlich. Brachflächen,die sich Kinder und Jugendliche selbst aneignen können, werden – wo vorhanden – regegenutzt und als besonders erlebnisreich erwähnt. Häufig sind diese Flächen jedochdurch andere Nutzungsansprüche oder angeblichen Sicherheitsfragen bedroht. Nebenden großenBadeseenbefinden sichganz in der Nähedes Weißen Seeszwei weiterekleineWasserflächen,der Kreuzpfuhlund derGoldfischteich.Ersterer liegtdirekt zwischenden beidenGebäuden derPrimo-Levi-Oberschule. DieSchüler der Oberschule machen daher auch einen großen Teil der Nutzer dieser Anlageaus. Wie uns die Kinder und Jugendlichen berichten, verbringen viele Schüler ihreFreistunden in der Grünanlage rings um den Kreuzpfuhl.Neben den einfachen Grünflachen verfügt die Anlage über einen kleinen Spielplatz, derjedoch von den Ansässigen kaum angenommen wird. Neben den spärlichen Spielgerätenfindet sich auch eine kleine überdachte Hütte auf dem Gelände. Die Jugendlichennennen diese scherzhaft „Kifferhäuschen“, weitere Erklärungen dazu sollten sicherübrigen.121


Insgesamt macht die Grünanlage einen sehr ungepflegten Eindruck, was sich in derWasserqualität fortsetzt. Im Sommer, so berichten die Kinder und Jugendlichen, stinktder Teich stark was viele abschreckt sich dort aufzuhalten. Dazu kommt, dass unseinige der Beteiligten berichten, es hielten sich zuweilen „merkwürdige Personen“ aufdem Gelände auf.Die Kinder und Jugendlichen haben jedoch schon eigene Ideen um die Attraktivität desOrtes zu steigern. So wollen sie, dass der Teich, wie früher schon, ausgebaggert wirdund eventuell mit einem kleinen Bootsverleih aufgewertet wird, denn zurzeit begrenztsich die Nutzung fast ausschließlich auf den Winter: Ist der Teich zugefroren bildet erdank des stillstehenden Gewässers eine feste Eisfläche die Kinder und Jugendlichenzum Spielen und Toben nutzen.Nur <strong>20</strong>0 Meter weiter Richtung Norden befindet sich der Goldfischteich. Aus denErzählungen der Kinder und Jugendlichen erfuhr die Projektgruppe, dass dieser häufigvon den Klassen der angrenzenden Grundschule genutzt wird. Oft werden im Rahmendes Sachkundeunterrichts Tiere beobachtet. Außerdem bietet der Teich hin und wiederdie Kulisse <strong>für</strong> den Kunstunterricht. Im Gegensatz zum Kreuzpfuhl nutzen viele derBeteiligten den Ort um Tiere zu beobachten oder Spazieren zu gehen.Verbunden werden die beiden Grünanlagen mit ihren Teichen durch dieWoelckpromenade. An ihr liegen zwei von den Kindern und Jugendlichen genanntenErlebnisräume. Aus planerischer Sicht ist die Brachfläche Woelkpromenade 8 vonbesonderer Bedeutung. Einige der Beteiligten bedauern, dass die Fläche schon seitgeraumer Zeit ungenutzt ist. Sie fordern Spielräume wie Fußballfelder oder einegeebnete Liegewiese statt der eingezäunten, vor sich hin wuchernden Brachfläche. DieQualität einer naturnahen Grünfläche besteht hier, ist <strong>für</strong> die Kinder und Jugendlichenjedoch nicht nutzbar.Direkt neben der Brachfläche steht die Turnhalle der Primo-Levi-Oberschule mit demangrenzenden Sportplatz. Die Turnhalle wurde von Graffiti-Künstlern gestaltet, was beiden Kindern und Jugendlichen zu geteilten Meinungen führt. Der Sportplatz istumgeben von einem hohen Zaun, durch den die Kinder und Jugendlichen davonabgehalten werden den modern und gut ausgestatteten Platz in ihrer Freizeit zu nutzen.Wie uns einige der Beteiligten erzählten, gehen sie dort besonders gerne ihrensportlichen Aktivitäten nach.Auffällig viele Kinder und Jugendlichen haben uns im Rahmen der Streifzüge in dasangrenzende Komponistenviertel geführt. Als ehemaliges Sanierungsgebiet weist dieseinen weitaus besseren Zustand auf. Neue und intakte Straßenmöbel, sowie renovierteHäuser prägen das Bild dieses Viertels und locken zusätzlich zu den attraktivenSpielplätzen Kinder und Jugendliche an.122


Einer der großen Anziehungspunkte während der Streifzüge war die Mahlerstraße mitden diversen Jugendeinrichtungen und einem modernen Spielplatz. Das Mahler <strong>20</strong> undFipp Freiraum können mit den Freizeitangeboten bei vielen der Beteiligten punkten undsind daher regelmäßige Anlaufpunkte nach der Schule. Die neuartigen Spielgeräte aufdem Mahlerstraßen-Spielplatz werden von allen beteiligten Altersklassen angenommen.Darüber hinaus verfügt er über ausreichend Sitzgelegenheiten, die teilweise sogarzusammen mit den Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Unterrichts gestaltetwurden. Weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass der Spielplatz einer von wenigenbehindertengerechten Spielplätze ist.Neben diesen offensichtlich positiven Tatsachen führten die Kinder und Jugendlichenauch zu versteckteren Orten und benannten Kleinigkeiten wie Hundetoiletten. Leiderwerden diese von den Hundebesitzern nach Aussagen der Beteiligten nicht gutangenommen und so kommt es vor das gute Spielwiesen wie in der Smetanastraßeunbrauchbar <strong>für</strong> das Spiel sind, weil sie mit Hundekot übersät sind. DasKomponistenviertel verfügt außerdem auch über diverse Rückzugsmöglichkeiten. Sowerden schöne Innenhöfe, wie am Arnold-Schönberg-Platz wegen ihrer Ruhe undSchönheit von den Kindern und Jugendlichen aufgesucht. Das Angebot an Spielplätzenist auch alle Altersklassen abdeckend. Einige Beteiligte beschweren sich jedoch überdie Unbrauchbarkeit von reinen Kleinkindsspielplätzen wie in der Gounodstraße. DerSpielplatz am Solonplatz ist wegen der dichten Bewachsung und der damit verbundenengeschützten Einsicht bei vielen Kindern und Jugendlichen beliebt.Häufig aufgesucht von den Beteiligten wird das Gebiet rings um die PicassoGrundschule. Sie ist eine der wenigen Schulen, dessen Schulhof auch außerhalb derSchulzeiten <strong>für</strong> den öffentlichen Zugang offen ist. Weitere Spielmöglichkeiten rings umdie umgebende Wohnbebauung wirken nach Aussagen der Kinder ebenfalls anziehend.Räumlich nicht konkret verortbar aber immer wieder benannt von den Kindern undJugendlichen ist das Müllaufkommen auf den Straßen und Grünflächen im ganzenProjektgebiet. Die Beteiligten stören sich an herumliegenden Flaschen undZigarettenstummeln, weisen jedoch auch auf das Fehlen vonMüllentsorgungseinrichtungen hin.Ebenfalls häufig nachgefragt von den Kindern und Jugendlichen sindHinterhofspielplätze (in der Regel privat) die meist ungenügend ausgestattet oder ineinem schlechten Zustand sind. Eine Sanierungsmaßnahme wie sie imKomponistenviertel erfolgt ist könnte nach Aussagen der Beteiligten das Bild desQuartiers wesentlich verbessern.Abschließend lässt sich sagen, dass das Angebot an Freizeit- und Sozialeinrichtungenim Projektgebiet eine angemessene Dichte aufweist und vor allem durch Kinder undJugendliche der unteren Sozialschicht genutzt wird. Die Arbeitsgemeinschaften und123


Freizeitangebote bieten Raum <strong>für</strong> Kreativität. Unterschiedliche Hintergründe fördernjedoch auch das Konfliktpotential, daher ist es kein Wunder das von anderen Kindernund Jugendlichen auch die Einrichtungen weniger wahrgenommen werden.Schulen spielen im Projektgebiet eine zentrale Rolle, da alle Schultypen vertreten sindund von den Schülern teilweise auch außerhalb der Schulzeiten benutzt werden. Zäunewerden überwunden und Absperrungen umgangen, um den Spiel- oder Aufenthaltsortzu erreichen.WarumSchulhöfe nachSchulschlussgeschlossenwerden ist denKindern undJugendlichennichtverständlich zumachen. Häufigmachen dieBeteiligten auchauf brachliegendeFlächenaufmerksam undschlagen konkrete Nutzungen wie Schulfarmen, Skateparks oder Abenteuerspielplätzevor, häufig sind sie aber auch einfach mit einer Öffnung zufrieden, um sich im hochverdichteten Quartier Langhansstraße selbst Freiräume zu gestalten und zu „erobern“.Anlaufpunkte wie Jugend- und Freizeiteinrichtungen und Grün- und Spielanlagen vonvielen angenommen und benutzt.Von fast allen beteiligten Kindern und Jugendlichen wird die Verkehrssituation imProjektgebiet negativ gewertet. Unabhängig von absoluten Unfallzahlen ist dieVerunsicherung von Kindern und Jugendlichen durch den Verkehr im Straßenraumdeutlich festzustellen.124


5.6 Ergebnisse der ÖffentlichkeitsarbeitVera ButtmannVon allen drei Öffentlichkeitsveranstaltungen – dem Sozial-Kultur-Markt auf demAntonplatz, dem Frühlingsfest auf dem Caligariplatz und der Auftaktveranstaltung –lagen Karten vor, die beliebte wie unbeliebte Orte in Weißensee zeigen und die durchzahlreiche Kommentare der BürgerInnen erklärt werden. Um Verwirrung vorzubeugensei angemerkt, dass nicht alle Potentiale des Gebiets, die bei der Beteiligung genanntwurden und die im Folgenden aufgeführt sind, auch in der abschließendenPotentialkarte vermerkt sind. Da dort nur eine begrenzte Anzahl von PotentialenErwähnung finden konnte, mussten die Nennungen gegeneinander abgewogen undSchwerpunkte gesetzt werden.Wie bei den anderen Beteiligungsmethoden gingen die Anregungen auch hier weit überdas anfänglich ausgewählte Projektgebiet hinaus. Erstens stellt das SanierungsgebietKomponistenviertel einen wichtigen Anlaufpunkt dar, zweitens wird der Raum imNordosten des Gebiets oft besucht. Dort sind die Seen und Grünflächen zu finden, andenen esinnerhalb desPlangebietsoffensichtlichmangelt.Unter ihnensticht der WeißeSee besondersheraus. Dortwerden gern dieEnten gefüttert,außerdem sinddas Strandbadund derSpielplatzbeliebt.Allerdings sind dort einige Instandsetzungen von Nöten. So wurde bemängelt, dass dieFontäne nicht funktioniert und die Plansche auf dem Spielplatz zu alt ist. BeimSportplatz am Weißen See wäre eine Wiederbelebung wünschenswert, denn die heutebrachliegende Fläche birgt den BürgerInnen zufolge viel Potential.Beliebt und viel frequentiert sind im Nordosten außerdem der Kreuzpfuhl und derGoldfischteich. Positiv erwähnt wurden weiterhin die Friedhöfe, die Grünfläche an derEcke Woelckpromenade/Pistoriusstraße sowie die Brachfläche an der Woelckpromenade125


südlich der Turnhalle der Primo-Levi-Schule, wobei letztere als noch verbesserungsfähigeingestuft wird.Ein generelles Problem aller Grünflächen ist der viele Hundekot – bei den BürgerInnenbesteht ein dringendes Bedürfnis nach mehr Sauberkeit.Am Komponistenviertel gefällt den beteiligten Personen besonders der neu gestaltetesüdliche Antonplatz, außerdem sind die Kita in der Gürtelstraße und der Jugendclub inder Mahlerstraße beliebt. Die dortigen Spielplätze, sowohl der in der Mahler- als auchder in der Meyerbeerstraße, ernten auf Grund ihrer „langweiligen und mangelhaften“Spielmöglichkeiten hingegen Kritik. Es wird außerdem bemängelt, dass dort Problemedurch Alkoholkonsum bestehen und die bereits vorhandenen Ideen zu deren Lösungnicht aufgegriffen werden. Lediglich der Spielplatz am Solonplatz wird als positivempfunden.Im Kerngebiet der <strong>Spielleitplanung</strong> fanden der „Grüne Hering“, ein allseits beliebterSpielplatz, sowie der neue Kiezplatz an der Ecke Streustraße/Gustav-Adolf-Straße einebesonders positive Erwähnung. Sie beide sind Vorzeigebeispiele <strong>für</strong> die Neuschaffungvon Plätzen.Das Gebiet hält eine Vielzahl von Brachflächen bereit, auf denen ähnlicheEntwicklungen möglich und wünschenswert sind. Bei denÖffentlichkeitsveranstaltungen wurden explizit die freien Flächen an derLanghansstraße 78, an der Prenzlauer Promenade 28, an der Lehderstraße 89 bis 92,am Hamburger Platz sowie mehrere Grundstücke an der CharlottenburgerStraße genannt.Neben den Brachflächen sind ebenfalls leerstehende Gebäude vorhanden. Auch siewerden von den BürgerInnen teils als Potential gesehen – es wurde zum Beispielvorgeschlagen, die Kulturruine an der Frieseckestraße 7 mit in die Gestaltungeinzubeziehen. Teils werden sie aber auch als negativ betrachtet, wie das leereFabrikgebäude an der Streustraße 94.Unter den Stadtteilplätzen findet nur der Mirbachplatz mit seinen umliegenden CafésZuspruch, doch selbst hier werden Veränderungen vorgeschlagen – noch mehr Cafésund eine Umnutzung der Kirchenruine als Kinder- und Jugendeinrichtung. DerPistoriusplatz wird auf Grund der ausschließlichen Nutzung als Parkfläche negativgesehen. Die BürgerInnen wünschen sich an dieser Stelle mehr Grün und eineinsgesamt kommunikativere Gestaltung, zum Beispiel durch einen Markt. Auch derHamburger Platz wird bislang nicht gern genutzt, sondern als „primitiv undnichtssagend“ empfunden.126


Außerdem zeichnet sich im Projektgebiet das Bedürfnis nach zusätzlichen Sportanlagenab, da nach der Schließung einer Halle in der Börnestraße scheinbar keine neuegeschaffen wurde. Konkret werden Smetanastraße 31 bis 33 bei der Schule imKomponistenviertel sowie Langhansstraße 15 bis 17 in der Nähe der Theresienschule alsStandorte <strong>für</strong> einen Neubau vorgeschlagen.Weiterhin ist das Thema Graffiti vermehrt zur Sprache gekommen. Während illegaleSchmierereien nicht gern gesehen sind, findet die von Jugendlichen gestalteteNordwand der Turnhalle an der Woelckpromenade 11 bei den BürgerInnen Anklang.Auch die Mauer vor dem Supermarkt an der Ecke Pistoriusstraße/Parkstraße sollteihrer Meinung nach <strong>für</strong> Graffitis freigegeben werden.Mit ebenso geringem Kostenaufwand wie die Graffitiwände ließe sich eine Reihe vonÖffnungen vornehmen, die auf den Öffentlichkeitsveranstaltungen gefordert wurde. Sosollen Zugänge zum Georgen-Parochial-Friedhof III insbesondere von Süden hergeschaffen und die halböffentlichen Räume in der Langhansstraße 57 geöffnet werden.Außerdem würden viel mehr Kinder von dem privaten Spielplatz in der Gustav-Adolf-Straße 18 profitieren, würde man ihn allen zugänglich machen. Für das Kulturhaus amPark am Weißensee wünschen sich die BürgerInnen ebenfalls, dass es <strong>für</strong> Kinder undJugendliche geöffnet wird.Ein großes und vielfach angesprochenes Problem stellt der Verkehr dar. Allgemeinwurde die Fahrradunfreundlichkeit Weißensees bemängelt. Die einzelnen Beschwerdenmachen deutlich, dass es um die Fußgängerfreundlichkeit nicht besser steht. Anzahlreichen Stellen schalten die Ampeln zugunsten des motorisierten Verkehrs, wasumso mehr zum Problem wird, wenn Kindereinrichtungen in der Nähe liegen, wie etwain der Else-Jahn-Straße 40/41, wo sich die Vielfarb-Kita an den Pappeln befindet, oderwenn es sich um von Kindern häufig genutzte Wege handelt, wie es an der <strong>Berlin</strong>er Alleezwischen Lindenallee und Indira-Gandhi-Straße der Fall ist. Denn dort befindet sicheiner der wenigen Übergänge vom Komponistenviertel zum Park am Weißensee. An derKreuzung <strong>Berlin</strong>er Allee/Mahlerstraße/Tassostraße ist der Übergang zurStraßenbahn zu gefährlich und zwischen der Pistorius- und Indira-Gandhi-Straße wirdan der <strong>Berlin</strong>er Allee ein genereller Mangel an Fußgängerüberwegen beklagt. Selbigesgilt <strong>für</strong> die gesamte Roelcke- sowie Gustav-Adolf-Straße. Querungshilfen wieZebrastreifen oder Ampeln werden zudem an der großen Kreuzung Heinersdorfer Straße/Langhansstraße/Jacobsohnstraße, an der Ecke Behaimstraße/Streustraße und,um über die Prenzlauer Promenade zum Caligariplatz zu gelangen, gewünscht. AmHamburger Platz ist zwar ein Zebrastreifen und in der Hansastraße sind an mehrerenStellen Ampeln vorhanden, diese werden von Autofahrern jedoch häufig ignoriert undbedürfen deshalb ebenso einer Veränderung.127


Neben den Übergängen stellen die Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs einProblem dar. Am Hamburger Platz sind sie zu hoch und bei der Vielfarb-Kita an denPappeln in der Else-Jahn-Straße 40/41 sowie die Kita Wirbelwind in der WigandstalerStraße 15 werden vorhandene Begrenzungen nicht eingehalten. Bei letzterer Kita kommthinzu, dass die Sicht durch zu dicht parkende Autos erschwert wird.Damit Kinder sich trotz der vielen Gefahrenpunkte sicher durch das Gebiet und vorallem zwischen den Grünflächen und Spielplätzen bewegen können, kam bei denÖffentlichkeitsveranstaltungen dieIdee einesWegesystems auf,dass diekinderrelevantenOrte im BereichTassostraße/Pistoriusstraßeverbindet, ohnedabei überHauptverkehrsachsenzu führen.Abschließend seinoch derVorschlagerwähnt, einenalten Flusslauf wieder aufzubrechen, der sich um die Albertinenstraße herum befindet.Angesichts der sehr positiven Erwähnung der bereits existierenden Gewässer würdedieses Projekt sicher Zuspruch finden und vielleicht sogar die gewünschteFußgängerverbindung zwischen den Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichen schaffen.128


6 | Bestandsanalyse


6.1 EinleitungSarah-Fee MildeEin wichtiger Schritt im Prozess der <strong>Spielleitplanung</strong> stellt die Bewertung dervorangegangenen Bestandsaufnahme dar. In den vier Kategorien Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsbereiche, Verkehrssituation, strategische und organisatorischeRahmenbedingungen und den Gebietspotentialen werden die Stärken, Schwächen undvor allem Potenziale des Planungsgebietes herausgefiltert. Auf der Grundlage der zuvorerstellten Qualitätsziele werden sämtliche in den Bestandsplänen dargestellte Flächenund Elemente hinsichtlich Defiziten, Erhaltenswertem und Verbesserungsmöglichkeitenbewertet. Dies geschieht unter Berücksichtigung folgender Fragestellungen: Ist dieQualität der Flächen ausreichend, können sie nachhaltig genutzt werden und wiebeurteilen Kinder und Jugendliche die Räume? Gibt es genügend Angebote <strong>für</strong>Mädchen und Jungen verschiedener Altersklassen? Gibt es Nutzungskonflikte odertreten andere Probleme auf?Die im folgenden aufgeführten Ergebnisse bilden nun die Grundlage <strong>für</strong> die Erstellungdes Spielleitplans und dem dazugehörigen Maßnahmenkatalog.6.2 Bewertung der Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsbereicheJonas Köhler | Florian FahrendholzInnerhalb des Untersuchungsgebietes sind die Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichevon Kindern und Jugendlichen (SEA-Bereiche) die <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> relevantenRäume. Zu den SEA-Bereichen gehören alle öffentlichen Freiräume wie z. B.Grünflächen, Wasserbereiche, Brachen, Wege, Verkehrsbereiche, Fußgängerzonen undPlätze, Hauseingänge, Gärten und Höfe, Außengelände von Kindertagesstätten,Schulhöfe und Sportanlagen. In Karten und Plänen werden die unterschiedlichen SEA-Bereiche mit Symbolen dargestellt.Welche SEA-Bereiche vorhanden sind wird durch eine Bestandsaufnahme geklärt. DieErhebung erfolgt einerseits durch verfügbare Materialien, z.B. Pläne, andererseits durchAuswerten der Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen selbst oder von Trägernpädagogischer, sozialer und kultureller Einrichtungen.Die SEA-Bereiche werden in Bezug auf Defizite, Erhaltenswertes undVerbesserungsmöglichkeiten bewertet.Folgende Fragestellungen können unter anderem als Kriterium <strong>für</strong> eine Bewertungdienen. Ist die Qualität der einzelnen Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereicheausreichend? Gibt es genügend Angebote <strong>für</strong> Mädchen und Jungen in allenAltersgruppen? Wie wird die Qualität der Flächen und Elemente von den Kindern131


BÖEUÖBÖUEÖÖÖEEEÖÖÖEEUÖBÖÖEProjektbetreuung: Jan AbtTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungHardenbergstraße 40a10623 <strong>Berlin</strong>Maßstab: 1:7.0000m 50m 100m 250mKartengrundlage: Karte von <strong>Berlin</strong> 1:5.000 mitfreundlicher Genehmigung des VermessungsamtesPankow von <strong>Berlin</strong>Grünfläche Anfangs- ansetzende fortgeschrittene besonderer Baumreihe Tiergehege Steg Bolzplatz besondere öffentlicher privater Skate- Ort zur kreativenbrache Brache Brache Einzelbaum Tiervorkommen Spielplatz möglichkeit Gestaltung2500m² 750m²Schulhof Kitagelände Kleingärten Baulücke Treffplatz Rückzugsraum Wasserspielplatz Sporthalle Wasserspiel Sportanlage Friedhof Freibad StadtplatzB U EÖbegehbare Kletterbaum Graffiti Besonderer Hundetütenspender stehendes Fortbildungs- Unterhaltung Einkaufs- öffentliche und halböffentliche KerngebietMauer Gefahrenpunkt Gewässer möglichkeit möglichkeit Einrichtung <strong>Spielleitplanung</strong>Kinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung - <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Bestandskarte - SiedlungsundFreiflächen-<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche relevanteElemente im StadtraumStand vom 31.08.<strong>20</strong>09


eurteilt? Zur praktischen Durchführung solcher Bewertungen ist das Aufstellen vonQualitätszielen <strong>für</strong> SEA-Bereiche unerlässlich. Eine Darstellung der zugrundegelegtenQualitätsziele findet sind Kapitel 3. Eine Orientierung, welche Qualitätsziele konkretformuliert werden können, bietet das Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten undVerbraucherschutz Rheinland-Pfalz in der Broschüre „<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zurkinderfreundlichen Gemeinde und Stadt“ (o.J., S. 40f). Für den untersuchtenKernbereich sind die im Folgenden dargestellten Ergebnisse herauszustellen.Kerngebiet <strong>Spielleitplanung</strong> und NordostgebietEs sind insgesamt 22 Spielplätzevorhanden, von denen der im Zentrum derKleingartenanlage am Steinberg 22 nichtder Allgemeinheit zur Verfügung steht. DerSpielplatz am Steinberg 22 gehört zwar alsPrivatspielplatz zu den Wohnanlagen, wirdaber als quasi-öffentlicher Spielplatzgeduldet. Dies gilt ebenso <strong>für</strong> die Spielplätzeam Steinberg 34 und am Steinberg 60. DerSpielplatz Spielplatz „Grüner Hering“zwischen Max-Steinke-Straße undTassostraße und der Ostseespielplatz(Ostseestraße 2-6) sind hinsichtlich derGröße und Ausstattung als positiveBeispiele zu bezeichnen und deswegen sehrbeliebt. Allerdings sind die Erreichbarkeit<strong>für</strong> Kinder aus dem Projektgebiet bzw.Zugänglichkeit zu bemängeln. DerSpielplatz in der Lehderstraße 101-104, der„Tote Spielplatz“ in der Tassostraße 7-9sowie die Spielplatz am Steinberg 14 sindteils schlecht ausgestattet oder befindensich in einem sehr schlechten Zustand. DerSpielplatz südlich der Bühringstraße 7 istaufgrund seines Zustands zur Zeit geschlossen, besitzt allerdings wegen seiner gutenAusstattung und seiner geschützten Lage ein hohes Potential. Aufgrund der Lage vielerSpielplätze in unmittelbarer Nähe zu Wohnanlagen ist der entstehende Geräuschpegel<strong>für</strong> die Anwohner so hoch, dass es mit den Kindern und Jugendlichen eventuell zuKonflikten führen kann.Die Schulhöfe der Schule am Hamburger Platz (Gustav-Adolf-Straße 21) sowie der Klax-Grundschule (Langhansstraße 74a) sind gut und vielfältig ausgestattet, während der132


Schulhof der Heinz-Brandt-Oberschule (Langhansstraße 118) eine schlechteAusstattung hat. Darüber hinaus gibt es noch das Gelände der Theresienschule sowieden in sehr gutem Zustand befindlichen Sportplatz des neugebautenOberstufenzentrums (Roelckestraße 128-130). Die Schulgelände sind nur während derÖffnungszeiten der Schulen ausschließlich <strong>für</strong> die SchülerInnen der entsprechendenSchule zugänglich. Nur der Sportplatz des Oberstufenzentrums ist innerhalb derLehrzeiten des Zentrums auch <strong>für</strong> die Öffentlichkeit nutzbar. Die Kitas Bühringstraße23-24 und Wigandstalerstraße 15 sowie die zur Klax-Grundschule gehörende Kitabieten durch Ausstattung und Gestaltung hervorragende Spiel- undNutzungsmöglichkeiten, die grundsätzlich nicht allgemein der Öffentlichkeit zurVerfügung stehen. Die Kita <strong>Berlin</strong>er Straße 46c ist so unzugänglich, dass eineBestandsaufnahme nicht möglich war.Der Kiezplatz (Gustav-Adolf-Straße/Streustraße) wurde im Frühjahr <strong>20</strong>09 eröffnet undin Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Kindern und Jugendlichengestaltet. Die Brotfabrik, eine Kultureinrichtung am Caligariplatz, war maßgeblich andiesem Vorhaben beteiligt. Diese Zwischennutzung muss jedoch aufgrund einesBauvorhabens in <strong>20</strong>10 geräumt werden.Die Neugestaltung des Hamburger Platzes ist <strong>20</strong>08 fertig gestellt worden. DiePlatzsituation mit einigen Läden und einem Restaurant sowie die Verbeiterung derGehwege und Einrichtung von Überquerungshilfen stellen eine große Aufwertung dar.Trotzdem wird erals trist undlangweiligempfunden. Beidiesem Stadtplatzlassen dieGrünflächenGestaltungspotentialoffen.Elemente wie dieWasserpumpeoder derKletterbaumstellen <strong>für</strong> dieKinder eineSpielmöglichkeitdar.133


Das dominierende Element des Platzes in der Wilhelm-Wagenfeld-Straße ist einSpringbrunnen mit einer Wasserfontäne. Die Mauer, die das Wasserbecken begrenzt,wird von den Kindern als Balanciermöglichkeit genutzt. Die vom Verkehr abgeschotteteLage bietet einen angenehmen Aufenthaltsort. Zu kritisieren ist die mangelnde Pflege,die dieser private Platz erfährt.Als weiterer, wichtiger Stadtplatz gilt der Antonplatz. Dieser liegt direkt an der <strong>Berlin</strong>erAllee und der Langhansstraße und ist deshalb lärmbelastet, gleichzeitig jedoch über denÖPNV sehr gut angebunden und ist ein Treffpunkt <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche. DieAnforderungen des Wochenmarktes (Aufstellflächen) schränken dieGestaltungsmöglichkeitendesPlatzes ein.Wartenden vordem bei Kindernbeliebten KinoToni fehlenSitzmöglichkeiten.Weiterhin fehlenam OrtFahrradständerund dievorhandendenBänke habenkeineRückenlehne. Desweiteren ist derPlatz kaumbegrünt. Das neue Stadtmöbelstück, welches sich sowohl als Marktstand als auch alsSitzmöglichkeit nutzen lässt, bildet dabei einen guten Ansatz die Anforderungen zuMarktzeiten wie zu den restlichen Zeiten zu verbinden. Ein großes Konfliktfeld stellenJugendliche dar, welche vor Ort „rumpöbeln“ und zugleich keinen Ort haben, an demsie geduldet sind. Oft stören auch Betrunkene durch ihre potentielle Gewalttätigkeit.Kinder und Jugendliche halten sich wegen der mangelnden Attraktivität nicht sehrlange am Ort auf.Der Mirbachplatz ist mit seiner Ruine in der Mitte ein Blickfang im Gebiet. Vor Ort istdie Situation aber eher enttäuschend. Es befinden sich zwar beliebte Cafés am Platzwodurch der Ort an sich auch positiv bewertet wird. Anderseits beeinträchtigt einKreisverkehr um die Ruine das Verweilen und die Platzsituation. Von Kindern wird derPlatz nicht genutzt, Jugendliche schätzen dagegen das Café.134


Der Pistoriusplatz ist ein großer und zentraler Platz im Gebiet. Dabei wird dieser alsParkfläche genutzt und bildet einen bei jungen wie älteren Anwohnern empfundenSchandfleck <strong>für</strong> das Gebiet. Allerdings sind die Parkplätze <strong>für</strong> das Gebiet nötig. Zum Teilwird dieser Ort in denFragebögen undStreifzügen alsgefährlich benannt bzw.es bestehen Konfliktemit anderenJugendlichen. Die Hälftedes Gebiets gehörteinem Investor, der gegenwärtigkein Bauvorhabenumsetzen kann. DieWünsche der Kinder undJugendlichen <strong>für</strong> denPlatz sind vielfältig undumfassen einenSpielplatz, einenMarktplatz, einen Fußball- und Skateplatz, einen Jugendclub, Begrünung, öffentlicheToiletten etc. Letztlich sind Ideen aus Streifzügen, Fragebögen und Experteninterviewsda, das Problem liegt bei der Umsetzungsmöglichkeit.Durch die Lage an denHauptverkehrsachsenbietet der Caligariplatzkeine hoheAufenthaltsqualität. Erwird als trist, laut undungemütlichbeschrieben.Innerhalb desUntersuchungsgebietsbesteht ein eklatanterMangel an öffentlichenGrünanlagen.Grünflächen befinden sich z.T. zwischen Wohngebäuden und sind sich daher inprivatem Eigentum, auch wenn sie öffentlich zugänglich sind. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist dieWohnbebauung zwischen Pistoriusstraße/Am Steinberg/Gustav-Adolf-Straße undBühringstraße. An der Bühringstraße 25 ist <strong>für</strong> Jugendlichen ein guter Treffpunkt undstellt einen ungestörten Aufenthaltsort dar. Dies gilt auch <strong>für</strong> die Grünanlage zwischen135


Kreuzpfuhl und Pistoriusstraße entlang der Woelckpromenade. Die Grünflächen in derFriesickestraße 22-24 sowie in der Langhansstraße 44 bieten ein Potential alsTreffpunkte, wenn sie entsprechend gestaltet werden würden.Der Georgen-Parochial-Friedhof (Roelckestraße 144-150) ist größenmäßig die wichtigsteGrünfläche im Kernbereich des Untersuchungsgebiets um die Langhansstraße und wirdhäufig als Abkürzung zwischen Hamburger Platz und Roelckestraße genutzt. DerFriedhof wird insbesondere von Jugendlichen als Ruhe- und Rückzugsraum geschätzt.Der Kletterbaum im Hof der Seidenberger Straße 30 ist ein kleiner Geheimtipp unterden jungen Bewohnern des Quartiers. Der Bolzplatz in der Paul-Grasse-Straße 30-32 isteiner der wenigenSportplätze im Gebiet.Dieser befindet sich aberin einem ziemlichverwahrlosten Zustand.Der Platz wird zunehmenddurch Pflanzenüberwuchert, die Toresind lediglich auf dieZaunanlage aufgemalt. DieZaunanlage selbst ist inkeinem guten Zustand,teilweise rostig und dieGitter haben sich aneinigen Stellen aus denHalterungen gelöst. DieJugendlichen bemängelten zudem die unverschlossenen Ecken des Platzes. Bällekönnen so direkt in die, nur <strong>für</strong> Mieter zugänglichen, Abfallentsorgungsplätze gelangen.Die verschiedenen im Gebiet zu verzeichnenden Brachflächen bieten <strong>für</strong> Kinder undJugendliche ein hohes Potential und sind sehr beliebte Aufenthalts- und Spielorte, dasie kontrollfreieses und unbeschränktesSpiel erlauben. Folgende Brachen gehören dazu:Brachfläche am DGZ-Ring, an der Prenzlauer Promenade 26, an der Pistoriusstraße 80sowie 111 und 115-116 und an der Langhansstraße 78. Die Brachen in derJacobsohnstraße 24 und in der Max-Steinke-Straße 38-39 sowie die BaulückeRoelckestraße/Langhansstraße sind zwar umzäunt, werden aber dennoch von Kindernund Jugendlichen als Treff- bzw. Spielorte genutzt. Besonders zu erwähnen ist die „Hallof Fame“, eine abgezäunte Freifläche hinter der Jugendeinrichtung Maxim in derCharlottenstraße 116. Die ungenutzten Flächen des Maxims könnten vor allem <strong>für</strong>weitere Outdoornutzungen <strong>für</strong> die Jugendeinrichtung genutzt werden. Fahrradstreckenoder eine Stadtteilfarm könnten das Angebot im Projektgebiet erheblich erweitern.Vorerst müssen jedoch erst die Besitzverhältnisse geklärt werden.136


Die Hinterhöfe sind <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche wichtige Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsbereiche, insbesondere in Teilen des Gebiets in denen eine Unterversorgungan öffentlichen Spielflächen vorliegt. Oft werden diese von Kindern auch als „langweilig“eingestuft. In diesen Bereichen sollte eine Zusammenarbeit mit den Eigentümernangestrebt werden, um diese Bereiche aufzuwerten und zu sichern.Parkplätze von Supermärkten bieten Ausweichmöglichkeiten <strong>für</strong> Jugendliche alsbeliebte Treffpunkte, z.B. Roelckestraße 172, Ostseestraße 23-25 oder Langhansstraße46. Diese Orte können jedoch aufgrund von Problemen mit Alkohol, Drogen und Gewaltleicht zu einem angstbesetzen Raum <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche werden.Als Einrichtung ist der Jugendclub Maxim in der Charlottenstraße 117 sowie derJugendclub Hof 23 in der Langhansstraße 23 bei Kindern und Jugendlichen beliebt undein reger genutzter Treffpunkt und Spielort, während das Programm der Brotfabrik amCaligariplatz <strong>für</strong> alle als eher ungeeignet und wenig attraktiv angesehen wird. DieKunsthochschule Weißensee in der Bühringstraße <strong>20</strong> hat aufgrund ihrer völlig anderenAufgabenstellung keine Angebote, die <strong>für</strong> Kinder und Familien geeignet wären.Im ganzen Gebiet sind besprühte Hauswände, Straßenschilder und Mülltonnen ein weitverbreitetes Problem, das auch oft von Kindern und Jugendlichen angemerkt wurde.Diese finden aber Gefallen an den kunstvollen Graffitis und wünschen sich mehr legaleFlächen zum Sprühen.Erweitertes Projektgebiet Weißen See undKomponistenviertelEs hat sich während der Untersuchung gezeigt, dass sich die am häufigsten genutztenFlächen in angrenzenden Bereichen des untersuchten Kernbereichs befinden. Deshalbwurde der Bereich um den Weißen See und das Komponistenviertel in dieUntersuchung miteinbezogen. Im Komponistenviertel gibt es viele und qualitativhochwertige Spielplätze <strong>für</strong> jede Altersstufe. Der Mahlerspielplatz nimmt hierbei diewichtigste Stellung ein, da er bei den Kindern und vor allem Jugendlichen nicht nur alsSpielplatz, sondern auch als Treffpunkt wahrgenommen wird. Allerdings kommt es nachAussagen von Kindern und Jugendlichen hier auch immer wieder zu Konflikten sozialerNatur. Nordöstlich des Komponistenviertels erfreut sich der Spielplatz am Orankeseelaut Kinderbefragung ebenfalls großer Beliebtheit, was vor allem auf die unmittelbareNähe zum Wasser zurückzuführen ist. Im Komponistenviertel selber existieren keineSpielmöglichkeiten mit Wasser. Der „Blaue Spielplatz“ oder „Waldspielplatz“ südlich desWeißen Sees ist bei vielen Kindern und Jugendlichen sehr beliebt, weil es dort einegroße Auswahl an Spielgeräten gibt. Insbesondere die große Rutsche, dieKlettermöglichkeiten und der Sandbereich wurden vielfach erwähnt. An diesemSpielplatz gefällt den Kindern nicht, dass er häufig überfüllt und bei Regen schlechtzum Spielen geeignet ist.137


Insgesamt drei Schulen befinden sich im Komponistenviertel. Während die BIP-Kreativgrundschule Pankow und die Schule im Komponistenviertel über keineSchulhöfe verfügen, erfreut sich der Schulhof der Picasso-Grundschule bei Kinderngroßer Beliebtheit. Er ist allerdings nur während des Schulbetriebs <strong>für</strong> die Schülerzugänglich. Das Gelände der Stephanus-Schule ist <strong>für</strong> die Kinder ein toller Ort, weil ersehr groß und „schön grün“ ist. Der Schulhof der Primo-Levi-Schule (Pistoriusstraße133) hat einen Schotterbelag, der die Verletzungsgefahr erhöht. Die Kinder undJugendlichen bemängeln zudem die geringe Zahl der Sitzmöglichkeiten.Der Solonplatz im Komponistenviertel ist gerade durch einen großen und gutenSpielplatz im Gebiet sehr beliebt. Er bietet neben dem Spielplatz auch eine attraktiveBepflanzung und Gestaltung. Diese verdeckt auch die Sicht auf den Spielplatz, was inden Fragenbögen lobend erwähnt wurde, da die Kinder dort ungestört spielen können.Vereinzelt gibt es Vermüllungsprobleme an diesem Ort.Der Goldfischteich ist ein schöner und naturnaher Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsbereich. Die Kinder und Jugendlichen können sich hier beispielsweiseausruhen oder auch Tiere beobachten und „angeln“. Das Wasser ist an einem Stegdirekt zugänglich. Die Schulen können die umgebende Grünfläche auch <strong>für</strong> denUnterricht nutzen, jedoch befinden sie sich zurzeit in einem als „leicht ungepflegt“beurteiltem Zustand. Die Wasserqualität des Teiches ungeklärt. Der Kreuzpfuhl bietetvielseitige Freizeitgestaltungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche, dort können siez.B. sich mitFreunden treffenoder Sporttreiben. Derasphaltierte Weg,welcher um denKreuzpfuhlherum führt, isteine beliebteJoggingstreckeund im Winterwird der Teichgerne zumEislaufengenutzt. DieumgebendeGrünfläche ist stark durch Hundekot verschmutzt und die Pflege der Gehölze scheintvernachlässigt worden zu sein. Der Weiße See ist im Sommer ein beliebter Badeort, weildas Wasser sauber ist und viel Platz bietet. Der Park, der den See umgibt, ist bei denKindern sehr beliebt, da sie dort spazieren gehen, sich sonnen oder Freunde treffen138


können. Negativ wird beispielsweise genannt: die Verschmutzung durch Hundekot, dasMülldepot auf dem Gelände des Parks und dass es keine öffentlichen Toiletten gibt.Die Mahlerstraße im Komponistenviertel verfügt über zahlreiche Einrichtungen <strong>für</strong>Kinder und Jugendliche. Dazu gehören der Jugendclub „Mahler <strong>20</strong>“ und dieKindereinrichtung „Fipp“, der Mädcheneinrichtung „Freiraum“ sowie der Picasso-Schülerclub. Ein anderer Schülerclub befindet sich an der Kreuzung Smetanastraße/Gounodstraße. Nach Aussagen von Kindern sieht dieser zwar interessant aus,allerdings sind die Öffnungszeiten unklar. Deshalb wird er nicht von vielen beteiligtenKindern oder Jugendlichen genutzt.Zu den Sonder- und Einzelelemente zählen das Strandband Weißensee (<strong>Berlin</strong>er Allee173) sowie die „Plantsche“, die als ein wichtiger Treffpunkt <strong>für</strong> kleine Kinder und ihreEltern dient. Das Becken ist jedoch schon relativ alt und erneuerungsbedürftigt.Außerdem zählen die Wand in der Woelckpromenande 11 und die Wand in derLindenallee dazu, da sie mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern künstlerischgestaltet wurde.Hinterhöfe werden im Komponistenviertel durch die gute Versorgung an öffentlichenSpielplätzen von Kindern nicht in dem Maße genutzt, in dem es z.B. rund um dieLanghansstraße geschieht. Allerdings befinden sich auf ein paar Hinterhöfen (so z.B.Bizetstraße/Gürtelstraße) Spielplätze, die auch vom öffentlichen Straßenraum auszugänglich sind. Besonders der Gebietsteil südlich der Bizetstraße zeichnet sich durcheine Vielzahl von <strong>für</strong> Kinder begehbaren Mauern oder Straßenpfeilern aus, wodurch derStraßenraum den Kindern als Spielraum zugänglich gemacht wird. Die großzügigeBepflanzung in diesem Gebiet verstärkt diesen Eindruck.139


6.3 Bewertung der VerkehrssituationDaniel PilotDieses Kapitel zur Bewertung der Verkehrssituation umfasst die Ergebnisse aus derplanerischen Bestandserhebung, den Streifzügen und den Fragebögen mit Kindern undJugendlichen sowie der Interviews mit anderen Experten <strong>für</strong> das Gebiet. Die folgendenAussagen bilden die Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> die im Spielleitplan getroffenenMaßnahmen im Verkehrsbereich. Der unterschiedliche Themenschwerpunkt spiegeltdabei die Situation mit ihren Problematiken vor Ort wieder. Im Folgenden soll besondersauf die Qualitäten im Verkehrsbereich, die Konflikte zwischen Fußverkehr bzw.Radverkehr und motorisierten Verkehr sowie die besonderen Wegeverbindungeneingegangen werden.QualitätenBevor auf die Probleme im Gebiet eingegangen wird, sollen zunächst die Qualitäten imVerkehrsbereich genannt werden. Die planerische Bestandsaufnahme ergab, dass dasgesamte Gebiet Komponistenviertel zwischen der Michelangelostraße, <strong>Berlin</strong>er Allee undIndira-Gandhi-Straße eine Tempo 30-Zone darstellt, welche sich positiv aufVerkehrsaufkommen und -lärm auswirkt. Dabei hat dieses Gebiet den Vorteil, dass keinDurchgangsverkehr vorhanden ist. Weiterhin ist der Straßenbereich zwischen demSpielplatz in der Mahlerstraße und der Gounodstraße <strong>für</strong> Autos gesperrt undstattdessen als Spiel- und Skatefläche <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche ausgewiesen. DasKomponistenviertel stellt letztlich dar, wie die Situation im gesamtenUntersuchungsgebiet angestrebt werden sollte, denn an anderen Orten erstrecken sichdiese ruhigen Bereiche und Sackgassen nur auf vereinzelte Straßenabschnitte. Dabeibietet die Cohnstraße, nach den Erkenntnissen der planerischen Bestandsaufnahme,<strong>für</strong> die Bewohner der dortigen Wohnungsbaugesellschaft ein hohes Potential. DieseStraße ist aber zum restlichen Gebiet relativ abgeschottet, sodass sich keine darüberhinausgehenden Potentiale ergeben.Die Qualität der Anbindung des Gebiets mit Bussen und Straßenbahnen ist umstritten.In den Fragebögen wurde diese Anbindungen einerseits als besonders positivhervorgehoben, andererseits wurden die Wartezeiten als zu lang dargestellt.Grundsätzlich ist das Gebiet jedoch gut durch den ÖPNV erschlossen.ProblemeDie Konflikte zwischen dem Fußverkehr und dem motorisierten Verkehr sind derzentrale Problemaspekt der Verkehrssituation im Projektgebiet. Die Probleme dabei sindvor allem die hohen Geschwindigkeiten und die Barrierewirkung der großen Straßen, diedurch das Gebiet führen. Ein zusammenhängendes, unzerschnittenes Gebiet wie das141


Projektbetreuung: Jan AbtTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungHardenbergstraße 40a10623 <strong>Berlin</strong>Maßstab: 1:7.0000m 50m 100m 250mKartengrundlage: Karte von <strong>Berlin</strong> 1:5.000 mitfreundlicher Genehmigung des VermessungsamtesPankow von <strong>Berlin</strong>50 km/h - Zone temporär 30 km/h unzureichender / Radweg Querungshilfe Bushaltestelle Fußgängerüberweg Barrierevor Schulen fehlender Gehweg30 km/h - Zone Straßenbahnhaltestelle Spielstraße Ampel besondere Schleichweg Trampelpfad Sackgasse KerngebietGefahrenpunkte <strong>Spielleitplanung</strong>Kinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung - <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Bestandskarte -VerkehrStand vom 09.07.<strong>20</strong>09


Komponistenviertel ist hier die Ausnahme. Bei den unterschiedlichen Erhebungen sindeinige Straßen als besondere Problembereiche aufgefallen:So wurde die <strong>Berlin</strong>er Allee in Fragebögen und Streifzügen als zu laut und starkbefahren bewertet. Dort herrschen nach einer Expertenmeinung kaumÜberquerungsmöglichkeiten. Zusätzlich gibt es auf der gesamten Länge der<strong>Berlin</strong>er Allee zwischen den Nummern 105-124 und 128-154 aufgrund derstark frequentierten Straße und der Tram-Fahrspur in der Mitte, keineMöglichkeit die Straße zu passieren. Bezüglich der Sichtverhältnisse ist die<strong>Berlin</strong>er Allee nach Expertenaussage ungünstig. Besonders am Antonplatz istdurch das Aufeinandertreffen von Schnellstraße und Tram die Übersicht nichtgegeben und trägt zur Verkehrsunsicherheit zur Gefährdung der Fußgänger bei.Die Langhansstraße, die mitten durch das Gebiet führt, stellt eine innergebietlicheZäsur dar. Dabei sind laut Expertenaussage keine Pläne zur Abmilderung derBarrierewirkung bekannt.Die Pistoriusstraße bereitet, wie auf den Streifzügen bemerkt, Kindern besonders imOsten zwischen der Parkstraße und der <strong>Berlin</strong>er Allee durch das hoheVerkehrsaufkommen Schwierigkeiten bei der Querung.Die Gustav-Adolf-Straße ist als Durchgangsstraße stark befahren und stört vorAllem die SchülerInnen der Schule am Hamburger Platz.Die Prenzlauer Promenade bereitet aufgrund der vierspurigen, viel befahrenenStraße und den Tramgleisen eine gravierende Barrierewirkung. Zwischen derKreuzung Prenzlauer Promenade/Ostseestraße und der Kreuzung PrenzlauerPromenade/Am Steinberg sind weder Fußgängerampeln noch andereÜberquerungsmöglichkeiten gegeben, um die Straße zu überbrücken. Dadurchwird der Zugang in das westlich angrenzende Gebiet erschwert, sodass dieseskaum als „Nachbarschaft“ gelten kann.Auf der gesamten Länge der Roelckestraße gibt es nur mangelhafte Möglichkeitender Überquerung. Da die Straße als Ausweichstraße zur <strong>Berlin</strong>er Allee befahrenwird, ergibt sich auch hier ein erhöhtes Fahraufkommen. Dort sind aber kaumzusätzlichen Ampeln oder Zebrastreifen vorhanden. Auf der Höhe der Heinz-Brandt-Oberschule ist das Problem besonders ausgeprägt. Deshalb wird an derEcke zur Streustraße von Kindern, Jugendlichen und befragten Expertengefordert, ein Zebrastreifen einzurichten.In der Gustav-Adolf-Straße fehlen in dem Bereich zwischen der Pistoriusstraße undder Wiegandstaler Straße nach den Ergebnissen aus den StreifzügenÜberquerungsmöglichkeiten.142


Ebenso ist die Situation entlang der Straße am Steinberg 2-<strong>20</strong> aufgrund derfehlenden Kreuzungsmöglichkeiten und dem Parallelverkehr von Autos,Straßenbahnen, etc. als ungünstig zu bewerten.Nicht nur der fließende, sondern auch der ruhende Verkehr sorgt <strong>für</strong> Konflikte. Diesersteht entweder mit der Gehwegbreite <strong>für</strong> die Fußgänger in Konkurrenz oder schränkt dieÜbersichtlichkeit ein. So weisen die ersten 100 Meter der Langhansstraße, beginnendvon der Prenzlauer Promenade, einen zu schmalen Gehweg <strong>für</strong> die Fußgänger auf. DieÜbersichtlichkeit ist besonders laut Expertenaussagen in der Langhansstraßeeingeschränkt. Dies gilt auch <strong>für</strong> die Gartenstraße, in der die Kinder auf einem Streifzugwegen der parkenden PKW ein herannahendes Auto übersahen. Als positives Beispielnannte eine Expertin den Gehweg in der Roelckestraße, der breit genug sei, um mitKleinkindern dort problemlos langlaufen zu können.GefahrensituationenIn der Langhansstraße sind nach den Erfahrungen aus den Streifzügen mehrereKreuzungen, wie z. B. die zur Roelckestraße oder Börnestraße, Gefahrenschwerpunkte.Aus den Fragebögenging hervor, dass dieStraßenbahn gefährlichund laut ist. Ebensowird die Pistoriusstraßein den Fragebögen alsgefährlicher Ortbenannt. Weiterhinwurde der HamburgerPlatz von den Kindernmehrfach alsGefahrenort mit vielenUnfällen genannt. Auchdie Kreuzung Heinersdorferstr./Langhansstr./Jacobsohnstr. wird von Kindern alsgefährlich angesehen, da die vielen Straßen und zusätzlich die Straßenbahn dieSituation unübersichtlich machen.Ein weiteres Problem und Gefahrenpotential stellt die Rücksichtslosigkeit mancherAutofahrer dar. Nach den Aussagen der Kinder auf den Streifzügen, lassen die rechtsvon der <strong>Berlin</strong>er Allee abbiegenden AutofahrerInnen die Fußgänger oft nicht vor.Weiterhin werden sowohl die Tempo-30-Zone vor der Grundschule in der Gustav- Adolf-Straße, als auch der 300 Meter weiter befindliche Zebrastreifen am Hamburger Platz vonvielen Autofahrern ignoriert. Nach den Aussagen von Fragebögen und Streifzügen haltensich die Autofahrer in der <strong>Berlin</strong>er Allee und Langhansstraße nicht an dieGeschwindigkeitsbegrenzungen. Das gleiche gilt <strong>für</strong> die weit östlich des Projekt-Kerngebietes143


liegende Spielstraße Else-Jahn-Staße südlich der Buschallee. Diese Aussage stammtaus den Fragebögen.Auch von Ampeln können Gefahren ausgehen, wenn sie zu kurz geschaltet sind oder dieKinder "über Rot" gehen, da die Wartezeiten zu lang sind:Am Antonplatz sind dieAmpelphasen, ähnlichwie bei den anderenAmpeln auf der <strong>Berlin</strong>erAllee, zu kurz geschaltet,sodass den Kindernnicht ausreichend Zeitgelassen wird, um dieStraße zu überqueren.Dies gilt ebenfalls <strong>für</strong> dieAmpel in der Else-Jahn-Straße 40-41. Bei derPistoriusstraße, EckeParkstraße ist dieAmpelschaltung auf dieAutofahrer zugeschnitten, sodass viele Schüler auf dem Schulweg unnötig lange wartenmüssen.Situation des RadverkehrsIm gesamten Gebiet ist der Radfahrverkehr deutlich benachteiligt. Es gibt kaumRadfahrwege und viele nur als Markierung auf der regulären Fahrbahn, wo es zuProblemen mit dem Autoverkehr kommt. Besonders auf der <strong>Berlin</strong>er Allee fehlt einRadweg. Das hohe Verkehrsaufkommen und die Verengung der Straße durch Zweite-Reihe-Parker schaffen ein hohes Risiko <strong>für</strong> die RadfahrerInnen. Deshalb weichen nachErfahrungen aus der planerischen Bestandsaufnahme zahlreiche RadfahrerInnen lieberauf den Bürgersteig aus und provozieren hier neue Konflikte. Eine andereAusweichmöglichkeit stellen an sich die Nebenstraßen, wie z. B die Bizetstraße bzw. dieCharlottenburger Straße <strong>für</strong> die Langhansstraße oder Pistoriusstraße, dar. DerenEignung als Ausweichstraßen ist aber angesichts von Baustellen oder größeren Straßenohne gute Überquerungsmöglichkeiten eingeschränkt.WegverbindungenDie Langhansstraße ist die wichtigste Wegverbindung innerhalb des Gebiets. Sie weistdiverse Problemlagen auf: Sie wurde oft wegen der starken Verschmutzung desStraßenraumes und der Gehwege mit Hundekot, Zigarettenstummeln, Abfall sowie der144


Missachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung bemängelt und durch das beidseitigeParken ist das Überqueren der Straße durch die mangelnde Sichtbarkeit der Fußgängerschwierig. Diese Probleme führen auch zu einer relativ geringen Aufenthaltsqualität, diesich auf das gesamte Gebiet auswirkt. Weiterhin überqueren die Kinder von derTassostraße aus die <strong>Berlin</strong>er Allee, um zur Straßenbahn, den Jugendeinrichtungen inder Mahlerstraße sowie zum Mahlerspielplatz zu gelangen. Dass ein sicherer Übergangfehlt, wurde immer wieder bei den Streifzügen, aber auch in den Fragebögen undExperteninterviews, erwähnt. Weiterhin stellt die gesamte <strong>Berlin</strong>er Allee eine wichtigeWegverbindung zum Weißensee dar.Neben den diesen Wegeverbindungen suchen Kinder auch andere Wege auf, dieAbkürzungen bilden, einen besonderen Reiz haben, aber auch problembehaftet sind:Um vom Maxim zum Hof 23 zu gelangen, nutzten die Kinder auf einem Streifzug eineAbkürzung über zwei Zäune und das Grundstück „Langhansstraße 24“. Dabei ist dieserWeg wegen des hohen Zauns sehr umständlich und ein kräftigerer Junge kann dieHürde nicht bewältigen. Hinzu kommt, dass dieser Weg nicht offiziell ist, weshalb dieKinder normalerweise warten, bis niemand auf dem Gelände der Langhansstraße 24 zuentdecken ist.Der Weg über den Georgen-Parochial-Friedhof wird nach Aussagen von Kindern undJugendlichen als Abkürzung vom Hamburger Platz zur Roelckestraße genutzt. Aucheine alte Industriebrache von der Lehderstraße 52 zur Streustraße 72 wird ebenso wieein Trampelpfad in der Prenzlauer Promenade 26 als Schleichweg genutzt. In der<strong>Berlin</strong>er Allee stellt sich ein ganz anderer Konflikt dar: Dort sind die Fußwege mitMaterial der Einzelhändler über das erlaubte Maß zugestellt und erschweren somit nachder Aussage eines Experten den Fußgängern das ungestörte Vorbeigehen und Flanieren.Allgemein lässt sich feststellen, dass die Barrierewirkung der großen Straßen, die meistvom motorisierten Individualverkehr ausgeht, das hauptsächliche Verkehrsproblem ist.Hierbei stören insbesondere die hohen Geschwindigkeiten, mangelndeÜberquerungsmöglichkeiten oder ungünstige Ampelschaltungen sowie rücksichtsloseAutofahrer. All diese Aspekte sorgen da<strong>für</strong>, dass diese Straßen Gefahrenschwerpunktesind. Da es zudem, abgesehen vom Komponistenviertel, kaum Räume gibt, die nicht vongrößeren Straßen durchschnitten sind, hat dies einen gebietsprägenden Charakter. Vomruhenden Verkehr gehen zusätzlich noch Gehwegverengungen oder eine eingeschränkteÜbersichtlichkeit aus. Desweiteren sind im Kernbereich des Untersuchungebiets kaumRadwege vorhanden und vorhandene, nicht offizielle Wege sind zum Teil schwierig zubegehen. Aus all diesen Problemen ergibt sich ein Handlungsbedarf, dem mitMaßnahmen im Verkehrsbereich begegnet werden soll (siehe 7.2 Spielleitplan undMaßnahmenkatalog).145


6.4 Bewertung der organisatorischen undstrategischen RahmenbedingungenChristin ParzIm Rahmen der Bestandserhebung und im Hinblick auf die spätere Erstellung desSpielleitplanes ist es relevant, die organisatorischen und strategischenRahmenbedingungen des Planungsbereiches zu bewerten. Dabei geht es nicht wievorangehend um eine Erhebung ortsbezogener Details, wie zum Beispiel AufenthaltsoderVerkehrsflächen, sondern vielmehr um die Untersuchung der organisatorischenStruktur rund um die Langhansstraße.Nachfolgend wird auf drei wesentliche Rahmenbedingungen eingegangen, die sich beider Durchführung der <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>Berlin</strong>-Weißensee als besonders relevantherauskristallisiert haben.Einrichtungen <strong>für</strong> Kinder und JugendlicheDie meiste Zeit des Tages halten sich Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrerAusbildung in der Schule als öffentliche Einrichtung auf. Aber gerade in ihrer Freizeitbrauchen sie Rückzugsorte und Aufenthaltsbereiche. Dazu dienen insbesondere KinderundJugendeinrichtungen.In der <strong>Spielleitplanung</strong> nehmen sowohl Schulen als auch kinder- und jugendrelevanteEinrichtungen eine besondere Rolle ein: Sie sind wichtige Kooperationspartner imRahmen der Beteiligungsmaßnahmen. Denn in Zusammenarbeit mit ihnen können sichkurzfristig viele Kinder und Jugendliche beteiligen. Der Projektgruppe ist es in einemZeitraum von nur einem Monat gelungen, über <strong>20</strong>0 Kinder und Jugendliche zubeteiligen. Dies verdankt sie einer Grundschule, zwei Oberschulen (Gymnasium,Hauptschule) und einer katholischen Schule sowie drei Jugendclubs. AlleEinrichtungen waren offen <strong>für</strong> das Verfahren der <strong>Spielleitplanung</strong> und mit Engagementbei der Sache.Diese genannten Einrichtungen spielen jedoch nicht nur aktuell bei der Aufstellung desSpielleitplanes eine Rolle. Vielmehr sollte die im Zuge des Modellprojektes etablierteBeteiligungskultur im Bezirk Weißensee verankert werden. Denn nur so können sichKinder und Jugendliche motiviert und kompetent an der Gestaltung des Gemeinwesensbeteiligen. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist eine planerischeRessource, die neue Sichtweisen und Lösungsansätze <strong>für</strong> die Stadtplanung und -entwicklung erschließt.Wie sich dies konkret in den Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungenverwirklichen lässt und wie diese Institutionen sonst zu bewerten sind, wird imFolgenden genauer erörtert.147


