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11 November 2009 - RDB eV

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Offi zielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

<strong>11</strong> <strong>November</strong><br />

<strong>2009</strong><br />

60. Jahrgang<br />

berg<br />

bau<br />

bau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

K 10978


Offi zielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

<strong>November</strong> <strong>11</strong> <strong>2009</strong><br />

60. Jahrgang<br />

berg<br />

Energie, Umweltbau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung, bau<br />

Titel_<strong>11</strong>-09.indd 1 09.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> 7:54:44 Uhr<br />

Prozessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe Schwarz<br />

Inhaltsübersicht<br />

482 bergbau aktuell<br />

Auslandsbergbau<br />

484 Eisenerz in Westaustralien<br />

– ein aktueller Rohstoff in<br />

der Krise<br />

Martin J. Wedig, Essen und<br />

Heinz-Peter Kaiser, Düsseldorf<br />

Rekultivierung<br />

491 Der Bergbau geht –<br />

die Fläche bleibt<br />

Folgenutzungen ehemaliger<br />

Bergbaustandorte<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Essen<br />

496 Bakterien helfen das Wasser<br />

des Lausitzer Seenlandes zu<br />

verbessern<br />

LMBV-Pilotvorhaben am<br />

Skadodamm zeigt erste Erfolge<br />

Entsorgung<br />

497 Die Entsorgung von<br />

Abfällen in der Europäischen<br />

Union einschließlich der<br />

Bergbauabfälle im Rahmen<br />

der EU-Umweltschutzanforderungen<br />

–<br />

Eine Herausforderung nicht nur<br />

für die neuen Mitgliedsstaaten<br />

Dr.-Ing. Peter Asenbaum, Düren<br />

Aus- und Fortbildung<br />

504 Tagebau und zyklischer<br />

Rohstoffmarkt an der<br />

RWTH Aachen<br />

Dr.-Ing. Peter Vossen, Aachen<br />

K 10978<br />

berg<br />

bau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Offi zielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />

Titelbild: Anzeige THIELE Kettenwerke, Gesenkschmiede,<br />

THIELE GmbH & Co KG, Werkstraße 3, 58640 Iserlohn<br />

Besuchen Sie uns auf der bauma 2010 vom 19.04. bis 25.04.2010 in Halle B2 - Stand Nr. B2.103<br />

506 Studium an der TFH<br />

Georg Agricola boomt –<br />

Bochumer Ingenieurhochschule<br />

begrüßt erneut<br />

10 % mehr Erstsemester<br />

507 Bestnoten für die Profs –<br />

Studierende bewerten<br />

Lehre an der TH Georg<br />

Agricola<br />

507 Helmut Burckhardt-Preis<br />

<strong>2009</strong><br />

508 Industrie<br />

Berg- und Tunnelbau<br />

510 HFH Herbst Spezialfahrzeugbau<br />

und Bergwerksmaschinen<br />

GmbH<br />

Betriebserfahrungsaustausch<br />

5<strong>11</strong> Polnischer<br />

Bergbauverband SITG zu<br />

einem weiteren<br />

Arbeitsbesuch zu Gast<br />

beim <strong>RDB</strong> e.V. „Ring<br />

Deutscher Bergingenieure“<br />

Veranstaltung<br />

512 2. Internationales<br />

Protodjakonov-<br />

Kolloquium – Mechanische<br />

Eigenschaften der Gesteine<br />

513 Journal<br />

515 Veranstaltungen<br />

Veranstaltung<br />

517 Bergmännische<br />

Weihnachtsfeier <strong>2009</strong> der<br />

RAG BILDUNG Berufskolleg<br />

GmbH in Bergkamen<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

518 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

519 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

520 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

526 <strong>RDB</strong>-Rentenausschuss<br />

Buchbesprechung<br />

527 Neue Dokumentation über das<br />

berühmte Industriedenkmal<br />

„Zollverein. Welterbe.<br />

Von der Kohle zur Kultur“<br />

528 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />

Vorschau 12/<strong>2009</strong><br />

●<br />

●<br />

●<br />

<strong>11</strong><br />

Thermomechanische Auslegung und<br />

Entwicklung eines Referenz-Endlagerkonzeptes<br />

zur Einlagerung wärmeentwickelnder<br />

radioaktiver Abfälle im<br />

Tonstein in Deutschland<br />

Die klassische Landesvermessung –<br />

Tempi passati!<br />

Universität für Bergbau und Geologie<br />

– Sofi a, lange Geschichte und<br />

Tradition im Bergbauwesen in<br />

Bulgarien<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 481


Erwerb von Morton Salt –<br />

K+S und Dow Chemical<br />

bestätigen Genehmigung<br />

der Federal Trade Commission<br />

Die K+S Aktiengesellschaft und The Dow<br />

Chemical Company geben gemeinsam bekannt,<br />

dass die US-Aufsichtsbehörde Federal<br />

Trade Commission (FTC) einer Vereinbarung<br />

zugestimmt hat, die mit der K+S<br />

Aktiengesellschaft getroffen worden ist.<br />

Die Zustimmung der FTC öffnet K+S den<br />

Weg, den Erwerb von Morton International<br />

Inc. abzuschließen. Beide Unternehmen<br />

erwarten den Abschluss der Transaktion<br />

(Closing) innerhalb der nächsten Tage.<br />

K+S hat die Forderungen der FTC für<br />

den Verkauf von Vermögenswerten in den<br />

US-Bundesstaaten Maine und Connecticut<br />

bereits erfüllt. Der Einfluss dieser Veräußerungen<br />

im Streusalzbereich auf die Geschäftstätigkeit<br />

ist gering. Mit dem Erwerb<br />

von Morton Salt steigt K+S zum weltweit<br />

größten Salzhersteller auf.<br />

Dow will den Erlös aus dem Verkauf von<br />

Morton Salt (Transaktionsvolumen: 1,68<br />

Mrd. US$) dazu verwenden, den Restbetrag<br />

eines Überbrückungskredits zu tilgen,<br />

den Dow genutzt hatte, um den Erwerb von<br />

Rohm and Haas teilweise zu finanzieren.<br />

Die Tilgung dieser kurzfristigen Kreditverbindlichkeit<br />

kommt Dows Ziel entgegen,<br />

das Darlehen bis zum Ende des Jahres zu<br />

tilgen.<br />

Internet: www.k-plus-s.com<br />

Das CCS-Projekt von Vattenfall –<br />

Innovativer Klimaschutz<br />

„made in Brandenburg“<br />

300 Experten aus 26 Ländern gratulieren<br />

zum Geburtstag: Die CCS-Pilotanlage von<br />

Vattenfall am Standort „Schwarze Pumpe“<br />

kann auf ihr erstes Jahr erfolgreichen<br />

Testbetrieb zurückblicken. Die Fortschritte<br />

bei der Entwicklung der CCS-Technologie<br />

(Carbon Capture and Storage, zu deutsch:<br />

Abscheidung von Kohlendioxid und dessen<br />

langzeitsichere unterirdische Speicherung)<br />

und das Leuchtturmprojekt „Schwarze<br />

Pumpe“ gaben der International Energy<br />

Agency (IEA) mit Sitz in Paris Anlass, eine<br />

dreitägige Konferenz mit Wissenschaftlern<br />

und Industrievertretern aus der ganzen<br />

Welt in Cottbus auszurichten.<br />

Tuomo Hatakka, Vorstandsvorsitzender<br />

von Vattenfall Europe betonte die strategische<br />

Bedeutung der Technologie für das<br />

Unternehmen: „Vattenfall hat ein klar definiertes<br />

Ziel: bis 2050 wollen wir Strom und<br />

Wärme klimaneutral produzieren. CCS ist<br />

existentieller Bestandteil dieser Strategie<br />

und der erfolgreiche Betrieb der Pilotanlage<br />

ist ein bedeutender Schritt auf diesem<br />

Weg.“ Dabei appellierte Hatakka erneut an<br />

die politisch Verantwortlichen in Berlin, die<br />

erforderlichen rechtlichen Rahmenbedin-<br />

482 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

berg<br />

aktuell<br />

bau<br />

gungen und damit unternehmerische Planungssicherheit<br />

für Milliardeninvestitionen<br />

zu schaffen. Bisher hat Vattenfall mehr als<br />

200 Mio. € in die Entwicklung der innovativen<br />

Technologie investiert.<br />

Der Leiter des IEA Greenhouse Gas<br />

R&D Programmes, John Topper: „In den<br />

vergangenen 3 Tagen haben 300 Wissenschaftler<br />

und Industrievertreter aus<br />

26 Ländern die Oxyfuel-Technologie diskutiert.<br />

Unsere einhellige Meinung: Die<br />

technologischen Herausforderungen sind<br />

zu meistern, CCS nimmt Fahrt auf.“<br />

Reinhardt Hassa, Vorstandsvorsitzender<br />

von Vattenfall Europe Mining & Generation,<br />

sagte: „Vattenfall treibt die weitere Entwicklung<br />

von CCS mit Hochdruck voran:<br />

Nach dem Erfolg der Pilotanlage wollen wir<br />

bis 2015 ein Demonstrationskraftwerk am<br />

Standort Jänschwalde in Betrieb nehmen.<br />

Die Kosten dafür schätzen wir nach heutigem<br />

Planungsstand auf etwa 1,6 Mrd. €.<br />

Ein solches Projekt bedarf der Förderung<br />

und wir bemühen uns darum, dass Jänschwalde<br />

als eines der Demonstrationsprojekte<br />

in Europa Unterstützung aus Brüssel<br />

erhält.“<br />

Aktuell bewirbt sich Vattenfall um ein<br />

180 Mio. € schweres Paket, das die EU-<br />

Kommission für ein CCS-Demonstrationsprojekt<br />

in Deutschland bereitstellt. Die<br />

Entscheidung in Brüssel ist für Ende des<br />

Jahres angekündigt. Gleichzeitig betonten<br />

die Vattenfall-Vertreter aber auch, dass die<br />

Entwicklung der innovativen CCS-Technologie<br />

der öffentlichen Akzeptanz bedarf.<br />

Ein entsprechendes Informations- und<br />

Diskussionsangebot stelle Vattenfall zur<br />

Verfügung.<br />

„Auch an dieser Stelle sind die Unternehmen<br />

jedoch ganz stark auf Unterstützung<br />

vor allem seitens der Politik und der<br />

Wissenschaft angewiesen“, so Tuomo<br />

Hatakka und Reinhardt Hassa.<br />

Vattenfall geht mit der 30-MW-Pilotanlage<br />

neue Wege und setzt bei der Entwicklung<br />

des so genannten Oxyfuel-Verfahrens<br />

Maßstäbe. Die Entwicklung der CCS-Technologie<br />

hat dabei weit über Brandenburg<br />

hinaus Bedeutung: Zum einen birgt diese<br />

Technologie Exportpotenzial, andererseits<br />

ist der Einsatz von CCS auch in emissionsintensiven<br />

Industriezweigen wie der Stahl-,<br />

Zement- oder Papierindustrie einsetzbar,<br />

um die CO2-Emissionen zu reduzieren.<br />

Internet: www.vattenfall.de<br />

Frankreich lädt Atommüll<br />

in Russland ab<br />

Wie der Fernsehsender arte und die<br />

französische Tageszeitung Libération berichten,<br />

lagert Frankreich 13 % seiner Atomabfälle<br />

in Russland (Sibirien) zwischen. Ein<br />

Sprecher des Energiekonzerns EdF, der in<br />

Frankreich 58 Kernkraftwerke betreibt, be-<br />

richtete, dass 20 % des Materials wiederaufbereitet<br />

zurückkommen. Dieses Material<br />

würde wieder zur Stromerzeugung genutzt.<br />

In Frankreich steht die Technik der „Ultrazentrifugation“<br />

noch nicht zur Verfügung. Ab<br />

2012 soll sie auch in Frankreich durchführbar<br />

sein. Seit Mitte der 1990er Jahre lagert<br />

EdF jährlich 108 t abgereichertes Uran im<br />

8000 km entfernten Sibirien. Frankreich hat<br />

wie Deutschland bislang keine endgültige<br />

Aufbereitungsstätte für seinen Atommüll.<br />

SZ, 13.10.<strong>2009</strong><br />

Internet: www.sueddeutsche.de<br />

Bucyrus in Lünen mit neuer<br />

Firmierung<br />

Mit Wirkung zum 15.10.<strong>2009</strong> wird die<br />

Bucyrus DBT Europe GmbH in Lünen<br />

unter dem neuen Namen Bucyrus Europe<br />

GmbH firmieren. Der Entfall der 3<br />

Buchstaben „DBT“ in der Firmierung ist<br />

ein weiterer konsequenter Schritt zu einer<br />

vollständigen Integration des Unternehmens<br />

in den Konzernverbund der Bucyrus<br />

International, Inc. Der neue Firmenname<br />

dokumentiert nun eindeutig die homogene<br />

Markenpolitik von Bucyrus.<br />

„Unsere hochproduktive Bergbautechnik<br />

für den internationalen Tagebau und Untertagebergbau<br />

wird durch einen Markennamen<br />

repräsentiert: Bucyrus. Die neue<br />

Firmierung ist damit ein weiterer wichtiger<br />

Schritt zu einer weltweit einheitlichen Unternehmensidentität.“<br />

So Luis de Leon,<br />

verantwortlich für alle Produktgruppen<br />

weltweit und Geschäftsführer der Bucyrus<br />

Europe GmbH in Deutschland.<br />

Mit der Umfirmierung des Unternehmens<br />

ist ebenfalls eine neue Konstellation<br />

auf der Geschäftsführungsebene verbunden.<br />

Sprecher der Geschäftsführung der<br />

Bucyrus Europe GmbH bleibt unverändert<br />

Herr Luis de Leon. Zukünftig wird er bei der<br />

Organisation und Führung der Geschäfte<br />

unterstützt durch Herrn Dr. Dieter Gessner<br />

(stellvertretender Sprecher) und Herrn Dr.<br />

Ulrich Paschedag.<br />

Bucyrus Europe mit Hauptsitz in Lünen,<br />

Deutschland, ist mit über 900 Mitarbeitern der<br />

Hauptproduktionsstandort für Strebtechnik-<br />

Produkte und steuert die Bucyrus Vertriebsaktivitäten<br />

in den Märkten Europa und Asien.<br />

Zu den in Lünen entwickelten und gefertigten<br />

Kernprodukten für den Untertagebergbau<br />

zählen Walzenlader, vollautomatisierte Kohlehobel,<br />

hydraulischer Schildausbau, Strebförderer<br />

und elektrohydraulische Steuerungen.<br />

Bucyrus bietet seinen weltweiten Kunden<br />

hier komplette Systemlösungen. Die High-<br />

Tech-Komponenten für Hochleistungs-Strebtechnik<br />

besetzen auf internationaler Ebene<br />

eine Spitzenstellung. Neben dem Hauptsitz<br />

in Lünen hat Bucyrus Europe weitere Standorte<br />

in Wuppertal, Hamm, Kamp Lintfort und<br />

Saarbrücken.<br />

Internet: www.bucyrus.com


Viele Milliarden für wenig Strom<br />

Obwohl Deutschland nicht zu den sonnigen<br />

Ländern zählt, stehen nirgendwo<br />

mehr Solarstromanlagen. Dies kostet die<br />

Stromverbraucher ein Vermögen. Allein<br />

die in <strong>2009</strong> zu erwartende Installation<br />

neuer Solarmodule wird die Verbraucher in<br />

den nächsten 20 Jahren gut 10 Mrd. € kosten.<br />

Dafür kommen pro Jahr 1,8 Mrd. kWh<br />

Sonnenstrom aus den Steckdosen. Diese<br />

Strommenge entspricht etwa 0,3 % des<br />

gesamten derzeitigen Stromverbrauchs.<br />

Nach Berechnung des Rheinisch-Westfälischen<br />

Instituts in Essen (RWI) verursachen<br />

die bis 2008 errichteten Anlagen<br />

über die Jahre sogar 30 Mrd. € Mehrkosten.<br />

Wenn sich die Prognose des RWI<br />

bewahrheitet, werden bis 2013 in Deutschland<br />

so viele Anlagen installiert sein, dass<br />

die Kosten hierfür jährlich auf 77 Mrd. €<br />

(inflations bereinigt) ansteigen werden. Dieses<br />

Geld kommt nicht vom Staat in Form<br />

von Subventionen, sondern jeder einzelne<br />

Stromkunde (auch Privatmann) zahlt das.<br />

Die Regierung beschließt also Strompreiserhöhungen<br />

und lässt die Stromversorger<br />

das Geld von uns allen kassieren. Ein unglaublicher<br />

Vorgang!<br />

Die Einspeisevergütung von 43,01 €-Cent<br />

je kWh für kleine Dachanlagen, die <strong>2009</strong><br />

installiert werden, stammt aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG), das dem<br />

Betreiber für 20 Jahre diese Vergütung<br />

garantiert.<br />

In 2008 wurden laut Statistik 6 % des „grünen“<br />

Stroms mit Solarzellen erzeugt. Für diese<br />

6 % wurden allerdings 25 % aller Einspeisevergütungen<br />

in Höhe von 9 Mrd. € fällig.<br />

Eine schlüsselfertige Solaranlage kostet<br />

zur Zeit 4 000 €/kWh, wobei auch die<br />

günstigsten Angebote bei 3 000 €/kWh<br />

liegen.<br />

Vor kurzem war die Rede von dem<br />

„Desertec“-Projekt, Solarstrom von der Sahara<br />

nach Europa zu bringen. Viele Kritiker<br />

bemängeln die hohen Investitionskosten von<br />

60 Mrd. € für 100 Mrd. kWh/a. Der Vergleich<br />

mit den deutschen Dachinstallationen zeigt:<br />

In Deutschland werden jährlich zur Zeit 4,3<br />

Mrd. kW/h Solarstrom erzeugt (weniger als<br />

1 %) und dafür wurden seit Mitte der 1990er<br />

Jahre 23 Mrd. € aufgewendet.<br />

„Die Zeit“, Nr. 34, 13.08.<strong>2009</strong><br />

Internet: www.zeit.de<br />

BP entdeckt großes Ölfeld<br />

Der britische Ölkonzern BP hat im Golf<br />

von Mexiko ein ungewöhnlich großes Ölfeld<br />

entdeckt. Es könnte nach ersten Untersuchungen<br />

mehr als 3 Mrd. Barrel Rohöl<br />

liefern. Das Vorkommen liegt südöstlich<br />

der mexikanischen Stadt Houston im Meer<br />

in 1260 m Tiefe.<br />

Für private Ölfirmen wird es zunehmend<br />

schwieriger, Lizenzen für neue Ölfelder zu<br />

berg<br />

aktuell<br />

bau<br />

bekommen. So reservieren etwa Venezuela,<br />

Brasilien, Saudi-Arabien und Russland<br />

die besten Ölfelder für ihre staatlichen Ölfirmen.<br />

„Süddeutsche Zeitung“, 03.09.<strong>2009</strong><br />

Internet: www.sueddeutsche.de<br />

TFH Georg Agricola gratuliert<br />

Hochschulrat Vassiliadis zur<br />

Wahl als IG BCE-Vorsitzender<br />

Auf dem 4. Ordentlichen Kongress der<br />

Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,<br />

Energie (IG BCE) wurde am 13.10. Michael<br />

Vassiliadis zum Vorsitzenden der drittgrößten<br />

deutschen Einzelgewerkschaft gewählt.<br />

Die TFH Georg Agricola gratuliert Vassiliadis,<br />

der seit 2006 auch stellvertretender<br />

Vorsitzender des TFH-Hochschulrats ist,<br />

herzlich zu seinem Aufstieg an die Spitze<br />

der traditionsreichen Gewerkschaft.<br />

„Michael Vassiliadis hat als Mitglied des<br />

IG BCE-Hauptvorstands starke bildungspolitische<br />

Akzente gesetzt. Im Hochschulrat<br />

der TFH gehört er zu den Persönlichkeiten,<br />

die die Entwicklung unserer Hochschule<br />

maßgeblich prägen. Vor allem sein<br />

Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit<br />

gibt der TFH wichtige Impulse. Wir freuen<br />

uns sehr, dass Herr Vassiliadis in der deutschen<br />

Gewerkschaftsbewegung künftig eine<br />

noch wichtigere Rolle spielen wird.“, erklärte<br />

TFH-Präsident Professor Dr. Jürgen<br />

Kretschmann.<br />

In einem Interview für den aktuellen Rechenschaftsbericht<br />

der TFH hatte Michael<br />

Vassiliadis der Hochschule eine besondere<br />

Stellung innerhalb der Hochschullandschaft<br />

attestiert: „Besonders bemerkenswert<br />

finde ich an der TFH ihre Vorreiterrolle<br />

im Bereich des berufsbegleitenden Ingenieurstudiums.<br />

Hier wird seit langem schon<br />

praktiziert, wofür sich Gewerkschaften<br />

stark machen. Die TFH ermöglicht damit<br />

vielen Menschen einen Aufstieg durch Bildung,<br />

der ihnen sonst vielleicht verschlossen<br />

bliebe.“<br />

Dem Hochschulrat der TFH Georg Agricola,<br />

der 2006 eingesetzt wurde, gehören<br />

sechs Persönlichkeiten aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Politik und Gewerkschaft an.<br />

Vorsitzender des Hochschulrats ist Peter<br />

Schrimpf, Mitglied des Vorstands der RAG<br />

Aktiengesellschaft. Michael Vassiliadis ist<br />

seit der Konstituierung des Hochschulrats<br />

dessen stellvertretender Vorsitzender.<br />

Internet: www.tfh-bochum.de<br />

Exxon gegen Obama<br />

Unter diesem Titel berichtete Heike<br />

Buchter in der „Zeit“ über die weltgrößte<br />

private Ölgesellschaft und die Umweltpolitik<br />

des Präsidenten Obama. Er hat ein 60<br />

Mrd. US-$ Förderprogramm für „saubere<br />

Energie“ aufgelegt. Bis 2025 sollen 25 %<br />

des US-Stromverbrauchs aus alternativen<br />

Energien stammen.<br />

Dagegen behauptet der Exxon-Chef, die<br />

Welt sei noch viele Jahrzehnte von einem<br />

Abschied von fossilen Brennstoffen entfernt.<br />

Die Fa. Exxon hatte im Jahr 2008 einen<br />

Umsatz von 459,6 Mrd. US-$ und einen<br />

Gewinn von 45,2 Mrd. US-$, 80 000 Beschäftigte<br />

und im Jahresdurchschnitt eine<br />

Förderung von 3,92 Mio. Barrel Öl und Gas<br />

(Öläquivalent). Die verfügbaren Ölreserven<br />

betragen 12 Mrd. Barrel. Die Investition<br />

in die Öl- und Gasproduktion beträgt<br />

26 Mrd. $/a.<br />

Die Rohölproduktion kam aus:<br />

USA<br />

%<br />

16,0<br />

Kanada und Südamerika 12,4<br />

Russland, Kaspisches Meer 7,2<br />

Afrika 29,0<br />

Asien / Pazifik, Naher Osten 18,8<br />

Europa 16,6<br />

100,0<br />

Exxon hatte 1989 einen Tankerunfall vor<br />

Alaska, 40 000 t Rohöl verschmutzten die Küste.<br />

Für Aufräumarbeiten wurden von Exxon<br />

knapp 4 Mrd. US-$ aufgewendet. Ein Gericht<br />

hatte zunächst eine Strafe von 5 Mrd. US-$<br />

festgelegt, der Oberste Gerichtshof senkte<br />

die Strafe ab auf 500 Mio. US-$.<br />

Für die kommenden Jahre plant Exxon<br />

die Ausgabe von 150 Mrd. US-$ für die<br />

Erkundung neuer Öl- und Erdgasquellen.<br />

In einem internen Strategiepapier heißt es:<br />

„Öl, Gas und Kohle werden bis 2030 80 %<br />

der Nachfrage befriedigen. Für Wind, Solarzellen<br />

oder Biotreibstoffe bleiben 2 %.“<br />

In der kanadischen Provinz Alberta wird<br />

Exxon ein neues Ölsandvorkommen „Kearl<br />

Lake“ in Angriff nehmen. Dort sollen täglich<br />

300 T Barrel Öl produziert werden.<br />

Die Ölproduktion aus Ölsand ist mit einer<br />

starken Umweltbelastung verbunden.<br />

Ca. 2 t Erde und 2 t Sand müssen für 1<br />

Barrel Öl ausgehoben werden. Mit heißem<br />

Wasser und Natronlauge wird das Bitumen<br />

vom Sand getrennt, hierfür sind 950 l<br />

Frischwasser und 40 m³ Erdgas je Barrel Öl<br />

erforderlich. Als Abfall entstehen 320 l Abwasser<br />

(Schlammteiche) und <strong>11</strong>0 kg CO2.<br />

Es könnte Exxon passieren, dass Präsident<br />

Obama das Teersandöl verbannt. Kalifornien<br />

und drei weitere Bundes staaten<br />

haben es bereits getan.<br />

Im Juni verabschiedete das US-Repräsentantenhaus<br />

auf Initiative Präsident<br />

Obamas ein Gesetz zur Einführung des<br />

CO2-Emissionshandels: CO2-Emissionen<br />

werden voraussichtlich auch in den USA<br />

etwas kosten.<br />

„Die Zeit“, Nr. 34, 13.08.<strong>2009</strong><br />

Internet: www.zeit.de<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 483


Auslandsbergbau<br />

Die Produktion von Eisenerz hat<br />

sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

aufgrund der Konzentration<br />

bei wenigen Eisenerzproduzenten<br />

(CVRD, Rio Tinto, BHP<br />

Billiton) und der kontinuierlichen<br />

Fördermengenausweitung erhöht.<br />

Eine Fortführung dieses Trends in<br />

Richtung eines neuen Fördermaximums<br />

von etwa 1,7 Mrd. t wurde<br />

bis 2008 noch vorhergesagt. Allein<br />

die 5 größten Eisenerz produzierenden<br />

Länder Brasilien, China,<br />

Australien, Indien und Russland<br />

haben ihre Produktion seit 2002<br />

um rd. 450 Mio. t/a ausgeweitet.<br />

Allerdings hat die Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise die wachsende<br />

Nachfrage nach Eisenerz zunächst<br />

gestoppt.<br />

Dennoch hat die dramatisch<br />

steigende Nachfrage Chinas nach<br />

Eisenerz in den Jahren 2006 bis<br />

2008 zu einer deutlichen Preiserhöhung<br />

auf den internationalen<br />

Märkten geführt und in der Folge<br />

eine Vergrößerung der Eisenerz-<br />

Bergbaukapazitäten in China<br />

und in Übersee ausgelöst. Die<br />

chinesischen Eisenerzreserven<br />

Westaustralien – Teil des 5. Kontinents<br />

484 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Eisenerz in Westaustralien –<br />

ein aktueller Rohstoff in der Krise<br />

Martin J. Wedig, Essen und Heinz-Peter Kaiser, Düsseldorf*<br />

sind von geringer Qualität, so<br />

dass ausländische chinesische<br />

Equity-Beteiligungen und Eisenerz-Importe<br />

nach China in großem<br />

Umfang erforderlich werden.<br />

Dabei konzentriert sich China<br />

insbesondere auf Westaustralien<br />

wegen der bekannten reichen<br />

Eisenerzlagerstätten und der<br />

vergleichsweise geringen Transportentfernung.<br />

Grundsätzlich wird der exportorientierte<br />

Eisenerzbergbau Westaustraliens von BHP<br />

Billiton und Rio Tinto dominiert, die kürzlich<br />

(Juni <strong>2009</strong>) durch ihr „50:50 Joint Venture“<br />

ein zukünftig gemeinsames Vorgehen bei<br />

der Eisenerzproduktion in Westaustralien<br />

vereinbart haben. Dieser Zusammenschluss<br />

bedeutet das Aus für die vormals geplante<br />

Verbindung zwischen Rio Tinto und dem chinesischen<br />

Aluminiumproduzenten Chinalco.<br />

In der Konsequenz werden von chinesischer<br />

Seite jetzt andere Einstiegsmöglichkeiten in<br />

den westaustralischen Eisenerzmarkt ausgelotet.<br />

Dabei wird den sogenannten Junior<br />

Produzenten (Fortescue Metals Group<br />

(FMG), Mt Gibson, Murchison, Gindalbie<br />

und Midwest) in der Zukunft größere Bedeutung<br />

zu kommen.<br />

Fortescue Metals Group (FMG) hat erst<br />

2008 mit der Eisenerzproduktion begonnen.<br />

Andere Juniorproduzenten haben ebenfalls<br />

inzwischen mit dem Produktionsstart begonnen<br />

oder beabsichtigten demnächst neue<br />

Kapazitäten in einer Gesamthöhe von bis zu<br />

60 Mio. t/a im mittleren Westen Australiens<br />

zu realisieren. Das wachsende Exportpotential<br />

wird zurzeit noch durch die geringen<br />

Hafenkapazitäten im mittleren Westen begrenzt.<br />

Allerdings ist die Hafenkapazität im<br />

nördlichen Pilbara u. a. durch den Bau von<br />

zwei neuen Liegeplätzen von FMG in Port<br />

Hedland (Anderson Point) deutlich erhöht<br />

worden. Zusammenfassend zeigt sich ein<br />

diversifiziertes Bild der Eisenerzproduktion<br />

in Westaustralien, welches die wachsende<br />

Nachfrage nach Eisenerz aus dem asiatischen<br />

Raum langfristig bedienen kann (siehe<br />

Karte Australien).<br />

Dynamik<br />

des Rohstoffbedarfs<br />

Die weltweite Produktion von Eisenerz<br />

ist während des vergangenen Jahrzehnts<br />

kontinuierlich angestiegen (1997: 920 Mio.<br />

t/a, 2007: 1 580 Mio. t/a) und hat in 2007<br />

ein vorläufiges Maximum erreicht. Die<br />

*Dr. Martin Wedig<br />

Wirtschaft, Energie, Umwelt<br />

Gesamtverband Steinkohle e.V.<br />

Rüttenscheider Straße 1 bis 3<br />

45128 Essen<br />

Tel.: 0201/801 43 24<br />

Fax: 0201/801 42 70<br />

e-Mail: martin.wedig@gvst.de<br />

Internet: www.gvst.de<br />

Dr.-Ing. Heinz-Peter Kaiser<br />

Senior Metallurgical Advisor<br />

Coal & Minerals GmbH<br />

Breite Straße 29 bis 31<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel.: 02<strong>11</strong>/52 09 95 59<br />