SchulenDie Schulen unterliegen hinsichtlich ihrer Unterrichtsgestaltung gewissen Lehrplänen.Trotzdem ist es nicht unmöglich, Kindern und Jugendlichen dort ihre unmittelbareSchulumgebung erfahrbar zu machen und ihre Meinungen einzuholen. Im Sinne derVerstetigung der <strong>Spielleitplanung</strong> wäre dies zukünftig durchKooperationsvereinbarungen mit den Schulen möglich. Das heißt, Schülerinnen undSchüler werden zu so genannten „Kiezdetektiven“. Konkret bedeutet dies, dass die„Stadt“ thematisch in die Unterrichtsgestaltung einfließt. Beispielhaft vorstellbar wärees, im Sachkundeunterrichtin der 4.Klasse den Stadtteil„Weißensee“ zuthematisieren oder auchin der 5. KlasseGebietserkundungendurchzuführen. Möglichwäre z.B. <strong>für</strong> eine 9.Klasse auch einProjekttag – etwa mitdem Thema: „Wenn ichetwas zu sagen hätte,dann würde ich…“.Durch diese Einbindungder Schulen, die durch das Jugendamt Pankow initiiert werden soll, sind langfristigregelmäßige Kontrollen der <strong>Spielleitplanung</strong> und damit verbunden eine Aktualisierungdes Spielleitplanes möglich.In diesem Zusammenhang erfolgt ebenso eine stärkere Öffnung der Schulen hin zumQuartier. Aktuell mangelt es bei jeder sich im Planungsbereich befindlichen Schule amBezug zum Stadtteil. Der Unterrichtsalltag spielt sich auf dem Schulgelände ab, anWander- und Projekttagen wird der unmittelbare Einzugsbereich der Schule meistgänzlich verlassen. Da die Schulhöfe mit Schulschluss verriegelt werden, ergibt sich <strong>für</strong>Kinder und Jugendliche im Umfeld dieser Schule andersherum ebenso keine Beziehung.An dieser Stelle setzt die <strong>Spielleitplanung</strong> an. Im Planungsbereich rund um dieLanghansstraße konnten bereits erste Erfolge gemacht werden – eine eher autarkeSchule wie die Katholische Theresienschule hat engagiert an den Beteiligungsaktionenteilgenommen und sich im Rahmen der Streifzüge und Fragebögenaktionen zumQuartier hin geöffnet. Zukünftig muss an den ortsansässigen Schulen die Bereitschaftbestehen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Schulhoföffnung an Nachmittagen undWochenenden, zu realisieren. Problematisch bei der Beteiligung ist aktuell jedoch noch148


die mangelnde Kooperation der Klax-Grundschule als Privatschule im Rahmen vonBeteiligungsaktionen.Kinder- und JugendeinrichtungenIm Planungsbereich existiert eine große Anzahl an Kinder- und Jugendeinrichtungen:Hof23 und Maxim in der Langhansstraße, Mahler<strong>20</strong> und Fipp im Komponistenviertel –um nur einige zu nennen. Ähnlich wie bei den Schulen fehlt es auch hier anQuartiersbezogenheit. Viele Kinder und Jugendliche gehen nach der Schule aufdirektem Wege zu den Einrichtungen. Das „Dazwischen“, sprich die „Stadt“, der Ortsteil„Weißensee“, die „Langhansstraße“, wird <strong>für</strong> sie nicht greifbar. Dies hat sichinsbesondere bei der Auswertung der Fragebögen gezeigt, die hauptsächlich Aussagenspeziell zu den Einrichtungen, aber da<strong>für</strong> kaum zum Umfeld enthielten. Zukünftigmüssen sich die Kinder- und Jugendeinrichtungen vielmehr als Teil des Quartiers sehenund Angebote in den öffentlichen Raum auslagern. Ein Beispiel ist aktuell der Hof23.Diese Einrichtung bietet auf verschiedenen Plätzen im Quartier an bestimmtenNachmittagen Zirkusangebote an, die Kinder und Jugendliche sehr begeistern.Zu dieser Öffnung gehört auch eine Vernetzung und Kooperation der Einrichtungen,und zwar nicht nur der kinder- und jugendrelevanten, sondern aller soziokulturellenEinrichtungen im Gebiet. Statt gegenseitig zu „konkurrieren“, sollte das Ziel darinbestehen, gemeinsam zu „profitieren“. So stellte sich bei den Streifzügen heraus, dassKinder und Jugendliche gegenüber anderen Einrichtungen Vorurteile hegen und derenAngebote nicht kennen. Dies führt teilweise sogar zu Konflikten zwischen denAnhängern der jeweiligen Jugendeinrichtungen. Eine stärkere Vernetzung könntedeshalb Abhilfe abschaffen. Aufgrund differierender Angebote <strong>für</strong> unterschiedlicheAltersgruppen ist dieser Konkurrenzkampf ohnehin unbegründet. Dieser Punkt sprichtgerade da<strong>für</strong>, alle Kinder- und Jugendeinrichtungen gleichermaßen zu erhalten. Denninsgesamt gelten diese Einrichtungen insbesondere <strong>für</strong> Jugendliche als wichtigeRückzugsräume.ÖffentlichkeitsarbeitDie Präsenz in der Öffentlichkeit dient neben der allgemeinen Information über die<strong>Spielleitplanung</strong> ebenso der Verstetigung derselben. Die Projektgruppe selbst nahm imRahmen des Modellprojektes an zwei Festen teil (Frühlingsfest auf dem Caligariplatz,SozialKulturMarkt) und führte eine Öffentlichkeitsveranstaltung zu <strong>Spielleitplanung</strong>selbst durch. Die Durchführung der Öffentlichkeitsarbeit wird ausführlich in Kapitel 5.6beschrieben.Die hohe Engagementbereitschaft der Weißenseer Bevölkerung zeigt sich deutlich. DerStadtteil bietet ein breites Spektrum engagierter Bürgerinnen und Bürger.149


Auf dem Frühlingsfest betreuten beispielsweise Eltern und Lehrer der Picasso-Grundschule gemeinsam einen Stand zum Thema „Gestaltung der neuen Turnhalle“.Ebenso präsent zeigten sich TeilnehmerInnen der Zukunftswerkstatt Weißensee, auf dieim Folgenden noch genauer eingegangen wird. Die „Initiative Mitgestalter“ belebt imBereich des Komponistenviertels sehr erfolgreich den öffentlichen Raum.So bilden die Weißenseer BürgerInnen eine sehr gute Basis <strong>für</strong> eine funktionierendeBeteiligungskultur. Sie sind selbst gewillt, Sachverhalte anzupacken und Projekte zurealisieren. Im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong> spielt dies insbesondere <strong>für</strong> dieVerstetigung eine große Rolle. Es ist daher unabdingbar, dass die Weiterführung undregelmäßige Kontrolle in die Verantwortung der BürgerInnen übergeht und sie derVerwaltung sprichwörtlich „auf die Finger schauen“.Arbeitsgruppen zur <strong>Spielleitplanung</strong>Im Sinne der dauerhaften Verankerung der Interessen von Kindern und Jugendlichenim Handlungsfeld Stadtentwicklung und -planung spielen Arbeitsgruppen einewesentliche Rolle. Nachfolgend soll daher als dritte Rahmenbedingung auf zwei derartigeGruppen in Weißensee eingegangen werden.Arbeitsgruppe Ressortübergreifende Planungsvernetzung (AG RPV)Die Arbeitsgruppe Ressortübergreifende Planungsvernetzung, im Folgenden kurz AGRPV genannt, bestand bereits vor der Durchführung der <strong>Spielleitplanung</strong> durch dasModellprojekt „Quartier nach vorn!“ und in ihr sitzen Vertreter der Fachämter aufBezirksebene zusammen. Turnusmäßig finden einmal pro Monat Sitzungen der AG RPVstatt. Die Projektgruppe arbeitete eng mit dieser Arbeitsgruppe zusammen. Insgesamtist die Arbeitsgruppe ein wesentliches Instrumentarium, um eine integrative Planung,wie es die <strong>Spielleitplanung</strong> ist, zu ermöglichen. Insbesondere im Sinne der Verstetigungist es daher zwingend nötig die AG RPV zu erhalten – <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> undweitere Maßnahmen im Quartier.Zukunftswerkstatt WeißenseeEine weitere wesentliche Arbeitsgruppe ist die Zukunftswerkstatt Weißensee, die zuBeginn des Modellprojektes bereits bestand. Ihre Gründung wurde im Zusammenhangmit der so genannten „Wunschsammlung“ initiiert, einer Bürgerbefragung zurVerbesserung der Lebensqualität und Attraktivität von Weißensee im Jahre <strong>20</strong>07 durchdie „Initiative Mitgestalter“. Durch das Modellprojekt „Quartier nach vorn!“ wurde mitdem Zukunftswerkstattprozess begonnen.Mitglieder der Zukunftswerkstatt sind engagierte BürgerInnen, die sich aktiv inKleingruppen mit je einer bestimmten Thematik befassen. Eine dieser Gruppen arbeitetbeispielsweise schwerpunktmäßig unter dem Titel „Öffentliches Wohnzimmer“.150


Besonders stark ist die Vernetzung der Zukunftswerkstatt aktuell im Bereich desKomponistenviertels vorangeschritten. Langfristig wäre es wünschenswert, wenn sichdieses bürgerliche Engagement noch konkreter auf den gesamten Planungsbereichausbreitet, um eine Verstetigung voranzutreiben. Die Projektgruppe steht ebenso inKontakt mit dieser Arbeitsgruppe und zielt darauf ab, die <strong>Spielleitplanung</strong> mit demlaufenden Prozess der Zukunftswerkstatt zu verknüpfen. So können mit ihrer Hilfekurzfristig Maßnahmen umgesetzt werden, wie z.B. die Starterprojekte mit geringemfinanziellem und rechtlichem Aufwand. Aus diesem Grund hat die Projektgruppe am10. Oktober <strong>20</strong>09 am Nachfolgetreffen der Zukunftswerkstatt in der Primo-Levi-Schuleteilgenommen und ihre Argumente bei der Bildung neuer Arbeitsgruppen miteingebracht.Zusammenfassend lässt sich beurteilen, dass die drei erläuterten Rahmenbedingungenorganisatorisch und strategisch im Gebiet rund um die Langhansstraße eine guteAusgangsbasis <strong>für</strong> den Prozess der <strong>Spielleitplanung</strong> darstellen, die in solcher Art undWeise nicht regelmäßig in <strong>Berlin</strong> anzutreffen ist.6.5 Vielfältige Möglichkeiten zur Verringerung desSpielflächendefizits – Analyse der Potential- undRestriktionsflächenPhilipp PerickGrößer als ein Fußballfeld: Das Defizit der SpielflächenDas Projektgebiet rund um die Langhansstraße entspricht in vielerlei Hinsicht dem<strong>Berlin</strong>er Durchschnitt. Eines jedoch ist auffallend unterdurchschnittlich: dieVersorgung mit Spielflächen. 3.122m² ausgewiesene öffentliche Spielflächen stehen10.317m² Defizit (<strong>Berlin</strong>er Berechnungsschema: Angestrebte Spielflächenversorgung von1m² pro Einwohner des Berechnungsgebiets: Bei 13.439Einwohnern innerhalb des Projektgebietes (Stand: 30.06.<strong>20</strong>08)und einem öffentlichen Spielflächenangebot von 3.122m² ergibt sicheine Differenz von 10.317m².) entgegen. Das ist deutlich mehrals die Fläche eines Fußballfeldes. Dieses Defizit verteilt sichnicht gleichmäßig über das Projektgebiet. Liegt es am südlichenGebietsrand an der Ostseestraße noch bei unter <strong>20</strong>%, ist es imGroßteil des Plangebiets rund um Langhansstraße schon 60 bis75% groß. Am nördlichen Rand - rund um den Caligariplatz -beträgt das Defizit sogar nahezu 100%.Abb. 16: Spielflächen und Defizit151


3938434640423441353632454437313330272882426292522 232118 191716neuerDiscountmarkt6<strong>20</strong>24749485051 5254535355131415791112105134Projektbetreuung: Jan AbtTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungHardenbergstraße 40a10623 <strong>Berlin</strong>Maßstab: 1:7.0000m 50m 100m 250mKartengrundlage: Karte von <strong>Berlin</strong> 1:5.000 mitfreundlicher Genehmigung des VermessungsamtesPankow von <strong>Berlin</strong>Potenzialfläche Potenzialnummer Potenzialnummer KerngebietFläche in privaten Besitz Fläche in öffentlichem Besitz <strong>Spielleitplanung</strong>SpielplatzversorgungsgradDringlichkeitsstufe nach bezirklicherSpielplatzplanung <strong>20</strong>05 (eigene Aktualisierung <strong>20</strong>09):Spielplatzfläche in m² je Einwohner:1 2Stufe 1 Stufe 2 Stufe 5weniger als 0,1 0,25 - 0,4 größer gleich 0,8Kinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung - <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>PotenzialkarteStand vom 09.07.<strong>20</strong>09


Die Qualität der Potentialflächen unterscheidet sichdeutlichDie Bestandsaufnahme zeigte aber auch viele Flächen, die die Möglichkeit zurVerringerung des Defizits eröffnen. Diese so genannten Potentialflächen weisenallerdings ganz unterschiedliche Qualitäten auf, da sie in ihrer Größe und Lage, demEigentumsverhältnis sowie ihrer derzeitigen Nutzung verschiedenartig sind. Hinsichtlichder Größe und Lage reicht das Spektrum dabei von einer schmalen Baulücke innerhalbdes Planungsareals bis zum viele Hektar großen Weißenseer Park knapp außerhalb desProjektgebiets. Unterschieden werden muss auch zwischen Flurstücken in privater oderöffentlicher Hand, da sich das Eigentumsverhältnis angesichts der angespanntenHaushaltslage des Bezirks Pankow direkt auf die Möglichkeit zur Realisierung weitererSpielflächen auswirkt. Desweiteren weisen die Flächen die verschiedensten Nutzungenauf. Grob unterschieden werden kann zwischen den viel genutzten Stadtplätzen,öffentlichen Grün- und Freiflächen, Brachflächen in öffentlicher und privater Hand,privaten Innenhöfen und Freiflächen sowie Schulhöfen und Sportanlagen.Vorstellung der aussichtsreichsten PotentialflächenVon den insgesamt 55 erfassten Potentialflächen sollen im Folgenden dieentwicklungsstrategisch interessantesten skizziert werden (die Zahl in der Klammer gibtdie Positionsnummer in der folgenden Karte aller Potentialflächen an). Der Fokus liegtdabei hauptsächlich auf Grundflächen in öffentlicher Hand, da sich die Förderung undSchaffung von kind- und Jugendgerechten Spielflächen auf ihnen amunproblematischsten verwirklichen lässt.Zunächst die Stadtplätze, da sie städtebaulich am auffälligsten sind, eine hoheFrequentierung erfahren und teils an Verkehrsknotenpunkten liegen: Herausragend istvor allem der Pistoriusplatz (2), da er annähernd zentral im Projektgebiet und in einemAreal mit 60 bis 75% Defizit bei der Spielflächenversorgung liegt. Seit Jahren bietet derals Parkplatz genutzte Platz einen trostlosen Anblick, die Aufenthaltsqualität ist gleichNull. In die Umgestaltung kommt nur langsam Bewegung, da der private Investor vonder Insolvenz bedroht ist. Unter der Auflage, die nördliche Platzhälfte mit einemSpielplatz zu gestalten, erhielt er die Genehmigung, die südliche Hälfte mit Wohn- undGeschäftsgebäuden zu bebauen. Aktuell rückt das Tiefbauamt nach Aussage dessenLeiters Herrn Lexen von dieser Auflage ab, um dem Investor einen Anreiz zumBaubeginn zu geben und damit verbunden die Aufwertung des Pistoriusplatzesüberhaupt einzuleiten. (47)Der Antonplatz (1) als wichtiger Verkehrsknotenpunkt erfährt eine hohe Frequenz.Seine Aufenthaltsqualität ist noch suboptimal, wird derzeit aber durch dieUmgestaltung des südlich der <strong>Berlin</strong>er Straße erweiterten Platzes aufgewertet.152


Zusätzlich zur bisherigen Gestaltung der Fläche vor der neuen Kaiser’s-Filiale empfiehltsich die Schaffung von kindgerechten Spielangeboten.Aus privater Initiative entsteht derzeitig der Kiezplatz an der Gustav-Adolf-Str. 11/Streustr. 66 (35). Die Initiative ist ein gutes Beispiel endogener Potentiale, die zurSchaffung neuer Frei- und Spielflächen seitens des Bezirkes aufgegriffen undunterstützt werden sollen. Die Umgestaltung des Eckgrundstücks nahe der Schule amHamburger Platz ist die richtige Antwort auf das Spielflächendefizit von nahezu 100%im Kiez rund um den Caligariplatz.Direkt an das Projektgebiet angrenzend befindet sich der Park am Kreuzpfuhl (47).Diese öffentliche Grünfläche rund um den Teich birgt durch ihre direkte räumlicheNachbarschaft zumPistoriusplatz und derPrimo-Levi-Schulebesonderes Potential.Vor allem vor demHintergrund einesmöglichen Verzichts desTiefbauamts, denInvestor auf demPistoriusplatz zurErrichtung einesSpielplatzes zuverpflichten, eröffnetsich hier dieMöglichkeit, in direkterNachbarschaft zu denbeiden Standorten der Primo-Levi-Schule hochwertigen Spiel- und Erlebnisraum zuschaffen.Der Weißenseer Park (52) und die Uferzone rund um den Weißensee (53) ohnehinschon die vielleicht beliebtesten Ziele von Jung und Alt in Weißsee, bieten aufgrundihrer Größe und bereits vorhandenen Spielflächen enormes Potential zur Schaffungweiterer Spielangebote, vor allem weiterer alterspezifischer Spielbereiche.Die Widmung als öffentliche Grünanlage, der bestehende Spielplatz und dieangrenzenden Gelände zweier Kindertagesstätten begründen das Potential der Fläche inder Siedlung zwischen Roelcke-/Lehder- und Ostseestraße (7). Der bereitsvorhandene Spielplatz befindet sich jedoch in miserablem Zustand und macht eineNutzung <strong>für</strong> Kinder deshalb bisher recht unattraktiv.153


Formelle und organisatorische Hürden behindern das Nutzen nachmittagsverschlossener Schulhöfe. Dabei sind gerade sie den Kindern und Jugendlichenvertraut und verfügen meist über ein gutes Angebot an Spiel- und Sportgeräten –wertvolle, doch ungenutzte Potentiale also. Ihre Öffnung auch außerhalb derSchulzeiten liegt daher nahe. Besonders interessant ist da<strong>für</strong> der Schulhof derTheresienschule (16) inmitten des Projektgebietes an der Behaimstraße.Ebenfalls hinter verschlossenen Toren liegt nachmittags der Schulhof der Schule amHamburger Platz (37). Die Öffnung wurde von der Schulleitung beim Bau desSpielbereichs abgelehnt.Abschließend noch ein Blick auf zwei entwicklungsstrategisch hochinteressanteFlächen in Privatbesitz. Die Fläche zwischen Charlottenburgerstraße und demSportplatz der Theresienschule (17) liegt bislang brach. Ihre Lage zwischen der Schuleund dem Jugendclub Maxim legt eine Nutzung durch Kinder und Jugendliche jedochNahe.Desweiteren die Brachfläche Woelkpromenade 8-10 (49). Das Potenzial dieserverbuschten Brache besteht in ihrer direkten Nachbarschaft zwischen dem B-Gebäudeder Primo-Levi-Schule und der dazugehörigen Turnhalle. Eine Sicherung der Fläche, umsich Möglichkeiten <strong>für</strong> eine zukünftige Nutzung <strong>für</strong> den Schulbetrieb offen zu halten, istdaher ratsam. Der Eigentümer konnte nicht ermittelt werden.Eine vollständige Liste aller Potentialflächen finden Sie im Anhang 10.12. am Ende desBerichts.154


6.6 Zusammenfassende BestandsbewertungLex FaberDie Grundlage <strong>für</strong> den Spielleitplan bildet die Analyse des Bestandes im Gebiet mitbesonderer Rücksicht auf die Belange von Mädchen und Jungen verschiedenerAltersstufen und mit verschiedenen Bedürfnissen.In diesem Kapitel wurde differenziert dargestellt, wie die Projektgruppe die Situation inWeißensee vorgefunden und beurteilt hat. Dies wird im Folgenden zusammengefasst.Spiel-, Erlebnis- und AufenthaltsbereicheWie bereits im Spielplatzplan des Bezirks verzeichnet, hat das Gebiet bis auf eineAusnahme im Südwesten ein hohes Versorgungsdefizit an öffentlichen Spielplätzen vonbis zu 100%. Obwohl in der <strong>Spielleitplanung</strong> eine Vielzahl an unterschiedlichen Flächenund Orten in der Kategorie der SEA-Bereiche verordnet werden - und nicht nuröffentliche Spielplätze -ist die Bewertung indieser Kategorie schlecht.Das bereits imSpielplatzplan erwähnteDefizit trifft auch auf dieprivaten Spielplätze,Innenhöfe, Brachflächenetc. zu. Die vorhandenenSpielplätze sind darüberhinaus meist schlechtausgestattet oder ineinem schlechtenZustand. Im Alltag wirddies durch die Nutzungder Höfe der Schulenbzw. Kindertagesstätten ausgeglichen, die zumeist sehr gut mit Spiel- oder Sportgerätenausgestattet, außerhalb der Schulzeiten aber leider nicht zugänglich sind.Die öffentlichen Stadtplätze sind meist nicht an die Bedürfnisse der Kinder undJugendlichen angepasst und werden auch kaum von ihnen genutzt. Dies liegt nicht nuran der Gestaltung und Ausstattung mit Sitzmöglichkeiten, sondern auch an der oftmalsschwierigen Verkehrssituation an diesen Orten.Abseits dieser “formalen” SEA-Bereiche sind vor allem die vielen Brachflächen im Gebietbeliebte Spielorte, auch wenn einige davon mit Zäunen abgesperrt sind. Sie bietenvereinzelt Naturerfahrung in einem hochverdichteten urbanen Umfeld. Um sich zu156


treffen und aufzuhalten, benutzen Jugendliche oft die Parkplätze vor den Lebensmittel-Discountern. Dies bringt teilweise jedoch ein Alkohol- und Gewaltproblem mit sich, sodass insbesondere Kinder diese Orte meiden.Durch die Versorgungssituation im Kernbereich weichen viele Kinder, Jugendliche sowieErwachsene auf Grünflächen und Plätze außerhalb des eigentlichen Projektgebietes aus.Insbesondere der Park, der Spielplatz und die Plansche am Weißen See sind beliebteOrte. Ebenso „wandern“ viele Kinder aus dem Kernbereich des Untersuchungsbereichzu den Spielplätzen in der Mahlerstraße oder dem Ostseespielplatz – <strong>für</strong> letzteren musseine vierspurige Hauptverkehrsatraße überquert werden.VerkehrssituationDas Kerngebiet wird durch drei große Verkehrsachsen begrenzt und im Inneren zentraldurch die Langhansstraße erschlossen. Diese vier Achsen sind die Hauptproblempunkte<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche im Bezug auf den Verkehr, da von ihnen eine starkeBarrierewirkung ausgeht. Die Überquerungssituation ist auf Grund von mangelndenÜberquerungsmöglichkeiten bzw. -hilfen dürftig und durch die hohe Frequenz desAutoverkehrs ergibt sich eine Vielzahl an Gefahrenpunkten. Die Erschließungs- bzw.Wohnstraßen innerhalb des Kerngebietes sowie im Komponistenviertel sind auf Grundder allgemeinen Tempo-30-Regelung zumindest formell unproblematisch.Einige Probleme hat der Bezirk Pankow bereits angegangen: Die Neugestaltungen derPistoriusstraße, des Hamburger Platzes und des Antonplatzes haben einigeGefahrenpunkte entschärft. Die Situation <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche muss hier aberweiterhin verbessert werden. Insbesondere in der Langhansstraße muss noch viel getanwerden. Auch die Situation am Antonplatz/<strong>Berlin</strong>er Allee ist weiterhin problematisch.Strategische und organisatorische RahmenbedingungenEin wichtiger Punkt bei der Durchführung und späteren Verstetigung der<strong>Spielleitplanung</strong> ist die Nutzung und Vernetzung der vorhandenen Strukturen undEinrichtungen im Gebiet. Es hat sich gezeigt, dass die Beteiligung von Kindern undJugendlichen durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Freizeiteinrichtungenvereinfacht wird, da so bereits ein Rahmen besteht, in dem sie stattfinden kann. Dadiese Herangehensweise in Weißensee gut funktioniert hat, werden <strong>für</strong> die Verstetigungdes Prozesses Kooperationsvereinbarungen mit den Schulen angestrebt, um so einelangfristige Beteiligung zu sichern. Des Weiteren kann so ein stärkerer Bezug derSchulen und Freizeiteinrichtungen auf ihre Umgebung und deren BewohnerInnenhergestellt sowie eine Vernetzung dieser Institutionen erreicht werden.Ein weiterer Punkt ist die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Planungsprozesses. DiePräsenz des Projektes auf zwei Stadtteilfesten und die Eröffnungsveranstaltung haben157


nicht nur dabei geholfen, Akzeptanz <strong>für</strong> das Vorhaben, sondern auch Grundlagen <strong>für</strong>die weitere Beteiligung in Weißensee zu schaffen. In den Bereich derÖffentlichkeitsarbeit können auch die im Rahmen der Bestandsaufnahme geführtenExperteninterviews gezählt werden. Diese haben es dem Projekt ermöglicht,Ansprechpartner <strong>für</strong> spätere Projekte zu identifizieren und <strong>für</strong> das Themenfeld zusensibilisieren.Das Spielleitplanverfahren sieht eine Arbeitsgruppe <strong>Spielleitplanung</strong> auf derVerwaltungsebene des Bezirks vor. In Weißensee wurde diese Rolle in derAufstellungsphase von der Arbeitsgruppe „Ressortübergreifende Planungsvernetzung“übernommen. Diese wird in der Umsetzungsphase voraussichtlich durch eineArbeitsgruppe innerhalb der Zukunftswerkstatt Weißensee ergänzt.GebietspotenzialeEin wichtiger Bestandteil der Analyse- und Auswertungsphase ist die Katalogisierungvon Potenzialflächen im Planungsgebiet. Diese bilden unter anderem die Grundlage <strong>für</strong>die im weiteren Prozessentwickelten MaßnahmenundHandlungsempfehlungen.In Weißensee können dieerfassten Flächen aberauch bei anderenPlanungen, wie z. B. zurReduktion der Defizite inder Versorgung mitöffentlichen Spielplätzen,genutzt werden. Dervielfältige Katalog derPotenzialflächen zeigt diekonkreten räumlichenMöglichkeiten auf, durch die eine Veränderung im Bereich der Kinder- undJugendfreundlichkeit erreicht werden kann.In der vorgenommenen Bewertung durch eine Aufteilung in vier Kategorien zeigen sichdie Stärken, Schwächen und Potenziale des Planungsgebietes. Besonders herausragendsind die vorhandenen Freizeiteinrichtungen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche. Sie sind eineder größten Stärken des Gebietes und gleichzeitig <strong>für</strong> Durchführung und Umsetzungder <strong>Spielleitplanung</strong> eines der größten Potenziale. Unter dem Vorsatz der “aktivierendenBeteiligung“ stellt die Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen, aber auch mit den158


Schulen (mit sehr engagiertem und interessiertem Lehrpersonal) eine wichtigeRessource im Gebiet dar.Die Situation der Versorgung durch öffentliche Spielplätze wurde bereits durch denSpielplatzplan des Bezirkes dargestellt. Die <strong>Spielleitplanung</strong> erweitert und qualifiziertdiese Analyse um weniger formelle Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsorte - auch aufprivatem Gelände. So wird ersichtlich, wie Kinder und Jugendliche mit diesem Defizitumgehen und an welchen Orten besonders dringender Handlungsbedarf besteht. DieAufnahme und Analyse der Flächenpotenziale ermöglicht die Identifizierung vonGrundstücken, die gesichert werden sollten bzw. ein Ort <strong>für</strong> die Umsetzung vonProjekten sein können. Dadurch konnten Handlungsbedarfe lokalisiert und Flächen zurBehebung dieser Defizite ermittelt werden. Dies bildet die Grundlage <strong>für</strong> die Erstellungdes Spielleitplans und des dazugehörigen Maßnahmenkatalogs.159


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7 | Spielleitplan<strong>Berlin</strong>-Pankow Weißensee


7.1 EinleitungDaniel PilotDas Kapitel Spielleitplan behandelt das zentrale Ergebnis aus der Beteiligung der Kinderund Jugendlichen sowie Experten und allgemeinen Beteiligung über dieÖffentlichkeitsveranstaltungen sowie der planerischen Bestandserhebung. In diesemPlan wurden die verschiedensten Belange und Bedürfnisse von Kindern undJugendlichen im Grundsatz abgewogen und als Maßnahmen formuliert. Dabei unterteiltsich dieses Kapitel in die Abschnitte Spielleitplan und Maßnahmen, derZusammenfassung und Finanzierung. Ersterer schafft einen Überblick über dieMaßnahmen, die zu verwirklichen sind. Hier können nachfolgende Planungsträger undBürger herausfinden, ob und was an einer Stelle durchzuführen ist. Dazu findet sich dieBegründung, um die Planungen nachvollziehbar zu gestalten und Argumente imAbwägungsprozess anderer Planungen zum Beispiel der Verkehrsplanung oderGrünordnung zu liefern. Dabei wird jedoch nicht auf Details eingegangen, da dies beispäteren Realisierungen zu erfolgen hat. Die Zusammenfassung stellt die Maßnahmenin ihrem Zusammenhang dar, erläutert die Gliederung und benennt die Hauptaspektedes Spielleitplans Der Abschnitt Finanzierung steht neben dem Spielleitplan. Diesergehört nicht zum Plan dazu, sondern erläutert die Aktivitäten, die bereits zurFinanzierung der Planungen erfolgt sind und beispielhaft welche noch kommen odermöglich wären. Der Zweck dabei ist, aufzuzeigen wie die geplanten Maßnahmen auch ineinem Bezirk mit einer Finanzsituation wie Pankow anderweitig finanziert werdenkönnen. Gleichzeitig werden damit auch die Förderungen von Partnern gewürdigt.7.2 Erläuterung des MaßnahmenkatalogsDaniel PilotDer Maßnahmenkatalog stellt die von der Projektgruppe ermittelten geeignetenMaßnahmen dar. Er ist gegliedert in eine Übersichtstabelle und eine ausführlicheBeschreibung der Maßnahmen. Nach dieser Beschreibung werden solche Maßnahmenaufgeführt, die sich nicht auf einen speziellen Ort beziehen, sondern <strong>für</strong> die Gesamtheitdes Gebiets gelten. Maßnahmen werden erstens in Starter- und Leuchtturmprojekte(mit Buchstaben gekennzeichnet) sowie „gewöhnliche“ Maßnahmen (mit Zahlengekennzeichnet) unterschieden und zweitens nach Spiel- und Freiflächen, Verkehr undsonstigen Maßnahmen gegliedert. Starterprojekte sind Maßnahmen, die eines niedrigenrechtlichen und finanziellen Aufwands bedürfen, die aber schnell umgesetzt werden unddas Gebiet erheblich verbessern können. Leuchtturmprojekte bezeichnen Maßnahmen,die eine besonders starke Verbesserung des Gebiets versprechen und denen darum einehohe Bedeutung zukommt. Sowohl Starter- als auch Leuchtturmprojekte sind sichtbareVeränderungen. Sie zeigen, dass auf die Erstellung des Spielleitplans Taten folgen und163


sind deshalb ein wichtiges Signal an die lokale Bevölkerung, insbesondere an die Kinderund Jugendlichen.Insgesamt umfasst der Maßnahmenkatalog fünf Leuchtturm- und fünf Starterprojektesowie bei den „gewöhnlichen“ Maßnahmen 32 Spiel- und Freiflächen (wovon sich achtauf die Sicherung von Brachflächen beziehen), 14 Maßnahmen im Verkehrs- und fünfim sonstigen Bereich.Neun Maßnahmen liegen<strong>für</strong> das Gesamtgebiet vor– die Anzahl macht denSchwerpunkt in diesemGebiet deutlich. Dennhinsichtlich derUnterversorgung desGebiets mit Spielflächensind gerade hierMaßnahmen notwendig.Dabei ist ein wichtigerAspekt die Sicherungvon Brachflächen."Sicherung einer Fläche"beinhaltet allenotwendigen Maßnahmen, um den Einsatzzweck der Fläche in der vorgeschlagenen Artzu ermöglichen. Hierbei ist die jeweils zielführendste Maßnahme zu wählen, wobeieinvernehmliche vertragliche Regelungen (z.B. Nutzungsvereinbarungen,Gestattungsvereinbarungen) vorzuziehen sind. Entsprechende Anreize, um dieMitwirkungsbereitschaft (privater) Grundstückseigentümer sicherzustellen wiebeispielsweise die Befreiung von der Grundsteuer <strong>für</strong> den Zeitraum derZwischennutzung, die anteilige Übernahme von Herstellungskosten des Grundstücksdurch den Bezirk (z.B. Räumung) oder die Übernahme der Verkehrssicherungspflichtsind hierbei zu prüfen und ggf. vorzunehmen. Die Kooperationsbereitschaft derEigentümer ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht festzustellen. In diesem Sinnebeinhaltet die "Sicherung der Fläche" alle notwendigen Maßnahmen, wie vertraglicheRegelungen, Ankauf oder planungsrechtliche Sicherung je nach Situation undHandlungsspielräumen des Bezirks.Da es in diesem relativ dicht bebauten Gebiet an verfügbaren Flächen mangelt, ist derenSicherung wichtig. Werden sie zugänglich gemacht, stellen sie einen Abenteuer- undErfahrungsraum <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche dar.Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Optimierung von Orten dar. So sindWasserspielmöglichkeiten, Begrünungen, Säuberungen, Instandsetzungen und164


Platzumgestaltungen nötig. Die Maßnahmen im Verkehr konzentrieren sich auf denAbbau der Barrierewirkung von Straßen und auf die Optimierung von Überquerungen,auf niedrigere Fahrgeschwindigkeiten und auf die Sicherung von informellen Wegen. DieMaßnahmen im sonstigen Bereich sind vor allem organisatorischer Art und betreffen dieKooperation und Vernetzung lokaler Akteure. Die Maßnahmen <strong>für</strong> das Gesamtgebietsind sehr breit gefächert. Sie reichen von der Spielraumvernetzung über Wegesystemeund „Tage der offenen Tür der ortsansässigen Gewerbe“ bis hin zur Aufwertung vonHinterhöfen.All diese Maßnahmen sind Ergebnisse der Erhebungen, der Streifzüge, Fragebögen,Öffentlichkeitsveranstaltungen und Experteninterviews. Sie spiegeln also den aktuellenBedarf wider. Künftige Generationen sind im weiteren Verlauf zu befragen. Dabeikönnen immer wieder gute neue Ideen <strong>für</strong> das Gebiet auftreten. Daher ist dieserMaßnahmenkatalog nicht abschließend. Weiterhin stellt er nicht die kompletteAusgestaltung und Herangehensweise dar, sondern nur einen Anstoß <strong>für</strong> folgendeProzesse. Besonders wichtig ist es, zu betonen, dass die <strong>Spielleitplanung</strong> mit diesemMaßnahmenkatalog nicht endet. Wenn die Kinder- und Jugendlichen also eine positiveEntwicklung des Gebietes erleben sollen, ist das Engagement der Verwaltung, derSchulen, der Jugendeinrichtungen und der AnwohnerInnen gefragt. Als Unterstützungdazu zeigt der Text 7.4 Finanzierungsmöglichkeiten auf.165


61342A1a1441b4754251c6510H48U911387 30I42 30K214151e161g41f317D4231h2445E1d131030121iB1430F221291113HUG4C181921<strong>20</strong>Projektbetreuung: Jan AbtTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungHardenbergstraße 40a10623 <strong>Berlin</strong>Maßstab: 1:7.0000m 50m 100m 250mKartengrundlage: Karte von <strong>Berlin</strong> 1:5.000 mitfreundlicher Genehmigung des VermessungsamtesPankow von <strong>Berlin</strong>30Halteverbot Tempo 30 Fahrradweg Ampelschaltung Fußgängerüberweg Gehweg Querungshilfeeinrichten einrichten ausbauen verbessern schaffen ausbessern / verbessernUnaturnaher Mitbaustelle Wasserspielplatz Wasserspiel besonderer legale Gra- Ort <strong>für</strong> kreative Unterhaltung Zugang zu anderem Treffplatz Stadtplatz Spielangebote Fläche PatenpflanzeSpielraum ermöglichen einrichten ermöglichen Einzelbaum fittiwand Gestaltung Spielangebot pflegen pflegen neu schaffen öffnen zuweisen1 1 1 A AMaßnahmenVerkehr Siedlung- und Freiflächen SonstigeLeuchtturmprojekt StartprojektKernbereich<strong>Spielleitplanung</strong>GrünpflegeSanierung von Beseitigung von Minimierung von Vorsorge gegen GefahrenpunktSpielelementen Kleinabfällen Konflikten Vandalismus entschärfenKinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung - <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>SpielleitplanStand vom 27.08.<strong>20</strong>09


7.3 Spielleitplan und MaßnahmenkatalogNr. Straße Maßnahme AkteureAufwand:RechtlicheRegelungenAufwand:FinanziellerEinsatzPrioritätAPrenzlauerPromenade 26Spielplatz errichten,LeuchtturmprojektAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Amt <strong>für</strong> Planen undGenehmigenhoch hoch hochBSpielplatzGrüner HeringSpielgerät reparieren,Schild anbringen,StartprojektAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrig niedrig mittelCLehderstraße101-104Sport-/Spielplatz aufwerten,LeuchtturmprojektAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturund Privateigentümermittel mittel mittelDPark am KreuzpfuhlPark am Kreuzpfuhlaufwerten,Verbesserung derWasserqualität,LeuchtturmprojektAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Primo-Levi-Oberschuleniedrigmittel -hochhochEWeißenseer ParkSpielplatz neu anlegen,LeuchtturmprojektAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturmittel hoch mittelFPistoriusstraßeAmpelschaltungoptimieren,StartprojektTiefbauamt, Primo-Levi-Oberschuleniedrig niedrig hochG<strong>Berlin</strong>er AlleeSicherung und Aufwertung<strong>für</strong> Fußgänger,Radwege, Verkehrssicherung,LeuchtturmprojektTiefbauamt mittel hoch hochHCaligariplatz,AntonplatzKinderfilmfest Weißensee,StartprojektBrotfabrik und Kino Toni niedrig niedrig mittelILanghansstraßeÖffentliche Reinigungsaktion,StartprojektZKW in Zusammenarbeitmit Anwohnern und Geschäftsleutenniedrig niedrig hochKLanghansstraßeAufblühende Langhansstraße,StartprojektZKW in Zusammenarbeitmit Bezirksamt, Anwohnernund Geschäftsleutenmittel mittel hoch166


Nr. Straße Maßnahme AkteureAufwand:RechtlicheRegelungenAufwand:FinanziellerEinsatzPriorität1 verschiedeneSicherung und GestaltungentwicklungsfähigerBrachenverschiedene1a Pistoriusstraße 80Brachfläche als ReserveflächesichernAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrig niedrig niedrig1bBrachfläche DGZ-RingKreative Angebote <strong>für</strong>Kinder/ JugendlicheschaffenJugendamt, Grundstückseigentümermittel hoch mittel1c Jacobsohnstraße 24Attraktive GrünflächeschaffenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturmittel mittel mittel1d Lehderstraße 68Einen neuen SpielplatzeserrichtenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturmittel hoch hoch1eRoelckestraße/LanghansstraßeFläche sichern und <strong>für</strong>Jugendliche öffnenund gestaltenPrivate Investoren, Amt<strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrig niedrig mittel1fPistoriusstraße111/115-116Leere Grundstücke sichernund einer neuenNutzung zuführenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Grundstückseigentümer,Schulen und Jugendclubshochmittelhochniedrig1gCharlottenburgerStraße 23-24Sichern und neu nutzenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Grundstückseigentümerhoch hoch mittel1hWoelckpromenade 8-9,Albertinenstraße 17-17a,Pistoriusstraße 15Sicherung entwicklungsfähigerBrachenAmt <strong>für</strong> Natur und Umwelt,bzw. Grundstückseigentümermittel hoch mittel1iMax-Steinke-Straße38/39Freifläche sichern undöffnenGrundstückseigentümer,Amt <strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrig niedrig mittel2Roelckestraße 128-130Öffnung des Schulhofesdes Oberstufenzentrumsin der RoelckestraßeSchulleitung undBezirksamtmittel niedrig mittel3Platz in der Wilhelm-Wagenfeld-StraßeKontrolle des Zustandsder Straßenmöbel undGrünflächen,Wasserfall bewahrenund den Kindern zugänglichmachenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Amt <strong>für</strong> Schule undSport Jugendeinrichtungenniedrig mittel mittel167


Nr. Straße Maßnahme AkteureAufwand:RechtlicheRegelungenAufwand:FinanziellerEinsatzPriorität4SpielplatzBühringstraße 7Spielplatz sichern undSpielgeräte erneuernAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturmittel mittel hoch5 Hamburger PlatzKletterbaum und Wasserpumpe<strong>für</strong> Kindersichern, Flächen gestaltenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Tiefbauamtniedrig niedrig mittel6 Bühringstraße 25Qualifizierung derGrünfläche insbesondere<strong>für</strong> JugendlicheAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrig mittel Hoch7SpielplatzAm Steinberg 14Spielgeräte ausbauen,Hundeverbot stärkerkontrollierenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturmittel mittel mittel8 Langhansstraße 789 CaligariplatzInoffizielle Nutzung derBrachfläche offiziellmachen und AngeboteschaffenAufenthaltsqualitätschaffen, Bäume pflanzen,StadtmöbelaufstellenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturmittel mittel hochTiefbauamt mittel mittel mittel10 CaligariplatzEinzelbaum erhalten,Patenschaft suchenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Bürgerniedrig niedrig mittel11Streustraße/Gustav-Adolf-StraßeKiezplatz als Treffpunktund AufenthaltsortsichernAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Tiefbauamtniedrig niedrig niedrig12Paul-Grasse-Straße 30-32Bolzplatz in der Paul-Grasse-Straße aufwertenBezirksamt und Grundstückseigentümerniedrig mittel mittel13 Langhansstraße 118Neugestaltung undÖffnung des Schulhofesder Heinz-Brandt-OberschuleSchulleitung und Bezirksamtmittel mittel hoch14 Langhansstraße 44Neugestaltung derGrünflächeBezirksamt und Grundstückseigentümerniedrig mittel hoch15Friesickestraße 22-24Neugestaltung derGrünflächenGrundstückseigentümer niedrig mittel hoch16CharlottenburgerStraße 116Wall of FameBezirksamt, Maximniedrigmittelniedrigmittel168


Nr. Straße Maßnahme AkteureAufwand:RechtlicheRegelungenAufwand:FinanziellerEinsatzPriorität17 PistoriusplatzBegrünen und neunutzenBezirksamt, Tiefbauamt mittel mittel mittel18SpielplatzLehderstraße/BehaimstraßeSpielplatz öffnen undsichtbarer machenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Privateniedrigniedrigmittelhoch19Antonplatz (Nordund Süd)Platz säubern und erlebbarmachen,Umgestaltung –AufenthaltsqualitätTiefbauamt, Amt <strong>für</strong> Umweltund Natur, ggf. Kinderund Jugendlicheniedrig/mittelhochmittel<strong>20</strong> Mahlerstraße 28-32Sitzgelegenheiten säubern,SprühflächeeinrichtenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Kinder und Jugendlicheniedrig mittel hoch21Spiel- und SportplatzOtto-Brahm-StraßeDie Spiel- und SportstättenerhaltenTiefbauamt, Amt <strong>für</strong> Umweltund Naturniedrig niedrig niedrig22 Solonplatz Platz säubernTiefbauamt, Amt <strong>für</strong> Umweltund Natur, ggf. Kinderund Jugendlichemittel hoch mittel23SpielplatzTassostraße 8in Stand setzen und <strong>für</strong>Jugendliche umnutzenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrig niedrig hoch24 Albertinenstraße 21unterirdischen BachlauffreilegenTiefbauamt, bzw. Grundstückseigentümermittel hoch niedrig25 Weißenseer ParkWeißenseer Park:Grünpflege und Anlageeines öffentliches WC,Uferbereich aufwertenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrigmittel -hochniedrig169


Nr. Straße Maßnahme AkteureAufwand:RechtlicheRegelungenAufwand:FinanziellerEinsatzPriorität1 Gustav-Adolf-Straße2 Hamburger PlatzZusätzlicher Fußgängerüberwegauf der Gustav-Adolf-Straße(HöheDGZ-Ring)Reduzierung der GeschwindigkeitimKreisverkehr am HamburgerPlatz auf 30km/h, GeschwindigkeitsanzeigeTiefbauamt niedrig hoch mittelTiefbauamt niedrig niedrig mittel3Langhansstraße/Gustav-Adolf-StraßeAmpelschaltung an Bedürfnisseder SchüleranpassenTiefbauamt niedrig niedrig mittel4KreuzungHeinersdorfer Straße/ Langhansstraße /Jacobsohnstr.Querungsmöglichkeitschaffen, Parkverbotim Kreuzungsbereichausweiten <strong>für</strong> SichtverbesserungTiefbauamt mittel mittel mittel5Langhansstraße/Prenzlauer PromenadeGehweg erneuern undverbreiternTiefbauamt hoch hoch hoch6PrenzlauerPromenade/Herthastraße&PrenzlauerPromenade/SpiekermannstraßeBarrierewirkung durchmehr Übergänge aufhebenTiefbauamt mittel mittel hoch7Gustav-Adolf-Straße,insbesondereNummer 17-24Ausweitung der Tempo-30-Zone auf die gesamteGustav-Adolf-Straße,GeschwindigkeitshemmendeMaßnahmein Gustav-Adolf-Straße17-24Tiefbauamt mittel mittel hoch8KreuzungLanghansstraße/Gustav-Adolf-StraßeSchlagloch ausbessern Tiefbauamt niedrig niedrig mittel9 Roelckestraße10 LanghansstraßeNeugestaltung derRoelckestraße überprüfenAutomatische Geschwindigkeitsanzeigenin der LanghansstraßeTiefbauamt niedrig niedrig hochTiefbauamt und Polizei mittel mittel hoch11 LanghansstraßeUmstrukturierung desParkraumes in derLanghansstraßeTiefbauamt und Senatsverwaltung<strong>für</strong> Stadtentwicklunghoch mittel hoch170


Nr. Straße Maßnahme AkteureAufwand:RechtlicheRegelungenAufwand:FinanziellerEinsatzPriorität12Zaun wischen denGrundstückenCharlottenburgerStraße 117 undLanghansstraße 23Den informellen Weglegalisieren undDurchgang ermöglichenGrundstückseigentümer,Maximniedrig niedrig hoch13<strong>Berlin</strong>er Alle/TassostraßeVerkehrsinseln undGeschwindigkeitsbegrenzungschaffenTiefbauamt hoch hoch mittel14Pistoriusstraßezwischen <strong>Berlin</strong>erAllee/Mirbachplatzsowie ParkstraßeGeschwindigkeits-Begrenzung auf 30Km/h festlegenTiefbauamt niedrig niedrig hoch1KunsthochschuleWeißensee Bühringstraße<strong>20</strong>Kooperation mit Kinder-und JugendeinrichtungenTräger der Einrichtungen niedrig niedrig niedrig2 Langhansstraße 46Gewalt-, Drogen- undAlkoholproblematikmindernOrdnungsamt, Grundstückseigentümerniedrig niedrig hoch3 MirbachplatzGestaltung des MirbachplatzesTiefbauamt, Grundstückseigentümermittel -hochhochmittel4Amalienstraße 6,Albertinenstraße <strong>20</strong>-23 ,Woelkpromenade 38,Langhansstraße 74A,Gustav-Adolf-Straße21,Gounodstraße 71,WigandstalerStraße15,Bühringstraße 23,Behaimstraße 29Öffnen derKitas, Schulhöfeund SportplätzeAmt <strong>für</strong> Schule undSport, Leitungen der jeweiligenEinrichtungniedrig mittel hoch5Parkstraße 98-100,Amalienstraße 6Beispielorte<strong>für</strong> legaleGraffitiflächenGrundstückseigentümer niedrig niedrig mittel171


Nr. Straße Maßnahme AkteureAufwand:RechtlicheRegelungenAufwand:FinanziellerEinsatzPrioritätSpielplätze im gesamtenGebietSpielplatzpatenschaftensuchenPrivate Träger, Amt <strong>für</strong>Umwelt und Natur, Jugendamt,private Investorenmittel niedrig mittelGesamtes GebietAufwertung der HinterhöfeGrundstückseigentümer niedrig mittel mittelGesamtes Gebiet„Tag der offenen Tür“WeißenseeBezirksamt in Kooperationmit lokalen Akteurenniedrig niedrig hochGesamtes GebietSpielraumvernetzung –Wander- und Radweg<strong>für</strong> Kinder und Jugendlichein ihrem KiezAmt <strong>für</strong> Umwelt und Natur(Spielplatzplanung)und Jugendamt (Stelle <strong>für</strong>politische Bildung undBeteiligung von Kindernund Jugendlichen)mittel mittel hochGesamtes GebietKinder- und JugendeinrichtungenerhaltenJugendamt, Träger bzw.Eigentümerniedrig mittel hochGesamtes GebietSauberkeit verbessern,z.B. durch so genannte„Dog Station“Amt <strong>für</strong> Umwelt und Natur,Ordnungsamt, sowieBSRniedrig niedrig mittelGesamtes GebietGraffitiOrdnungsamt, Grundstückseigentümerniedrig mittel mittelGesamtes GebietSicherheit derSpielplätze prüfenAmt <strong>für</strong> Umwelt und Naturniedrig mittel hochGesamtes GebietNicht-motorisiertenVerkehr stärkenTiefbauamt mittel hoch hoch172


Maßnahmen <strong>für</strong> Siedlungs- und FreiflächengrünA. Prenzlauer Promenade 26 – Spielplatz neu schaffenAufgrund des großen Spielflächendefizits im Gebiet undder besonderen Ausdehnung dieser Fläche bietet sich an,hier einen Spielplatz entstehen zu lassen. Eine Möglichkeitbesteht darin, einen Bauspielplatz einzurichten, sodassKinder und Jugendliche selbst bei der Errichtung mithelfenkönnen, was die Attraktivität einer solchen Spielflächeerheblich steigert. Die Schaffung des Bauspielplatzes kannein Leuchtturmprojekt im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong>sein. Die Eigentumsverhältnisse und die Verfügbarkeit derFläche sind zu prüfen.grünB. Spielplatz Grüner Hering - erhaltenBei dem neuen Spielplatz sind bereits Instandsetzungsarbeitenvon Nöten sowie die Verbesserung der Kenntlichkeitdes Spielorts. Vielen Kindern und Jugendlichen war derSpielort unbekannt.Im Hinterhof gelegen muss der Spielplatz von außen sichtbarergemacht werden, um so die Auslastung zu erhöhenund mehr Kinder vom Spielplatz profitieren zu lassen. Dabeiist vor allem von der Max-Steinke-Straße aus eine Beschilderungnötig, die gemeinsam mit Kindern entwickeltund umgesetzt werden sollte.Weiterhin ist ein Karussell, welches von älteren Kindernauf einem Streifzug sehr geschätzt wurde, zu reparieren.grünC. Sport-/ Spielplatz Lehderstraße 101-104 - erneuernDie Spielgeräte sind dringend erneuerungsbedürftig. Inseiner gegenwärtigen Ausstattung ist der Ort nur sehr eingeschränktnutzbar – und das trotz des erheblichen Mangelsan Spielflächen in diesem Bereich. Die Sitzmöglichkeitensind verkehrsgefährdend (teilweise eingesackt).Die Analyse ergab, dass es sich empfiehlt Begegnungsmöglichkeitenwie Grillplätze und Grünflächen zu schaffen, dievon allen Altergruppen nachgefragt werden. Außerdemsollten ein Tartanbelag und Tore <strong>für</strong> den Bolzplatz angelegtwerden. Zur Durchführung der Maßnahmen sind zunächstdie Zuständigkeiten und Flächenzuordnungen zu überprüfen.173


grünD. Park am Kreuzpfuhl - aufwerten, Verbesserung der WasserqualitätDer Kreuzpfuhl ist ein stehendes Gewässer direkt zwischenden zwei Standorten der Primo-Levi-Schule an derPistoriusstraße. Die Sichttiefe des Teiches beträgt wenigerals einen halben Meter; im Sommer verbreitet er einen fauligen,vermutlich von Faulschlamm am Gewässergrundherrührenden Geruch, woraus man schließen kann, dassder Kreuzpfuhl eutroph bis hypereutroph ist. Zu genauenKlärung ist ein (externes) Gutachten zu erstellen.In seinem jetzigen Zustand lädt das Gewässer keineswegszum Verweilen ein, was aufgrund der hervorragenden Lagezwischen den Schulgebäuden und im Quartier an sichsehr bedauerlich ist. Die Verbesserung der Wasserqualitätwird dringend empfohlen (Maßnahmen nach Gutachterempfehlung).Im Zuge dieser Maßnahme sollte dann dasUfer des gereinigten Teiches direkt zugänglich gemachtwerden, etwa durch breite Treppenstufen und eine Terrasseoder, als kostengünstigere Variante, einen Holzsteg.Grade die direkte Kontaktmöglichkeit mit Wasser ist nichtnur <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche eine immer wieder nachgefragteQualität von Frei- und Grünflächen.Im Zusammenhang mit der Verbesserung der Wasserqualitätist eine Aufwertung des Parks um den Kreuzpfuhlwichtig. Weitere Sitzgelegenheiten z.B. am Ufer des Kreuzpfuhlsund die Pflege der Grünflächen sind einige Möglichkeiten.Aus den Streifzügen ging hervor, dass die Spielgeräte aufdem Spielplatz am Kreuzpfuhl überprüft und gegeben fallserneuert werden sollten.Für die angesprochenen Maßnahmen besteht die Bereitschaftder Primo-Levi-Schule an einer Mitwirkung, etwa imRahmen des Biologie- oder Kunst-Unterrichts. Zu diesemZweck ist eine gemeinsame Aktion von Bezirk und Schulezur Aufwertung des Kreuzpfuhls vorzusehen.grünE. Neuanlage eines Spielplatzes <strong>für</strong> Jugendliche im Weißenseer ParkDie Streifzüge zeigen, dass Kinder in Weißensee sehr mobilsind, wenn es um das Thema Spielen geht. Eines ihrer beliebtestenZiele ist der „Blaue Spielplatz“ im WeißenseerPark. Mit fortschreitendem Alter wird dieser sehr gelungeneund gut gepflegte Spielplatz jedoch uninteressant.Wünschenswert wäre daher in direkter Nachbarschaft(damit etwa Familien oder Geschwister räumlich nah beieinanderbleiben können) zum bestehenden, ein altersspezifischerSpielplatz, der sich speziell an Jugendlichen richtet.Denkbar wäre hier z.B. ein Abenteuerspielplatz. Dieserkönnte dann u.a. eine Kletterwand, Elemente zum Skatenund eine Beachvolleyballfeld enthalten.174


grün1. Sicherung entwicklungsfähiger Brachflächengrün1a. Pistoriusstraße 80Die Sicherung der Brachfläche in der Pistoriusstraße 80<strong>für</strong> zukünftige Nutzungen ist sinnvoll, da diese Flächegrundsätzlich <strong>für</strong> die Einrichtung eines Spielplatzes geeignetist – in einem Gebiet mit deutlichem Spielflächenmangel.Sie soll zunächst jedoch den Status einer Reserveflächehaben, bis entsprechende Mittel bereitgestellt werdenkönnen.grün1b. Brachfläche am DGZ-RingDiese Fläche ist als Reservefläche zu sichern. Sie bietet erheblichesPotential. Eine Nutzungsmöglichkeit <strong>für</strong> Kinderund Jugendliche ist mit diesen in einem gemeinsamenWorkshop auszuloten. Entsprechende Mitwirkungsbereitschaftdes Eigentümers ist zu eruieren.grün1c. Jacobsohnstraße 24Die zentrale Lage dieser Fläche im nordwestlichen Teil desGebiets sowie die Unterversorgung mit Grünflächen innerhalbdes Gebiets legen nahe, die Brachfläche zu einerGrünfläche umzuwandeln, die von Anwohnern zum Aufenthaltgenutzt werden kann (so genannter „Pocket Park“).Die Pflanzung von Büschen und die Anlegung von Beetensind anzustreben; die Aufstellung von Sitzbänken erhöhtden Freizeitcharakter. Um den kleinen Park <strong>für</strong> alle Altersgruppenattraktiv zu gestalten, kann ein Wasserspiel angelegtwerden, sodass z.B. Eltern oder Großeltern diesen Ortauch mit Kindern besuchen. Die Gestaltung ist mit Kindernund Jugendlichen gemeinsam vorzunehmen.175


grün1d. Lehderstraße 68Der Spielplatzplan und der entsprechende BebauungsplanXVIII-58-1 sieht <strong>für</strong> diese Brachfläche die Einrichtung einerSpielfläche/-anlage vor. Ziel sollte es daher sein, dieBrachfläche mittel- und langfristig in dieser Zweckbestimmungzu belassen und vor Bebauung zu schützen bisgeeignete finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um dievorhandene Planung umzusetzen.Nach neusten Informationen ist dies <strong>für</strong> <strong>20</strong>11 vorgesehenund aufgrund des Spielplatzmangels dringend notwendig.Der nächste erreichbare Spielplatz ist der Ostseespielplatz– um hierhin zu gelangen, muss jedoch die vielbefahreneOstseestraße überquert werden. Insbesondere Kinder sindhierbei sehr gefährdet.grün1e. Roelckestraße/ LanghansstraßeDie Fläche liegt in unmittelbarer Nähe zu der Heinz-Brandt-Oberschule. Viele Jugendliche halten sich auchaußerhalb der Schulzeiten bei dem gegenüber liegendenImbiss auf. Die Fläche liegt also in deren Lebensumfeldund ist im Bewusstsein verankert.Die Freifläche wird von diesen daher als nutzbarer Aufenthaltsortgewünscht. So muss der Ort zugänglich gemachtund der Müll entfernt werden. Weiterhin ist der Ort zu begrünenund Sitzmöglichkeiten sind zu schaffen. Dieser Ortist speziell <strong>für</strong> Jugendliche einzurichten.Die Fläche von ca. 1.000 qm ist im Eigentum des Liegenschaftsfonds<strong>Berlin</strong> und daher <strong>für</strong> Zwecke des Bezirkesprinzipiell nutzbar.grün1f. Pistoriusstraße 111, 115-116Die Sicherung dieser Brachflächen <strong>für</strong> zukünftige Nutzungenist sinnvoll, da die freien Flächen viel Potential <strong>für</strong> eineNutzung als Schulgärten <strong>für</strong> die angrenzenden Schulenbieten. Auch weitere Maßnahmen wie Spielgeräte oderSportplätze sind gute Möglichkeiten, da durch die besondereLage kaum Anwohner von Lärm etc. gestört würden.176


grün1g. Charlottenburger Straße 23-24Für die Brachfläche in der Charlottenburger Straße 23-24ist eine Sicherung und Erhaltung sinnvoll, da das Gebietansonsten nur wenige Frei- und Aufenthaltsflächen hat.Diese Fläche bietet insbesondere Platz <strong>für</strong> aufwertende(Zwischen-)Maßnahmen wie eine Stadtteilfarm, einen Bikerparcoursoder einen Naturspielplatz/gestaltbare Beete.Eine Zusammenarbeit mit der gegenüberliegenden Jugendfreizeiteinrichtung„Maxim“ ist anzustrebengrün1h. Woelckepromenade 8-9, Albertinenstraße 17-17a, Pistoriusstraße 15Das Grundstück Woelckpromenade 8-9 ist ideal <strong>für</strong> einekünftige Erweiterung/Nutzung der Primo-Levi-Schule (z.B.Turnhallenerweiterung).Aber auch ohne eine offizielle Schulnutzung bietet die Flächedurch die fortgeschrittene Verbuschung gute Möglichkeiten<strong>für</strong> selbstbestimmtes Spiel und Naturerfahrungenin unmittelbarer Quartiersnähe. Diese Nutzung sollteermöglicht werden. Kinder und Jugendliche bewerten diefehlende Zugänglichkeit zu diesem spannenden Ort einhellignegativ.Des Weiteren sind die Brachen Albertinenstraße 17-17a,sowie die Brache Pistoriusstraße 15 gegenüber der Primo-Levi-Schule zu sichern.grün1i. Max-Steinke-Straße 38/39Die abgesperrte Brache in der Max-Steinke-Straße 38/39ist <strong>für</strong> Kinder zu sichern oder in Absprache mit dem Eigentümernspeziell <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche zu öffnen. DasGelände ist wie auch bereits Maßnahme grün1h starkbewachsen und bietet daher viel naturnahes Erlebnispotemtial<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche.177


grün2. Roelckestraße 128-130 - Sportplatz des Oberstufenzentrums öffnenDer Sportplatz des Oberstufenzentrums weist als Spiel-,Erlebnis- und Aufenthaltsfläche bereits deutliche Qualitätenauf. Die Öffnung des Schulhofes außerhalb der Schulzeitenwürde den Nutzerkreis der vorhandenen Flächenund Geräte maßgeblich erweitern.grün3. Wilhelm-Wagenfeld-Straße - Platz erhalten und pflegenDas dominierende Element dieses „Stadtplatzes“ ist einSpringbrunnen mit einer Wasserfontäne. Die Mauer, diedas Wasserbecken begrenzt wird von den Kindern als Balanciermöglichkeitgenutzt. Die vom Verkehr abgeschotteteLage bietet einen angenehmen Aufenthaltsort. Kindernsollte die Spielnutzung des Ortes weiterhin ermöglichtwerden.Zu kritisieren ist die mangelnde Pflege, die dieser Platz erfährt.Um den Aufenthalt dort attraktiver zu gestalten, isteine regelmäßige Kontrolle des Zustandes der Stadtmöbelund Grünflächen notwendig.grün4. Bühringstraße 7 - Spielplatz sichern und instand setzenDa der Spielplatz aufgrund von Baufälligkeit (morscheBretter, herausstehende Nägel) derzeit geschlossen ist, isteine Instandsetzung umso dringlicher. In diesem Zusammenhangist eine Aufwertung durch neues, variierbaresSpielmaterial zu empfehlen (Stichwort „Bewegungsbaustelle“).Eine Seilbahn oder Wasserelemente wie eine Wasserpumpesind empfehlenswert. Eine Möglichkeit bietet eineMitmachaktion, bei der z.B. das Kletternetz wieder angebrachtwird. Die Kinder arbeiten aktiv an ihrem Spielplatz,was zu einer stärkeren Identifizierung mit ihrer Wohnumgebungführt, und gehen behutsamer mit den Spielgerätenum.178


grün5. Hamburger Platz - vorhandene „Spielelemente“ sichernElemente wie die Wasserpumpe oder der Kletterbaum stellenam Hamburger Platz stellen <strong>für</strong> die Kinder eine aufregendeSpielmöglichkeit im öffentlichen Raum dar und solltenerhalten werden.An diesem Ort wird deutlich, dass sich auch bereits imBestand viele Möglichkeiten bieten – Sparzwänge (z.B. beider Wasserpumpe) schränken diese Möglichkeiten aberhäufig unbeabsichtigt ein.Die entsprechenden Elemente aus den Bestandsplänensind zu sichern, wie hier beispielhaft verdeutlicht wird.grün6. Bühringstraße 25 - Qualifizierung der Grünfläche insbesondere <strong>für</strong> JugendlicheWie aus den Äußerungen während der Streifzüge zu entnehmenwar, bietet die Fläche einen guten Treffplatz <strong>für</strong>Jugendliche. Sie wirkt allerdings ungepflegt, zudem mangeltes an Sitzgelegenheiten. Es empfiehlt hier Verbesserungen– grade auch in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen– vorzunehmen. Einfache Maßnahmen sind hierhäufig ausreichend (Baumstämme, Steine o.ä.)grün7. Am Steinberg 14 - Spielgeräte ausbauen und Hundeverbot stärker kontrollierenEs ist dringend zu empfehlen, das Hundeverbot auf Spielplätzenstärker kontrollieren zu lassen.Die Defizite, die die Spielgeräte zum Teil aufweisen (etwafehlende Kletternetze), müssen behoben werden. Bei Kindernsehr beliebt ist die Wasserpumpe, die erhalten bleibenmuss, weil sie eines der wenigen wasserorientiertenSpielgeräte im Gebiet darstellt. Der Kontakt mit den entsprechendenEigentümern ist daher zu suchen - häufigsind diesen Verbesserungsmöglichkeiten nicht bekannt.179


grün8. Langhansstraße 78 - Brachfläche offizielle Nutzung zuweisenDa diese Brachfläche inoffiziell bereits als Rückzugsraumvon Jugendlichen genutzt wird, soll die Nutzung offiziellgemacht werden. Dies kann in Form des Baus einer Kombinationaus einem Spielplatz <strong>für</strong> jüngere Kinder und einemTreffplatz <strong>für</strong> Jugendliche geschehen. Um Nutzungskonfliktezu vermeiden soll die Fläche in verschiedeneThemenbereiche unterteilt sein, die gegeneinander abernicht abgeschottet sind. So bekommt jede Nutzergruppeihren Raum, ist zugleich sichtbar und hat Teil an der Freizeitgestaltunganderer Gruppen. Dabei ist zu prüfen, obdas Konzept der sozialen Kontrolle auf einer solchen Anlagefunktioniert oder ob es Regeln bedarf, die die Nutzungzeitlich oder räumlich einschränken.Die Fläche ist in Privatbesitz.grün9. Caligariplatz - Aufenthaltsqualität verbessernDurch die Lage an den Hauptverkehrsachsen PrenzlauerPromenade und Ostseestraße bietet der Caligariplatz keinehohe Aufenthaltsqualität. Es muss eine kreative Umgestaltungam Platz vorgenommen werden, um den Aufenthaltdort aufzuwerten. Durch die Pflanzung von umrahmendenBüschen und Bäumen kann der Platz sich von den lautenund viel befahrenen Straßen im Umfeld geschützt werden.Die Aufstellung von zusätzlichen Sitzbänken und kleinerenSpielgeräten wertet den Aufenthalt auf.Eine Patenschaftsbereitschaft der Brotfabrik liegt vor.180


grün10. Caligariplatz - Einzelbaum auf dem Platz erhaltenDer große Einzelbaum auf dem Caligariplatz ist ein dominierendesElement und ein Orientierungsmerkmal diesesPlatzes <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche und soll erhalten bleiben.Unabhängig von den bereits geltenden entsprechendennaturschutzrechtlichen Sicherungen, ist eine symbolischePatenschaft (z.B. durch die Brotfabrik) <strong>für</strong> diesenBaum anzustreben.Eine Patenschaftsbereitschaft der Brotfabrik liegt vor.grün11. Streustraße/Gustav-Adolf-Straße - Kiezplatz erhaltenDie Sicherung des Kiezplatzes <strong>für</strong> zukünftige Nutzungsmöglichkeitenist wichtig, da dieser erst im ersten Halbjahr<strong>20</strong>09 eröffnet, eine Brachfläche neu gestaltet und <strong>für</strong> dieÖffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Der Kiezplatzwurde bereits als Treffpunkt und Aufenthaltsort von denAnwohnern angenommen.Der Kiezplatz kann somit als Vorreiter <strong>für</strong> weitere Gestaltungenvon Brachflächen im Projektgebiet dienen. Er zeigt,das mit entsprechendem Bürgerengagement und Unterstützungdurch den Bezirk auch auf privaten Grundstückenmit wenig Mitteln Qualitäten geschaffen werden können– ein Beispiel das <strong>für</strong> viele Empfehlungen Mut macht.grün12. Paul-Grasse-Straße 30-32 - Bolzplatz aufwertenDer Sportplatz kann mit einigen wenigen Maßnahmen aufgewertetund <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche attraktiver gemachtwerden: Es empfiehlt sich die Aufstellung von „richtigen“Toren, da die Tore bislang lediglich auf dem Begrenzungszaunaufgemalt sind. Darüber hinaus muss der beginnendenVerwilderung des Platzes durch das Beseitigenvon Unkraut und Graswuchs entgegengewirkt werden.Ferner bietet sich die Schließung des Zauns und der Einbauvon Zugangstüren an.Da dieses Gelände ein Baudenkmal ist, sollte zunächst geklärtwerden, inwiefern dort Veränderungen vorgenommenwerden können.181


grün13. Langhansstraße 118 - Schulhof der Heinz-Brandt-Oberschule neu gestaltenDie Gestaltung und Ausstattung des Schulhofes ist ein oftgenanntes Problem und sollte verbessert werden. Dabeiwurden fehlende Sitzbänke und ein fehlender Basketballkorbvon den Schülerinnen und Schülern bemängelt, weshalbdie Schülerinnen und Schüler bei einer Neugestaltungdirekt beteiligt werden sollten. Das Gelände sollteauch außerhalb der Schulzeiten geöffnet werden.grün14. Langhansstraße 44 - Grünfläche gestaltenDie Grünfläche in der Langhansstraße 44 ist eine öffentlichzugängliche und geschützte Grünanlage, die aberkaum genutzt wird und nicht ansprechend gestaltet ist.Durch die zentrale Lage würde eine Neugestaltung dieLanghansstraße als Ganzes aufwerten.Ansprechende Grüngestaltung, Sitzgelegenheiten, Trafohäuschenals Sprayerwettbewerb und kleinere Spielgerätewie Schaukelpferde sind einige Möglichkeiten – Bewohnersollten hier<strong>für</strong> gemeinsam Ideen <strong>für</strong> diese unter Wert genutzteFläche entwickeln können.grün15. Friesickestraße 22 – 24 - Grünfläche gestaltenAuf den Grünflächen um die Häuser 22 bis 24 ist zwar eineSchaukel vorhanden, das Ballspielen aber verboten. Eineinteressantere Gestaltung dieser Fläche <strong>für</strong> Kinder undJugendliche könnte helfen den vorhandenen Mangel anSpielräumen in der direkten Umgebung zu beheben. Einevielfältige Landschaftsgestaltung (kleine Hügel oder Gräben)sowie neue Spielgeräte (im Boden eingelassene Trampoline)sind eine mögliche Lösung. Eine Kooperationsbereitschaftdes Eigentümers ist auszuloten.182


grün16. Charlottenburger Straße 116 – Wall of FameGraffiti ist ein Problem, das nicht nur im Projektgebietvorhanden ist, sondern im ganzen Bezirk weit verbreitet ist(siehe auch Gebietsübergreifende Maßnahmen: Graffitiund Maßnahme blau5). Angrenzend an das Grundstückdes Maxim befindet sich eine Graffiti-Wand. Diese ist u.a.schwer zugänglich und rechtlich nicht eindeutig geregelt.Um diese Wand evtl. zu legalisieren, sollten die Eigentumsverhältnissegeklärt und in Zusammenarbeit mit demMaxim eine einfachere Zugänglichkeit geschaffen werden.grün17. Pistoriusplatz - aufwerten und gestaltenTrotz der komplizierten Besitzverhältnisse sind kurzfristigeVeränderungsmaßnahmen vorzunehmen, so zum Beispieldie Bepflanzung und Gestaltung der Blumenkübel in Zusammenarbeitmit Schulen, Jugendzentren und Bürgernoder eine Ausstellung von Kunstobjekten der örtlichenSchulen. Dieser „Platz“ ist zentral im Gebiet gelegen unddie unterschiedlichen Befragungen der Kinder, Jugendlichenund Erwachsenen haben ergeben, dass dieser einehohe Bedeutung <strong>für</strong> die Bewohner des Gebiets hat. Dahererzielen Maßnahmen an diesem Ort eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit.grün18. Lehderstraße/ Behaimstraße - Spielplatz öffnenDer Spielplatz ist von einer großen Mauer umgrenzt undgenießt eine hohe Akzeptanz seitens der AnwohnerInnen.Die große Mauer bietet die Möglichkeit, diesen mit Kindernund Jugendlichen zu gestalten. Bezüglich der Spielgerätesind Erneuerungsarbeiten notwendig, um den Betrieb weiteraufrecht zu erhalten.Der Ort ist ein Privatspielplatz <strong>für</strong> die Mieter. Da gerade indiesem Gebiet eine Unterversorgung mit öffentlichen Spielflächenvorherrscht, ist verstärkt auf Kooperationsmodellemit privaten Eigentümern zu setzen. Der Spielplatz solltedaher <strong>für</strong> alle Kinder geöffnet werden - Kooperationsbereitschaftvorausgesetzt. Weiterhin ist der Ort einsehbar zugestalten, da sich dieser zur Umgebung abschottet.183


grün19. Antonplatz (Nord und Süd) erlebenDie Aufenthaltsqualität des nördlichen Antonplatzes solltedurch neu aufzustellende Sitzmöglichkeiten erhöht werden.Dies wurde unter anderem von den Kindern gefordert,da ihnen diese beim Warten auf Freunde oder auf den Einlassbeim Kino Toni fehlen. Der geäußerte Mangel an Grünauf dem Antonplatz Nord ist durch eine stärkere Bepflanzungund gezielte Entsiegelung aufzuheben. Ein geeigneterBereich <strong>für</strong> derartiges ist die Ecke Langhanstraße/<strong>Berlin</strong>erAllee zwischen den beiden Straßenübergängen. DieseMaßnahme ist mit den bezirklichen Zielen zur Nutzung derFläche durch den Wochenmarkt abzustimmen. Es erscheintmöglich die bestehenden Ansprüche an den Antonplatzauf der Fläche gleichermaßen zu berücksichtigen.Für die Neugestaltung bzw. Umkonzeptionierung des Platzesist ein Malwettbewerb unter Kindern und Jugendlichen(„Wie stellst du dir den Antonplatz vor?“) zu empfehlen.Die Südhälfte kann grundsätzlich in ihrem aktuellen Zustandbelassen, durch das Aufstellen von Hunde-WCs undder damit einhergehenden Säuberung der Wiese aber <strong>für</strong>Kinder und andere Altersgruppen erlebbarer gemacht werden.Die regelmäßige Säuberung des Wasserspiels auf demsüdlichen Teil und ein zukünftiger Ausbau sind zu empfehlen,denn nach Kinderaussagen erhöht das Wasserspieldie Aufenthaltsqualität des Platzes.Im Rahmen der Maßnahme „Sicherung und Aufwertungder <strong>Berlin</strong>er Allee“ (Maßnahme gelbG) ist am Antonplatzauch die Ampelschaltung (Grünphase) zu verlängern undsomit die Verbindung zwischen Nord- und Südhälfte zustärken. Hinzu kommt, dass dort viele Fahrräder abgestelltwerden, die die vorhandenen Kapazitäten übersteigen.Neue bzw. eine Erweiterung von Abstellanlagen ist deshalbsinnvoll.Grün<strong>20</strong>. Mahlerstraße 28-32 – GraffitiproblematikDer Mahlerspielplatz wird sehr rege und intensiv von Kindernwie Jugendlichen genutzt und bespielt. Er ist ein gutesBeispiel <strong>für</strong> die Neuanlage eines Spielplatzes mit einerveränderten Verkehrsführung, die den Spielplatz plötzlichzu einem Mittelpunkt werden lässt.Leider ist auch hier Graffiti ein Problem. Die (ursprünglich)mit Kindern gemeinsam gestalteten Sitzbänke amMahlerspielplatz sind zu säubern und sauber zu halten.Es ist zu empfehlen eine gestaltbare Wand aufzustellen, ander legal Graffiti Kunst ausgeübt werden kann. Durch dieseMaßnahme soll das illegale Sprayen eingedämmt werden.Die Möglichkeit zu Sprühen wird von vielen Jugendlichengewünscht.184


grün21. Otto-Brahm-Straße - Spiel- und Sportplatz erhaltenDer Spielplatz und der Sportplatz zwischen den Häusernin der Otto-Brahm-Straße sind zu erhalten. Die Spielmöglichkeitenwerden gut besucht, die Geräte sind jedoch beschmiertoder schon stark bespielt (abgebrochene Elementean der Rundschaukel, Verschleiß). Hier ist eine Aufarbeitungoder ein Austausch in absehbarer Zeit zu empfehlen.grün22. Solonplatz - säubern und erlebbar machenDer Spielplatz bzw. der gesamte Platz werden von den Bewohnernals Treffpunkt wahrgenommen und gut besucht.Um die Attraktivität zu sichern ist die verstärkte Aufstellungund Leerung von Mülleimern zu empfehlen.185


grün23. Tassostraße 8 - Spielplatz instand setzenDer Spielplatz, der von den Kindern und Jugendlichen als„Totenspielplatz“ bezeichnet wird, bietet sich besonders <strong>für</strong>die Nutzung durch Jugendliche an. Die Kinder meiden diesenOrt bereits und haben in diesem Bereich den Spielplatz„Grüner Hering“. Eine auf die Jugendlichen ausgerichteteNutzung sollte daher im Vordergrund der Modernisierungstehen. Da<strong>für</strong> ist eine weitere Beteiligung undggf. Mitbauaktion am Besten, um diese Neugestaltung gezieltauf die Altersgruppe auszurichten, Identifikation zuschaffen und die Akzeptanz des Ortes zu erhöhen.Es wurde oft bemängelt dass viele Spielgeräte bei Regenrutschig sind und auch mehrere morsche Spielgeräteexistieren. So sind z.B. die überdachten Holzbautendringend instandsetzungsbedürftig.grün24. Albertinenstraße 21 - unterirdischen Bachlauf erlebbar machenFür Kinder und Jugendliche ist gerade in der Stadt der direkteKontakt zur Natur wichtig. Es wurde öfter von Erwachsenenwie auch von Kindern und Jugendlichen aufden Bachlauf, der an der Albertinenstraße 21 unterirdischverläuft, aufmerksam gemacht. Dieser sollte wieder freigelegtund naturnah gestaltet werden.grün25. Weißenseer Park – Aufwertung, Grünpflege und Anlage eines öffentlichen WCsDer Weiße See ist Namensgeber des Bezirks und ein hochbeliebtes Naherholungsziel der Weißenseer. Vor allem imSommer halten sich Jung und Alt gerne an seinen Ufernauf. Diese Qualität sollte noch unterstützt werden, beispielsweise,indem das Ufer besser zugänglich gemachtwird (Anlage eines öffentlichen Steges, Rückschnitt ansetzenderVerbuschung am Ufer, Neusaat des Rasens bis hinzum Wasser). Vor allem im Sommer halten sich großeMenschenansammlungen im Park am Weißensee auf.Um im Park auf Toilette gehen zu können, weichen sie aufdie wenigen vorhandenen Cafés in der Umgebung aus oder- insbesondere Kinder und Jugendliche – nicht selten aufdie Gebüsche im Park oder direkt am Seeufer („Pipigebüsch“).Der Nitrateintrag belastet das Gewässer und dieFlora im Park; nicht zu sprechen von der Geruchsbelästigung.Es müssen daher dringend im Park öffentliche Toilettenerrichtet werden. Diese Toiletten müssen regelmäßiggesäubert und gereinigt werden. Empfehlenswert sindauch zusätzliche mobile Sitzgelegenheiten in Ufernähe sowieansprechende Mülleimer und Container <strong>für</strong> Grillasche.186


VerkehrsmaßnahmengelbF. Verkehrssicherheit in der PistoriusstraßeIn der Pistoriusstraße ist die Ampelschaltung an der Kreuzungzur Parkstraße fußgängerfreundlich anzupassen. DieSchulwegkarte, die die Projektgruppe erarbeitet hat, zeigt,dass dies einer der Haupt-Schulwege der Schüler der Primo-Levi-Oberschuleist und hat deshalb eine hohe Bedeutung.Die Schüler müssen nach den Erkenntnissen ausden Streifzügen an der Ampel zu lange warten – was häufignicht gemacht wird und damit zum Verkehrsrisiko wird.An der Ecke Pistoriusstraße/<strong>Berlin</strong>er Allee geraten Rechtsabbiegerhäufig in Konflikt mit den querenden Passantenund lassen Schüler nicht passieren. Geeignete verkehrsplanerischeLösungen sollten realsiert werden.gelbG. Sicherung und Aufwertung der <strong>Berlin</strong>er AlleeWie schon in Maßnahme 18grün. der Frei- und Grünflächenstellen die <strong>Berlin</strong>er Allee und der Antonplatz ein vielschichtigesProblem dar. Die Ampelschaltungen am Antonplatzund an der Tram-Haltestelle Indira-Gandhi-Straße müssen <strong>für</strong> Fußgänger verlängert, damit die <strong>Berlin</strong>erAllee <strong>für</strong> Kinder und Senioren sicherer überquert werdenkann.Es wird der Neubau einer Ampelanlage zwischen Tassostraßeund Mahlerstraße empfohlen, um zum einen einewichtige Querungsmöglichkeit zwischen dem Gebiet umdie Langhansstraße und dem Komponistenviertel zu schaffen,zum anderen behebt sie das Problem, das zwischenPistoriusstraße und Antonplatz die <strong>Berlin</strong>er Allee <strong>für</strong>Kinder nicht "angstfrei" (= mit LSA) zu überqueren ist.Die zusätzliche Schaffung eines Fahrradweges auf der <strong>Berlin</strong>erAllee ist wünschenswert, wobei beachtet werdenmuss, dass die <strong>Berlin</strong>er Allee durch die Straßenbahnnutzungstark eingeengt ist. Ein eigenständiger Fahrradweg187


ist dennoch zu empfehlen, da nur somit der beobachtbareund berichtete Konflikt zwischen Fahrradfahrern undFußgängern dauerhaft gelöst und die <strong>Berlin</strong>er Allee insgesamtverkehrssicherer gemacht wird. Südwestlich des Antonplatzessind die Gehwege breit genug, um die Radwegedort verlaufen zu lassen.gelb1. Gustav-Adolf-Straße (auf Höhe des DGZ-Rings)Die Gustav-Adolf-Straße ist im Bereich von der Pistoriusstraßebis zur Wigandstaler Straße stark befahren undverfügt über zu wenige sichere Fußgängerüberwege.Nach einer Prüfung der Verkehrs- und Personenmengensollte über eine entsprechende Überquerungsmöglichkeitauf Höhe des DGZ-Rings entschieden werden.188


gelb2. Geschwindigkeitsbegrenzung am Hamburger PlatzAm Hamburger Platz wurde von den beteiligten Kindernund Jugendlichen die Schwierigkeiten bei der Querung(trotz Zebrastreifens – wird stellenweise von Autofahrernnicht beachtet) sowie Expertinnen und Experten dieZahl an Verkehrsunfällen angemerkt.Die bisherigen Umbaumaßnahmen <strong>für</strong> den Platz sind begrüßenswertund haben zu einer Verbesserung der Situationbeigetragen – dennoch sind weitere Maßnahmen zuempfehlen.Es ist ratsam die Geschwindigkeit vor dem Kreisverkehrauf 30 km/h zu reduzieren, um so die Sicherheit <strong>für</strong> dieFußgänger beim Überqueren der Straße an den Ausgängendes Kreisverkehrs zu erhöhen. Sollte dies nicht zu einerVerbesserung der Situation führen, müssen weitere Maßnahmenwie z.B. bauliche Veränderungen ergriffen werden.Die Maßnahmen sind mit der nahen Schule am HamburgerPlatz abzustimmen, deren Lehrer häufig mit Schülergruppenauf Probleme bei den Straßenquerungen stoßen.gelb3. Überquerungssituation Langhansstraße/Gustav-Adolf-StraßeDie Schaltung der Ampel an dieser Kreuzung wurde vonden Schülerinnen und Schülern der nahen Grundschuleam Hamburger Platz bemängelt, da diese als sehr kurzempfunden wird um die Straße zu überqueren. Die Ampelschaltungsollte deshalb den Bedürfnissen der Schülerin-phase <strong>für</strong> die Fußgänger muss verlängert werden.Auch wenn die Räumzeiten ausreichend sind, die Querungnen und Schüler angepasst werden. Das heißt die Grün-abzuschließen, wirkt eine solche Situation insbesondere <strong>für</strong>Kinder "verunsichernd". Dies ist zu berücksichtigen.189


gelb4. Kreuzung Heinersdorferstraße/ Langhansstraße/ JacobsohnstraßeDie Überquerung der Kreuzung wird von Kindern und Jugendlichen,sowie den Betreuern einer Jugendeinrichtungals gefährlich eingeschätzt, da die Autos zu schnell fahren,die Straßenbahn dort entlang fährt und die Kreuzung insgesamtsehr unübersichtlich ist. Durch eine Querungsmöglichkeit,wie eine Mittelinsel, Zebrastreifen oder Ampelwird die Situation entschärft und der Übergang sicherer.Im Kreuzungsbereich ist es nötig, das Parkverbot auszuweiten,damit der Straßenübergang besser einzusehen ist.Auch stadträumlich ist eine klare Fassung der ausgedehntenVerkehrsfläche zu empfehlen.gelb5. Unzureichender Gehweg Langhansstraße/ Prenzlauer PromenadeDie ersten 100 Meter der Langhansstraße (beginnend vonder Prenzlauer Promenade) weisen – insbesondere auf dernördlichen Seite einen zu schmalen Gehweg <strong>für</strong> die Fußgängerauf. Es ist bereits zu zweit schwierig, nebeneinanderzu gehen – Begegnungssituationen werden daher zumVerkehrssicherheitsproblem. Obwohl eine Verbesserungder Situation wichtig ist, ist die Umsetzung einer Lösungschwierig, da die Langhansstraße an dieser Stelle nur geringfügigzu Gunsten eines Gehwegs verengt werden kann.gelb6. Prenzlauer Promenade/ Herthastraße & Prenzlauer Promenade/ SpiekermannstraßeEs müssen zwischen der Kreuzung Prenzlauer Promenade/Ostseestraßeund der Kreuzung Prenzlauer Promenade/AmSteinberg Fußgängerampeln oder andere Querungsmöglichkeitengeschaffen werden, um die Überquerungder stark befahrenden Straßen sicherer zu machen.Dadurch wird der Zugang in das westlich angrenzendeGebiet verbessert, sodass dieses vermehrt als „Nachbarschaft“gesehen werden kann. Eine solche „Nachbarschaft“stärkt die Zusammenarbeit der AnwohnerInnen und er-Freunde, Verwandtemöglicht Kindern und Jugendlichenoder Mitschüler einfach und gefahrloser zu erreichen.Eine entsprechende Behandlung dieses Themas im BVV-Verkehrsausschuss ergab jedoch wenig Handlungs-spielraum <strong>für</strong> diese Situation.190


gelb7. Gustav-Adolf-Straße (insbesondere von der Langhansstraße bis zur Pistoriusstraße)Um die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Gustav-Adolf-Straße wirksamer zu gestalten ist es die Begrenzung auf30 km/h auf der ganzen Länge zwischen Caligari- undHamburger Platz einzuführen. Bisher besteht nur vor derSchule am Hamburger Platz eine zeitlich befristete Geschwindigkeitsbegrenzung– die aber augrund der kurzenStrecke häufig missachtet wird.Diese erweiterte Maßnahme führt gleichzeitig dazu, dassdie Schüler der Schule am Hamburger Platz die Gustav-Adolf-Straße am vorgesehenen Zebrastreifen sichererüberqueren können und nicht die Gefahr besteht, dass einAuto mit erhöhter Geschwindigkeit dort entlang fährt, wieberichtet wurde. Diese Maßnahme ist mit der Verkehrsmaßnahmezum Hamburger Platz kombinierbar (Maßnahmegelb2.)gelb8. Schlagloch an der Kreuzung Langhansstraße/Gustav-Adolf-StraßeDas Schlagloch an der Kreuzung der Langhansstraße Gustav-Adolph-Straßewurde von mehreren Schülerinnenund Schülern der Schule am Hamburger Platz als Problemangesehen. Das Schlagloch ist insbesondere <strong>für</strong> Fahrradfahrernach deren eigenen Aussagen beim Abbiegengefährlich.gelb9. Roelckestraße - NeugestaltungDie bestehenden Planungen (Lärmminderungsplan) <strong>für</strong> dieNeugestaltung der Roelckestraße sollten auf die Belangevon Kindern- und Jugendlichen, sowie der Schülerinnenund Schüler der nahen Heinz-Brandt-Oberschule überprüftwerden. Die Lärmbelästigung betrifft die Schülerinnenund Schüler, da diese während des Unterrichts durchden Verkehrslärm gestört werden.Die Schaffung beidseitiger Radfahranlagen ist zur Stärkungdes unmotorisierten Verkehrs unbedingt vorzunehmen. Dereventuelle Wegfall von PKW-Stellplatzflächen ist hier nachrangigzu bewerten.Eine sichere Überquerung ist bisher nur an der Kreuzungzur Langhansstraße durch eine Ampel gegeben, die nächstenAmpeln befinden sich erst an der Pistoriusstraße bzw.der Ostseestraße. Insbesondere gilt bei Kindern und Jugendlichendie Kreuzung Roelkestraße/Streustaße als gefährlichund unübersichtlich. Neben der geplanten Lärmminderungsollten deshalb weiter Querungsmöglichkeitengeschaffen werden.191


gelb10. Einblendung der tatsächlichen Geschwindigkeit in der LanghansstraßeDer Autoverkehr in der Langhansstraße sollte entschleunigtund so die Verkehrssicherheit <strong>für</strong> alle Verkehrsteilnehmerverbessert werden. Durch die verringerte Geschwindigkeitwird zudem die Aufenthaltsqualität erhöhtund der Verkehrslärm reduziert werden. Da baulicheMaßnahmen nur in begrenztem Maße Erfolg versprechen,unter anderem aufgrund vorhandenen Straßenbahnschienen,würde sich hier das Aufstellen von automatischenGeschwindigkeitsanzeigen anbieten und die Sensibilitätvon Autofahrern <strong>für</strong> das Lebensumfeld Langhansstraße zuerhöhen.gelb11. Umstrukturierung des Parkraumes in der LanghansstraßeEines der Hauptprobleme in der Langhansstraße ist diebeidseitige Nutzung des Straßenrandes als Abstellflächen<strong>für</strong> ruhenden Verkehr bei gleichzeitigem Befahren derStraße durch Straßenbahnen in beiden Richtungen. DieStraße ist hier<strong>für</strong> nicht breit genug und so entstehen Problemebei der Einsehbarkeit von Querungsmöglichkeiten<strong>für</strong> Fußgänger und Sicherheit von Fahrradfahrern.Bei den Streifzügen stellte sich heraus, dass die Kinder dieLanghansstraße auch abseits der Ampeln überqueren, dadiese sehr weit auseinander liegen. Dabei ist festzustellen,dass die Kinder vor allem Angst vor der Straßenbahn haben(Größe, Mauerwirkung, Lautstärke, Geschwindigkeit).Es ist schwer <strong>für</strong> sie die Straße einzublicken und sichdann noch auf den Autoverkehr und die Straßenbahn zukonzentrieren. Die Langhansstraße wird dadurch zumreellen und gefühlten Unsicherheitsraum <strong>für</strong> Kinder.Ziel der Maßnahme ist den ruhenden Verkehr weiter vonKreuzungen fernzuhalten, um so die Einsehbarkeit zu verbessernsowie klar beschilderte Querungsmöglichkeiten<strong>für</strong> Fußgänger zu schaffen. Langfristig wird angeregt, nachÜberprüfung des Parkplatzbedarfes in dem umliegendenGebiet, das Abstellen von ruhendem Verkehr nur noch aufeiner Seite der Straße zu ermöglichen. Der Einsatz vonGehwegvorsteckungen zur besseren Einsicht ist zu prüfenEine Einbeziehung der Anwohnerinnen und Anwohner sowieder Geschäftsleute ist bei dieser „sensiblen“ (Parkraum)Maßnahme erforderlich.192


gelb12. Informeller Verbindungsweg zwischen Maxim und Hof23Vom Maxim aus können die Kinder über die Langhansstraße24 zur Jugendeinrichtung Hof23 gelangen. DerDurchgang wird gegenwärtig durch einen schwer überwindbarenZaun erschwert. Daher sind auch bessereDurchgangsmöglichkeiten zu schaffen. Dieser Weg istzu sichern, indem Absprachen mit dem Eigentümerdes Grundstücks getroffen werden. Durch die räumlicheVerbindung der beiden Jugendeinrichtungen wird einerster Schritt getan um die Kombination und die Synergieeffekteder Einrichtungen im Projektgebiet zu verbessern.gelb13. <strong>Berlin</strong>er Allee – TassostraßeViele der Kinder und Jugendlichen des Gebietes nutzenden Übergang von der Tassostraße über die <strong>Berlin</strong>er Alleein die Mahlerstraße, um in die Bibliothek und zu weiterenEinrichtungen wie Jugendeinrichtungen oder dem Mahlerspielplatzim Komponistenviertel zu gelangen. Da die <strong>Berlin</strong>erAlle sehr stark befahren ist, gibt es einen erheblichenMangel an Sicherheit bei der Überquerung. Die bestehendeVerkehrsinsel in der Straßenmitte sollte verbreitert werden,damit die Kinder nicht mehr so nah an den Autosstehen müssen, wenn sie die <strong>Berlin</strong>er Allee überquerenund sich sicher fühlen können. Weiterhin können sich dadurchmehr Kinder auf der Verkehrsinsel aufhalten. Umdie Sicherheit weiter zu erhöhen und die Überquerung der<strong>Berlin</strong>er Allee zu erleichtern, sind nach Möglichkeit zusätzlicheGeschwindigkeitsbeschränkungen vorzusehen.gelb14. Geschwindigkeitsbegrenzung in Pistoriusstraße und ParkstraßeDie Ausschilderung der Geschwindigkeit <strong>für</strong> Kraftfahrzeugein der Pistoriusstraße und der Parkstraße mutet, auchwenn sie begründet sein mag, absurd an. Größtenteils giltTempo 50, das stellenweise von Tempo 30 (Begründung:Schulwegsicherung) unterbrochen wird. Diese Begrenzungenfallen jedoch teilweise kürzer als 100 Meter aus. Diehäufige Wechsel verleiten viele Kraftfahrer dazu, die Geschwindigkeitsbegrenzungen,insbesondere in den Tempo30-Bereichen, zu missachten. Die Empfehlung lautet daher,die Pistoriusstraße zwischen <strong>Berlin</strong>er Allee und Mirbachplatzkomplett als Tempo 30 auszuweisen. Ebenso diegesamte Parkstraße, da die bestehenden 30er-Abschnitteauch dort <strong>für</strong> eine nachhaltige Wirkung zu kurz bemessenerscheinen.193


Sonstige MaßnahmenblauH. Filmfest Weißensee <strong>für</strong> Kinder und JugendlicheIn Zusammenarbeit mit der Brotfabrik am Caligariplatzund dem Kino Toni am Antonplatz kann ein Filmfest <strong>für</strong>Kinder und Jugendliche mit speziellem Programm <strong>für</strong> diesegeschaffen werden. Bisher gehen die Jugendlichen nurselten auf das Angebot ein und nutzen anstelle der beidenKinos in dem Projektgebiet die großen Kinos in der SchönhauserAllee oder in Hohenschönhausen. Die Kinder jedochsind auf das Angebot im Quartier angewiesen, da sieweniger mobil sind und beklagen häufig das mangelndeKinoangebot <strong>für</strong> diese Alterklasse.Das Filmfest fördert außerdem die Identitätsbildung desStadtteils und kann gleichzeitig externe Interessenten anziehen.Ansprechpartner sind die beiden Kultureinrichtungen.blauI. Öffentliche ReinigungsaktionIdee ist es in einer öffentlichen Aktion, zusammen mitKindern, Jugendlichen, Geschäftsleuten, Politiker undAnwohne in der Langhansstraße Müll zu sammeln. Begleitendkönnte man Flyer verteilen, mit Kreide Sprüche aufden Gehweg schreiben (z.B. „Hier wurde gerade aufgeräumt– spielleitplanung-berlin.de“), Passanten Besen indie Hände drücken und zum Mitmachen auffordern, usw.Dies würde nicht nur eine kurzfristige Säuberung des Gebietesmit sich bringen, sondern auch langfristig und öffentlichkeitswirksam<strong>für</strong> die Problematik Sauberkeit sensibilisieren.Diese Aktion würde sich gut als Starterprojekteignen, da sie sehr spontan und mit Außenwirkungdurchgeführt werden kann und auch viele Menschen eingebundenwerden können..Für <strong>20</strong>10 ist unter der Federführung der Zukunftswerkstattund unter Mitwirkung vieler Einrichtungen und Aktiven ausWeißensee eine erste solche Aktion in Kooperation mit der BSRvorgesehen und soll von da an jährlich stattfinden.Einer der ersten Erfolge u.a. der <strong>Spielleitplanung</strong> Weißensee.194


lauK. Aufblühende LanghansstraßeDie Langhansstraße wird allgemein als nicht sehr attraktivangesehen und auch nicht als wichtiger Aufenthaltsort innerhalbdes Stadtteiles wahrgenommen. Dies kann sowohlmit gestalterischen Mitteln, als auch mit Aktionen angegangenwerden. Kurzfristig könnte die Bepflanzung derBaumscheiben mit Blumen zu einer Aufwertung des Straßenraumesführen. Langfristig könnten Anwohnerinnenund Anwohner mit Gutscheinen dazu angeregt werdenBlumenkübel auf ihren Fensterbrettern zu montieren unddiese zu bepflanzen. Die Gestaltung des Straßenraumessollte mit Beteiligung aller Generationen stattfinden. DieseAktion könnte erstmals durch die Zukunftswerkstatt angestoßenwerden, sollte aber mit dem Amt <strong>für</strong> Umwelt undNatur Pankow abgesprochen und zusammen mit den Anwohnerinnenund Anwohnern sowie den Geschäftsleutendurchgeführt werden. Die Initiierung dieser Aktion könntemit der öffentlichen Reinigungsaktion (Maßnahme blau I)verbunden werden und so ein umfangreiches Starterprojektbilden.blau1. Kunsthochschule Weißensee - Kooperation mit Kinder- und JugendeinrichtungenEine Kooperation der Kunsthochschule mit Kinder- undJugendeinrichtungen aus dem Gebiet ist förderlich, umKindern und Jugendlichen eine Möglichkeit zur experimentellenund künstlerischen Betätigung zu eröffnen. Indiesem Zusammenhang können die Schüler in die Arbeitsweltder Studenten hineinschnuppern und <strong>für</strong> dieStudenten sind Kinder nicht selten eine inspirierende I-deenquelle.Eine weitere Möglichkeit der Kooperation besteht darin,konkrete Veränderungen im Gebiet durchzuführen undbeispielsweise den Umgang mit (legalen) Graffitis künstlerischzu begleiten. Auf freigegebenen Wänden (ggf. eineWand auf einer Brachfläche/ in einer Baulücke/ auf demGelände der Kunsthochschule errichten) können sich Jugendlicheausprobieren und werden auf diese Weise <strong>für</strong>Schmierereien im öffentlichen Raum sensibilisiert (sieheauch Gebietsübergreifende Maßnahmen und Maßnahmeblau5).195


lau2. Langhansstraße 46 - Soziale Konflikte mindern / Probleme behebenDen Gewalt-, Drogen- und Alkoholproblemen an den beidenDiscountermärkten (Netto, Plus) an der Langhansstraßekönnte durch eine häufigere Kontrolle durch dasOrdnungsamt und der Polizei beigekommen werden. Trinkerstellen <strong>für</strong> Kinder einen großen Unsicherheitsfaktorund werden als verstörend wahrgenommen. Die Drogenproblematik(Rauschgiftverkauf – „Vietnamesenmafia“)wird von den Kindern und Jugendlichen auch an anderenStellen im Gebiet beobachtet (z.B. Supermarkt Pistoriusstraße)– sie kennen die Orte und Verstecke und geratenbei Spielen in Konflikt mit den Lagerplätzen und den Verkaufanbahnungen.Entsprechende weitergetragene Gerüchteüber Gewalt dieser Personen gegenüber neugierigenKindern verstärken die Angst. Das lokale Wissen der Kinderals Experten vor Ort kann aber eventuell polizeilichgenutzt werden.Maßgebliche an diesem Ort wäre aber eine Umgestaltung,die auch die Situation der Fläche als potentielles Zentrumdes Gebietes Rechnung tragen würde. Gegenwärtig ist derVersorgungsstandort gestalterisch seiner Funktion nichtangemessen. Außerhalb der Geschäftszeiten sollte derParkplatz <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche als Fahrrad- undSkatefläche zur Verfügung stehen. Nachts sollte die Flächeausreichend beleuchtet sein.blau3. Gestaltung des MirbachplatzesDer Mirbachplatz bietet im jetzigen Zustand nur eine sehrgeringe Aufenthaltsqualität, hat aber das erhebliche Potential,ein Blickfang im Gebiet zu werden. Durch eine Öffnung,Aufwertung und eine weitere Ansiedlung von Cafés,Einzelhandel oder sozialen Einrichtungen, kann eine attraktivePlatzsituation geschaffen werden. Des Weiterensollte die Ruine der Bethanienkirche gesichert und wiederzugänglich gemacht werden, da sie einen identifikationsstiftendenOrientierungspunkt im Gebiet darstellt. Wegenihrer Bekanntheit auch über die Grenzen des Projektgebietshinaus könnte die Aufwertung des Mirbachplatzeszukunftsweisend <strong>für</strong> den Bezirk Pankow werden und dieWohnqualität in der Wahrnehmung nach Außen stärken.Die Verkehrssicherheit auf dem Platz ist zurzeit besonders<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche stark durch den Straßenverkehreingeschränkt. Nur an einer Seite erleichtert ein Zebrastreifendie Überquerung der Straße. Ampeln oder weitereZebrastreifen könnten die Verkehrssicherheit hier erhöhen.196


lau4. Öffnen der Schulhöfe, Kitas und SportplätzeDas Projektgebiet wird einigenorts bis hinab in den Spielplatzversorgungsgradder Stufe 1 eingeordnet. Das bedeutet,dass weniger als 0,1 m 2 Spielfläche pro Einwohner zurVerfügung steht. Der Richtwert liegt bei 1 m² Spielflächepro Einwohner. Hier liegt also eine gravierende Unterversorgungan Spielflächen vor. Die finanzielle Lage des Bezirksmacht eine Behebung dieses Missstandes auf langeZeit unwahrscheinlich – zudem sind nur wenige Flächen<strong>für</strong> neue Spielorte in diesem verdichteten Quartier vorhanden.Wichtig ist daher, die vorhandenen Spielplätze auf denGrundstücken der Kitas und Schulen auch außerhalb derÖffnungszeiten zu öffnen und den Kindern somit die ihnenzustehenden Spielflächen zu bieten. Durch die Öffnungder Schulhöfe würde es <strong>für</strong> Kinder mehr Spielplätze geben,auf die sie sich zurückziehen können – diese Orte sind zudemin den Mental Maps der Kinder bereits verortet undwerden geschätzt.Betroffen sind davon die Schulhöfe:- der Grundschule am Weißen See (Amalienstraße 6)- der Stephanus-Schule (Albertinenstraße <strong>20</strong>-23),- der Primo-Levi-Schule (Woelkpromenade 38),- der Klax-Grundschule sowie die daneben liegende Kita(Langhansstraße 74A),- der Grundschule am Hamburger Platz (Gustav-Adolf-Straße 21),- die Picasso Grundschule (Gounodstraße 71),- die Kitas in der Wigandstaler Straße 15 und Bühringstraße23 sowie- der Sportplatz der Theresienoberschule (Behaimstraße29).Die Öffnung der Schulhöfe sollte aber nicht nur im Projektgebietselbst vollzogen werden, sondern auch gebietsübergreifendangegangen werden.Die betroffenen Schulleitungen gaben besonders das Problemder Aufsicht als ausschlaggebend an, dass dieSchulhöfe nicht außerhalb der Öffnungszeiten geöffnetwerden können. Werden die Schulhöfe außerhalb derSchulzeiten als öffentliche Spielflächen definiert könnendiese Bedenken berücksichtigt werden (zeitliche Funktionszuweisung).Um Vandalismus im Bereich der Schulgebäudeund das Betreten nicht geöffneter Flächen entgegenzuwirken,ist es sinnvoll die Spielplätze, sofern es möglichist sie vom Schulhof zu trennen, mit einem direktenZugang zur Straße zu versehen.197


Entsprechende gute Beispiele anderenorts zeigen, das beiMitwirkungsbereitschaft aller Akteure hier gute Lösungenmöglich sind. In Anbetracht der schlechten Versorgungssituation<strong>für</strong> Spielflächen und Entwicklungsmöglichkeiten<strong>für</strong> Kinder im Gebiet sollte eine solche Kooperationsbereitschaft<strong>für</strong> das Wohl der Kinder selbstverständlich sein.blau5. Parkstraße 98-100, Amalienstraße 6 - Beispielorte <strong>für</strong> zukünftige legale SprühflächenGraffiti ist ein Problem, das nicht nur im Projektgebietvorhanden ist, sondern im ganzen Bezirk weit verbreitet ist(siehe auch Gebietsübergreifende Maßnahmen: Graffitiund Maßnahme grün16). Die Möglichkeit zu sprühen wirdvon vielen Jugendlichen gewünscht, daher sollten weiterelegale Spraywände geschaffen werden, um einen Anlaufpunkt<strong>für</strong> Jugendliche zu bilden, die dann nicht auf illegaleFlächen ausweichen müssen. Gut geeignet wären außerdemdie Hofmauern an der Grundschule am WeißenSee und am Grundstück Parkstraße 98-100 sowie Einzelelemente(z.B. Trafohäuschen Langhansstraße 44 – Maßnahmegrün14).Die Belange des Denkmalschutzes insbesondere bei derFläche Amalienstraße 6 sind zu berücksichtigen.Gebietsübergreifende MaßnahmenSpielplatzpatenschaftenGenerell ist es anzustreben, <strong>für</strong> bestehende oder neu zuschaffende Spielplätze so genannte Spielplatzpatenschafteneinzugehen. Firmen oder Privatpersonen übernehmenPatenschaften <strong>für</strong> Spielplätze und somit einen Teil der Kosten.Dies soll auch die Hemmschwelle des Bezirks senken,sich <strong>für</strong> die Errichtung möglicherweise kostenintensiverSpielplätze einzusetzen. Spielplatz- und Grünflächenpatenschaftenkönnen aus dem Umfeld der ZukunftswerkstattWeißensee oder der Schulen und Freizeiteinrichtungengeneriert werden.198


Führungen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche in Weißensee „Tag der offenen Tür“Um die Vielfalt an ortsansässigen Gewerbe- und Handwerksbetriebenkonstruktiv zu nutzen, könnte man <strong>für</strong>Kinder- und Jugendliche Führungen auf dem Industriegelände,dem SMH-Fuhrpark den denkmalgeschützten Höfensowie in anderen Betrieben anbieten. Eine Zusammenarbeitmit den Schulen im Rahmen der Berufsorientierungoder dem Berufspraktikum der Schülerinnen und Schülerbiete sich an.Die Führungen sollten von Erwachsenen geleitet werdenund können dann später auch von Jugendlichen übernommenwerden, sofern diese sich in den genannten Gebietenauskennen. Durch diese Aktionen könnte, nicht nurbei Kindern und Jugendlichen, die Identifizierung mit demStadtteil verbessert werden und so auch das Engagementder Anwohnerinnen und Anwohner gestärkt werden. EineMöglichkeit diese Aktion durchzuführen wäre die Kooperationmit den ansässigen Kinder- und Jugendeinrichtungenwie z.B. dem Maxim oder den Schulen.Kinder- und Jugendeinrichtungen erhaltenKinder und Jugendliche brauchen Einrichtungen wo siesich frei entfalten können, abseits der Kontrolle von Elternoder Lehrern. Deshalb ist es wichtig, ihnen genügend Einrichtungenauch in unmittelbarer Nähe ihres Wohnorteszur Verfügung zu stellen, ohne dass sie erst weite Wegeoder gefährliche Straßenüberquerungen in Kauf nehmenmüssen. Im Bezirk gab es schon mehrere Schließungenvon Kinder- und Jugendeinrichtungen so dass nicht alleKinder diese unmittelbar und ohne Hilfe ihrer Eltern erreichenkönnen. Umso wichtiger ist es, die noch vorhandenengeöffnet zu lassen und zu erhaltenWährend der Arbeit des Projekts ist deutlich geworden,dass die diversen Kinder- und Jugendeinrichtungen sowiedie kulturellen Einrichtungen im Projektgebiet und seinemnäheren Umkreis aus verschiedenen Gründen nicht odernur schlecht miteinander kommunizieren. Obwohl sich derenAngebot teilweise auffächert und sich nicht überschneidet,wissen die Kinder und Jugendlichen im Gebietdavon häufig nichts und frequentieren nur die ein oderzwei Einrichtungen, die sie kennen. Dabei hegen sie z.T.alte Vorurteile gegenüber anderen Einrichtungen und erfahrennichts von eventuellen Veränderungen oder Verbes-199


serungen. Das schmälert die durchaus vorhandenen Möglichkeitender Kinder und Jugendlichen im Alltag. Es wirddaher empfohlen, dass die Leiter der verschiedenen Einrichtungensich zusammenfinden und austauschen. DemProjekt ist bewusst, dass die deckungsgleichen Angebotemiteinander um die jungen Nutzer konkurrieren, allerdingskönnen mit einer Bestandsaufnahme der Angebotemögliche Ergänzungen und Einzelangebote gesammeltwerden. Diese könnten dann mit Hilfe von Flyern und anderemin den anderen Einrichtungen beworben werden.Um die Kinder und Jugendlichen zunächst auf alle Einrichtungenin ihrem Gebiet aufmerksam zu machen, könnteals eine erste Maßnahme ein gemeinsamer „Tag der offenenEinrichtung“, z.B. als eine Art „Schnitzeljagd“durchgeführt werden, bei dem / der die Gruppen von Einrichtungzu Einrichtung ziehen und diese kennen lernenkönnten. Damit würde das Angebot in der Wahrnehmungder Kinder und Jugendlichen auf möglichst alle vorhandenenAngebote ausgeweitet.Hinterhöfe <strong>für</strong> die Öffentlichkeit öffnenHinterhöfe sind <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche wichtige SpielundAufenthaltsorte. Daher sollte insgesamt mehr Wertauf die Hinterhofgestaltung im Sinne von Kindern und Jugendlichengelegt werden und zwar insbesondere in denTeilen des Gebietes, in denen eine Unterversorgung an öffentlichenSpielflächen vorliegt. Mit den Eigentümern indiesen Bereichen sollte Kontakt aufgenommen werden umsie <strong>für</strong> die beschriebene Problematik zu sensibilisieren undPerspektiven <strong>für</strong> kooperative Konzepte und Eigeninitiativezu entwickeln. Hilfsmittel stellen hierbei der Spielleitplanund die Spielplatzplanung dar. Bei der Neugestaltung isteine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen anzustreben.Spielraumvernetzung – Wander- und Radwege <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche in ihrem KiezZiel der Maßnahme ist es die vorhanden Spielräume, also„Spielplätze“ im eigentlichen Sinne sowie öffentliche Plätze,und andere Aufenthaltsräume von Kindern und Jugendlichenmiteinander räumlich zu vernetzen – also ein Bewusstseinbei den jüngeren Nutzern und den Eltern <strong>für</strong> dieVielfalt in ihrem Stadtteil zu schaffen. Häufig sind Kindernund Erwachsenen die Möglichkeiten des Gebiets nicht bewusst(siehe z.B. auch Maßnahme grünB).<strong>20</strong>0


Dazu muss ein Wegeplan geschaffen werden, damit es einenÜberblick über die Ausweichmöglichkeiten und Zielegibt. Die Mobilität von Kindern und Jugendlichen, beigleichzeitiger Umgehung der gefährlichen und unzureichendgesicherten Straßen, wird so maßgeblich verbessert– zu Fuß und auf dem Rad. Das Konzept sieht eine Beschilderungauf den besagten Flächen sowie an wichtigenKnotenpunkten, wie Straßenkreuzungen und Einrichtungen<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche, vor. Zwischen den ausgewähltenStandorten soll ein Wegesystem geschaffen werden,das die Kinder auf interessante und spannende Ortein ihrem Kiez stößt. Die Wegeführung zwischen den verschiedenStationen wird so gestaltet, dass sie abseits dergroßen Verkehrsstraßen im Gebiet entlang läuft und anwichtigen und interessanten Orten vorbeiführt. Dies könntenzum Beispiel Baudenkmäler, Kulturhäuser (wie z.B.die „Lawine“ in der Streustraße) oder spannenden verwuchertenBrachen sein. Als Partner des Projektes ist essinnvoll die zuständigen Ämter, das Jugendamt Pankowund die Abteilung Spielplatzplanung des Amt <strong>für</strong> Umweltund Natur, <strong>für</strong> sich zu gewinnen. Des Weiteren ist eineZusammenarbeit mit freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfeanzustreben.Der Umfang der Maßnahme macht es notwendig hierzu eineeigene Arbeitsgruppe etwa im Rahmen der ZukunftswerkstattWeißensee zu bilden, die über die geeignete Orteund die Wegeführung entscheidet.<strong>20</strong>1


Sauberkeit im Bezirk verbessernIm gesamten Bezirk wird die Sauberkeit bemängelt. Vor allemstellt Hundekot ein großes Problem dar. Oft werdenGrünflächen durch die Verschmutzung <strong>für</strong> Kinder und Jugendlicheunbenutzbar gemacht. Kinder spielen „bodennäher“und häufig auch mit ganzem Körpereinsatz auf denGrünflächen – entsprechende Konflikte liegen dort auf derHand.Es muss häufiger Hundekotbeutelspender und eine Möglichkeitzur Entsorgung der Beutel geben. Eine so genannte„Dog Station“ beinhaltet sowohl die Tüten als auch denBehälter zum Entsorgen. Ein vermehrtes Auftreten in diesenGebieten führt dazu, dass die Hundeführer aufmerksamerund pflichtbewusster mit dem Geschäft der Hundeumgehen.In mehreren Straßen müssen weitere Mülleimer aufgestelltwerden (insbesondere Pistoriusstraße, Park am WeißenSee und Amalienstraße), da die Anzahl der Vorhandenennicht ausreicht. Letztere müssen außerdem regelmäßigergeleert werden. Vor allem im Park Weißensee gibt es eineregelrechte „Mülldeponie“ auf einer Wiese (Maßnahmegrün24)Nicht motorisierten Verkehr stärkenKindern und Jugendlichen muss im gesamten Bezirk dieMöglichkeit gegeben werden, mit dem Fahrrad sicher unterwegszu sein. Dieses tritt nur ein, wenn flächendeckendRadwege zur Verfügung stehen. Für Kinder ist es auf denstark befahrenen Straßen wie der <strong>Berlin</strong>er Allee zu gefährlich,um auf der Fahrbahn zu radeln (Siehe Maßnahmegelb11). Ein Ausweichen auf den Gehweg ist wegen derstarken Nutzung durch Fußgänger und durch die Verkaufsflächevon Läden ebenfalls nicht möglich. Sie sindsomit gezwungen, abzusteigen.In der Langhansstraße ist es durch die beidseitige Nutzungder Straße als Parkplatz durch ein- und ausparkende<strong>20</strong>2


Fahrzeuge, sowie der Tram-Spur in der Mitte, besondersgefährlich mit dem Rad auf der Straße zu fahren. Es müssenRadwege in den Parallelstraßen insbesondere zurLanghansstraße, aber auch zur <strong>Berlin</strong>er Allee, Pistoriusstraßeund Gustav-Adolf-Straße geschaffen werden damitKinder und Jugendliche mit dem Fahrrad sicher durchden Bezirk zu fahren können.GraffitiGraffiti und andere Schmierereien sind in ganz Pankow einProblem. Die häufige Nennung von Graffiti und Schmierereienzeigt, dass die <strong>für</strong> Kinder sehr relevant ist. Kinderstört illegales Graffiti auf renovierten oder neuen Gebäudenund nach ihrem eigenen Empfinden nach sieht es„nicht schön“ aus. Bei den Streifzügen wurde unter anderemdie Max-Steinke-Straße genannt, in der sich vieleSchmierereien befinden. Kinder und Jugendliche trennensehr wohl zwischen „Schmierereien“ und „Kunst“.Um dem wilden Sprayen entgegenzuwirken müssen legaleSprühflächen geschaffen werden. Diese müssten klar vonHäuserwänden und Elementen, die nicht vollgesprühtwerden dürfen, getrennt sein. Ungenutzte Mauern, alteHäuserwände oder speziell zu diesem Zweck errichteteWände könnten da<strong>für</strong> genutzt werden. Diese müssen sichaber trotzdem an sichtbaren und prominenten Stellen imStadtraum befinden, damit die Werke von der Öffentlichkeitgesehen werden können. Eigendarstellung ist einesder Hauptanliegen der Sprayer.Die legalen Sprühflächen können vom Bezirk geschaffenwerden. Eine weitere Möglichkeit wäre es die Hausverwaltungenund -eigentümer anzusprechen, da diese meist dieKosten <strong>für</strong> die Beseitigung der illegalen Graffitis tragenmüssen. Am DGZ-Ring befindet sich eine Wand, die miteinem künstlerischen Auftrags-Graffiti dekoriert ist. Dieseskönnte als gutes Beispiel <strong>für</strong> Institutionen wie etwa derKunsthochschule Weißensee gelten, um ein genehmigtesGraffiti-Projekt unter der Teilnahme von Sprayern zu starten.Außerdem könnte dies mit der Kooperation derKunsthochschule mit den Jugendeinrichtungen (SonstigeMaßnahmen blau1) verknüpft werden. Dies kann das Bewusstsein<strong>für</strong> Graffitikunst im öffentlichen Raum positivverändern und helfen, hässliche Schmierereien in Zukunftzu vermindern.Mögliche weitere Orte <strong>für</strong> Sprühflächen sind in den sonstigenMaßnahmen blau5 verortet.<strong>20</strong>3