Fax: 02<strong>11</strong>/52 09 95 52<br />

e-Mail: h.kaiser@coalminerals.com


1 Weltproduktion von Eisenerz und Rohstahl (1997 bis 2013)<br />

Wachstumsraten waren in der Höhe unterschiedlich,<br />

wobei seit 2002, vor allem aufgrund<br />

der stärkeren chinesischen Nachfrage<br />

ein gleichmäßiges Wachstum von<br />

ca. 10%/a erzielt wurde. Für 2006 hat die<br />

„United Nation Conference of Trade and<br />

Development (UNCTAD)“ den stärksten<br />

Produktionsanstieg bei Eisenerz mit 12 %<br />

angegeben. Seit Mitte 2008 ist infolge der<br />

globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ein<br />

empfindlicher Einbruch (etwa -20%) bei<br />

Nachfrage und Produktion von Eisenerz<br />

und Stahlprodukten und nachfolgend auch<br />

bei Kokskohle und Koks zu verzeichnen.<br />

Der Verbrauch von Eisenerz und Stahl<br />

ist einer der wichtigsten Indikatoren für die<br />

Entwicklungsstufe industrialisierter Nationen.<br />

Vergleicht man den jährlichen Pro-<br />

Kopf-Verbrauch von Stahl in Japan von ca.<br />

600 kg mit nur ca. 210 kg in China, wird das<br />

gewaltige Wachstumspotential deutlich,<br />

das sich in China aus der stetig wachsenden<br />

Inlandsnachfrage und der gleichzeitig<br />

ansteigenden Exportleistung ergibt, die bislang<br />

nur von der Bundesrepublik Deutschland<br />

übertroffen wird (Bild 1) [1].<br />

Führende Wirtschaftsexperten halten die<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise in den asiatischen<br />

Ländern, vor allem China für schon<br />

überwunden und prognostizieren einen Anstieg<br />

des Wirtschaftswachstums<br />

bereits in diesem Jahr. Es kann<br />

also angenommen werden, dass<br />

der Stahlboom in den nächsten<br />

Jahren anhalten wird und die<br />

weltweite Produktion von Eisenerz<br />

auf das prognostizierte globale<br />

Fördermaximum von 1.7 Mrd. t<br />

zusteuert. Es wird erwartet, dass<br />

dieser Anstieg die Realisierung<br />

neuer Förderkapazitäten beschleunigen<br />

wird [2, 3].<br />

Wesentliche<br />

Eisenerzerzeuger<br />

Die 5 größten Eisenerz produzierenden<br />

Länder Brasilien, Chi-<br />

na, Australien, Indien und Russland haben<br />

ihre Produktion seit 2002 um fast 450 Mio. t<br />

erhöht. China ist nun der zweitgrößte Produzent<br />

von Eisenerz, hinter Brasilien, aber<br />

bereits vor Australien. Die dramatische Entwicklung<br />

von Chinas Aktivitäten im Eisenerzbergbau<br />

zeigt sich in einer Fördermenge von<br />

rd. 370 Mio. t in 2008; dies entspricht einem<br />

Sechsjahresanstieg von 260 Mio. t (336%<br />

Wachstum). Brasilien, Australien und Indien<br />

haben ihre Eisenerzproduktion in gleichem<br />

Zeitraum ebenfalls deutlich um jeweils zwischen<br />

120 bis 180 Mio. t angehoben, während<br />

die übrigen Eisenerz produzierenden<br />

Länder ein vergleichsweise geringes Wachstum<br />

von 10 bis 20% aufweisen (Bild 2).<br />

Ein eindeutiger Trend für den internationalen<br />

Eisenerzmarkt in <strong>2009</strong>/10 zeichnet<br />

sich noch nicht ab. Insbesondere chinesische<br />

Eisenerzverbraucher versuchen,<br />

über gezielte Vorratshaltung und andere<br />

Maßnahmen den Markt zu beeinflussen<br />

und damit den Preis für Eisenerz zu drücken.<br />

So wurde im Juni <strong>2009</strong> von offizieller<br />

chinesischer Seite angekündigt, dass die<br />

größte asiatische Eisenerzlagerstätte (7,6<br />

Mrd. t) in der nordchinesischen Provinz<br />

Liaoning entdeckt worden sei. Westliche<br />

Beobachter bezweifeln die Größe der Lagerstätte<br />

und gehen davon aus, dass die<br />

3 Zusätzliche Eisenerzkapazitäten weltweit<br />

Auslandsbergbau<br />

2 Entwicklung der Eisenerzproduktion nach Ländern (Mio. t)<br />

Mine wegen der Teufenlage von 1 500 m<br />

und dem damit erforderlichen Tiefbau sowie<br />

der in China allgemein üblichen minderen<br />

Erzqualität weder wirtschaftlich noch<br />

konkurrenzfähig zu betreiben ist. Letzte<br />

Preisverhandlungen zwischen Eisenerzproduzenten<br />

und asiatischen Stahlwerken<br />

(Japan, Korea) haben jedoch gezeigt,<br />

dass das Preisniveau in <strong>2009</strong> zwar um rd.<br />

30% geringer ausfällt als im Vorjahr, aber<br />

weiterhin auf hohem Niveau verbleibt.<br />

Daraus lassen sich auch für die Zukunft<br />

angespannte Marktbedingungen ableiten,<br />

insbesondere wenn die Produktionskapazitäten<br />

den Bedarf an Eisenerz zumindest<br />

zeitweise nicht mehr decken können [4].<br />

Um die zukünftige Nachfrage nach Eisenerz<br />

abzusichern, werden dringend<br />

neue Bergbauprojekte benötigt, da die<br />

Realisierung lange Vorlaufzeiten erfordert.<br />

Im Jahr 2006 sind ca. 70 Mio. t/a zusätzliche<br />

Eisenerz-Förderkapazität weltweit in<br />

Betrieb gegangen. Mit den bisher bekannten<br />

Projektplanungen sollen bis zum Jahr<br />

2012 weitere 375 Mio. t/a Förderkapazität<br />

realisiert werden (Bild 3).<br />

Wegen der umfangreichen Eisenerzvorkommen<br />

speziell in Westaustralien<br />

(WA) und der geographischen Nähe zu<br />

den Exportmärkten China und anderen<br />

asiatischen Ländern ist offensichtlich,<br />

dass der wesentliche<br />

Anteil der Projekte und Kapazitätserweiterungen<br />

in Australien<br />

geplant wird.<br />

Neben den beiden traditionellen<br />

australischen Eisenerzgiganten<br />

Rio Tinto und BHP Billiton<br />

gibt es eine wachsende Gruppe<br />

von zweit- und drittrangigen Eisenerzunternehmen,<br />

die derzeit<br />

neue Lagerstätten in der Region<br />

Pilbara, im mittleren Westen (Yilgarn)<br />

und in der südlichen Region<br />

von Westaustralien explorieren,<br />

erschließen und in Betrieb<br />

nehmen (Bild 4) [5].<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 485


Auslandsbergbau<br />

Eisenerzmarkt –<br />

die vorherrschende<br />

Stellung Chinas<br />

Die inländische Eisenerzproduktion<br />

in China (2008: 370 Mio. t)<br />

reicht bei weitem nicht aus, um<br />

die Nachfrage der heimischen Industrie<br />

zu bedienen (2008: ~790<br />

Mio. t). Es wird daher eine beträchtliche<br />

Menge Eisenerz zwischen<br />

320 Mio. t und 400 Mio. t<br />

importiert; diese Entwicklung hat<br />

die globale Preisfindung maßgeblich<br />

beeinflusst (Bild 5).<br />

Der typische Vertragspreis<br />

für Eisenerz ist seit 2004 um ein<br />

Vielfaches gestiegen. Während<br />

die Preise für Stückerze von<br />

Australien nach Asien in 2004<br />

noch ca. 50 US$ per „dry long<br />

metric ton“ betrugen, wurde in<br />

2008 bereits 170 US$ bezahlt.<br />

Aufgrund der seit Mitte 2008<br />

verringerten Nachfrage aus<br />

China ist der Preis für Fein-<br />

und Stückerze wieder erheblich<br />

gefallen und bewegt sich<br />

unterhalb der 100 US$ Marke,<br />

jedoch weiterhin auf doppelt so<br />

hohem Preisniveau wie vor 5 Jahren. Das<br />

jetzt erreichte Preisniveau scheint sich zu<br />

stabilisieren und soll die notwendige Entwicklung<br />

neuer Eisenerzförderkapazitäten<br />

in China und in Übersee finanziell ermöglichen<br />

[6].<br />

Die gesamten chinesischen Eisenerzreserven<br />

werden mit mehr als 46 Mrd. t angegeben,<br />

wovon ein Großteil von geringer<br />

Qualität ist. Die chinesischen Eisenerzvorkommen<br />

sind entweder vom Typ Magnetit<br />

(ca. 50%) oder Hämatit (ca. 21%); andere<br />

Vorkommen beinhalten Vanadium-Titan-<br />

5 Neueste Entwicklung der Eisenerzpreise<br />

486 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

4 Eisenerzgebiete in Westaustralien<br />

magnetit (21%), Magnetit-Hämatit oder<br />

Magnetit-Siderit-Typen. Der Eisenanteil<br />

liegt im Mittel bei ca. 30%; es werden<br />

aber auch Erze mit nur 20% Eisengehalt<br />

abgebaut. Es ist daher eine kostenintensive<br />

Aufbereitung der Erze zur Anhebung<br />

der Eisenkonzentration erforderlich, um<br />

den Forderungen der Hüttenwerke zu genügen<br />

(Bild 6).<br />

Obwohl es ein nachhaltiges Ziel der chinesischen<br />

Regierung ist, die heimische<br />

Eisenerzproduktion zu steigern und die<br />

Erzkonzentration deutlich zu verbessern,<br />

ist eine ausreichende Eisenerzversorgung<br />

nur durch den Import<br />

ausländischer Erze zu gewährleisten.<br />

Mit Unterstützung der<br />

Regierung haben die Hüttenwerke<br />

begonnen, sich besonders in<br />

Westaustralien an Minen zu beteiligen.<br />

Dabei stehen Newcomer im<br />

Fokus, die Kapital benötigen, um<br />

Minen und Infrastruktur zu entwickeln.<br />

Durch Beteiligung oder<br />

Übernahme sichern sich die Hütten<br />

im Gegenzug bestimmte Produktionsmengen<br />

an Eisenerz [7].<br />

Die Produktion von Rohstahl<br />

basiert sowohl in China als auch<br />

in Japan auf der traditionellen Produktionsroute<br />

Hochofen – Konverterstahlwerk.<br />

Die Stahlerzeugung<br />

über Elektrolichtbogenöfen<br />

weist im Vergleich zur weltweiten<br />

Erzeugung von 32% nur einen<br />

Anteil von 13% in China und 24%<br />

in Japan auf. Die weitere Steigerung<br />

der Stahlerzeugung in China<br />

wird durch die Erzeugung von<br />

warm- und kaltgewalztem Breitband<br />

und dessen weiterer Veredlung<br />

auf Basis der klassischen Erzeugungsroute<br />

geprägt sein. Um<br />

mit dieser Entwicklung Schritt zu halten ist<br />

Chinas Stahlindustrie auf den Import der ganzen<br />

Bandbreite von Eisenerzen (Stückerze,<br />

Feinerz für die Sinterproduktion und Pellets)<br />

angewiesen.<br />

Die relativ kurze Transportentfernung zwischen<br />

Asien (China) und Australien ist der<br />

ausschlaggebende Grund, weshalb 90%<br />

des seewärtigen Eisenerzes von Australien<br />

in diese Region verschifft werden (Bild 7).<br />

Neben den asiatischen Märkten haben<br />

die westaustralischen Minengesellschaften<br />

auch den Nahen Osten als Produzenten<br />

für hochwertige Pellets entdeckt, die<br />

als Rohstoff für die Erzeugung von direkt<br />

reduziertem Eisen (DRI) eingesetzt werden.<br />

Die riesigen Erdgasvorkommen in<br />

dieser Region haben eine Renaissance<br />

der Direktreduktionsverfahren eingeleitet.<br />

2006 wurden in der Golfregion ca. 6 Mio. t<br />

Pellets importiert, für 2015 soll der Bedarf<br />

auf ungefähr 45 Mio. t ansteigen.<br />

Eisenerz in Westaustralien<br />

Die exportorientierte australische Eisenerzindustrie<br />

wird von BHP Billiton und<br />

Rio Tintos Tochtergesellschaft, Hamersley<br />

Iron, in der Pilbara-Region Westaustraliens,<br />

dominiert. Andere wichtige Eisenerz-<br />

Projekte (Lagerstätten) beinhalten Koolyanobbing,<br />

Cockatoo Island (Portman),<br />

Tallering Peak und Koolanooka.<br />

Nahezu die Gesamtmenge von Australiens<br />

Eisenerz wird in Westaustralien gewonnen.<br />

Die Eisenerzproduktion erreichte


6 Verteilung der weltweiten Eisenerzvorkommen<br />

2008 einen Wert von rd. 330 Mio. t im Vergleich<br />

zu 322 Mio. t in 2007. Realistische<br />

Prognosen lassen erkennen, dass zusätzliche<br />

Förderkapazitäten in Höhe von 80<br />

Mio. t Eisenerz/a innerhalb der nächsten<br />

Jahre insbesondere in der Region Mittlerer<br />

Westen realisiert werden können.<br />

Bis zum Jahr 20<strong>11</strong> wird eine australische<br />

Gesamtförderung von 380 Mio. t erwartet.<br />

Der Wert der Exporte australischen Eisenerzes<br />

beträgt rd. 30 Mrd. US$ und ist Eckpfeiler<br />

der australischen Exportindustrie<br />

und des Bruttoinlandsproduktes [8, 9].<br />

Westaustraliens Produktionszentrum<br />

für Eisenerz –<br />

Pilbara-Region<br />

In den frühen 60er Jahren nahm der<br />

Eisenerzbergbau, basierend auf den entscheidenden<br />

Entdeckungen von Langley<br />

G. Hancock, die Förderung in der Pilbara-<br />

Region in Westaustralien auf. Dort befinden<br />

sich alle bedeutenden Eisenerzgruben<br />

Australiens, die heute etwa 98% des<br />

australischen Eisenerzes fördern. Die<br />

nachgewiesenen Eisenerzreserven, die<br />

wirtschaftlich abbaubar sind, belaufen sich<br />

auf mehr als 16 Mrd. t entsprechend ca.<br />

10% der weltweiten Eisenerzreserven. Der<br />

überwiegende Teil der Eisenerz- Ressource<br />

ist von hämatitischem Lagerstättentyp.<br />

Die Magnetit-Eisen-Reserven werden auf<br />

ca. 2,6 Mrd. t geschätzt. Unterstellt man<br />

die Beibehaltung des heutigen Produktionsniveaus<br />

liegt die Lebensdauer der<br />

Eisenerz-Ressourcen bei über 65 Jahren<br />

[6, 9].<br />

Örtliche Geologie<br />

Die Hamersley Provinz umfasst ein Gebiet<br />

von ungefähr 80 000 km² (ungefähr<br />

die Größe des Bundeslandes Bayern) und<br />

befindet sich im südlichen Teil der Pilbara<br />

Craton im Nordwesten Australiens (Bild 8).<br />

Das Eisenerz kommt in verschiedenen<br />

Lagerstättenformationen (Schicht-, Linsenförmige-<br />

und Geröllerzlagerstätten) vor; die<br />

gebänderten Eisenerzformationen beinhalten<br />

überwiegend goethitische Erze, welche<br />

für ihren hohen Eisengehalt, der großen<br />

Ausdehnung und Mächtigkeit der präkambrischen<br />

Vorkommen bekannt sind. Die linsenförmigen<br />

Lagerstätten enthalten eisenreiche<br />

fluviale Gesteine, welche typischerweise<br />

aus goethitisch- hämatitischen Pisolithen<br />

bestehen, zum Beispiel Yandi (Marillana<br />

Formation) und Robe River (Robe Formation).<br />

Die Gerölllagerstätten sind kleinere<br />

kolluviale/alluviale Hämatit/Goethit Erosionslagerstätten.<br />

Die Ausdehnung der BHP Eisenerzvorkommen<br />

Marillana Creek in der Hamersley<br />

Provinz (Pilbara) erreichen etwa 40 km<br />

(mäandrierender Bereich) der insgesamt<br />

90 km umfassenden Paläolinse [10].<br />

Die gebänderten Eisenerzvorkommen<br />

Brockman (bis zu 620 m mächtig) und<br />

Marra Mamba (bis zu 230 m mächtig) sind<br />

von größerer Bedeutung. Charakteristisch<br />

für das härtere Brockman Erz ist ein Ei-<br />

Auslandsbergbau<br />

7 Seewärtige Eisenerzexporte von Westaustralien 2007<br />

senerzgehalt von 64% und ein Phosphorgehalt<br />

von 0,05%. Das Marra Mamba Erz<br />

mit einem Eisengehalt von ca. 62% dagegen<br />

wurde wegen seines geringen Granulationsverhalten<br />

„beim Sintern“ lange Zeit<br />

als minderwertig angesehen.<br />

Die wichtigsten australischen<br />

Eisenerzproduzenten<br />

Die wichtigsten Eisenerzproduzenten<br />

Rio Tinto, BHP und Fortescue haben ihre<br />

Lagerstätten in der Pilbara-Region. In der<br />

jüngsten Vergangenheit haben die australischen<br />

Marktführer neue Eisenerz-Produktions-Kapazitäten<br />

installiert und weitere<br />

potentielle Erweiterungen angekündigt.<br />

Die unten aufgeführte Tabelle gibt eine<br />

Übersicht der aktuellen Produktionsvolumina<br />

der wichtigsten Eisenerzproduzenten<br />

und ihre möglichen Erweiterungskapazitäten<br />

(Bild 9).<br />

Das Bild verdeutlicht, dass der wesentliche<br />

Anteil der Eisenerz-Produktions-Ka-<br />

8 Geologische Verteilung und Lage der Lizenz- und Abbaufelder verschiedener Firmen<br />

(Pilbara-Region)<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 487


Auslandsbergbau<br />

9 Wesentliche australische Eisenerzförderung und Erweiterungsprojekte<br />

pazitäten bei Rio Tinto und BHP Billiton<br />

liegt. Nach dem geplatzten Einstieg des<br />

chinesischen Staatskonzerns Chinalco<br />

beim britisch-australischen Rohstoffkonzern<br />

Rio Tinto steht jetzt eine Zusammenlegung<br />

der Produktionskapazitäten von<br />

BHP Billiton und Rio Tinto im Rahmen eines<br />

Joint Ventures bevor. Rio Tinto beabsichtigt<br />

mit der Maßnahme eine finanzielle<br />

Gesundung durch Kapitalerhöhung und<br />

Bareinlagen seitens BHP Billiton in einer<br />

Größenordnung von rd. 21 Mrd. US$.<br />

Daneben existieren eine Reihe von<br />

neuen Eisenerzproduzenten, die zusätzliche<br />

Förderkapazitäten in das Portfolio der<br />

bestehenden Produzenten in den australischen<br />

Markt einbringen. Fortescue Metals<br />

Group (FMG) hat erst im Mai 2008 die<br />

Eisenerzproduktion mit einer Zielförderkapazität<br />

von 55 Mio. t aufgenommen; in<br />

2008 wurden bereits rd. 20 Mio. t gefördert<br />

und für <strong>2009</strong> wird eine Produktion von rd.<br />

30 Mio. t vorgesehen. FMG wird mit dem<br />

Ziel geführt, Eisenerz aus verschiedenen<br />

Lagerstätten (vergleiche Bild 8) in der östlichen<br />

Pilbara-Region (Cloud Break und<br />

Christmas Creek Lagerstätten in der Chichester<br />

Hügelkette) abzubauen. Für die<br />

Produktion werden sogenannte „Surface<br />

Miner“ (Fräsmaschinen) der Firma Wirtgen<br />

aus Windhagen eingesetzt.<br />

Die Gesamtressourcen von FMG werden<br />

auf 2,3 Mrd. t mit einem durchschnittlichen<br />

Fe-Gehalt von 58,5% geschätzt. Dabei<br />

hält FMG fast 40 000 km² Abbaurechte<br />

in der Pilbara-Region. Eine bergbautechnische<br />

Bankable Feasibility Study (BFS),<br />

die Anfang April 2006 von unabhängigen<br />

Experten der „Snowden Mining Industry<br />

Consultants“ erstellt wurde, deutet eine<br />

stabile Wirtschaftlichkeit des Projektes an<br />

(„robust project economics“).<br />

488 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Westaustralische<br />

Juniorproduzenten – frischer Wind<br />

in der Eisenerzindustrie<br />

Eine Reihe von australischen Juniorproduzenten<br />

bemüht sich um den Einstieg in<br />

den Markt; die möglichen Produktionskapazitäten<br />

der von den Juniorproduzenten<br />

betriebenen Projekte variieren zwischen<br />

1,5 und 25 Mio. t/a. Die meisten der bereits<br />

fortgeschrittenen Projekte liegen im<br />

Mittleren Westen. Optimistische Prognosen<br />

weisen für diese Region einen Kapazitätsanstieg<br />

von insgesamt 60 Mio. t /a<br />

(Mt Gibson, Murchison, Gindalbie und Midwest)<br />

aus (Bild 10).<br />

Entwicklung und Projektstand der weiter<br />

fortgeschrittenen Eisenerzprojekte der<br />

Unternehmen Atlas Iron, Gindalbie Metals,<br />

10 Australische Juniorproduktion und Erweiterungsprojekte<br />

Midwest Corporation, Mount Gibson Iron und<br />

Murchison Metals sind unterschiedlich. Grange<br />

Resources wird wegen seiner südlichen<br />

Lage, seiner Magnetitlagerstätte, seines spezifischen<br />

Eisenerztransportes via Rohrleitung<br />

(slurry pipeline) und der gegenwärtigen Hafenzugangsbeschränkungen<br />

nicht weiter betrachtet.<br />

Es soll jedoch erwähnt werden, dass<br />

Grange Resources ein Joint Venture Projekt<br />

für das Pelletieren von Erz außerhalb Australiens,<br />

in Malaysia, eingegangen ist [12].<br />

Atlas Iron Ltd<br />

www.atlasiron.com.au<br />

Atlas Iron Ltd hat einige Eisenerzprojekte<br />

in der Pilbara-Region, nahe des Hafens<br />

Hedland entwickelt: Pardoo DSO Hämatit<br />

(DSO = Direct Shipping Ore), Pardoo<br />

Magnetit, Hedland, Turner River, Western<br />

Show und Hillside. Das Flaggschiff Pardoo<br />

DSO Hämatit (57,1% Fe) liegt 75 km<br />

westlich des Hafens Hedland; die Aufnahme<br />

der Förderung mit anfänglich 1 Mio. t/a<br />

erfolgte Ende 2008. Eine Expansion auf<br />

6 Mio. t/a ist für 2010 vorgesehen. Das<br />

Pardoo-Magnetit-Projekt hat zudem eine<br />

Eisenerzreserve von 850 Mio. t Magnetit<br />

mit einem Eisengehalt von 37% Fe. Atlas<br />

Iron plant eine Magnetitproduktion von 10<br />

Mio. t/a und eine Anreicherung des Erzes<br />

auf 69 % Fe, um das Konzentrat marktgerecht<br />

für den Export anzubieten.<br />

Gindalbie Metals Ltd<br />

www.gindalbie.com.au<br />

Gindalbie Metals Ltd entwickelt Magnetit<br />

und Hämatit Eisenerzlagerstätten im mittleren<br />

Westen. Derzeit werden verschiedene<br />

Projekte gleichzeitig vorangetrieben,<br />

wie z.B. das Karara-Magnetit-Projekt, das<br />

Mungada-Hematit-Projekt sowie das Lodestone-Projekt.<br />

Der Karara Magnetit Tage-


au liegt 220 km östlich des Hafens Geraldton.<br />

Die Ressourcen belaufen sich auf<br />

1,4 Mrd. t mit etwa 36 % Fe bei 0.09% P.<br />

Gindalbie plant 8 Mio. t/a Magnetit-Konzentrat<br />

mit 68 % Fe bei nur 0.01 % P zu<br />

produzieren. Die Aufnahme der Förderung<br />

ist für 2010 vorgesehen.<br />

Sinosteel Midwest Corporation Ltd<br />

www.midwestcorp.com.au<br />

Midwest ist an der Exploration und Entwicklung<br />

verschiedener Eisenerzprojekte<br />

beteiligt, wie z.B. Koolanooka/Blue Hills<br />

DSO, Weld Range DSO, Jack Hills DSO<br />

und Koolanooka Magnetit. Midwest wurde<br />

im März <strong>2009</strong> von Sinosteel Corporation<br />

(Chinas führendem Eisenerzhändler) übernommen.<br />

Die Koolanooka / Blue Hills DSO<br />

Projekte liegen nahe bei Morawa, 200 km<br />

südöstlich des Hafens Geraldton. Die Eisenerzreserven<br />

von 8,4 Mio. t haben einen<br />

Durchschnittsgehalt von 58 % Fe. Derzeit<br />

liegt die Produktionskapazität bei 2 Mio. t.<br />

Mount Gibson Iron Ltd<br />

www.mtgibsoniron.com.au<br />

Mount Gibson Iron Ltd konzentriert sich<br />

hauptsächlich auf die Entwicklung von Eisenerzlagerstätten<br />

im Mittleren Westen,<br />

einschließlich Straßen-, Bahn- und Hafeninfrastruktur.<br />

Die Hauptanteilseigner sind die<br />

chinesische Shougang Holding (20 %) und<br />

die APAC Resources Hong Kong (20 %).<br />

Derzeit betreibt Mount Gibson Iron die Tallering<br />

Peak Hämatit und die Koolan Island<br />

Hämatit Tagebaugruben mit einer Jahresproduktion<br />

von zusammen 3,5 Mio. t. Extension<br />

Hill ist ein DSO Hämatit Projekt in<br />

Entwicklung.<br />

Murchison Metals Ltd<br />

www.mml.net.au<br />

Murchison Metals Ltd hält eine Reihe von<br />

aussichtsreichen Eisenerzprojekten in der<br />

Provinz Yilgarn. Gegenwärtig sind 2 Hauptprojekte<br />

in der Entwicklung, die Jack Hills<br />

und Weld Range Minen. Es besteht eine<br />

strategische Zusammenarbeit mit POSCO,<br />

die eine Abnahmegarantie von 10 Mio. t/a<br />

zusichert. Zusätzliche Abnahme-Verträge<br />

mit verschiedenen chinesischen Hüttenwerken<br />

belaufen sich auf 6 Mio. t/a.<br />

Häfen und Infrastruktur –<br />

ein kritischer Faktor<br />

In der Pilbara-Region steht eine Hafenkapazität<br />

zur Verschiffung von etwa 280 Mio. t<br />

Eisenerz zur Verfügung; die Häfen sind für<br />

Capesize-Schiffe geeignet. Die Hauptakteure<br />

im Eisenerzgeschäft Rio Tinto, BHP Billiton<br />

und FMG errichten entsprechend ihrem<br />

Produktionsfortschritt laufend neue Hafenkapazitäten<br />

auf dem Gelände der bestehenden<br />

Häfen Cape Lambert und Port Hedland<br />

(Anderson Point, FMG); insofern ist für die<br />

Häfen im Norden<br />

wachsendes Potentialfestzustellen<br />

(Bild <strong>11</strong>).<br />

In der Yilgarn-<br />

Provinz ist eine Erhöhung<br />

der Hafenkapazität<br />

von Geraldton<br />

und der<br />

Aufbau des neuen<br />

Hafens Oakajee<br />

für eine konkurrenzfähigeEisenerzinfrastruktur<br />

in<br />

diesem Gebiet notwendig.<br />

Derzeit ist<br />

der Hafen Geraldton<br />

auf eine Verladekapazität<br />

(Panamax Größe)<br />

von <strong>11</strong> Mio. t/a Eisenerz<br />

ausgelegt.<br />

Der weiter südlich<br />

gelegene Hafen<br />

Esperance verfügt<br />

über eine Verladekapazität<br />

von 6<br />

Mio. t/a Eisenerz<br />

[<strong>11</strong>].<br />

Um die Eisenerzproduktion<br />

im<br />

mittleren Westen<br />

zu fördern und<br />

neue Kapazitäten<br />

zu schaffen, haben<br />

mehrere Minengesellschaften,<br />

wie<br />

z.B. SinosteelMidwest Corp, Murchison<br />

Metals und Gindalbie im Jahr 2005 die<br />

Interessensgemeinschaft „Geraldton Iron<br />

Ore Alliance“ gegründet. Wesentliches<br />

Ziel dieser Allianz ist es, die westaustra-<br />

<strong>11</strong> Entwicklung der westaustralischen Hafenkapazitäten<br />

Auslandsbergbau<br />

THE PEAK OF EXCELLENCE<br />

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Die geforderten Infrastrukturmaßnahmen<br />

schließen neue Bahnstrecken<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 489