7.4 FinanzierungElena SchererLangfristig gesehen könnte sich die Investition in eine <strong>Spielleitplanung</strong> nicht nur inBezug auf den positiven Standortfaktor Kinderfreundlichkeit lohnen. „Gemessen ananderen Planungen wie Verkehrs- oder Bauleitplanungen ist eine SLP nicht teuer. Beider Dorferneuerung, einem Verfahren, das schon viele Jahre erfolgreich in denGemeinden läuft, hat man ermittelt, dass jeder hier investierte EURO sich 7-fach wieder<strong>für</strong> die Gemeinde auszahlt. Bei der SLP wird dies sicher ähnlich sein“(Finanzierungsstrategische Aspekte der <strong>Spielleitplanung</strong>,www.spielleitplanung.de).Hinzu kommt, dass durch die Berücksichtigung dertatsächlichen Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Jugendlichen in laufendenund zukünftigen Planungen sowie durch die Vermeidung von Fehlplanungen oderkostspielige Ergänzungsplanungen in anderen Planungsbereichen ein effektivererMitteleinsatz erreicht werden kann (vgl. ebenda). Das hieße also, dass sich<strong>Spielleitplanung</strong> langfristig gesehen finanziell lohnt, da eingesetzte Kosten imNachhinein wieder eingespielt werden.Grundsätzliche Überlegungen zur Finanzierung einer<strong>Spielleitplanung</strong>Die ersten Kosten, die <strong>für</strong> eine Kommune bei der Durchführung einer <strong>Spielleitplanung</strong>entstehen, sind die personellen Kosten, die bei der Beauftragung der planerischen undpädagogischen Fachkraft anfallen. Neben Honoraren, die zu Beginn der Planung hierbeiden größten Posten ausmachen, werden die Materialien benötigt, die <strong>für</strong> dieBestandsaufnahmen erforderlich sind. Im Anschluss an die Bestandsaufnahmen ausplanerischer Sicht, unter Beteiligung der lokalen Akteure und der Kinder undJugendlichen, folgt die Erstellung des Spielleitplanes inklusive der Erstellung einesMaßnahmenkataloges.Zur Umsetzung der im Spielleitplan vorgeschlagenen Maßnahmen bedarf es je nachGröße der Maßnahme finanzielle und personelle Ressourcen. Um die Kommunenfinanziell zu entlasten, stehen folgende Möglichkeiten im Mittelpunkt: EhrenamtlichesEngagement, die Akquise von Geldern öffentlicher Förderprogramme, von Stiftungenoder privaten Sponsoren.Die Aktivierung lokaler Akteure und die Einbeziehung in die Planung sind Basis <strong>für</strong> dieAkzeptanz der Maßnahmen, haben aber auch einen positiven finanziellen Nebeneffekt:„Der ehrenamtliche Einsatz <strong>für</strong> die Interessen und Bedürfnisse von Kindern undJugendlichen hat in den Modellgemeinden nicht nur zu erheblichenKosteneinsparungen geführt, durch gezielte Aktionen (Basare, Kinderkalender,Wettbewerbe) wurden darüber hinaus auch Einnahmen erzielt“.(Finanzierungsstrategische Aspekte der <strong>Spielleitplanung</strong>, www.spielleitplanung.de)<strong>20</strong>5


Für kostspieligere Maßnahmen ist ehrenamtliches Engagement allein nicht genug – dieAkquise verschiedener Förderquellen ist deshalb wichtig.Im Bundesland Rheinland-Pfalz wurde zur Unterstützung der <strong>Spielleitplanung</strong> in allenrheinland-pfälzischen Landesteilen durch das Umweltministerium und dasJugendministerium eine Förderung eingerichtet, um die sich Gemeinden jährlich durchEinreichen eines Förderantrages bewerben können. In anderen Ländern besteht dieseMöglichkeit (noch) nicht.Es folgen einige andere Beispiele <strong>für</strong> öffentliche Förderprogramme, die <strong>für</strong> die<strong>Spielleitplanung</strong>sgebiete in allen Bundesländern von Bedeutung sein können:Städtebauförderung: u.a. <strong>für</strong> die „Förderung umfassender Aufwertung in Stadtteilenmit besonderem Entwicklungsbedarf; Fördergegenstand u.a.Wohnumfeldverbesserung) , das Programm Soziale Stadt (Bundesministerium<strong>für</strong> Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung-/Landes-/kommunale Mittel)Schaffung naturnaher ErlebnisspielräumeFörderungen nach dem Landesjugendplan (z.B. Projekt Zukunfts(t)räume,Förderung der Ausbildung von Partizipationskräften durch dasLandesjugendamt <strong>Berlin</strong> und das Bundesministerium <strong>für</strong> Familien, Senioren,Frauen und Jugend)Förderung von Agenda-21-Initiativen (u. a. "Lotto-Mittel")Programm Spiel-, Sport- und FreizeitanlagenFinanzierung der Maßnahmen des Modellprojektes„<strong>Spielleitplanung</strong> in Weißensee“Die Sicherung der Finanzierung stellte in unserem Modellprojekt eine besondereHerausforderung dar, besonders in Anbetracht der prekären Haushaltslage des Landes<strong>Berlin</strong> und des Bezirks Pankow im Speziellen. Die planerische Bestandsaufnahme durchdie Studiengruppe und die Erhebung mit Trägern öffentlicher Belange verursachte keinenennenswerten externen Kosten <strong>für</strong> den Bezirk. Für die Beteiligung der Jungen undMädchen und <strong>für</strong> die Öffentlichkeitsarbeit fielen insbesondere Kosten <strong>für</strong> Material (Plotsder Gebietskarten, Fotopapier, Druckermaterial etc.) und Verpflegung an. WeitereKosten entstanden durch Werbemaßnahmen und die Durchführung derÖffentlichkeitsveranstaltung zu <strong>Spielleitplanung</strong> in Weißensee. Das Projekt wurde imRahmen seines Modellcharakters hierbei durch den Förderfond des DeutschenKinderhilfswerks unterstützt.Durch unsere Beteiligungsaktionen in Schulen und Jugendeinrichtungen, Präsenz auflokalen Öffentlichkeitsveranstaltungen und durch die Zusammenarbeit mit derZukunftswerkstatt Weißensee, konnten wir zahlreiche UnterstützerInnen gewinnen.<strong>20</strong>6


Dieses ehrenamtliche Engagement ist <strong>für</strong> die Verstetigung des Prozesses vonelementarer Bedeutung. Gerade <strong>für</strong> die Umsetzung erster Starterprojekte (sieheMaßnahmenkatalog des Spielleitplans) sollten die vorhandenen Ressourcen genutztwerden.Zur Finanzierung der Umsetzung erster Maßnahmen aus dem Spielleitplan und weitererBeteiligungsaktionen im Projektgebiet wurde vom Bezirksamt Pankow (Jugendamt) einAntrag im Rahmen der Ausschreibung „Jugendliche im Stadtquartier“ imForschungsprogramm „Innovationen <strong>für</strong> familien- und altengerechte Stadtquartiere“(IfaS) gestellt. Dieses Programm wird finanziert durch das Bundesprogramm „ExWoSt“(Experimenteller Wohnungs- und Städtebau), das „innovative Planungen undMaßnahmen zu wichtigen städtebau- und wohnungspolitischen Themen“ fördert(www.bbsr.bund.de). Das Forschungsprogramm „ExWoSt" ist ein Programm desBundesministeriums <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und wird vomBundesinstitut <strong>für</strong> Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt <strong>für</strong>Bauwesen und Raumordnung (BBR) betreut (ebenda).Hiermit sollten unter Beteiligung von Jugendlichen umgehend erste Maßnahmenumgesetzt werden, wie die Umsetzung und Erweiterung einer Skateanlage, dieAktivierung von Brachflächen, Wand- und Hofgestaltungen und die Sanierung desKreuzpfuhls. Die veranschlagten Mittel betrugen 29.000 € <strong>für</strong> die Durchführungbaulicher Maßnahmen sowie weitere 19.000 € <strong>für</strong> Planung und Beteiligung. Aufgrundder Vielzahl der eingereichten Anträge (2<strong>20</strong> bei 25 ausgewählten) konnte dieser Antragjedoch nicht berücksichtigt werden. Es verdeutlicht aber die Möglichkeit <strong>für</strong> Bereichedes Spielleitplans gezielt an Förderausschreibungen auf Bundes- und Landesebeneteilzunehmen. Die Breite der Maßnahmen des Spielleitplans ermöglicht dabei aufunterschiedliche Förderschwerpunkte zu reagieren (Beteiligung, Städtebau, Umwelt undNatur, Soziales und Kultur, Verkehr, Sport u.a.). Es gilt hier<strong>für</strong>, das Wissen überaktuelle und neue Förderprogramme <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> zusammenzuführen – eineAufgabe, die von der Arbeitsgruppe „Ressortübergreifende Planungsvenetzung“ aufgrundder interdisziplinären Zusammensetzung übernommen werden sollte. EntsprechendeAnträge sind daraufhin durch die entsprechenden Fachämter oder lokalen Akteure inWeißensee zu stellen.Durch die Lage des Projektgebietes am Rande des SanierungsgebietesKomponistenviertel und einer momentanen Prüfung der Erweiterung desSanierungsgebietes, stehen in diesem Zusammenhang in Zukunft möglicherweiseweitere Mittel aus der Städtebauförderung zur Verfügung.<strong>20</strong>7


Dennoch ist es sinnvoll, die Bundesmittel durch Mittel der Kommune, sozialer Träger,privater Sponsoren und Stiftungen zu ergänzen. Das könnten beispielsweise sein:Deutscher KinderschutzbundDeutsches KinderhilfswerkFonds Soziokultur e.V. (mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes)Förderprogramm „Quartier nach vorn!“ der Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung<strong>Berlin</strong> und die “Kiezkasse Weißensee“Auch <strong>für</strong> die Umsetzung weiterer Maßnahmen aus dem Spielleitplan könnenStiftungsgelder akquiriert werden. Ähnlich wie eine Stiftung, nur speziell auf dieZielgruppe der Jugendlichen zugeschnitten, funktioniert das System der „Youth Banks“,von denen in <strong>Berlin</strong> bisher vier existieren (Youth Bank, www.berlin.de). Youth Bankssind Initiativen mit drei bis zehn Jugendlichen, die in ihrem Umfeld Altersgenossen beider Umsetzung von kleinen Ideen helfen, wobei sich die Fördersummen zwischen 50und 400 € bewegen . Diese Mittel werden nach Überprüfung durch die Youthbankvergeben. Gefördert werden die Youth Banks von der Deutschen Kinder- undJugendstiftung, der Deutschen Bank Stiftung und der Servicestelle Jugendbeteiligung(ebenda). Auch diese Möglichkeit könnte <strong>für</strong> die Umsetzung erster Starterprojekte z.B.durch Initiative einzelner Schulklassen, Kinder- und Jugendinteressengruppen oderGruppen aus lokalen Kinder- und Jugendeinrichtungen genutzt werden.Eine weitere Möglichkeit ist die Unterstützung durch private Sponsoren, wiebeispielsweise der lokalen Ökonomie. Möglichweise ist auch im privaten Bereich dieBereitschaft zur Finanzierung einzelner Maßnahmen gegeben. Das WeißenseerBlumenfest als lokales Event wird beispielsweise von zahlreichen privaten Sponsorenunterstützt (Sponsorenübersicht, www.weißenseer-blumenfest.de). Unterstützung indiesem Zusammenhang kann nicht nur finanzielle Mittel, sondern ebenso Material,Gerätschaften, Räumlichkeiten oder Know-How bedeuten.Alles in allem sind einzelne Maßnahmen und Projekte jeweils auf die Förderbarkeitdurch einzelne Programme oder durch Stiftungen mit verschiedenen Schwerpunkten zuprüfen. Alternativ sind gegebenenfalls private Mittel zu akquirieren.Die Umsetzung erster Maßnahmen sollte zeitnah erfolgen, um gerade die beteiligtenKinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu motivieren, sich weiter <strong>für</strong> die Umsetzungder SLP zu engagieren.<strong>20</strong>8


8 | Ausblick und Fazit


8.1 AusblickSteffen KipryWie wird es weitergehen mit der <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>Berlin</strong>, wie in Pankow? Mit einerbreiten Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, vielen Experteninterviews, Artikelnund der Vorstellung des Projekts bei diversen Festen, der Auftaktveranstaltung sowieder Zukunftswerkstatt wurde eine breite öffentliche Unterstützung gesichert.Voraussichtlich wird der Spielleitplan im Januar nächsten Jahres verabschiedet undeventuell stehen durch die Ausweisung eines Sanierungsgebiets finanzielleMöglichkeiten <strong>für</strong> die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zur Verfügung.Hoffnungsvoll macht die Tatsache, dass mit Jeanette Münch eine engagierteVerfechterin der <strong>Spielleitplanung</strong> im Bezirksamt Pankow zu finden ist und ihre Stimmedie Anliegen von Kindern und Jugendlichen auf administrativer Ebene präsent haltenwird.Kann die <strong>Spielleitplanung</strong> ihre ambitionierten Ziele aber nachhaltig und wirksamumsetzen? Die finanzielle Lage des Landes <strong>Berlin</strong> und besonders des Bezirks Pankow,der seit geraumer Zeit unter vorläufiger Haushaltssperre steht, lassen große Zweifelaufkommen. Zwar zeigt gerade das Planungsinstrument der <strong>Spielleitplanung</strong>, dass vieleVerbesserungen in einer Kommune sich nicht allein durch Erhöhung der finanziellenAusstattung erreichen lassen müssen. Es geht oft genug um die Sicherung undAusweisung schon vorhandener kinder- und jugendrelevanter Flächen und Räume undnicht um eine bauliche Veränderung. Die <strong>Spielleitplanung</strong> zielt auf eine Veränderung imBewusstsein aller im Bezirk Beteiligten, sie will deutlich machen, dass die Belange vonKindern und Jugendlichen wichtig und ernst zu nehmen sind und zu einerlebenswerteren Gesamtgesellschaft führen. Dennoch verspricht die <strong>Spielleitplanung</strong>ohne einen gewissen Aufwand keinen Erfolg. In Pankow hat sich gezeigt, dass besondersdie Aktivierung der Öffentlichkeit <strong>für</strong> das Gelingen sehr wichtig ist.Die dauerhafte und wirksame Präsenz im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist nur durchkonsequentes Handeln zu erreichen. Dazu muss die <strong>Spielleitplanung</strong> weiterhin als einfester Bestandteil mit Ständen und Infomaterial auf den Bezirks- und Kiezfestenvertreten sein, regelmäßig auch eigene Informationsveranstaltungen durchführen und -das ist das wichtigste Element - Angebote <strong>für</strong> die Beteiligung von Kindern undJugendlichen sowie interessierten Bürgern und Bürgerinnen bereitstellen. Kinder undJugendliche wollen Ergebnisse sehen und spüren, dass eingebrachte Ideen undWünsche in die Realität umgesetzt werden. Ob dieser Aufwand unter den gegenwärtigenfinanziellen Umständen erbracht werden kann, ist sehr zweifelhaft – aber nichtunmöglich. Die Skepsis ist in der Bezirksverwaltung jedoch noch immer groß. So wirdaufgrund der entstehenden Mehrarbeit und der nötigen finanziellen Zuwendungen oftnoch vor den möglichen Verbesserungen zurückgescheut. Wir hoffen aber auf einekonstruktive Kritik aus der Verwaltung und die Überwindung der Skepsis, sodass der211


Spielleitplan <strong>20</strong>10 in der BVV eine große Unterstützung erfährt und auf breiter Frontbeschlossen wird.Umso wichtiger ist es daher, die bürgerlichen Potentiale und Initiativen zu aktivierenund zu stärken. So ist es sehr schön zu sehen, dass die Anliegen der <strong>Spielleitplanung</strong> inder Zukunftswerkstatt Weißensee auf positive Resonanz gestoßen sind.8.2 Fazit eines langen WegesSteffen KipryZehn Monate intensiver Auseinandersetzung mit dem Instrument der <strong>Spielleitplanung</strong>liegen hinter dem Projekt. Im Folgenden soll ein Fazit über die Arbeit des Projektsgezogen werden, sowohl was das Arbeitsklima, den Ablauf und die Organisation, alsauch was die Ergebnisse unserer Arbeit anbelangt. Da der Spielleitplan einenpraktischen Bezug hat und er seine Wirkung im Bezirk Pankow und bestenfalls alsModell <strong>für</strong> ganz <strong>Berlin</strong> entfalten soll, ist es wichtig, die Brauchbarkeit der<strong>Spielleitplanung</strong> zu bewerten und die kritischen und zu verbessernden Punkteaufzuzeigen. Zunächst soll ausgeführt werden, was bereits geschehen ist, um dann aufdie unterschiedlichen Einschätzungen und Bewertungen der ProjektteilnehmerInneneinzugehen.Im ersten Projektsemester war es Ziel und Aufgabe, den theoretischen Zugang zur<strong>Spielleitplanung</strong> und den damit verbundenen Themenfeldern zu erarbeiten. Neben derAnalyse von Entwicklung und Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen imAllgemeinen wurde unter anderem das Projektgebiet rund um die Langhansstraße inWeißensee begangen und bewertet. Durch Interviews mit lokalen Experten wurden diespezifischen Problemlagen abgeschätzt und identifiziert. Daraus folgend wurde dieBeteiligung der Kinder und Jugendlichen geplant und vorbereitet.Auf deren praktischer Durchführung lag das Augenmerk im zweiten Projektsemester.Die aus der Beteiligung gewonnenen Erkenntnisse und Vorschläge wurden ausgewertetund in den abschließenden Spielleitplan übertragen.Insgesamt wurde eine Menge geschafft, in zehn Monaten ein komplettes Planverfahrendurchgeführt und dabei wurden mehr als <strong>20</strong>0 Kinder und Jugendliche beteiligt. Durchdie 152 Fragebögen und 21 Fotostreifzüge hat sich das Wissen im Projekt über dieAnliegen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen vielfach erweitert und gefestigt.Vier Schulen mit mehreren Klassen und vier Kinder- und Jugendeinrichtungen habenaktiv, mal mit mehr, mal mit weniger Begeisterung an den Streifzügen und Befragungenteilgenommen. Die Projektgruppe war auf verschiedenen Festen im Kiez mitInformationsständen und Beteiligungsangeboten vertreten, hat eine gebietsweiteAuftaktveranstaltung organisiert und durchgeführt, die Ergebnisse der Pankower212


Bezirksverwaltung vorgestellt und erörtert und die <strong>Spielleitplanung</strong> als neues undwichtiges Thema in die Zukunftswerkstatt Weißensee eingebracht.Das wichtigste und herausragende Ergebnis der Arbeit der letzten zehn Monate ist derSpielleitplan. In ihm wird das Bemühen <strong>für</strong> einen kinder- und jugendfreundlichenBezirk Pankow manifestiert. Der Spielleitplan setzt sich aus mehreren Teilenzusammen. Neben dem eigentlichen Planwerk, in dem die kinder- und jugendrelevantenOrte im Gebiet durch spezifische Symbole gekennzeichnet sind, umfasst derSpielleitplan einen Maßnahmenkatalog mit 50 beschriebenen Handlungsvorschlägenund drei Bestandskarten, die Potentiale, verkehrliche Informationen und Konflikte sowieSpiel- Erlebnis- und Aufenthaltsflächen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche festhalten und alsPlanungsgrundlage aufbereiten. Das sind beachtliche Ergebnisse, die nicht zuletztdurch die Projektpräsentation und die Erteilung des zweiten Platzes im Wettbewerb mitanderen Studienprojekten durch das Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanung Ausdruckfinden. Für ein Fazit reicht die Aufzählung von Ergebnissen aber nicht aus. ImFolgenden werden die Einschätzungen der ProjektteilnehmerInnen ausgeführt.Aus den persönlichen Fazits der Projektteilnehmer ergibt sich ein vielstimmiges Bild,das überschwängliches Lob und resignierende Skepsis vereint. Dass die<strong>Spielleitplanung</strong> zu einer kinder- und jugendfreundlicheren Planung beitragen kann,scheint <strong>für</strong> die meisten sicher, „durch die Beteiligung von Kindern und Jugendlicheneröffnet sich dieMöglichkeit, Planungeneffektiver und vor allemadressatengerechter zugestalten“, Wünscheund Nöte der Kinderund Jugendlichen sindim Spielleitplan konkretbeschrieben undräumlich verortet, mankann sie also genauerals in vielen anderenPlanungen benennenund berücksichtigen. Sokann auch Fehlplanungenwie auf dem Foto des Deckblatts des Zwischenberichts entgegengewirktwerden – es zeigt den Schulhof der Theresienschule in Pankow-Weißensee, wo einBasketballkorb vor einer tristen Brandschutzwand über schotterigem Boden angebrachtist – und durch einen unüberlegt abgestellen Baucontainer unbenutzbar wird. Auchwird in der Aktivierung der Kinder und Jugendlichen sowie der Öffentlichkeit eine großeStärke der <strong>Spielleitplanung</strong> gesehen. Es besteht die Hoffnung, die Kinder und213


Jugendlichen auch über die Beteiligungsmaßnahmen hinaus begeistert und <strong>für</strong> ihrenKiez sensibilisiert zu haben. Weiterhin wird ihr selbstbewusstes Vertreten der eigenenInteressen ausgebaut. Der § 80 in Verbindung mit § 8 KJHG fordert ein solchesVerfahren:§ 80 Jugendhilfeplanung(1) Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe haben im Rahmen ihrerPlanungsverantwortung:2. den Bedarf unter Berücksichtigung der Wünsche, Bedürfnisse und Interessen derjungen Menschen und der Personensorgeberechtigten <strong>für</strong> einen mittelfristigenZeitraum zu ermitteln und§ 8 - Beteiligung von Kindern und Jugendlichen(1) Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen siebetreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen. Sie sind ingeeigneter Weise auf ihre Rechte im Verwaltungsverfahren sowie im Verfahren vordem Familiengericht, dem Vormundschaftsgericht und dem Verwaltungsgerichthinzuweisen.Strittiger fällt die Bewertung über die Brauchbarkeit der <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> imAllgemeinen und <strong>für</strong> Pankow im Besonderen aus. Eine Umsetzung <strong>für</strong> Gesamtberlinwird von vielen Projektmitgliedern als unrealistisch eingeschätzt. Eine Person geht sogarsoweit zu sagen, dass <strong>Berlin</strong> so viele andere Probleme habe, dass <strong>für</strong> solche Planungenkeinen Kapazitäten mehr frei wären. Der mangelnde Zusammenhalt und dieAnonymität in einer Großstadt wie <strong>Berlin</strong> im Gegensatz zu einer kleinen ländlichenGemeinde stellen den Ablauf des Verfahrens vor besondere Herausforderungen. Wissenalle Betroffenen von den Angeboten und Maßnahmen, sind die Ansprechpartneridentifizier- und ansprechbar? Reicht die Zahl der beteiligten Kinder und Jugendlichenim Gebiet aus, um alle relevanten Fragen und Probleme zu erkennen, oder wären dieErgebnisse bei anderen Kindern und Jugendlichen signifikant anders? Gäbe es bei einerbreiteren Beteiligung eventuell ganz andere Ergebnisse, sodass das Projektergebnis inFrage zu stellen ist? Weiterhin ist in einer Stadt wie <strong>Berlin</strong> eine andere Mobilität als inKleinstädten gegeben. Daher ist besonders die räumliche Abgrenzung schwierig. Durchdas ÖPNV-Netz und die Angebotsvielfalt in weiterer Distanz sind Kinder undJugendliche viel flexibler und nehmen auch Angebote weit außerhalb des Quartierswahr. Dies erstreckt sich allerdings nicht auf die Gesamtstadt, da den Kindern zumBeispiel Charlottenburg völlig unbekannt war. Ihr Erfahrungshorizont reicht aber jenach Wohnstandort weit über die Grenzen des von der <strong>Spielleitplanung</strong> definiertenGebiets hinaus. Der Wohnstandort war bei den Schülern vor allem in der Sekundarstufedes Öfteren nicht im Gebiet. So begrenzte sich deren Wahrnehmung des214


Untersuchungsgebiets auf den Schulweg zur Tramhaltestelle und die bekannteren Ortenwie das Kino Toni. Weiterhin sind die beteiligten Kinder und Jugendlichen desProjektgebiets sehr heterogen und zeigten markante Unterschiede je nachBildungsstand, Hobbies wie zum Beispiel Reiten, Skaten oder Yugi-Oh und familiäremHintergrund. Bei den Fragebögen konnten Orte oft nicht aufgenommen werden, da sieweit außerhalb des Gebiets lagen. Besonders schade war dies bei den Streifzügen, beidenen die ganz persönlichen Anliegen der Kinder deutlich wurden, aber in diesemRahmen nicht weiter verfolgt werden konnten. Sollte sich die <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>Berlin</strong>etablieren, sind die Daten immer um die Ergebnisse aus anderen Beteiligungen der<strong>Spielleitplanung</strong> im angrenzenden Gebiet zu ergänzen. Weiterhin stellt sich die Frage, obdie Maßnahmen des Spielleitleitplans in einer Stadt mit so vielen zu beteiligendenAkteuren möglich ist.Die Finanzsituation in Pankow ist ein weiteres Problem. Weil dem Projekt bekannt war,dass die finanzielle Unterstützung <strong>für</strong> die im Spielleitplan vorgeschlagenen Maßnahmengering ist, musste sich stark mit den Aussagen zur Veränderungs- undVerbesserungsmöglichkeit im Gebiet zurückgehalten werden. Von Außenstehendenwurde die <strong>Spielleitplanung</strong> somit zum Teil nicht ernst genommen oder <strong>für</strong> ein bloßesForschungsprojekt der Universität ohne Folgen gehalten. Gerade gegenüber den KinderundJugendeinrichtungen konnten keine Versprechungen gemacht werden, sodass dieMotivation der Kinder und Jugendlichen aus diesen Einrichtungen relativ gering warund nur wenige bei Streifzügen mitgegangen sind. Dabei sind die Folgen aus derSpielleitleitplanung nicht immer mit Kosten verbunden. So sind Zustände vorzufinden,<strong>für</strong> die „nur“ engagiertes Handeln nötig und keine großen Planungen erforderlich sind.Hier sind Aspekte wie die Vernetzung der Jugendeinrichtungen oder das Beispiel amWeißensee zu nennen, wo die Büsche und Bäume so beschnitten wurden, dassRückzugs-, Versteck- und Geheimorte verloren gegangen sind. Auch die Förderung dergegenseitigen Akzeptanz unter den verschiedenen Verkehrsteilnehmern,Bevölkerungsgruppen usw. gehört in diesen Bereich. Wenn das Gebiet alsSanierungsgebiet festgelegt wird, stehen zudem Finanzierungsmöglichkeiten bereit.Zur Projektdurchführung sind sehr konträre Meinungen vorhanden. Zum einen wirdvon einer hohen Motivation, engagierten Kindern und Jugendlichen und einemreibungslosen Ablauf, zum anderen von zu wenig Projektdiskussionen, einem hohenZeit- und Kostenaufwand, schlechter Koordination und nicht angepasstenBeteiligungsmethoden gesprochen. Für beide Positionen lassen sich Argumenteanführen. Viele SchülerInnen waren sehr motiviert und stellten dem Projekt wichtigeInformationen bereit. Allerdings schienen die Methoden vor allem TeilnehmerInnen aushöheren Bildungsschichten anzusprechen. In der Hauptschule verlief die Beteiligungnicht so erfolgreich wie es bei anderen Schulen der Fall war und die Resonanz in denKinder- und Jugendeinrichtungen hat gezeigt, dass der Fotostreifzug zwar angenommenwurde, die Fotovorstellung nach den Streifzügen aber auf wenig Verständnis traf.215


Bezüglich des Zeitaspektes ist das Projekt zu entlasten. Da die <strong>Spielleitplanung</strong> in<strong>Berlin</strong>-Weißensee erst modellhaft durchgeführt wurde, mussten Strukturen undArbeitsprozesse erforscht und entwickelt werden. Dadurch ging viel Zeit verloren.Gerade bei der Auswertung wurden ständig neue Schemata entwickelt, die viel Zeitkosteten und durch die viele Informationen verloren gingen. Durch viele Teil- undUntergruppen wurde der Prozess verkompliziert. Abgesehen davon wurde die Hälfte derZeit darauf verwandt, sich in die Thematik einzuarbeiten, was bei Planungsbüros undGemeinden anderer Spielleitleitplanungen nicht in dem Maße notwendig ist.Kritisiert wird, dass die Beteiligung zu offen sei und dadurch die Ergebnisse von denDurchführenden manipulierbar seien. Aus den Handlungsempfehlungen gehe zudemnicht hervor, inwieweit die Interessen der Kinder und Jugendlichen hier vertretenwerden, welche und wie viele dahinter stehen. Weiterhin sei die Lesbarkeit desSpielleitleitplans eingeschränkt. Für die Umsetzung seien zudem ein Umdenken in derVerwaltung und eine stärkere öffentliche Unterstützung nötig. Besonders hilfreich beider Durchführung war aber die Unterstützung der Schulen, die sich hoffentlich künftigweiter <strong>für</strong> die Spielleitleitplanung einsetzen werden.Schließlich soll an dieser Stelle die Definition der „<strong>Spielleitplanung</strong>“ erwähnt werdenanhand derer auch geprüft werden kann, inwieweit die gesteckten Ziele erreicht wordensind:„Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist eine nachhaltige und umweltgerechte Entwicklungsplanung <strong>für</strong>Städte und Ortsgemeinden, die sich an den Bedürfnissen und Sichtweisen von Kindernund Jugendlichen orientiert. Sie ist ein Verfahren zur Erhaltung und Verbesserung desLebens- und Wohnumfeldes von Kindern und Jugendlichen. Ein zentraler Bestandteilaller Planungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsschritte ist die Beteiligung vonMädchen und Jungen. Aus der Verzahnung von räumlicher Planung und Beteiligungergibt sich die besondere Qualität der <strong>Spielleitplanung</strong>.“ (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt,Forsten und Verbraucherschutz Rheinland- Pfalz u.a. (Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> - ein Wegzur kinderfreundlichen Gemeinde, o.J., S. 14)Die umweltgerechte Planung kann mit Maßnahmen wie der Säuberung des Kreuzpfuhls,der Langhansstraße, der Schaffung von lokalen Angeboten und dem Ausbau derRadwege entsprochen werden. Dabei soll auch langfristig gedacht werden, indem dietatsächlichen NutzerInnen mit Hilfe von Fragebögen und Streifzügen befragt werden.Fehlplanungen können so minimiert werden. Dass diese Beteiligung ein zentralerBestandteil dieses Projektes ist, ist hoffentlich deutlich geworden. Ob es tatsächlich zueiner Verbesserung von Lebens- und Wohnumfeldes von Kindern- und Jugendlichenkommen kann, hängt aber letztlich von den lokalen Akteuren, den AnwohnerInnen,SchülerInnen, Verwaltungen und PolitikerInnen ab, die sich <strong>für</strong> die Umsetzung dererzielten Erkenntnisse einsetzten können - und es tun sollten!216


9 | Quellen


9.1 LiteraturverzeichnisFürst, Dietrich; Scholles, Frank (Hrsg.) (<strong>20</strong>08): Handbuch Theorien und Methoden derRaum- und Umweltplanung, 3. Auflage, DortmundMinisterium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz; Ministerium<strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz (Hrsg.); <strong>Spielleitplanung</strong>– ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde und Stadt; o. J.9.2 Verzeichnis der InternetquellenAbgeordnetenhaus von <strong>Berlin</strong> (Hrsg.) (<strong>20</strong>06): <strong>Berlin</strong> zukunftsfähig gestalten – LokaleAgenda 21, unter:http://www.stadtentwicklung.berlin.de/agenda21/de/berlin_agenda.shtml<strong>Berlin</strong>, Senatsverwaltung <strong>für</strong> Schule, Jugend und Sport (Hrsg.) (1999): Leitlinien <strong>für</strong>eine kinder- und jugendfreundliche Stadt, Schlussbericht, <strong>Berlin</strong>, unter:http://www.berlin.de/imperia/md/content/senjugend/jugendpolitik/leitlinien_kinderfreundliche__stadt_1999.pdfBundesamt <strong>für</strong> Bauwesen, www.bbsr.bund.de, Titel: Experimenteller Wohnungs- undStädtebau (ExWoSt),http://www.bbsr.bund.de/nn_66474/BBSR/DE/FP/ExWoSt/exwost__node.html?__nnn=true, Zugriff am 24.07.09Bundesamt <strong>für</strong> Bauwesen, www.bbsr.bund.de, Titel: Innovationen <strong>für</strong> familien- undaltengerechte Stadtquartiere,http://www.bbsr.bund.de/cln_016/nn_21686/BBSR/DE/FP/ExWoSt/Forschungsfelder/InnovationenFamilieStadtquartiere/BausteinJugendliche/01__Start.html, Zugriff am24.07.09Bundesministerium <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) (1992):Agenda 21, Konferenz der Vereinten Nationen fu# r Umwelt und Entwicklung im Juni1992 in Rio de Janeiro - Dokumente -, unter: http://www.agenda21-treffpunkt.de/doku/#Agenda21Kröll, Martin,Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Rheinland-Pfalz,Stanko, Lucio, Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Frauen und Jugend, Rheinland-Pfalz,http://www.spielleitplanung.de/servlet/is/5811/Finanzierung.pdf, Zugriff am24.07.09, 2 <strong>Seiten</strong>Primo- Levi- Schule, http://www.gymnasiumweissensee.cidsnet.de/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=41&Itemid=68, Zugriff am 22.07.<strong>20</strong>09219


Senatskanzlei <strong>Berlin</strong>, www.berlin.de, Titel: Youth Bank,http://www.berlin.de/buergeraktiv/magazin/aktuell071907.html, Zugriff am 24.07.09SpielTiger; Willkommen; Philosophie; http://www.spieltiger.de/?p=702, Zugriff am<strong>20</strong>.07.<strong>20</strong>09Stettner, Dirk, Verein <strong>für</strong> Weißensee, http://www.weissenseer-blumenfest.de, Titel:Sponsorenübersichthttp://www.weissenseer-blumenfest.de/8_28_Unsichtbar_Sponsorenuebersicht.html,Zugriff am 24.07.09ZeiseNetz; Das ZeiseNetz; http://zeisenetz.hclmedia.net/?page_id=12; Zugriff am<strong>20</strong>.07.<strong>20</strong>092<strong>20</strong>


10 | Anhang


10.1 QualitätszielePhilipp PerickQualitätsziele <strong>für</strong> die BeteiligungNr. Qualitätsziel Praxisvorschlag1. Eine möglichst große Vielfaltvon Kinder- undJugendperspektiven sollsichergestellt werden.2. Angemessene Arbeits- undUmgangsformen, die demEntwicklungsstand von Kindernund Jugendlichen entsprechen,sollen sowohl in der Methodikals auch im gesamten Verfahrengewählt werden.3. Die Gesamtverantwortung liegtbei den Erwachsenen: imVorfeld desBeteiligungsprozesses sindRahmenbedingungen zu klärenund sicherzustellen, die <strong>für</strong> dieerfolgreiche Umsetzung derProjekte erforderlich sind.4. Der Beteiligungsprozess stelltVeränderungen <strong>für</strong> Kinder undJugendliche sicher. Beteiligungbraucht Verbindlichkeit zurUmsetzung der Ergebnisse.5. Partizipationsprojekte solltenvon Anfang an den Aufbaudauerhafter1.1. Beachtung der DifferenzierungsmerkmaleAlter, Geschlecht, Migrationshintergrund,sozio-ökonomische Unterschiede, Behinderung1.2. Frühzeitige Beteiligung1.3. Eine, den Differenzierungsmerkmalenentsprechende Sprache muss genutzt werden1.4. geeignete Kooperationspartner finden, umKinder und Jugendliche erreichen zu können(KiTas, Schulen, etc)2.1. Beteiligung soll Spaß machen2.2. Kinder und Jugendliche weder über- nochunterfordern2.3. Das Zeitverständnis von Kindern undJugendlichen beachten2.4. Gleichwertigen Umgang zwischenErwachsenen und Kindern pflegen2.5. Transparenz schaffen (Beispiel: Warumlässt sich etwas realisieren; warum nicht?)3.1. Realisierbarkeit, Sicherstellung derFinanzierung3.2. Herbeiführen politischer Beschlüsse3.3. Unterstützung und Lobbyarbeit durchErwachsene3.4. Vorabsprachen mit zu beteiligendenPolitikerinnen und Politikern, Behörden,Fachämtern und gegebenenfallsAnwohnerinnen und Anwohnern4.1. Beteiligung zielt auf Umsetzung4.2. Informationsfluss gewährleisten(Rückkopplung zu den beteiligten Kindern undJugendlichen)4.3. Einbindung von <strong>Spielleitplanung</strong> inandere Programme und Planungen (z.B.Soziale Stadt)4.4. Die generelle Übertragung von Rechtengeht mit einer Institutionalisierung desProzesses einher5.1. Alle Projekte bedürfen einer fachlichenBegleitung.223


Beteiligungsstrukturen, die zurQualitätssicherung beitragen,anvisieren.5.2. Die politische Absicherung des Prozessesist anzustreben.5.3. Die Unterstützung, Kontinuität undQualifizierung der Arbeit mit den Kindern undJugendlichen ist sicherzustellen (z.B.dauerhaft Verantwortliche sind zu benennen.5.4. Partizipationsmodelle sollten möglichstflächendeckend eingeführt werden.5.5. Die Vernetzung und Kooperationunterschiedlicher Beteiligungsmodelle istvoranzutreiben.Qualitätsziele <strong>für</strong> die räumliche PlanungNr. Qualitätsziel Praxisvorschlag6. GesamträumlicheQualitätsziele <strong>für</strong> SiedlungsundFreiflächen7. GesamträumlicheQualitätsziele <strong>für</strong>6.1. Entwicklung und Nutzung vielfältiger undbarrierearmer Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsbereiche <strong>für</strong> Mädchen und Jungenaller Altersgruppen6.2. Altersgruppengerechte Verteilung undVernetzung von kinderrelevanten Freiräumenund Einrichtungen6.3. Sicherung und behutsameWeiterentwicklung kleinräumiger Flächen undElemente mit hohem Wiedererkennungswert6.4. Planungsrechtliche Sicherung von Spiel-,Erlebnis- und Aufenthaltsräumenunterschiedlicher Ausprägung, vor allem vonnaturnahen Erlebnisspielangeboten6.5. Bewahrung ausreichender Freiräume alsRessourcen <strong>für</strong> eine nachhaltigeSpielraumentwicklung6.6. Nachhaltige, ökologische Stadtentwicklungvorantreiben6.7. Verwendung nachhaltiger Rohstoffe;ressourcenschonende Planungen undMaßnahmen6.8. Ausgleich <strong>für</strong> beengte Wohn- undLebensbedingungen schaffen durch dieAufwertung des Wohnumfeldes und derangrenzenden Freiräume an Ortsrändern6.9. Stärkung der Funktionsdurchmischung vonWohnen, Arbeiten und Freizeit6.10. Sicherung und Verbesserung einerkindgerechten Lebens- und Wohnumwelt durcheine kontinuierliche, qualifizierte undkindgerechte Pflege7.1. Erhöhung der Verkehrssicherheit <strong>für</strong> Kinder224


Verkehrsflächen8. Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-,Erlebnis- undAufenthaltsbereiche7.2. Entwicklung eines attraktiven,geschlossenen und alltagstauglichen Fuß- undRadwegenetzes7.3. Vernetzung innerörtlicher Fuß- undRadwegesysteme mit der umgebendenLandschaft und den überörtlichenWegeverbindungen7.4. Ermöglichen räumlich und zeitlichbeschränkter Mitnutzung von Verkehrsflächen7.5. Verbindung von Maßnahmen derVerkehrsberuhigung mit einer attraktivenGestaltung zur Erhöhung des Spiel-, ErlebnisundAufenthaltswertes7.6. Ausrichtung des öffentlichen Nahverkehrsauf die Mobilitätsanforderung von Kindern undJugendlichen7.7. Berücksichtigung von Kinderbelangen beider Planung von Verkehrsflächen8.1. GrünflächenHochwertige Grünflächen in ausreichenderGröße <strong>für</strong> Mädchen und Jungen allerAltersgruppen in erreichbarer Nähe• Abwechslungsreiche Treffpunkte (z. B.hohe und niedrige Sitzgelegenheiten mitTischen) und Aufenthaltsorte mitverschiedenen Erlebnisqualitäten,Bewegungsangeboten, Gestaltungs- undVeränderungsmöglichkeiten sowieRückzugsbereiche in erreichbarer Näheanbieten.• Naturverträgliche Sportangebote wieFinnenbahnen, Trimm-Dich-Parcours,Flächen <strong>für</strong> unreglementierte Ballspiele,Kletterparcours etc. integrieren.• Mit vielfältigen Spiel- undErlebniselementen, beispielsweise mitWasser ausstatten.• Naturnahe Teilräume mitstandortgemäßem undentwicklungsfähigem Bewuchs vorsehen.• Eine Vielfalt von Pflanzbereichen undBereichen ohne Vegetation schaffen.• Fördern einer Vielfalt von Nutzungen wieartgerechte Tierhaltung.• Obst- und Nussbäume pflanzen,vorhandene Streuobstbereichequalifiziert pflegen.• Bespielbare Kunstobjekte anbieten.• Zentrale Grünflächen durch kulturelleVeranstaltungen beleben.Attraktive naturnahe Teilräume in größeren225


Grün- und Parkflächen• Rückzugsräume erhalten und schaffen.• Kleinräumige Veränderungen durchKinder mit gestaltbarem Materialzulassen.• Bereiche mit Wildnischarakter schaffen,mit wiederholten Teilrodungen zumErhalt der Vielfalt und der Dynamikbeitragen.Zugänglichkeit von Grünflächen• Attraktive Eingangsbereiche mitWiedererkennungswert schaffen.• Das Bespielen von Abstandsflächen undhalböffentlichen Einrichtungenermöglichen und fördern.• Trampelpfade und Durchschlüpfe alsZugänge belassen oder neu schaffen.Vernetzung von und mit Grünflächen undGrünelementen• Grünflächen zu einem Verbundvernetzen.• Teilräume durch Grünflächen in kleinereBereiche gliedern.• Wege und ihre Randzonen attraktivausstatten.Qualifizierte Pflege zur Sicherung derErlebnisqualität• Pflegekapazität undPflegeinstrumentarium qualitativ undquantitativ anpassen.• Attraktive Kletterobjekte wieKletterseillandschaften und Kletterfelsenanbieten.Beziehung zur Natur• Naturerfahrung ermöglichen.• Naturerlebnisspiele und thematische,jahreszeitliche Führungen <strong>für</strong> Kinderund Erwachsene anbieten.• Die Anwohnenden bei der Einrichtung,Pflege und Weiterentwicklungeinbeziehen.• Öffentlichkeitsarbeit und Pflegeaktionenmit Kindern und Anwohnendendurchführen.8.2 WegeAutofreie Fußwegeverbindungen zur Erhöhungder Durchlässigkeit, Sicherheit undErreichbarkeit im gesamten Lebens- und226


Wohnumfeld• Flächendeckendes Wegenetz <strong>für</strong>Fußgänger und Rad-, Inliner-, Cityrolleretc. -fahrende, entwickeln.• Wegeverbindungen in derBebauungsplanung sowie bei allengemeindlichen Entwicklungsplanungenberücksichtigen.• Grunderwerb, Anpachtungen, baulicheMaßnahmen und Ähnliches, zurSchaffung neuer Wege, Abkürzungen,Durchgänge und Passagen, vornehmen.Wege mit attraktiven Randzonen undAufenthalts- und Orientierungsqualitäten• Wege mit Erweiterungen vorsehen, diezum Beispiel mit erlebnisreicherBepflanzung, besonderen Bodenbelägenoder auch Sitzgelegenheiten wieBaumstämmen, Findlingen oder kleinenMäuerchen ausgestattet sind.• Besondere Ausblicke und Durchblickeerhalten und schaffen.• Unbefestigte Wege wie Rasenwege,Pfützenwege, Schotterwege zulassen undfördern.• Randbereiche mit losem Material wieSand- und Schotterecken, mitkleinwüchsigem Bewuchs oderWandbewuchs fördern.• Durch Bäume beziehungsweise Alleenbeschattete Teilbereiche schaffen.• Bekletterbare Elemente wie Mauern undSkulpturen integrieren.• Verschmutzungen durch Hundevorbeugen.Zusammenhängendes Radwegenetz• Eigene Flächen <strong>für</strong> den Radfahrbetriebausweisen.• Radabstellplätze vor Schulen,öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen, aufPlätzen, an Haltestellen etc. einrichten.8.3. Fußgängerzonen und PlätzeVielfältige Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsmöglichkeiten <strong>für</strong> Mädchen undJungen aller Altersgruppen• Plätze unterschiedlicher Größe undZentralität miteinander vernetzen.• Kleinräumige Strukturen und Elementeauf Plätzen schaffen und mitdifferenzierten Bodenbelägen ausstatten.227


• In Fußgängerzonen und auf PlätzenSpielbereiche integrieren, zum Beispieldurch Aufstellen von Malwänden.• Brunnen und Skulpturen, Elemente mitWasser, Funktionselemente undMobiliar, wie Poller,Pflanzbeetumgrenzungen undBaumscheiben, bespielbar gestalten.• Bespielbare Bereiche kontinuierlichpflegen.• Fußgängerzonen und Plätze mit hohenund niedrigen Sitzgelegenheiten undTischen ausstatten.• Sitzgelegenheiten vorsehen, wieFindlinge, Treppen, Mäuerchen.Belebung außerhalb der Geschäftszeiten• Kinderfeste, Kinderflohmärkte,Kulturveranstaltungen <strong>für</strong> Kinder undJugendliche oder Ähnliches anbieten.• Für die Unterstützung vonKinder(spiel)aktionen beiGeschäftsinhabern undRestaurantbesitzern werben.• An geeigneten Stellen Streetballständerund Tischtennisplatten oder Ähnlichesaufbauen.8.4. SchulgeländeSicheres Umfeld• GeschwindigkeitsreduzierendeMaßnahmen vor Schulen vorsehen.• Querungshilfen, wie Ampeln, errichten.Nutzung des Schulgeländes nach dem Unterricht• Schulgelände außerhalb der Schulzeitenöffnen.Klare Trennung und störungsfreie Abfolgeeinzelner funktionaler Teilräume• Durch Mauern, Hügel, Pflanzungen,Weidenzäune etc., Räume bilden.• Integriertes Freiflächenkonzept mitschulbezogenen Anforderungen undaußerschulischen Nutzungen erarbeiten.• Schulgelände als Lern- undErfahrungsraum• Vielfältige Naturerfahrungsräume mitzum Beispiel Obstgehölzen, Nähr- undFutterpflanzen <strong>für</strong> Tiere anbieten,Schulgärten anlegen.• Räume <strong>für</strong> Veränderungen zulassen,zum Beispiel im Rahmen von228


Unterrichtsprojekten.• „Grüne Klassenzimmer“ einrichten.• Bei Raumknappheit geeignete Flächen inder Nachbarschaft suchen.• Wasser als Spielelement anbieten,beispielsweise durch Gestaltung vonRinnen und Mulden.• Regenwasser- oder Grundwasserzisternemit Schwengelpumpe vorsehen.• Vielfältig gestaltete, kleinräumigeSitzelemente <strong>für</strong> verschiedene Gruppenschaffen.• Die Oberflächen vielfältig gestalten undmit naturnahen Elementen kombinieren.• Kunstobjekte in dieFreiflächengestaltung integrieren.Schulhof als Bewegungsraum• Versiegelte Bereiche alsBewegungsflächen freihalten.• Hügelstrukturen als Bewegungsräumegestalten.• Balancierwege anbieten.• Für Mädchen und Jungenaltersangemessene Sport- undBewegungselemente wieStreetballständer, Kleinspielfelder undTischtennis-platten vorsehen.• Sportanlagen in die Gesamtgestaltungintegrieren.8.5. Außengelände von KindertagesstättenSicheres Umfeld und gute Erreichbarkeit• GeschwindigkeitsreduzierendeMaßnahmen vor Kindertagesstättenvorsehen.• Kindertagesstätten im Ortsmittelpunktansiedeln.• Für eine Vernetzung mit denumgebenden Siedlungsbereichen sorgen,möglichst über autofreie Wege.Querungshilfen vorsehen.Vielfältiges, erlebnisreiches Außengelände• Leicht passierbare Übergänge zwischendrinnen und draußen fließend gestalten.• Terrassenbeläge mit bespielbarenMaterialien verwenden.• Regenwasser- oder Grundwasserzisternemit Schwengelpumpe einbauen.229


• Flächen zum Experimentieren undBewegen zur Verfügung stellen.• Erlebniswege wie Barfußpfade oderDuftpfade anbieten.• Vielfältige Bepflanzung vorsehen,beispielsweise Obstgehölze undFutterpflanzen <strong>für</strong> Tiere.• Mit gezielter BepflanzungRückzugsräume bilden.• Balanciermöglichkeiten schaffen.• Vielfältige Materialerfahrungenermöglichen.• Zäune und Einfriedungen phantasievollgestalten.• Flächen <strong>für</strong> Gruppenspiele freihalten.• Bei Raumknappheit geeignete Flächen inder Nachbarschaft suchen.8.6. SpielplätzeQualitativ hochwertige Spielangeboteunterschiedlicher Ausprägung <strong>für</strong> Mädchen undJungen aller Altersgruppen• Ausreichend große Flächen inerreichbarer Nähe der Zielgruppenbereitstellen.• Eine vielfältige, dem Bedarf derjeweiligen Altersgruppe angepassteAusstattung zur Förderung deskreativen Spiels, der Motorik, derWahrnehmungsfähigkeit, derSozialfähigkeit und so weiter einplanen.• Attraktive gegensätzliche Teilräume mitengen und weiten, hohen und niedrigenBereichen sowie Licht- undSchattenbereiche vorsehen.• AbwechslungsreicheGeländemodellierung erhalten undschaffen.• Zusammenhängende Spielabläufe in derGestaltung berücksichtigen.• Rückzugsräume einplanen.• Das Spielen mit gestaltbarem Materialzumindest zeit- und stellenweiseermöglichen.• Einzelne vorgefertigte Spielgeräte(beispielsweise Schaukeln, Rutschen) indie naturnahe Gestaltung zum Beispielvon Hügellandschaften integrieren.• Wasser auf unterschiedliche Weiseanbieten, zum Beispiel aus Pumpen, inMatschbereichen, Mulden oder Pfützen.230


• Längerfristige Veränderungen undMaßnahmen zur Weiterentwicklung beider Planung berücksichtigen.Naturnahe Spielangebote mitentwicklungsfähigen Teilbereichen <strong>für</strong> jedesWohnquartier• Geeignete Freiräume bereitstellen undsichern.• Die natürliche Dynamik und Vielfaltdurch entwicklungsfähige Teilbereiche,die immer wieder gerodet werden, gezielterhalten.• Besondere Naturerlebnismöglichkeitenzum Beispiel mit Wasser, Pflanzen sowieBrut- und Nahrungsstellen heimischerTiere einplanen.• Natürliches Material unter anderem vonheimischen Pflanzen verwenden.• Gestaltbares loses Material bereitstellen.• Das Spielangebot an dieNutzerbedürfnisse undNutzungsintensität anpassen undregelmäßig weiterentwickeln.Sichere Erreichbarkeit• Standortfestlegung unterBerücksichtigung der Erreichbarkeit.• Verbesserung der Erreichbarkeit zumBeispiel durch Schaffung zusätzlicherFußwege und Zugänge sowie durchEntschärfung von Konfliktpunkten wiebeispielsweise Barrieren.• Schaffung von attraktiven und sicherenZugängen und Durchlässen.Kindgerechte Pflege• Kinderspiel und Kinderbauten beiAufräumarbeiten beachten.• Kinder an der Pflege beteiligen. → DieErlebnisvielfalt und Nutzungsfähigkeitzum Beispiel durch Schnittmaßnahmengezielt fördern.• Vorkehrungen treffen, damit Spielplätzenicht als Müllplatz oder Hundeklogenutzt werden.8.7. VerkehrErhöhung der Verkehrssicherheit• Tempo-30-Zonen in Wohngebietenflächendeckend einführen.• Verkehrsberuhigte Zonen und• Spielstraßen ausweiten.231


• GeschwindigkeitsreduzierendeEinbauten vor Schulen undKindertageseinrichtungen anbringen.• An den Überquerungsstellen vonAlltagswegen der Kinder und an starkbefahrenen Straßen Querungshilfenvorsehen.• Bei Ampelschaltungen die Grünphase<strong>für</strong> Fußgänger verlängern.• „Grün“ <strong>für</strong> alle Fußgänger anStraßenkreuzungen bei gleichzeitigerRotphase <strong>für</strong> alle Autos einrichten.• Ein zusammenhängendes Radwegenetzschaffen.• Regelmäßige Geschwindigkeitskontrollendurchführen.Straßenräume als Spiel-, Erlebnis- undAufenthaltsräume <strong>für</strong> Mädchen und Jungen allerAltersgruppen• Bereiche mit Parkraumbeschränkungenausweisen, unter anderem <strong>für</strong> StraßenundBewegungsspiele oder zurErhöhung der Übersichtlichkeit.• Straßenbegleitende Gehwege großzügigdimensionieren.• Kleinräumige Plätze in denGehwegbereich integrieren.• Wege begleitende Pflanzbereiche undBäume anlegen.• Funktionselemente im Straßenraum wiePoller und Pflanzbeeteinfassungenbespielbar gestalten.• Treffpunktmöglichkeiten <strong>für</strong> Jugendlichevorsehen, zum Beispiel im Rahmen derGestaltung von Haltestellen.• Gehwege variantenreich gestalten, zumBeispiel durch Weg begleitendeBalancierelemente oder verschiedeneOberflächen.• Hauseingangsbereiche in dieGehweggestaltung integrieren,beispielsweise durchFassadenvorsprünge.• Entwässerung zum Teil offen führen undbespielbar gestalten.8.8. BrachenBrachflächen mit hohem Gestaltungs- undSpielanreiz• Vorhandene Brachen als NaturnaheSpielräume in Wohnungsnähe sichern.232


• Vorkehrungen treffen, damit Brachennicht als Müllplatz oder Hundeklogenutzt werden.• Für Kinder unvorhersehbare Risikenregelmäßig beseitigen.• Mehrere kindgerechte Zugänge schaffen.• Vielfalt und Attraktivität durchergänzende Spiel- und Erlebniselementeoder Modellierung erhöhen.• Teilbereiche wiederkehrend roden zumErhalt einer natürlichen Dynamik.• Maßnahmen zur einfachen Pflegeentwickeln, zum Beispiel <strong>für</strong> Zugänge,innere Erschließung, Teileinfriedung.• Eigentumsrechtliche Vereinbarungentreffen, um Privatgelände, wiebeispielsweise Baulücken, offengelassene Gärten etc., zumindest aufZeit nutzen zu können.Akzeptanz in der Öffentlichkeit schaffen• Öffentlichkeitsarbeit durchführen undInformation vor Ort über die Qualitätenvorhandener Brachflächen anbieten.• Gemeinsame Aktionen durchführen, wieMüll sammeln, Pflegemaßnahmen oderBereitstellen von geeignetem naturnahenSpielmaterial.• Absprachen über die Weiterentwicklunggemeinsam treffen.• Patenschaften <strong>für</strong> Flächen und Elementeorganisieren und vergeben.• Teileinfriedungen und angemesseneÜbergangsbereiche schaffen.8.9. SportanlagenSichere Erreichbarkeit• Sportanlagen über autofreie Wegeerreichbar machen.Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten• Sportanlagen auch außerhalb derVereinstrainingszeiten öffnen.• Informelle Bewegungsräume <strong>für</strong> Kinderund Jugendliche an die Sportflächenangliedern.• Treffpunkte <strong>für</strong> Jugendliche integrieren.• Leistungsunabhängige Sport- undBewegungsflächen anbieten.• Angebote, wie Räume <strong>für</strong>unreglementierte Ballspiele oder <strong>für</strong>Sportaktionen sowie Finnenbahnen <strong>für</strong>233


naturverträgliche Sportausübungschaffen.• In Teilbereichen Möglichkeiten <strong>für</strong>Trendsportarten wie Inlineskaten, BMX-Radfahren anbieten.• Mit Vereinen und Schulen bei Betreibenund Pflege der Anlagen kooperieren.8.10. HauseingangsbereicheHoher Spiel- und Wiedererkennungswert• Durch Fassadenvorsprünge kleinereRäume bilden.• Hauseingänge durch Farbe und Formoder durch Mauern und Treppenindividuell gestalten.• Regen- und Schutzdächer anbringen.• Aufenthalts- und Spielflächenintegrieren und dabei veränderbare undunversiegelte Bodenbereicheeinbeziehen.• Barrierearme und gefahrlose Übergängezum öffentlichen Raum vorsehen.• Abstellmöglichkeiten <strong>für</strong> Kinderwagenund Fahrräder einrichten.• Vielfalt an passenden Materialienanbieten.• Sitzelemente einbringen.• Wasser als Spielelement vorsehen,beispielsweise durch Gestaltung vonRinnen und Mulden.• Vielfältige Bepflanzung alsErlebniselement einsetzen.• Um Unterstützung bei Hausbesitzern,Anwohnenden, Hausverwaltungen,Wohnbaugesellschaften undGenossenschaften werben.8.11. Gärten und HöfeNutzungsfähige und abwechslungsreiche Höfe• Aufenthaltsbereiche <strong>für</strong> Erwachsene mitSpielbereichen <strong>für</strong> Kinder kombinieren.• (Teil-)Flächen entsiegeln, vielfältigeStrukturen und Oberflächen schaffen.• Die stellenweise Öffnung von Mauernund Zäunen vorsehen und zulassen.• Rückzugsräume anbieten.• Die Befahrbarkeit beziehungsweise dieNutzung als Parkraum beschränken.• Mit Kletter-, Spiel- und Obstbäumenund mit innenhoftypischer, robuster234


Vegetation ausstatten.• Intensive Öffentlichkeitsarbeit zurSchaffung eines positiven Klimas beiAnwohnenden, Hausbesitzern,Verwaltern etc. betreiben.Nutzungsfähige und abwechslungsreiche Gärten• Kleine Teilflächen <strong>für</strong> Kinder zumgemeinsamen oder selbstständigenGärtnern anbieten.• Eigengestaltung von Kindern mitgeeignetem Material in Teilräumenzulassen.• Wasser als Spielelement anbieten, zumBeispiel durch Gestaltung von Rinnenund Mulden.• Regenwasserzisterne mitSchwengelpumpe einbauen.• Rückzugsmöglichkeiten <strong>für</strong> Kinderschaffen.• Obstbäume, Beerensträucher, Brut- undNährpflanzen <strong>für</strong> verschiedene Tierartenvorsehen.• Leicht passierbare Übergänge vondrinnen nach draußen schaffen.• Durchlässigkeit der Gärten, zum Beispielüber kleine Öffnungen in Zäunen undHecken, in Abstimmung mit denNachbarn herstellen und zulassen.• Einsehbare Stellen schaffen.• Kompostwirtschaft aufbauen,Mitwirkung von Kindern ermöglichen.• Empfehlungen zu kinderfreundlichen,vielfältigen Gärten in Bausatzungenerarbeiten, <strong>für</strong> kinderfreundlicheGartengestaltung (VHS-Kurse,Veröffentlichung vonGestaltungsmappen etc.) werben.• Mietergärten beziehungsweise Gärten <strong>für</strong>Erdgeschosswohnungen mit integriertenSpielflächen inMehrfamilienhausgebieten anlegen.• Mieter beziehungsweise Eigentümer imHinblick auf naturnahe undkindgerechte Gartenbewirtschaftunginformieren.8.12. WasserVielfältige Erlebnis- und Spielmöglichkeiten mitWasser• Vielfältige erlebbare Wasserbereicheschaffen.235


• Grundwasserentnahmestellen undZisternen mit Handpumpen aufSpielflächen anbieten.• Offene Mulden, Rinnen oder Kaskaden,welche zeitweise Wasser führen,bespielbar gestalten.• Pfützenwege belassen und zulassen.• Spielende Kinder an Brunnenanlagenund Skulpturen akzeptieren und da<strong>für</strong>werben.• Erlebbare Feuchtbiotope anbieten.• Sichtverbindungen zu vorhandenenGewässern schaffen.Bespielbare Ufer an fließenden und stehendenGewässern• Attraktive und sichere Zugängevorsehen.• Auf eine Verbesserung derWasserqualität, vor allem an vonKindern nutzbaren Gewässern,hinwirken.• Die Erlebnis- und Nutzungsqualitätvorhandener Gewässer erhöhen, zumBeispiel durch eine kinderfreundlicheUfer- und Sohlgestaltung.• Kindgerechte Beobachtungsstellen angrößeren Gewässern schaffen.8.13. SonderelementeIdentität stiftende Kleinstrukturen undKleinelemente innerhalb aller SEA-Bereiche• Vorhandene ortstypische und prägendeSonderelemente sichern.• Unnötige Einschränkungen derNutzbarkeit aufheben.• Neue, auf die Örtlichkeit und mit denAnwohnenden abgestimmteSonderelemente schaffen.• Informationen über besondere Elementewie Patenpflanzen, Treppenanlagen,Elemente mit interessanter Geschichteetc. vor Ort anbringen.• Ausstattungselemente, wie zum BeispielPoller, Bänke, Skulpturen undKunstobjekte, bespielbar gestalten.nach Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland- Pfalz u.a. (Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong>- ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde, o.J.236


Qualitätsziele <strong>für</strong> die Öffentlichkeits- und LobbyarbeitNr. Qualitätsziel Praxisvorschlag9. Qualitätsziele <strong>für</strong> dieÖffentlichkeitsarbeit10. Qualitätsziele <strong>für</strong> dieLobbyarbeit9.1. Öffentlichkeit suchen (z.B. auföffentlichen Festen, Medien, Internet, etc.)9.2. Interesse <strong>für</strong> <strong>Spielleitplanung</strong> wecken,Nutzen und Gewinn vermitteln9.3. Eine Öffentlichkeit <strong>für</strong>Beteiligungsprozesse herzustellen9.4. Realisierbarkeit von Planungen undMaßnahmen begründen und darlegen9.5. Informationsfluss gewährleisten (zeitnahund sachlich)9.6. Informationsarbeit <strong>für</strong> Kinder,Jugendliche und Familien über ihre Rechteund Möglichkeiten zur Beteiligung9.7. Systematische Anstrengungen zurHerstellung von mehr Kinderfreundlichkeit9.8. Um Toleranz werben (z.B. <strong>für</strong> Lärmverursachende Trendsportarten)9.9. Überparteilichkeit darstellen10.1. Rückmeldung bei beteiligten Akteuren10.2. Nicht den Eindruck von Konkurrenzerwecken10.3. Die Rückkopplung des Prozesses anPolitik und Verwaltung sicherstellen10.4. Beteiligten Akteuren zuhören,Zusammenarbeit suchen237


10.2 Übersicht über die geführtenExperteninterviewsChristin Parz, Stand 1.6.<strong>20</strong>09Organisation /EinrichtungInterviewpartnerInFunktion /TätigkeitDatumUhrzeitHof 23Herr UliMalendeLeiter derEinrichtung21.01.09 16.00 –17.00 Uhrmitgestalter –Initiative WeißenseeFrauMaudeFornaro JouckInitiatorin derInitiativemitgestalter,Anwohnerin imKomponistenviertels,Filmemacherin,Studentin derSozialpädagogik21.01.09 16.30 –18.30 UhrJugendamt Pankow(Bezirksamt Pankowvon <strong>Berlin</strong>;Jugend, Schule undSport;Jugendhilfeplanung)Frau MichaelaBertholdJugendhilfeplanung22.01.09 9.00 –10.30 UhrAmt <strong>für</strong> Umwelt undNaturFrau MarinaHirschmüllerVerantwortlich<strong>für</strong> BezirklicheSpielplatz- undGrünplanung22.01.09 15.00 –16.45 UhrDamenmodenDewaldFrau CarmenDewaldVorsitzende derInteressengemeinschaftWeißensee23.01.09 13.00 –13.30 UhrCDU WeißenseeHerr DirkStettnerCDU Weißensee,Verein <strong>für</strong>Weißensee,ImmobilienentwicklerinWeißensee28.01.09 15.00 –16.30 UhrKindertagesstätte derKatholischenKirchengemeindeSankt JosefFrau MichaelaJägerErzieherin 28.01.09 15.00 –16.30 Uhr238


BrotfabrikHerr JörgFügmannLeiter derBrotfabrik28.01.09 15.00 –16.30 UhrFreiraumMädchentreffFrau SimoneSegerSozialpädagogin 30.01.09 12.00 –13.00 UhrFipp e.V.Herr FrankoHempelFrau AnkeMeißnerSozialpädagogeSozialpädagogin30.01.09 13.30 –15.30 UhrAmt <strong>für</strong> Planen undGenehmigenFrau PfeilVerantwortlich<strong>für</strong>vorbereitendeBauleitplanung05.02.09 15.00 –16.00 UhrSPD PankowHerr RolandSchröderAusschussvorsitzenderVerkehrs- undStadtentwicklung(Stadtplaner)05.02.09 15.<strong>20</strong> –17.15 UhrKiga Nordost Frau Toft Erzieherin 06.02.09 12.00 –13.00 UhrAmt <strong>für</strong> Umwelt undNaturFrau MartinaArnoldKoordinatorin<strong>für</strong> dieVerkehrsschulenim BezirkPankow,Schulwegplanung10.02.09 15.00 –17.00 UhrFreiZeitHausHerr ChristophLewekFrau RamonaKleinFrau KerstinGerthGeschäftsführerFZHSozialarbeiterin(FamilienbüroFZH)10.02.09 15.15 –16.45 Uhr239


GESOBAU AGFrau HeleneBöhmMitarbeiterin beider GESOBAUAG,Teilnehmerinder Zukunftswerkstatt06.03.09 11.00 –12.30 UhrHerr HackerMitarbeiter beider GESOBAUAGPolizeiAbschnitt 14HerrSteinhardtPräventionsbeauftragter(Bereich11.00 Uhr03.04.09 10.00 –Straßenverkehr)Tiefbauamt PankowHerr PeterLexenLeiter desTiefbauamtesPankow18.05.09 14.30 –16.00 Uhr240


10.3 Symbole der <strong>Spielleitplanung</strong>aus: Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland- Pfalz u.a. (Hrsg.),<strong>Spielleitplanung</strong>- ein Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde, o.J.Symbole der <strong>Spielleitplanung</strong><strong>für</strong> die Bestandspläne und den SpielleitplanDie nachfolgende Symbolliste gibt einen Auszugder Symbole <strong>für</strong> die Bestandspläne ≈SiedlungsundFreiflächen, ≈Verkehrsflächen∆, ≈Potenziale∆sowie <strong>für</strong> den ≈Spielleitplan∆ wieder. WeitereSymbole können von Planerinnen und Planern jenach örtlichen Gegebenheiten durch eigene Symboleergänzt werden.Soweit möglich, wurden vorhandene Symbole derBundesplanzeichenverordnung oder der Straßenverkehrsordnungübernommen.Übergreifende InhalteSie können in allen Spiel-, Erlebnis- und AufenthaltsbereichenAnwendung finden! Je nach Erforderniskann von <strong>Seiten</strong> der pädagogischen undplanerischen Fachkräfte empfohlen werden, einegesonderte altersgruppenbezogene Darstellungder Kinderbedürfnisse vorzunehmen, um zum Beispieldie Verteilung der Angebote beziehungsweiseSpiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche <strong>für</strong> dieEntscheidungsträgerin oder den Entscheidungsträgerdeutlicher zu machen.Rückzugsräume, Treffplätze und Orte <strong>für</strong> eine kreativeGestaltung haben eine hohe Bedeutung undsollten durch ihre Kennzeichnung im Spielleitplanzu einer Sicherung und angemessenen Handhabungführen.Da die Nutzungsfähigkeit eines Freiraumes starkmit seiner (möglichst gefahrenarmen) Zugänglichkeitzusammenhängt, ist hier ein eigenes Symbolvorgeschlagen.Sondersymbole zum SpielleitplanSie sollten im Spielleitplan <strong>für</strong> alle Angaben zu denSEA-Bereichen und den Sonderelementen Anwendungfinden und in der Legende zum Spielleitplandeutlich hervorgehoben sein.Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche:Grünflächen sind in ihrer Vielfalt <strong>für</strong> die Kinderbedeutsam, auch wenn sie unterschiedliche Nutzungsintensitätendurch Kinder aufweisen. Siesollten daher möglichst differenziert dargestelltwerden.Spielplätze stehen in der Regel <strong>für</strong> in der Bauleitplanungausgewiesene Räume. Die Angabe derFlächengröße und möglicherweise auch der Altersgruppe,die von der Gestaltung schwerpunktmäßigbedient wird, ist ein Hinweis darauf, ob der Versorgungsgradim Quartier ausreicht.Wasser wurde zur Heraushebung als eines <strong>für</strong>Kinder sehr wichtigen Erlebniselementes geschaffen.Die darin benannten Elemente können in allenSpiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichen vorkommen,sollten aber wegen ihrer besonderen Bedeutsamkeithervorgehoben werden.Brachen kommen häufig bei bereits nach der Bauleitplanungverplanten, aber noch nicht realisierten,Nutzungen vor, können aber auch im privatenund öffentlichen Bereich durch Nutzungsauflassungenentstehen. Auch sie haben in ihren verschiedenenAusprägungen in einer ansonsten stark verregeltenWohnumwelt eine besondere Bedeutung. Esgilt, im Spielleitplanverfahren besonderes über ihrekünftige Nutzung und Entwicklung zu entscheiden.Wege sind als gesonderte Elemente oder entlangvon Straßen sowohl durch ihre nutzbare Breite, ihreBodenoberfläche, ihre Randzonen und ihre Vernetzungsfunktionvon hoher Bedeutung <strong>für</strong> die Kinder.Grundsätzlich sollten unbefestigte Wege, aber auchWege, die ein Befahren mit Inlinern u.ä. zulassen,differenziert dargestellt werden. Rasenwege, sehrselten und besonders pflegebedürftig, sollten nachMöglichkeit herausgehoben werden. Ebenso Wege,auf denen Pfützen auftreten, da es hier gilt, denscheinbar negativen, aber <strong>für</strong> die Kinder reizvollenZustand stellenweise zuzulassen. Gegebenenfallskönnen besonders erlebnisreiche Bodenbeläge oderein besonderer Bewuchs an der Einfriedigung oderderen Fuß auch als Sonderelement erhoben werden.Insgesamt ist eine Vielfalt an Wegearten und-räumen zu sichern und zu fördern.241


Verkehr: In den Symbolen sind vor allem diejenigenaufgegriffen, die Verkehrsbereiche markieren,innerhalb derer sich Kinder besonders aufhalten.Daneben gilt es, im Spielleitplan mögliche Maßnahmen(zum Beispiel zur Geschwindigkeitsreduzierung)oder zur Erhöhung der Sicherheit (zumBeispiel Querungshilfen wie Ampeln, Unterführungen)oder zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität(zum Beispiel durch Parkverbote, durch Grünelemente,Spielgeräte, durch ansprechende Bodenbeläge)aufzuzeigen.Plätze und Fußgängerzonen: Durch die angegebenenZeichen wird nur die grobe Funktion einesderartigen Raumes gekennzeichnet. Weiterhinkann man durch die Kennzeichnung von Sonderelementenbesonders wertvolle Strukturen hervorheben.Hauseingangsbereiche werden dann besondershervorgehoben, wenn besondere Qualitätenerhalten und öffentlich gemacht werden sollenoder Maßnahmen zur Verbesserung möglichsind, indem zum Beispiel angrenzende Grünflächenin den Hauseingangsbereich einbezogenwerden können. Es ist möglich, Quartiersteile mitvergleichbarer Hauseingangssituation gemeinsamunter die transparente Hauseingangsschraffur zusetzen.Gärten und Höfe werden dann hervorgehoben,wenn sie besondere Qualitäten <strong>für</strong> Kinder aufweisenund öffentlich hervorgehoben werden sollten.Auch hier kann eine Baugruppe mit ähnlichen Hofsituationendie transparente Schraffur erhalten.Außengelände von Schulen und Kindertagesstättensollten mit der Größe ihrer Außenflächenangegeben werden. Die Anbindung an dasFußwegenetz sowie die verkehrliche Anbindung istvon großer Bedeutung. Ansonsten sollten Angabenzur Qualität und zur Entwicklungsmöglichkeitdieser intensiv genutzten Freiräume im Text gemachtwerden.Sportanlagen sind in Hinblick auf ihr besonderesBewegungsangebot und ihre Erreichbarkeit inden Plänen aufzuführen. Besonderes Augenmerkist auch auf ihre Mehrfachnutzung und ihre Aufenthalts-und Treffpunktqualität <strong>für</strong> Kinder und Erwachsenezu legen. Insofern empfiehlt es sich, dienicht dem Sport gewidmeten randlichen Flächenund deren Qualitäten und Funktionen darzustellen(Strauch- und Baumflächen, Rasenflächen, befestigteSitzflächen, Spielgeräte) und in die Entwicklungsüberlegungeneinzubeziehen. Auch innerhalbder Sporteinrichtungen selber können Mehrfachnutzungenals Ziel formuliert werden.Sonderelemente können in jedem SEA-Bereichvorkommen. Die Liste sollte je nach auftretendenSonderelementen in der Örtlichkeit, erweitert werden.Durch ihre geringe Größe sind sie nur symbolhaftdarzustellen. Eine Nummerierung eröffnet dieMöglichkeit, weitere Informationen über die Qualitäten<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche sowie deren Verbesserungeinzufügen.Zusätzliche mögliche InhalteGrenzen: Die Bearbeitungsgrenze kennzeichnetdas gesamte bearbeitete Gebiet. Hierzu zählt auchdie umgebende Landschaft. Die Grenzen des Gemeindegebietes(Gemarkungsgrenze) sollten ebenfallseingezeichnet werden. Die Abgrenzung der Bewertungsräumeorientiert sich an den angenommenenAktionsräumen von 6-12 jährigen Kindern.Eigentumsverhältnisse: Deren Angabe ermöglichteinen schnellen Einblick über die Umsetzungsfähigkeitvon Sicherungsmaßnahmen. Es kann davonausgegangen werden, dass Flächen im öffentlichenoder kirchlichen Eigentum schneller und günstigerbereitgestellt werden können, als Flächen inPrivateigentum.Kompensationsflächen in Wohnungsnähe könnenje nach Empfindlichkeit √ in Rücksprache mit derFachverwaltung √ grundsätzlich in ausreichend großeKinderspielräume einbezogen werden. Bei pauschalgeschützten Flächen und Objekten kann mitHilfe der Fachverwaltung aufgrund der jeweiligenVerordnung und der zu erwartenden Nutzungsintensitätermittelt werden, ob ein Kinderspiel zugelassenoder unter bestimmten Bedingungen gefördertwerden kann.Kinderrelevante Einrichtungen sollten insbesondereaufgeführt werden, wenn bei der Beteiligungein offensichtlicher Bedarf zum Ausdruck kamoder wenn z.B. die Erreichbarkeit oder Zugänglichkeitder Einrichtung verbessert werden kann.Dringliche Handlungsbedarfe werden vor allemin den Bestandsplänen dargestellt, wenn sie bei denpädagogischen und planerischen Erhebungen deutlichwurden. Je nach Darstellbarkeit und Bedeutsamkeitkönnen sie auch in einem eigenen Plan dargestelltwerden. Letztendlich berücksichtigt man sieim Spielleitplan und der dazugehörigen Matrix.242


Symbole der <strong>Spielleitplanung</strong>SymbolvorschlagÜbergreifende Inhalte, gültigin allen SEA-Bereichen0 - 6 Nutzung durch Kinder von 0-6 Jahren6 - 12 Nutzung durch Kinder von 6-12 Jahren>12 Nutzung durch Kinder / JugendlichenaturnahWeinbergKleingartenbereichObsthochstämme/StreuobstTierzuchtbereichTierhaltungsbereichRückzugsraum und andere Spiel-, Erlebnis-und Aufenthaltsbereiche außerhalbder <strong>für</strong> Kinder gewidmeten BereicheTreffplatz insbesondere <strong>für</strong> JugendlicheOrt zur kreativen Gestaltung außerhalbder <strong>für</strong> Kinder gewidmeten BereicheZugangSpielplätzemit Angabe der Flächengrößeöffentlicher Spielplatzhalböffentlicher SpielplatzAktivspielplatz (kleinflächig) mit z.B.Kletterwand, Basketballkorb etc.Naturnaher SpielraumSondersymbole zum≈Spielleitplan∆Naturnaher SpielplatzNaturnaher Kreativspielort712103Zu erhaltende und zu sichernde Flächenund ElementeZu verbessernde Flächen und ElementeNeu zu schaffende Flächen und ElementeWasserspielplatzAbenteuer-/Bauspielplatz (betreut)WasserFließendes GewässerGrünflächenParkFreizeitanlageWieseRasenStrauch- und BaumflächeEinzelbaumAllee (ein/zweiseitig)FriedhofWaldVerrohrtes GewässerRegenrückhaltebecken, VersickerungsmuldeOffene Mulde oder RinneGewässer über 40 cmGewässer unter 40 cmGewässer zeitweise wasserführendUferbereichQuelleSchwengelpumpeWasserspielAcker243


BrachenBaulückeSteinbruchAnfangsbrache (kahl oder mit Kräuternbewachsen)Brache mit ansetzender VerbuschungFortschreitende GehölzbracheWegeBefestigter Fußweg / FeldwegUnbefestigter Fußweg / Feldweg(gewachsener Boden, Hartdecke, Rasenweg,Pfützenweg,...)Schleichweg im bebauten BereichTrampelpfad in Grün-und BrachflächenSkate-/Inlinefähiger BereichVerkehrSackgasseParkverbot (einseitig, zweiseitig, zeitweise) mitKennzeichnung des betroffenen BereichsGeschwindigkeitshemmende Maßnahme,wie z.B. • Einbauten von Schwellen/Kissen• Straßenverengungen• Straßenverschwenkungen• VerkehrsinselnAmpelZebrastreifen (Fußgängerüberweg)QuerungshilfeBahnschrankeUnterführungStellplatz (<strong>für</strong> Fahrräder, motorisierte Zweiräder)BahnanlageFußgängerzonen undPlätzeFußgängerzoneStadt-/DorfplatzFestplatzOrtsdurchgangsstraßeSammelstraßeErschließungsstraßeunzureichender Gehweg gemäß ≈Empfehlung<strong>für</strong> die Anlage von Erschließungsstraßen (EAE)∆fehlender Gehweg oder Gehweg < 80 cmbespielter StraßenbereichFahrradwegStraßenbahnlinieBushaltestelleVerkehrsflãchen mit besonderer ZweckbestimmungVerkehrsberuhigter Bereich bis 7 km/h30 km/h - ZoneSpielstraße (<strong>für</strong> Verkehr gesperrt)HauseingangsbereicheHauseingangsbereichGärten und HöfeHausgartenGarten (z.B. erlebnisreicher Bauern-,Stauden- oder Naturgarten)HofSchulgeländemit Angabe der FlächengrößeAußengelände vonKindertagesstättenmit Angabe der Flächengröße244


SportanlagenGrenzenSportanlageBearbeitungsgrenzeKleinspielfeld (z.B. <strong>für</strong> Fußball, Bolzen, Volleyball,...)Trimm-Dich-AnlageGemarkungsgrenzeAbgrenzung der BewertungsräumeSporthalleBesondere Sporteinrichtungen (z.B. Tennis,Schlittschuh, Skates, etc.)Unreglementierte Ballspielorte/BolzplätzeBadeplatz, FreibadHallenbadEigentumsverhältnisseÖffentliches Eigentum (Ortsgemeinde OG,Verbandsgemeinde VG, Kreis K, Land L, Bund B)Eigentum von WohnbaugesellschaftenKirchliches EigentumSonderelementeIn den SEA-Bereichen (ev. mit Nummerierungund Erläuterung im Text)begehbare/bekletterbare MauerTreppenanlagenutzbare Skulptur, DenkmalInfosäule/-kastenKunstobjektHäufig genutzter KletterbaumErlebnisreiche Bodenbeläge (z.B. Pflasterflächenmit Bewuchs)Standort zeitweise auffälliger Wildpflanzenwie z.B. Goldlack, Huflattich, SchlehenheckeVorkommen besonderer Tiere bzw. derenBehausungen wie z.B. Eulen, Turmfalken, Haubenlerchen,Eidechsen, Schwalben, FischePatenpflanzeBewegliche, natürlich gestaltbare Bauelementeund Materialien wie z.B. Erdmaterial,Kiesel, Stöcke, Blätter, besondere Blumen, Muscheln,StrandgutFlächen <strong>für</strong> Maßnahmen zum Schutz, zurPflege und Entwicklung von Natur undLandschaft (Kompensationsflächen)*Pauschal geschützte Flächen nach demLandespflegegesetz**Hinweis: Rücksprache mit zuständiger Fachverwaltung erforderlichKinderrelevanteEinrichtungenÖffentliche und halböffentliche Einrichtungwie Rathaus, Gemeindehaus, Jugendhaus oder-raum, Beratungsstellen, Kinderbüros, Clubhaus,VereinsflächenVon Kindern häufig genutzte Einrichtungenmit Jugendgruppe wie Feuerwehr, DLRGEinkaufsmöglichkeit mit Treff- und Freizeitqualitätenwie Motorradläden, MärkteUnterhaltungs- und Freizeitangebote wieEisdiele, Gaststätte, Clubhaus, Kino, MusikhalleFortbildungsmöglichkeit wie Volkshochschule,Bücherei, Musikschule, MuseenFelswandoffene Böschung aus Lehm, LössNatürliche Hangpartie zum Rutschen,Klettern245


DringendeHandlungsbedarfeggf. in einem gesonderten Plan darstellen (ev.mit Nummerierung und Erläuterung im Text)Minimierung der Barrierewirkung vonVerkehrslinien, Gebäuden, GrundstückenBesondere zu entschärfende GefahrenpunkteVerbesserung der Erlebnisqualität undFunktionsfähigkeit von Grünelementendurch eine qualifizierte PflegeFörderung des nachbarschaftlichenMiteinandersMinimierung der Konflikte durch StraßenspieleMinderung der Gefahren und Konfliktedurch geeignete EinfriedigungenDiskussion geplanter Bebauung in kinderrelevantenBereichenErsetzen defekter Spiel- und AufenthaltselementeKomplette Umgestaltung und Sanierungvon SpielangebotenVorsorgemaßnahmen gegenüber wildenAbfallablagerungenMaßnahmen gegen Verunreinigungendurch HundeBeseitigung von KleinabfällenMinimierung von Konflikten zwischenNutzergruppenVorsorge gegen Vandalismus246


10.4 Musterfragebogen <strong>für</strong> Kinder- undJugendbeteiligung247


„Wie gefällt Euch Euer Stadtteil “<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> –Modellprojekt Pankow-WeißenseeLiebe Kinder,wir sind Studentinnen und Studenten der Technischen Universität <strong>Berlin</strong> und kümmern uns um euren Stadtteil.Wir wollen wissen, welche Interessen und Wünsche ihr <strong>für</strong> euren Stadtteil habt.Wir bitten euch, diese zwei <strong>Seiten</strong> <strong>für</strong> uns auszufüllen.Auf dem anderen Blatt findet ihr eine Karte, auf der ihr wichtige Orte <strong>für</strong> uns markieren könnt.Immer, wenn ihr ein solches Zeichen seht ( ), dürft ihr auf der Karte ein entsprechendes Symbol machen.Vielen Dank und viel Spaß! – Und wenn du Fragen hast, ruf´uns einfach, wir helfen gerne weiter!Los geht´s…1 | Ich bin… Alter: Jahre Mädchen Junge2 | Ist dein Wohnhaus auf dieser Karte?Wenn ja, dann bitte Dein Wohnhaus mit einemFindest du die Schule?Wenn ja, dann auch bitte Deine Schule mit einemin der Karte markierenin der Karte markieren3 | Wie kommst du zur Schule?zu Fuß Fahrrad Auto Bus Bahn ___________4 | Wie ist dein Weg zu Schule, den du zu Fuß gehst?Zeichne bitte deinen Schulweg von deinem Wohnhaus bis zu deiner Schulemit einem farbigen Stift in die Karte ein! Aber nur den Teil, den du zu Fuß gehst!Ist es irgendwo auf deinem Schulweg gefährlich?Zeichne bitte gefährliche Stellen in der Karte mit einem dicken Kreuzein!5 | Was machst du außerhalb der Schule?1.___________________________________2.___________________________________3.___________________________________4.___________________________________5.___________________________________Wo? ___________________________________Wo? ___________________________________Wo? ___________________________________Wo? ___________________________________Wo? ___________________________________Findest du die entsprechenden Orte in der Karte?Dann markiere diese bitte mit Nummern und zeichne sie in der Karte ein!


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> –Modellprojekt Pankow-Weißensee6 | Darfst du alleine tagsüber im Kiez unterwegs sein?Ja, zur Schule Ja, zu Freunden Ja, zum Spielplatz Ja, zu ________ Nein7 | Welchen Spielort im Kiez würdest du deinem besten Freundoder deiner besten Freundin empfehlen?________________________________________________________________________________Warum?________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________Findest du diesen tollen Ort in der Karte?Wenn ja, bitte doppelt in der Karte umkreisen!8 | Wo sollen dein Freund oder deine Freundin gar nicht hingehen? Warum?________________________________________________________________________________Warum?________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________Findest du diesen Ort auch in der Karte?Wenn ja, bitte doppelt in der Karte durchkreuzen!9 | Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister oder Bürgermeisterin von Weißensee wärst?________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________So, das war´s… bitte gib´ deinen Fragebogen und die Karte wieder bei uns ab.Vielen Dank <strong>für</strong> deine Teilnahme!Das Projekt „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Modellprojekt Pankow-Weißensee“ ist eine gemeinsame Maßnahme des Bezirksamts Pankowvon <strong>Berlin</strong>, dem Deutschen Kinderhilfswerk, der Stiftung SPI – Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ und der Technische Universität<strong>Berlin</strong> – Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanung, <strong>Berlin</strong> <strong>20</strong>09.


„Wie gefällt Euch Euer Stadtteil “<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> –Modellprojekt Pankow-Weißensee[Jugendinteressen in der räumlichen Planung]Liebe Jugendliche,wir sind Studentinnen und Studenten der TU <strong>Berlin</strong> und kümmern uns um Euren Stadtteil.Um besser verstehen zu können, welche Interessen und Wünsche Ihr <strong>für</strong> Euren Stadtteil habt, möchten wir Euchbitten, uns den folgenden Fragebogen zu beantworten.Die Fragen beziehen sich dabei auf das Gebiet, das auf der beiliegenden Karte gekennzeichnet ist. Diese sollhelfen, uns die Orte zu zeigen, die <strong>für</strong> Euch von Bedeutung sind. Damit wir Eure Anregungen zuordnen können,ist es wichtig, dass Ihr bei den entsprechenden Fragen ( ) die zugehörigen Orte in der Karte markiert.Schon jetzt möchten wir uns bei Euch <strong>für</strong> Eure Mithilfe bedanken.Eure Wünsche und Anregungen werden wir <strong>für</strong> unsere Arbeit in Weißensee berücksichtigen!Los geht´s…1 | Ich bin… Alter: Jahre männlich weiblich2 | Wohnst du auf dem in der Karte gekennzeichnetem Gebiet? ja neinWenn ja, dann bitte Dein Wohnhaus mit einem in der Karte markieren3 | Was gefällt dir an Deinem Stadtteil Weißensee?________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________4 | Was machst Du in Deiner Freizeit?________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________5 | a Wo hältst Du Dich in Deinem Kiez gernedraußen auf?1. ___________________________________2. ___________________________________3. ___________________________________4. ___________________________________5. ___________________________________5 | b Warum findest Du diese Orte gut?1. ___________________________________2. ___________________________________3. ___________________________________4. ___________________________________5. ___________________________________Diese Orte bitte in der Karte mit den Ziffern 1-5 nummerieren und benennen!


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> –Modellprojekt Pankow-Weißensee6 | a Was fehlt Dir in Deinem Kiez oder sollte unbedingt verändert werden?________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________6 | b Wo sollten diese Veränderungen stattfinden?Diese Orte bitte bei Bedarf mit den Buchstaben A-E in der Karte markieren!________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________6 | c Bei welcher dieser Veränderungen würdest Du gerne mithelfen?________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________7 | a Gibt es Orte, an denen Du Konflikte mit anderen Jugendlichen oder Erwachsenen hast?Diese Orte bitte mit einem in der Karte markieren!7 | b Worum geht es bei diesen Konflikten? ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________8 | Wenn Du mit dem Bürgermeister von Pankow einen Termin hättest,würdest Du ihm sagen, dass er <strong>für</strong> Jugendliche in Weißensee . . .(bitte vervollständigen)________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________So, das war´s…Vielen Dank <strong>für</strong> Deine Teilnahme!Das Projekt „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Modellprojekt Pankow-Weißensee“ ist eine gemeinsame Maßnahme des Bezirksamts Pankowvon <strong>Berlin</strong>, dem Deutschen Kinderhilfswerk, der Stiftung SPI – Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ und der Technische Universität<strong>Berlin</strong> – Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanung, <strong>Berlin</strong> <strong>20</strong>09.


10.5 Presseartikel zur <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>Berlin</strong>-Pankow WeißenseeErschienen am 13.05.<strong>20</strong>09 in der <strong>Berlin</strong>erWocheErschienen am <strong>20</strong>.5.<strong>20</strong>09 in der <strong>Berlin</strong>er Woche252


Erschienen am 19.05.<strong>20</strong>09 im TagesspiegelErschienen in: <strong>Berlin</strong>er Zeitung Immobilien (40. Woche)253


<strong>Berlin</strong>er Woche vom 16.12.2<strong>20</strong>9254


10.6 Aufstellungsbeschluss255


256


Drucksache VI-0611 - BeschlüsseBetreff: Durchführung einer <strong>Spielleitplanung</strong> in PankowStatus: öffentlichUrsprungaktuellInitiator: Fraktionen der SPD und Linke Fraktionen der SPD und LinkeDrucksache-Art: AntragBeratungsfolge:AntragBezirksverordnetenversammlung Pankow von <strong>Berlin</strong>10.12.<strong>20</strong>08 <strong>20</strong>. ordentliche Tagung derBezirksverordnetenversammlungPankow von <strong>Berlin</strong>VorberatungohneÄnderungen inder BVVbeschlossen10.12.<strong>20</strong>08 Bezirksverordnetenversammlung Pankow von <strong>Berlin</strong> ohne Änderungen in der BVV beschlossenDer Antrag wird per Konsensliste bei einigen Enthaltungen und einigen Gegenstimmen mehrheitlich beschlossen.LegendeAnwesenheitsliste Ausschuss BeschlüsseBezirksverordnetenversammlung Drucksachen-Lebenslauf DrucksacheFraktion Kommunalpolitiker Niederschrift-AuszugNiederschrift Realisierung Tagesordnung© Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>260


Drucksache - VI-0611Betreff: Durchführung einer <strong>Spielleitplanung</strong> in PankowStatus: öffentlichUrsprungaktuellInitiator: Fraktionen der SPD und Linke Fraktionen der SPD und LinkeAnlagen:AntragSPD undLinke10.12.08Drucksache-Art: AntragBeratungsfolge:AntragBezirksverordnetenversammlung Pankow von <strong>Berlin</strong> Vorberatung10.12.<strong>20</strong>08 <strong>20</strong>. ordentliche Tagung derBezirksverordnetenversammlungPankow von <strong>Berlin</strong>ohneÄnderungen inder BVVbeschlossenDas Bezirksamt wird ersucht, das vom Institut <strong>für</strong> Regional- und Stadtplanung der TU <strong>Berlin</strong> dem Bezirk Pankow unterbreiteteProjektangebot der beispielhaften Durchführung einer <strong>Spielleitplanung</strong> in Pankow anzunehmen und in allen Fachverwaltungen da<strong>für</strong> zusorgen, dass dem Projekt aktive Unterstützung gewährt wird.Die Durchführung soll in einem Teilgebiet des Bezirks erfolgen, in dem nach dem Ende der Modellphase voraussichtlich eineGebietskulisse (z.B. einSanierungsgebiet) <strong>für</strong> die weitere Umsetzung von geplanten Maßnahmen zur Verfügung steht. Dadurch soll eine Verstetigung desVerfahrens und eine weitgehende Umsetzung des erarbeiteten Spielleitplanes ermöglicht werden.Das in der Sondersitzung vom 26.11.08 vorgestellte Projektangebot der TU <strong>Berlin</strong> entspricht inhaltlich den politischenPrioritätensetzungen der Leitlinien <strong>für</strong> eine kinder- und jugendfreundliche Stadt (Senat von <strong>Berlin</strong> 1999).Angesichts des anhaltenden Kinderreichtum in Pankow und der knapper werdenden Ressourcen, insbesondere in Bezug auf die zurVerfügung stehenden Flächen, bietet dieses Projekt die Chance, mit einem neuen aber bereits erprobten Planungsinstrumentbestehende Ressourcen zu identifizieren oder neuartig dem Aufenthalt <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche zugänglich zu machen. Gleichzeitigwird die demokratische Teilhabe von Kinder und Jugendlichen an der Stadtplanung und bei der Gestaltung ihrer Lebensräume gestärkt.Mit diesem Projekt kann der Bezirk Pankow vorbildhaft und kostenneutral Maßstäbe <strong>für</strong> die Gestaltung von Freiräumen durch und <strong>für</strong>Kinder und Jugendliche setzen. Darüber hinaus können die Analysearbeiten und die -ergebnisse bei weiteren Planungen undUntersuchungen des Bezirks Verwendung finden.***LegendeAnwesenheitsliste Ausschuss BeschlüsseBezirksverordnetenversammlung Drucksachen-Lebenslauf DrucksacheFraktion Kommunalpolitiker Niederschrift-AuszugNiederschrift Realisierung Tagesordnung


10.7 Übersicht über den ProjektordnerChristin ParzDer Projektordner enthält alle Artikel, aktuellen Studien und Broschüren, die <strong>für</strong> dasStudienprojekt <strong>Spielleitplanung</strong> relevant sein könnten. Alle Beiträge wurden von denTeilnehmern und Betreuern des Projekts im laufenden Semester dort gesammelt.Um die Übersichtlichkeit des Ordners zu wahren, ist er in mehrere Kategorien unterteilt,die den folgenden Überschriften zu entnehmen sind.Wichtige TermineDer Abschnitt enthält eine Übersicht aller Termine, die <strong>für</strong> die Öffentlichkeitsarbeitrelevant waren und werden.Exkursion – HamburgHier finden sich wesentliche Informationen über die Jugendherberge „Auf demStintfang“ und zu Unternehmungen in der Stadt Hamburg.Kinder und Jugendliche – AllgemeinDiese Kategorie enthält Artikel zu folgenden Themenbereichen:„Jugend – Eine Generation über sich selbst“,Waldorfkindergärten,das kindliche Gehirn und„Taxi Mama“.Aktuelle Studien/ForschungAn dieser Stelle findet man Studien- und Forschungsergebnisse in Bezug auf:Bevölkerungsentwicklung/-prognose <strong>Berlin</strong>s,Standortfaktor Bildung,Schulreform,Vorlesestudie,Hertie-Studie – Studie zur Bevölkerung <strong>Berlin</strong>s,Wünsche und Ängste von Kindern,Sprachstandserhebung unter <strong>Berlin</strong>er Vorschülern,„Was Kinder glücklich macht“ (Spiegel Special),KIM – Studie,Wirksamkeit von Dialog-Displays,262


ADAC-Schulbus-Test,Umwelterziehung und<strong>Berlin</strong>21 infomagazin 2/09.KinderlärmDa das Thema Kinderlärm im Verlauf des Semesters sehr präsent in der Presse war,wurde es zu einer extra Kategorie. Diese enthält insbesondere:Beispiele <strong>für</strong> Klagen wegen Kinderlärm,Initiativen zur Gesetzesänderung undrechtliche Grundlagen.Beispiele <strong>Spielleitplanung</strong> und Kindgerechte StadtDiese Kategorie sammelt neben Informationsmaterial der <strong>Spielleitplanung</strong>sgemeinden,welches durch die Telefoninterviews gewonnen wurde, ebenso Artikel zum ThemaKindgerechte Stadt:„Kinder- und jugendfreundliches Würselen“ (CD-ROM, 2 Exemplare),„<strong>Spielleitplanung</strong> Neuwied“ (CD-ROM),„Wildnis <strong>für</strong> Kinder“,Spielraumgesetz,„Kinder sicher unterwegs“,„Bündnis <strong>für</strong> das Recht auf Spiel“,Prostitutionsverbot vor Kitas und Schulen,Instrument <strong>Spielleitplanung</strong> undInterview mit einem „Spielplatzmacher“.Berichte aus PankowAn dieser Stelle finden sich Berichte, die direkt den <strong>Berlin</strong>er Bezirk Pankow betreffen, indem die Projektgruppe das Modellprojekt durchführen wird. Folgende Themen werdenangesprochen:Verwahrlosung von Kindern,Zwangsverwaltung Pankow,Vorhaben <strong>Spielleitplanung</strong> durch die Projektgruppe,Freie Träger,Familienbefragung im Bezirk undKiezatlas.263


Projektgebiet „<strong>Berlin</strong>-Weißensee“Diese Kategorie umfasst Informationen über das Projektgebiet in <strong>Berlin</strong> – Weißensee:„Wünsche aus Weißensee – Die Ergebnisse der Wunschsammlung“,GESOBAU-Stiftung,Geschichte von Pistoriusstraße und –platz,Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ undSteigerung der Attraktivität der <strong>Berlin</strong>er Allee.Beteiligung von Kindern und JugendlichenHier finden sich insbesondere Anregungen <strong>für</strong> Beteiligungsverfahren, wie zum Beispiel:Schulwegplan,Kinderfragebögen verschiedener Städte,Streifzug „Auf den Spuren von Heinrich Zille“,Freiräume,Beteiligungsmöglichkeiten,Koordinationsstellen und Beteiligungsbüros,Fotoprojekt „Kunst hilft Kindern“ undStreifzüge der Projektgruppe in Weißensee.Maßnahmen und UmsetzungenAlle Artikel über bestimmte Maßnahmen, die bereits funktionieren, sind hier vereint. DieThemen umfassen dabei:Angebote <strong>für</strong> Jugendliche mit Migrationshintergrund,24-Stunden-Kita,„Bündnis <strong>für</strong> das Recht auf Spiel“,Weihnachtsbäckerei,Mellowpark,Indoor-Spielplätze,Spielplatzmodernisierung,Werbung in Kindergärten,Streik <strong>für</strong> sicheren Schulweg,Steuersenkung/Konjunkturpaket,Spielmobil,264


Begleitung <strong>für</strong> alleinreisende Kinder und„Plant-for-the-Planet“.SonstigesUnter dieser Rubrik findet man alle Artikel, die sich den vorangegangenen Kategoriennur schwer zuordnen lassen, jedoch <strong>für</strong> eine eigene Kategorie zu untergewichtig wären:265Youth Banks undDeutscher Kinderpreis.Insgesamt werden die gesammelten Artikel aufgrund ihrer Aktualität <strong>für</strong> die Arbeit imProjekt verwandt. Der Umfang der Sammlung ist dem Engagement und dem Interessealler ProjektteilnehmerInnen zu verdanken.10.8 Exkursion nach Hamburg - Blick über denTellerrandThomas GrotheVom 09. bis 14. März <strong>20</strong>09 begab sich die Projektgruppe auf eine Fachexkursion nachHamburg. Im Zuge des demographischen Wandels sinkt die Bevölkerung inDeutschland, somit schrumpft auch die Einwohnerzahl in vielen Städten, Hamburghingegen ist eine wachsende Stadt. In Hamburg informierte sich die Projektgruppesowohl über aktuelle stadtplanerische Themen als auch über Projekte zur kind- undjugendgerechten Stadtgestaltung. Ziel war es, einen Einblick über Kinder- undJugendpartizipation unter anderen stadtpolitischen Rahmenbedingungen zu erhalten.Um der Stadt erst einmal näher zu kommen und sie besser zu verstehen, musste sichdie Projektgruppe zunächst einen groben Überblick über Hamburg verschaffen.Montag, 09.03.<strong>20</strong>09 - Besichtigungstour durchHamburgAm Tag der Ankunft in Hamburg machte die Projektgruppe eine Besichtigungstourdurch die Stadt, die von einigen Projektteilnehmern geleitet wurde. Sie begann amRathaus von Hamburg und führte durch die Altstadt. Dabei wurden Bauwerke wie dieSt. Petri Kirche, das Chilehaus und der Hamburger Michel gezeigt undHintergrundinformationen dazu erzählt. Die Gruppe betrachtete auch das Stadtmodellvon Hamburg, welches einen beträchtlichen Teil der Stadt inklusive der Hafencityumfasst.Dienstag, 10.03.<strong>20</strong>09, Termin 1 - HafenCityDie HafenCity in Hamburg ist das zurzeit größte städtebauliche Projekt Europas. Hiersollen in den kommenden 15 Jahren auf 157 ha am Ufer der Elbe 5.500 Wohnungen <strong>für</strong>12.000 Menschen


und 40.000 Arbeitsplätze in einer Nutzungsmischung aus Wohnen, Büros,Freizeiteinrichtungen, Einzelhandel und Kultur entstehen. Eine Stadt in der Stadt, diedie bestehende Hamburger City um 40% ihrer Fläche erweitert. Die Planung basiert aufeinem Masterplan, der im Jahre <strong>20</strong>00 verabschiedet wurde. Er weist die wesentlichenstadtplanerischen und städtebaulichen Ziele Hamburgs <strong>für</strong> die auf einen längerfristigenZeitraum angelegte Entwicklung der HafenCity aus. Verantwortlich <strong>für</strong> die Ausführungist die HafenCity Hamburg GmbH, die 1998 mit dem Projekt beauftragt wurde.Die Projektgruppe begab sich am Dienstagmorgen zum alten Kesselhaus in derSpeicherstadt, welches als Infocenter <strong>für</strong> die Hafencity genutzt wird. Neben einigenEckdaten gab es Informationen zu den Teilquartieren sowie ihrer geplanten Nutzung. Esfolgte eine Führung durch die HafenCity, in der Eindrücke vom Gebiet gesammeltwerden konnten. Zum Abschluss fand eine Diskussionsrunde mit Dr. Marcus Menzl,dem zuständigen Soziologen und Stadtplaner der HafenCity GmbH, statt.Im Laufe der Begehung und der Diskussion sammelten sich viele interessante Punkte.Der Masterplan der HafenCity sah das Gebiet nicht explizit <strong>für</strong> Kinder und Familien vor– daher war man sehr überrascht darüber, dass es doch Familien anzieht. Anfang <strong>20</strong>08gab es bereits 25 Haushalte mit Kindern, weshalb eine neue Grundschule in derHafenCity entsteht. Diese umfasst vier Jahrgänge mit je drei Klassen. Bei der Planungwurde der Pausenhof, auf dem Dach des Gebäudes angelegt. Des Weiteren hat dieGrundschule einen Indoorhof und eine in das Gebäude integrierte Turnhalle. Eine nahgelegene Grünfläche soll von der Schule mitbenutzt werden können, jedoch gibt es hiereventuell einen Nutzungskonflikt mit den Bürgern.Um schon jetzt einen Spielraum <strong>für</strong> Kinder zu haben, wurde ein provisorischerSpielplatz angelegt, der zur Zeit nur ca. ein Drittel der späteren Größe hat. Bei derPlanung des Spielplatzes wurden Kinder über ihre Eltern indirekt beteiligt. Neben demSpielplatz soll ein Spielhaus entstehen, das Spielmöglichkeiten und Sanitäranlagenbietet. Für und durch das Haus soll sich ein Netzwerk entwickeln, dass dieses selbstverwaltet.Auch ein Sportverein, der Störtebeker SV, wurde bereits ins Leben berufen. DieHafenCity GmbH unterstützt allgemein den Aufbau von Netzwerken,Nachbarschaftshilfen, Elternstammtischen usw., um eine starke Gemeinschaft in derHafenCity zu bilden. Da<strong>für</strong> gibt es auch eine Bewohnerzeitung im Internet(http://www.hafencitynews.de/index.php) und ein Forum <strong>für</strong> Anwohner(http://www.hafencityleben.de/forum/wb3/).Trotz seiner neuen und anderen Geschäfte und seiner lockeren Bebauung soll dasÜberseequartier keine Konkurrenz zu der historischen Innenstadt Hamburgs werden.266


Es ist viel Platz <strong>für</strong> öffentlichen Raum (<strong>20</strong>%), <strong>für</strong> den Grünflächen, Parkanlagen undFreizeitflächen bereits vorhanden oder geplant sind.Um auch Normalverdienern die Möglichkeit zu geben, in der Hafencity zu wohnen,wurden Genossenschaften in das riesige Bauprojekt einbezogen.Da die Kinder und Jugendlichen und deren Interessen bei diesem so bedeutsamenBauprojekt zunächst wenig beachtet wurden, ist die Hafencity <strong>für</strong> das Studienprojektjedoch ein Negativbeispiel bezüglich kind- und jugendgerechter Planung.Der Rundgang durch die Hafencity und die anschließende Diskussion waren sehrinformativ. Als Lehre lässt sich ziehen, dass bei jedem Projekt auch Kinder mit bedachtwerden sollten. Am besten wäre, diese sogar an den Planungen zu beteiligen.Dienstag, 10.03.09, Termin 2 - Stadtfinder Martin LeggeMartin Legge ist „Stadtfinder“ und ehemaliger SpielTiger („Der Verein „SpielTiger e.V.“Bewegung, Kultur und Spiel dient der Entwicklung und Verbreitung eines integrativen,auf Körper und Bewegungserfahrung ausgerichteten Sport-, Spiel- und Freizeitangebots.Er leistet damit einen Beitrag zur Verbreitung einer Bewegungskultur, in derenMittelpunkt Körpererfahrung und Kooperation stehen. Spiel und die Erfahrungvielfältiger Bewegungsformen sowie Kreativität und Fantasie sind notwendigeVoraussetzungen <strong>für</strong> eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung des Kindes.“(Philosophie, http://www.spieltiger.de)). Er engagiert sich sehr in seinem Kiez undmöchte Beteiligung eher als einen Prozess nach der fertigen Planung verstanden wissen.Ihm geht es um das Mitbauen und Umsetzen sowie um das spätere, tatsächliche Nutzenund Instandhalten (was laut ihm meist nicht die Betroffenen selbst tun).Die Projektgruppe begann ihre Tour im Zeiseplatz, wo sie sich wenig später auch selbstdurch das Fällen von Bäumen beteiligt wurde.Aus der Selbstdarstellung des ZeiseNetzes über den Zeiseplatz:„Dieser Spielpark ist uns wichtig! Und wir möchten uns da<strong>für</strong> einsetzen, seineMöglichkeiten <strong>für</strong> Kontakt, Bewegung und Erlebnis weiter auszubauen. Der ZeisePlatzsoll als Treffpunkt im Grünen, als belebter Spiel- und sozialer Marktplatz unseresQuartieres gestärkt werden. Alle Nachbarn, Nutzer, Familien und Einrichtungen sindeingeladen, unsere gemeinsame Grünanlage nach eigenen Möglichkeiten und Interessenaktiv mitzugestalten!“ (ZeiseNetz, http://zeisenetz.hclmedia.net/?page_id=12)Am Spielpark im Zeiseweg gab Martin Legge eine kurze Einführung zu seiner Personund seiner Arbeit.Als Erlebnispädagoge engagiert er sich <strong>für</strong> Kinder im Stadtteil Altona. Stadtfinder, wie ersich selbst bezeichnet, versteht er als Pfadfinder, nur dass sie ihr Erkundungsfeld auf267


dem Stadtgebiet haben. Sie sehen ihre Aufgabe darin, Kindern die Stadt näher zubringen und ihnen zu zeigen, dass die Abenteuer vor ihrer Haustür stattfinden.Nach dieser kurzen Einführung gab Martin Legge einen historischen Überblick über dieEntwicklung der Kindheit in Hamburg. Zu Beginn des <strong>20</strong>. Jahrhunderts gab es nochkeine <strong>Spielleitplanung</strong> und die Kinder spielten unbekümmert auf der Straße. Sieerfanden ihr Spielzeug selbst.Auch in der Nachkriegszeit spielten die Kinder ausgedachte Spiele und fanden in denBauruinen ihre Abenteuer. Als Spielmaterial diente alles, was vorgefunden wurde.In den 60er Jahren entstanden mit den ersten modernen Hochhäusern auch die erstenSpielplätze. Man verfolgte das Leitbild der kompakten Stadt, die viel Platz <strong>für</strong> Freiflächenbot.Heute geht der Trend zu Indoorspielplätzen, die die Kinder und Eltern zwar vor Windund Wetter schützen, wo alle Spielgeräte vom TÜV geprüft und so konzipiert sind, dasssich die Kinder nicht weh tun. Doch die Geräte sind in ihrer Funktion vordefiniert undlassen sich weder gestalten noch verändern.Martin Legge hat einen Kinder-Stadtplan mit herausgegeben und dazu Kinder befragt.Er merkte, dass die Maßnahmen des Stadtplans nicht mit denen der Kinderkorrespondierten. Deshalb stellte er der Projektgruppe die Frage, warum wir uns <strong>für</strong>Beteiligung oder <strong>Spielleitplanung</strong> interessieren.Sehr wichtig erscheint es vielen, dass Kinder Demokratie erlenen. Außerdem erhofftman sich durch die <strong>Spielleitplanung</strong>, das beste Ergebnis zu bekommen, weil Kinder ambesten wissen, was sie wollen. Weitere Argumente sind Kooperation, Identifikation mitdem eigenen Wohnumfeld schaffen, Akt der Gemeinschaftlichkeit, Anerkennung undRespekt den Kindern gegenüber.Martin Legge kritisierte die <strong>Spielleitplanung</strong> und besonders die Vorgehensweise desPlanenden dahingehend, dass nach der Umsetzung eines Projektes nichts mehrgeschehe. Gerade dann sei es aber wichtig, den Ort zu aktivieren und zu beleben.Außerdem könnten sich Kinderwünsche im Laufe der Zeit ändern und Spielgerätemüssten regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. In der Realität jedochdauert es oft bis zu <strong>20</strong> Jahre, ehe die planende Behörde wieder eingreift.In Hamburg bemüht sich der Verein A3 (Altona, Altstadt, Aktiv), dem auch Martin Leggeangehört, um die langfristige Aktivierung der Spielorte. Ihr Ziel ist es, das Potential vonproblematischen Orten zu wecken und Altona als gestaltbares Quartier nachhaltig zuentwickeln.Die Leitziele von A3 sind:268


mitgestalten (Kopfarbeit und Handwerk zusammenbringen)beleben (Räume umdeuten, Räume aktiv nutzbar machen)bewahren (Orte sauber und bespielbar halten, damit sie nutzbar sind. Reparatur,wenn etwas kaputt ist)Martin Legge hat Spielorte geschaffen, die mitgestaltbar sind. Beispielsweise ist auf demSpielplatz Zeiseplatz ein Container mit verschiedenen Seilen, Tauen und Werkzeugengeplant, damit die Kinder ihre Phantasie entwickeln und sich einmalige Spielgeräteselbst schaffen können („vom Spielplatz zum Mobilplatz“). Der Verein A3 hat sich ausder Basis heraus gebildet. Die Gründungsmitglieder waren alle mit derselben Sacheunzufrieden und haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Verantwortlichen in denBehörden von ihrer Idee zu überzeugen und das Modell langfristig in Hamburg zuetablieren.Zum Abschluss zeigte Martin Legge der Projektgruppe das Gebiet um denZeisespielplatz. Dort führte er die Spiele vor, die er sonst mit den Kindern aus dem Kiezspielt – zum Beispiel bastelte die Projektgruppe auf dem Spielplatz aus Tauen ihreigenes Nest. Außerdem säuberte sie das Schild einer Spielstraße, das schon bis zurUnkenntlichkeit verschmutzt war, um die Straße anschließend als Spielraum zurück zuerobern. Sich Spielräume (wieder) anzueignen geschieht durch Präsenz (spielen auf derSpielstraße) und durch Eigeninitiative, anstatt darauf zu warten, dass etwas getan wird(Reinigung des Straßenschildes). Danach half die Projektgruppe beim Fällen von kleinenBäumen und beim Entfernen von Sträuchern, so wie es Kinder auf dem Zeisespielplatzgemacht haben, als sie bei der Umgestaltung beteiligt wurden. So können sich dieKinder stärker mit dem Ort identifizieren, da sie aktiv an der Umgestaltung ihresSpielraums mitgewirkt haben.Vom Zeisespielplatz führte Martin Legge die Projektgruppe zu einem Park, von demPädagogen der örtlichen Kindereinrichtungen meinten, er habe nichts zu bieten. MartinLegge jedoch bewies das Gegenteil. Er zeigte der Projektgruppe, wie man das dortigeStadtmobiliar zum Spielen nutzen kann. So wurde beispielsweise darum gewettet, wieviele der Studierenden gleichzeitig auf einem kleinen Felsen stehen können. DieSchranke am Eingang zum Park bot eine weitere Spielmöglichkeit. Hier ging es darum,einen Menschen durch das Gatter der Schranke zu tragen, ohne das Metall zuberühren. Dies sollte zeigen, dass nicht immer Neues geschaffen, sondern mit demVorhandenen lediglich kreativ umgegangen werden muss.Der Termin mit Martin Legge war sehr interessant und vor allem sehr wertvoll <strong>für</strong> dasProjekt. Es wurde deutlich, wie wichtig die Partizipation von Kindern ist und wie dervorhandene Raum genutzt werden kann, wenn er keine vorgegebene Funktion hat.Kinder müssen „mitgerissen“ und begeistert werden. Man muss sie ernst nehmen undman darf sich nicht von ihnen verunsichern lassen. Mit genügend Kreativität geht,269


auch in der Planung, vieles ohne großen finanziellen Aufwand. Besonders betonteMartin Legge, dass nach der Umsetzung eines Projekts eine Verstetigung folgen müsse.Deshalb sei es wichtig, frühzeitig engagierte Bürger, Behörden, Initiativen, etc. zufinden, die das Projekt fortsetzen.Mittwoch, 11.03.09, Termin 3 - InternationaleBauausstellungWegen eines kurzfristig ausgefallenen Termins besuchte die Projektgruppe eineAusstellung über die im Stadtteil Wilhelmsburg stattfindende IBA.Obwohl Wilhelmsburg zentral in Hamburg liegt, ist eine gewisse Distanz zur Innenstadtvorhanden, da der Stadtteil von ihr aus gesehen auf der anderen Seite der Elbe liegt. DieIBA wird versuchen, Wilhelmsburg dem Rest der Stadt wieder näher zu bringen.Da<strong>für</strong> gibt es viele Vorstellungen, Maßnahmen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nochnicht realisiert. Des Weiteren findet kaum Bürgerbeteiligung statt, wodurch derEindruck geweckt wird, dass es sich eher um Stadtmarketing handelt als um eineInitiative, dem Stadtteil wirklich weiterzuhelfen. Das städtebauliche Leitziel soll somiterzwungen werden. Überraschend ist jedoch, dass Informationen zu denAusstellungstücken in verschiedenen Sprachen wiedergegeben werden konnten.Die Durchführung einer IBA ist, gerade im Vorlauf zur Gartenschau im Jahr <strong>20</strong>13, einegute Idee, doch die Umsetzung der Planungen scheint noch fern.Mittwoch, 11.03.09, Termin 4 - LandschaftsarchitektinKirsten WinklerDie Stadt Hamburg hat sich <strong>20</strong>01 <strong>für</strong> die Durchführung einer InternationalenGartenschau (IGS) im Jahr <strong>20</strong>13 beworben. Für das Gelände der IGS wurde <strong>20</strong>05europaweit ein landschaftsplanerischer Wettbewerb ausgelobt mit der Zielsetzung, einenVolkspark im Stadtteil Wilhelmsburg zu realisieren. Das Viertel ist ein ehemaligerArbeiterbezirk, der durch den tiefgreifenden Strukturwandel und den Verlustindustrieller Arbeitsplätze besonders getroffen wurde. Nicht nur soziale Barrieren,sondern auch große Verkehrsachsen trennen die Menschen in den verschiedenenWohngebieten dort.Sieger des Wettbewerbs war das Büro des Landschaftsarchitekten Lenzen aus Bonn,welches mit der Planung beauftragt wurde. Das entstandene Konzept „In 80 Gärten umdie Welt“ sieht den Besucher der Ausstellung als Passagier, der den Rundgang als Reiseerlebt, indem er durch völlig unterschiedlich gestaltete Passagen und Anlagen geführtwird. Der Weg ist an den Kurs einer Schiffsroute angelehnt und nimmt Bezug aufWilhelmsburg als historischen Ausgangspunkt der Überfahrt nach Amerika. Zudem soll270


das Gelände die Freiflächen stärker mit den angrenzenden SiedlungsflächenWilhelmsburgs vernetzen und das Image des Stadtteils aufwerten.Die Vorbereitungen zur IGS <strong>20</strong>13 werden von einem umfangreichen Beteiligungsprojektnamens „Mein Park: Spielraum <strong>für</strong> Jung und Alt“ begleitet. Den Auftakt bildeten <strong>20</strong>08zwei Mitmach-Spielfeste, deren Ergebnisse den PlanerInnen als Grundlage <strong>für</strong> dieEntwicklung eines kinder- und familienfreundlichen Parks dienen. Schüler aus derUmgebung werden also gezielt in die Gestaltung einbezogen und können in dennächsten fünf Jahren kontinuierlich Wünsche und Ideen äußern. Ziel ist es, neueSpielplätze zu gestalten und auf dem Gartenschaugelände Bewegungsangebote <strong>für</strong> alleGenerationen zu schaffen.Eine erste und eine zweite Klasse der Gesamtschule Wilhelmsburg (die „Patenschule“der Parkgestaltung) sind aktiv in das Beteiligungskonzept eingebunden. InForscherrundgängen und Modellbauaktionen setzen sie sich mit ihrem Parkauseinander und planen mit. Die grundlegende Idee dabei ist, dass die Kindergemeinsam mit dem Park wachsen: Im Ausstellungsjahr <strong>20</strong>13 sind die heute fünf- bisachtjährigen Grundschüler zehn bis dreizehn Jahre alt.Die Projektgruppe traf Kirsten Winkler (Landschaftsarchitektin und Landschafts-,Freiraum- und Stadtplanerin), deren Büro den Beteiligungsprozess begleitet und dieKinder während der Spielfeste im vergangenen Jahr nach ihren Wünschen und Ideenbefragt hat. Das Planungsbüro „Winkler-Landschaftsarchitekten“ ist besonders auf demGebiet der Spielplatzgestaltung und der Umgestaltung von Schulgeländen tätig. FrauWinkler hat gemeinsam mit weiteren Autoren die Publikation „Schulhofgestaltung anGanztagsschulen“ herausgegeben.Zu Beginn des Termins stellte Frau Winkler einige ihrer Projekte vor -Schulhofgestaltung, Housing-Improvement-District (HID) - Maßnahmen mit Beteiligungvon Kindern und Jugendlichen, Zurückeroberung der Freiflächen in Quartieren etc. Siegab einen sehr pragmatischen und realitätsnahen Einblick in die Beteiligung vonKindern und Jugendlichen. Selbst führt sie keine Maßnahmen und Aktionen mehrdurch, die nicht über einen längeren Zeitraum angelegt sind - diese seien „reineSelbstzweck-Aktionen“ und hätten keinen nachhaltigen Nutzen, weder <strong>für</strong> die Kinderund Jugendlichen noch <strong>für</strong> das Projekt.Außerdem zeigte Frau Winkler den neu gestalteten Schulhof der GesamtschuleWilhelmsburg, <strong>für</strong> den in Zusammenarbeit mit den SchülerInnen ein ansprechendesKonzept erarbeitet wurde. Besonderen Anklang bei den Projektteilnehmern fanden hierdie im Boden eingelassenen Trampoline und ein großes Klettergerät, das sich mittelsSeilen erweitern und verändern lässt so wie das Klettergerüst, das Martin Legge derProjektgruppe am Vortag zeigte. Durch das Wegenetz auf dem Schulhof wurde dieVerkehrswegesituation des Stadtteils Wilhelmsburg aufgegriffen, die durch271


dominierende Nord-Süd-Achsen gekennzeichnet ist. Auch auf dem Hof werden die Nord-Süd-Verbindungen stark frequentiert und sind daher besonders breit angelegt, währenddie Wege in Ost-West-Richtung eher als Pfade gestaltet sind. Eine weitere Besonderheitist die Nachbildung eines überbauten Bachlaufs durch eine dessen Verlaufentsprechende Pflasterung.Wie bei Martin Legge ist die Vernetzung der Akteure auch <strong>für</strong> Kirsten Winkler einzentraler Punkt. Als wichtig erachtet sie außerdem, die Anforderungen an die Planungnicht zu hoch zu setzen, um nicht enttäuscht von den Resultaten zu sein. Weiterhinsolle man keine Hemmungen haben, z.B. auch Bauarbeiter einzubeziehen, dabei dürfeallerdings nicht vergessen werden, da<strong>für</strong> Geld einzuplanen. Das widerspricht MartinLegges Standpunkt, Planung müsse nicht unbedingt etwas kosten. Über die IGS <strong>20</strong>13erfuhr die Projektgruppe leider nur wenig.Donnerstag, 12.03.09, Termin 5 - Kindersicht - Rat <strong>für</strong>BeteiligungKindersicht hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kommunikation zwischen Kindern,Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern, indem es:1. Projekte durchführt: Zum Beispiel „Kinder erforschen ihren Stadtteil - auf demWeg zu einem Kinderstadtteilplan“, Hör- und Zeitungswerkstätten sowieKommunikationsforen. Auch im Alltag fördert und unterstützt KindersichtPartizipation.2. Beratung anbietet: Bei der Entwicklung und Gestaltung vonBeteiligungsprozessen, der Öffentlichkeitsarbeit und pädagogischen Konzepten<strong>für</strong> Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhilfeträger und andereBildungseinrichtungen.3. Weiterbildung organisiert: Seminare zur Beteiligung von Kindern undJugendliche <strong>für</strong> Erwachsene.4. Öffentlichkeitsarbeit betreibt: Kindersicht sensibilisiert <strong>für</strong> die Meinung vonKindern und Jugendlichen, informiert über Beteiligungsprojekte und bietetReportagen, Interviews und Fachartikel zum Thema Partizipation an.Der Projektgruppe wurden ausgewählte Beteiligungsmethoden vorgestellt:„Appreciative Inquiry“, kurz AI, ist eine aus den Vereinigten Staaten übernommeneChange-Management-Methode in der Unternehmensberatung, in der die wertschätzendeBefragung (oder Erkundung) ein zentrales Element bildet. Kernelement ist das„Wertschätzende Interview“. Die „Wir-Werkstatt“ geht auf AI zurück und setzt diese272


konsequent <strong>für</strong> Kinder im Grundschulalter um. Im Mittelpunkt steht das Positive - dieFähigkeiten und Fertigkeiten jedes Einzelnen sowie die solidarische Zusammenarbeit.Auch bei dem Termin mit Kindersicht konnte die Projektgruppe selbst kreativ werden.Sie führte in Zweiergruppen Interviews durch und setzte sich mit der Frageauseinander, wie man durch seine Stärken ein privates Problem lösen kann. Der Inputvon der Erziehungswissenschaftlerin Yvonne Vockerodt regte die Projektgruppe zurDiskussion an. Außerdem stand ein Infotisch bereit, an dem sich die Gruppe überweitere Aktionen informieren konnte.Um eine lockere, kreative Atmosphäre zu schaffen, stellte Frau Vockerodt derProjektgruppe eingangs eine kleine Aufgabe. Sie sollte aus einer Anzahl von Schuhendasjenige Paar auswählen, welches sie zu einem Beteiligungsprojekt mit Kindernanziehen würde. Solche spielerischen Aufgaben stellt sie auch Kindern undJugendlichen bei Beteiligungsaktionen, damit diese sich in andere Situationen hineinversetzen und weniger aus erlernten Routinen heraus handeln. Als weitere Methode zurErmöglichung eines kreativen und freien Arbeitens nannte sie das Rollenspiel. Hierzuerhielten wir die Aufgabe, uns in Partnerinterviews zu unseren persönlichen Stärken zubefragen. Frau Vockerodt zufolge ist es zur Durchführung von Projekten inZusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen sehr wichtig, bei deren individuellenStärken anzusetzen. Als Beispiel hierzu nannte sie ein Projekt, welches sie mitJugendlichen in einer Schule durchgeführt hat. Hier nannten die Jugendlichen „überLehrer lästern“ als ihre Stärke. Daraus entwickelte sich ein Projekt mit dem Ziel, mehrVerständnis zwischen SchülerInnen und LehrerInnen zu schaffen.„Beteiligungsmuseum“Im Anschluss an den Vortrag gingen alle in einen Raum, in dem Frau Vockerodt dieProdukte verschiedener Beteiligungsaktionen bereitgelegt hatte. Zunächst hatte jederZeit, sich umzusehen. Danach beantwortete Frau Vockerodt Fragen zu den„Ausstellungsstücken“ und den zugehörigen Beteiligungsprojekten. Zu sehen warenunter anderem ein Memory-Spiel mit Fotos, die Kinder bei einem Streifzug gemachthatten, sowie verschiedene Pläne, in denen die Ergebnisse von Bestandsaufnahmen mitKindern eingetragen waren. Zu Letzteren zählt zum Beispiel ein Stadtteilplan aus demProjekt "AHA! Die Stadtforscher". Innerhalb dieses Projektes erforschten Schülerinnenund Schüler aus Grund- und weiterführenden Schulen Bildungs- und Kulturorte inihrem Stadtteil und dokumentierten die Ergebnisse mit Digitalkameras undAufnahmegeräten. Die Projektergebnisse können die Kinder und Jugendlichen nun aufStadtteilplänen und dem Internetportal der Stadtforscher ihren Mitschülern und derÖffentlichkeit präsentieren.Abschlussrunde273