Auslandsbergbau<br />

12 Marktkapitalisierung und Kurs/Gewinn- Verhältnis von neuen Akteuren im westaustralischen<br />

Eisenerzgeschäft<br />

und den Bau des neuen Tiefseehafens<br />

Oakajee (Yilgarn Infrastructure Initiative<br />

ist eine nicht börsennotierte Gesellschaft<br />

mit Sitz in Perth), in der Nähe des nur<br />

über begrenztes Expansions-Potential<br />

verfügenden Hafens Geraldton ein. Die<br />

Westaustralische Regierung bewertet derzeit<br />

die Initiativen und prüft verschiedene<br />

Optionen. [12]<br />

Zusammenfassung und<br />

Ausblick<br />

Angesichts der wachsenden Nachfrage<br />

nach Stahlprodukten kann mit einem<br />

deutlich steigenden Wachstum des Eisenerzmarktes<br />

und in der Folge auch des<br />

Koks- und Kokskohlemarktes innerhalb<br />

der kommenden Jahre gerechnet werden.<br />

Weil China der Hauptverbraucher von<br />

Stahl mit Wachstumsraten von über 10%<br />

ist, konzentriert sich das nationale chinesische<br />

Programm sowohl auf steigende<br />

Eisenerzproduktion im Inland als auch<br />

auf größere Importe aus chinesischen<br />

Kapitalbeteiligungen und ausländischen<br />

Eisenerzgruben. Wegen der Nähe zu dem<br />

an Eisenerz reichen Westaustralien greift<br />

China, nicht zuletzt wegen der gescheiterten<br />

Beteiligung von Chinalco an Rio Tinto,<br />

auf die prosperierenden Juniorgesellschaften<br />

mit Eisenerzproduktion in Pilbara<br />

und Yilgarn zurück (Bild 12).<br />

Wegen anhaltender Rationalisierung,<br />

Einführung innovativer Bergbautechnologien,<br />

erfolgreicher Verhandlungen mit der<br />

westaustralischen Regierung bezüglich<br />

der Verbesserung der Infrastruktur (Bahn<br />

und Häfen) und steigender Kapitalbeteiligung<br />

von führenden asiatischen Stahlwerken<br />

(Baosteel, Shougang, POSCO,<br />

Sinosteel, Sumitomo, Mitsui, etc) ist die<br />

490 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Marktkapitalisierung der wichtigsten neuen<br />

Akteure im australischen Eisenerzgeschäft<br />

angestiegen.<br />

Die jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten<br />

haben dazu geführt, dass<br />

die Unternehmen zum Teil massiv an Wert<br />

verloren haben; bei einigen hat sich inzwischen<br />

ein realistisches Kurs/Gewinn-Verhältnis<br />

eingestellt. Andere Unternehmen<br />

wie Mount Gibson Iron oder Gindalbie<br />

haben bereits ein derart niedriges KGV erreicht,<br />

so dass man von günstigen Unternehmenswerten<br />

sprechen kann. Wegen<br />

der weiter auf Expansion ausgerichteten<br />

Unternehmen und damit verbundener Projektfinanzierung<br />

über Kapitalerhöhungen<br />

ist in der Zukunft wieder von steigender<br />

Marktkapitalisierung auszugehen.<br />

Das Unternehmen Fortescue nimmt<br />

eine herausragende Position ein, da es<br />

strategisch die besten Lagerstätten mit<br />

Nähe zum Hafen Hedland (Anderson<br />

Point) besitzt. FMG plant diverse Kapazitätssteigerungen<br />

und steigert permanent<br />

die Produktion. FMG ist damit zur Nummer<br />

3 in der westaustralischen Eisenerzindustrie<br />

aufgstiegen. Im Gegensatz zu den<br />

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hochtrabenden Produktionserwartungen<br />

der Hoffnungsträger baut Mount Gibson<br />

Iron hämatitreiche Eisenerz-Lagerstätten<br />

ab, die in der Nähe von bereits bestehender<br />

Infrastruktur des mittleren Westens<br />

(Yilgarn) liegen. Die geplante Produktion<br />

von bis zu 6 Mio. t soll über den bestehenden<br />

Hafen Geraldton exportiert werden.<br />

Darüber hinaus verlagert Mount Gibson<br />

ebenso wie Fortescue Teile seiner Produktion<br />

in den Norden (Pilbara, Koolan Island)<br />

und bereitet den Weg für zukünftige<br />

Produktionsausweitungen. Zusammenfassend<br />

stimmt das diversifizierte Bild neuer<br />

Eisenerzproduktion in Westaustralien zuversichtlich,<br />

dass die wachsende Nachfrage<br />

nach Eisenerz, besonders aus dem<br />

asiatischen Raum, langfristig durch die<br />

traditionellen Marktführer wie Rio Tinto,<br />

BHP und die schnell aufstrebenden Juniorproduzenten<br />

Fortescue und Mount Gibson<br />

bedient werden kann.<br />

Literatur<br />

[1] UNCTAD - Iron ore Statistics, September<br />

2007<br />

[2] Steel Statistical Yearbook 2007 - IISI Committee<br />

on Economic Studies- Brussels 2007<br />

[3] International Iron and Steel Institute (IISI)<br />

Short Range Outlook, October 2007<br />

[4] Citigroup Global Markets, Equity research,<br />

Great Bulks of Fire, June 2007<br />

[5] M. Ericsson, RMG 4th Annual Exploration<br />

and Mining Investment Conference Stockholm<br />

13/14 <strong>November</strong> 2007<br />

[6] Iron ore AIMR Report 2007<br />

[7] China Mining, Global Commodities trends,<br />

2007<br />

[8] ABARE, Australian Mineral Statistics, Canberra,<br />

2007<br />

[9] Iron Ore, www.Investaustralia.gov.au, Australian<br />

Government 2007<br />

[10] Iron Ore Conference Perth, Ramanaidou, ER.,<br />

Morris, RC., Storkey, A., Doecke, A., Whaanga, A.,<br />

Proceedings August 2007<br />

[<strong>11</strong>] Western Australian Government, WA Port<br />

Handbook 2006<br />

[12] Mid-West Iron Ore Book, Hartleys Ltd., August<br />

2006<br />

Of� zielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />

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Rekultivierung<br />

Der Bergbau geht – die Fläche bleibt<br />

Folgenutzungen ehemaliger Bergbaustandorte<br />

Die Metropole Ruhr ist nicht nur<br />

der größte Ballungsraum in Nordrhein-Westfalen,<br />

sondern mit Berlin,<br />

Hamburg und München auch<br />

eine der weltweit wahrgenommenen<br />

Regionen Deutschlands.<br />

In der Metropole Ruhr förderten<br />

im Jahr 2008 noch 5 Bergwerke<br />

und ein Bergwerk im Kreis Steinfurt<br />

Steinkohle mit rund 15 000<br />

Mitarbeitern. Zurückblickend auf<br />

die Blütezeit in den 1960er Jahren<br />

mit 146 Bergwerken und rund<br />

600 000 Beschäftigten wird die<br />

Dimension des Strukturwandels<br />

im Ruhrgebiet allein an diesen<br />

Indikatoren sichtbar. Aus ökonomischer<br />

Sicht müssten bei<br />

dieser Betrachtungsweise auch<br />

die zahlreichen Bergbauzuliefer-<br />

und Dienstleistungsunternehmen<br />

miteinbezogen werden.<br />

Der resultierende Bevölkerungsrückgang<br />

von damals rd. 5,7 Mio.<br />

Einwohnern auf heute 5,3 Mio.<br />

Einwohnern erscheint hierbei<br />

recht milde – ein erstes Indiz<br />

eines bislang erfolgreich bewältigten<br />

Strukturwandels. Alleine<br />

den Stellenabbau sozialverträglich<br />

zu gestalten, keine sozialen<br />

Unruhen hervorzurufen, keine<br />

gesellschaftlichen Brüche zu<br />

erzeugen, dafür war eine konzentrierte<br />

Kraftanstrengung von<br />

Politik, Gesellschaft und der<br />

RAG notwendig. In verschiedenen<br />

Ruhrgebietskonferenzen<br />

an „runden Tischen“ haben sich<br />

Politik, Gewerkschaften, die EU,<br />

die BRD, NRW, Kommunen und<br />

die RAG den Herausforderungen,<br />

die hierdurch entstanden, gestellt<br />

und Lösungswege entwickelt.<br />

Spezielle Förderprogramme wurden<br />

bereitgestellt. Die RAG hat in<br />

zahlreichen Umschulungs- und<br />

Qualifizierungsmaßnahmen Bergleute<br />

in andere Berufe geführt.<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Essen*<br />

Mittlerweile ist ein steter Wandel zur<br />

Normalität geworden. Durch die begleitenden<br />

Maßnahmen während der Umbruchphase<br />

konnten Rückstände beim direkten<br />

Vergleich u.a. der urbanen Lebensqualität<br />

zu den Metropolen Europas aufgeholt<br />

und ein direkter Wettbewerb hergestellt<br />

werden. Dabei konnte durch die Differenzierung<br />

und die Differenziertheit seiner 53<br />

Gemeinden und den <strong>11</strong> kreisfreien Städten<br />

ein entscheidender Wettbewerbsvorteil<br />

herausgearbeitet werden. Attraktive<br />

Metropolen zeichnen sich nicht durch ihre<br />

Einheitlichkeit, sondern in ihrer Varianz<br />

ihrer Teilräume aus. Dabei birgt der permanente<br />

Wandel heutiger Industriezweige<br />

verbunden mit einem konzeptionell und<br />

strategisch abgestimmten Verhalten der<br />

Akteure – Politik, Kommunen und Privatwirtschaft<br />

– nicht nur das Risiko des mosaikförmigen<br />

Auseinanderbrechens, sondern<br />

auch eine Chance zur nachhaltigen<br />

Verbesserung und Aufwertung des Status<br />

quo, wie sie an vielfältigen Beispielen an<br />

den Standorten Mont Cenis in Herne (vgl.<br />

Glückauf <strong>2009</strong>, Seite 78 bis 82), Consolidation<br />

3/4/9 in Gelsenkirchen (vgl. Glückauf<br />

2007, Seite 454 bis 458), Ewald 1/2/7<br />

in Herten (vgl. Glückauf 2004, Seite 466<br />

bis 469) oder Minister Stein in Dortmund<br />

als Best Practise Beispiele aufgezeigt werden<br />

können (Internet: www.vge.de). Bei<br />

der vorliegenden Veröffentlichung soll am<br />

Beispiel eines ehemaligen Kohlenlagers in<br />

Dortmund-Ellinghausen die Wandlung zu<br />

einem der weltweit größten Warenverteillager,<br />

hier der IKEA Group, und der Prozess<br />

* Prof. Dr. Hans-Peter Noll<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

RAG Montan Immobilien GmbH<br />

Am Technologiepark 28<br />

45307 Essen<br />

Tel.: 0201/37818-00<br />

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e-Mail:<br />

hans-peter-noll@rag-montan-immobilien.de<br />

des sich noch in Wandlung befindenden<br />

ehemaligen Bergwerksstandorts Lohberg<br />

1/2 in Dinslaken, aufgezeigt werden. Die<br />

„Verwandlung“ der Region nach der Bewältigung<br />

der klassischen Folgeprobleme<br />

wirtschaftlichen Wandels sind daher ein<br />

fortschreitender Prozess im Wettbewerb<br />

zwischen anderen Regionen innerhalb<br />

Deutschlands und Europas.<br />

Die Metropole Region hat gelernt, dass<br />

ein nachhaltiger Imagewandel aus dem<br />

Gelingen städtebaulicher Herausforderungen,<br />

und nicht zuletzt erfolgreicher,<br />

nachhaltiger Lösungen für den Umgang<br />

mit industriellen Brachflächen mit internationaler<br />

Beachtung entstehen kann.<br />

Dabei stehen bereits seit Mitte der 1980er<br />

Jahre die Revitalisierung von Brachflächen<br />

und insbesondere die Wiedernutzung von<br />

ehemaligen Industriegeländen des Montansektors<br />

im Interesse von Öffentlichkeit und<br />

Forschung. Standen zunächst die Themen<br />

Boden- und Gewässerschutz sowie Altlastenbeseitigung<br />

im Zentrum der Diskussion,<br />

verlagerte sich das Forschungsinteresse<br />

schnell auch auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,Finanzierungsmöglichkeiten<br />

sowie städtebauliche und regionalpolitische<br />

Fragen.<br />

Anliegen des Beitrags ist es, einen Überblick<br />

über die Thematik der Wieder/- und<br />

Folgenutzung von Brachflächen zu geben,<br />

die Rahmenbedingungen der Flächenentwicklung<br />

im urbanen Raum darzustellen und<br />

die neuesten Trends u.a. des strategischen<br />

Flächenmanagements aufzuzeigen. Dabei<br />

stehen Beispiele, Konzepte und Strategien<br />

im Vordergrund, die die Wiedernutzung alter<br />

Industrieareale über neue Lesarten des<br />

dort Vorgefundenen unterstützen.<br />

Wer bauen will, der braucht Land. Das<br />

war schon immer so. Nie war jedoch in<br />

Deutschland der Verlust an offener Landschaft<br />

außerhalb von Siedlungen so groß<br />

wie in den letzten 50 Jahren - mehr als in<br />

jedem anderen europäischen Land. Während<br />

fruchtbares Land Neubauten weicht,<br />

liegen gleichzeitig immer mehr Grundstücke<br />

in den Städten und Gemeinden brach.<br />

Der Flächenverbrauch (im Sinne einer<br />

Flächeninanspruchnahme durch Bebauung)<br />

und die Zersiedelung gehören zu den<br />

dringendsten Umweltproblemen der Gegenwart<br />

in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Zu den weiteren Folgen gehören höhere<br />

Kosten für die Allgemeinheit und ein<br />

Verlust an städtischer Lebensqualität.<br />

Die Verringerung des Flächenverbrauchs<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 491