In einer abschließenden Gesprächsrunde wurde dann besprochen, wie die Erkenntnissedieses Termins in unser Projekt einfließen können. Yvonne Vockerodt machte hier denVorschlag, anstatt der Befragung mithilfe von Fragebögen Partnerinterviewsdurchführen zu lassen. Dabei könnten die Kinder sich gegenseitig die Fragen stellen.Frau Vockerodt machte zudem das Angebot, uns ein Feedback zu unseren geplantenAbläufen <strong>für</strong> die Beteiligungsaktionen zu geben, wenn wir ihr diese per E-Mailzuschicken würden.Der Input von Frau Vockerodt war in Hinblick auf die Beteiligung sehr wichtig, da vonihr einige neue Methoden gelernt werden konnten sowie, dass <strong>für</strong> jeden neuen Abschnittder Beteiligung eine neue Situation geschaffen werden sollte (<strong>für</strong> Fragebögen z.B. dieTische wegräumen, um die Klassensituation aufzubrechen). Für die Öffentlichkeitsarbeitkann mitgenommen werden, dass eine starke Präsenz bei öffentlichen Veranstaltungenvon Nöten ist, um Bewohner und Akteure zu mobilisieren.Donnerstag, 12.03.09, Termin 6 - Kinder- undJugendbeirat ElmshornAm Donnerstagnachmittag traf die Projektgruppe auf einige VertreterInnen des KinderundJugendbeirats (KJB) Elmshorn, der u.a. die Interessen der Kinder undJugendlichen aus Elmshorn in der Politik vertritt. Dank der regen Aktivität des KJB - eswurden z. B. Wahlprogramme <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche "übersetzt" oder Fragerundenmit Kindern und Jugendlichen sowie Politikern organisiert - hat die Kommune dieFinanzierung seiner Projekte teilweise übernommen. Auch eine Stelle <strong>für</strong> ein freiwilligessoziales Jahr im Jugendamt <strong>für</strong> den KJB wurde eingerichtet.Neben der politischen Aktivität gibt es das Projekt Elmshorn <strong>20</strong>34. Im Rahmen diesesProjekts haben sich 30 Jugendliche Gedanken darüber gemacht, wie sie sich ihre Stadtim Jahr <strong>20</strong>34 vorstellen. Trotz großer Altersunterschiede haben sie dabei sehr gutzusammen gearbeitet. Es war zwar klar, dass ihre Vorstellungen nicht umgesetztwerden können, doch die Chance, sich zu beteiligen und die Meinung zu sagen,motivierte die Jugendlichen, an dem Projekt teilzunehmen. Bei neuen Planungenwerden ihre Ideen nun berücksichtigt bzw. es wird darauf zurückgegriffen.Die Jugendlichen des KJB gaben der Projektgruppe weitere Tipps zum Umgang mitJugendlichen, z.B., Jugendliche nicht nur in Schulen zu befragen, sondern sie auch anbekannten Treffpunkten bzw. auf der Straße anzusprechen. In <strong>Berlin</strong> sei dieswahrscheinlich umso wichtiger, da Jugendliche generell oft verdrängt würden und sichin einer Großstadtanonymität versteckten. Ein Interessenkonflikt zwischen Kindern undJugendlichen müsse nicht bestehen, die Interessen ließen sich im Gegenteil oftzusammenführen, zumindest habe das in Elmshorn bei einer gemeinsamenSpielplatzplanung sehr gut geklappt. Grundsätzlich solle man die Aussagen der Kinder274


und Jugendlichen ernst nehmen und auf Provokationen eingehen, anstatt sie zuignorieren.Bei Projekten sei generell Ausdauer gefragt. So wurde der Skatepark Elmshorn erstnach fünf Jahren fertig gestellt, nachdem u.a. eine Klagemauer durchgeführt wurde, diedas Interesse der Politik weckte. Daraufhin wurden die Nutzer des Skateparks sogar anweiteren Planungen beteiligt. Insofern sei eine lange Umsetzungsdauer eines Projektsunabhängig von der Motivation der Beteiligten zu sehen und nicht hinderlich. DerStillstand diverser Projekte sei hingegen ein großes Motivationsproblem.Der KJB Elmshorn zeigt, dass Jugendliche sehr motiviert und engagiert arbeitenkönnen, sofern ihnen eine Perspektive geboten wird. Auch von sehr lang dauerndenProjekten lassen sie sich nicht entmutigen und kämpfen weiterhin <strong>für</strong> ihre Interessen.Wie stark sie angehört werden, hängt vom jeweiligen Gemeinderat ab. Für dasStudienprojekt kann also mitgenommen werden, dass die Jugendlichen motiviertwerden müssen sich zu engagieren und der Politik zu zeigen, dass sie etwas in ihremStadtteil ändern wollen. Diese Haltung sollte nicht von allen Jugendlichen erwartet,aber es sollte ihnen etwas zugetraut werden. Vor allem müssen sie ernst genommenwerden.275


10.9 Auswertung der Fotostreifzüge276


1 2367891011 12 1314151617 1819<strong>20</strong>2122232425262730 323334353637383940414342444546474849/505155565758606170717273747576777879808182828384858687888990919492939596-9899


Ortsnr. Ortsname Aussagen der Kinder/Jugendl. wichtigste Infos <strong>für</strong> uns Fotonr Klarname Geschlecht Gruppenname Betreuer Schule/Kl.Am Steinberg abEckeSeidenbergerStraße ruhiger Weg erhalten und aufwerten 4 3 Mädchen funny group Gerrit, DanielClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, Jan510.9 Auswertung der Fotostreifzüge1Seiden-bergerStraße /Jacobsohn-straße toller Kletterbaum, in Ruhe spielen ("außer(Hof)wenn die Rentner nerven") 1 3 Mädchen funny group Gerrit, DanielGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5"öder Spielplatz" - 3 Mädchen funny group Gerrit, DanielHP_5_LexP Halböffentlichilipp_16_ her Hof einerHof_Seiden WohnanlagebergerStr_ in der01.jpg SeidenbergerStr.2 Seiden-berger keine direkte Aussage; eines der MädchenStr. (Wohnanlage) wohnt hier. Die Mädchen haben eine Weilealleine gespielt und unbeaufsichtigt Fotosgemacht. Offensichtlich hat es ihnen in demgeschützen Hof gut gefallen3 Mädchen Lex, PhilippGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Seiden-bergerStraße (Ende) "blöde Dixi-Toilette" 3 3 Mädchen funny group Gerrit, DanielDie Kinder sind nicht sehr glücklich"Dort ist ein großer Steinblock undüber ihren Wohnort.hässliche Häuser. Da wohnen wir. Über Aufwertungsmaßnahmen? Die4 Jungen (8,ruhige Straßen fahren wir mit dem Fahrrad Radroute zum Maxim ist dagegen in11, 12, 133 Am Steinberg zum Maxim"Ordnung.Jahre) Vera, Daniel MaximGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, KlasseAm Steinberg /Preunelstraße(Innenhof)Am Steinberg(Spielplatz)Ausstattung des Spielplatzes lohnt den Wegdorthin nicht Kinder rennen sofort los und spielen,5 3 Mädchen funny group Gerrit, Daniel"Wasserpumpe ist toll", "Die Flächen werdenHP_5_Bettiimmer mit Sand verstopft", "Es gibt hiernaMalte_0Wespen", "Wir klettern oft auf die4_SteinberHüttendächer", "Wieso ist hier nurgspielplatzKlebeband statt richtigem Seil" (bezogen auf Toller Spielplatz, Grünfläche muss _01 undBettina,Kletternetz)besser vor Hundekot geschützt werden _02 x Jungen Die 7 Stadtforscher GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse278Am Steinberg 8+,TiefgarageAm Steinberg 8+,BalkonAm Steinberg 8+,SpielplatzDer Ort ist schön zum Verstecken, obwohlder Hausmeister es verbietet. Die Mieterdagegen "gucken nur komisch". Es wird in Tiefgaragen gespielt. 5Vom Balkon des höchsten Hauses vomSteinberg lässt sich gut herunterspucken.Weiterhin gibt es von hier einen gutenAusblick (z. B. zum Wasserturm) Aussichtspunkt 6Die Spielplätze eignen sich alle eher <strong>für</strong>jüngere Kinder (das Karussell nutzen dieJungen aber). Besser sei es im Wald mitWildschweinen, aber der Wald in Buch seilangweilig. Ein weiterer Spielplatz eignetsich zum Klettern.HP_5A_ClaudiaDaniel_05_SteinbergTiefgarage 6 JungenHP_5A_ClaudiaDaniel_06_SteinbergAussicht 6 JungenDie Spielplätze am Steinberg eignensich kaum <strong>für</strong> ältere Kinder. Weiterhinsollten die festgelegten Spielzeitenabgeschafft werden. HP_5A_ClaudiaDaniel_07_SteinbergSpi7 elplatz 6 Jungen5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5


Claudia,Daniel, Jan6 Weißenseer See See und "blauer Spielplatz" sind toll 9 3 Mädchen funny group Gerrit, Daniel 5Christin,ThomasSteffen,LindaElena, Lex,Daniel P.Philipp,ClaudiaGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse55GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 9AFipp &FreiraumFipp &FreiraumPrimo-LeviKl. 9A10.9 Auswertung der FotostreifzügeAm Steinberg /HP_5A_ClaudGäblerstr.iaDaniel_22_(Wasserpfütze) In die Pfütze werden Kieselsteine geworfen. Pfütze erhaltenswert? 22 Pfütze 6 JungenAm SteinbergzwischenSpielplatz undWohnblock Hier befindet sich viel Hundekot. Verschmutzung 6 JungenClaudia,Daniel, Jan4Günter-Litfinstraße 16tolle Modelleisenbahn im Vorgarten, Neidbei den Kindern 6 3 Mädchen funny group Gerrit, DanielGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Günter-Litfinstraße/Straße <strong>20</strong>6(Spielplatz) "öde, langweilig, schmutzig" 7 3 Mädchen funny group Gerrit, Daniel5GrundschuleamHamburgerPlatz, KlasseGünter-Litfinstraße/Schmohlstraße(Spieplatz) schön ruhig, grün, aber auch zu weit wegkleiner Kinderspielplatz, aber nur <strong>für</strong>Kinder unter 7 Jahren 3 Mädchen funny group Gerrit, DanielGrundschuleamHamburgerPlatz, KlasseDort ist ein Spielplatz zum Klettern und mitgroßer Rutsche. Das ist abenteuerlich. Der Spielplatz am Weißen See ist gut. 6 JungenClaudia,Daniel, Janeigentlich schön, aber im Sommer Windelnund Bierflaschen im Wasser, deswegendreckig See und Umgebung sauber halten 5 Mädchen Sleepoversauberes Wasser, schwimmen gehen imSommer, beliebter Ortmehr Interaktionsmöglichkeiten <strong>für</strong>Jugendliche schaffen 10Bild vonspringendenJungs x JungenGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 9AWeißensee(Strandbad)Den Schwänen, die dort brüten, zuschauen,Enten füttern, um den See herum spazierengehen, zum Strandbad gehen Der Weiße See wird geschätztStrandbad hier ist auch nicht schlecht, aberdas Orankestrandbad ist besserWeißenseeStrandbad1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)Fipp &FreiraumPrimo-LeviKl. 5A(Ecke gegenüberdem Stranbad)Weißensee(Parkbank)Weißensee(Plantsche)"man kann abends hingehen", "Weißenseezu dreckig um zu baden"Hier war vormals ein großes Gebüsch alsGeheimversteck - nun wurden die Büschezurückgeschnitten, störende Ameisen aufder Parkbank.Blick auf dassollte erhalten bleiben oder Angebotausbauen Stranbad von12 gegen_ber x Mädchen Vera, Pinarursprünglichen Zustandwiederherstellen 6Müll in den Büschen und auf dem Wegsowie eine noch glimmende Zigarette imMülleimer bessere Verteilung der Mülleimer 5"als kleines Kind war es hier immer sehrschön" sollte erhalten bleiben 11Fipp_LexElenaDaniel_06_BüscheFipp_LexElenaDaniel_05_WeissenseeMüll1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)Elena, Lex,Daniel P.Elena, Lex,Daniel P.Rehe beimfressen x Mädchen Vera, Pinar


Primo-LeviKl. 9AFipp &Freiraum10.9 Auswertung der FotostreifzügePlanschbecken mit Wasser ist eher <strong>für</strong>kleinere Kinder, Seilbahn allerdings <strong>für</strong> diegrößeren sehr interessant. Im Sommerbeliebter Treffpunkt. Beliebt 10,11 x Jungen Elena, LexHier wird geplanscht und Seilbahngefahren. erhalten1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)Elena, Lex,Daniel P.2807Blick auf dieTerrasse vomWeißensee (Milchhäuschen)"viele Rentner", "es pulsiert nicht" 10 en Milchh_uschx Mädchen Vera,PinarWeißensee(Spielplatz)große Auswahl: Klettergerüst, Drehscheibe,Schaukeln, guter Boden (Sand). Allerdingsstört die Schmiererei und der Ort ist beischlechten Wetter nicht nutzbar sichern. Bei Regen? 6gut zum Toben, vor Ort: erstmalgemeinsames SpielSpielplatz ist der beste der ganzenUmgebung, leider oft sehr überfüllt, andereSpielplätze sind längst nicht so "cool", dieRutsche ist das Beste am Spielplatzein toller Spielplatz, wegen deraußergewöhnlichen Spielgeräte nicht nuretwas <strong>für</strong> jüngere Kinder, sauberBegeistert. Gut gestaltet und gut in Standinsgesamt wird bemängelt, dass es inder Umgebung zu wenig Spielplätzegibt, dass man neben diesemSpielplatz eigentlich nur vernünftig aufdem Schulhof spielen könne und dortbräuchte man immer einen eigenenBallein Spielplatz <strong>für</strong> Jugendliche wäreideal 11, 12PL_9A_SarahDaniel_06_WeißenseeSpielplatz 6 MädchenWeißenseeSpielplatzBild vonDrehscheibeundSchaukeln x JungenPrimo-LeviKl. 9ASarah, Daniel Primo-LeviP.Kl. 5ADaniel K., Primo-LeviAmena Kl. 5APhilipp,ClaudiaSteffen,LindaPrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9Agehalten. Beliebt 9 x Jungen Elena, LexDer Spielplatz ist langweilig und <strong>für</strong> kleineKinder. Der beste Spielplatz ist am <strong>Berlin</strong>er4 Jungen (8,Zoo. Oder Achterbahnen wie im Hansapark Der Spielplatz spricht die11, 12, 13wären toll.Altersgruppe nicht an.Jahre) Vera, Daniel MaximBlick aufRodelbahn,Weißensee(Rodelbahn) "im Winter wird hier viel gerodelt" Erhaltung davor13 Laterne x Mädchen Vera, PinarWeißenseeDaniel K.,(Schienen) gut zum Spielen (auch vor Ort) 7AmenaWeißensee(Westufer)sehr viele Aktivitäten möglich; um den Seeherum laufen; Müll im Wasser ist schlecht,weil die Wasserqualität darunter leidet;Schlecht: viele Punks mit Hunden haltensich hier auf; abends wirkt der See alsAngstraum 98 Weißenseer Park ruhig und schön, Park ist ein Beitrag zumUmweltschutz, da das CO2 der Straßedirekt umgewandelt würde (=An Straßensollten immer Parks sein). Gleichzeitigstören Straßenlärm und Hundekot Hundeverbot, Lärmschutzmaßnahmen 5Parkanlage ist schön groß, schön grün,schön nah an der Schulevor Ort Tobespiele, Spiele am Wasser undmit Enten (Zankereien)4-10Jugendliche(12-16 Jahre)PL_9A_SarahDaniel_05_WeißenseePark 6 MädchenPrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 5AChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Sarah, Daniel Primo-LeviP.Kl. 5APhilipp, Primo-LeviClaudia Kl. 5ADaniel K., Primo-LeviAmena Kl. 5A


öffentliche Mülleimer: sollte mehr gebenund besser verteilt sein 2 Jungen The Gays Jonas, GerritHeinz-Brandt, 7./8.KlasseHeinz-Brandt, 7.KlasseHeinz-Brandt, 7.KlassePrimo-LeviKl. 5AHeinz-Brandt, 7.KlasseHeinz-Brandt, 7.KlasseHeinz-Brandt, 7./8.Klasse10.9 Auswertung der Fotostreifzüge(Badestelle)Weißensee(Grünfläche)Weißenseer Park(Mülldepot)9 Langhansstr.Der blaue Spielplatz ist toll. Der Park istschön, fröhlich und bunt. Es gibt dortschöne Pflanzen. Zwei der Mädchen sindbegeistert von einer „Rose“ [die eigentlichein Rhododendron ist]. Man kann imSommer im Weißensee (Strandbad)schwimmenHB_7u8_SarahBettina_07_WeißerSee_01;HB_7u8_SarahBettina_07_WeißerSee_02;HB_7u8_SarahBettina_07_WeißerSee_03;HB_7u8_SarahBettina_07_WeißerSee_04;HB_7u8_SarahBettina_07_WeißerSee_05;HB_7u8_SarahBettina_07_WeißerSee_06;HB_7u8_SarahBettina_07_WeißerSee_ WeißerSee gemischtist ohne Eintritt, jeder kann dorthin, imSommer Treff der Jugendlichen, mit Steg,von dem man aus ins Wasser springenkann, teilweise gefährlich, weil das Wassernicht tief genug ist und gefährliche Bauteileim Wasser installiert sind, die man auf dener Badestelle gemischtsehr schön, viel Natur, im Sommer sehr voll,viel los dort, kann man gut liegen, FKK beiden Älteren gemischtDer Ort stinkt und passt nicht in den Park.Dabei ist der Ort umstritten. So wirdangeführt, dass es besser sei, als wenn derMüll auf der Straße liege und der Ort soabgelegen sei, dass sowieso niemanddorthin gehe.laut, langweilig, "Ich muss an der Ampel zulange warten", "komme mit dem Bus zurSchule", interessant, "Wir sind hier oft","super Internetcafé", "Man müsste dieLanghansstraße schöner bauen: Manmüsste die Gehwege und Straße neu undmit viel mehr grün bEntfernung des Mülldepots aus demPark 8Lärmbelästigung, wenigAufenthaltsqualität, Wahrnehmungdurch zentrale Lage/starke BenutzungPL_9A_SarahDaniel_08_WeißenseeMülltonnen 6 Mädcheninsgesamt sind die Kinder aber sehrzufrieden mit der Anbindung ihrerSchule an das ÖPNV-Netz, Autosfahren in der Regel auch nicht zuschnell Langhansstr. gemischtSarah,BettinaClaudia,PhilippClaudia,PhilippSarah, DanielP.LanghansstraßePameto Malte, MichaClaudia,Philipp10Langhansstr. 24(Zaun Sportplatz)viele neue Dönerbuden (positiv),verschmutze Straße ("dem Staat ist es egal")Als Abkürzung zum Hof 23 klettern sie übereinen Zaun. Ein kräftigerer Junge schafft esnicht und geht außen herum. Sie warten,bis niemand guckt. Überweg sichern?Dönerläden werden genutzt. Die zweiteAussage macht deutlich, dass dasGefühl besteht, der Kiez sei dem Staategal. Daher können Maßnahmen dasGegenteil hervorheben.4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maxim4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maxim


GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerClaudia, Platz, KlasseDaniel, Jan 5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klassein der Tat sehr kurze Grünphase! 3 Mädchen Lex, Philipp 5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Markt nicht so toll, "weil es da immer soHP_5_Christistinkt und nach Fisch riecht",nThomas_02Quarkbällchenstand ist gut Kinder sehen den Markt zwiespältig 2 _Antonplatz SleepoverChristin,TomasGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse510.9 Auswertung der Fotostreifzüge11 Langhansstr. 67(Abrissvilla)häßlich, zu gefährlich um dort zu spielenvon den Mädchen nicht als Abenteuerempfunden, sondern als zu unsicherHP_5_LexPhilipp_01_Abrissvilla_01.jpgAbrissvilla inderLanghansstr3 Mädchen Lex, PhilippLanghansstr. /12 Gustav-Adolf Str.Langhansstr. /Gustav-Adolf Str.(Ampel)Auf der Strasse befindet sich ein Schlagloch,dass besonders zum Radfahren ungeeignetist. Auch wurde hier ein Kind beinaheangefahren.Grünphase <strong>für</strong> Fußgänger sehr kurzStraßen ausbessern, Sicherheitoptimieren 3HP_5A_ClaudiaDaniel_03_G-A-Langhans 6 JungenLanghansstr. 70Langhansstr. 51/ Goethestr.(bunteHausfassade)Langhansstr.(GraffitiverschmierteGebäude)Langhansstr.gesamtBaulücke und Brache: Der Ort ist gefährlichund der Zaun nicht richtig gesichert. AndereKinder gehen auf das Gelände."das ist nicht wie andere Häuser". DasAußergewöhnliche und Bunte wirdgeschätztsieht verwahrlost ausVerkehr viel zu schnell. Von den Mädchenauf 50 bis 60 Km/h geschätzt statt derstellenweise vorgeschriebenen 30 Km/hHP_5A_Claudmit dem Bau von Townhouses wurdeauf dem Grundstück bereits begonnen iaDaniel_04_4 Langhans70 6 JungenMädchen empfinden Tags als SchmutzHP_5_LexPhilipp_03_BunteFassade_01.jpgHP_5_LexPhilipp_04_Graffiti_01.jpgBunte, mitanspruchsvollenGraffitimalereiengestalteteFassadeGraffiti-SchmutzClaudia,Daniel, Jan3 Mädchen Lex, Philipp3 Mädchen Lex, Philipp13 Langhansstr. 29(Eingezäunterakurater Rasender KFZ-Werkstatt)14verschwendeter Platz, lieber einen SpielplatzLanghansstr. / Die Tram wartet nicht und mit den vielen Verkehrssicherheit verbessern, einigeHP_5A_ClaudiaDaniel_14_LanghansHeiHeinersdorfer-str. Zufahrten ist die Kreuzung unübersichtlich. Strassen <strong>für</strong> den Verkehr sperren? 14 ners 6 Jungen3 Mädchen Lex, Philipp3 Mädchen Lex, PhilippClaudia,Daniel, JanLanghansstr. 43 Vor dem Plus halten sich Obdachlose auf,15 (Plus)die angsteinflössend wirken 6 Jungen16 Antonplatz langweilig gestaltet. "Hier sitzen oftBesoffene."Claudia,Daniel, JanPlätze <strong>für</strong> Mädchen interessantermachen, z.B. geschützte Sitzecken,Rückzugsmöglichkeiten 3 Mädchen Lex, Philipp


10.9 Auswertung der Fotostreifzüge"Hier habe ich immer Angst vor der Straße,weil man sieht die Autos nicht und siehtnicht, ob sie blinken", "bei der Ampel mussman ganz lange warten und dann ist sieganz schnell wieder rot", "Ist doof, dass daein Kaisers hinkommt. Hier sollte besser eiDas Kino Toni wird geschätzt, aber diePlatzgestaltung ist langweilig. Beim Wartenvor dem Kino fehlen Sitzmöglichkeiten.Weiterhin wären ein Imbißstand und einGefahrenpunkt, unübersichtlicheKreuzung, schlechte Ampelschaltung,zu wenige Angebote <strong>für</strong> KinderHP_5_BettinaMalte_13_Antonplatz_Video x Jungen Die 7 Stadtforscher Mehr Sitzmöglichkeiten &Neugestaltung. Essmöglichkeiten sindan sich vorhanden. 6 MädchenSpielplatz schönlaut, zu viel Verkehr, nicht schön, "hier willman nicht sein", zu viele Dönerläden umden Platz herum und in der näherenUmgebung, zu kurze Ampelschaltung, dasKino "Toni" ist toll, da es in dieser Gegendnicht viele Kinos gibt Antonplatzkann man nicht verändern, weil hier oftMarkt ist; Kino Toni ist super Kino als Freizeiteinrichtung erhaltenguter Ort wegen dem Kino, sonst v.a. wegenTram genutzt; wenig Aufenthalt, Flohmarktam WE gut; vor Ort: an Telefonzellengespielt 1PL_5a_ChristinThomas_07_Antonplatz1,PL_5a_ChristinThomas_07_Antonplatz2 4 Mädchen ThoniesSarah, DanielP.Philipp,ClaudiaChristin,ThomasDaniel K.,AmenaAntonplatzman hält sich dort nicht auf, weil dortimmer die Säufer sitzen Verbesserung mit18 Sitzb_nken x Mädchen Vera, Pinargut, weil er Zentral ist und Kino Toni dortThalall,ist, jedoch zu laut Antonplatz 7 MädchenMagdalena"Markt ist langweilig", "manchmal sind hierFeste", "Umstiegsplatz", "Ampel voll oft rot","wir hängen hier rum, aber von den Leutenaus dem Jugendclub Mahlerstr. wird manoft gedisst", "ist doof, dass hier Kaisershinkommt", "man kann gut spielen"Relativ wenig Aufenthaltsqualität,Wahrnehmung als Gebietszentrum,schlechte Ampelschaltung, Ostseitemit Wiese und Brunnen bietetSpielmöglichkeit <strong>für</strong> Kinder, wird aberdurch Baustellen massiveingeschränkt Antonplatz Pameto Malte, MichaGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7.KlasseDas Kino Toni ist nicht so gut, weil dieFilme eine schlechte Bildqualität haben. Aufdem Antonplatz waren die Kinder früherhäufiger, jetzt aber nicht mehr, "weil mandort wegen des Marktes nicht seine Ruhehat und von vielen Leuten beobachtet wird"insgesamt ein schöner Platz, braucht mannicht viel daran zu verändern, man kanndort leider nicht so viel tun, zu wenigSitzgelegenheiten, zu laut wegen des vielenVerkehrs, "aber man gewöhnt sich mit derZeit daran", hohes Verkehrsrisiko <strong>für</strong>FußgängerDer Ort ist zum Freunde treffen undSkateboard fahren ganz lustig. Die Kindergehen an der <strong>Berlin</strong>er Allee über eine roteAmpelHB_7u8_SarahBettina_04_Antonplatz_01;HB_7u8_SarahBettina_04_Antonplatz_02 Antonplatz gemischtdie Streckenführung der Tram inKombination mit derFußgängerführung birgt wohl eingroßes Risiko, da <strong>für</strong> die Fußgänger oftnicht klar einzusehen ist, aus welcherRichtung Trams kommen Antonplatz gemischtDer Antonplatz ist ein Treffpunkt.Über die <strong>Berlin</strong>er Alle muss einbesserer Überweg geschaffen werden.Sarah,BettinaClaudia,PhilippHeinz-Brandt, 7./8.KlasseHeinz-Brandt, 7.Klasse4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maxim


Claudia,Philipp3 Mädchen Lex, PhilippBlumenbeet und Wasserspiel positiv wird zum Spielen gern genutzt 7 bis 15 1 Junge SteffenPrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7.KlasseGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 5AGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse510.9 Auswertung der Fotostreifzüge(West)(Ost)Platz ist zu wenig gestaltet; „uncool undverkeimt“; dient lediglich als Treffpunkt;keine Aufenthaltsqualität (maximal 1Stunde Aufenthalt) 1eigentlich ganz gut, muss nur umgestaltetwerden (z.B. mehr Pflanzen); Bänkebrauchen Rückenlehne; dient fast nur alsTreffpunkt 3Kino Toni zu klein und kein gutesProgramm. Platz zu laut und ohneAufenthalts- oder Spielqualität. Kein Grün.Der Markt, der hier stattfindet, ist gut. Esfehlen ansprechende Geschäfte in derUmgebung.4-10Jugendliche(12-16 Jahre)5 Jugendliche(12-16 Jahre)Platz sollte durch Gestaltung,Attraktionen und Geschäfte auchunter der Woche belebter sein 3 x Jungen Elena, LexGestaltung mit Grün und Wasser gefällt,weniger die Obdachlosen, "die am Zaunstehen und pinkeln". UngesicherteKreissäge als temporäre Attraktion. Kommt gut an 4,5,6,7 x Jungen Elena, LexChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Thomas,Maude Mahler<strong>20</strong>Antonplatz(Grünfläche)Anton Platz,Kino Tonivor kurzen neu gemacht, schön grün, kannman im Prinzip gut drauf liegen/sitzengemütliches, überschaubares KinoGrünflächeAntonplatz gemischtAntonplatz(Tramlinien)HP_5_ChrsitinThomas_03ist langweilig, aber die Preise sind gut 3 _KinoToni Sleepovermehr Filme sollten laufen, man siehtschlecht, große Plakate fehlen 17Straßenbahnen sollten öfter fahren, M12soll alle 5-10 Minuten fahren, M4 möglichstalle 2-3 MinutenChristin,TomasBlick aufKino TonivomAntonplatz x Mädchen Vera, PinarFahrpläne der BVG überarbeiten(Zuständigkeit ist projektextern) 4 Mädchen ThoniesChristin,ThomasHP_ChristinThomas_04_A17 Antonplatz Süd Schöner Platz, gepflegt Platz erhalten 4 ntonplatzSüd SleepoverSkateboard fahren, Zirkusgegenstände vonHof 23 werden begeistert angenommen.Der Ort an sich ist kaum attraktiv,aber die besondere Aktion wird vonden Jungen angenommen.Christin,TomasGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse54 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel MaximFipp &FreiraumAntonplatz (neugeschaffener Platzgegenüber)Neubau eines Kaisers-Supermarktes(Baustelle) 11/01/00zu laut um hier zu sitzen, zu ungemütlichHP_5_LexPhilipp_10_NeuerPlatzAntonplatz_01.jpgwieder keine Rückzugsmöglichkeitenbei der Platzgestaltung bedachtNeuerAntonplatz4-10Jugendliche(12-16 Jahre)3 Mädchen Lex, PhilippChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>


GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Heinz-Brandt, 7.KlasseGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse510.9 Auswertung der Fotostreifzüge18 Bizetstr. langweilige Fassadenfarbe(Bildungszentrum)Fassen öffentlicher Gebäudeinteressanter gestaltenHP_5_LexP Bildungszenthilipp_11_ rumBildungszentrum_01.jpg3 Mädchen Lex, PhilippBizetstr.(Bibliothek)es gibt zu wenige Bibliotheken oderBücherläden, Graffiti an den Wänden nichtso schön mehr Bibliotheken 5hier kann man besonders günstig insInternet, wird von vielen Jugendlichen derUmgebung genutztHP_5_ChristinThomas_05_Bibliothek Sleepoverscheint ein wichtiger Anlaufpunkt zusein, zeigt, das es an dieser Schulenicht selbstverständlich ist, dassSchüler freien Zugang zum Internetvon zu Hause aus haben Bibliothek gemischtBizetrstr. 54 häßliches Gebäude HP_5_LexP beige-günehilipp_12_ schäbigeGebaeude_ Fassade01.jpgBizetstr. / Frage der Mädchen, warum auch hier keinHerbert Braun Spielplatz istStr. (Brachfläche )Christin,TomasClaudia,Philipp3 Mädchen Lex, Philipp19 Pistorius-platz "häßlich, langweilig, verschwendeter Platz,Parkplatz meistens nicht mal richtig vollgeparkt"3 Mädchen Lex, PhilippPistorius-platz /Max-Steinke-Str.Unschön, zu viele Autos, grau, es gäbe einebessere Nutzung, Wunsch nach einerdortigen Grünfläche mit Spielplatz,Skateplatz, Fußballplatz"Parkplatz ist blöd, sofort ändern, Autossind blöd, warum BezeichnungPistoriusplatz und nicht Parkplatz?"3 Mädchen Lex, PhilippIdeen <strong>für</strong> Gestaltung: Wiese, Spielplatz<strong>für</strong> Groß und Klein, kein"Babyklettergerüst", sondernKletterspinne/-netz 4 Mädchen ThoniesPhilipp,ClaudiaChristin,ThomasKeine Aufenthalts- und Spielqualitäten <strong>für</strong>Kinder, Vorschlag: eine Hälfte begrünen und Sollte dringend umgestaltet werdeneine Hälfte als Parkplatz belassen(nicht nur <strong>für</strong> Kinder) 2 x Jungen Elena, Lexnicht gut, sollte umgestaltet werden <strong>für</strong> dieJugendlichen, Spielplatz 2 Jungen The Gays Jonas, Gerritschöne große Fläche, aber als ParkplatzuninteressantVorschläge <strong>für</strong> andere Nutzungen:Jugendclub, Spielplatz, Gebäudees fehlen (öffentliche) ToilettenLangweilig 4schöne große Fläche, aber als ParkplatzuninteressantVorschläge <strong>für</strong> andere Nutzungen:Jugendclub, Spielplatz, Gebäudees fehlen (öffentliche) ToilettenLangweilig 4Kreuzung wird als gefährlichwahrgenommen Fehlende Ampel4-10Jugendliche(12-16 Jahre)5 Jugendliche(12-16 Jahre)HP_5_BettinaMalte_12_Max-Steinke-Str. x Jungen Die 7 Stadtforscher GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APistoriusplatzPrimo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7./8.KlasseChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Thomas,Maude Mahler<strong>20</strong>GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5


Christin,TomasGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 9AGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Heinz-Brandt, 7./8.KlassePrimo-LeviKl. 5AHeinz-Brandt, 7./8.KlasseGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse510.9 Auswertung der Fotostreifzüge<strong>20</strong> Hamburger Platz"Der Kletterbaum ist toll, hier bin ich oft mitmeiner Schwester, aber wir werden dannverjagt", Pumpe wird gut angenommen:Zum Spielen, trinken und rumtoben/Autosanspritzensehr gefährlich, viele Unfälle mit Passanten,Zebrastraifen wird von Autofahren teilweiseignoriert, letzes jahr ein ToterKletterbaum (geheimer Ort), gutesBettina,MalteWasserspiel x Jungen Die 7 Stadtforscher Verkehrskonzept Hamburger Platzsollte überarbeitet werden 3 JungenHamburger Platz(Wiese) Kletterbaum ganz toll Baum erhalten 3 JungenHamburger Platz(Wasser-pumpe)Hamburger Platz/ Gustav-Adolfstr (PlatzZebrastreifen)Hamburger Platz10 (Garten einerWohnanlage)21 Ostseestr.22Ostseestr.(Mediamarkt)keine direkte Aussage, aber kurzes Spiel mitdem Wasser machte den Mädchen sichtlichSpaßEines von den Kindern wurde fast voneinem LKW angefahren und auch imKreisverkehr wird gerast.kleine interessante Spielgelegenheitenim öffentlichen Raum einplanenangenehm, wenn der eigene Hinterhof Jugendliche halten sich gern anAufenthalts- und Spielmöglichkeiten hergibtEin Junge verbindet sich die Augen, undlässt sich von den anderen führen Fußweg als SpielortDa kann man gut einkaufen und kostenlosSpielen (Konsolen).HP_5A_ClaudMaßnahmen zur Verkehrsberuhigungnötig. iaDaniel_02_2 HPquerung 6 JungenChristin,Thomas MaximChristin,Thomas MaximHP_5_LexPhilipp_15_Wasserpumpe_01.jpg 3 Mädchen Lex, Philippgepflegten, geschützten Orten auf x JungenHP_5_BettinaMalte_14.1_Ostseestraße_Video x Jungen Die 7 StadtforscherHB_7u8_SarahBettina_03_MediaMarkt MediaMarkt gemischtClaudia,Daniel, JanSteffen,LindaBettina,MalteSarah,Bettina23Ostseestr.(Spielzplatz)man kann nicht mit Kinderwagen auf denSpielplatz (Treppe), die Seilbahn und dieganzen anderen Spielgeräte sind gut, wirdgepflegtHP_5_ChristinThomas_01Spielplatz <strong>für</strong> alle zugänglich machen,Geräte beibehalten _SpielplatzOs1 tseestraße SleepoverGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse524 Ostseeplatz25Gustav-Adolf-Str. (EckePistoriusstr. bisEckeWiegandstalerStr.)Dort sind Mauern und früher haben dieKinder dort gespielt. Heute geht ein Kindzur Ostseestr. zur Buchhandlungwollten dorthin, um den Platzkennenzulernen, war aber zu weit weg,waren nicht dortIst nicht sehr schön. Man kann dort nichtsmachen.Straßenüberquerung ist schwierig, "Bodenist schlecht zum Skaten, ist aber fastüberall so", "Graffiti ist doof" (z. B. an derFriedhofsmauer), Radweg ist im schlechtenZustand, es fehlt eine Ampel in der Nähedes DGZ-Forums<strong>für</strong> bestimmte Altersgruppeninteressant. 6 JungenFehlende Ampel, schlechterBodenbelag, schlechtes StraßenbildHB_7u8_SarahBettina_02_Ostseeplatz Ostseeplatz gemischtClaudia,Daniel, JanDaniel K.,AmenaSarah,BettinaHP_5_BettinaMalte_01_Gustav-Adolf-Str. x Jungen Die 7 Stadtforscher 26Gustav-Adolf- "Da wurde mal ein Mädchen auf demBettina,Str. / Bühringstr. zebrastreifen überfahren" Gefahrenpunkt x Jungen Die 7 Stadtforscher Malte


Steffen,LindaClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanSteffen,LindaClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanPrimo-LeviKl. 9AGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse55GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse510.9 Auswertung der FotostreifzügeGustav-Adolf-Str. 14(Antiquariat )interessanter Ort, man kann dort guteBücher kaufen Einfluß der Eltern wichtig x Jungen27HP_5A_ClaudGustav- Adolf-str. 119 Das Simpson- Bild im Fenster ist witzig iaDaniel_11_11 Simpson 6 JungenGustav- Adolfstr./Langhansstr.115Das Haus ist zerfallen. Dies ist lustig undman kann das noch mehr kaputt machen,da dort niemand wohne. Da seien auchmanchmal Obdachlose. ? HP_5A_ClaudiaDaniel_12_GustavAdolf112 15 6 JungenClaudia,Daniel, Jan28Gustav- Adolf-Str. 106 (SMH)Gustav-Adolf-Str. /Langhansstr.Gustav- Adolfstr./ Obersteinerweg(Siedlung)Der SMH Krankentransport habe eineninteressanten Fuhrpark. Leider dürfen sienicht auf das Gelände. ? 6 Jungenunübersichtlich, gefährlich, kein Übergang,ungesicherte Situation mit durchfahrenderStraßenbahndringender Handlungsbedarf! Istbereits bei der Begehung aufgefallen O8Zwischen der 98 und 102 befindet sich einZaun, der aber so niedrig ist, dass man dortohne Probleme auf das Gelände kommt,welches nur <strong>für</strong> die Bewohner ist. DieHäuser sind mit Aufklebern von Tieren undbunter Farbe bestückt 13Kreuzung mitBahnschienenx JungenHP_5A_ClaudiaDaniel_13_PlattenbauAufwertung 6 JungenGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 9AGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse529Gustav- Adolf-Str. /Rennbahnstr.(Alte Tramline )Gustav- Adolf-Str. /Rennbahnstr.Dort war früher die Tramlinie. Derverwilderte Pfad scheint sie aber nichtweiter zu interessieren. Nachnutzen? 6 JungenHP_5A_ClaudDie Querung der Straße ist schwierig. Esherrscht viel Verkehr und die Ampel istzuweit weg. Zebrastreifen einrichten. iaDaniel_15_Rennbahnqu15 erung 6 JungenGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse30Wilhelm-Wagenfeld-Str.(Wasserfall)31 Straße 49"Manchmal ist der Wasserfall hier sauber","eigentlich ist es schön hier", "Wasser isteklig und stinkt""Die Straße ist immer vollgeparkt", "Dierasen hier immer", "Im Sommer wurde ichbeinahe angefahren"Schöner Stadtplatz, mangelnde Pflege,Mauer, die das Wasserbeckenbegrenzt, wird zum BalancierenbenutztUnübersichtliche Straße,GefahrenpunktHP_5_BettinaMalte_02_Wasserfall x Jungen Die 7 StadtforscherBettina,MalteHP_5_BettinaMalte_05_Straße49_01 und_02 x Jungen Die 7 Stadtforscher 32WigandstalerStr. (vor der KiTa)33 Pistoriusstr.Pistoriusstr.(Lidl)"Die Bank steht verkehrt rum", "ist ja volldoof, immer in die Pflanzen zu schauen","Ein Spielplatz mit vielen kleinen Steinen,wo man selber was machen kann, wäre toll"Jungs interessieren sich <strong>für</strong>Randbepflanzung, z.Bsp. Margerite (einerspielt "Sie liebt mich, sie liebt michnicht…"), Brache, die durch ein Torversperrt wird, ist interessant, "vor derPrimo-Levi-Schule wurde auch mal einerangefahren"Unsinnige Straßenraumgestaltung,Bettina,MalteWunsch nach mehr Interaktion aufSpielplätzen x Jungen Die 7 Stadtforscher Interessantes Straßenbild,Gefahrenpunkt Primo-LeviHP_5_BettinaMalte_10_Pistoriusstraße_01und _02 x Jungen Die 7 Stadtforscher Die Laderampe ist zum Klettern gut,"allerdings darf keiner da sein", Sonntagskann auf dem Parkplatz gut Hockeygespielt/ Inliner gefahren werden. DerZigarettenverkäufer stört die Jungen. Parkplatz zum Hockeyspielen sichern? HP_5A_ClaudiaDaniel_08_8 Lidl 6 JungenClaudia,Daniel, Jan


Wasser ist insbesondere im Sommer sehr Teich sauber machen, die Schülerschmutzig und stinkt, in Freistunden halten würden beim Müllsammeln auchsich aber dennoch viele Schüler hier auf helfen 1 x Jungen Elena, LexPrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9A10.9 Auswertung der FotostreifzügePistoriusstr. /Parkstr.Die Ampel auf dem Schulweg istminutenlang rot und Autos werdenbevorteiltDas Gebäude ist besprüht und verfallen:sanierungsbedürftig. Weiterhin sind mehrMülleimer in der Straße nötig.Pistoriusstr. 10-34 12Pistoriusstr. 24B(Graffiti an35 Hauswand) sieht nicht schön aus36Pistoriusstr. 140aPistoriusstr.37 /<strong>Berlin</strong>er AlleePistoriusstr.38 (Netto)39Pistoriusstr.(Brachfläche amNettomarkt)Pistoriusstr.(Zigarettenverkäufer vor dem Netto-Markt)Wichtig, da täglich genutzt. DieSchulweglänge bis zur <strong>Berlin</strong>er Alleeist gerade so in Ordnung und wirdgerade durch Unterhaltungen mitFreunden erträglich. 6 MädchenMehr Mülleimer in der Straßeaufstellen 1PL_9A_SarahDaniel_01_Pistorius10-12_01-02 6 Mädchenungepflegter Eindruck des Gebiets istauch Thema <strong>für</strong> Jugendliche O3 Graffiti anHauswand x JungenGebäude ist schäbig und kaputt. Die TürPL_9A_Sarahzum Keller ist bloß kindergroß, voll mit MüllDaniel_02_Piund Laub, schäbig Sanierungsbedarf 2 storius140 6 MädchenEs herrscht viel Verkehr, Menschen querendie Straße bei roter Ampel, Abbieger lassenPL_9A_Saraheinem bei Grün nicht durch und beimDaniel_03_PiWarten auf der Straßeninsel rasen die Verkehrsberuhigung. Größerestorius<strong>Berlin</strong>Autofahrer an einem vorbei.Verkehrsinsel? 3 er 6 Mädchenwurde mal v. Lehrern scherzhaft "Haus C"genanntStraße ist schwer zu überqueren, vieleSchüler gehen dort hin"sehr viel Müll, sehr dreckig, insgesamt eherdoof"ist fast täglich da und verkauft Zigaretten,ungutes Gefühl, dass gegenüber der Schuleillegal Zigaretten verkauft werdenSarah, DanielP.Sarah, DanielP.Steffen,LindaSarah, DanielP.Sarah, DanielP.Thalall,Magdalenasoll eigentlich während der Schulzeitnicht besucht werden Pistoriusstr. 7 MädchenBlick zumNetto vongegen_berliegStraßenüberquerung muss erleichtertenderwerden 2 Stra_enseite x Mädchen Vera, Pinardie Jungs kennen dieZigarettenverstecke des Mannes unddessen Verhaltensmuster ziemlichgenau - negativ (vor den Augen derSchüler)Pistoriusstr.(Primo-Levi-Schulhof) mehr schöne Bänke, mehr Sauberkeit 1Pistoriusstr.(Primo-Levi- HausA- Nebeneingang)ist immer verschlossen, um das Gebäudelaufen ist mühselig Verbesserung <strong>20</strong>BrachflächeamNettomarktZigarettenverkäufervordem Netto-MarktPistoriusstr.(Bildungsverein) heruntergekommen sieht nicht einladend aus, hässlich IMG_1666 Pistoriusstr. 7 MädchenPistoriusstr. /Roelckestraße(Beauty Bake) hat leider zugemacht mehr Cafés 3Philipp,ClaudiaPhilipp,ClaudiaM_dchenneben derBank x Mädchen Vera, PinarBild voneinemNebeneingang (T_r) x Mädchen Vera, PinarThalall,MagdalenaBlick aufBeauty Bakevongegen_berliegenderStra_enseite x Mädchen Vera, Pinar40 Kreuzpfuhlviele Jugendliche halten sich dort auf,Joggingstrecke, See stinkt im Sommersumpfig, sollte gereinigt werden, mankönnte einen Springbrunnen in der Mittedes Teiches installierensehr viel Verschmutzung, Boden istasphaltiert und zu hart 4bisher kein Ort zum Aufenthalt -Potential ist aber vorhanden O1, O2Blick auf denKreuzpfuhl(imHintergrundSchule) x Mädchen Vera, PinarTeichansichtundTeichzoom x JungenSteffen,Linda


Thalall,MagdalenaSarah,BettinaPrimo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7./8.KlasseChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Thomas,Maude Mahler<strong>20</strong>Bettina,MalteBettina,MalteElena, Lex,Daniel P.GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Fipp &FreiraumGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Heinz-Brandt,Klasse 7aPrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9A10.9 Auswertung der Fotostreifzügekein schöner Ort, weil es dort dreckig ist,Hunde werden dort nicht angeleint,unangenehme Menschen dort, dreckigesWasserDort kann man Tiere beobachten.Kindersind hellauf begeistert, als sie dorteinen Fischreiher sehen. Es gibt dort ein„Kifferhäuschen“.IMG_1652,IMG_1654,IMG_1655,IMG_1656 Kreuzpfuhl 7 MädchenHB_7u8_SarahBettina_09_Kreuzpfuhl Kreuzpfuhl gemischtWird tendenziell eher im Winter genutzt,Aktivitäten: auf dem See laufen, wenn erzugefroren ist 6Ideen <strong>für</strong> Sommer: Bootsverleih an einemkleinen Steg; Winter: stabile Eisfläche;Grünanlage sollte gepflegt werden, genausowie der „Tümpel“; Spielplatz direkt danebenbraucht eine Grunderneuerung4-10Jugendliche(12-16 Jahre)41Am Kreuzpfuhl(dichtbewachseneBrache + SpielundBolzplatz)Greifswalderstraße undGürtelstraße42 Tassostr.Spiel- und Bolzplatz wird kaumwahrgenommen, Kinder klettern überBauzaun und zeigen Geheimweg durch dieBüsche, "ist total schön hier", "leider liegtviel Müll rum", "ich kletter hier auch rum",umgekippter Bauzaun wird als Hüpfburgund Liege benutztGeheimer Ort, vielInteraktionsmöglichkeiten <strong>für</strong> KinderKinder hüpfen auf Steinen rum/rennen umsie herum Spielort im StraßenbildAutos parken auf dem Bürgersteig.Stattdessen solle dort eine Imbißbude sein55 Jugendliche(12-16 Jahre)HP_5_BettinaMalte_11_AmKreuzpfuhl_01bis _14 x Jungen Die 7 StadtforscherHP_5_BettinaMalte_14_GreifswalderUGürtelstr_01 bis_03 x Jungen Die 7 Stadtforscher1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)Tassostr.(Totenspielplatz)HP_5_ChristiChristin,ThomasnThomas_07Eigentlich ein schöner Spielplatz, leider zualt und morsch Erneuerung der Substanz _Totenspielpl7 atz 5 Mädchen Sleepoverähnliche Problematik wie auf demMahlerspielplatz - Jugendliche verbringendort am Wochenende den Abend. Manchmalmuss die Polizei kommen Nutzungskonflikt O6 3 Mädchen Linda, ElenaTassostraße18/19 (Spielplatz43 "Grüner Hering") ist schön Fläche unbedingt <strong>für</strong> Kinder erhaltenschön, gegen Langeweile beliebter Ort, sehrgepflegtIdee kam auf, einen Spielplatz <strong>für</strong>ältere Kinder zu konzipieren DSC_0057PL_5a_ChristinThomas_11_GrünerHering1,PL_5A_ChristinThomas_11_grünerHering2 4 Mädchen ThoniesGrünerHering 7 MädchenChristin,ThomasThalall,Magdalena


Sarah,Bettinaist verschmutzt und könnte gereinigtwerden O7 3 Mädchen Linda, ElenaHeinz-Brandt,Klasse 7aFipp &FreiraumPrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7./8.KlasseHeinz-Brandt,Klasse 7a5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 5A10.9 Auswertung der Fotostreifzüge44Goldfisch-teich(Amalienstr)ganz nett, aber Kinder halten sich dort nichtauf O5 3 Mädchen Linda, ElenaFipp_LexElenSpielplätze sind nicht nuraDaniel_02_ 1 Junge, 1Das Grafitti stört und das entscheidene einzurichten, sondern auch instand zuGrünerHerin Mädchen (8,Spielgerät ist defekt.halten 2 g.11 Jahre)Nähe zur alten Schule, damals oftSachkundeunterricht am Teich; gut zumTiere beobachten, um Teich rennen,Spielplatz, Angelspiele (vor Ort) 6Daniel K.,Amena"schön", "Kunstunterricht im Freien" Jugendliche halten sich dort auf Blick auf den8 Teich x Mädchen Vera, PinarGoldfischteicThalall,schöner Ort IMG_1637 h 7 MädchenDort gehen die Kinder sehr häufig mit ihrerLehrerin lang. Es ist sehr schön dort. kein Foto gemischtGoldfisch-teich? (Schiff-)spielplatzlangweilig, "mehr Action" (eine Drehscheibeoder eine Seilbahn) neue Spielgeräte hinzufügen 8insgesamt scheint dieser SpielplatzSpielplatz ist auch ganz ok, eher was <strong>für</strong> kein so großes Highlight zu sein,kleinere Kinder, Jungs sind schon zu groß kommt gegen den Weißenseespielplatzda<strong>für</strong>, aber insgesamt gut gepflegtnicht an45 Amalienstr auf einer kleinen Mauer balancieren erhalten und ausbauen?Es liegt viel Hundekot herum Räume sauber haltenAmalienstr(Baustelle) Kräne und Baustellen anschauen 7Amalienstr. /Parkstr.Amalienstr.(Restaurant) "zu teuer"Amalienstr. 6(Fußgängerübergang an derGrundschuleWeißensee)in der Telefonzelle nachgucken, "ob nochGeld drin ist"HP_5_ChristinThomas_08_Schiffspielplatz 5 Mädchen SleepoverSpielplatz amGoldfischteichFipp_LexElenaDaniel_07_Baustelle.1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)Christin,ThomasPhilipp,ClaudiaElena, Lex,Daniel P.Elena, Lex,Daniel P.Elena, Lex,Daniel P.Elena, Lex,Daniel P.mehr kinder- und Jugendgerechtekein FotoAngebote 9 vorhanden x Mädchen Vera, PinarGefährlich, weil die Autos hier oft schnellvorbeifahren und die Fußgänger nichtbeachten. Gefahrensituation 12 x Jungen Elena, LexGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 5AFipp &FreiraumFipp &FreiraumFipp &FreiraumFipp &FreiraumPrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9AGrundschuleamHamburgerPlatz, KlasseGoethestr."Ich sehe hier ganz oft Kinder, die in derEinfahrt von Plus spielen"Spielort im Straßenbild,Bettina,MalteGefahrenpunkt? x Jungen Die 7 Stadtforscher 46 Roelckestr.47Roelckestr.(Sportplatz)"Abends ist da Tempo 30, dann ist esruhiger und nicht so gefährlich. Am Tagtraue ich mich selten rüber"Fehlende Querungshilfen,Bettina,MalteGefahrenpunkt x Jungen Die 7 Stadtforscher wäre eine gute Spielmöglichkeit, würdenKinder gern nutzen, ist aber nicht öffentlich(hoher Zaun) 4 +5Daniel K.,Amena


Steffen,LindaClaudia,Daniel, JanSteffen,LindaSarah,BettinaClaudia,PhilippChristin,Claudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanPrimo-LeviKl. 9AGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7./8.KlasseHeinz-Brandt, 7.Klasse10.9 Auswertung der FotostreifzügeRoelckestr. /Streustr.gefährliche Überquerungssituation, dortmüsste ein Zebrastreifen seindort liegt die Heinz-Brandt-Oberschule- Gefährdung der SchülerInnen O5Bild vonKreuzung x Jungen48Roelckestr.(Georgen-Parochial-Friedhof)Der Ort wird z. T. besucht und sie könnendort amüsante Namen auf den Gräbernentdecken. 6 Jungenruhig, schön, gut zum Spazierengehen(auch mit jüngeren Geschwistern) Thema Rückzug und Ruhe O9Allee auf demFriedhof x JungenDa kann man gut einkaufen, z.B. was zumRoelckestr. (Lidl) frühstückenhäufiger Aufenthaltsort, zum Rauchengeeignet, durch Loch in der Fabrikmauerfrüher oft durchgeklettert zum Spielen undRoelckestr. Verstecken und Sprayen auf dem(Parkplatz Lidl/ Fabrikgelände, durch Anraten eines Lehrersehem.wurden die Löcher in der entsprechendenFabrikgebäude) Mauer abgedichtetHB_7u8_SarahBettina_01_Lidl Lidl gemischtParkplatzLidl/ ehem.Fabrikgebäude gemischt49 Brauhausstraße Spielflächen ganz gut, geschütz vor Autos Spielflächen erhalten 3 JungenThomas Maxim50Brauhausstr. /Heinersdorferstr.Bei der Telefonzelle ist an einer Seite dasGlas gebrochen. Dies ist aber noch imharmlosen Zustand, sodass dies nicht stört 6 JungenGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse551Brauhausstr.(Billardcenter)Brauhausstr. 47Frieda- Seidlitz-Str.Frieda- Seidlitz-Str. (Spielplatz)52 RingalleeRingallee 110,gegenüberEin Junge freut sich auf den Besuch desBillardcenters am Weltkindertag. 6 JungenHier spielen die Kinder gerneKlingelstreiche. Außerdem befindet sich inder Strasse einer Wäscherei, bei der imWinter aus einem Rohr heiße Luftherauskommt, die sogar Löffel verbiegenlässt. 6 JungenWiese sichern und besser ausstatten?Mögliches Problem: Lärm <strong>für</strong> dieAnwohner. 9Die Wiese neben den Lidl ist gut zumFussball spielen und fangen.Beim Spielplatz ist die Rutsche sehr gut, dienur am Weißen See besser ist. Allerdingswar dort einmal Bier darauf und amKlettergerüst kann man sich leicht Splitterholen. Instand halten. 10HP_5A_ClaudiaDaniel_09_FriedaSeidlitzWiese 6 JungenHP_5A_ClaudiaDaniel_10_FriedaSeidlitzSpielplatz 6 JungenEs gibt hier viele Hunde, mit denen dieJungs spielen. Einer hat sich hier aberschon einmal verlaufen. Im Gebiet befindetsich hinter einem Glascontainer einBaumarkt- Einkaufswagen. Mit dem fahrendie Jungen durch die Gegend. HP_5A_ClaudiaDaniel_16_16 Ringallee 6 JungenDas leerstehende Gebäude ist eine"Kampfbude", bei der man etwas kaputtmachen kann. Der Zugang ist dabei überdas Fenster, da Tür verschlossen ist. spannender Ort HP_5A_ClaudiaDaniel_17_l17 eer 6 JungenGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5


Claudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse55GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse510.9 Auswertung der FotostreifzügeRingallee /Rennbahnstr. 67Über den Zaun gelangt man zum Aldi-Gelände. Von dort führt eine Treppe insZigarettenlager der Zigarettenverkäufer 6 JungenRingallee (Sportplatz Hier spielen die Kinder im Verein. Auf denPlatz dürfen sie nicht mit FahrrädernHP_5A_ClaudiaDaniel_19_Rennbahnstadion fahren. Von Baumarkt- Einkaufswagen warRennbahnsta)aber nicht die Rede... Der Sportplatz wird genutzt. 19 dion 6 JungenRingallee(Gebüsch amRennbahnstadion Hier verstecken sie ihren Baumarkt-)Einkaufswagen.RingalleeClubhausDas Haus der Jungen mit Nebenhaus alsKüche und WC. Sie treffen sich dort um zuessen, trinken, den „Opa“, der sie nicht aufdem Gelände haben will, zu ärgern und zubeobachten sowie zum Faulenzen. Hinterdem Haus ist zudem eine Styroporwand, diesie zersHP_5A_ClaudBüsche haben einen vielseitigenZweck. iaDaniel_<strong>20</strong>_<strong>20</strong> Gebüsch 6 JungenDas verlassene Häuschen dient alsSpielort. Der alte Mann um die Eckestört sie einerseits, andererseits ist esauch ein Spiel (Ein Junge in seinen„Tarnklamotten“ im Gras schleichend,um nicht entdeckt zu werden). HP_5A_ClaudiaDaniel_18_18 Clubhaus 6 JungenClaudia,Daniel, JanClaudia,Daniel, JanRingalleeSchülertreff amRennbahnstadion Die Jungen gehen dort nicht hin. 6 JungenGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse553Rennbahnstr.(Verkehrsschule) Hier hatten sie ihre Fahrradprüfung. 6 JungenGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, KlasseRennbahnstr.(Hockeygelände) "Hier können wir Hockey spielen" wird genutzt. 6 JungenRennbahnstr.25, hinterKauflandDie Jungen klettern am Müllcontainerherum interessanter Ort 6 Jungen54<strong>Berlin</strong>er str. 66(Gelände Schuleam Wasserturm)HP_5A_ClaudDas Fussballfeld dort ist so groß wie einechtes. Das ist toll Der Ort wird geschätzt. iaDaniel_21_21 Wasserturm 6 JungenClaudia,Daniel, Jan55DGZ-Ring(Spielplatz DGZ-Forum)Spielplatz ist gefährlich, jetzt aberabgesperrt. "Ein paar sind hier schoneingebrochen", vor 2 Wochen wurde derSpielplatz geschlossen Spielplatz im schlechten ZustandHP_5_BettinaMalte_01_DBZ-Spielplatz_01 bis _05 x Jungen Die 7 Stadtforscher GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5DGZ-Ring(Privatweg in derNähe)"Wir müssen hier immer rüberklettern","sonst einen Riesenumweg machen",Privatweg ist von einer Seite geschlossen,führt aber zum Bolzplatz Wegsperre <strong>für</strong> KinderHP_5_BettinaMalte_03_Privatweg x Jungen Die 7 Stadtforscher


GrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Primo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7.KlassePrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5AFipp &FreiraumPrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5AFipp &Freiraum10.9 Auswertung der FotostreifzügeDGZ- Ring,nebenKleingärtenHamburg(Spielplatz EckeWigandstaler Str.)56 <strong>Berlin</strong>er AlleeDies ist der einzige Ort im Gebiet, der eineWasserpumpe hat. Mit der wird ausgiebiggespielt (Staudämme). Auch ist der Ort zumfangen spielen und (auf die Dächer) kletterngut. Dies ist mit Abstand der besteSpielplatz.zentral, gute Verkehrsanbindung, genugLäden zum Einkaufen, jedoch laut undungemütlichDer Spielplatz ist bei den Jungen sehrbeliebt. 23HP_5A_ClaudiaDaniel_23_Wasserspielplatz 6 JungenDSC_00569 <strong>Berlin</strong>er Allee 7 MädchenClaudia,Daniel, JanThalall,MagdalenaNeuer und interessanter Einzelhandel, "fastSehenswürdigkeit des Kiezes", "Ich gehe hiergerne lang", "hier ist Leben", "Ist ja klar,dass es an Hauptstraßen laut ist" Gewerbe attraktiv <strong>für</strong> Jugendliche <strong>Berlin</strong>er Allee Pameto Malte, Micha<strong>Berlin</strong>er Allee /Indira- Gandhi-Str. (Ampel der57 Tramstation) Die Grünphase ist zu kurz. neue Ampelschaltung 6 Mädchen585960<strong>Berlin</strong>er Alleezw. WeißenseeundAlbertinenstr.Müll in den Büschen und auf dem Wegsowie eine noch glimmende Zigarette imPL_9A_SarahDaniel_04_BeMülleimer Maßnahmen zur Sauberkeit nötig. 4rlinerMuell 6 MädchenFipp_LexElen 1 Junge, 1aDaniel_03_L Mädchen (8,aden 11 Jahre)Der Modelleisenbahnladen und<strong>Berlin</strong>er Allee 18 Münzsammelladen begeistern 3Die Apotheke ist im schlechten Zustand.<strong>Berlin</strong>er Allee Dabei hat dieses einen Denkmalwert und107sollte saniert werden. Sanierungsbedarf 6 Mädchen<strong>Berlin</strong>er Allee125/123<strong>Berlin</strong>er Allee148<strong>Berlin</strong>er Allee /Buschallee<strong>Berlin</strong>er Allee(Weg zwischen B.und Hansastr ?Spielplatz)<strong>Berlin</strong>er Allee(Weg zwischen B.und Hansastr ?Geheimversteckund Pfad)<strong>Berlin</strong>er Allee(Weg zurHansastr.)<strong>Berlin</strong>er Allee(ÜbergangTassostraße zuMahlerstraße)Eine mit Plakaten beklebte, schäbige Wanddes Hauses stört. Die Kinder stellen sich dieFrage, ob das Gebäude unterDenkmalschutz steht. Die Störung desGebäudes ist umstritten. Sanierungsbedarf 6 MädchenDas Gebäude hat kaputte Fenster und istbeschmiert Sanierungsbedarf 7Die Ampelschaltung ist zu knapp und dieMittelinsel ist unsicher: Autos fahrenbesonders schnell an einem vorbei, um dienächste Ampel bei Gelb zu schaffen.PL_9A_SarahDaniel_07_<strong>Berlin</strong>er148 6 MädchenLängere Grünphase. NeueAmpelschaltung in Verknüpfung mitnachfolgenden Ampeln nötig. 6 MädchenDer Ort bietet eine Drehscheibe und eineWippe. Bei letzteren stellt sich ein Kind indie Mitte und wippt hin und her. Über einenkleinen Pfad, den eine Externe wie einenGeheimpfad empfindet, gelangen die Kinderzu einem Kletterbaum sichern 10Ein Baum mit langen Zweigen kann zumfangen, zelten, verstecken genutzt werden.Jedes Mädchen hat seinen "eigenen" Baum,welcher bekletterbar ist und als schönempfunden wird. Nicht schön ist dagegendie Vermüllung. sichern und rein halten 9PL_9A_SarahDaniel_10_Hansa<strong>Berlin</strong>erSpielort_01-03 6 MädchenPL_9A_SarahDaniel_09_Hansa<strong>Berlin</strong>erPfad_01-03 6 MädchenDer Weg ist schön gestaltet und bietetVersteckmöglichkeiten sichern 6 Mädchenauf Fahrtseite Richtung Südwesten fehlteine Ampel, ansonsten keineÜberquerungsprobleme Übergangsmöglichkeiten verbessern 4 Mädchen ThoniesAmpel fehlt Ampel nötig? 1Fipp_LexElenaDaniel_01_<strong>Berlin</strong>erquerung1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Elena, Lex,Daniel P.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Christin,ThomasElena, Lex,Daniel P.


Primo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5A10.9 Auswertung der Fotostreifzüge6162<strong>Berlin</strong>er Allee(ÜbergangAntonplatz Südzu Nord)zu lange Wartezeiten an der Ampel,Schaltung ist blöd, wird Ampel <strong>für</strong>Fußgänger grün wird auch Ampel <strong>für</strong>Autofahrer aus der Langhansstraßekommend grün (Gefahr des Überfahrens)<strong>Berlin</strong>er Allee(Bäcker„Bacca“,kurz vorAntonplatz regelmäßige Versorgung beim Bäcker<strong>Berlin</strong>er Allee(Kulturhaus"Peter Edel")<strong>Berlin</strong>er Allee(Jannys Eis)Indira- Gandhi-Str. 13363 Sulzfelderstr.Broden-bacherWeg 31(Grundschule im64 Moselviertel)Buschallee 23(vor der Brillat-65 Savarin- Schule)Buschallee /Hansastr.66 AmpelschaltungHansastr. 180(Altes KinderundSäuglingskranken67 haus)Hansastr.(Ampel)Hansastr. (WegOrankesee)Hansastr.(Kletterbaum beider Straße, amWeg zumOrankesee)68 OrankeseeAmpelschaltung verbessern(Tiefbauamt?) 4 Mädchen Thonies"günstig und gut" 16"wurde geschlossen", "es gab dort immerkulturelle Veranstaltungen; Tanzgruppen,EingangTheaterkurse" Potenzial 14"gutes Eis", "Man trifft sich dort mitFreunden 15Das Gebäude ist kaputt und verfallen:"Hoffentlich wird es abgerissen". Verweis aufbenachbarte bereits abgerissene Baulücke Sanierungsbedarf 6 MädchenDer Weg parallel zur Straße ist ruhig undschön und es befindet sich in der Nähe einschönes Haus. Ein Kind, welches in derNähe wohnt, mag den Ort nicht: der Weg seizu schmal Erhalten und sichern 6 MädchenDie Wiese ist schön zum spielen und kann,wenn die Tür offen ist, auch nachmittagsgenutzt werden.Schulgelände. Öffnung am Nachmittagermöglichen. 6 MädchenDie Nähe zur Tram und das Grün vor derSchule wird geschätzt. Dagegen wird an der Aufwertung des Schulgeländes derSchule (Primo- Levi) bemängelt, dass vor der Primo Levi in der Pistoriusstr. ist nötigTür bloß Beton ist.(Grün vor der Schule). 6 MädchenDie Grünphase ist zu kurz, die Rotphase zulang: Autos werden bevorteiltDas Gebäude ist verfallen und verwildert, eswird als "Horrorhaus" bezeichnet, welchesangsteinflössend sei, niemand spielt dort.Eine Umnutzung zum Kletter- oderGruselhaus wäre denkbar.Längere Grünphase und kürzereRotphase nötig. 6 MädchenUmnutzung? Die Internetrechercheergibt, dass das Gebäude zumindestvon Graffiti- Sprayern genutzt wird. 11Christin,ThomasDaniel K.,AmenaSchriftzugvom Bacca x Mädchen Vera, PinarKulturhaus x Mädchen Vera, PinarBlick aufJannys Eisvongegen_ber x Mädchen Vera, PinarPL_9A_SarahDaniel_11_Kinderkrankenhs 6 MädchenDie Ampel hat ein starkes Grünlicht, gutsichtbar. Best practice Ampellicht 6 MädchenEs gibt zu wenige Mülleimer und der Belagdes Weges ist zu steinig Mehr Mülleimer, weniger Steine 6 MädchenDer Kletterbaum ist ein Favorit bei denKindern. Allerdings stört der Müll unterdem Baum. sichern & säubern 13Der Strand und die Natur wird geschätzt.Man könne auch im Freibad schwimmen,allerdings befänden sich im See Blutegel.Die Kinder empfinden Ort wie einNaturschutzgebiet und diskutieren, ob dieanwesenden Angler überhaupt dort angelndürfen. sichern 12PL_9A_SarahDaniel_13_OrankeseeHansaBaum 6 MädchenPL_9A_SarahDaniel_12_Orankesee_01-02 6 MädchenSarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.


Philipp,ClaudiaPhilipp,ClaudiaPhilipp,ClaudiaSarah, DanielP.Sarah, DanielP.Sarah, DanielP.Primo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 5APrimo-LeviKl. 9A10.9 Auswertung der FotostreifzügeOrankeseeStrandbadOrankesee(Spielplatz)Orankesee(Peitschenland)Oranke-strandGartenstr.(Tümpel in der69 Nähe)Gartenstr.(Kreuzung in dieWegener Str.baden und spielen ist dort toll, im Sommersind die Jungs fast täglich dort, Wasser zumBaden ok, schöne Ruschte dort"cooler Spielplatz", Jungs sind oft zumKartenspielen dort, liegt sehr nahe amOrankestrandbaddas ist das "Peitschenland", super zumKlettern, Höhlen bauen, Verstecken, Müllz.T. gut als Baumateriel, in den Bauruinenkann man super klettern, geheimer Ort, dasollen nicht alle hin kommen, sind sehrhäufig da zum spielender Aufenthaltsort im Sommer, Kindersind fast täglich dort zum spielen undbaden, gehen alleine in diese Gegend,das zeigt, wie mobil die Kinder sind,ihr persönlicher Bewegungsradiusgeht weit über unser Plangebiethinausweniger die Spielgeräte selbst sindinteressant, sondern mehr dieSitzgelegenheiten und die verwilderteUmgebunggeheimer Spielort der Jungs, in derNähe des Spielplatzes, soll nicht näherlokalisiert werden, da sie Angst haben,der Ort wird zu bekannt, verwilderteGrünanlage mit Bauruinen, vieleKletterbäume, Müll als Baumaterial<strong>für</strong> Höhlen etc., sehr verstecktOrankeseeStrandbadOrankesee"Spielplatz"OrankeseePeitschenlandDie Wiese eignet sich zum Ball spielen undder Weg wurde <strong>für</strong> Radtouren genutzt.Allerdings würde nachts dort kein Kindlanggehen. Beleuchtung? 6 MädchenDer Tümpel wird als sehr schön empfunden.Dieser darf allerdings nicht betreten werdenund ist umzäunt, da dies ein Biotop ist. DieTiefe des Tümpels (1,2m) wird unterschätztAufgefallen bei der Begehung: Kinder bzw.Auto wurde fast nicht gesehen.Konflikt Kinderfreundlichkeit vs.Naturschutz 14PL_9A_SarahDaniel_14_Hansa<strong>Berlin</strong>erWeg 6 MädchenDie zugeparkte Straße istunübersichtlich. 6 Mädchen7071727374Börnestr. /Charlottenburger Werbeplakat stört, zu groß, nicht schön,Str. (Werbeplakat)Börnestr. /Langhansstr.Behaimstr. 48(Hinterhof)Behaimstr. /Langhansstr.überflüssig WerbeplakatKreuzunginsgesamt sind dies mit dieBöhmestr.es gelten dieselben Voraussetzungen wie <strong>für</strong> schlimmsten Kreuzungen in den/Langhansstdie andere Kreuzung zuvorAugen der Kinderr.spannender Hinterhof, irgendwie hässlich,Lust mit dem Boot dort zu fahren, ist privat,also darf man da nicht hingefährliche, unübersichtliche Kreuzung,Angst, über die Straße zu gehen, durch dieStraßenbahn noch unübersichtlicher undenger, man muss sehr weit auf die Straßezu gehen, um die Straße genügend einsehen insgesamt sind dies mit diezu können, laut, Autos fahren nicht die schlimmsten Kreuzungen in denverlangtenAugen der KinderBehaimstr. /Langhansstr.(Eiscafé Surprise) altmodischer Laden, leckeres Eis O4Woelckpromenade(Brachfläche ander Primo-Levi-Turnhalle)spannende Fläche, wo man toll toben undklettern kann, könnte man deutlich bessernutzen, z.b. mit schönem Spielplatz oderPark, etc. Warum ist das Geländeabgesperrt?könnte als Liegewiese genutzt werden Potenzialfläche 7HinterhofBehaimstr. IKreuzungBehaimstr./Langhansstr.drei Jungsmit Eis x JungenBrachflächean derTurnhallePhilipp,ClaudiaPhilipp,ClaudiaPhilipp,ClaudiaPhilipp,ClaudiaSteffen,LindaPhilipp,ClaudiaBlick aufBrache mitZaun imHintergrundHaus x Mädchen Vera, Pinar


10.9 Auswertung der FotostreifzügeWoelckpromenade(Turnhalle derPrimo-Levi-Schule)Woelckpromenade(Primo-Levi HausB)schade, dass die Fläche schon so langeungenutzt ist. liegt schon seit einigen Jahren brach IMG_1649 Sporthalle 7 MädchenVorschlag von Jugendlichen, was man mitder Brachfläche machen könnte:Fußballplatz; Wohnbebauung; ParkplatzGraffiti-Aktion gefällt, Wärter sindanscheinend überlastet und nur amNachmittag da.gut dass die Halle bunt gestaltet ist, jedochwär es schöner wenn es keine GrafittiswärenDort spielt ein Junge gerne Baskettball. Esfehlt ihm aber ein Getränkeladen.Belebung der Fläche; effektiveNutzung 8Wärtersituation sollte geklärt werden,vll. die Schule direkt daraufansprechen? x Jungen Elena, Lexnach Schulschluß gibt es keineVeranstaltungen dort, da es keineHallenwärter gibtSichern und Möglichkeiten zurErfrischung schaffen.IMG_1644,IMG_1645 Sporthalle 7 MädchenBlick aufzu wenig Fahrradständer, keine Bänke,Eing_ngeNebeneingänge sind verschlossen 5"pupsrosa Wand", Schulhof ist "doof" Schulhof freundlicher gestalten 675 Mahlerstr.76Mahlerstr. 28-32(Spielplatz /Spielstraße)"Ich kann auf Gehwegplatten besser Rollerfahren als auf Pflaster", Jugendclub ist doof,weil da immer die Großen sind, ist auchlangweilig, Schach- und Mühlefeld aufStraße wird nicht genutzt, "weil ich nichtweiß, wo es die Figuren gibt"Jugendclub mit fehlender Akzeptanz,da<strong>für</strong> Spielmöglichkeit auf der Straße,muss aber besser anKinder/Jugendliche kommuniziertwerdenEin Junge klettert über einen Elektrokasten 4kaputtes Netz am Basketballkorb,Tischtennis spielen, Karussel (Spielgerät) Netz des Basketballkorbes erneuern,kann sogar von Rollstuhlfahrern genutzt Spielstraße/-platz erhalten/sichernwerden, Balancieren (z.B. auf Mauern) <strong>für</strong> Kinder, eine weitere Schaukel alsmacht SpaßWunsch 2"ist toll", "tolle Spielgeräte", "das machtSpaß hier", "kenne das hier gar nicht", "hierwird immer wieder gesprayt, obwohl allesneu gemacht wurde", "Bank hatKeramikfiguren, die von meinerGrundschule gemacht wurden und wurdendann beschmiert"Bis auf eines der Mädchen sind die Kindersehr oft hier um zu schaukeln etc. undFreunde zu treffen. Früher war es ein"Saufspielplatz", jetzt ist häufiger die Polizeida.Treffpunkt auch <strong>für</strong> Jugendliche,insbesondere abends: zumrauchen/trinken/kiffen, kein guter OrtGute Aufenthaltsqualität,Beschmutzung von Spielgeräten,dadurch teilweise erschwerteIdentifikation mit dem GebietHB_7u8_SarahBettina_06_Mahlerspielplatz_01;HB_7u8_SarahBettina_06_Mahlerspielplatz_02;HB_7u8_SarahBettina_06_Mahlerspielplatz_03;HB_7u8_SarahBettina_06_Mahlerspielplatz_04Thalall, Primo-LeviMagdalena Kl. 9AChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Thalall,MagdalenaPrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9A4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel MaximHaus B x Mädchen Vera, PinarBlick aufleerenSchulhof x Mädchen Vera, Pinar4-10Jugendliche(12-16 Jahre)Primo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9AChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Woelckpromenade/Paul-Oestricht-Str. (Sportplatznahe Primo-Levi-Schule) Mehr von solchen Sportplätzen 7MahlerstraßePameto Malte, Micha Maxim_Vera 4 Jungen (8,KlasseDaniel_04_M 11, 12, 13ahlerstr Jahre) Vera, Daniel MaximPL_5A_ChristinThomas_02_SpielplatzMahlerstraße 4 Mädchen ThoniesChristin,ThomasSpielplatzMahlerstraßePameto Malte, MichaMahlerspielplatzgemischtSarah,Bettinasind Spielplätze so kaputt, weilJugendliche dort Parties feiern? Esfehlt an Plätzen speziell <strong>für</strong>Jugendliche O3 3 Mädchen Linda, ElenaPrimo-LeviKl. 5AHeinz-Brandt, 7.KlasseHeinz-Brandt, 7./8.KlasseHeinz-Brandt,Klasse 7a


Daniel K.,AmenaPrimo-LeviKl. 5AHeinz-Brandt,Klasse 7a10.9 Auswertung der Fotostreifzügeschöner Spielplatz, kann man gutabhängen, Spielgeräte werden z.T: auch vonden Jugendlichen genutzt, hinterer Teil istdie "Kifferecke", eigentlich keine Problememit Erwachsenen oder Älteren auf diesemSpielplatzDie Kinder nutzen das Karussel und diegroße Liege- Schaukel. AnkommendeMädchen wollen auch schaukeln, aber sietrauen sich nicht die Jungen zu fragen.Weiterhin berichten die Jungen vonJugendlichen, die Ärger machen.Der Spielplatz ist relativ beliebt, aberdie Baustelle nebenan istattraktiver.Weiterhin stellt sich dieFrage, wie verhindert werden kann,dass Mädchen benachteiligtwerden.Die Baustelle sollte keinenöffentlichen Raum beanspruchen.SpielplatzMahlerstr. gemischtClaudia,PhilippHeinz-Brandt, 7.Klasse4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maximlangweilig, aber trotzdem Aufenthaltsort vonden Jugendlichen; Graffiti sehen nichtschön aus und geben schlechtes Bild ab"langweilig", aber trotzdem Aufenthaltsortvon den Jugendlichen; Graffiti sehen nichtschön aus und geben schlechtes Bild abVorschlag <strong>für</strong> attraktivere Gestaltung:Holzhaus mit Wind- und teilweiseSichtschutz (z.B. Pflanzen) 1.2Vorschlag <strong>für</strong> attraktivere Gestaltung:Holzhaus mit Wind- und teilweiseSichtschutz (z.B. Pflanzen) 1, 24-10Jugendliche(12-16 Jahre)Christin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>5 Jugendliche(12-16 Jahre) Mahler<strong>20</strong>Mahlerstr. 9(Hinterhof ,Zugang über77 Bizetstraße 35)Mahlerstr. /Meyerbeerstr.78 (Kiosk)Schaukeln dort gerne ("Doppelschaukel"), Hinterhöfe sind ebenso wichtigePL_5A_ChristinThomas_03"Man kann hier Basketball spielen-Mist, das Spielorte, Zugänglichkeit <strong>für</strong>_HinterhofMawar die gelbe Tonne."Nichtbewohner erhalten 3 hlerstraße9 4 Mädchen ThoniesChristin,ThomasKinder und Jugendliche bekommen hierangeblich problemlos Zigaretten O4 3 Mädchen Linda, ElenaPL_5a_ChristinThomas_08_Max-Steinke-Straße 4 Mädchen ThoniesMax-Steinke- 79 StraßeSchmierereien sind nicht schön (Taxistand,Türen vom Kino, Gebäudefassaden,…), Bewacher aufstellen, die aufpassen evtl. legale Sprayerflächen einrichten,um dem entgegen zu wirkenCharlottenburgerStraße "Graffiti an den Wänden ist doof" Graffiti muss weg 3 JungenCharlottenburgerStr.16/17 (Penny80 (Discounter)81Charlottenburgerstr.116(„Hall of Fame“abgeschlosseneFläche hinter derJugendeinrichtungMaximCharlottenburgerStr. 117(neben derJugendeinrichtungMaxim)CharlottenburgerStr. 118(SportplatzTheresienschule)man erkennt nicht, dass dort ein Penny-Supermarkt istSchild muss vergrößert werden,auffälliger werden 4 Mädchen Thoniesnur durch eine Lücke im Zaun erreichbar;illegale Sprayerwände, Wunsch: daraus einelegale Sprayerfläche machen 5Sportplatz ist „cool“; wird nicht wirklichgenutzt, ist aber <strong>für</strong> die Öffentlichkeitgeschlossen; Jugendliche klettern über denZaun um dort zu spielen; Wunsch: MehrFußballplätze 4Gut zum Skateboard fahren, Fussball,Tischtennis spielen. Ort wird nicht oftgenutztDie Kinder gehen über den Zaun zumSportplatz, er wird sporadisch genutzt.4-10Jugendliche(12-16 Jahre)4-10Jugendliche(12-16 Jahre)Christin, Primo-LeviThomas Kl. 5AChristin,Thomas MaximChristin,ThomasPrimo-LeviKl. 5AChristin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Christin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maxim82 Mirbachplatzlegale Graffitis auf/an Hauswänden sin cool 3Turm schön, Glockengeläut, liegt inWohnnähe, aber kein Aufenthalt, nurQuerung 2 + 34-10Jugendliche(12-16 Jahre)Christin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Primo-LeviKl. 5A


Primo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9A10.9 Auswertung der FotostreifzügeKirche müsste nicht renoviert werden,Planung mit Glasanbau stößt aufAblehnung. Das Café gegenüber der Ruineist im Sommer sehr gut besucht.Platz gut so wie er ist, vll. mehr"Werbung" da<strong>für</strong> machen x Jungen Elena, Lexschöner Ort, jedoch bei Nacht etwasGruseligIMG_1671,IMG_1675,IMG_1674 Mirbachplatz 7 MädchenThalall,Magdalena8384Mirbachplatz Nicht gut, fehlt Zebrasteifen 2 Jungen The Gays Jonas, Gerritnur Bild vonder KricheMirbachplatzam(Restaurant eines der wenigen guten Restaurants inMirbachplatz"Mirbach") Weißensee, der Platz ist schön 19 vorhanden x Mädchen Vera, PinarLehderstr.(Industriebrache)Caligariplatz(Brotfabrik)sehr interessant, würden gernereinschauen, ist aber verschlossenProgrammkino, nicht sehr attraktiv <strong>für</strong>JugendlicheJunge vorIndustriewand x Jungengroßes Potential - Öffnung <strong>für</strong> Kinder& Jugendliche zu Freizeitzwecken O6Dialog mit BetreiberInnen vonKultureinrichtungen im Gebietnützlich? O7 Brotfabrik x JungenZugewucherter Zustand wird erstMagdalenabemängelt, dan aber <strong>für</strong> vorteilhaftSolonplatz 85 (Spielplatz) befunden ,weil es keine direkte Einsicht vonder Straße gibt. Klettergerüst kommt gut an. Kommt gut an 8 x Jungen Elena, LexParkstr. 14(Kunsthaus derThalall,86 Schule) geschlossen, weil es baufällig ist Parkstr. 14 7 MädchenParkstr. 16(ehem.Jugendzentrum)87 Gounodstr.Fassade war früher bunt gestaltet, dannwurde alles wieder weiß gestrichen und dasZentrum wurde geschlossen IMG_1633 Parkstr. 16 7 Mädchen"Alte Gebäude sind gut, weil sie günstigeWohnungen haben, sehen aber hässlichaus, der Spielplatz ist ein Babyspielplatz"Schlechtes Straßenerscheinungsbild,fehlendes Angebot <strong>für</strong> JugendlicheSteffen,LindaSteffen,LindaThalall,MagdalenaGounodstraßePameto Malte, MichaFehlende Kletter-Daniel P."Altes Schulheizwerk kann abgerissen /Abenteuermöglichkeiten im Gebiet,werden", "ist cool, weil es alt ist", "man kann Heizwerk wird zu Sporthalle umgebaut88 Smetanastr. reingehen und klettern", "Hunde-WC ist super", Bolzplatz wird öfters genutzt", "Schülerclub hat nie richtig offen","Spielplatz ist cool, aber SpielplatzMahlerstr. Ist cund war mit Stacheldraht geschützt,Bolzplatz wird gut angenommen,Schülerclub hingegen wegen unklarerÖffnungszeiten kein Anlaufpunkt <strong>für</strong>Kinder/JugendlicheSmetanastraßePameto Malte, MichaSmetanastr. 27Fipp_LexElen 1 Junge, 1(FörderschuleaDaniel_04_S Mädchen (8,Elena, Lex,Schulhof) durch das Rohr auf dem Schulhof laufen erhalten und ausbauen? 4 chulhof 11 Jahre)89 Lindenallee90Arnold-Schönberg-PlatzStreustr.91 (Gewerbegebiet)Borodinstr. /Meyerbeerstr.(Spielplatz92 )"Hier habe ich mit meiner Schule eine Wandbemalt, die wurde hinterher abervollgesprayt""Der Innenhof ist voll schön", "einer derschönsten Orte", "Ecke ist ruhig undschalldicht"insgesamt keine schöne Straße, langweilig,farblose und ungenutzte Häuser, Graffitisund Müll stören,Straßenverschmutzung, dadurcherschwerte Gebietsidentifikation Lindenallee Pameto Malte, MichaArnold-Schönberg-Platz Pameto Malte, Michapositive Resonanz auf Begrünung undLärmschutzlaut Aussage dieser Jugendlichen sindGraffitis von den Jugendlichen auchnicht überall gewollt- sie stören sichauch daranGewerbegebiet Streustraße gemischtClaudia,PhilippSpielplatz zwar schön, aber eher "was <strong>für</strong>Kleinkinder" 1 Junge SteffenHeinz-Brandt, 7./8.KlassePrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9APrimo-LeviKl. 9AHeinz-Brandt, 7.KlasseHeinz-Brandt, 7.KlasseFipp &FreiraumHeinz-Brandt, 7.KlasseHeinz-Brandt, 7.KlasseHeinz-Brandt, 7.KlasseFipp &Freiraum


Claudia,PhilippGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Heinz-Brandt, 7.KlasseGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse5Heinz-Brandt,Klasse 7a10.9 Auswertung der Fotostreifzüge93 Schule: Heinz-Brandtunansehnliches Gebäude(Schulhof)"wie ein Knast", nicht schön, keineSpielgeräte, fehlende Raucherecke, zu wenigSitzgelegenheitenSchulhofHeinz-Brandt-OS gemischt3 Mädchen Lex, PhilippClaudia,Philipp94Schule:Hamburger Platz"Die Schule beginnt zu früh und nervt",Lernen aber wichtig. Die Kinder kommenmit dem Auto, Fahrrad In Begleitung derEltern) oder zu Fuß zur Schule.Ein Junge spielt gerne aurf dem Geländeund klettert da<strong>für</strong> über dem Zaun.Allerdings kann er nur dorthin, wenn dieSchule bereits geschloßen ist, da er sonstweggeschickt wird.HP_5A_ClaudDie Strassen sind zu unsicher, umalleine Fahrrad zu fahren. iaDaniel_01_1 Schule 6 JungenDas Gelände ist zu öffnen und derZugang ist zu erlauben.Claudia,Daniel, JanGrundschuleamHamburgerPlatz, Klasse54 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel MaximSchule:95 Theresien-schule keinerlei Kontakt zu diesen SchülernSchule: Klax-Grund-schuleInnenhof(Langhansstraße96 74)legen aber auch keinen Wert aufgrößere Zusammenarbeit gemischtSpielplatz ganz toll, leider nicht alleSpielflächen zugänglich, weil sie teilweiseprivat sind Spielflächen öffnen 3 JungenHeinz-Brandt, 7.KlasseChristin,Thomas MaximJugendeinrichtungen97 JugendeinrichtungFreiraum(Mädchentreff,Mahlerstr. 4)HP_5_ChrsitinThomas_06_Mädchentreff 5 Mädchen Sleepoverist schön, gibt viele AG's, leider gibt eskeinen Jungstreff einen Jungstreff eröffnen 6super! Nur <strong>für</strong> Mädchen. Es gibt vieleinteressante Angebote und Aktionen.Mädchen fühlen sich dort wohl Zusammenarbeit anstreben? O1 3 Mädchen Linda, Elena9899JugendeinrichtungMahler gehen sie nicht mehr so oft hin, weil es dortDort waren die Kinder früher häufig. Jetzt<strong>20</strong> (Mahlerstr. <strong>20</strong>)JugendeinrichtungFiPP-Nische undJuventus (beideMahlerstr.)"langweilig" geworden ist. Der Jugendclub ist ab 14 Jahren. Daherkein Foto gemischtdürfen die Kinder nicht rein. DieAltersgrenze stört, da jüngere Geschwisternicht mitgebracht werden können.Gleichzeitig haben die Kinder Konflikte mit Altersgrenze überdenken, bzw.Besuchern der Einrichtung.Angebote <strong>für</strong> Lückekinder ausweiten?Sarah,BettinaHeinz-Brandt, 7./8.Klasse4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel MaximFiPP-Nische ist eher <strong>für</strong> Jüngere geeignet, esgibt dort viele Möglichkeiten. Juventus istgut zum "chillen", Zutritt ab 14 Jahre s.o. O2 3 Mädchen Linda, ElenaFipp ist das Gegenteil vom Hof 23. Dort istes "so ordentlich wie zuhause". Das störtund so darf auch nicht an die Wandgekritzelt werden. Es gibt einenHausaufgabenraum.Die Kinder- und Jugendeinrichtungenhaben ein unterschiedliches Profil undergänzen einander. 3Maxim_VeraDaniel_03_FippHeinz-Brandt,Klasse 7a4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maxim


Ortsnr. Ortsname Aussagen der Kinder/Jugendl. wichtigste Infos <strong>für</strong> uns Fotonr Klarname Geschlecht Gruppenname Betreuer Schule/Kl.GrundschuleamHamburgerClaudia, Platz, KlasseDaniel, Jan 5Christin,ThomasSarah,BettinaElena, Lex,Daniel P.Primo-LeviKl. 5AHinterhofspielplätzeHeinz-Brandt, 7./8.KlasseFipp &Freiraum10.9 Auswertung der FotostreifzügeJugendeinrichtungHof 23(Langhansstr. 23)JugendeinrichtungMaxim(Charlottenburger100 Str. 117)JungedeinrichtungPegasus(Max-Steinke-Str.33)Die Kinder sind nicht oft hier. Der Ort seidreckig und zugemüllt, wie in einerKonzerthalle. Als wir ankommen, sind sieüberrascht: Die Wände sind nicht mehrdreckig und der Konzertsaal ist nun bunter.Die Kinder sind relativ schlecht überdie anderen Einrichtungen informiertund haben Vorurteile. 1Der Ort ist nicht komplett verdreckt undnicht so ordentlich wie zuhause (gut), schön Kinder- und Jugendeinrichtungenwäre ein großer Boxsack. Bogenschießen sollten gewisse Freiheiten <strong>für</strong> diesollte öfter stattfinden.Kinder bieten."Club ist schlecht, die Leute stressen"; hierhalten sich Jugendliche zwischen 13 und 14auf; „Unruhestifter“ 2Maxim_VeraDaniel_01_Hof234 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maxim4 Jungen (8,11, 12, 13Jahre) Vera, Daniel Maxim4-10Jugendliche(12-16 Jahre)Christin,Dennis(Streetworker) Mahler<strong>20</strong>Allgemein:Diese sind langweilig, <strong>für</strong> kleinere Kinderund oft nur mit Schaukel und kleinerRutsche ausgestattet. Hinterhöfe sind verbesserungswürdig 6 Jungenüberall (alleStraßen)zu wenig Mülleimer, zu viele Kippen/Müllliegen auf den Straßen, zu viel Hundekotmehr Mülleimer im Straßenraumintegrieren, Hundestationen/-kloseinrichtenPL_5a_ChristinThomas_10_überallMüll 4 Mädchen ThoniesStadtteilWeißenseeSchulwegEin Mädchen findet Weißensee viel besserals Reinickendorf (wo sie wohnt), weil dort"nicht so viele Ausländer" sind.Ein Junge aus dem Wedding wurde vonseinen Eltern auf die H.-Brand OSgeschickt, weil dort "weniger Ausländer"seien. kein Foto gemischtZur Schule fahren die Kinder mit derStraßenbahn oder dem Fahrrad.1 Junge, 1Mädchen (8,11 Jahre)


10.10 Methoden der Beteiligung von Kindern- undJugendlichenPhase BestandserhebungZiel und ErgebnisseFür die Vorbereitung der ersten außen-aktiven Phase <strong>Spielleitplanung</strong>, die Erhebungvon Kinder- und Jungendsichtweisen, wurden mögliche Methoden gesammelt sowie aufihre Anwendbarkeit und Verwertbarkeit <strong>für</strong> das Projekt überprüft.Dargestellt werden die Ergebnisse <strong>für</strong> jede Methode in Form einer Kurzübersicht.Die Methodendarstellungen haben einen vergleichbaren Aufbau.Weitere Schritte in den nächsten SitzungenNach der Darstellung aller Methoden wurden im Projekt durch Diskussion geeigneteMethoden ausgewählt, die im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong> durch das Projektangewendet wurden (Fragebogen und Streifzüge).Übersicht über die MethodenFolgenden Methoden wurden bearbeitet:1. Beobachtung2. Fragebogen3. Stadtteil á la carte4. Fotosafari5. Kleb dir deine Meinung6. Wahrnehmungsspiel7. Interviewstreifzug8. Mental Map/Stadtplanzeichnen9. Tagesablauf schreiben10. Klagemauer302


Methodenname: BeobachtungDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandZiel- Erforschung unbewusster Verhaltensweisen,soziale Interaktionen im Zeitablauf,räumlicheund atmosphärische Eigenschaftender Situation, Ergründung sowohl verbaler alsauch visueller SinneseindrückeBeispiel- Arbeits- und Führungsstil von Politikern,Machtverhältnisse innerhalb einer Partei odereines UnternehmensAnforderungen an die Zielgruppe- KeineAnforderungen an die Durchführenden- Wissen Kontextwissen erforderlich, um nichteindeutig interpretierbare Sinneseindrücke zudeuten- Fähigkeiten Eindrücke je nach Forschungsfragevoneinander abgrenzen, also Relevantes vonIrrelevantem trennen.- Hohe kognitive AufnahmefähigkeitFormen- Teilnehmende Beobachtung – Beobachterübernimmt eine definierte Rolle im sozialenFeld. Diese kann aktiv (offene Beobachtung)oderpassiv (verdeckte Beobachtung) sein.- Nichtteilnehmende Beobachtung – Beobachtergreift nicht in das Feld ein (offene Beobachtung)oder nimmt nicht an den Interaktionen desFeldes (verdeckte Beobachtung) teil.Aufwand- Sehr zeitaufwändig (Vorbereitung undNachbereitung)Vor- und Nachteile der MethodeErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile- Offenheit <strong>für</strong> alle potentiellen Eindrücke,verschiedene Aspekte einer beobachteten- Situation können erfasst werdenNachteile- Reaktivitat – Forscher kann die Beobachtetendurch sein Verhalten beeinflussen, wenn sie- wissen, dass sie beobachtet werden- Going native – zu starke Identifikation desForschers mit den Beobachteten- Mangelnde Sinndeutungskompetenz (z.B. durchungenügendes Vorwissen)- Selektive Wahrnehmung- Normativität- Perspektivität, verzerrte Wahrnehmung(erwartete) Ergebnisse- Aufschluss zu Interaktionsmustern,Regelmäßigkeiten von Handeln und- Interaktionen, Erkennen von Wiederholungen,Erkenntnisse über die sozial geformte UmweltWie Weiterarbeit mit den Ergebnissen- Optimierung der Interaktionen (z.B. bessererUmgangmit Mitarbeitern oder Angestellten) ,Verbesserung der sozial geformten UmweltMethode kombinierbar mit:- Befragung303


Methodenname: FragebogenDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandKurzbeschreibung:- Fragebögen und Stifte (darauf zu achten, dassdie Fragebögen nicht manipulativ sind)- Computerprogramm zur Auswertung werdenbenötigt- mit den Kindern an den Ort (Spielplatz, -gelände,-fläche) gehen und besichtigen, Überblickschaffen- Kindern erläutern worum es geht, was gemachtwird- Austeilen der Fragebögen,- Ort und Zeit ausmachen bis zur Fertigstellungdes Bogens- Hilfestellung beim AusfüllenAnforderung an die Zielgruppe:- min. 10 Kinder ab ca.8 Jahren (je mehr destorepräsentativer das Ergebnis)Anforderungen an die Durchführenden:- genug Leiter <strong>für</strong> die Betreuung der Kinder(Pädagogen, besonders <strong>für</strong> Kinder mit Sprach-& Schreibschwierigkeiten)Methode kombinierbar mit:- Fotosafari,- Kleb dir deine Meinung,- Stadtteil á la Carte,Zukunftswerkstatt304


Methodenname: Stadtteil à la carteDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandZiel:- einen Stadtteil aus dem Blickwinkel von Kindernsehen und deren Meinungen und GewohnheitenerfahrenInhalt:- Kinder erforschen auf einem Stadtspaziergangihren Stadtteil und markieren auf einemStadtplan attraktive Plätze, gefährliche Orte,Grünflächen, wichtige Wege usw.Ablauf:- Vorbereitung (welcher Stadtteil?, evtl. Begehung,welche Kriterien?, Kartenlegende erstellen),- Durchführung (Umgang mit Plänen üben,Stadtteilspaziergänge in Kleingruppen,Diskussion),- ErgebnisseVor- und Nachteile der MethodeAnforderung an die Zielgruppe- Alter: ab 6 Jahre- Anzahl: mindestens 5 Teilnehmer proKleingruppe- Zeit: circa 2 Stunden- Wissen: Kenntnisse über den zu untersuchendenStadtteil- Fähigkeiten: Umgang mit einfachen StadtplänenAnforderungen an die Durchführenden- Wissen: Kenntnisse über den zu untersuchendenStadtteil- Fähigkeiten: Arbeit mit Kindern, Bereitschaft vonKindern zu lernen, Moderation- Anzahl: 1 Person zur Moderation, 1Begleitperson pro Kleingruppe- Material: vergrößerter (evtl. vereinfachter)Stadtteilplan pro Kleingruppe, Wachsmal- oderFilzstifte, Klebepunkte in verschiedenen Farben,Plakate, großer Raum zur Auswertung- Aufwand: gute Vorbereitung ist zeitaufwändig,aber Ergebnisse direkt nach DurchführungErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile:- sofortige Ergebnisse über Meinungsbild derKinder- unmittelbare Zusammenarbeit mit Kindern(erwartete) Ergebnisse:- Stadtteilplan mit Legende, die den positiven undnegativen Bestand aufzeigt und wichtige Wegeund Grünanlagen kennzeichnetNachteile:- Umgang mit Plänen fällt Kindern mitunterschwer- Begehung ist wetterabhängigMethode kombinierbar mit:- Fotosafari,- Kleb` dir deine Meinung,- Post <strong>für</strong> die Stadt,- Rasende Reporter,- Wenn ich Bestimmer wär`Wie Weiterarbeit mit Ergebnissen?:- direkte Vermittlung an Verantwortlichen derStadtplanung,- Auswertung und Analyse,- gezielte Umsetzung von Maßnahmen möglich305


Methodenname: FotosafariDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandKurzbeschreibung- Wie sehen Kinder ihren Stadtteil?Kinder dokumentieren selbstAblauf- Einführung und Erläuterung- Kinder bekommen Fotoapparat und Stadtplan- Kinder erhalten Aufgabenstellung: „ Fotografierteure Lieblingsorte!“ oder „Orte, die euch nichtgefallen!“ (Tolle Orte, Doofe Orte, Spielorte)- Rundgang: Kinder fotografieren selbstständig inKleingruppen- Danach: Kommentare der Kinder zu deneinzelnen Bilder (Begründung, warum?),- Erstellung von Fotocollagen evtl. mit Punktenvon der Gruppe gewichtenAuswertung mit Moderation (Erwachsene)Anforderung an die Zielgruppe:- geeignet <strong>für</strong> Kinder ab 6 Jahren- Gruppen von maximal 5 Kinder- Rundgangdauer 60-90 MinutenAnforderungen an die Durchführenden- Pro Gruppe 1-2 Betreuer- Aktion gut erklären können- Zurückhaltung der Betreuer (Kinder „führen“)- Vorbereitete Stadtpläne, Aufgabenbeschreibung,Fotoapparate, Stifte, Kleber, PlakateGute Dokumentationsfähigkeit (insbesondere derverbalen Äußerungen)Alternative:- Produktion eines Videofilmes, aber aufwendigerVor- und Nachteile der MethodeErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile:- visuell- öffentlichkeitswirksam, präsentierfähig- interessant <strong>für</strong> die Kinder- gibt Einblick in die Aktionsräume der Kinder,direkter Kontakt- durch Begleitung genauer Einblick möglich- gut in eine Geschichte einbettbar (Motiavation)- auch Kinder mit Sprachproblemen könnenmitmachen(erwartete) Ergebnisse:- Stadtplan mit Rundgangmarkierung- Fotos und Bewertung von Kinderorten(Nutzersicht)- Verbale Erläuterungen, die von denDurchführenden festgehalten werden müssenWie Weiterarbeit mit den Ergebnissen:- Präsentation der Ergebnisse- Grundlage <strong>für</strong> BestandsanalyseNachteile:- Hoher Betreueraufwand- Viel Zeit (Rundgang und Nacharbeit)- Beeinflussung der Kinder möglich (Betreuer,dominante Kinder)Methode kombinierbar mit:- Kinderfragebögen- Kleb´dir deine Meinung- Stadtteil á la carte306


Methodenname: „Kleb’ dir deine Meinung“Darstellung der MethodeAnforderung und AufwandDarstellung der Methode:Kinder bekleben Spielgeräte, -orte und Freiflächenmit Aufklebern, beurteilen so deren SpielwertDurchführung:- mit Stadtteilplan wird mit den Kindernvereinbart, welche Spielgeräte, -orte undFreiflächen aufgesucht werden- die Betreuer gehen mit ihrer jeweiligenKleingruppe dorthin und lassen die Kinder 30Min. lang spielen (bei Spielplatz z.B. 1Kleingruppe pro Spielgerät )- anschließend bekommt jedes Kind einenAufkleber mit „Hier ist spielen….“ und darf ihnnach seiner Meinung beschriften- die Kinder lesen ihre Aufkleber vor und klebensie anschließend an die jeweiligen Flächen /Geräte- zusätzlich kann man noch mit ihnenbesprechen, wie und was man verbessernkönnteVor- und Nachteile der MethodeAnforderungen an die Zielgruppe:- Alter: ab 6 Jahren- Teilnehmerzahl: ca. 5 Kinder pro KleingruppeAnforderungen an die Durchführenden:- mittlerer Aufwand- 1 Person zur Betreuung/Moderation proKleingruppe- Aufkleber (erhältlich beim Jugendamt)- wasserfeste Stifte, Stadtteilplan- <strong>für</strong> Variante: Fotoapparate, PlakateErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile:- Kinder testen selbst und können aus eigenemErleben entscheiden, wie sie die Spielgeräte, -orte, Freiflächen etc. finden, ohne verbale oderzeichnerische UmwegeNachteile:- Kinder lassen sich u.U. von anderen Faktorenbeeinflussen (z.B. Wetter, gegenseitigeSympathie)- wetterabhängig- Ergebnisse evtl. schwer weiterzuverarbeitenMethode kombinierbar mit:- Fotosafari- Kinderfragebögen- Stadtteil à la carte- Straßennamenrallye- Umweltdetektive- Verkehrsprojekt(erwartete) Ergebnisse:- man bekommt eine real-kinderfreundlicheBewertung aus KindersichtWeiterarbeit mit den Ergebnissen:- die Einschätzungen der Kinder verwendbar alsargumentative Grundlage <strong>für</strong>Verbesserungsvorschläge und alsArbeitsgrundlage <strong>für</strong> tatsächliche Durchführungvon VerbesserungenVariante:- mit Fotoapparaten dokumentieren und die Fotosauf Plakate kleben- Methode auch innerhalb von Gebäuden(Einrichtungen wie Kindergärten etc.) möglich307


Methodenname: WahrnehmungsspielDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandBeschreibung:- Es werden Kleingruppen mit jeweils etwa 5Kindern und einer Begleitperson gebildet.- Jede Gruppe geht an einen öffentlichen Ort - z.B. an einen Platz, eine Haltestelle oder an eineStraßenecke – und beobachtet dort dasGeschehen: Was machen die Leute? Wer istdort? Gibt es Grünflächen? Spielmöglichkeiten?Ist es dort schön?- Abschließend kommen die Kleingruppen allewieder zusammen und sammeln mit Hilfe einerModeration die Beobachtungen.Anforderung an die Zielgruppe:- Alter: ab 8 Jahren- Anzahl: ca. 5 pro Gruppe- Dauer: ca. 2 StundenAnforderungen an die Durchführenden:- Alternativ kann man die Orte auch zeichnerischoder die Geräusche vor Ort mit einemKassettenrekorder festhalten und danach dieBilder besprechen bzw. aufgenommenen Töneerraten.Vor- und Nachteile der MethodeErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile:- Es wird kaum Material benötigt- keine lange VorbereitungNachteile:- eher passiv- Kinder sind möglicherweise schnell abgelenkt,finden es nicht interessantErhofftes Ergebnis:- Aufschlüsse darüber, wie Kinder den Ortwahrnehmen, was ihnen auffällt, nicht gefällt,was ihnen wichtig ist und was sie sich <strong>für</strong> denOrt wünschen.308


Methodenname: InterviewstreifzugDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandKurzbeschreibung:- Gemeinsame Entwicklung einesInterviewleitfaden evtl. in Kombination miteinem Forschungsauftrag- Einleitung, Bildung von Kleingruppen,Probeinterview (Trockenübung)- Kinder befragen andere Kinder und Erwachsene(Meinungsbilder, Kritik und Wünsche zu einemThema) und halten Zeit, Ort und Person desInterviews fest- Erfahrungsaustausch nach Abschluss derBefragungen- evtl. weiterer Termin zur gemeinsamenAuswertung der ErgebnisseVor- und Nachteile der MethodeAnforderung an die Zielgruppe:- 4-6 Teilnehmer pro Kleingruppe, Kinderund/oder JugendlicheAnforderung an die Durchführenden:- 1-3 ModeratorInnen,- Ton-Aufnahmegerät,- Interviewleitfaden,- Kugelschreiber, Klemmbrett,Zeitaufwand :- 60-1<strong>20</strong> Minuten inkl. Nachbereitung undAuswertungErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile:- macht Spaß, gute Ergebnisse,- Möglichkeit den Streifraum kennen zu lernen,- Guter Einsteig <strong>für</strong> einen Planungsprozess,- öffentlichkeitswirksam(erwartete) Ergebnisse:- „bildhaft und sinnlich“Wie Weiterarbeit mit den Ergebnissen:- als Teil der Bestandsaufnahme benutzenNachteile:- Technischer Aufwand, Anfälligkeit derAufnahmegeräteMethode kombinierbar mit:- Fotostreifzüge309


Methodenname: Mental MapDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandZiele:- Visuelle Darstellung des selbst erfahrenenLebensraums, daher auch weitereBezeichnungen "innere Raumbilder" oder"innere Karten",- Vorwissen der Kinder erfahrenAblauf und Inhalt:- Karte zeichnen und währenddessen erklären,alternativ kann man auch ein Interview mitLeitfragen führenVor- und Nachteile der MethodeAnforderung an die Teilnehmer- Alter spielt keine Rolle- Anzahl auf eine Person begrenztAnforderungen an den Durchführenden:- Leitfragen überlegen, falls Interviews gemachtwerden, Stadtplan des zu erhebenden Gebiets- Hoher Aufwand: Muss die ErzählungprotokollierenErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile:- Anderer Zugang zum Stadtgebiet,- keine eingeschränkte Ziel-/Altersgruppe,- Unbefangenheit der Befragten, dadurch sehrpersönlicher/intimer EindruckNachteile:- Sehr hoher Zeitaufwand (Einzelgespräche,zeitintensive Vor-/Nacharbeit und Auswertung)erwartete Ergebnisse:- Abbildung individueller Raumerfahrung, sozialeBeziehungen und soziale Zugehörigkeit derKinder erfahrenWeiterarbeit mit Ergebnissen:- Hilfe zur Erstellung eines Spielleitplans (Inwelchen Bereichen wird gespielt, wo nicht?),auswerten und Vergleichen der KartenKombinierbar mit:- Streifzüge- Fotosafari310


Methodenname: Tagesabläufe schreibenDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandZiel:- in Erfahrung bringen wo und wie Kinder ihreFreizeit verbringen (insbesondere außerhalb derWohnung). Bestätigung der Erfahrung vomFotostreifzugInhalt/Ablauf in unserem Beispiel:2 Altersklassen, verschiedene DurchführungZeitaufwand:ca. 15 MinutenAnzahl, Alter der Kinder:im Beispiel:Je 1 Schulklasse, <strong>20</strong> SchülerInnen,ca. 7-8 bzw., 10-11 Jahre alt2. Klasse:Einleitungsgeschichte im Stuhlkreis:- die Kinder sollen den Zwillingen Tim und Tina,die vom Land neu in die in die Stadt gezogensind Tipps <strong>für</strong> ihre Freizeitgestaltung geben- jedes Kind soll etwas sagen4. Klasse:- Die Kinder sollen einen beliebigen Tag der Wochevon Schulschuss bis Abend chronologisch undselbstständig aufschreiben- zu Beginn des Unterrichts, Ankündigung danachdie Bilder des vorher gemachten Streifzuges zusehenVor- und Nachteile der MethodeAnforderungen an die Kinder:- die Viertklässler: schreiben, chronologischdenken können- Zweitklässler: EmpathieAnforderung an die Durchführenden/Material:- Kassettenrekorder, externes Mikrophon- Pädagoge als Partner, der die Kinder kennt- Geduld (Aufgabenstellung erklären, alle zu Wortkommen lassen...),- Fantasie,- EinfühlungsvermögenErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile:- wenig Zeitaufwand,- leicht umzusetzen,- wenig Material benötigt.- LehrerIn als KooperationspartnerIn,- in großer Gruppe möglichNachteile:- Ergebnisse nur eingeschränkt verwertbar,- im Beispiel: Probleme durch Aufgabenstellung.- Technische Schwierigkeiten (Mikro)(erwartete) Ergebnisse:- mehr außerhäusliche Aktivitäten in Erfahrungbringen als bei dem Fotostreifzug kennengelernt wurden (was tun sie draußen und wo),- wie intensiv ist der Aufenthalt?Wie Weiterarbeit mit den Ergebnissen?- evtl. ein weiterer Streifzugkombinierbar mit:- Fotostreifzug- subjektivem Stadtplan311


Methodenname: KlagemauerDarstellung der MethodeAnforderung und AufwandDarstellung- Themeneinstieg- Bildung von Kleingruppen die Blätter <strong>für</strong> je eingroß und deutlich geschriebenen Kritikpunkterhalten.- Ideenanstoß durch provokante Fragen,unvollendete Sätze- Sammeln der Kritik in den Gruppen- Zettel werden mit Klebeband zu einerKlagemauer zusammengeklebt- Gruppen stellen Kritik aneinander vor- Moderator erklärt weiteres Vorgehen und leitetKritik an Verantwortliche weiter- Später: Rückmeldung zu ErgebnissenAnforderungen an die Zielgruppe- Mindestalter von 7 Jahren,- mind. 5 Personen- Dauer von einer StundeAnforderungen an den Leiter- Ein Moderator,- buntes Papier einer Farbe, dicke Stifte,Klebeband,- Themenfestlegung,- Raum mit genügend Platz <strong>für</strong> die Aktion- Weiterleiten der Ergebnisse an VerantwortlichenVor- und Nachteile der MethodeErgebnisse und VerwertbarkeitVorteile- gut zur Darstellung von Frust- Öffentlichkeitswirksam durch AusstellungErgebnisse- Kritik an bestimmten Problemen- ggf. Beeinflussung durch FragenNachteile- Kritiklastig,- keine neuen Ideen und Lösungsvorschläge- DopplungenMethodenkombination- Blitzideen- ZukunftswerkstattWeiterarbeit- Weiterleiten an Verantwortliche- Lösungshandlungen dieser- Positive Rückmeldung- Kinder sind zufriedener312