Rekultivierung<br />

ist nicht nur ein zentrales politisches Ziel<br />

der Bundesregierung, sondern steht auch<br />

auf dem Programm einer wachsenden Zahl<br />

von Bundesländern und Kommunen. Eine<br />

Schlüsselrolle spielt dabei die Reaktivierung<br />

innerstädtischer Flächenreserven. Hoffnung<br />

macht auch ein wachsendes Interesse von<br />

Immobiliennutzern an urbanen Orten zum<br />

Wohnen und Arbeiten. Inzwischen verzeichnen<br />

zahlreiche innerstädtische Quartiere<br />

wieder Bevölkerungszuwachs, während die<br />

Einwohnerzahl in vielen ländlichen Regionen<br />

sinkt.<br />

Erleichtert wird die Reaktivierung der<br />

Brachflächen nicht nur durch verbesserte<br />

Rahmenbedingungen, sondern auch<br />

durch ein wachsendes Know-how zur Bewältigung<br />

von Entwicklungshemmnissen.<br />

Urbane Brachen werden inzwischen in<br />

einem neuen Licht gesehen: Als Chance,<br />

um mit neuen Nutzungen Quartiere interessanter,<br />

lebenswerter und attraktiver zu<br />

machen – und als Standort für Bauprojekte,<br />

die angesichts der demographischen<br />

Entwicklung wertbeständiger sind als Objekte<br />

im ländlichen Raum.<br />

Betrachtet man die Brachflächenthematik<br />

aus der Immobiliensicht, so ist es in<br />

vielen Fällen durch die Lage der Flächen<br />

und die Gestaltung von Immobilienpreisen<br />

und Kosten zur Beseitigung von Altlasten<br />

für den Flächeneigner oder einen Investor<br />

finanziell attraktiv, Kontaminationen zu<br />

beseitigen und die Flächen umzunutzen<br />

(vgl. Groundwork 1999, 8). Allerdings liegen<br />

solche Projekte meist in Wachstumsregionen.<br />

Nur „Glanz-Standorte“ (Ganser<br />

2006, 56) werden noch von den immer<br />

wichtiger werdenden internationalen Finanzinvestoren<br />

wahrgenommen. Beispiele<br />

dafür gibt es in ganz Europa von London<br />

über München bis Tallinn: Besonders<br />

in den Metropolen löst der Markt aufgrund<br />

von hohen oder steigenden Immobilienpreisen<br />

die Brachflächenprobleme relativ<br />

schnell. Solche Entwicklungen sind immer<br />

mit der Wiederherstellung kommerzieller<br />

Nutzungen verbunden. Doch was<br />

geschieht in altindustrialisierten Räumen<br />

wie dem Ruhrgebiet, wenn der Markt<br />

die Menge der umzunutzenden Flächen<br />

nicht bewältigt? Wenn das Flächenangebot<br />

die Nachfrage übersteigt? Wenn<br />

der Nutzungsdruck fehlt, rechnen sich<br />

marktwirtschaftlich Investitionen in die<br />

Flächenaufbereitung nicht. Was bleibt,<br />

ist das „Liegenlassen“ von Flächen mit<br />

allen stadtbildprägenden, ästhetischen<br />

und ökonomischen Konsequenzen oder<br />

der Eingriff der öffentlichen Hand. So ist<br />

Brachflächenrecycling in wirtschaftlich<br />

schwächeren Regionen und an Standortlagen<br />

mit niedrigen Bodenpreisen immer<br />

noch weitgehend von Subventionen abhängig<br />

und dabei spielen wiederum die<br />

EU-Strukturfonds die wichtigste Rolle.<br />

492 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Terminologie<br />

Der Begriff der Brache ist in Deutschland<br />

gesetzlich nicht definiert. Im Baugesetzbuch<br />

werden Brachflächen nur zur Begründung<br />

des Allgemeinwohls für die Durchführung<br />

von Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen<br />

genannt (§ 165 Abs. 3 Nr. 2).<br />

Im Gegensatz zu Brownfield-Definitionen<br />

aus dem amerikanischen Raum - die<br />

die Kontamination einer Fläche in den<br />

Vordergrund stellen - konzentrieren sich<br />

deutsche Definitionen für Brachen im Sinne<br />

des Flächenrecyclings darauf, dass die<br />

Fläche eine Vornutzung hatte und nicht<br />

mehr genutzt wird.<br />

An Brachflächen werden in den jeweiligen<br />

Begriffsbestimmungen der Literatur<br />

unterschiedliche Anforderungen gestellt,<br />

insbesondere in Bezug auf die Dauer der<br />

Nichtnutzung (mind. 1 bis 5 Jahre) und die<br />

Größe der Fläche (mind. 1 ha). Der Verfasser<br />

ist allerdings der Ansicht, dass es<br />

für die Flächenentwicklung einer vorgenutzten<br />

Fläche nur von geringem Einfluss<br />

ist, ob diese Fläche schon seit einem Jahr<br />

oder länger ungenutzt ist oder sich noch<br />

in Nutzung befindet. Entscheidend ist die<br />

Tatsache, dass die Fläche überhaupt baulich<br />

vorgenutzt ist.<br />

Dimensionen des<br />

Flächenrecyclings<br />

Noch vor etwa 50 Jahren war das Thema<br />

Brachflächenrecycling und die Wiedernutzung<br />

von altem Industrieland befremdlich,<br />

denn zu der Zeit waren die Termini<br />

„Industriebrachen“, „derelict land“ oder<br />

„friches industrielles“ noch nicht verbreitet,<br />

und der heute in der internationalen<br />

Diskussion meist benutzte Term „brownfields“<br />

existierte noch nicht einmal.<br />

Erst Anfang der 1990er Jahre wurde<br />

er in den USA geprägt, um die Wiedernutzung<br />

ehemaliger Industriegelände für<br />

neue Produktion oder andere Zwecke zu<br />

propagieren. Heute wissen die meisten<br />

Bürger industrialisierter Länder, wie aufgelassene<br />

Industrieareale zu bezeichnen<br />

sind, und viele Unternehmen, Organisationen<br />

und wissenschaftliche Disziplinen<br />

befassen sich mit ihnen.<br />

Eine andere Veränderung betrifft die Reihe<br />

der Disziplinen und Berufe derjenigen,<br />

die sich mit alten Industriegeländen befassen.<br />

Damals hätte niemand angenommen,<br />

dass es irgendeinen pragmatischen Grund<br />

für ein Treffen von Wissenschaftlern aus<br />

den Geowissenschaften, den Ingenieurwissenschaften,<br />

der Stadt- und Regionalplanung,<br />

der Landschaftsarchitektur, der<br />

Kultur- und Geschichtswissenschaft, von<br />

Künstlern und Künstlerinnen geben könnte.<br />

Die Idee, dass diese Disziplinen in der<br />

Lage sein könnten, ein gemeinsames Thema<br />

zu finden, wäre verblüffend gewesen.<br />

Heute ist die Nachfrage nach Beiträgen<br />

aus allen diesen Bereichen angesichts<br />

eines Gegenstandes oder einer Problemstellung<br />

nicht ungewöhnlich, und ein Thema,<br />

bei dem dieses Zusammenspiel mit<br />

einiger Selbstverständlichkeit zustande<br />

kommt, ist die Frage des Umgangs mit den<br />

Überresten industrieller Produktionen, den<br />

Brachflächen (vgl. Hauser 2003, Internet:<br />

www.springer.com).<br />

Es haben sich in den letzten 5 Jahrzehnten<br />

verschiedene Ansätze herausgebildet,<br />

die für den Umgang mit Brachflächen<br />

erprobt, verfügbar und übertragbar<br />

sind. Sie lassen sich charakterisieren<br />

über ihr Auftreten in der zeitlichen Abfolge<br />

verschiedener Zugriffe auf Brachen<br />

wie über die Art, die Übergänge zu konzipieren,<br />

die eine Brache zu einem ansehnlichen,<br />

wenn nicht nutzbaren Gebiet machen<br />

können. In jedem Fall erfordert aber<br />

das Ziel, Industriebrachen wiedernutzbar<br />

zu machen, einen inter- und multidisziplinären<br />

Zugang.<br />

Die Hauptproblemfelder, die es beim<br />

Flächenrecycling zu berücksichtigen gilt,<br />

sind:<br />

● eventuell vorhandene Kontaminationen<br />

● alte Bausubstanz und Abfallentsorgung<br />

● mögliche Imageprobleme<br />

● erhöhter Zeitaufwand und Kosten für Recherche,<br />

Planung und Bauausführung<br />

● Haftungsrisiken aus Kontaminationen<br />

● und häufig ein erschwerter Marktzugang.<br />

Diese Problemfelder erhöhen das Risiko<br />

und verkleinern die Renditechancen von<br />

Projektentwicklungen auf vorgenutzten<br />

Flächen. Damit sind in der Regel nur die<br />

Standorte in besonders hochwertigen Lagen,<br />

in Boomregionen oder mit hochwertigen,<br />

sprich renditeträchtigen Nutzungen<br />

für Investoren und für Fremdkapitalgeber<br />

attraktiv. Die genaue Kenntnis der technischen,<br />

rechtlichen, ökologischen und ökonomischen<br />

Aspekte der Projektentwicklung<br />

auf vorgenutzten Flächen ist daher<br />

unabdingbar, um die Machbarkeit solcher<br />

Projekte sicher zu stellen, indem die Renditechancen<br />

möglichst genau bemessen<br />

werden und ein adäquater Umgang mit<br />

den Risiken diese kalkulierbar macht.<br />

Die technischen Möglichkeiten zur Altlastenerkundung<br />

und -beseitigung und die<br />

ökologischen Zusammenhänge sind im<br />

Allgemeinen gut erforscht und in Fachkreisen<br />

bekannt. In diesem Zusammenhang<br />

werden zurzeit die städtebaulichen und planungsrechtlichen<br />

Ansätze hinterfragt und<br />

somit die Auswirkungen der Novellierung<br />

des Bundesbaugesetzes entsprechend zu<br />

verfolgen sein. Ein wesentlicher Engpass<br />

in Forschung und Praxis ist aber die Untersuchung<br />

des Einflusses dieser Restriktionen<br />

auf die wirtschaftlichen Aspekte der


Revitalisierung von Brachflächen. Private<br />

Investoren und Eigentümer, Mitarbeiter der<br />

kommunalen Verwaltungen, Kreditsachbearbeiter<br />

der Banken etc. wollen und können<br />

nicht zu Flächenrecyclingexperten werden,<br />

selbst wenn Sie über Erfahrungen in der Immobilienprojektentwicklung<br />

verfügen.<br />

Der Wandlungsprozess<br />

am Beispiel des ehemaligen<br />

Bergwerks Lohberg 1/2<br />

in Dinslaken<br />

Das ehemalige Bergwerksgelände sowie<br />

der Stadtteil Lohberg liegen in einem<br />

städtebaulich und landschaftlich markanten<br />

Grenzraum an der Stadtgrenze zu Hünxe.<br />

Die naturräumliche Situation des gesamten<br />

Areals war durch einen Übergang von einer<br />

höher gelegenen Hauptterrassenplatte<br />

(„Niederrheinische Sandplatten“) zur Niederrheinebene<br />

(„Dinslakener Rheinebene“)<br />

geprägt. Aus dem daraus resultierenden<br />

Höhensprung von etwa 30 m stammt der<br />

Name „Lohberg“. Diesem Flurnamen folgend<br />

findet sich auf der Hauptterrasse der<br />

Ortsteil „Ober-Lohberg“, in der Rheinaue<br />

die Bergarbeitersiedlung „Lohberg“. Der<br />

Stadtteil Lohberg wird nach Westen durch<br />

einen Grünzug mit Sport-, Freizeit-, Park-<br />

und Kleingartenanlagen begrenzt, an den<br />

sich der Siedlungsbereich des Stadtteils<br />

Bruch anschließt. Nördlich und nordwestlich<br />

(auf Hünxer Gemeindegebiet) befinden<br />

sich landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />

1 Dinslaken, Zechenstandort Lohberg1/2, Lage im Raum<br />

Auskiesungsflächen sowie Freizeitnutzung<br />

(Tenderingseen, Golfplatz) und östlich das<br />

Naherholungsgebiet Kirchheller Heide mit<br />

weitläufigen Waldflächen. Besonders der<br />

nördlich angrenzende Landschaftsraum auf<br />

Voerder und Hünxer Gemeindegebiet wird<br />

als Erholungsraum genutzt, wobei dem Badesee<br />

am Tenderingsweg in den Sommermonaten<br />

eine besondere regionale Bedeutung<br />

zukommt. Südöstlich des Zechenareals<br />

befinden sich im Bereich der Gärtnerhalde<br />

weitere Sport- und Erholungsanlagen. Am<br />

östlichen Rand des Bergwerksgeländes<br />

liegen die Ausläufer des Staatsforstes Wesel,<br />

im Süden befinden sich Grundstücke<br />

der RWE Transportnetz Strom GmbH und<br />

weiterer privater Eigentümer. Im Norden ist<br />

das Gelände durch den Lohberger Graben<br />

und die Stadtgrenze Dinslakens begrenzt.<br />

Die Kohlenlagerfläche mit einer Größe von<br />

rd. 12 ha liegt nördlich des Lohberger Grabens<br />

auf dem Gebiet der Gemeinde Hünxe.<br />

Die Gemeindegrenze zwischen Hünxe und<br />

Dinslaken verläuft über die Halde Nord -<br />

Erweiterung. Die beiden Halden des Bergwerks<br />

befinden sich im nordöstlichen Bereich,<br />

die nördliche Bergehalde liegt auf<br />

Hünxer Gemeindegebiet (Bild 1).<br />

Das Bergwerk Lohberg hat am<br />

31.12.2005 nach rund 100 Jahren die Produktion<br />

eingestellt. Die Fläche mit einer<br />

Gesamtgröße von ca. 310 ha soll einer<br />

neuen Nutzung zugeführt werden. Rund<br />

85 % der Projektfläche sind bereits Grün-<br />

oder Haldenflächen. In einer detaillierten<br />

Untersuchung durch MSP wurden die Fol-<br />

Rekultivierung<br />

gen der Zechenschließung analysiert, in<br />

einem anschließenden öffentlichen Werkstattprozess<br />

erste Leitlinien und Szenarien<br />

für die Standortentwicklung Lohberg<br />

formuliert. Eine Vielzahl von historischen<br />

Gebäuden und Denkmälern ist bei der<br />

Nutzungskonzeption zu berücksichtigen.<br />

Eine Altlastenuntersuchungen (Gefährdungsabschätzung)<br />

wurde durchgeführt<br />

(Bild 2).<br />

Nachdem bereits erste Untersuchungen<br />

zur den Auswirkungen der Zechenschließung<br />

auf die Stadt Dinslaken und die<br />

Region in den letzten Jahren erarbeitet<br />

wurden, sowie erste Entwicklungsleitziele<br />

formuliert wurden, wurde im Jahr 2007<br />

nunmehr auch ein städtebauliches und<br />

landschaftsplanerisches Strukturkonzept<br />

für die Fläche erarbeitet. In einem kooperativen<br />

Verfahren, in das die Öffentlichkeit<br />

einbezogen wurde, haben über vier interdisziplinär<br />

besetzte Planungsteams Entwürfe<br />

für die zukünftige Nutzung und Gestaltung<br />

des Areals entwickelt. Eine Jury<br />

hat die Arbeit des Teams stegepartner mit<br />

dem Landschaftsplanungsbüro Lohrer.<br />

hochrein und dem Verkehrsplanern Ambrosius,<br />

Blanke zur Weiterbearbeitung<br />

empfohlen. Der Entwurf des Teams um<br />

Stege wurde einstimmig gewählt und wird<br />

auch von den Projektpartnern Stadt Dinslaken,<br />

RAG / DSK, und RAG Montan Immobilien<br />

GmbH favorisiert – integriert darin<br />

das Thema Kreativwirtschaft (Bild 3).<br />

Dieser Bereich gilt weltweit als Schlüsselbranche<br />

für zukunftsorientierte Innovationen<br />

und als eine der zentralen Wachstumsbranchen<br />

der nächsten Jahre. Dabei<br />

ist dieser Zweig sehr weit gefasst und<br />

beinhaltet die Musikwirtschaft, den Literatur-,<br />

Buch- und Pressemarkt, den Markt<br />

für Kunst und Kunsthandwerk, die Designwirtschaft<br />

und Architektur, die Film- und<br />

TV-Wirtschaft, die Modewirtschaft sowie<br />

den Theatermarkt. Parallel dazu wächst<br />

die Bedeutung von Know-how und Fachwissen<br />

als weltweit grundlegende Produktionsfaktoren.<br />

In der sich entwickelnden<br />

„Wissensökonomie“ wird Kreativität zu einer<br />

wesentlichen Erfolgsvoraussetzung.<br />

Beide Aspekte „Kreativität“ und „Wissen“<br />

weisen also wechselseitige Beziehungen<br />

auf, die für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen<br />

wie auch Städten und Regionen<br />

steigende Bedeutung erlangen.<br />

Dieses Potenzial wollen Stadt Dinslaken,<br />

die Wirtschaftsförderung und die<br />

RAG Montan Immobilien GmbH in und für<br />

Lohberg nutzen. Das aufblühende Potential<br />

der Kreativwirtschaft nicht nur in Dinslaken<br />

ist mittlerweile in der Region eine<br />

feste Größe und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.<br />

Allein in Dinslaken, Wesel,<br />

Voerde, Hünxe sowie den angrenzenden<br />

Stadteilen von Duisburg und Oberhausen<br />

sind rund 900 Betriebe aus der Kreativ-<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 493


Rekultivierung<br />

2 Standort Lohberg 1/2, Luftbild<br />

branche zu Hause. Die Orte der Kultur<br />

und Kreativität in Dinslaken sind allerdings<br />

heute im Stadtbild nicht konzentriert<br />

sichtbar. Das Kreativ.Quartier.Lohberg<br />

wird hier einen neuen Weg einschlagen.<br />

Es schafft auf engem Raum einen Ankerpunkt<br />

für die Kreativwirtschaft und macht<br />

Kreativität so auch räumlich erlebbar. Da<br />

Kreativität nicht planbar ist, verläuft die<br />

Markenbildung des Kreativ.Quartier.Lohbergs<br />

als Prozess, der Kreativwirtschaft,<br />

kulturelles Leben, Gastronomie, Bildung,<br />

Verwaltung und bürgerschaftliches Engagement<br />

am Standort Lohberg zusammenbringt<br />

und ihnen neue Möglichkeiten<br />

eröffnet. Dies soll in den kommenden<br />

Jahren positioniert und etabliert werden.<br />

Dazu trägt die exponierte Lage Dinslakens<br />

im Übergang von der Metropole<br />

4 Güterverteilzentrum Dortmund-Ellinghausen, Lage im Raum<br />

494 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Ruhr zum Niederrhein zur spannenden<br />

Atmosphäre des Ortes bei. Die Stadt<br />

fühlt sich kulturell zu beiden Räumen hingezogen.<br />

Das Zechengelände als letzte<br />

größere zusammenhängende bauliche<br />

Struktur bietet dabei den erforderlichen<br />

Gestaltungs- und Entwicklungsspielraum.<br />

Im Dezember 2008 gründete die RAG<br />

Montan Immobilien zusammen mit der<br />

Stadt Dinslaken die Projektgemeinschaft<br />

Lohberg. Nach Vorstellung der Partner<br />

soll ein lebendiges, urbanes Stadtquartier<br />

mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität<br />

entwickelt werden. Ein neues Wohnquartier<br />

soll unterschiedliche Milieus ansprechen.<br />

Der gewerbliche Bereich soll sich<br />

sowohl zur Ansiedlung von kleineren mittleren<br />

Unternehmen, als auch zur Ansiedlung<br />

größerer Betriebe eignen.<br />

3 Lohberg: Nikolausmarkt 2007 auf dem Zechengelände<br />

Durch die Revitalisierung der brachgefallenen<br />

Bergwerksfläche soll die Gesamtstadt<br />

sowie der Stadtteil Lohberg<br />

gestützt und gestärkt werden. Die Partner<br />

betreiben gemeinsam mit der städtischen<br />

Wirtschaftsförderung DINAMIT GmbH die<br />

Akquisition von Interessenten und Investoren<br />

zur Erreichung des gemeinsamen<br />

Projektziels.<br />

Best Practise Beispiel<br />

Güterverteilzentrum<br />

Ellinghausen in Dortmund<br />

Im Dortmunder Norden entstand auf dem<br />

223 ha großen Gelände einer ehemaligen<br />

Kohlenlagerfläche das Güterverteilzentrum<br />

Ellinghausen. Gemeinsam entwickelten die<br />

beiden Eigentümer des Areals, die ThyssenKrupp<br />

AG und die damalige Montan-<br />

Grundstücksgesellschaft mbH (heute RAG<br />

Montan Immobilien GmbH), die Fläche zu<br />

einem Logistikstandort mit internationalem<br />

Zuschnitt. Dazu gründeten die beiden Unternehmen<br />

im Mai 2002 die GVZ Ellinghausen<br />

Entwicklungs GmbH (Bild 4).<br />

Als Nettobaufläche standen im Dortmunder<br />

Stadtteil Mengede rd.100 ha zur<br />

Verfügung, die saniert, erschlossen und<br />

vermarktet wurden. Ihre günstige Lage<br />

und ihre Topografie machen die Fläche<br />

zu einem idealen Logistikstandort: Das<br />

ebene Gelände eignet sich besonders für<br />

den Bau großer Logistikkomplexe und ist<br />

unmittelbar an die Autobahnen A 2 und<br />

A 45 angebunden, die A 1 ist ebenfalls<br />

schnell zu erreichen. Die GVZ Ellinghausen<br />

Entwicklungs GmbH hat außerdem<br />

eine neue Gleistrasse in das Gelände<br />

gelegt, so dass ein Anschluss an das<br />

Gleisnetz der Deutschen Bahn gegeben<br />

ist. Der Dortmunder Hafen befindet sich in<br />

direkter Nachbarschaft, ein Zugang zum<br />

Dortmund-Ems-Kanal kann je nach Bedarf<br />

ermöglicht werden.<br />

Bereits direkt nach der Beendigung der<br />

Bergaufsicht im Jahr 2001 konnte mit der<br />

IKEA Gruppe ein erster Großinvestor für<br />

die Fläche gefunden werden. Der Standort


5 Güterverteilzentrum Dortmund-Ellinghausen: Kohlenlagerfläche, Luftbild 1999<br />

konnte sich damit zur Errichtung des IKEA<br />

Customer Distribution Center als Europas<br />

größtes Verteilzentrum der IKEA Produktpalette<br />

gegen weitere Konkurrenzflächen<br />

in ganz Europa durchsetzen. In einem ersten<br />

Bauabschnitt von 25 ha für das Distribution<br />

Center und einer Erweiterung von<br />

77 ha zur Errichtung des weltgrößten IKEA<br />

Möbelverteillagers konnte der Standort in<br />

Rekordzeit komplett vermarktet werden.<br />

Mehr als 900 Mitarbeiter finden mittlerweile<br />

auf der Fläche einen neuen Arbeitsplatz.<br />

Hallen in Ausmaßen von 750 m Länge<br />

und 180 m Breite und einer Höhe von 45 m<br />

bieten für vollautomatische Hochregallager<br />

Platz für mehr als 300 000 Warenpaletten.<br />

Das Investitionsvolumen liegt heute<br />

mittlerweile bei über 180 Mio. €. Es zeigt<br />

sich also, dass sich dieses Best-Practise<br />

Beispiel der boomenden Logistikbranche<br />

als Erfolgsmodell für eine ehemalige Bergbaufläche<br />

darstellt und der Verzicht an dieser<br />

Stelle auf eine kleinteilige Vermarktung<br />

mit der erfolgreichen Ansiedlung eines<br />

international operierenden Unternehmens<br />

und seinen eigenen großdimensionierten<br />

Ansprüchen mit Erfolg gekrönt werden<br />

konnte (Bild 5).<br />

Regionales<br />

Flächenmanagement<br />

Wie geschildert wurde seit Jahrzehnten<br />

das Bild des Ruhrgebietes von Fördergerüsten<br />

und Schloten geprägt. Mit den weiteren<br />

zukünftigen Herausforderungen, die<br />

durch den Rückzug des Bergbaus bedingt<br />

sind, stellte sich die Frage, ob sich das<br />

Ruhrgebiet, dessen Selbstverständnis, individueller<br />

Charakter und Charme mit der<br />

Montanindustrie geradezu verwachsen<br />

war, mit dem Rückzug als Wirtschaftsregion<br />

auflösen würde oder ob der Schritt<br />

Richtung Zukunft trotz des Verlustes der<br />

industriellen Tradition bewältigt werden<br />

könnte.<br />

Zu den Herausforderungen des Strukturwandels<br />

kommen erschwerend die<br />

neuen Anforderungen hinzu, die die Öffnung<br />

hin zu einem geeinten Europa mit<br />

sich bringen. In ihm muss auch eine Region<br />

wie das Ruhrgebiet seinen Platz behaupten.<br />

Das Flächenmanagement von Industriebrachen<br />

nimmt hierbei eine wichtige Aufgabe<br />

wahr. Denn sowohl Stahlindustrie als<br />

auch Bergbau hinterließen und hinterlassen<br />

Flächen, die zwar häufig kontaminiert sind,<br />

aber in der Regel wertvolle innerstädtische<br />

Nutzflächen anbieten. Industriebrachen<br />

können daher als „Jahrhundertchance der<br />

Stadterneuerung“ (Butzin et al. 2006, Internet:<br />

www.wirtschaftsgeographie.com)<br />

bezeichnet werden. Ziel eines innovativen<br />

Flächenmanagements muss es sein, Voraussetzungen<br />

zu schaffen, durch die sich<br />

auch eine Region wie das Ruhrgebiet als<br />

attraktiver und zukunftsfähiger Lebens-,<br />

Wirtschafts-, Erholungs- und Kulturraum<br />

6 Güterverteilzentrum Dortmund-Ellinghausen: Luftbild 2008<br />

Rekultivierung<br />

im sich wandelnden Europa positionieren<br />

kann (Bild 6).<br />

Der einstige Arbeits- und Lebensmittelpunkt<br />

des Stadtteils, sein „Herz“, geht<br />

mit der Zechen- oder Werksschließung<br />

verloren. Dessen Stelle nimmt danach<br />

oftmals eine durch chemische und bauliche<br />

Altlasten durchsetzte, funktionslose<br />

Brachfläche ein. Dem Stadtteil und seiner<br />

Bevölkerung droht Marginalisierung.<br />

Andererseits bieten eben diese Brachflächen<br />

auch Chancen zur Stadterneuerung.<br />

Das gilt für den Stadtteil wie auch<br />

- in der Summe dieser Flächen - für die<br />

ganze Stadt. In aller Regel liegen derartige<br />

Flächen inmitten dicht bebauter, städtebaulich<br />

nicht selten wertvoller Viertel.<br />

Die (Wieder-)Nutzbarmachung (Umnutzung<br />

bzw. Flächenrecycling) solcher<br />

Areale bildet einen wesentlichen Baustein<br />

der so genannten „Innenentwicklung“. Sie<br />

erfüllt zunächst bereits eine wesentliche<br />

Forderung der Nachhaltigkeit, indem sie<br />

ressourcen-, d.h. hier flächenschonend,<br />

anstelle des flächenverbrauchenden Zersiedlungsprozesses<br />

im suburbanen Raum<br />

auf die Umnutzung und Aufwertung inner-<br />

oder randstädtischer Flächen setzt. Das<br />

allein aber reicht nicht aus: Weitere Inhaltselemente<br />

des Nachhaltigkeitskonzepts<br />

müssen berücksichtigt werden.<br />

Überdies aber ist für städtebauliche<br />

Belange die räumliche - hier die regionale<br />

- Dimension unverzichtbar: die Zielkonflikte<br />

zwischen den 3 Interessens-Sphären<br />

sind häufig nicht auf einem einzigen<br />

Standort oder in einem einzigen Projekt<br />

zu lösen, sondern bedürfen verhandelbarer<br />

Ausgleichsflächen: Wo ökonomische<br />

Belange (z.B. Arbeitsplätze, Gewerbeflächen,<br />

Technologiezentren usw.) oberste<br />

Priorität genießen, werden es ökologische<br />

Erfordernisse schwer haben, sich anders<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 495


Rekultivierung<br />

als nur auf einem Minimalnenner durchzusetzen.<br />

Hier könnte es sinnvoll sein,<br />

ökologische Ausgleichsfunktionen an anderen<br />

Standorten der (Stadt-)Region auszuhandeln<br />

und zu garantieren. Wie aber<br />

kann ein derartiger standortübergreifender<br />

und zeitlich längerfristiger Kompromiss<br />

Geltung erlangen? Hierfür kann nur<br />

eine langfristig und regional verbindliche<br />

Steuerungsfunktion verantwortlich sein.<br />

Sie macht den Kern der institutionellen<br />

Dimension aus. Überdies hat eine derartige<br />

Institution aber auch die Aufgabe einer<br />

neutralen Mediation, so etwa die Beteiligungsstruktur<br />

und den Kommunikationsprozess<br />

professionell zu gestalten. Diese<br />

Aufgabe kann – nein muss – die regionale<br />

Wirtschaftsförderungseinrichtung Metropole<br />

Ruhr wahrnehmen.<br />

Der vor gut einem Jahr begonnene<br />

LMBV-Versuch mit Hilfe von Mikroorganismen<br />

das Grundwasser,<br />

welches vom Partwitzer See zum<br />

Sedlitzer See fließt, von Säure und<br />

Schwefel zu befreien, kann die<br />

ersten Erfolgsmeldungen verbuchen.<br />

Wie der zuständige Leiter<br />

der Abteilung Geotechnik Dr.-Ing.<br />

F.-C. Benthaus auf Nachfrage<br />

informierte, konnte die Säurewirkung<br />

des Grundwassers im Versuchsgebiet<br />

schon zu drei Viertel<br />

abgebaut werden. Dabei gelang es,<br />

das säurefördernde Sulfat um ein<br />

Drittel zu reduzieren. Der Eisengehalt<br />

konnte sogar um die Hälfte<br />

verringert werden. Auftraggeberin<br />

des Versuches ist die Lausitzer und<br />

Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH (LMBV),<br />

welche in ihrem Vorhaben von<br />

dem Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften<br />

e.V. (FIB)<br />

und der Brandenburgischen Technischen<br />

Universität Cottbus (BTU)<br />

unterstützt wird. Der Versuch soll<br />

aufgrund des Erfolges im nächsten<br />

Jahr weitergeführt werden.<br />

Der Skadodamm als Versuchsort wurde<br />

ausgewählt, weil sich hier eine Trennwand<br />

mit Zwischenräumen befindet. Diese eig-<br />

496 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Da ein solches regionales Flächenmanagement<br />

für eine Region möglichst viele<br />

Flächenanbieter berücksichtigen sollte,<br />

müssen idealerweise neben den Kommunen<br />

auch die privaten Flächenentwickler/anbieter<br />

eingebunden sein. So können<br />

aus Stätten des Niedergangs nicht nur<br />

dem Namen nach Zukunftsstandorte geboren<br />

werden.<br />

Literatur<br />

Butzin, B., Franz, M., Noll, H.-P. (2006): Strukturwandel<br />

im Ruhrgebiet unter Schrumpfungsbedingungen.<br />

– Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie,<br />

Jahrgang 50, Heft 3 bis 4, Seite 258<br />

bis 276; Bad Soden.<br />

Ganser, K. 2006: Akzeptanz von Wachstums-<br />

und Schrumpfungsprozessen in Deutschland.<br />

In: Kuhlke, E. / Monheim, H. / Wittmann, P.<br />

(Herausgeber): Grenzwerte. Tagungsbericht<br />

und wissenschaftliche Abhandlung zum 55.<br />

Deutschen Geographentag Trier 2005, Seite<br />

net sich hervorragend, um dort gute Messergebnisse<br />

über den Versuch zu erhalten,<br />

da hier der genaue Fluss des Wassers bekannt<br />

ist. Im Allgemeinen lässt sich dieses<br />

Verfahren aber auch überall dort anwenden,<br />

wo Wasser unterirdisch strömt. Zudem<br />

besteht zwischen den Seen ein Gefälle<br />

von gut 5 m, welches zu einer guten<br />

Durchströmung des Grundwassers führt.<br />

Der Versuch mit den Mikroorganismen<br />

wird zielgerichtet durchgeführt, um die<br />

notwendigen Qualitäten in den Gewässern<br />

der Bergbaufolgelandschaft zu erhalten.<br />

Dabei wird der real bestehende Prozess<br />

der Sulfitreduktion technisch beschleunigt.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Umkeh-<br />

43 bis 66, Berlin, Leipzig, Trier.<br />

Groundwork 1999: The UK trust for the restoration<br />

of derelict land. An interim status report.<br />

Birmingham.<br />

Hauser, S. 2003: Ästhetik der Revitalisierung.<br />

In: Genske, D.D. u. S. Hauser (Herausgeber):<br />

Die Brache als Chance. Geowissenschaften<br />

und Umwelt, Seite 3 bis 26, Springer-Verlag,<br />

Berlin.<br />

Noll, H.-P., Lohse, B., Schmoll, B. (2004): Transformationsprozess<br />

des ehemaligen Bergwerks<br />

Ewald 1/2/7 zum modernen Dienstleistungsstandort.<br />

– Glückauf 140, Nr. 10, Seite 466 bis<br />

469, VGE Verlag, Essen.<br />

Noll, H.-P., Römer, S. (2007): Beispielhafte<br />

Stadtquartiersentwicklung – Consolidation 3/4/9<br />

in Gelsenkirchen-Bismarck. – Glückauf 143, Nr.<br />

10, S eite 454 bis 458, VGE Verlag, Essen<br />

Noll, H.-P. (<strong>2009</strong>): Strukturwandel im Ruhrgebiet.<br />

– Glückauf 145, Nr. 1/2, Seite 78 bis 82,<br />

VGE Verlag, Essen.<br />

Bakterien helfen das Wasser des<br />

Lausitzer Seenlandes zu verbessern<br />

LMBV-Pilotvorhaben am Skadodamm zeigt erste Erfolge<br />

Dr. F.-C. Benthaus, Leiter Geotechnik der LMBV,<br />

bei einem Interviewtermin an der Versuchsanlage<br />

vor Ort am Skadodamm<br />

Foto: Volker Krause (LMBV)<br />

rung des Prozesses, welcher sich zu Beginn<br />

des Bergbaus vollzogen hat. Durch<br />

die damals notwendige Grundwassersenkung<br />

kam das Pyrit (Eisensulfit) im Grundwasser<br />

mit Sauerstoff im Berührung und<br />

spaltete sich daraufhin in Sulfat und Eisen<br />

auf, welche dann mit dem Grundwasser in<br />

die Seen gelangt waren und diese Seen<br />

saurer werden ließ.<br />

Auch bei sanierten Bergbauseen, deren<br />

pH-Wert durch die Zugabe von Kalk neutralisiert<br />

wurde, besteht weiterhin die Gefahr der<br />

Versauerung durch zu- und nachströmendes<br />

Grundwasser. Um dies zu verhindern,<br />

wurde das Pilotvorhaben entwickelt, bei<br />

dem bereits die noch gering zufließenden<br />

Ströme vom Partwitzer See durch die Kippen<br />

zum Sedlitzer See behandelt werden.<br />

Dabei wird das fließende Grundwasser mit<br />

Hilfe von Pumpen gehoben, mit den Nährstoffen<br />

Methanol oder Glycerin sowie Stickstoff<br />

und Phosphor angereichert und durch<br />

eine der 4 eingebrachten Infiltrationslanzen<br />

wieder in den Grundwasserleiter zurückgebracht.<br />

Im Boden befinden sich Mikroorganismen,<br />

die durch die Nährstoffe „gefüttert“<br />

und somit zur Arbeit stimuliert werden. Mit<br />

ihrer Hilfe wandelt sich das im Grundwasser<br />

befindende Sulfit und Eisen zu Eisensulfid<br />

(Pyrit), welches dann im Grundwasserleiter<br />

der Kippe als mineralische Neubildung<br />

liegen bleibt. Somit wird einer Versauerung<br />

im Seekörper entgegengewirkt. Zurzeit wird<br />

erprobt, welche Menge von Glycerin optimal<br />

für die Mikroorganismen wäre, indem die<br />

Pausen zwischen den einzelnen „Fütterungen“<br />

vergrößert werden.<br />

Internet: www.lmbv.de


Entsorgung<br />

Die Entsorgung von Abfällen in der Europäischen<br />

Union einschließlich der Bergbauabfälle<br />

im Rahmen der EU-Umweltschutzanforderungen –<br />

Eine Herausforderung nicht nur für die neuen Mitgliedsstaaten<br />

Erklärtes Ziel der Europäischen<br />

Union ist die Angleichung der<br />

Rechts- und Lebensverhältnisse<br />

innerhalb der Mitgliedsstaaten.<br />

Insbesondere auf dem Gebiet des<br />

Umweltschutzes werden bereits<br />

heute die Rahmenvorgaben von<br />

der EU festgelegt. Den Mitgliedsstaaten<br />

bleibt bei der Umsetzung<br />

in nationales Recht nur wenig<br />

Spielraum. Die einzelnen EU-<br />

Vorgaben, überwiegend in der<br />

Gestalt von Richtlinien, greifen<br />

dabei ineinander und bilden so<br />

eine untereinander abhängendes<br />

Geflecht. So stehen auch die<br />

abfallrechtlichen Vorgaben in<br />

einem systematischen Sinnzusammenhang<br />

und bauen aufeinander<br />

auf. Insbesondere gesellschaftliche<br />

Veränderungen und<br />

die EU-Rechtsprechung verleihen<br />

diesem Gebilde eine gewisse<br />

Dynamik, so dass immer wieder<br />

Anpassungsbedarf besteht.<br />

Auch besondere Ereignisse, wie<br />

beispielsweise bergaubedingte<br />

Umweltkatastrophen, können<br />

Veränderungsprozesse bewirken.<br />

Die EU-Vorgaben greifen<br />

dabei mit unter bis in die privaten<br />

Lebensverhältnisse und Verhaltensweisen<br />

ein (zum Bespiel die<br />

getrennte Sammlung von Papier,<br />

Bioabfall, Glas und Restmüll in<br />

Haushaltungen). Die Industrie<br />

und auch der Bergbau sind davon<br />

nicht ausgenommen.<br />

Seit 2006 gibt es für die Massenabfälle<br />

der mineralgewinnenden<br />

Industrie, d.h. die Bergbauabfälle<br />

in der Gestalt von taubem Gestein<br />

(waste Rock) und mineralischen<br />

Aufbereitungsabgängen (Tailings),<br />

eine eigene EU-Richtlinie<br />

Dr.-Ing. Peter Asenbaum, Düren*<br />

(2006/21/EG), welche dem integrierten<br />

Richtlinienprinzip folgt und<br />

sich insofern dem strukturiert aufgebautenEU-Umweltschutzsystem<br />

unterordnet. Die Umsetzung<br />

in nationales Recht erfolgte für<br />

den Geltungsbereich des Bundesberggesetzes<br />

(BBergG) mit<br />

der Einführung des § a 22 Allgemeine<br />

Bundesbergverordnung<br />

(ABBergV) und mit der Gewinnungsabfallverordnung(GewinnungsAbfV)<br />

für den übrigen<br />

Geltungsbereich.<br />

Nunmehr sind die Betreiber von<br />

Bergwerken und Betrieben der<br />

mineralgewinnenden Industrie zu<br />

einer umfassenden Dokumentation<br />

der Abfallwirtschaft, insbesondere<br />

hinsichtlich der Entstehung,<br />

Vermeidung und Entsorgung<br />

der Bergbauabfälle, verpflichtet.<br />

Abfallwirtschaftspläne sind<br />

aufzustellen und eine Lebenszyklusbetrachtung<br />

für das gesamte<br />

*Dr.-Ing. Peter Asenbaum<br />

Leiter Sachgebiet Abfall im Dezernat 61 bei der<br />

Bezirksregierung Arnsberg –<br />

Abteilung Bergbau und Energie in NRW<br />

Standort Düren<br />

Josef-Schregel-Straße 21<br />

52349 Düren<br />

e-Mail: peter.asenbaum@bra.nrw.de<br />

Bergwerk ist durchzuführen. Es<br />

besteht EU-weit ein Genehmigungsvorbehalt<br />

mit Öffentlichkeitsbeteiligung,<br />

insbesondere,<br />

wenn es sich hierbei um umweltgefährdende<br />

Abfälle handelt.<br />

Die Ablagerung auf Halden oder<br />

Schlammteichen unterliegt dabei<br />

einer besonderen sicherheitlichen<br />

Betrachtung. Zur Sicherstellung<br />

einer geordneten Entsorgung<br />

kann die Behörde eine Sicherheitsleistung<br />

verlangen. Ergänzend<br />

zu der EU-Bergbauabfall-<br />

Richtlinie 2006/21/EG sind bisher<br />

5 Entscheidungen der Kommission<br />

veröffentlicht worden.<br />

Die heute als Europäische Union (EU) bezeichnete<br />

Staatenvereinigung in Europa wurde<br />

am 25.03.1957 mit der Unterzeichnung der<br />

Römischen Verträge durch Belgien, Frankreich,<br />

Italien, Luxemburg, die Niederlande<br />

und die Bundesrepublik Deutschland als<br />

Europäische Wirtschaftsvereinigung (EWG)<br />

- im Wesentlichen hervorgegangen aus der<br />

„Europäischen Gemeinschaft für Kohle und<br />

Stahl“ - gegründet. Zunächst stand die wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit der vormals<br />

durch kriegerische Auseinandersetzungen<br />

gekennzeichneten Staatenbeziehungen im<br />

Vordergrund. Handelshemmnisse wie Zölle<br />

etc. sollten abgeschafft und die Position Europas<br />

auf dem Weltmarkt sollte gestärkt werden.<br />

Die gemeinsam verfolgten Ziele wurden<br />

durch zahlreiche Richtlinien und Verordnungen<br />

konkretisiert und das jeweilige nationale<br />

Recht vertragskonform angepasst. Weitere<br />

europäische Nationalstaaten schlossen sich<br />

über die Jahre dem Staatenbündnis an.<br />

Begleitet wurden die Schritte zur „Angleichung<br />

der Rechts- und Lebensverhältnisse“<br />

durch ein Bündel weiterer Maßnahmen. Beispielsweise<br />

sind hier das „Schengener Abkommen“<br />

mit der Abschaffung der Kontrolle<br />

des Personenverkehrs und die Einführung<br />

des Euros als einheitliche Währung zu nennen.<br />

Nicht alle EU-Mitgliedsstaaten haben<br />

sich diesen ergänzenden Gemeinschaftsregelungen<br />

angeschlossen oder erfüllen die<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 497


Entsorgung<br />

Zugangsvoraussetzungen noch nicht. Die<br />

derzeitige Diskussion über eine gemeinsame<br />

EU-Verfassung macht gleichfalls deutlich,<br />

dass die Beitrittsstaaten ihre nationale<br />

Eigenständigkeit bewahrt haben.<br />

IVU-Richtlinie<br />

Das nationale Recht der EU-Mitgliedsländer<br />

wird insbesondere im Bereich des Umweltschutzes<br />

maßgeblich von den Vorgaben<br />

des Gemeinschaftsrechtes beeinflusst.<br />

Für Industrieanlagen ist als Rahmenvorgabe<br />

die EG-Richtlinie über die integrierte<br />

Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung<br />

(IVU- oder IPPC-Richtlinie<br />

- 2008/1/EG vom 15.01.2008 vormals<br />

96/61/EG vom 30.10.1996) anzuwenden.<br />

Diese Richtlinie regelt die Genehmigung<br />

besonders umweltrelevanter Industrieanlagen<br />

auf der Grundlage eines medienübergreifenden<br />

Konzeptes. Bei diesem Ansatz<br />

werden sowohl Emissionen in Luft, Wasser<br />

und Boden als auch abfallwirtschaftliche<br />

Aspekte, Ressourcen- und Energieeffizienz<br />

sowie die Vorbeugung von Unfällen erfasst.<br />

Ziel ist es, ein hohes Schutzniveau für die<br />

Umwelt insgesamt zu erreichen.<br />

Ein wesentliches Element der Richtlinie<br />

ist die Forderung nach Anwendung der<br />

„Besten Verfügbaren Techniken“ (BVT<br />

- engl.: Best Available Techniques Reference<br />

Documents, kurz: BREF’s) bei allen<br />

neuen Anlagen, spätestens ab 2007 auch<br />

bei allen bestehenden Anlagen. Dabei<br />

definiert die Richtlinie die Besten Verfügbaren<br />

Techniken als „... den effizientesten<br />

und fortschrittlichsten Entwicklungsstand<br />

der Tätigkeiten und entsprechenden Betriebsmethoden,<br />

der spezielle Techniken<br />

als praktisch geeignet erscheinen lässt,<br />

grundsätzlich als Grundlage für die Emissionsgrenzwerte<br />

zu dienen, um Emissionen<br />

in und Auswirkungen auf die gesamte Umwelt<br />

allgemein zu vermeiden oder, wenn<br />

dies nicht möglich ist, zu vermindern“.<br />

Unter dem Begriff „Techniken“ sind sowohl<br />

die angewandte Technologie als auch<br />

die Art und Weise, wie die Anlage geplant,<br />

gebaut, gewartet, betrieben und stillgelegt<br />

wird zu subsumieren. Als „verfügbar“ gelten<br />

die Techniken, die in einem Maßstab<br />

entwickelt sind, der unter Berücksichtigung<br />

des Kosten/Nutzen-Verhältnisses die<br />

Anwendung unter in dem betreffenden industriellen<br />

Sektor wirtschaftlich und technisch<br />

vertretbaren Verhältnissen ermöglicht,<br />

gleich, ob diese Techniken innerhalb<br />

des betreffenden Mitgliedstaats verwendet<br />

oder hergestellt werden, sofern sie zu vertretbaren<br />

Bedingungen für den Betreiber<br />

zugänglich sind. Dabei ist als die „beste“<br />

Technik, die Technik zu verstehen, die am<br />

wirksamsten zur Erreichung eines allgemein<br />

hohen Schutzniveaus für die Umwelt<br />

insgesamt ist.<br />

498 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Die Besten Verfügbaren Techniken (BVT)<br />

sind in der IVU-Richtlinie nicht materiell konkretisiert.<br />

Im Hinblick auf eine europäische<br />

Harmonisierung der BVT ist ein Informationsaustausch<br />

über die Besten Verfügbaren<br />

Techniken vorgesehen. Die Ergebnisse<br />

des Informationsaustauschs werden in<br />

BVT-Merkblättern niedergeschrieben, die<br />

von der Europäischen Kommission veröffentlicht<br />

werden und bei der Festlegung von<br />

Genehmigungsauflagen zu berücksichtigen<br />

sind. Der BVT-Informationsaustausch ist ein<br />

kontinuierlicher und dynamischer Prozess.<br />

Diesen Informationsaustausch nennt man<br />

auch den Sevilla-Prozess, weil das Europäische<br />

IVU-Büro, das diesen Informationsaustausch<br />

organisiert, seinen Sitz in Sevilla hat.<br />

In Deutschland werden die in den BVT-<br />

Merkblättern enthaltenen Informationen zum<br />

einen bei der Anpassung des untergesetzlichen<br />

Regelwerkes entsprechend dem fortentwickelten<br />

Stand der Technik genutzt, zum<br />

anderen als zusätzliche Informationsquelle<br />

in einzelnen Genehmigungsverfahren. Daneben<br />

können z.B. auch die interessierte<br />

Öffentlichkeit oder Umwelt- und Verbraucherverbände<br />

die BVT-Merkblätter direkt als<br />

Informationsquelle nutzen. Industriebetriebe<br />

und Anlagenhersteller können sie als Messlatte<br />

für erreichte Umweltschutzleistungen<br />

im Vergleich zu Wettbewerbern verwenden<br />

(„Benchmarking“).<br />

Mit dem Artikelgesetz vom 27.07.2001 wurden<br />

die Grundanforderungen der IVU-Richtlinie<br />

in deutsches Recht umgesetzt. Durch<br />

dieses Gesetz sind mehrere Umweltfachgesetze<br />

entsprechend den Vorgaben der IVU-<br />

Richtlinie angepasst worden, insbesondere<br />

das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BIm-<br />

SchG), das Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />

und das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />

(KrW-/AbfG) (Bild 1).<br />

IVU-Richtlinie<br />

integrierte Vermeidung<br />

und Verminderung der<br />

Umweltverschmutzung<br />

(96/61/EG neu<br />

2008/1/EG)<br />

Seveso-Richtlinie<br />

Beherrschung der Gefahren<br />

bei schweren Unfällen mit<br />

gefährlichen Stoffen<br />

82/501/EWG; 96/82/EG und<br />

2003/105/EG<br />

EWC - Abfallverzeichnis<br />

Entscheidung … über ein<br />

Abfallverzeichnis und …<br />

2000/532/EG<br />

Deponierichtlinie<br />

Richtlinie 1999/31/EG über<br />

Abfalldeponien<br />

1 Zusammenwirken der einzelnen EU-Richtlinien (Übersicht)<br />

In der Europäischen Union ist der Umweltschutz<br />

inzwischen ein wichtiger Kernbereich.<br />

Nahezu alle Umweltbereiche sind<br />

durch ein Gemeinschaftsrecht erfasst.<br />

Abfallrahmen-Richtlinie<br />

Mit der Abfallrahmen-Richtlinie verfügt<br />

die Europäische Union über einen koordinierten<br />

Rahmen für die Bewirtschaftung<br />

von Abfällen in den Mitgliedstaaten, durch<br />

den das Abfallaufkommen begrenzt werden<br />

soll. Darüber hinaus sollen die Aufbereitung<br />

und die Entsorgung der Abfälle<br />

bestmöglich organisiert werden.<br />

Die Richtlinie 75/442/EWG vom<br />

15.07.1975 über Abfälle ist mehrfach und<br />

in wesentlichen Punkten geändert worden.<br />

Diese Richtlinie wurde deshalb aufgehoben<br />

und durch die Richtlinie 2006/12/EG<br />

vom 05.04.2006 zwischenzeitlich ersetzt.<br />

Eine weitere Fortschreibung erfolgte mit<br />

der Richtlinie 2008/98/EG vom 19.<strong>11</strong>.2008<br />

über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter<br />

Richtlinien unmittelbar darauf.<br />

Die Abfallrahmen-Richtlinie legt den<br />

Rechtsrahmen für den Umgang mit Abfällen<br />

in der Gemeinschaft fest. Sie enthält<br />

Bestimmungen wichtiger Begriffe<br />

wie Abfall, Verwertung und Beseitigung<br />

und schafft grundlegende Anforderungen<br />

an die Bewirtschaftung von Abfällen,<br />

insbesondere eine Genehmigungs- bzw.<br />

Registrierungspflicht von Anlagen oder<br />

Unternehmen, die Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen<br />

durchführen, und eine Verpflichtung<br />

der Mitgliedstaaten zur Aufstellung<br />

von Abfallbewirtschaftungsplänen.<br />

Ferner enthält sie wichtige Grundsätze<br />

wie z.B. eine Verpflichtung, mit Abfällen<br />

so umzugehen, dass die Umwelt und<br />

die menschliche Gesundheit nicht be-<br />

Wasserrahmenrichtlinie<br />

Richtlinie 2000/60/EG Schaffung eines<br />

Ordnungsrahmens im Bereich Wasser<br />

Annahmekriterien<br />

für Deponien<br />

Entscheidung vom 19.12.2002<br />

- 2003/33/EG<br />

Abfallrahmenrichtlinie<br />

Richtlinie über Abfälle<br />

75/442/EWG neu<br />

2006/12/EG<br />

Richtlinie<br />

gefährliche<br />

Abfälle<br />

Richtlinie 91/689/EWG<br />

über gefährliche<br />

Abfälle


einträchtigt werden, sowie einen Aufruf<br />

zur Einhaltung der Abfallhierarchie und<br />

im Einklang mit dem Verursacherprinzip<br />

eine Anforderung, wonach die Kosten der<br />

Abfallbeseitigung vom Abfallbesitzer, den<br />

früheren Abfallbesitzern oder den Herstellern<br />

des Erzeugnisses, von dem der Abfall<br />

stammt, zu tragen sind (vgl. Artikel 1 der<br />

RL 2008/98/EG). Darüber hinaus fordert<br />

die Richtlinie ein Konzept einzuführen,<br />

das den gesamten Lebenszyklus von<br />

Produkten und Stoffen und nicht nur die<br />

Abfallphase berücksichtigt. Ferner sollten<br />

die Verwertung von Abfällen sowie die<br />

Verwendung verwerteter Materialien zur<br />

Erhaltung der natürlichen Rohstoffquellen<br />

gefördert werden.<br />

Im Interesse der Klarheit und Lesbarkeit<br />

wurde die Richtlinie 2006/12/EG aufgehoben<br />

und durch die neue Richtlinie 2008/98/<br />

EG ersetzt (vgl. Artikel 8 der RL 2008/98/<br />

EG). Die Einstufung von Abfällen als gefährliche<br />

Abfälle sollte unter anderem auf den<br />

Rechtsvorschriften der Gemeinschaft über<br />

Chemikalien beruhen, insbesondere hinsichtlich<br />

der Einstufung von Zubereitungen<br />

als gefährlich, einschließlich der zu diesem<br />

Zweck verwendeten Konzentrationsgrenzwerte<br />

(vgl. Artikel 14 der RL 2008/98/EG).<br />

Die Abfallrahmenrichtlinie 2008/98/EG ist<br />

mit dem 12.12.2008 in Kraft getreten und<br />

innerhalb von 2 Jahren im nationalen Recht<br />

zu verankern. Mit dem 12.12.2010 treten die<br />

bisherige Abfallrahmenrichtlinie (2006/12/<br />

EG), die Altölrichtlinie (75/439/EWG) und<br />

die Richtlinie für gefährliche Abfälle (91/689/<br />

EWG) außer Kraft.<br />

Zahlreiche Maßnahmen sollen die<br />

Grundlage für eine verbesserte Abfallwirtschaft<br />

und eine Entwicklung zur Recycling-Gesellschaft<br />

bewirken:<br />

● neue Abfallbehandlungshierarchie<br />

● zwingende Recycling-Quoten<br />

● Abfallvermeidungsprogramme<br />

● Lebenszyklusbetrachtungen<br />

● Herstellerverantwortung<br />

● konkretere Definitionen (Abfall, Abgrenzung<br />

zu Produkt und Nebenprodukt usw.)<br />

Darüber hinaus soll das Abfallaufkommen<br />

vom Wirtschaftswachstum entkoppelt werden.<br />

Wesentlich ist beispielsweise auch die<br />

neu eingeführte fünfstufi ge Abfallhierarchie<br />

(anstelle der bisherigen Dreistufi gkeit):<br />

1. Vermeidung<br />

2. Vorbereitung zur Wiederverwendung<br />

3. Recycling<br />

4. sonstige Verwertung, wie z.B.<br />

energetische Verwertung<br />

5. Beseitigung.<br />

Der sehr umfassende Abfallbegriff führt<br />

derzeit zu Verunsicherungen, insbesondere<br />

wenn der Abfall als Ersatzrohstoff stark nachgefragt<br />

wird und ggf. einen hohen Marktwert<br />

besitzt. Die neue Abfallrahmenrichtlinie enthält<br />

deshalb genauere Definitionen zur Ab-<br />

grenzung zwischen Abfall und Nebenprodukt<br />

sowie zur Frage des Endes der Abfalleigenschaft.<br />

Kriterien für Nebenprodukte - das sind<br />

keine Abfälle und im Wesentlichen Produktionsrückstände<br />

- wurden nach zahlreichen<br />

Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs<br />

(EuGH) neu aufgenommen.<br />

Der EuGH hat beispielsweise in seinem<br />

Grundsatzurteil vom <strong>11</strong>.09.2003 C-<strong>11</strong>4/01<br />

(Avesta Polarit) Kriterien zur Abgrenzung<br />

von Abfällen von anderen Rückständen<br />

entwickelt und damit diese Rechtsfrage<br />

verbindlich und mit Wirkung für die Richtlinie<br />

2006/12/EG bzw. 2008/98/EG (Abfallrahmen-Richtlinie),<br />

aber auch die Richtlinie<br />

2006/21/EG (Bergbauabfall-Richtlinie) geklärt.<br />

Nach dieser Entscheidung sind Rückstände<br />

- wie im konkreten Fall bergbauliches<br />

Nebengestein - nur dann als Abfälle<br />

anzusehen, wenn sich der Besitzer dieser<br />

Rückstände entledigt, entledigen will oder<br />

muss, es sei denn, er verwendet sie rechtmäßig<br />

zur erforderlichen Auffüllung von<br />

Abbauhohlräumen oder zu anderen Auffüllungs-<br />

oder Bauarbeiten. Ist die Wiederverwendung<br />

von Rückständen zu den vorgenannten<br />

Zwecken demnach sicher oder<br />

die Wahrscheinlichkeit einer Wiederverwendung<br />

hoch, ist die Abfalldefinition nicht erfüllt<br />

mit der Folge, dass solche Rückstände nicht<br />

unter die Richtlinie 2006/21/EG fallen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist der Beschluss<br />

des EuGH vom 15.01.2004 – C-235/02.<br />

Petrolkoks fällt bei der Rohölraffination an<br />

und wird als Brennstoff für das Heizkraftwerk<br />

der Raffinerie verwendet, dessen<br />

Energieerzeugung hauptsächlich von der<br />

Raffinerie selbst verbraucht wird, dessen<br />

überschüssige Elektrizität jedoch an andere<br />

Betriebe verkauft wird. Die italienische<br />

Staatsanwaltschaft vertritt die Auffassung,<br />

dass es sich bei Petrolkoks um Abfall<br />

handelt. Hierzu urteilt der EuGH wie folgt:<br />

Petrolkoks, der absichtlich erzeugt wird<br />

oder aus der gleichzeitigen Erzeugung<br />

anderer brennbarer Erdölderivate in einer<br />

Erdölraffinerie stammt und mit Gewissheit<br />

als Brennstoff für den Energiebedarf der<br />

Raffinerie und anderer Gewerbetreibender<br />

verwendet wird, stellt keinen Abfall<br />

dar. Selbst wenn der fragliche Petrolkoks<br />

automatisches Ergebnis eines Verfahrens<br />

ist, das gleichzeitig andere Erdölderivate<br />

erzeugt, um die es der Leitung der Raffinerien<br />

in erster Linie geht, ist davon auszugehen,<br />

dass der Petrolkoks ebenfalls ein<br />

als solches hergestelltes Erdölerzeugnis ist<br />

und kein Produktionsrückstand, da der Verbrauch<br />

(=vollständige Verwendung) der gesamten<br />

erzeugten Menge gesichert ist und<br />

es sich dabei im Wesentlichen um ähnliche<br />

Verwendungsarten handelt wie bei den anderen<br />

Derivaten. Es ist gerade Zweck einer<br />

Raffinerie, aus Rohöl verschiedene Arten<br />

von Brennstoffen herzustellen.<br />

Entsorgung<br />

Die neue EU-Abfall-Richtlinie sieht auch<br />

vor, dass Hersteller und Importeure von<br />

Produkten für die umweltgerechte Entsorgung<br />

ihrer Produkte stärker verantwortlich<br />

sind als bisher. Bis 2015 soll in der EU<br />

generell eine getrennte Sammlung von<br />

Papier, Metall, Kunststoffen und Glas eingeführt<br />

werden. Als weiteres Etappenziel<br />

sollen bis 2020 jeweils 50 Gew.-% dieser<br />

Stoffe aus Haushalten und ähnlichen Abfallströmen<br />

wieder verwendet oder recycled<br />

werden. Die bei Kunststoffen bisher häufig<br />

angewandte energetische Nutzung in<br />

(Mit-)-Verbrennungsanlagen soll verringert<br />

werden. Die Wiederverwendung oder das<br />

Recyceln von nicht gefährlichen Bau- und<br />

Abbruchabfällen ist in den Mitgliedsstaaten<br />

bis 2020 auf 70 Gew.-% zu steigern.<br />

Abfallverzeichnis<br />

Zur Unterscheidung der einzelnen Abfälle<br />

wurde das Europäische Abfallverzeichnis<br />

● (Entscheidung der Kommission vom<br />

03.05.2000 zur Ersetzung der Entscheidung<br />

94/3/EG über ein Abfallverzeichnis<br />

gemäß Artikel 1 Buchstabe a) der Richtlinie<br />

75/442/EWG des Rates über Abfälle<br />

und der Entscheidung 94/904/EG des<br />

Rates über ein Verzeichnis gefährlicher<br />

Abfälle im Sinne von Artikel 1 Absatz 4<br />

der Richtlinie 91/689/EWG über gefährliche<br />

Abfälle),<br />

eingeführt und fortgeschrieben. In Übereinstimmung<br />

mit der nationalen Abfallverzeichnis-Verordnung<br />

(AVV) ist jeder Abfallart ein<br />

6-stelliger Abfallschlüssel zugeordnet und<br />

ggf. die Gefährlichkeit des Abfalls gekennzeichnet<br />

(mittels eines Sterns „*“).<br />

Nach dem definierten Anwendungsbereich<br />

der AVV (Abfallverzeichnis-Verordnung<br />

- Verordnung über das Europäische<br />

Abfallverzeichnis vom 10.12.2001) gilt<br />

diese für die Bezeichnung von Abfall und<br />

für die Einstufung von Abfällen nach ihrer<br />

Gefährlichkeit ohne Ausnahme auch für<br />

Bergbauabfälle, d.h. für alle Abfälle nach<br />

der Abfallrahmen-Richtlinie.<br />

Soweit Abfälle auch nach anderen<br />

Rechtsvorschriften zu bezeichnen sind, sind<br />

die Bezeichnungen nach dem Abfallverzeichnis<br />

(vgl. die Anlage zu dieser Verordnung,<br />

d.h. nach Art und mit sechsstelligem<br />

Schlüssel) zu verwenden. Die Zuordnung zu<br />

den Abfallarten erfolgt unter den im Abfallverzeichnis<br />

vorgegebenen Kapiteln (zweistellige<br />

Kapitelüberschrift) und Gruppen<br />

(vierstellige Kapitelüberschrift).<br />

Die Bergbauabfälle finden sich abschließend<br />

in Kapitel 01 unter der Überschrift „Abfälle,<br />

die beim Aufsuchen, Ausbeuten und<br />

Gewinnen sowie bei der physikalischen und<br />

chemischen Behandlung von Bodenschätzen<br />

entstehen“. Diese Zuordnung ist seit 2001<br />

einschlägig. Schlüsselnummern anderer Ka-<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 499


Entsorgung<br />

pitel weisen darauf hin, dass es sich hierbei<br />

nicht um Bergbauabfälle handeln kann.<br />

Richtlinie über gefährliche<br />

Abfälle<br />

Die Richtlinie über gefährliche Abfälle<br />

(91/689/EWG) gilt nur noch übergangsweise<br />

bis zum 12.12.2010. Gleiches gilt<br />

für die Altölrichtlinie (75/439/EWG). Die<br />

Einstufung von Abfällen als gefährliche<br />

Abfälle wird dann über das EU-Chemikalienrecht<br />

geregelt.<br />

Die Richtlinie 91/689/EWG dient der<br />

Angleichung der Rechtsvorschriften der<br />

Mitgliedstaaten über die kontrollierte Bewirtschaftung<br />

gefährlicher Abfälle. Die<br />

„gefährlichen Abfälle“ sind in einem dortigen<br />

Verzeichnis aufgeführt. Diese Abfälle<br />

müssen eine oder mehrere bestimmte<br />

gefährliche Eigenschaften aufweisen. In<br />

dem Verzeichnis wird dem Ursprung und<br />

der Zusammensetzung der Abfälle und<br />

gegebenenfalls den Konzentrationsgrenzwerten<br />

Rechnung getragen.<br />

Deponie-Richtlinie<br />

Neben den grundsätzlichen Anforderungen<br />

nach der vorgenannten IVU-Richtlinie<br />

sind für Deponien mit Ausnahme der<br />

Deponien für Bergbauabfälle die speziellen<br />

Vorgaben der EU-Deponierichtlinie<br />

(1999/31/EG vom 16.07.1999) einschlägig,<br />

deren Umsetzung ins deutsche Recht<br />

durch zeitnahe Änderungen des Deponierechtes<br />

erfolgte.<br />

Mit der EU-Deponierichtlinie wurden<br />

erstmals einheitliche Standards für Deponien<br />

bzw. für das Ablagern von Abfällen<br />

in Europa geschaffen. Die bisher vorherrschenden<br />

großen Unterschiede in den<br />

einzelnen Mitgliedsstaaten sind mit Ablauf<br />

der Übergangsfristen (zumindest auf dem<br />

Papier) verschwunden. Für den Umweltschutz<br />

bedeutet das in vielen Teilen Europas<br />

einen großen Fortschritt. Dies gilt auch<br />

und insbesondere für die östlichen Beitrittskandidaten.<br />

Gleiche Anforderungen<br />

werden zu annähernd gleich hohen Entsorgungskosten<br />

führen, so dass übermäßigem<br />

Abfallexport entgegen gewirkt und<br />

das Prinzip der Beseitigungsnähe gestärkt<br />

wird. Allerdings hat Deutschland bei der<br />

Zustimmung zu der Richtlinie zu Protokoll<br />

gegeben, an seinen zum Teil strengeren<br />

Standards festhalten zu wollen. Dies lässt<br />

die Ermächtigungsgrundlage für diese<br />

Richtlinie zu (vgl. Artikel 130 t Vertrag zur<br />

Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />

vom 25.03.1957).<br />

Eines der Hauptziele der Deponierichtlinie<br />

ist die Verpflichtung der Mitgliedstaaten,<br />

alle ihnen mögliche Maßnahmen zu<br />

treffen, um das Entstehen von Methangas<br />

in Deponien zu verhindern und damit die<br />

500 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Erwärmung der Erdatmosphäre einzudämmen.<br />

Um den unterschiedlichen abfallpolitischen<br />

Ausrichtungen der Mitgliedstaaten<br />

Rechnung zu tragen, verlangt die<br />

Richtlinie die deutliche Reduzierung der<br />

Ablagerung von organischem Abfall, ohne<br />

konkrete Maßnahmen vorzuschreiben.<br />

Diese allgemeinen Vorgaben werden für<br />

die biologisch abbaubaren Siedlungsabfälle<br />

konkretisiert.<br />

Die wichtigsten Artikel der Deponierichtlinie<br />

befassen sich u.a. mit:<br />

● der Einteilung in Deponieklassen und<br />

Fragen der Deponiegenehmigung<br />

● den technischen Anforderungen einschließlich<br />

der betrieblichen Überwachung<br />

● der Stilllegung und Nachsorge von Deponien<br />

sowie dem Umgang mit bereits<br />

vorhandenen Deponien.<br />

3 Deponieklassen sind defi niert:<br />

● Deponie für Inertstoffe (landfills for inert<br />

waste)<br />

● Deponie für nicht gefährliche Abfälle<br />

(landfills for non-hazardous waste)<br />

● Deponie für gefährliche Abfälle (landfills<br />

for hazardous waste).<br />

Ziel der Richtlinie ist es, durch strenge betriebsbezogene<br />

und technische Anforderungen<br />

an die Deponien und an die Abfälle<br />

zu verhindern, dass von den Deponien<br />

während ihres gesamten Bestehens negative<br />

Auswirkungen auf die Umwelt und die<br />

menschliche Gesundheit auftreten. Konkrete<br />

Abfallannahmekriterien und -verfahren<br />

wurden erarbeitet und veröffentlicht.<br />

Bereits vorhandene Deponien, die den<br />

Anforderungen der Richtlinie nicht genügen,<br />

waren bis Mitte <strong>2009</strong> nachzurüsten,<br />

so dass alle Anforderungen erfüllt werden.<br />

Anderenfalls wurden diese Deponien zum<br />

Stichtag 15.07.<strong>2009</strong> stillgelegt bzw. die<br />

Ablagerung von Abfällen beendet.<br />

„Der größte Teil des gesamten<br />

Abfallaufkommens in der EU entfällt<br />

auf die folgenden fünf<br />

großen Abfallströme:<br />

• Bergbauabfälle (29%),<br />

• Industrieabfälle (26%),<br />

• Bau- und Abbruchabfälle (22%),<br />

• feste Siedlungsabfälle (14%) und<br />

• Abfälle aus Land- und Forstwirtschaft (9%).“<br />

Quelle: Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Eine thematische<br />