10.11 Plakate der Abschlusspräsentation313


ModellprojektPankow-WeißenseeSchulhof TheresienschuleWie beeinflusst eine kinder- und jugendfreundlicheStadt den wirtschaftlichen Standortfaktor?Was bringt einer Kommune die Durchführungeiner <strong>Spielleitplanung</strong>?Welche rechtlichen Grundlagen gibt es überhaupt,auf denen das relativ junge Planungsinstrumentaufbauen kann?Diese und andere Fragen stellen sich am Anfangeiner <strong>Spielleitplanung</strong> und werden im Folgendenbeantwortet.Kinder- und jugendgerechte Stadtgestaltungals zukunftsweisenderStandortfaktorRechtliche Grundlagen zurBeteiligung von Kindernund JugendlichenVor dem Hintergrund des demografischen Wandelsund einer Vielzahl schrumpfender Städtekommt dem Leitbild einer kinder- und familienfreundlichenStadtentwicklung eine besondere Bedeutungbei.Städte, Gemeinden und Landkreise werden daherAuch wenn rechtliche Grundlagen zurBeteiligung von Kindern und Jugendlichen mitunterkeine besondere Aufmerksamkeit genießen, so gibtes dennoch auf allen entscheidenden EbenenVorgaben. Sie finden sich:umso zukunftstauglicher sein, je besser es ihnengelingt, Kindern und Jugendlichen gute Entwicklungsmöglichkeitenzu bieten. Kinder- und Jugend-• auf internationaler Ebene vor allem in der am<strong>20</strong>.11.1989 verabschiedeten „Konvention übergerechtigkeit wird daher immer mehr zu einem zu-die Rechte des Kindes“.kunftsweisenden Standortfaktor im Wettkampfder Kommunen um Einwohner werden.Eine hinreichende Bereitstellung von Orten wie z.B.Spielplätzen oder Schulhöfen allein genügt jedochnicht, um diesem Leitbild gerecht zu werden. Im Fo-Kinder bei Projekt-StreifzügenDiese von 192 Staaten ratifizierte Konvention verpflichtetihre Unterzeichner dazu, ihre jeweiligenLandesgesetzgebungen den Vorgaben der Konventionanzugleichen.kus steht vielmehr eine ganzheitliche Entwicklungvon Städten und Gemeinden, die den Bedürfnissenvon Kindern und Jugendlichen und deren Familiengerecht wird und in denen generationenübergrei-• auf europäischer Ebene in der Charta der Grundrechte,in der im Jahre <strong>20</strong>00 erstmals ausdrücklichauf Kinder- und Jugendrechte hingewiesen wurde.fendes Leben stattfindet.Eine derart integrative Stadtentwicklung lässt sich• auf nationaler Ebene u. a. im Grundgesetz mitnur mit den BürgerInnen gemeinsam und mittels geeigneterInstrumente und Verfahren realisieren.dem Art. 3 GG „Vor dem Gesetz sind alle Menschengleich“ oder im §1 BGB „Die Rechtsfähig-Das Instrument der <strong>Spielleitplanung</strong> mit dem Zielkeit beginnt mit Vollendung der Geburt“.einer nachhaltigen und umweltgerechten Entwicklungsplanungunter der Beteiligung vonKindern und Jugendlichen kann hierbei ein geeignetesInstrument sein, um als Stadt oder Gemeindedem Ziel der Kinder- und Jugendgerechtigkeit einStück näher zu kommen.• besonders wichtig als Grundlagen <strong>für</strong> die kommunaleBeteiligung - auf deren Ebene auch die<strong>Spielleitplanung</strong> zum Tragen kommt - auch im Kinder-und Jugendhilfegesetz (KJHG), in dem dieJugendhilfe aufgefordert wird, sich um die BelangeBVV-Beschlussvon Kindern und Jugendlichen zu kümmern und sieKinder bei Projekt-Streifzügendort mit einzubeziehen, wo ihre Belange direkt betroffensind (§8 KJHG „Beteiligungsparagraph“).GrundlagenPartnerVorgehen des ProjektesZeitliche Einteilung im Projekt:UnterstützungDer Projektablauf lässt sich grob in vier Phasen einteilen:Dez - FebAneignung von HintergrundwissenKinder- und jugendgerechte städtische Umwelt kannnur mit starken Partnern geschaffen werden.Am <strong>Berlin</strong>er Vorhaben, gemeinsam die Spielleitpla-• Erarbeitung theoretischer Grundlagen• Planerische Bestandsaufnahme, Bestandsauf-• nahme mit Trägern, Bestandsaufnahme unter Be-• teiligung von Kindern und Jugendlichen• Analyse der Bestandsaufnahmen• Erstellen des SpielleitplansUm im späteren Projektverlauf die Beteiligungsmaßnahmenmit Trägern sowie Kindern und Jugendlichendurchzuführen, erarbeiteten sich die ProjektteilnehmerInnenin der ersten Phase des Projekts dieGrundlagen zum Instrument der <strong>Spielleitplanung</strong>und dessen Beteiligungsmethoden.Weiterhin wurden Erkenntnisse zum Umgang vonDez - JanJanMitte Jan - Mitte FebMitte JanMär19. MaiApr - JunPlanerische BestandsaufnahmeBestandsaufnahme mit TrägernAnalyse der bisherigen BestandsaufnahmenQualitätsziele festlegenExkursion nach HamburgAuftaktveranstaltung mit BürgerInnenPartizipation von Kindern und JugendlichenRebekka Bendig, Stiftung SPInung als Instrument kind- und jugendgerechter Planungmodellhaft im Bezirk Pankow durchzuführen,sind beteiligt:• das Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong> (JugendamtPankow - Stelle <strong>für</strong> politische Bildung und Beteiligungvon Kindern und Jugendlichen, JeanetteMünch),• das deutsche Kinderhilfswerk (Referat Spielraum,Holger Hofmann),• die Stiftung Sozialpädagogisches Institut „WalterMay“ (Drehscheibe Kinder- und Jugendpolitik<strong>Berlin</strong>, Karin Bremer und Rebekka Bendig)• das Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungder Technischen Universität <strong>Berlin</strong>.Kindern mit dem Stadtraum gesammelt und inverschiedenen Referaten aufbereitet. Im Fokus standendabei die soziologischen und sozialpädagogischenHintergründe.Nachdem die Grundlagen gelegt wurden, ging esMai - JulErstellung des SpielleitplansÖffentlichkeitsarbeit, Finanzierung während desganzen Prozesses.Drehscheibe Kinder- und Jugendpolitik <strong>Berlin</strong>Stiftung SPIAuf dieKinderkommt es an.in den zwei folgenden Phasen darum, den Bestandmit Trägern, Experten, sowie den Kindern undJugendlichen der ansässigen Schulen und Sozial-Deutsches Kinderhilfswerkeinrichtungen zu erheben und die Ergebnisse <strong>für</strong> dieweitere Analyse festzuhalten.Die gewonnenen Daten aus Fragebögen, Interviews,planerischer Bestandsaufnahme und Fotostreifzügenwurden schließlich in der letzten Projektphase ausgewertetund bildeten die Grundlage <strong>für</strong> die Er-Jeanette Münch, Jugendamt Pankow<strong>Berlin</strong>stellung des Spielleitplans.Zusätzlich lieferten Ergebnisse aus Öffentlichkeitsveranstaltungenweitere Anregungen <strong>für</strong> den letztlichentstandenen Maßnahmenkatalog.Bestandsaufnahme<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> -Modellprojekt Pankow-WeißenseeBachelor-Studienprojekt • TU <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungwww.spielleitplanung-berlin.deProjektbetreuung Dipl.-Ing. Jan Abt


Instrument;LeitlinienNach Klärung der grundlegenden Fragen wirdEinen wichtigen Punkt bilden dabei die Qualitäts-das Instrument <strong>Spielleitplanung</strong> modellhaft inziele und Leitlinien, die den Erfolg messbar ma-seinem Ablauf vorgestellt.chen und eigens vom Projekt <strong>für</strong> das Projektgebiet<strong>Berlin</strong>-Weißensee formuliert wurden.Warum eine <strong>Spielleitplanung</strong>?Mit zunehmender Bebauungsdichte gibt es immerweniger Freiraum <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche,um sich ihre Umgebung spielerisch anzueignen.Die Freizeitaktivitäten reduzieren sich mittlerweilefast ausschließlich auf ihr häusliches Umfeld oderauf eingeschränkte und vorstrukturierte Räume.Spielen im Freien oder das Aneignen von Natur istbesonders in Städten <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche inden seltensten Fällen noch möglich.Darüber hinaus wird seit Jahren berichtet und warnenddarauf hingewiesen, dass Kinder und Jugendlichezunehmend Schwierigkeiten bei der körperlichenKoordination und Beweglichkeithaben, sowie erhebliche Schwächen bei der geistigenKonzentration aufweisen.All diese Gründe machen den dringenden Handlungsbedarfdeutlich. Die <strong>Spielleitplanung</strong> kann hierbeiein geeignetes Instrument sein, um dieserTendenz entgegen zu wirken und eine kinder- undjugendgerechtere Stadtgestaltung zu ermöglichen.//Die <strong>Spielleitplanung</strong>ist ein 1999 durch das Land Rheinland-Pfalz entwickeltes, neues, kommunalesPlanungsinstrument.Ihr Hauptziel ist, „dass bei allenPlanungs-, Entscheidungs- undUmsetzungsschritten im Gemeinde-bzw. Stadtgebiet dieBedürfnisse und Interessenvon Kindern und Jugendlichenberücksichtigt werden.“Was ist die <strong>Spielleitplanung</strong>?Es handelt sich dabei um eine nachhaltige undumweltgerechte Entwicklungsplanung <strong>für</strong> Städteund Ortsgemeinden, die einen besonderen Fokusauf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichenlegt.Dieses Verfahren soll zur Erhaltung und Verbesserungdes Lebens- und Wohnumfeldes von jungenMenschen beitragen.Ziel der <strong>Spielleitplanung</strong> ist die konsequente Zusammenarbeitvon politischen EntscheidungsträgerInnen,PlanerInnen sowie den Akteurender Kinder- und Jugendarbeit, um qualifiziert undstrukturiert zur Entstehung von geeigneten Spielräumenbeizutragen.Neben dieser integrativen Zusammenarbeit stelltdarüber hinaus die konsequente Beteiligungvon Jungen und Mädchen bei allen wichtigen Planungs-,Umsetzungs- und Entscheidungsschritteneinen weiteren wesentlichen Kernbestandteil dar.Gerade dadurch erhalten Kinder nicht nur die nötigeWertschätzung als Experten <strong>für</strong> ihre eigene Situation,sondern es kann darüber hinaus auch ihremRecht auf Mitbestimmung und MitgestaltungAusdruck verliehen werden.Das Instrument der <strong>Spielleitplanung</strong> wurde in verschiedenenKommunen in Rheinland-Pfalz entwickeltund erprobt und findet seitdem zunehmend bundesweiteAnwendung. Im Rahmen dieses <strong>Berlin</strong>er Modellprojektswurde nun erstmalig die Übertragungdieses Instruments auf eine Großstadt wie <strong>Berlin</strong>getestet.Wie stellt man einen Spielleitplanauf?Am Beginn des Verfahrens stehen die Aufstellungder allgemeinen Qualitätszielkonzeption, dieAuswahl der entsprechenden Beteiligungsmethoden<strong>für</strong> die Erhebung mit Kindern und Jugendlichen,die klare Abgrenzung des Bewertungsraumessowie die Ausarbeitung der planerischenGrund-lagen.Diese bilden die Grundlage <strong>für</strong> die nachfolgende Bestandsaufnahme,welche auf drei wesentlichen Säulenbasiert – die Erhebung durch die planerischeFachkraft, Erhebung durch Experteninterviewsmit Akteuren vor Ort sowie eine ausführlicheBestandsaufnahme mit Kindern und Jugendlichen.Im nächsten Zug werden die Ergebnisse der Bestandserhebungenhinsichtlich der örtlichen Qualitätszielesowie hinsichtlich der einzelnen Spiel,- Erlebnis-und Aufenthaltsbereiche bewertet und imRahmen einer gesamträumlichen Bewertung zusammengefasst.Auf der Grundlage all dieser Erkenntnisse kann derSpielleitplan entworfen werden, welcher danndurch den Beschluss des Ortsgemeinde- oderStadtrats Behördenverbindlichkeit <strong>für</strong> künftigePlanungen erhält.Er wird dadurch abwägungsrelevant <strong>für</strong> allekünftigen Planungen, die im Geltungsbereich desSpielleitplans liegen.ABLAUFSCHEMA<strong>Spielleitplanung</strong>Grundlagen• Allgemeine Qualitätszielkonzeption• Beteiligungsmethoden• Abgrenzung von Bewertungsräumen• Planerische Grundlagen+Bestandserhebungen• Erkundung Planerin / Planer• Erkundung mit Mädchen und Jungen• Erhebung Planerin / Planer• Erhebung mit TrägernEntwurf BestandsplanBewertung Bestandserhebungen• Örtliche Qualitätsziele und Qualitätsziele• <strong>für</strong> Beteiligung• Bewertung der einzelnen Spiel-, Erlebnis-• und Aufenthaltsbereiche• Gesamträumliche BewertungEntwurf SpielleitplanBeschluss des Spielleitplansdurch den Ortsgemeinde- oderStadtratKinder bei Projekt-StreifzügenKinder bei Projekt-Streifzügennach: Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz; Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz(Hrsg.); <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kinderfreundlichenGemeinde und Stadt; Mainz, <strong>20</strong>07Instrument <strong>Spielleitplanung</strong>Leitlinien und QualitätszieleWegweiser und Prüfsteine <strong>für</strong> dieEigenevaluation –Leitlinien und QualitätszieleDie Belange von Kindern und Jugendlichen sindvielfältig. Dieses weite Spektrum zu benennen, zuordnen und seine Beachtung im Planungsprozesssicherzustellen, ist die Aufgabe von Leitbildernund Qualitätszielen.Sie unterstützen eine zielgerichtete und nachhaltigeDurchführung der <strong>Spielleitplanung</strong>.Das übergeordnete Leitbild lautet: „Unser Bezirkwill eine kind- und jugendgerechte räumlicheGesamtentwicklung unter Beteiligung vonMädchen und Jungen.“Daraus entspringen acht Leitlinien, die bei der Entwicklungund Verbesserung der räumlichen Qualitätvon Siedlungs-, Verkehrs- und Freiflächen im Interesseder Kinder und Jugendlichen darauf achten sollen,dass• Kinder und Jugendliche beteiligt sind• die unterschiedlichen Belange beachtet werden,insbesondere geschlechtsspezifische Unterschiede,körperliche Behinderungen sowieMigrationshintergrund und sozio-ökonomischeUnterschiedeLEITBILDUnser Bezirk will eine kind- u. jugendgerechteräumliche Gesamtentwicklungunter Beteiligung vonMädchen und Jungen.LEITLINIENWir wollen unsere Siedlungs- und Freiflächensowie unsere Verkehrsflächenim Interesse von Kindern und Jugendlichenso entwickeln, dass ihre Qualitätverbessert, Flächen erhalten und gesichertoder neu geschaffen werden.Wir achten dabei auf:Diese acht Leitlinien des Modellprojekts sind inhaltlichdeckungsgleich mit den „Leitlinien <strong>für</strong> einekinder- und jugendfreundliche Stadt <strong>Berlin</strong>“,die das <strong>Berlin</strong>er Abgeordnetenhaus 1999 verabschiedethat und die seitdem von allen Senats- undBezirksverwaltungen zu berücksichtigen sind.Damit sich nun aus den acht – noch recht abstrakten– Leitlinien konkrete Handlungsmaximen entwickeln,werden aus ihnen ganz konkret formulierteZiele abgeleitet, die sogenannten Qualitätsziele.Diese Qualitätsziele sind ein Katalog von zu beachtendenVorgehensweisen, Maßnahmen undeinzuhaltenden Standards im Prozess der <strong>Spielleitplanung</strong>.Erst sie machen einen zielgerichtetenHandlungsrahmen sichtbar und ermöglichen einehohe Qualität in allen Planungsschritten.• ihre Belange in andere Fachplanungenintegriert werden• Planung und Beteiligung verknüpft werden• querschnittsorientiert gearbeitet wird• Planung im Sinne der lokalen Agenda 21stattfindet• eine positive Wahrnehmung von außendurch Öffentlichkeitsarbeit gesucht wird• die <strong>Spielleitplanung</strong> durch die Verankerungda<strong>für</strong> notwendiger Strukturen verstetigt wirdQuerschnittsorientierteArbeitsweiseBeachtung der div.Belange von Kindernu. Jugendlichen, insb.geschlechtesspezifischerUnterschiede, Kinder undJugendliche mit Behinderungsowie Migrationshintergrundu. sozioökonomischerUnterschiedeBeteiligungvon KindernundJugendlichenLEITLINIENSolche Qualitätsziele haben den Charakter einerCheckliste, z.B.:„Nutzung des Schulgeländes nach dem Unterrichtermöglichen“, „Straßenräume als Spiel-, ErlebnisundAufenthaltsbereiche <strong>für</strong> Mädchen und Jungenaller Altersgruppen gestalten“ oder „ÖffentlichkeitIntegrationsuchen (z.B. auf öffentlichen Festen, Medien, Internet,etc.)“von KinderundJugendbelangeninFachplanungenvom Ortsgemeinde-/LEITBILDordneteüberge-Stadtrat alsZieleGrundlageverab-Verknüpfungvon PlanungschiedetLEITLINIENundgemeinsamkonkreteBeteiligungmit demRealisie-SpielleitplanQUALITÄTSZIELErungs-schrittebeschlossenPlanungim Sinne derlokalenAgenda 21WahrnehmungAußen-,Öffentlich-keits-& LobbyarbeitVerankerungnotwendigerStrukturen<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> -Modellprojekt Pankow-WeißenseeBachelor-Studienprojekt • TU <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungwww.spielleitplanung-berlin.deProjektbetreuung Dipl.-Ing. Jan Abt


BestandsaufnahmeMit der Formulierung der Qualitätsziele endetder theoretische Vorlauf und es beginnt diepraktische Arbeit im Gebiet, das zunächst statistischvorgestellt wird.Im Anschluss an die Gebietsvorstellung undExperteninterviews folgt die planerische Bestandsaufnahmesowie ein Blick über den Tellerrandnach Hamburg, wo die Kinderfreundlichkeitin einer anderen deutschen Großstadtunter die Lupe genommen wird.PistoriusstraßeProjektgebietOstseestraße<strong>Berlin</strong>er AlleeDer ursprüngliche Kernbereich des Projekts liegt imBezirk Pankow im Norden <strong>Berlin</strong>s, innerhalb derBezirksregion IX Weißensee und der Verkehrszelle1532 Langhansstraße. Der südliche Teil liegt imStadtteil Prenzlauer Berg.Das Areal wird durch die Prenzlauer Promenade,die Pistoriusstraße, die Ostseestraße und die<strong>Berlin</strong>er Allee eingegrenzt.Die an das Gebiet grenzenden Hauptverkehrsstraßenwerden alle mit über 15.000 Kfz pro Tag starkfrequentiert.Das Gebiet verfügt mit mehreren Tramlinien übereine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.Es leben 14.133 Einwohner im Gebiet und die Einwohnerdichtedes Gebietes liegt mit 70 Personenpro Hektar über dem <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt (37 Ew/ha), jedoch unter der Einwohnerdichte der Innenstadtbezirke(111,5 Ew/ha). Die Arbeitslosigkeit istüberdurchschnittlich, auch unter jungen Erwachsenen.Der Ausländeranteil ist geringer als im <strong>Berlin</strong>erDurchschnitt.Die Analyse des Spielplatzplanes <strong>für</strong> den Bezirk Pankowzeigt Defizite in der Versorgung mit Spielflächen,die auch bei Umsetzung aller bestehendenPlanungen nur verringert, aber nicht ausgeglichenwerden.Im Gebiet befinden sich Schulen, Kinder-Tagesstättenund Jugendeinrichtungen.Altersstruktur unter 18-Jähriger in Weißensee; Stand31.12.<strong>20</strong>07Das Projektgebiet ist von der Bebauung und Nutzungsehr durchmischt.Einerseits gibt es viele attraktive Orte wie denPark um den Weißen See oder den größten jüdischenFriedhof Europas, andererseits sehr triste, unbelebtwirkende Gegenden mit Baulücken und heruntergekommenenMehrfamilienhäusern. Aufgrundder niedrigen Mieten im Gebiet ist es besonders beiFamilien beliebt, die preiswerte Wohnungen suchen.Orthofoto <strong>20</strong>07, http://fbinter.stadt-berlin.deGebietseindrückeExkursion zum Gebiet BestandsaufnahmeBestandserhebungDie Bestandserhebung dient als Bewertungsgrundlagedes Projektgebietes undzeigt flächendeckend Qualitäten undDefizite rund um die Langhansstraße auf.ExkursionDie Besonderheit der <strong>Spielleitplanung</strong>besteht darin, dass sich die Erhebung aufExkursion nach Hamburg - Blick überden Tellerranderste Gebietsbegehungdie drei folgenden Säulen stützt.Während der Exkursion informierte sich das ProjektKinder bei Projekt-Streifzügensowohl über aktuelle stadtplanerische Themen alsauch über Projekte zur kind- und jugendgerechtenStadtgestaltung.Auffällig war, dass in Hamburg ein besonders hoherVernetzungsgrad an der „Basis“ besteht,der beispielsweise <strong>für</strong> unser Projektgebiet <strong>Berlin</strong>-Weißensee in diesem Maße nicht vorzufinden ist. DieTermine gaben wichtige Anregungen <strong>für</strong> die weitereArbeit, z.B.:Der „Stadtfinder“ Martin Legge verdeutlichte, dassman selbst anpacken muss, damit etwas geschieht.Der Raum soll zurückerobert werden, statt neue,unveränderliche Spielflächen zu schaffen. Alles istSpielraum und selbst ein Park bietet viele Spielmöglichkeiten.Die Erziehungswissenschaftlerin Yvonne Vockerothlehrt, dass Kinderbeteiligung verstetigt unddie Interessen der Kinder ernst genommen werdenmüssten.Planerische BestandserhebungDie Bestandsaufnahme durch die Projektgruppediente der gründlichen Erhebung des Projektgebietesaus stadtplanerischer Sicht.Eine besondere Rolle spielte dabei die Erhebung• vorhandener Spiel-, Erlebnis- und Aufenthalts-• bereiche <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche,• der Verkehrssituation im Gebiet,• räumlicher Potentiale sowie• aktueller Planungen im Stadtteil.Fünf Kleingruppen haben sich dabei der Bestandsaufnahmevon Teilbereichen angenommen und sichin diesem Zusammenhang außerdem mit den Gegebenheitenvor Ort vertraut gemacht.Interviews mit FachexpertenIm Zusammenhang mit der Bestandsaufnahme hatdie Projektgruppe insgesamt 18 Fachexperten ausdem Projektgebiet <strong>Berlin</strong>-Weißensee interviewt.Bei den Befragten handelt es sich um VertreterInnenaus Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungensowie aus Politik und Verwaltung, außerdem umMitglieder von Weißenseer Bürgerinitiativen, einemVerkehrsbeauftragten der Polizei und um Sozialmanagereiner Wohnungsbaugenossenschaft.Da diese FachexpertenInnen im Rahmen ihrer Tätigkeitim Zusammenhang mit dem Projektgebiet stehen,stellten deren gebietsbezogene Erkenntnisseund Pläne wichtige Elemente <strong>für</strong> die weitereProjektarbeit dar. Alle <strong>für</strong> Kinder und JugendlicheKinder und Jugendliche – Experten ineigener SacheDie Erhebung des Projektgebietes mit Kindern undJugendlichen nimmt im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong>einen besonderen Stellenwert ein und stehtgleichberechtigt neben den anderen beiden Säulender Bestandserhebung.Ziel ist es, den Stadtteil Weißensee aus der Perspektivevon Kindern und Jugendlichen kennenzulernen.Denn nur wenn Kinder und Jugendliche als Nutzerdes Stadtteils und Experten <strong>für</strong> ihre eigenen Belangewahrgenommen werden, kann das erforderlicheFachwissen <strong>für</strong> eine kinder- und jugendgerechteStadt eingebracht werden.Die Vertrautheit mit dem Ort ist eine wesentlicherelevanten Aspekte wurden im weiteren Projektver-Vorbereitung <strong>für</strong> die Experteninterviews und dielauf berücksichtigt und sind in die Erstellung desErhebung mit Kindern und Jugendlichen.Spielleitplans eingeflossen.Exkursion<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> -Modellprojekt Pankow-WeißenseeBachelor-Studienprojekt • TU <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungwww.spielleitplanung-berlin.deProjektbetreuung Dipl.-Ing. Jan Abt


BeteiligungNeben der fachlichen Bestandserhebung stellt gen und Streifzügen beteiligt.die Bestandserhebung mit Kindern und Jugendlichenein Kernstück im Verlaufsprozess der Spielstaltungenwie lokalen Festen bringen die Spiel-Auftritte auf öffentlichkeitswirksamen Veranleitplanungdar.leitplanung auch einer breiteren ÖffentlichkeitNach theoretischer Behandlung der Methoden nahe.wurden die SchülerInnen mit Hilfe von Fragebö-Fotostreifzüge als Beteiligungsmethodeder BestandsaufnahmeDas Projekt hat sich <strong>für</strong> die Methode der Streifzügeentschieden, da Kinder und Jugendliche die Möglichkeithaben, persönliche Eindrücke und Meinungenfestzuhalten.In kleinen Gruppen mit jeweils drei bis sechs Kindern,bewaffnet mit Fotoapparat, ziehen die Beteiligtendurch das Gebiet und zeigen zwei BetreuerInnenihre Eindrücke von Stadträumen, aber auch vongeheimen Pfaden oder versteckten Spielorten. DieProtokollieren bei Projekt-StreifzügenKinder und Jugendlichen geben dabei eigenverant-Streifzugsausweis <strong>für</strong> die beteiligten Kinderwortlich die Route des jeweiligen Streifzugsvor.Projekt-StreifzügeAuswertung der FotostreifzügeDen BegleiterInnen fällt die Aufgabe zu, die Aussagenmöglichst authentisch zu protokollieren unddurch Nachfragen den Informationsfluss anzuregen.Die gewonnenen „Expertenmeinungen“ lieferndetaillierte Informationen sowohl über gern aufgesuchteund angenommene Orte, als auch über Konflikteund Probleme des zu untersuchenden Gebiets.Es wurden Streifzüge mit 122 Kindern und Jugendlichendurchgeführt.Diese stammten aus zwei Gymnasien, einer Hauptschule,einer Grundschule, sowie ortsansässigenKinder- und Jugendeinrichtungen.Obwohl die Ausgangspunkte der Fotostreifzüge imGebiet quer verteilt lagen, zogen viele der GruppenSelbsterfahrungsworkshopDer Umgang mit den teilweise geheimen Orten solltejedoch behutsam geschehen, um die Funktionder aufgesuchten Bereiche zu wahren.von bis zu fünf Kindern mehrheitlich in den Nordenund Osten des Gebiets.Der Weiße See sowie das Komponistenviertelwaren positive Anziehungspunkte <strong>für</strong> die Beteiligtenund lieferten Beispiele <strong>für</strong> die vorzunehmenden Änderungenim Projektgebiet.Bestandteil der Vorbereitungsmaßnahmen zur Kinder-und Jugendbeteiligung war ein Selbstversuchder Streifzüge unter Leitung von Peter Apel (BüroStadtkinder, Dortmund), der als Experte der <strong>Spielleitplanung</strong>gilt.Dabei haben die Projektteilnehmer Streifzüge aufdem Campus der TU <strong>Berlin</strong> unternommen und somitwertvolle Erfahrungen <strong>für</strong> die spätere Kinderbeteiligunggesammelt.Präsentation der StreifzugergebnisseAuffallend war, dass der Süden und Osten des Gebietsaufgrund mangelnder Angebote von beteiligtenKindern und Jugendlichen gemieden wurden.Die Ergebnisse der Fotostreifzüge sind in Protokollenund in von den Beteiligten hergestellten Plakatenmit Fotos und Karten festgehalten.Durch kurze Erläuterungen und die Unterscheidungin positive und negative Orte wurden sie bewer-Vorstellung von spontan gesammelten Ideentet und bildeten zusammen mit den Protokollen derProjektgruppe einen Teil der Grundlage <strong>für</strong> die entstandenenHandlungsempfehlungen.ein selbst erstellter StreifzugplanSelbsterfahrungFragebögenStreifzügeÖffentlichkeitsarbeitFragebögenBeim Ausfüllen der Fragebögen waren zur Betreuungjeweils mindestens drei Projektteilneh-ÖffentlichkeitsarbeitMit Hilfe einer schriftlichen Befragung ist esmöglich, einen Überblick über eine großeAnzahl von Meinungen zu gewinnen.Der Fragebogen muss dabei jeweils auf das Themaund die Zielgruppe zugeschnitten sein.Für eine schriftliche Befragung im Rahmen der<strong>Spielleitplanung</strong> ist auf eine kinder- und jugendgerechteFormulierung der Fragen zuachten. Um dem jeweiligen Entwicklungsstandder jungen Menschen gerecht zu werden, wurdendeshalb zwei verschiedene Fragebögen konzipiert.Ziel der Befragung ist es, die Wünsche und Bedürfnisseeiner Vielzahl von Kindern und Jugendlichenzu ermitteln, diese darüber hinaus aberauch räumlich verorten zu können, wie beispielsweisebesonders beliebte oder gefährliche Orte.Darum war den Fragebögen ein KartenausschnittmerInnen anwesend.Die Befragungen fanden in erster Linie in denSchulen im Projektgebiet statt, aber auch freieTräger zeigten Interesse. Im Rahmen der Projektarbeitwurden 152 Fragebögen von Kindernund Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17Jahren ausgefüllt und ausgewertet.Methodische AuswertungNach dem Rücklauf der Fragebögen zeigte sich,dass die Arbeit mit der Karte einigen Kindern undJugendlichen größere Schwierigkeiten bereitete.Zum Teil wurde die Karte nicht benutzt; Befragtefanden sich entweder nicht zurecht oderhatten nach der Beantwortung der Fragen nichtgenug Zeit, sich eingehender mit der Karte zubeschäftigen.Kurz nach Beendigung der Kinder- und Jugendbeteiligungsmaßnahmenhat die Projektgruppe erste Ergebnissean die breite Öffentlichkeit getragen, wasauf zwei Arten geschah:Zum einen waren schon während der BeteiligungsmaßnahmenJournalisten des Tagesspiegels undder <strong>Berlin</strong>er Woche anwesend und haben in ihrenZeitungen über die Streifzüge berichtet.Zum anderen suchte die Projektgruppe auf Festenim Projektgebiet – dem Frühlingsfest am Caligariplatzund dem Sozial- und Kulturmarkt am Antonplatz– den unmittelbaren Kontakt mit den Be- undAnwohnerInnen.Eine weitere wichtige Funktion der Öffentlichkeitsarbeitwar die Gewinnung von engagierten BürgerInnen<strong>für</strong> das Projekt, weshalb sie wesentlichzur Verstetigung der <strong>Spielleitplanung</strong> beiträgt.beigefügt.Dennoch konnte ein Überblick über die <strong>für</strong> Kinderund Jugendlichen besonders relevantenFreiraum- und Verkehrsflächen und Institutionen,ihre Mobilität sowie ihre Freizeitvorliebengewonnen und die Ergebnisse in den Spielleitplanmit einbezogen werden.ausgefüllte ProjektfragebögenJungen beim Ausfüllen der FragebögenFrühlingsfest CaligariplatzBetreuung beim AusfüllenKinder beim Kennenlernspiel<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> -Modellprojekt Pankow-WeißenseeBachelor-Studienprojekt • TU <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungwww.spielleitplanung-berlin.deProjektbetreuung Dipl.-Ing. Jan Abt


Projektbetreuung: Jan AbtTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungHardenbergstraße 40a10623 <strong>Berlin</strong>Maßstab: 1:7.0000m 50m 100m 250mKartengrundlage: Karte von <strong>Berlin</strong> 1:5.000 mitfreundlicher Genehmigung des VermessungsamtesPankow von <strong>Berlin</strong>Projektbetreuung: Jan AbtTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungHardenbergstraße 40a10623 <strong>Berlin</strong>Maßstab: 1:7.0000m 50m 100m 250mKartengrundlage: Karte von <strong>Berlin</strong> 1:5.000 mitfreundlicher Genehmigung des VermessungsamtesPankow von <strong>Berlin</strong>2500m² 750m²Stand vom 07.07.<strong>20</strong>09Stand vom 09.07.<strong>20</strong>09AuswertungAus der Bestandserhebung mit den Kindern undJugendlichen, der eigenen Bestandserhebungund den Experteninterviews ergibt sich eine umfangreicheBestandsanalyse in den Kategorien„Potentialflächen“, „Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsflächen“sowie „Verkehr“, aus denen derfertige Spielleitplan entwickelt wird.Potentialflächen In der Potentialkarte sind alle Orte vermerkt, die imRahmen der planerischen Bestandsaufnahme als<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche relevant betrachtetwurden.Bei den identifizierten Flächen handelt es sich imwesentlichen um Baulücken, Grün- und Brachflächensowie Hinterhöfe, die entweder bereitsinoffiziell als Spielfläche dienen oder deren Größeund Gestalt <strong>für</strong> eine perspektivische Nutzung durchKinder und Jugendliche geeignet ist.Bei der Aufnahme der Potentialflächen wurden sämtlichegeeigneten Flächen vermerkt, unabhängig vonderzeitigen Eigentumsverhältnissen, da dies im Rahmender grundsätzlichen Ermittlung kein ausschlaggebendesKriterium ist.Die genauen Zuständigkeiten müssen erst im weiterenVerfahren im Zusammenhang mit konkretenNutzungsvorschlägen geprüft werden. Kernbereich <strong>Spielleitplanung</strong> BÖSpiel-, Erlebnis-, AufenthaltsbereicheEBÖUZu den sogenannten SEA-Bereichen werden u.a.Grünflächen, Spielplätze, Wasserflächen, Brachen,Straßen und Wege, Plätze, Eingangsbereiche,Höfe und Gärten, Schulhöfe, Kitas undSportanlagen gezählt.UÖEÖEEÖÖGrünfläche Anfangs- ansetzende fortgeschrittene besonderer Baumreihe Tiergehege Steg Bolzplatz besondere öffentlicher privater Skaterpark Ort zurbrache Brache Brache Einzelbaum Tiervorkommen Spielplatz kreativen GestaltungSchulhof Kitagelände Kleingärten Baulücke Treffplatz Rückzugsraum Wasserspielplatz Sporthalle Wasserpumpe Sportanlage Friedhof Freibad StadtplatzB U EÖbegehbare Kletterbaum Graffi ti Besonderer Hundetütenspender stehendes Fortbildungs- Unterhaltung Einkaufs- öffentliche und halböffentliche ursprünglicheKernbereichMauer Gefahrenpunkt Gewässer möglichkeit möglichkeit Einrichtung Gebietsgrenze<strong>Spielleitplanung</strong>UÖÖBÖEEÖÖÖEKinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung - <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Bestandskarte - SiedlungsundFreiflächen-<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche relevanteElemente im StadtraumFür den untersuchten Kernbereich sind die folgendenErgebnisse herauszustellen: Spielplätze sind inder Regel schlecht ausgestattet und ungepflegt. AttraktiveSpielbereiche sind in Schulen oder Kitas zufinden, allerdings nicht öffentlich zugänglich.Stadtplätze sind wegen ihres Zustands oder derVerkehrssituation nur selten beliebte AufenthaltsoderSpielorte. Ausnahmen bilden die, deren Sanierungerst kürzlich abgeschlossen wurde.Treffpunkte an Straßen und Parkplätzen der Supermärktebieten Ausweichmöglichkeiten <strong>für</strong> Jugendliche.Brachen sind selbst dann beliebte Aufenthaltsorte,wenn sie durch Zäune abgeschlossen sind.Öffentliche Grünflächen sind kaum vorhanden, einigesind in desolatem Zustand.Es hat sich während der Untersuchung gezeigt, dasssich die am häufigsten genutzten Flächen in angrenzendenBereichen des untersuchten Kernbereichsbefinden.Das gilt insbesondere <strong>für</strong> die unmittelbar erreichbarenSeen, die damit verbundenen Grünflächen undParkanlagen bzw. die Spielplätze des angrenzendenKomponistenviertels.VerkehrDas Gebiet wird von stark befahrenen Straßendurchschnitten. Diese Straßen stellen eine deutlicheBarriere dar und an jeder Kreuzung besteht das Problemeiner sicheren Überquerung. Gerade weil dieStraßen und vor allem die <strong>Berlin</strong>er Allee stark befahrensind, fehlen dort Radwege.Weiterhin sorgt die Straßenbahn einerseits <strong>für</strong> einegute Anbindung des Gebiets, ist aber andererseitseine Gefahrenquelle <strong>für</strong> Kinder.Schwerwiegender ist aber der motorisierte Individualverkehr,der sich oft nicht an Verkehrsregelnwie Geschwindigkeitsbegrenzungen oder das Durchlassenvon Fußgängern hält und bei der Ampelschaltungbevorteilt wird.50 km/h - Zone temporär 30 km/h unzureichender / Radweg Querungshilfe Bushaltestelle Fußgängerüberweg Barrierevor Schulen fehlender Gehweg30 km/h - Zone Straßenbahnhaltestelle Spielstraße Ampel besondere Schleichweg Trampelpfad Sackgasse KernbereichunsprünglicheGefahrenpunkte<strong>Spielleitplanung</strong>GebietsgrenzeKinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung - <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Bestandskarte -Verkehr<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> -Modellprojekt Pankow-WeißenseeBachelor-Studienprojekt • TU <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungwww.spielleitplanung-berlin.deProjektbetreuung Dipl.-Ing. Jan Abt


SpielleitplanAlle vorhergehenden Anstrengungen des Planungsprozessesmünden in die Erstellung desSpielleitplans und des ihn erläuternden Maßnahmenkatalogs.Er bildet sozusagen den krönenden und sichtbarenAbschluss der Projektarbeit, die im Laufe dervorangegangenen zehn Monate geleistet wurde.Der PlanUm die Ergebnisse der Bestandsaufnahmemit Akteuren, Kindern und Jugendlichenfestzuhalten und räumlich zu verorten,werden alle Maßnahmen im Spielleitplan eingetragen.Dabei werden konkrete Projekte mit dazugehörigenBeteiligungsmaßnahmen, sowie räumlichdefinierte Ziele auf der Karte verortet.Diese Maßnahmen beschäftigen sich zum einenmit der Sicherung und Erhaltung von kinderundjugendrelevanten Flächen und Orten, zumanderen mit der Umgestaltung oder Neuschaffungvon Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichen.Der Spielleitplan bedient sich da<strong>für</strong> einer eigensfestgehaltenen Symbolauswahl, die durch individuelleDarstellungen erweitert werden kannund so ein möglichst leicht verständliches Bildvon den geplanten Maßnahmen vermittelt.Zusätzlich wird der Plan durch schriftliche Erläuterungenund einen Maßnahmenkatalogergänzt, um die Verständlichkeit <strong>für</strong> Träger,Ämter und Unternehmer zu gewährleisten.61342A1a441b1471c5425561048H U9111d387 30I2 304K13214151e10 30161g4121f3171iBD4231h14 302454F22E1291113HUG4C1819<strong>20</strong>21Projektbetreuung: Jan AbtTechnische Universität <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und RegionalplanungHardenbergstraße 40a10623 <strong>Berlin</strong>Maßstab: 1:7.0000m 50m 100m 250mKartengrundlage: Karte von <strong>Berlin</strong> 1:5.000 mitfreundlicher Genehmigung des VermessungsamtesPankow von <strong>Berlin</strong>30Halteverbot Tempo 30 Fahrradweg Ampelschaltung Fußgängerüberweg Gehweg Querungshilfeeinrichten einrichten ausbauen verbessern schaffen ausbessern/verbessernUnaturnaher Mitbaustelle Wasserspielplatz Wasserspiel besonderer legale Gra- Ort <strong>für</strong> kreative Unterhaltung Zugang zu anderem Treffplatz Stadtplatz Spielangebote Fläche PatenpflanzeSpielraum ermöglichen einrichten ermöglichen Einzelbaum fittiwand Gestaltung Spielangebot pflegen pflegen neu schaffen öffnen zuweisenVerkehr1 1 1 A AMaßnahmenSiedlungs- und Freiflächen SonstigeLeuchtturmprojektStartprojektKernbereich<strong>Spielleitplanung</strong>Grünpflege Sanierung von Beseitigung von Minimierung von Vorsorge gegen GefahrenpunktSpielelementen Kleinabfällen Konflikten Vandalismus entschärfenKinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung - <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>SpielleitplanStand vom 22.09.<strong>20</strong>09<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Maßnahmenkatalog zum SpielleitplanMaßnahmenkatalogDie im Spielleitplan festgehaltenen Maßnahmenwerden in einem Katalog gesammeltund ausführlich beschrieben. Sie gliedern sichin drei große Bereiche.Als erstes sind alle Maßnahmen und Projektezum Thema Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichezusammengefasst. Der zweitegroße Bereich sind Projekte, die sich mit derverkehrlichen Situation des Projektgebietsbeschäftigen. Als letztes sind alle sonstigen,nicht zuzuordnenden Maßnahmen festgehalten.Darunter fallen auch die, die das ganzeGebiet umfassen oder sich auf soziale und öffentlicheEinrichtungen beziehen.Dies soll sowohl den Ämtern und Behörden, alsauch den Trägern dabei helfen, die Maßnahmenschnell zuzuordnen.In der Maßnahmenmatrix, der dem Plakatbeigefügten Kurzversion, sind alle relevantenInformationen mit Priorität und Aufwand aufgeführt.Ausblick – Perspektiven <strong>für</strong> dasModellprojektDer nächste Schritt im Rahmen der <strong>Spielleitplanung</strong>ist die Rückkopplung des erstellten Spielleitplansmit der Öffentlichkeit sowie der fachlicheDiskurs mit den jeweiligen Verwaltungsressorts.Dabei soll sowohl den Fachexperten in der Verwaltungals auch insbesondere den Kindern und Jugendlichensowie den engagierten Bürgern, die im Rahmender Bestandsaufnahme mitgewirkt haben, dieMöglichkeit gegeben werden, sich das fertige Planwerkerklären zu lassen und fachliche Anmerkungenmachen zu können.Diese eventuellen Ergänzungen oder Änderungensollen dann bis Ende <strong>20</strong>09 in den Spielleitplan eingearbeitetwerden.Perspektivisches Ziel des Projekts ist es letztendlich,den erstellten Spielleitplan im ersten Quartal<strong>20</strong>10 durch die BVV Pankow beschließen zulassen und somit zu einem behördenverbindlichenPlanwerk zu machen.Der auf diese Weise beschlossene Spielleitplan wäresomit künftig <strong>für</strong> alle weiteren Entwicklungsplanungen,die im Projektgebiet in <strong>Berlin</strong>-Weißensee verortetsind, abwägungsrelevant.Darüber hinaus werden die Erfahrungen aus der modellhaftenErprobung in <strong>Berlin</strong>-Pankow insbesondereim Hinblick auf die verwaltungsinterne Zusammenarbeitgesondert ausgewertet. Die so erworbenenKentnisse sollen im weiteren Verlauf <strong>für</strong> eine strategischeWeiterentwicklung der <strong>Spielleitplanung</strong>in <strong>Berlin</strong> nutzbar gemacht werden.<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> -Modellprojekt Pankow-WeißenseeBachelor-Studienprojekt • TU <strong>Berlin</strong>Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanungwww.spielleitplanung-berlin.deProjektbetreuung Dipl.-Ing. Jan Abt


10.12 Darstellung der Potentialflächen3<strong>20</strong>


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Analyse des BestandsÜbersicht der Potenzial- und RestriktionsflächenNr.(lautPlan)StraßeFS undFlurEigentumsverhältnisseFlurstücksgrößePlanungenGrund <strong>für</strong> Potenzial / Restriktion1AntonplatzTiefbauamtVB 11 BDer Antonplatz wird nur als Durchgangsplatzgenutzt und bietet wenig Aufenthaltsqualität.Die hier aufgestellten Bänke haben keineLehnen, es gibt zu wenig Fahrradständer undder Straßenlärm der <strong>Berlin</strong>er Allee ist störend.2507 / 415508 / 415PistoriusplatzTiefbauamtDer Pistoriusplatz wird ausschließlich alsParkplatz genutzt und stellt somit trotz seinerGröße keine Aufenthaltsfläche <strong>für</strong> Bewohnerdar.3Straße zwischenHosemannstr.22 und Man-delstr.1170<strong>20</strong> / 416 TiefbauamtObwohl die Straße nicht sehr stark befahrenist, kann sie nur eingeschränkt von Kinderngenutzt werden, weil es keinen Fußweg gibtund der Straßenrand durch parkende Autosversperrt wird. An die Straße grenzen die Geländevon 2 Kitas an.4Cohnstraße7028 / 416 Baugenossenschaft/privatVon Stacheldraht umzäunt findet sich am Endeder Cohnstr. in einem Wohngebiet, eineFreifläche, die durch eine Mauer vom anliegendenGewerbegebiet abgegrenzt ist. Aufdieser Freifläche befinden sich zwei Tischtennisplatten.Daneben befindet sich ein Parkplatzund Garagen <strong>für</strong> die Anwohner. In derStraße herrscht kein Durchgangsverkehr. Ander gesamten Strasse sind großzügige Vorgärten.5Max-Steinke-Str. 38 / 3998/ 245,99 / 245EinzelpersonprivatBaugenehmigung1995Auf dem Gelände befindet sich eine bewachseneBrachfläche. Diese ist im Moment umzäuntund kaum einsehbar. Das anliegendeGrundstück ist ebenfalls eine Brache.6MirbachplatzPrivat(Kirchengemeinde)Der Platz an der Ruine des denkmalgeschütztenBethainenturms ist in seinem „Ist-Zustand“ kaum als Platz zu bezeichnen. Eherist es ein breiter Fußweg, der vom Verkehrder Pistoriusstr. umschlossen wird. Am „Platz“befindet sich ein beliebtes Cafe.7SiedlungzwischenRoelcke-/Lehder- undOstseestr.<strong>20</strong>0 / 246 öffentlichgewidmeteGrünanlageist bereitsSpielplatzDie Fläche beinhaltet einen Spielplatz mit vielenGeräten. Der Sportplatz ist von einem unschönenZaun umgeben. Neben dem Spielplatzbefindet sich eine kleine Rasenfläche.Die Gestaltung wirkt lieblos und lädt nichtzum Spielen ein. Bei einem der Zugänge ersetztein Trampelpfad die fehlende Rampe.Angrenzend befindet sich ein Filterwerk, dievier Zeilenbauten der Wohnsiedlung, sowiezwei Kindertagesstätten. die ein großes Au-


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Analyse des BestandsNr.(lautPlan)StraßeFS undFlurEigentumsverhältnisseFlurstücksgrößePlanungenGrund <strong>für</strong> Potenzial / Restriktionßengelände haben.8Streustrasse94140 / 246,141 / 246,143 / 246,144 / 246,145 / 246,146 / 246,147 / 246,148 / 246,149 / 246,264 / 246,265 / 246,266 / 246privat 4.679m 2Ein enorm großes, zusammenhängendes Geländemit einer Vielzahl gut erhaltener Räume732m 2825m 2und Hallen, die vielfältigen Nutzungen offen19m 2stehen.823m 29m 2756m 2413m 2370m 24.974m 22.450m 22.550m 29Lehderstraße15115 / 246 Wohnungsbaugesellschaft4.316m 2 Ein großes Areal mit einer gestaltbaren Mauer.Hier herrscht Durchfahrtsverbot <strong>für</strong> Autosund einige Spielgeräte sind schon vorhanden.10Behaimstraße7-11WohnungsbaugesellschaftBessere Freiraumgestaltung möglich. Liegt aneiner Wohnstraße (von Anwohnern einsehbar)11Lehderstr. 15Das Gelände ist durch den dominant wirkendenZaun nicht zugänglich.12Streustr. 15-17104 / 246 Wonungsbaugeselschaft1.881m 2 Die unversiegelte Fläche ist verkehrsgeschütztund verfügt über eine ruhige Innenhoflage.13Lehderstr.89-92254 / 246,255 / 246Liegenschaftsfonds,privat405m 2Die Gewerbefläche wurde bislang kaum bebautund bietet somit gute Voraussetzungen2.172m 2 <strong>für</strong> eine kreative Beplanung. Der Großteil derFläche ist dicht bepflanzt und momentan ungenutzt.14Paul-Grasse-Str. 307006 / 416 WIP / Baudenkmal18.353m 2 Der Fußballplatz befindet sich in einem allgemeinsehr schlechten Zustand. Die vier E-cken des Platzes sind weitläufig geöffnet undkönnen somit bei Bespielung eine Beeinträchtigungbzw. <strong>für</strong> den direkt am Platz vorbeiführendenStraßenverkehr darstellen.15Lehderstr. 93 256 / 246 / privat 1.048m 2 Der Vorplatz bietet eine relativ kleine, ungenutzteFläche in einer dicht bebauten Gegenddes Gebiets und ist öffentlich zugänglich.16TheresienschuleBehaimstr.29privatBislang liegt der Hof leider hinter verschlossenenToren und nachmittags somit brach.17SportplatzTheresienschuleprivatDie Fläche zwischen Charlottenburgerstraßeund dem Sportplatz der Theresienschule liegtbislang brach. Ihre Lage zwischen Schule undJugendclub Maxim legt eine Nutzung durchKinder und Jugendliche jedoch Nahe.


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Analyse des BestandsNr.(lautPlan)StraßeFS undFlurEigentumsverhältnisseFlurstücksgrößePlanungenGrund <strong>für</strong> Potenzial / Restriktion18FreiflächezwischenCharlottenburgerStr.und Pistoriusstr.248 / 246,231 / 246,257 / 246,247 / 246Stiftung /privat3.276m 2678m 2 ,2.258m 2 ,433m 2Diese Fläche war mal ein Abenteuerspielplatz,ist jetzt völlig ungenutzt.19HinterhofCharlottenburgerStr.18,19124 / 256 Wohnungsgenossenschaft1546m 2Kleine Fläche inmitten von Wohnhäusern.Kinder wären sicher, hätten keine weiten Wege,eine Toilette wäre im Haus erreichbar.<strong>20</strong>Autohausam Mirbachplatz81 / 255 privat 668m 2 Die Fläche ist augenscheinlich völlig ungenutzt.Gut erreichbar von den südöstlichenWohnstraßen.21AbrissflächePistoriusstr.115,116109 / 256,110 / 256privat 1.740m 2Riesige Fläche, die kaum angrenzende Wohnhäuseraufweist und somit niemand, der sich1.800 m 2 durch Lärm etc. belästigt fühlen könnte.22BrachflächePistoriusstr/RoelckestraßeprivatKeine Anwohner, die sich gestört fühlen könnten.Die Fläche ist bislang ungenutzt.23BaulückePistoriusstr.112248,231,257,247Stiftung /privat3.276m 2 ,678m 2 ,2.258m 2 ,433m 2So verfallenen, leicht überwuchert und ungenutztlädt die Fläche ohnehin schon zum Entdeckenund zu Abenteuern ein. Sie ist aberleider nicht zugänglich.24InnenhofFriesickestr./Pistoriusstr.79 / 256 Wohnungsbaugesellschaft9.033m 2 Die Fläche ist riesengroß, in den umliegendenund darauf liegenden Wohnhäusern wohnenviele Kinder und das Ballspielen ist untersagt.Stattdessen gibt es insgesamt eine Schaukel.25Langhansstr.28 / 2924 / 256 Liegenschaftsfond<strong>Berlin</strong>667m 2Baulücke, vermüllt und ungenutzt.Dringender Handlungsbedarf. Liegt zentral,Kinder und Jugendliche halten sich hier wegender Imbisse und Essmöglichkeiten vielauf. Gegenüberliegende Heinz-Brandt-Oberschule26Innenhof EttersburgerWeg 2Wohngegend. Für die dort wohnenden Kinderbedeutete eine wohnungsnahe Spiel- und Erlebnisflächekurze Wege, damit mehr Sicherheitund so ein besseres Gefühl <strong>für</strong> die Eltern.272829Innenhof EttersburgerWeg 5FreiflächeLanghansstr.44InnenhofGoyastr. 2184 / 256 privat 4.405m 2 Wohnungsnah, scheint bislang nicht viel genutztzu werden.Scheint öffentlich zu sein, liegt mitten im Gebietund ist bisher weder genutzt noch besondersansprechend gestaltet.Spielgeräte sind bereits vorhanden, durch dieAbzäunung aber nicht effektiv nutzbar. Die


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Analyse des BestandsNr.(lautPlan)StraßeFS undFlurEigentumsverhältnisseFlurstücksgrößePlanungenGrund <strong>für</strong> Potenzial / RestriktionFläche ist ohnehin <strong>für</strong> Kinder- und Jugendlichevorgesehen, es würde also eine qualitativeVerbesserung vorgenommen, ohne mehrRaum zu beanspruchen.30BrachflächeFriesickestr.36216 / 256 privat 4.637m 2 Die Fläche ist ungenutzt und liegt in einemverkehrsberuhigten Wohngebiet.31HamburgerPlatz41 / 256 TiefbauamtDer Bereich ist verkehrsberuhigt und eignetsich zum Aufenthalt von Kindern.32BrachflächeLehderstraße6990<strong>20</strong> / 247 Bund 918m 2 FestgesetzterB-PlanDie Fläche ist ungenutzt und liegt in einemWohngebiet.333435InnenhofPistoriusstr./Gustav-Adolf-Str.BaulückeLehderstraße63KiezplatzGustav-Adolf-Str.11/Streustr.6663 / 256 privat 4.111m 2 Die Fläche ist liegt in einem Wohngebiet undist teilweise schon mit Spielgeräten ausgestattet.Zurzeit nicht zugängliche, befestigte Baulückein wenig befahrener Wohnstraße.4216 / 257 privat 574m 2 Es handelt sich um ein unbebautes Grundstückin zentraler Lage in der Nähe der Schuleam Hamburger Platz (Grundschule). DasEckgrundstück ist ein Platz mit möglicherAufenthaltsqualität.36Lehderstraße50-52/Streustrasse72-744254 / 2474258 / 2474259 / 247privat 866m 2860m 2855m 2Die Anlage des ehemaligen Möbelhauses bietetein leer stehendes, flaches Gebäude miteiner relativ großen Nutzfläche sowie ein ungenutztes,asphaltiertes Außengelände, welchesderzeit durch einen Bauzaun gesichertwird. Das Gelände ist sowohl von der Lehderstraßeals auch von der Streustraße erschlossenund verbindet diese beiden Straßendurch einen Fußweg.37Schulhof derSchule amHamburgerPlatz,Gustav-Adolf-Str. 47-49Land <strong>Berlin</strong>Öffnungwurde vonder Schulleitungbeim Baudes SpielbereichsabgelehntDer Schulhof der Schule am Hamburger Platzist <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche, die diese Schulenicht besuchen nicht zugänglich.38HinterhofHeinersdorferStr.23Ein ungenutzter, vermüllter Hinterhof, aufdem noch alte Schuppen stehen.39FreiflächeAm Steinberg/Prenz-Eine große, unbebaute Freifläche, die als Abkürzunggenutzt wird, was ein Trampelpfadbeweist.


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Analyse des BestandsNr.(lautPlan)StraßeFS undFlurEigentumsverhältnisseFlurstücksgrößePlanungenGrund <strong>für</strong> Potenzial / Restriktionlauer Promenade40Brauhausstr.414080 / 257 privat 495m 2 Unbebaute, gepflegte Rasenfläche.41Jacobsohnstr.304048 / 2574047 / 257privat 519m 2565m 2Unbebaute, große Freifläche ohne ersichtlicheNutzung.42Langhansstr.784360 / 257 privat 1.042m 2 Verkehrsgünstig gelegene Brachfläche mitansetzender Verbuschung im dicht bebautemTeil des Gebiets.43Pistoriusstr./Am SteinbergDas Tiefbauamt:weitereSpur <strong>für</strong>RechtsabbiegerEine Brachfläche welche zu den Hofanlageneines Wohnkomplexes gehört. Sie liegt vondem Freizeit- und Nutzbereich abgelegen undwird somit kaum genutzt.44BaulückePistoriusstr.95Baulücke ist geeignet <strong>für</strong> vielfältige Nutzungen.Diese Fläche wurde vom Liegenschaftsfondzurückgefordert45BauruinePistoriusstr.99Das Gebäude ist <strong>für</strong> jeden zugänglich undbirgt erhebliche Gefahren.46Platz an derWilhelm-Wagenfeld-Str.Ein schöner Stadtplatz mit einem Wasserfall,der von einer Mauer eingeschlossen wird.47Kreuzpfuhlund umgebendeGrünflächeDer Kreuzpfuhl und die umliegende Grünflächesind ein häufig genutzter Aufenthaltsbereich<strong>für</strong> Jung und Alt. Die Aufenthaltsqualitätwird hier jedoch durch eine nicht ausreichendePflege und durch die, insbesondere in denSommermonaten, schlechte Wasserqualitätdes Kreuzpfuhls, beeinträchtigt. Eine intensivereSäuberung und Pflege könnte diese Flächewesentlich besser nutzbar machen.48Brachfläche,Pistoriusstraße15Diese zurzeit stark vermüllte Fläche besitztwegen ihrer Nähe zum A-Gebäude der Primo-Levi-Schule ein hohes Potential. Sie sollte gesichertwerden, damit eine spätere Nutzungdurch die Schule ermöglicht werden kann.49Woelkpromenade8-10Das Potenzial dieser verbuschten Brache bestehtin ihrer direkten Nachbarschaft zwischendem B-Gebäude der Primo-Levi-Schuleund der dazugehörigen Turnhalle. Eine Sicherungder Fläche, um sich Möglichkeiten <strong>für</strong> einezukünftige Nutzung <strong>für</strong> den Schulbetrieb


<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>Analyse des BestandsNr.(lautPlan)StraßeFS undFlurEigentumsverhältnisseFlurstücksgrößePlanungenGrund <strong>für</strong> Potenzial / Restriktionoffen zu halten, ist daher ratsam. Der Eigentümerkonnte nicht ermittelt werden.50GoldfischteichundumgebendeGrünflächeDer Goldfischteich ist ein schöner und naturnaherSpiel-, Erlebnis und Aufenthaltsbereich.Die Umgebende Grünfläche befindet sich jedochzurzeit in einem weniger gut gepflegtenZustand und die Qualität des Wassers istnicht einwandfrei. Durch eine intensiverePflege könnte die Aufenthaltsqualität dieserFläche gewinnen.51Albertinenstraße21Das besondere Potential dieser Brachflächebesteht im unterirdisch kanalisierten altenBachlauf. Dies Gewässer sollte wieder freigelegtund zu einem naturnahen Erlebnisraumgestaltet werden.52WeißenseerParkDer Weißenseer Park ist ein wichtiger Anziehungspunktsowohl <strong>für</strong> Kinder und Jugendlicheals auch <strong>für</strong> Erwachsene. Die Aufenthaltsqualitätwird jedoch auch hier von Verschmutzungdurch Hundekot und dem Mülleingeschränkt. Mittels einer verstärkten Pflegeund Säuberung könnte auch das Potentialedieser Grünfläche besser ausnutzen werden.53Uferzone desWeißen SeesDer Weiße See ist ein beliebter Badeort beiKindern und Jugendlichen. Die Zugänglichkeitdes Gewässers ist jedoch noch nicht optimal.Der Steg, welcher von den Kindern gern benutztwird um ins Wasser zu springen, ist inPrivatbesitz und reicht nicht bis an ausreichendtiefes Wasser heran. Die Nutzbarkeitdes Sees <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche könnteerhöht werden, wenn mehr Zugänge zumWasser geschaffen würden, z.B. mittels öffentlicherSteganlagen.54Kulturhaus,<strong>Berlin</strong>er Allee123 und125Die günstige Lage am Weißenseer Park undNähe zur Tram-Haltestelle am Antonplatz legeneine Aufwertung des Areals <strong>für</strong> kulturelleZwecke nahe. Das Gebäude selbst ist starksanierungsbedürftig.55Brecht Haus,<strong>Berlin</strong>er Allee185Der Name ist das Potential: Bert Brecht sollhier von 1949 bis 1953 mit Helene Weigelgewohnt haben. Positiv ist auch die Lage amWeißenseer Park mit Blick auf den See.

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