Strategie für Abfallvermeidung und –recycling KOM(2003) 301 endg.; Ratsdok. 10<strong>11</strong>3/03<br />

2 Abfallaufkommen in der EU<br />

Ratsentscheidung vom<br />

19.12.2002<br />

Die bisherigen EU-Vorgaben beinhalteten<br />

keine Zuordnungswerte sowie keine<br />

Probenahme- und Analyseverfahren. Mit<br />

der Ratsentscheidung vom 19.12.2002<br />

(2003/33/EG) wurde dieser Mangel aufgehoben<br />

und spezielle Kriterien und Testverfahren<br />

sowie damit verknüpfte Grenzwerte<br />

für die einzelnen Deponieklassen eingeführt.<br />

Sie wurde mit der AbfDepAnnRichtlUmsV<br />

in nationales Recht umgesetzt.<br />

Bergbauabfall-Richtlinie<br />

Bergbauabfälle sind Abfall, die beim<br />

Aufsuchen, Gewinnen (auch in der Erschließungsphase<br />

vor der Gewinnung),<br />

Aufbereiten und Lagern von mineralischen<br />

Rohstoffen sowie beim Betrieb von Steinbrüchen<br />

entstehen. Bergbauabfälle sind<br />

unvermeidbare mineralische Massenabfälle<br />

und stammen als taubes Gestein<br />

(waste Rock) direkt aus dem Abbau der<br />

Lagerstätte oder indirekt als Rückstand<br />

aus dem Aufbereitungsprozess (Tailings).<br />

Mit 29 % (d.h. 400 Mio. t/a) sind diese als<br />

größte Gruppe am gesamten EU-Abfallaufkommen<br />

beteiligt (Bild 2).<br />

Für die Bewirtschaftung bergbaulicher<br />

Abfälle existierten bisher auf EU-rechtlicher<br />

Ebene keine spezifischen Regelungen,<br />

sondern es galt allgemein die Abfallrahmenrichtlinie.<br />

Die Europäische Kommission<br />

hat die Dammbrüche von Absetzteichen<br />

der Bergwerke in Aznal Collar (Spanien -<br />

1998) und Baia Mare (Rumänien - 2000)<br />

und die damit verbundene Beeinträchtigung<br />

der betroffenen Ökosysteme zum Anlass<br />

genommen, eine EU-Richtlinie für das<br />

Management bergbaulicher Abfälle vorzubereiten.<br />

So wurde am 15.3.2006 die Richtlinie<br />

2006/21/EG über die Bewirtschaftung<br />

pro Jahr über<br />

400 Mio. t<br />

Abfälle aus dem<br />

Bergbau<br />

Bergbau<br />

29%<br />

Industrie<br />

26%<br />

Siedlung<br />

14%<br />

Land-<br />

Forst<br />

9%<br />

Bau-<br />

Abbruch<br />

22%


von Abfällen aus der mineralgewinnenden<br />

Industrie verabschiedet. Damit wurde der<br />

Grundstein für ein eigenständiges Bergbauabfallrecht<br />

gelegt.<br />

Ziele dieser Richtlinie sind die Erhöhung<br />

des Sicherheits- und Umweltschutzniveaus<br />

durch die Reduzierung der Gefährlichkeit<br />

und Menge bergbaulicher<br />

Abfälle, den Vorrang der Verwertung, die<br />

erzeugungsortnahe Behandlung und die<br />

sichere Beseitigung. Diese Ziele sollen<br />

erreicht werden durch Festlegung EU-einheitlicher<br />

Mindestanforderungen. Eine gewisse<br />

Privilegierung bergbaulicher Abfälle<br />

gegenüber dem Deponierecht erscheint<br />

dem europäischen Gesetzgeber dabei<br />

aufgrund der bergbaulichen Sondersituation<br />

gerechtfertigt, da zur Bodenschatzgewinnung<br />

zwangsläufig Bodenmaterial<br />

verlagert werden muss und typischerweise<br />

Nebengestein anfällt, das auch gefährliche<br />

Abfälle enthalten kann.<br />

Die Umsetzung in nationales Rechts ist<br />

für den Bereich des Bergrechts - abgesehen<br />

von einer Ergänzung der Verordnung<br />

über die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

bergbaulicher Vorhaben - durch die Erweiterung<br />

des sachlichen Anwendungsbereichs<br />

in § 1 auf den „Umweltschutz“<br />

und - als zentraler Vorschrift - durch die<br />

Aufnahme des neuen § 22a mit den Anlagen<br />

5 bis 7 in die Allgemeine Bundesbergverordnung<br />

(ABBergV) zum 01.05.2008<br />

erfolgt (vgl. „Dritte Verordnung zur Änderung<br />

bergrechtlicher Vorschriften“ vom<br />

24.01.2008). Für den nicht unter das<br />

Bergrecht fallenden Bereich der Mineralgewinnenden<br />

Industrie (Steinbrüche,<br />

Kiesgruben etc.) erfolgte die Umsetzung<br />

in nationales Recht mit der Gewinnungsabfall-Verordnung<br />

(vgl. Artikel 2 der Verordnung<br />

zur Vereinfachung des Deponierechts<br />

vom 27.04.<strong>2009</strong>).<br />

Als neues rechtliches Instrument hat<br />

die EU-Richtlinie den Abfallwirtschaftsplan<br />

eingeführt, der vom Unternehmer aufzustellen<br />

ist und der sicherstellen soll, dass<br />

das Abfallentsorgungskonzept bereits im<br />

Vorfeld bergbaulicher Tätigkeiten konkretisiert<br />

und der Behörde angezeigt wird.<br />

Die Anforderungen an den Abfallwirtschaftsplan<br />

sind in § 22a Abs. 2 und dem<br />

Anhang 5 „Abfallwirtschaftsplan“ zum Teil<br />

mit Verweis auf die zu Grunde liegende EU-<br />

Richtlinie 2006/21/EG geregelt. Es ergeben<br />

sich zusätzliche Anforderungen für die<br />

Errichtung, den Betrieb und die Stilllegung<br />

von Abfallentsorgungseinrichtungen für die<br />

bergbaulichen Abfälle und zusätzlichen Anforderungen<br />

an Sicherheitsleistungen gemäß<br />

§ 56 Abs. 2 des Bundesberggesetzes<br />

(BBergG) für Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

der Kategorie A.<br />

Die Einstufung der Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

richtet sich nach den Krite-<br />

rien in Anhang III der zu Grunde liegenden<br />

Richtlinie 2006/21/EG. Eine Kategorie A<br />

Anlage liegt vor, wenn<br />

1. die Risikoanalyse ergibt, dass ein Versagen<br />

oder ein nicht ordnungsgemäßer<br />

Betrieb der Anlage zu einem schwerem<br />

Unfall führen könnte<br />

2. die Anlage gefährliche Abfälle enthält<br />

(vgl. EU-Richtlinie 91/689/EWG - ab bestimmten<br />

Schwellenwerten) und<br />

3. die Anlage bestimmte gefährliche Stoffe<br />

bzw. Zubereitungen enthält (vgl. EU-<br />

Richtlinie 67/548/EWG; 1999/45/EG -<br />

ab bestimmten Schwellenwerten).<br />

Entscheidungen der<br />

Kommission<br />

Ergänzend zu der Bergbauabfall-Richtlinie<br />

2006/21/EG sind bisher 5 Entscheidungen<br />

der Kommission wie folgt veröffentlicht<br />

worden:<br />

● technische Leitlinien für die Festsetzung<br />

der finanziellen Sicherheitsleistung<br />

● Festlegung der Kriterien für die Einstufung<br />

von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

der Kategorie A<br />

● Harmonisierung und regelmäßige Übermittlung<br />

von Informationen<br />

● Begriffsbestimmung von Inertabfällen<br />

und<br />

● technischen Anforderungen für die Charakterisierung<br />

der Abfälle.<br />

Sicherheitsleistung<br />

Um eine einheitliche Vorgehensweise<br />

der Mitgliedstaaten bei der Festsetzung<br />

der finanziellen Sicherheitsleistung gemäß<br />

der Richtlinie 2006/21/EG zu gewährleisten,<br />

sind mit der Entscheidung der<br />

Kommission vom 20.04.<strong>2009</strong> über technische<br />

Leitlinien für die Festsetzung der finanziellen<br />

Sicherheitsleistung (<strong>2009</strong>/335/<br />

EG) für die Berechung der Sicherheit eine<br />

gemeinsame Mindestgrundlage - insbesondere<br />

in Bezug auf die zugrunde zu<br />

legenden Informationen und die Art der<br />

Berechnung - festgelegt worden.<br />

Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

Mit der Entscheidung der Kommission<br />

vom 20.04.<strong>2009</strong> über die Festlegung der<br />

Kriterien für die Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

der Kategorie<br />

A (<strong>2009</strong>/337/EG) wird eine einheitliche<br />

Bewertung gewährleistet, wobei die verschiedenen<br />

Typen von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

sowie ihr Verhalten auf<br />

kurze und auf lange Sicht und während<br />

der Betriebsphase berücksichtigt werden.<br />

Insbesondere ist die Gefährdung von Leben<br />

und Gesundheit von Personen im Fall<br />

eines Verlusts der physikalischen Stabilität<br />

oder bei nicht ordnungsgemäßem Be-<br />

Entsorgung<br />

trieb einer Einrichtung zu beurteilen. Bei<br />

der Beurteilung sollte das Ausmaß dieser<br />

Gefahr die tatsächliche, ständige Anwesenheit<br />

von Menschen in den potenziell<br />

betroffenen Gebieten berücksichtigen.<br />

Darüber hinaus ist für jeden Stoff und<br />

jede Zubereitung festzustellen, ob es sich<br />

um einen gefährlichen Stoff oder eine gefährliche<br />

Zubereitung im Sinne der Richtlinien<br />

67/548/EWG (…für die Einstufung,<br />

Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher<br />

Stoffe vom 27.06.1967) bzw. 1999/45/<br />

EG (…für die Einstufung, Verpackung und<br />

Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen<br />

vom 31.05.1999) handelt.<br />

Übermittlung von<br />

Informationen<br />

Die dritte Entscheidung der Kommission<br />

vom 29.04.<strong>2009</strong> zu der Bergbauabfall-<br />

Richtlinie (<strong>2009</strong>/358/EG) betrifft im Wesentlichen<br />

die Harmonisierung und die<br />

regelmäßige Übermittlung von Informationen.<br />

Mit dieser Entscheidung werden Mindestanforderungen<br />

für die Gewährleistung<br />

einer harmonisierten, rechtzeitigen und<br />

ordnungsgemäßen Erfassung und erforderlichenfalls<br />

Übermittlung der Informationen<br />

aufgestellt und die Grundlagen für den<br />

in der Bergbauabfall-Richtlinie 2006/21/<br />

EG genannten Fragebogen festgelegt.<br />

Inertabfall<br />

Der Begriff Inertabfall wird mit der Kommissionsentscheidung<br />

vom 30.04.<strong>2009</strong><br />

(<strong>2009</strong>/359/EG) weiter konkretisiert. Klare<br />

Kriterien und Bedingungen für die Einstufung<br />

von Abfällen aus der mineralgewinnenden<br />

Industrie als Inertabfälle werden<br />

festgelegt.<br />

Abfälle gelten als Inertabfälle wenn alle<br />

nachstehenden Kriterien sowohl kurz- als<br />

auch langfristig erfüllt sind:<br />

● es besteht keine Gefahr, dass sich die<br />

Abfälle in einem Maße zersetzen oder<br />

auflösen oder anderweitig verändern,<br />

dass die Umwelt oder die menschliche<br />

Gesundheit beeinträchtigt werden<br />

● die Abfälle haben einen maximalen Sulfidschwefelgehalt<br />

und ein bestimmtes<br />

Neutralisationspotential<br />

● die Abfälle sind weder selbstentzündbar<br />

noch brennbar<br />

● der Gehalt der Abfälle an potenziell umwelt-<br />

und gesundheitsschädlichen Stoffen<br />

wie beispielsweise Schwermetalle ist<br />

so gering, dass für den Menschen und die<br />

Umwelt kurz- oder langfristig gesehen kein<br />

nennenswertes Risiko besteht. Als ausreichend<br />

gering, um weder für den Menschen<br />

noch für die Umwelt ein nennenswertes<br />

Risiko darzustellen, gilt ein Gehalt,<br />

der die nationalen Schwellenwerte für als<br />

unbelastet ausgewiesene Standorte oder<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 501


Entsorgung<br />

die maßgeblichen nationalen Werte für<br />

die natürliche Hintergrund-Konzentration<br />

nicht überschreiten.<br />

Die Mitgliedstaaten können Listen von<br />

Abfallmaterialien erstellen, die als Inertabfälle<br />

einzustufen sind. Gemessen an dem<br />

nationalen Deponierecht bzw. den Zuordnungswerten<br />

der DepV gelten somit nach<br />

Auffassung des Autors die Werte für die<br />

Deponieklasse 0 (DK 0) - ungeachtet der<br />

geogenen Hintergrundwerte - als charakteristisch<br />

für Inertabfälle.<br />

Charakterisierung der Abfälle<br />

Die bisher letzte Entscheidung der Kommission<br />

vom 30.04.<strong>2009</strong> zu der Bergbauabfall-Richtlinie<br />

betrifft die Charakterisierung<br />

der Abfälle (<strong>2009</strong>/360/EG). Diese dient der<br />

Erhebung relevanter Informationen über<br />

die zu bewirtschaftenden Abfälle mit dem<br />

Ziel, die Eigenschaften, das Verhalten und<br />

die Beschaffenheit dieser Abfälle beurteilen<br />

und überwachen zu können, um auf diese<br />

Weise sicherzustellen, dass die Abfallbewirtschaftung<br />

langfristig gesehen unter umweltverträglichen<br />

Bedingungen erfolgt.<br />

Die Abfallcharakterisierung umfasst die<br />

folgenden Informationskategorien:<br />

● Hintergrundinformationen<br />

● geologischer Hintergrund der abzubauenden<br />

Lagerstätte<br />

● Art des Abfalls und seine vorgesehene<br />

Behandlung<br />

● geotechnisches Verhalten des Abfalls,<br />

502 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

geochemische Eigenschaften und geochemisches<br />

Verhalten des Abfalls.<br />

Die Ergebnisse des Charakterisierungsprozesses<br />

sind auszuwerten. Erforderlichenfalls<br />

sind nach derselben Methode<br />

zusätzliche Informationen zu erheben.<br />

Das Endergebnis ist im Abfallbewirtschaftungsplan<br />

zu berücksichtigen (Bild 3).<br />

Fazit<br />

Die rechtlichen Vorgaben der EU sind<br />

heute in vielen Lebensbereichen verbindlich.<br />

Insbesondere in dem Bereich des<br />

Umweltschutzes wurde ein hoher Standard<br />

etabliert. In Deutschland wird es<br />

deshalb zukünftig keine betriebenen Deponien<br />

mehr geben, welche nicht die Mindeststandards<br />

der EU erfüllen. In anderen<br />

europäischen Ländern führte dies u.a. zu<br />

einem Müllnotstand. Gegenwärtig sind uns<br />

die Bilder aus süditalienischen Städten<br />

wie Neapel, die im Unrat ersticken, weil<br />

konsequenterweise dort EU-konform die<br />

Deponien für Siedlungsabfall geschlossen<br />

wurden. Der Bau von Müllverbrennungsanlagen<br />

erfolgte jedoch nicht bzw. nur<br />

unzureichend, so dass andere EU-Mitgliedsstaaten<br />

mit Verbrennungskapazitäten<br />

aushelfen müssen. U.a. wurde in den<br />

letzten Jahren in nordrhein-westfälischen<br />

Müllverbrennungsanlagen rd. 70 000 t<br />

Hausmüll aus Neapel verbrannt.<br />

Auch für den Bereich der bergbaulichen<br />

Abfälle gibt es zwischenzeitlich<br />

Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom<br />

15.03.2006 über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />

und zur Änderung der Richtlinie 2004/35/EG<br />

Entscheidungen der Kommission<br />

1. vom 20.04.<strong>2009</strong> über technische Leitlinien für die Festsetzung der finanziellen Sicherheitsleistung<br />

gemäß der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden<br />

Industrie (Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 2798) (<strong>2009</strong>/335/EG)<br />

2. vom 20.04.<strong>2009</strong> über die Festlegung der Kriterien für die Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

gemäß Anhang III der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus<br />

der mineralgewinnenden Industrie (Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>)<br />

2856) (<strong>2009</strong>/337/EG)<br />

3. vom 29.04.<strong>2009</strong> über die Harmonisierung und die regelmäßige Übermittlung von<br />

Informationen sowie über den Fragebogen gemäß Artikel 22 Absatz 1 Buchstabe<br />

a bzw. Artikel 18 der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments und des<br />

Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />

(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 30<strong>11</strong>) (<strong>2009</strong>/358/EG)<br />

4. vom 30.04.<strong>2009</strong> zur Ergänzung der Begriffsbestimmung von „Inertabfälle“ gemäß Artikel<br />

22 Absatz 1 Buchstabe f der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />

(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 3012) (<strong>2009</strong>/359/EG)<br />

5. vom 30.04.<strong>2009</strong> zur Ergänzung der technischen Anforderungen für die Charakterisierung<br />

der Abfälle gemäß der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments und<br />

des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />

(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 3013) (<strong>2009</strong>/360/EG)<br />

3 Übersicht über die bergbauspezifi schen EU-Richtlinien und Entscheidungen<br />

EU-einheitliche Regelungen, welche die<br />

Erhöhung des Sicherheits- und Umweltschutzniveaus<br />

durch die Reduzierung der<br />

Gefährlichkeit und der Menge bergbaulicher<br />

Abfälle zum Ziel hat. Für die Auslegung<br />

des Abfallbegriffs gilt die Abfallrahmen-Richtlinie.<br />

Demnach muss es sich<br />

zunächst um Abfall handeln (deren sich<br />

der Besitzer entledigen will, muss oder<br />

tatsächlich entledigt).<br />

Nach der EU-Bergbauabfall-Richtlinie<br />

sind mineralische Abfälle nicht nur allgemein<br />

die Abfälle der mineralgewinnenden<br />

Industrie (wie man zunächst annehmen<br />

könnte), sondern vielmehr handelt es<br />

sich tatsächlich um mineralische Abfälle<br />

des Bergbaus, die beim Aufsuchen und<br />

Gewinnen von Bodenschätzen anfallen.<br />

Hierzu gehört auch die Freimachung der<br />

Lagerstätte und im weitesten Sinne auch<br />

die Vorfeldberäumung bei Tagebauen (vgl.<br />

Erwägungsgrund Nr. 4 und Nr. 6 der RL<br />

2006/21/EG).<br />

Mit dieser Ausnahmeregelung wird den<br />

in großen Mengen anfallenden mineralischen<br />

Abfällen des Bergbaus Rechnung<br />

getragen. Dabei handelt es sich in der Regel<br />

um taubes Gestein (waste Rock), also<br />

nicht um den Bodenschatz selbst, und<br />

insbesondere die Aufbereitungsabgänge<br />

(Tailings).<br />

Bergbauabfälle, auf welche die Ausnahmeregelungen<br />

der EU bzw. des KrW-/<br />

AbfG zutreffen, müssen folglich mineralische<br />

Eigenschaften aufweisen. Alle anderen<br />

Abfälle des Bergbaus (z.B. Kunststoffe,<br />

Maschinen, Kabel und Leitungen, Holz,<br />

Öle etc.) fallen nicht nur üblicherweise im<br />

Bergbau an und sind deshalb auch wie<br />

üblicher Abfall einzustufen. Eines besonderen<br />

Regelwerkes bedürfen diese Abfälle<br />

nicht – hierauf ist ausnahmslos das allgemeine<br />

Abfallrecht anzuwenden.<br />

Mit der EU-Bergbauabfall-Richtlinie und<br />

deren nationale Umsetzung durch den §<br />

22a ABBergV bzw. die GewinnungsAbfV<br />

wurde der Bergbauabfall bzw. dessen<br />

Entsorgungseinrichtungen hinsichtlich der<br />

Gefährlichkeit einem Klassifikationssystem<br />

unterzogen und ein grundsätzliches<br />

Genehmigungserfordernis eingeführt. Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

der Kategorie<br />

A stellen die gefährlichste Gruppe dar.<br />

Es handelt sich dabei um die Ablagerung<br />

von gefährlichen Bergbauabfällen oder<br />

um gefährliche Stoffe oder Zubereitungen,<br />

die insbesondere aus dem Aufbereitungsprozess<br />

stammen - wie beispielsweise<br />

Cyanid bei der Goldaufbereitung. Darüber<br />

hinaus spielt die Risikoabschätzung hinsichtlich<br />

der physikalischen Standsicherheit<br />

solcher Einrichtungen eine Rolle - z.B.<br />

bei Schlammteichen, aber auch bei nicht<br />

ordnungsgemäß aufgefahrenen Halden.<br />

Im Genehmigungsverfahren ist eine UVP


D<br />

R B<br />

<strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. ist der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften<br />

in der Rohstoffi ndustrie, in Behörden und Instituten<br />

sowie in Fachschulen, Hochschulen und Universitäten.<br />

42 Bezirksvereine in ganz Deutschland betreuen die mehr als<br />

8 000 Mitglieder des <strong>RDB</strong> e.V..<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. steht für<br />

● Fachliche Fortbildung in technischen Bereichen<br />

● Erfahrungsaustausch angewandter Techniken<br />

und Arbeitsverfahren<br />

● Wahrung der berufsständischen Interessen.<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. bekennt sich zur<br />

● Erhaltung und Pfl ege der bergmännischen<br />

Tradition<br />

● Förderung der bergmännischen Kameradschaft.<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. bietet<br />

● Rechtsschutz und Beratung in Rechtsfragen, die sich aus<br />

dem Dienstverhältnis oder der sozialen Versorgung ergeben<br />

● kostenlosen Bezug der monatlich erscheinenden<br />

Fachzeitschrift „bergbau“.<br />

Informationen<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

Juliusstraße 9<br />

45728 Essen<br />

Tel.: 0201/232238<br />

Fax: 0201/234578<br />

e-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.<br />

Zusätzlich ist eine Sicherheitsleistung<br />

zu entrichten und es sind Notfallpläne (interne<br />

und externe) aufzustellen.<br />

Bei allen anderen Bergbauabfallentsorgungseinrichtungen<br />

handelt es sich um<br />

„nicht Kategorie A“ Einrichtungen. Die Negation<br />

ist erforderlich, weil die EU-Richtlinie<br />

keine Kategorie B Einrichtungen kennt.<br />

Hierbei kommen „nicht gefährliche Abfälle“<br />

des Bergbaus zur Ablagerung. Im Genehmigungsverfahren<br />

ist die Öffentlichkeit zu beteiligen.<br />

Ausnahmen gibt es für Inertabfälle.<br />

Abraum aus Tagebauen ist kein Abfall,<br />

wenn er im Tagebau zur Wiedernutzbarmachung<br />

verwendet wird. Folglich finden die<br />

Bestimmungen für Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

keine Anwendung. Bei Außenhalden<br />

steht der Entledigungswille im Vordergrund<br />

und damit greifen die o.a. Regelungen. Bei<br />

der Aufhaldung von taubem Gestein (waste<br />

Rock) aus dem Tiefbau ist gleichfalls der<br />

Entledigungswille im Vordergrund. So handelt<br />

es sich bei den Berghalden des Steinkohlenbergbaus<br />

zweifelsfrei um Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

des Bergbaus.<br />

Die untertägige Verbringung von mineralischen<br />

Bergbauabfällen ist nur zu Bau-<br />

oder Sanierungszwecken zulässig und in<br />

Deutschland im Rahmen der Versatzver-<br />

ordnung geregelt. Eine untertägige Abfallentsorgung<br />

nach dem Abfallrecht ist nur<br />

im Salinar nach den Regeln der Deponieverordnung<br />

(DepV) genehmigungsfähig.<br />

Darüber hinaus wird der Bergbaubetreibende<br />

verpflichtet einen Abfallbewirtschaftungsplan<br />

aufzustellen, der den gesamten<br />

Lebenszyklus des Bergwerkes umfasst.<br />

Mit dem Abfallbewirtschaftungsplan wird<br />

die Vermeidung oder Verringerung von<br />

Abfällen und ihrer Schädlichkeit verfolgt.<br />

Der Abfallbewirtschaftungsplan ist fortzuschreiben<br />

und der zuständigen Behörde<br />

vorzulegen.<br />

Die Abfallverzeichnis-Verordnung gilt<br />

für die Bezeichnung von Abfall und für die<br />

Einstufung von Abfällen nach ihrer Gefährlichkeit<br />

ohne Ausnahme auch für Bergbauabfälle,<br />

d.h. für alle Abfälle nach der<br />

Abfallrahmen-Richtlinie. Die Bergbauabfälle<br />

finden sich abschließend in Kapitel 01<br />

unter der Überschrift „Abfälle, die beim Aufsuchen,<br />

Ausbeuten und Gewinnen sowie<br />

Der Aufsatz gibt ausschließlich die<br />

Meinung des Autors wieder. Es handelt<br />

sich dabei ausdrücklich nicht um die<br />

Rechtsauffassung der Beschäftigungsbehörde<br />

bzw. der Bergbehörde NRW.<br />

Entsorgung<br />

Das LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLO-<br />

GIE (LBEG) sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />

Sachbearbeiter/in<br />

im Genehmigungsreferat<br />

(bergbehördliche Genehmigungen)<br />

Anzeigen<br />

Aufgaben: • Bearbeitung von bergrechtlichen Betriebsplänen aller Bergbaubereiche<br />

(z. B. Erdöl- und Erdgasbergbau, Steine- und Erdenbergbau), Bearbeitung<br />

von Anzeigen nach der Gas HLVO, Erteilung wasserrechtlicher<br />

Erlaubnisbescheide, Bearbeitung von Anträgen, Anzeigen und Mitteilungen;<br />

• Abgabe von Stellungnahmen zu Schutzgebietsausweisungen und Bauvorhaben;<br />

• Überwachung der Betriebe nach allen Rechtsgebieten; • Untersuchung<br />

von Unfällen und besonderen Ereignissen.<br />

Anforderungspro�l: • Abgeschlossenes Ingenieurstudium (FH-Diplom oder<br />

Bachelor), vorzugsweise der Fachrichtung Bergtechnik, Steine- und Erden<br />

Bergbau, Tagebautechnik, Verfahrenstechnik, Maschinentechnik, Elektrotechnik;<br />

• Berufserfahrungen von Vorteil; • ausgeprägte Team- und Kommunikationsfähigkeit;<br />

• gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift; • Grundkenntnisse mit<br />

den MS-Of�ce-Programmen.<br />

Dienstort ist Meppen, die Bereitschaft zu einem eventuellen Wechsel nach<br />

Hannover oder Clausthal-Zellerfeld wird vorausgesetzt. Die Eingruppierung<br />

erfolgt in Entgeltgruppe E 10 des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst<br />

der Länder (TV-L). Bei Erfüllung der beamtenrechtlichen Voraussetzungen, ist<br />

auch eine Einstellung als Beamter/in (Besoldungsgruppe A 10), bzw. eine spätere<br />

Verbeamtung möglich. Es handelt sich um eine unbefristete Position, die<br />

aber zunächst auf zwei Jahre befristet wird.<br />

Das LBEG verfolgt das Ziel der beru�ichen Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern. Bewerbungen von quali�zierten Frauen begrüßen wir daher besonders.<br />

Weiterbildung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Personalentwicklung.<br />

Anerkannt schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />

berücksichtigt.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis<br />

26.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer L 31/09 und des<br />

Kennwortes „Sachbearbeiter L 1.1“ an das Landesamt für Bergbau, Energie<br />

und Geologie, Personalreferat, Stilleweg 2, 30655 Hannover.<br />

Für die Rücksendung der Bewerbungsunterlagen legen Sie bitte einen adressierten<br />

und frankierten Rückumschlag bei.<br />

Persönliche Vorstellung bitte nur nach Einladung. Nähere Hinweise zu unserer<br />

Einrichtung �nden Sie im Internet unter www.lbeg.niedersachsen.de. Telefonische<br />

Auskünfte erteilt Herr Haake unter der Telefonnummer 05323/723-2<strong>11</strong>.<br />

bei der physikalischen und chemischen Behandlung<br />

von Bodenschätzen entstehen“.<br />

Diese Zuordnung ist seit 2001 einschlägig.<br />

Schlüsselnummern anderer Kapitel weisen<br />

darauf hin, dass es sich hierbei nicht um<br />

Bergbauabfälle handeln kann.<br />

Ergänzend zu der Bergbauabfall-Richtlinie<br />

2006/21/EG vom 15.03.2006 sind bisher<br />

5 Entscheidungen der Kommission zur weiteren<br />

Konkretisierung veröffentlicht worden.<br />

Diese betreffen technische Leitlinien für die<br />

Festsetzung der finanziellen Sicherheitsleistung,<br />

Kriterien für die Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />

der Kategorie A,<br />

die Harmonisierung und die regelmäßige<br />

Übermittlung von Informationen, die Begriffsbestimmung<br />

von Inertabfällen und die<br />

Charakterisierung der Abfälle.<br />

Für bestehende Betriebe gilt allgemein<br />

ein Anpassungspflicht bis zum 01.05.2012<br />

bzw. bezüglich der Sicherheitsleistung eine<br />

Frist bis zum 01.05.2014. Für die Einleitung<br />

von mit Cyanid belasteten Wässern<br />

in Absetzbecken gelten besondere Fristen.<br />

Neue Anlagen müssen bereits heute alle<br />

Anforderungen der Bergbauabfall-Richtlinie<br />

2006/21/EG erfüllen. Die Richtlinie gilt<br />

nicht für am 01.05.2008 bereits stillgelegte<br />

Anlagen.<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 503


Aus- und Fortbildung<br />

Tagebau und zyklischer Rohstoffmarkt an der<br />

RWTH Aachen<br />

Anlässlich der 10-jährigen Institutsleitung<br />

von Prof. Dr. Christian<br />

Niemann-Delius veranstaltete das<br />

Institut für Rohstoff gewinnung<br />

über Tage und Bohrtechnik<br />

(BBK III) der RWTH Aachen am<br />

08.09.<strong>2009</strong> ein Institutskolloquium<br />

im neuen Studierenden-Center<br />

SuperC.<br />

Mit dem Rahmenthema „Tagebau<br />

und zyklischer Rohstoffmarkt“<br />

wurde dem Institutskolloquium<br />

ein aktueller Bezug zu der in der<br />

Bergbauindustrie sich stark bemerkbar<br />

machenden Wirtschaftskrise<br />

gegeben. Es gelang dem<br />

Institut, hochkarätige Referenten<br />

aus der bergbaunahen Wirtschaft<br />

zu gewinnen, die alle aus ihrer<br />

jeweiligen Perspektive von aktuellen<br />

Beispielen zu den Problematiken<br />

eines schrumpfenden<br />

Rohstoffmarktes zu berichten<br />

wussten.<br />

Nach der Begrüßung durch den Jubilar<br />

Prof. Dr. Christian Niemann-Delius, der<br />

zudem die Vollendung seines 60. Lebensjahres<br />

feierte, wies der Dekan der Fakultät<br />

„Georessourcen und Materialtechnik“ –<br />

Prof. Karl Bernhard Friedrich – in seinem<br />

persönlichen Grußwort auf die Herausforderungen<br />

hin, die einer durch die nationale<br />

Umsetzung des Bologna-Prozesses veränderten<br />

Hochschullandschaft bevorstehen.<br />

Der Oberingenieur des Institutes für Rohstoffgewinnung<br />

über Tage und Bohrtechnik<br />

– Dr. Alexander Hennig – ließ anschließend<br />

die vergangenen 10 Jahre des Institutes<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Christian<br />

Niemann-Delius Revue passieren.<br />

Vor Beginn der Fachvorträge erläuterte<br />

der Moderator der Veranstaltung, der<br />

ehemalige Institutsleiter Prof. Dr. Rolf Dieter<br />

Stoll, in kurzen Zügen die historische<br />

Entwicklung der ehemaligen Fachgruppe<br />

„Bergbau“ (heute „Rohstoffe und Entsorgungstechnik“)<br />

und des Institutes für Bergbaukunde<br />

III (heute „Rohstoff gewinnung<br />

über Tage und Bohrtechnik“) von seiner<br />

Gründung 1966 bis zur Übernahme der<br />

Leitung durch Prof. Dr. Christian Niemann-<br />

Delius im Jahr 1999.<br />

504 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Dr.-Ing. Peter Vossen, Aachen*<br />

Prof. Dr. Christian Niemann-Delius mit einem<br />

Geschenk<br />

Erster Fachreferent war Matthias Hartung,<br />

Vorsitzender des DEBRIV und Vorstandsmitglied<br />

der RWE Power AG. Er<br />

hinterfragte in seinem Vortrag die Rolle<br />

*Dr.-Ing. Peter Vossen<br />

RWTH Aachen<br />

Institut für Bergbaukunde III<br />

Rohstoffgewinnung über Tage und Bohrtechnik<br />

Lochnerstraße 4 bis 20<br />

52064 Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80 95 683<br />

Fax: 0241 / 80 92 250<br />

e-Mail: pevo@bbk3.rwth-aachen.de<br />

Internet: www.bergbaukunde.de<br />

Prof. Rolf Dieter Stoll und Dr.-Ing. Peter Vossen<br />

der Braunkohle im Energiemix der Zukunft<br />

in Deutschland. Matthias Hartung betonte<br />

zunächst, dass der Weltenergiebedarf trotz<br />

der negativen Entwicklung der Rohstoffpreise<br />

weiter zunimmt. Damit wächst auch<br />

die Rolle der Braunkohle in Deutschland<br />

als einzigem konventionellem Energierohstoff,<br />

der zu 100 % im Inland gefördert wird.<br />

Hartung zeigte klar auf, dass die deutsche<br />

Braunkohlenindustrie allgemein und sein<br />

Unternehmen RWE Power speziell sich auf<br />

die Herausforderungen der Zukunft eingestellt<br />

haben. Insbesondere beim Kampf gegen<br />

das Entstehen des klimaschädlichen<br />

Verbrennungsgases Kohlendioxid wurden<br />

bereits zahlreiche Entwicklungen vorangebracht<br />

und auch auf langfristige Perspektive<br />

hin sind hohe Investitionen zu seiner<br />

Reduzierung vorgesehen.<br />

Dr. Franz-Maria Wolpers von Thyssen-<br />

Krupp Fördertechnik zeigte in seinem<br />

Vortrag die dramatischen Schwankungen<br />

auf, denen die Hersteller langlebiger Anlagegüter<br />

der Tagebau- und Fördertechnik<br />

in den letzten Jahren unterlagen. Nach<br />

mehrjährigem starken Wachstum auf dem<br />

Rohstoffmarkt mitsamt enormem Ausbau<br />

der Förderkapazitäten in der internationalen<br />

Bergbauindustrie und entsprechenden<br />

Erweiterungen der Maschinenparks<br />

hatten die meisten Hersteller und Zulieferer<br />

mit langfristigen Produktionssteigerungen<br />

und Materialbestellungen geplant<br />

und teils erheblich in die Erhöhung ihrer<br />

eigenen Fertigungskapazitäten investiert.<br />

Dadurch ergaben sich verlängerte Lieferzeiten<br />

mit Bestell-/Lieferzeiten von 18 bis<br />

24 Monaten. Als zum Jahresende 2008<br />

der weltweite wirtschaftliche Abschwung<br />

auch die Bergbau Industrie und damit die<br />

Bergbaumaschinen-Hersteller erreichte,<br />

brachen die Rohstoffpreise mit Ausnahme<br />

von Gold ein, und erreichten im 1. Quartal<br />

<strong>2009</strong> Tiefstände.<br />

Auch Dr. Wolfgang Zülch von Liebherr<br />

France gelang es eindrucksvoll, den Zuhörern<br />

die besondere Dynamik zu vermitteln,<br />

die ein globaler wirtschaftlicher<br />

Abschwung für Hersteller von Bergbaumaschinen<br />

mit sich bringt. <strong>2009</strong> kam es<br />

zur Reduktionen der Investitionen oder<br />

zum Stopp für Expansionsprojekte durch<br />

die Bergbaugesellschaften, teilweise<br />

wurden ganze Minen stillgelegt. Es kam<br />

zu kurzfristigen Auftragsstornierungen<br />

für die Hersteller, was zu Auslastungsschwierigkeiten<br />

in den Fabriken und bei<br />

den Lieferanten führte. Aktuell leiden viele


Prof.Dr. Christian Niemann-Delius<br />

Bergbau-Gesellschaften unter fehlenden<br />

Finanzierungsmöglichkeiten (Stichwort:<br />

Kreditklemme). Alternative Finanzierungsmodelle<br />

wie Lieferantenkredite bzw. Finanzierungen<br />

durch die Hersteller werden<br />

derzeit diskutiert.<br />

Dr. Klaus Dieter Beck vom tschechischen<br />

Braunkohleunternehmen Ostravsko<br />

Karvinské Doly (OKD) erweiterte in<br />

seinem Vortrag die Perspektive auf die<br />

Wirtschaftskrise, indem er versuchte,<br />

zu ergründen, welche Auswirkungen die<br />

größeren Wirtschaftskrisen der Vergangenheit<br />

auf den Bergbausektor hatten.<br />

Beispielhaft für die deutsche, tschechische<br />

und amerikanische Steinkohlenindustrie<br />

erläuterte Dr. Klaus Dieter Beck<br />

die inhärenten zyklischen Gesetze, die<br />

in der Industriewirtschaft gelten. Obwohl<br />

hierdurch zweifellos tief greifende Veränderungen<br />

ausgelöst wurden, schloss Dr.<br />

Klaus Dieter Beck positiv damit, dass dank<br />

der multipolar aufgestellten Weltwirtschaft<br />

und der weiterhin relativ stabil agierenden<br />

asiatischen Märkte keine langfristigen Verwerfungen<br />

drohen wie während der Weltwirtschaftskrise<br />

der 1930er Jahre.<br />

Prof. Ulrich Hahn vom Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe (MIRO) zeigte in<br />

seinem Vortrag, dass die deutsche Steine<br />

und Erden Industrie trotz der Wirtschaftskrise<br />

Grund hat, optimistisch in die Zukunft<br />

zu schauen. Speziell im Straßen- und im<br />

Wohnungsbau besteht erheblicher Bau-<br />

und damit Rohstoffbedarf, was durch die<br />

Gäste im Ford-Saal des SuperC<br />

Prof. Ulrich Hahn<br />

Konjunkturpakete der Bundesregierung<br />

zudem gefördert wird. Prof. Ulrich Hahn<br />

wies darauf hin, dass Rohstoffgewinnung<br />

aufgrund der Standortgebundenheit immer<br />

einen „ökologischen Fußabdruck“<br />

in der Landschaft hinterlässt, Aufgabe<br />

der Betriebe sei es daher, diesen positiv<br />

darzustellen. Auch aufgrund des föderalen<br />

deutschen Systems sieht Prof. Ulrich<br />

Hahn die Steine und Erden Industrie bei<br />

der Genehmigung und Beurteilung mit unverhältnismäßig<br />

großen Schwierigkeiten<br />

konfrontiert.<br />

Prof. Wolfgang Klett von der Kölner<br />

Anwaltskanzlei Köhler & Klett stellte stellvertretend<br />

für die Entsorgungsindustrie<br />

fest, dass zyklische Veränderungen des<br />

Marktes auch die Kreislaufwirtschaft verändert.<br />

So hat die Vergangenheit gezeigt,<br />

dass private Entsorgungsträger aufgrund<br />

des zyklischen Rohstoffmarktes kein Interesse<br />

mehr an der Sammlung und Erfassung<br />

nicht mehr werthaltiger Rohstoffe<br />

gehabt haben. Geänderte wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen erfordern demzufolge<br />

eine Anpassung der Kreislaufwirtschaft<br />

mit dem Ziel einer Ausschöpfung<br />

der Rohstoff- und Energiepotenziale in<br />

Abfällen. Prof. Wolfgang Klett schlägt als<br />

Maßnahme die Errichtung eines echten<br />

dualen Entsorgungssystems durch private<br />

und öffentlich-rechtliche Entsorgungsträgerschaft<br />

vor. Die Anpassungsfähigkeit<br />

des Systems soll durch Absicherung der<br />

Finanzierung des Entsorgungsaufwandes<br />

Gäste beim Umtrunk<br />

Aus- und Fortbildung<br />

über den öffentlich-rechtlichen Gebührenhaushalt<br />

gesichert werden.<br />

Als letzter Vortragender zeigte der Jubilar<br />

Prof. Christian Niemann-Delius Perspektiven<br />

für Lehre und Forschung im wirtschaftlichen<br />

und technologischen Umfeld<br />

der Bergbaubetriebe auf. Er zeigte die<br />

von wirtschaftlichen Zyklen abhängigen<br />

starken Schwankungen der Studentenzahlen<br />

auf, denen der Studiengang Bergbau<br />

an der RWTH Aachen in der Vergangenheit<br />

unterworfen war. Prof. Christian<br />

Niemann-Delius wies darauf hin, dass mit<br />

der Einführung der Bachelor- und Master-<br />

Studiengänge Rohstoffingenieurwesen eine<br />

jahrelang auf niedrigem Niveau stagnierende<br />

Entwicklung ihr Ende fand und<br />

die Studierendenzahlen steil ansteigen.<br />

Zugleich findet jedoch gleichzeitig eine<br />

weitere Beschneidung der Hochschulressourcen<br />

statt, so dass das verbliebene<br />

Lehr- und Forschungspersonal sich erheblichen<br />

Herausforderungen ausgesetzt<br />

sieht.<br />

Durch die Exzellenzinitiative der RWTH<br />

Aachen ist eine deutliche Schärfung des<br />

wissenschaftlichen Profils innerhalb von<br />

wenigen Jahren und eine Ausrichtung auf<br />

die Kernkompetenzen geplant, um Spitzenforschung<br />

zu betreiben, die die „internationale<br />

Sichtbarkeit“ erhöhen soll.<br />

Anschließend betonte Prof. Christian<br />

Niemann-Delius, dass Bergbauforschung/kunde<br />

keine Naturwissenschaft ist, sondern<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse vor-<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 505


Aus- und Fortbildung<br />

nehmlich auf der Prozessebene nutzt und<br />

damit anwendungsbezogen forscht. Die<br />

Folgen sind, dass Bergbauforschung nur<br />

bedingt als förderungswürdig durch die<br />

DFG angesehen wird und daher Industrieforschung<br />

zur Sicherung von Drittmitteln<br />

benötigt. In Zukunft ist sie daher auf<br />

die Bildung größerer Einheiten und enger<br />

Im Fußball nennt man das einen<br />

Hattrick: Zum dritten Mal in Folge<br />

hat die Technische Fachhochschule<br />

(TFH) Georg Agricola zu Bochum<br />

einen neuen Rekord bei den<br />

Neueinschreibungen erzielt. 460<br />

Studierende nehmen zum Wintersemester<br />

<strong>2009</strong>/10 ihr Studium an<br />

der TFH auf, das sind noch einmal<br />

10 % mehr als im vergangenen<br />

Wintersemester und gut ein Drittel<br />

mehr als 2007. Damit hat die TFH<br />

nun 1 829 Studierende, so viele wie<br />

noch nie in ihrer fast 200-jährigen<br />

Geschichte.<br />

Zahlenmäßig größte Studiengänge an<br />

der TFH bleiben weiterhin die „klassischen“<br />

Fächer Maschinenbau (478 Bachelor- und<br />

Masterstudierende), Elektro- und Informationstechnik<br />

(433) und Technische Betriebswirtschaft<br />

(309). Die größte Steigerung legte<br />

aber ein vergleichsweise „kleiner“ Studiengang<br />

hin: Der Bachelor-Studiengang „Steine<br />

und Erden“, der sich mit der Gewinnung<br />

und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe<br />

befasst, konnte mit 51 Erstsemestern mehr<br />

als doppelt so viele Neulinge verzeichnen<br />

wie im Jahr zuvor (25). Das dürfte kein Zufall<br />

sein: Die Berufsaussichten für Ingenieure in<br />

der Rohstoffbranche sind schon seit einiger<br />

Zeit ausgezeichnet, und der Studiengang<br />

„Steine und Erden“ ist in dieser Form einzigartig<br />

in der deutschen Fachhochschullandschaft.<br />

Mit 17 neuen Studierenden ist der<br />

neue Studiengang „Angewandte Materialwissenschaften“<br />

ebenfalls sehr erfolgreich<br />

in das aktuelle Wintersemester gestartet.<br />

Trotz der neuen Rekordzahlen bleibt die<br />

TFH Georg Agricola eine „kleine“ Hochschule<br />

- und genau das ist ihr Erfolgsrezept. Auf<br />

den besonderen, weil familiären Charakter<br />

der TFH wies ihr Präsident Professor Dr.<br />

Jürgen Kretschmann bei der feierlichen<br />

Begrüßung der Erstsemester am 29.09. im<br />

Deutschen Bergbau-Museum Bochum hin.<br />

506 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Kooperationen bzw. Schwerpunktbildung<br />

angewiesen.<br />

Zuletzt bedankte sich Prof. Christian<br />

Niemann-Delius bei allen Gästen, insbesondere<br />

bei seiner anwesenden Familie,<br />

den Mitarbeitern seines Institutes und allen<br />

Partnern und Freunden, die ihn in der<br />

Vergangenheit in Hochschule, Industrie,<br />

„An unserer Hochschule gibt es dank der<br />

hervorragenden Betreuungsquote ein sehr<br />

gutes, enges Verhältnis zwischen den Studierenden<br />

und den Professoren. Nutzen Sie<br />

diese Möglichkeit der engen Zusammenarbeit<br />

und arbeiten Sie genauso eng mit Ihren<br />

Kommilitonen zusammen. Das ist entscheidend<br />

für ein gelungenes Studium.“, gab Professor<br />

Kretschmann den Neuankömmlingen<br />

mit auf den Weg ins erste Semester.<br />

Zum persönlichen Dialog luden auch die<br />

Behörden oder auch privat begleitet haben.<br />

Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung<br />

nutzten die Gäste die Gelegenheit,<br />

Prof. Niemann-Delius im Rahmen eines<br />

Umtrunkes im SuperC persönlich zu seinem<br />

Jubiläum zu beglückwünschen.<br />

Studium an der TFH Georg Agricola boomt –<br />

Bochumer Ingenieurhochschule begrüßt erneut<br />

10 % mehr Erstsemester<br />

TFH-Präsident Professor Kretschmann<br />

zeigt den Erstsemestern den<br />

Lohn ihrer zukünftigen Mühen: eine<br />

Bachelorurkunde der TFH Georg<br />

Agricola<br />

Gut gelaunt und neugierig: TFH-Erstsemester<br />

während der feierlichen Begrüßung<br />

Studienberaterinnen Stefanie Aust und Nicole<br />

Lefort ein, die den Erstsemestern die<br />

wichtigsten Hinweise zur Orientierung an der<br />

TFH und für den gelungenen Start ins Studium<br />

gaben. Ihr Tipp: „Es ist immer jemand da,<br />

den Sie ansprechen können.“ Dass das gerade<br />

auch für die ausländischen Studierenden<br />

gilt, zeigten Daniela Naumann-El Kady<br />

vom akademischen Auslandsamt und Ilias<br />

Chafik, Gleichstellungsbeauftragter des AStA<br />

der TFH. Im lockeren Gespräch informierten<br />

die beiden über das spezielle Beratungs- und<br />

Serviceangebot von TFH und AStA für die<br />

ausländischen Studierenden und erläuterten,<br />

wie Integration an der TFH gelingt: „Am besten<br />

lernt ihr die deutsche Sprache und Kultur<br />

in gemischten Lerngruppen kennen, wo sich<br />

deutsche und ausländische Studierende aus<br />

verschiedenen Herkunftsländern austauschen<br />

und gegenseitig unterstützen.“, konnte<br />

Ilias Chafik aus eigener Erfahrung berichten.<br />

Damit die Erstsemester von Beginn ihres<br />

Studiums an echten Teamspirit entwickeln<br />

konnten, hatte die TFH die Erstsemestereinführung<br />

erstmals auf 2 Tage erweitert.<br />

Am 28.09. wurden die Studienstarter in ihren<br />

Wissenschaftsbereichen in die Details<br />

der Studienplanung eingeweiht und auf<br />

der Campusführung des AStA mit den Gebäuden<br />

ihrer neuen Hochschule vertraut<br />

gemacht. Dabei bestand ausgiebig Gelegenheit,<br />

erste Kontakte zu den neuen Kommilitonen<br />

zu knüpfen. Am 29.09. stand dann<br />

die feierliche Eröffnung auf dem Programm,<br />

bevor mit den ersten Lehrveranstaltungen<br />

das Studium richtig losging.<br />

Kontakt<br />

Technische Fachhochschule<br />

Georg Agricola<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Herner Straße 45<br />

44787 Bochum<br />

Tel.: 0234/968-3334<br />

Fax: 0234/968-3417<br />

e-Mail: presse@tfh-bochum.de<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle.html


Mehr als 90 % der Studierenden an<br />

der Technischen Fachhochschule<br />

Georg Agricola sind mit der Qualität<br />

der Lehre an ihrer Hochschule<br />

zufrieden. Das ergab die jüngste<br />

Evaluation, bei der die TFH-Studierenden<br />

die Lehrveranstaltungen<br />

des Sommersemesters <strong>2009</strong> per<br />

Fragebogen bewerten konnten.<br />

Zusammengefasste Ergebnisse der<br />

Evaluation veröffentlicht die TFH auf<br />

ihrer Internetseite unter www.tfhbochum.de/befragungen.html.<br />

Rund 21 % der Studierenden gaben der<br />

von ihnen besuchten Lehrveranstaltung<br />

die Bestnote “sehr gut”, rund 53 % verteilten<br />

die Note “gut”, weitere 20 % bewerteten<br />

die Veranstaltung mit “befriedigend”.<br />

„Wir sind schon ein wenig stolz auf diese<br />

hervorragenden Ergebnisse.“, kommentierte<br />

TFH-Präsident Professor Dr. Jürgen<br />

Kretschmann. „Besonders freut es mich,<br />

dass unsere Studierenden der Lehre an<br />

der TFH schon zum dritten Mal hinterein-<br />

Der Helmuth Burckhardt-Preis <strong>2009</strong><br />

der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau<br />

(VRB) geht an die junge Diplom-Ingenieurin<br />

Frau Claudia Vejrazka aus Dresden.<br />

Der Fachspitzenverband des deutschen<br />

Bergbaus sprach der Jungakademikerin<br />

anlässlich seiner Mitgliederversammlung<br />

am 06.10.<strong>2009</strong> in Berlin den Preis zu.<br />

Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jährlich<br />

für hervorragende Examens leistungen<br />

im Rahmen der Diplom-Hauptprüfung<br />

in der Studien richtung Bergbau oder der<br />

Großen Staatsprüfung verliehen. Die Auszeichnung<br />

soll es dem Preisträger ermöglichen,<br />

im Rahmen einer Studienreise weitere<br />

Einblicke in den Auslandsbergbau zu<br />

gewinnen.<br />

Claudia Vejrazka hat ihr Studium an der<br />

TU Bergakademie Freiberg in der Studienrichtung<br />

Bergbau nach insgesamt nur 10<br />

Semestern mit sehr gut abgeschlossen.<br />

Das Thema ihrer Diplomarbeit, die sie bei<br />

der Rio Tinto Ltd. in Australien angefertigt<br />

hat, lautet „Optimisation of block caving<br />

Bestnoten für die Profs –<br />

Studierende bewerten Lehre<br />

an der TFH Georg Agricola<br />

ander ein so gutes Niveau bescheinigen.“<br />

Betrachtet man die Detailergebnisse<br />

der Evaluation, erkennt man die besonderen<br />

Stärken der TFH: Der starke Praxisbezug<br />

der Lehrinhalte und die intensive<br />

Betreuung durch die Lehrenden wurden<br />

erneut besonders positiv bewertet. „Hier<br />

zeigen sich die Vorzüge unserer familiären<br />

Hochschule. In kleinen Gruppen können<br />

sich die Dozenten deutlich mehr Zeit für<br />

jeden einzelnen Studierenden nehmen.“,<br />

erläutert Professor Kretschmann.<br />

Die TFH bezieht über einen Zeitraum<br />

von 2 Jahren alle Lehrenden mit sämtlichen<br />

Lehrveranstaltungen in die Evaluation<br />

ein. „Mittlerweile sind alle Professoren<br />

und sonstigen hauptamtlichen Dozenten<br />

Helmuth Burckhardt-Preis <strong>2009</strong><br />

Dipl.-Ing. Claudia Vejrazka<br />

operations“. Die Arbeit wurde ebenfalls mit<br />

sehr gut benotet.<br />

Als Bergbaubeflissene bzw. als Praktikantin<br />

hat Frau Vejrazka in Deutschland<br />

Aus- und Fortbildung<br />

an der TFH mindestens einmal von den<br />

Studierenden bewertet worden. Auch deshalb<br />

können wir nach dem dritten Durchgang<br />

jetzt davon ausgehen, dass sich der<br />

positive Trend auf Dauer bestätigt.“, bilanziert<br />

Evaluatorin Stefanie Aust. „Die Lehrenden<br />

haben jetzt außerdem eine sehr<br />

solide Vergleichsbasis, die sie für die Analyse<br />

ihrer Lehrtätigkeit nutzen können.“<br />

Jede/r Lehrende erhält die detaillierten<br />

Ergebnisse zu ihrer/seiner Veranstaltung<br />

und hat die Möglichkeit, diese mit den Studierenden<br />

zu diskutieren.<br />

Zusammengefasste Ergebnisse für die<br />

3 Wissenschaftsbereiche der TFH sowie<br />

die gesamte Hochschule veröffentlicht die<br />

TFH außerdem auf ihrer Internetseite. Daten<br />

für die einzelnen Studiengänge können<br />

von Studierenden, Professoren und<br />

Mitarbeitern der TFH im Online-Campus<br />

„Meine TFH“ abgerufen werden.<br />

Weitere Informationen<br />

www.tfh-bochum.de/evaluation.html<br />

Evaluationsstelle der TFH<br />

www.tfh-bochum.de/befragungen.html<br />

Evaluationsergebnisse 2008 und <strong>2009</strong><br />

und mehrfach in Australien fachliche Erfahrungen<br />

gesammelt, sowohl unter als<br />

auch über Tage. Darüber hinaus war sie<br />

Austauschstudentin an der University of<br />

Alberta und Teilnehmerin des European<br />

Mining Course (EMC).<br />

Ehrenamtlich engagierte sie sich während<br />

des Studiums insbesondere in der Tutoren-<br />

und Mentorentätigkeit. Fachlich hat<br />

sie sich zusätzlich in den Bereichen Grubenrettungswesen,<br />

Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz<br />

und Wissenschaftliches<br />

Tauchen weitergebildet.<br />

Frau Vejrazka zählt zu den Mitgliedern<br />

sowohl des Rings Deutscher Bergingenieure<br />

(<strong>RDB</strong>) und als auch des Financial<br />

Services Institute of Australasia (FINSIA).<br />

Jetzt ist Frau Vejrazka im australischen Eisenerzbergbau<br />

tätig. Bei der Rio Tinto Ltd.<br />

nimmt sie als Graduate Mining Engineer ihre<br />

Aufgaben im Sektor Production Planning<br />

für den West Pilbara Technical Service in<br />

den Greater Paraburdoo Mines wahr.<br />

Internet: www.v-rohstoffe-bergbau.de<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 507


Industrie<br />

Grundfos Desinfektion<br />

MobileDos - Dosierstation für den<br />

mobilen Einsatz<br />

Ab sofort bietet Grundfos die Dosierstation<br />

„MobileDos“ an. Diese mobile<br />

Station eignet sich besonders für den<br />

kurzfristigen temporären Einsatz in der<br />

Trinkwasserdesinfektion. Insbesondere<br />

wurde sie für das Dosieren von Chlorbleichlauge<br />

entwickelt.<br />

Die „MobileDos“ ist als transportable<br />

Station konzipiert und wird standardmäßig<br />

komplett mit einer digitalen Dosierpumpe<br />

DDI 209 Plus3 geliefert, optional<br />

ist sie auch mit anderen Modellen erhältlich.<br />

Zudem beinhaltet sie ab Werk<br />

ein Druckhalte- und Überströmventil,<br />

eine Sauglanze und einen 10 m Druckschlauch<br />

mit Impfstelle. Außerdem gibt<br />

es als Zubehör für die mengenproportionale<br />

Dosierung eine Einheit aus Durchflussmesser<br />

und integrierter Impfstelle.<br />

Ausgelegt ist sie für die Verwendung mit<br />

einem 30 l Standardgebinde.<br />

MobileDos von Grundfos<br />

Speziell das Dosierkopfsystem Plus3<br />

ist ideal für das Dosieren von ausgasenden<br />

Medien wie Chlorbleichlauge<br />

geeignet. Durch eine integrierte Vorfördereinrichtung<br />

wird das zur Ausgasung<br />

neigende Medium dem Hauptdosierkopf<br />

unproblematisch zugeleitet.<br />

Diese Dosierstation rundet das umfangreiche<br />

Programm von Grundfos für<br />

die Desinfektion ab. Neben den bekannten<br />

Desinfektionsanlagen Oxiperm und<br />

den vor einigen Monaten eingeführten<br />

Dosierbehälterstationen DTS rundet sie<br />

das Programm nach unten ab.<br />

508 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Informationen<br />

Annette Wettach<br />

Grundfos GmbH<br />

Kommunikation und PR<br />

Riedwiesenstraße 1<br />

71229 Leonberg<br />

Tel.: 0049 2<strong>11</strong>/929 69 - 56 <strong>11</strong><br />

Fax: 0049 2<strong>11</strong>/929 69 - 93 56 <strong>11</strong><br />

e-Mail: awettach@grundfos.com<br />

Gut durch!<br />

Leistungen rund um sichere<br />

Tunnel stark nachgefragt<br />

In Fachkreisen heißt sie kurz „EG-Tunnelrichtlinie“.<br />

Sie wurde im April 2004 verabschiedet<br />

als Reaktion auf die schweren<br />

Unglücke in den Vorjahren und diente<br />

dem Bund als Grundlage, um die eigenen<br />

„Richtlinien für die Ausstattung und den<br />

Betrieb von Straßentunneln“ (RABT) zu<br />

erweitern. In 2006 ist die modifizierte<br />

Rechtsfassung national in Kraft getreten.<br />

Vor diesem Hintergrund arbeiten Experten<br />

der DMT daran, Tunnel sicherer zu<br />

machen. Beispielsweise im Rahmen des<br />

großen ADAC-Tunnel-Test <strong>2009</strong>. Wie in<br />

den Vorjahren war ein Team der DMT<br />

vom ADAC beauftragt, ausgewählte<br />

Tunnel in ganz Europa zu untersuchen.<br />

Dadurch, dass derzeit viele Tunnel<br />

umgebaut und den EG-Sicherheitsanforderungen<br />

angepasst werden, standen<br />

in diesem Jahr lediglich 13 Röhren auf<br />

dem Testprogramm: je 4 in der Schweiz,<br />

Deutschland und Spanien sowie eine in<br />

Kroatien. Wie zuvor waren deren Länge<br />

und Bedeutung für den Reiseverkehr die<br />

entscheidenden Auswahlkriterien. Um<br />

objektiv begutachten und bewerten zu<br />

können, hat DMT gemeinsam mit den<br />

ADAC-Verkehrsexperten eine Checkliste<br />

erarbeitet, die den hohen Ansprüchen der<br />

jeweiligen Rechtsprechung in Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz, Frankreich<br />

und Großbritannien sowie der besagten<br />

EG-Tunnelrichtlinie als übergeordnetes<br />

Regelwerk Rechnung trägt.<br />

Bis ins kleinste Detail<br />

Das Testprogramm ist fein gegliedert in die<br />

8 Kategorien Tunnelsystem, Beleuchtung<br />

und Energieversorgung, Verkehrsüberwachung,<br />

Kommunikation, Flucht- und Rettungswege,<br />

Brandschutz, Lüftung und Notfallmanagement.<br />

„Innerhalb dieser Punkte<br />

gibt es weit über 200 Unterpositionen, die<br />

wir bei den Testkandidaten Anfang des Jahres<br />

vor Ort untersucht haben, um das so<br />

genannte Sicherheitspotenzial zu bewerten.<br />

Das bezieht sich auf bauliche, technische<br />

und organisatorische Aspekte. Diese werden<br />

durch Aspekte ergänzt, die das Risiko<br />

einer Tunneldurchfahrt betreffen“, erklärt<br />

DMT-Projektleiter Dr. Dieter Tetzner.<br />

Wissen gefragt, international...<br />

„Ebenfalls gemeinsam mit dem ADAC<br />

prüfen wir derzeit eine große Tunnelanlage<br />

in Chile. Genauer gesagt den 2,5 km<br />

langen „El Melón“ auf der Ruta 5 Norte.<br />

Der Tunnel wird seit 1995 benutzt. Mit einer<br />

Röhre, im Gegenverkehr betrieben.<br />

Wir haben ihn Ende März untersucht<br />

und Maßnahmen zur Verbesserung des<br />

Sicherheitskonzepts vorgeschlagen. Auf<br />

dem internationalen Sektor liegt uns<br />

aktuell auch eine Anfrage aus Singapur<br />

vor“, skizziert Tetzner.<br />

... und national<br />

Seit Herbst letzten Jahres ist DMT beispielsweise<br />

auch für den „Landesbetrieb<br />

Straßenbau NRW“ tätig. Für die Autobahnniederlassung<br />

Hamm haben die Experten<br />

des Essener Technologiedienstleisters<br />

die Funktion des Sicherheitsbeauftragten<br />

für 20 Tunnelanlagen auf Autobahnen,<br />

Bundes- und Landstraßen in<br />

Nordrhein-Westfalen für einen Zeitraum<br />

von 5 Jahren übernommen. Der längste<br />

Tunnel misst 1,7 km und ist in Minden.<br />

„Die Aufgaben umfassen einerseits die<br />

Betreuung der Nachrüstung und die sicherheitstechnische<br />

Modernisierung von<br />

Tunneln, die teilweise schon mehr als<br />

20 Jahre in Betrieb sind. Zum anderen<br />

überprüfen wir die erforderlichen Sicherheitsdokumentationen,<br />

insbesondere die<br />

Alarm- und Gefahrenabwehrpläne, die<br />

Schulung des Betriebspersonals und die<br />

Wartung der baulichen Einrichtungen“,<br />

beschreibt Tetzner die Kernaufgaben<br />

des Auftrages. Darüber hinaus sei man<br />

Bindeglied zwischen der Leitzentrale und<br />

Einsatzkräften wie Polizei und Feuerwehr,<br />

beispielsweise in Hinsicht auf die<br />

Vorbereitung, Durchführung und Auswertung<br />

der jährlichen Notfallübungen.<br />

ADAC-Tunnel-Test <strong>2009</strong><br />

Umfassende Informationen, etwa zu<br />

der Methodik oder den aktuellen Ergebnissen,<br />

finden sich unter www.adac.de<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

Dr. Dieter Tetzner<br />

Tel.: +49 341 3331-514<br />

Fax: +49 341 3331-420<br />

e-Mail: dieter.tetzner@dmt.de<br />

Neue Kohlebandanlage verkürzt<br />

Transportweg<br />

Bandanlage zwischen Tagebau und<br />

Kraftwerk Jänschwalde in Betrieb<br />

Um <strong>11</strong> km verkürzt sich zukünftig die<br />

Transportstrecke der Kohle zwischen<br />

dem Tagebau Jänschwalde und dem<br />

Kraftwerk Jänschwalde. Möglich wird<br />

dies durch eine neu errichtete Kohlebandanlage<br />

mit einer Länge von 2,4 km<br />

und angeschlossener Verladestation sowie<br />

einer neuen 1,2 km langen Gleisanlage.<br />

Am 25.09.<strong>2009</strong> begann planmäßig<br />

der Probebetrieb. Nach erfolgreichem


Abschluss der Testphase startet noch im<br />

Oktober <strong>2009</strong> der reguläre Betrieb.<br />

Positiv wirkt sich die direkte Bekohlung<br />

des Kraftwerkes Jänschwalde vor allem<br />

auf die Ortschaft Grötsch aus. In deren<br />

Nähe befand sich bislang die Kohleverladestation<br />

des Tagebaus Jänschwalde.<br />

Mit der neuen Bandanlage fällt diese<br />

Station weg, was künftig zu einer Entlastung<br />

der Bevölkerung beiträgt. Eine<br />

integrierte Wildbrücke entlang der neuen<br />

Anlagenstrecke trägt dem Naturschutz<br />

Rechnung. Die Planungen zum Projekt<br />

begannen im Jahr 2004. Bis zum Start<br />

der Bauarbeiten vergingen weitere vier<br />

Jahre. Firmen unter anderem aus Cottbus,<br />

Dresden und Berlin waren an den<br />

Planungs- und Bauarbeiten beteiligt.<br />

Am Samstag, 24.10.<strong>2009</strong>, lädt Vattenfall<br />

von 10 bis 15 Uhr die Einwohner<br />

der Gemeinde Heinersbrück mit den<br />

Ortsteilen Radewiese, Grötsch und Heinersbrück<br />

zu einem Einwohnertag ein.<br />

Auf Erkundungstouren in den Tagebau<br />

Jänschwalde, entlang der neuen Kohlebandanlage<br />

sowie in die Rekultivierung<br />

erfahren die Bewohner Wissenswertes<br />

von den Vattenfall-Mitarbeitern aus erster<br />

Hand.<br />

Weitere Informationen<br />

Kathi Miedtank<br />

Vattenfall Europe Mining & Generation<br />

Kommunikation<br />

Tel.: 0355 / 28 87 30 10<br />

Fax: 0355 / 28 87 30 66<br />

e-Mail: kathi.miedtank@vattenfall.de<br />

Stiftungsinitiative für verstärkte<br />

Anstrengungen auf dem Gebiet<br />

der industriellen Isolierung<br />

Als Gründungsmitglied unterstützt die<br />

Bilfinger Berger Industrial Services AG<br />

(BIS) die Etablierung einer European<br />

Industrial Insulation Foundation (EiiF).<br />

Übergeordnete Zielsetzung dieser Initiative<br />

ist die Idee, in der industriellen<br />

Produktion durch Isoliertechnik die Energieeffizienz<br />

zu steigern und auf diese<br />

Weise ebenso kurzfristig wie nachhaltig<br />

zum Klimaschutz beizutragen.<br />

“Isoliertechnik kann im Rahmen umfassender<br />

Instandhaltungskonzepte für<br />

Industrieanlagen einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

leisten. Anders als im Baubereich<br />

wird der Stellenwert der Isoliertechnik für<br />

Energieeinsparungen und damit die Reduzierung<br />

von CO2-Emissionen in weiten<br />

Teilen der Industrie und auch in der öffentlichen<br />

Diskussion unterschätzt. Wir<br />

wollen daher dazu beitragen, die neue<br />

Stiftung als eine europäische Plattform<br />

zu profilieren, die dem Thema Energieeffizienz<br />

in der industriellen Produktion<br />

eine Stimme gibt und Gewicht verleiht”,<br />

so Dr. Rudolf K. Jürcke, Mitglied des Vorstands<br />

der BIS AG.<br />

Gründungsmitglieder der Stiftung EiiF<br />

sind Armacell, BIS, FESI, Foamglas,<br />

Hertel, Kaimann, KAEFER, Rockwool<br />

Technical Insulation und Saint-Gobain<br />

Isover. Sitz der Stiftung ist Genf, die Internet-Adresse<br />

lautet www.eiif.org. Im<br />

Vordergrund der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

steht im Gründungsjahr <strong>2009</strong>,<br />

in Wirtschaft und Politik das Bewusstsein<br />

dafür zu schärfen, dass Kostenoptimierung<br />

und Umweltschutz sich bei verstärkten<br />

Anstrengungen auf dem Gebiet der<br />

industriellen Isolierung hervorragend ergänzen.<br />

Informationen<br />

Bilfinger Berger Industrial Services AG<br />

Ullrich Esser<br />

Zentralbereich<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Gneisenaustraße 15<br />

80992 München<br />

Tel.: 089/149 98 135<br />

Fax: 089/149 98 277<br />

e-Mail: ukomm@BIS.bilfinger.com<br />

Internet: www.BIS.bilfinger.com<br />

Erstes dynamisches<br />

Kompakträumschild besteht<br />

Praxistest<br />

Ohne Klopfen bis 35 km/h<br />

Auf der Demopark erregte das neue<br />

Räumschild „Snow Master“ der Wiedenmann<br />

GmbH großes Aufsehen: Selbst Bundesforschungsministerin<br />

Annette Schavan<br />

würdigte die mit der Goldmedaille prämierte<br />

Neuentwicklung beim Werksbesuch. Martin<br />

Schön, der den „Erlkönig“ im Betrieb testen<br />

durfte,berichtet von seinen Erfahrungen.<br />

Als vermultlich erstes Räumschild löst<br />

die neue Snow Master-Reihe 3900 / 3850 /<br />

3450 ein leidiges Problem beim Winterdienst<br />

mit Kompakttraktoren: Weil marktübliche<br />

Schilde starr aufgebaut sind, kann nur<br />

im „Schneckentempo“ geräumt werden.<br />

Andernfalls würden Vibrationen und Stöße<br />

beim Auffahren auf Bodenunebenheiten<br />

den Verschleiß an Schild und Trägerfahrzeug<br />

in die Höhe treiben. Auch wäre das<br />

Arbeitsergebnis unzureichend. Ein technisches<br />

Problem, das zur Produktivitätsfalle<br />

für Winterdienstbetriebe wird.<br />

Dem begegnet Wiedenmann als erster<br />

Schildhersteller mit einem Trick: Das<br />

neue Räumschild ist zweigeteilt in eine<br />

untere aktive und eine obere passive<br />

Hälfte. Die untere nimmt den Schnee auf<br />

und passt sich per Federlager schnell<br />

und präzise den Bodenunebenheiten<br />

an. Die obere feststehende Schildhälfte<br />

nimmt die Druckkräfte auf und leitet<br />

den aufgenommenen Schnee zur Seite<br />

ab. Durch die geringe Massenbewegung<br />

Industrie<br />

entsteht nicht nur eine außerordentliche<br />

Laufruhe. Weil die federnde Schürfleiste<br />

permanent flächig aufliegt, wird stets ein<br />

sauberes Räumergebnis erzielt.<br />

Umklapp- und Federschild zugleich<br />

Als erster hat Martin Schön das neue<br />

Schild getestet. Dem Leiter eines Räumbetriebs<br />

in der schneereichen Oberpfalz<br />

hat Wiedenmann den „Erlkönig“ zur Verfügung<br />

gestellt, der als Vorserienmodell<br />

neben anderen Schilden viele Wochen in<br />

der Flotte mitlief. Damit galt es täglich 5 km<br />

Gehweg und 24 000 m 2 Parkplatzfläche<br />

frei zu halten. „Der ruhige Lauf ohne Klopfen<br />

und Poltern ist ein Traum“, so sein<br />

Urteil. Im Betrieb machte er den Stresstest,<br />

ließ das Schild sogar mit 35 km/h<br />

auf trockenem Boden laufen. „Mit keinem<br />

anderen mir bekannten Schild ist das<br />

möglich“. Schön muss es wissen: Der leidenschaftliche<br />

Dienstleister hatte zuvor<br />

selbst ein Schild entwickelt, „aus purem<br />

Verdruss“, wie er sagt. Produktiv ist das<br />

Wiedenmann-Schild nicht nur dank Geschwindigkeit,<br />

sondern auch Räumbreite:<br />

Je nach Version sind bis zu 2 000 mm<br />

(in Schrägstellung 1 840 mm) möglich.<br />

“Damit reicht ein einziges Fahrzeug selbst<br />

für große Flächen”,bilanziert Schön. „Das<br />

spart enorme Kosten“. Gut haben dem<br />

Räummeister die kleinen Details gefallen:<br />

„Beispielsweise die Aufnahme für<br />

Besen oder Schneeschieber“. Wiedenmann<br />

sei der einzige Hersteller, der an<br />

so was denke.<br />

Wiedenmann Snow Master im Einsatz<br />

Die für den Dreipunktanbau Kat 1 oder<br />

das Kuppeldreieck Kat 0 von Kompakttraktoren<br />

ab 30 kW (40 PS) vorgesehenen<br />

Schilde wiegen 120 bis 255 kg. Wiedenmann<br />

liefert sie derzeit an den Handel<br />

aus. Allein in Deutschland hat das Unternehmen<br />

rund 350 Vertrags- und Servicestützpunkte.<br />

Informationen<br />

Karl Wiedenmann<br />

Wiedenmann GmbH<br />

Rasenpflegemaschinen<br />

89192 Rammingen<br />

Tel.: 07345 / 95 30<br />

Fax: 07345 / 95 32 33<br />

Internet: www.wiedenmann.de<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 509


Berg- und Tunnelbau<br />

Die Firma Herbst Förder- und Hebetechnik<br />

GmbH wurde im Jahre 1981 von Herrn<br />

Siegfried Herbst gegründet. Herr Herbst<br />

hatte bereits vor der Geschäftsgründung<br />

im Jahre 1981 seit mehr als 10 Jahren leitend<br />

im Sonderfahrzeugbau gearbeitet.<br />

Mit der Unternehmensgründung 1981<br />

wurde eine eigene Konstruktionsabteilung<br />

aufgebaut, da durch die erworbenen Wettbewerbskenntnisse<br />

keine zufriedenstellenden<br />

Fahrzeugkonzepte zur Verfügung standen.<br />

So fordern die geologisch verschiedenen<br />

Einsatzbedingungen in den Minen eine<br />

Fahrzeugtechnik, die sich den vorherrschenden<br />

Bedingungen anpasst. Neue,<br />

einsatzbezogene Entwicklungen ließen somit<br />

eine gute Marktchance erwarten.<br />

In den Gründungsjahren stellten sich<br />

bereits die ersten Erfolge ein. Planungsleistungen<br />

für die erste geplante Deponie zur<br />

Endlagerung von radioaktiven Abfallstoffen<br />

wurden maßgeblich durch die Firma Herbst<br />

Förder- und Hebetechnik GmbH ausgeführt.<br />

Insbesondere die Fahrzeug- und Handhabungstechnik<br />

wurde durch die hauseigene<br />

Ingenieur-Abteilung entwickelt und auch<br />

ausgeführt. Das hierbei erworbene Knowhow<br />

eröffnete ein völlig neues Kundenpotential,<br />

das schrittweise ausgebaut wurde.<br />

Die Gründungsjahre<br />

Durch die Anfragen verschiedener<br />

Bergwerksunternehmen wurden kontinuierlich<br />

neue Produktanforderungen an die<br />

Herbst Förder- und Hebetechnik GmbH<br />

gestellt, durch die in den vergangenen 10<br />

Jahren über 40 grundverschiedene Hebe-<br />

Taurus IV Abrollkipper und Dieseltank (8 000 l)<br />

und Fahrzeugkonzeptionen entstanden<br />

sind.<br />

Positive Marktentwicklung<br />

im Bergbau<br />

Aufgrund der positiven Marktentwicklung<br />

wurde 2007 die<br />

Herbst Spezialfahrzeugbau und<br />

Bergwerksmaschinen GmbH ge-<br />

510 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

HFH Herbst Spezialfahrzeugbau<br />

und Bergwerksmaschinen GmbH<br />

Sitz<br />

HFH Herbst Spezialfahrzeugbau und<br />

Bergwerksmaschinen GmbH<br />

Grotrian-Steinweg-Straße 1a<br />

38<strong>11</strong>2 Braunschweig<br />

Tel.: 05 31/3 10 12 30<br />

Fax: 05 31/3 10 12 39<br />

e-Mail: info@hfh-herbst.de<br />

Internet: www.hfh-herbst.de<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführende Gesellschafter<br />

Manfred Meyering<br />

Volker Herfurth<br />

Produkte<br />

● Fahrlader<br />

● Beraubefahrzeuge<br />

● Kranfahrzeuge<br />

● Teleskopstapler<br />

● Frontstapler<br />

● Bühnenfahrzeuge<br />

● Spritzbetonfahrzeuge<br />

● Ex-Schutz<br />

● Transportsysteme<br />

Centauri II Fahrlader (8 t Tragkraft)<br />

gründet, um eine noch intensivere Marktbearbeitung<br />

zu gewährleisten. Das Angebot<br />

für das untertägige Produktprogramm<br />

umfasst Frontgabelstapler, Kranfahrzeuge,<br />

Transportfahrzeuge, Fahrlader, Beraubefahrzeuge<br />

(schälend oder schlagend), Teleskopstapler,<br />

Bühnenfahrzeuge und explosionsgeschützte<br />

Fahrzeuge. Als Ergänzung<br />

der genannten Aktivitäten werden Seriengeräte<br />

wie Laderaupen, Manitou Teleskopstapler,<br />

Kramer Lader etc. für den Einsatz<br />

untertage vorbereitet und umgebaut.<br />

Untertage Logistik für<br />

schwach- mittel- und hochradioaktive<br />

Abfallstoffe<br />

Bereits 1982 wurden erste Fahrzeuge<br />

für die Einlagerung von radioaktiven Abfällen<br />

in Erz-, Granit- und Salzbergwerken in<br />

Braunschweig geplant und in den Jahren<br />

1983 bis 1987 konstruiert und geliefert.<br />

In den nachfolgenden Jahren setzte sich<br />

diese Entwicklung fort und es entstand<br />

ein Fahrzeugprogramm, das die gesamte<br />

Transport- und Logistikkette für den Transport<br />

und die Einlagerung von radioaktiven<br />

Abfallstoffen abdeckt. Darüber hinaus wurden<br />

Spezialtransport-paletten und -vorrichtungen<br />

entwickelt, die den speziellen Sicherheitsanforderungen<br />

Rechnung tragen.<br />

Neben den bereits existierenden Fahrzeugen<br />

- wie z.B. Geländeallradstaplern<br />

mit Strahlenschutzkabinen, Transport-<br />

Kranfahrzeugen etc. - wurde 2008 ein<br />

weltweit einmaliger Prototyp zur Einlagerung<br />

von abgebrannten Urankernbrennstä-<br />

Arktur IV, allradgetriebener Geländestapler in Quersitzausführung<br />

(8 t Tragkraft)<br />

ben an die schwedische Atomindustrie<br />

geliefert.<br />

Die Philosophie, alle Konstruktionen<br />

den jeweiligen Bedingungen<br />

anzupassen, hat Herbst<br />

auf dem deutschen Markt einen<br />

hervorragenden Ruf beschert,<br />

der auch zukünftig auf den Weltmärkten<br />

genutzt werden soll.


Betriebserfahrungsaustausch<br />

Polnischer Bergbauverband SITG zu einem<br />

weiteren Arbeitsbesuch zu Gast beim <strong>RDB</strong> e.V.<br />

„Ring Deutscher Bergingenieure“<br />

Vom 15.07.<strong>2009</strong> bis 17.07.<strong>2009</strong><br />

fand gemäß der im Jahr 2006<br />

getroffenen Vereinbarung<br />

zwischen den beiden Verbänden<br />

ein weiteres Treffen mit Vertretern<br />

beider Organisationen statt.<br />

Treffpunkt war diesmal Bad<br />

Hersfeld mit Besuch der<br />

Unternehmen „Element Six<br />

GmbH“ in Burghaun und der<br />

K+S KALI GmbH, Werk Werra.<br />

Teilnehmer der SITG<br />

● Dr. Marek Sikora, Vorsitzender des SITG<br />

Wroclaw<br />

● Andrzej Katulski, stellv. Vorsitzender des<br />

SITG<br />

● Dr. Dariusz Wozniak, Sekretär des SITG<br />

Wroclaw<br />

● Jan Strauch, Dolmetscher<br />

Teilnehmer des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

● Karl-Heinz Mansius, Vorsitzender des BV<br />

Werra<br />

● Siegmund Lecybil, Mitglied des BV Werra<br />

● Vorsitzender des Hauptvorstandes, Theo<br />

Schlösser<br />

● HV-Mitglied, Dr. Herbert Wiesner<br />

Nach der Begrüßung der polnischen Delegation<br />

ging die Fahrt nach Burghaun zum<br />

Unternehmen „Elements Six GmbH“. Sehr<br />

eindrucksvoll wurden uns vom Geschäftsführer<br />

Frank Lachmann die Entwicklung<br />

des Unternehmens und die Herstellung der<br />

Hartmetallprodukte vorgestellt. Ein besonderes<br />

Highlight stellt dabei die Fertigung<br />

von synthetischen Diamanten dar.<br />

Im anschließenden Gang durch die Produktionsstätten<br />

unter Leitung von Product<br />

Manager Stefan Knies konnte sich der Teil-<br />

Die polnischen Vertreter bedanken sich für den<br />

Vortrag von Geschäftsführer Frank Lachmann (l.)<br />

nehmerkreis über die Fertigung von Hartmetall<br />

(Wolfram in Kolbalt eingelagert) und<br />

von Meißeln (Hartmetallträger mit oben<br />

durch eine Lötschicht aus Palladium aufgesetzten<br />

Diamantspitze) informieren. Derartige<br />

Meißel halten 40mal länger als andere<br />

und werden u.a. als Rundschaftmeißel in<br />

Vollschnittmaschinen, als Rollenmeißel in<br />

Werkzeugen, in Straßenhobeln, in Bohrsystemen<br />

und an vielen anderen Stellen<br />

eingesetzt.<br />

Eine überzeugende und eindrucksvolle<br />

Vorstellung des Unternehmens und auch der<br />

Produktion, stellten beide Delegationen zum<br />

Abschluss übereinstimmend fest.<br />

Am Abend begrüßte der Leiter des Werkes<br />

Werra der K+S KALI GmbH, Dr.-Ing.<br />

Rainer Gerling, die beiden Delegationen<br />

bei einem gemeinsamen Treffen. Dabei<br />

wurden viele fachliche und verbandseigene<br />

Themen erörtert.<br />

Am 16.07.<strong>2009</strong> folgte durch den verantwortlichen<br />

Leiter des Großreviers 5,<br />

Berging. Kurt Schlotzhauer, sowie durch<br />

den Leiter Koordination und Ausbildungsleiter<br />

Werk Werra unter Tage Berging.<br />

Klaus Pietzko eine fachliche Einführung in<br />

das Unternehmen und das Werk Werra.<br />

Die Kali- und Magnesiumproduktion sind<br />

das Kerngeschäft des Unternehmens K+S<br />

KALI GmbH, das an 4. Stelle in der Weltproduktion<br />

liegt.<br />

An die informative Einführung schloss<br />

sich die eindrucksvolle Befahrung der Grube<br />

Hattorf/Wintershall des Werkes Werra<br />

unter Leitung der beiden Herren an.<br />

Der Abbau befindet sich dort derzeit in<br />

800 bis <strong>11</strong>00 m Teufe, die abbauwürdige<br />

Mächtigkeit der Lagerstätte beträgt zwischen<br />

2,5 bis 8 m. Die Förderung im Werk Werra<br />

beträgt rund 20 Mio. t Rohsalz/a, was einer<br />

Tagesleistung von bis zu 60 000 t in der Grube<br />

Hattorf/Wintershall entspricht. Um dieses<br />

Ergebniss zu erreichen, müssen jährlich<br />

etwa 150 km Strecken aufgefahren und pro<br />

Tag 37 t Sprengstoff eingesetzt werden. Der<br />

Einbau von etwa einer Million Anker im Jahr<br />

sichert die Firsten der Grube. Für den Abbau<br />

und die Förderung des Rohsalzes sind 767<br />

Maschinen und Fahrzeuge sowie 131 km<br />

Bandanlagen im Einsatz.<br />

Sowohl die polnische als auch die deutsche<br />

Delegation waren von der Befahrung<br />

der Schachtanlage mehr als beeindruckt.<br />

Im Anschluss an die Befahrung wurde<br />

die Notwendigkeit einer weiteren fachlichen<br />

Zusammenarbeit von beiden Seiten<br />

sehr stark betont. Außerdem wurden die<br />

Grundlagen und Ideen für den Austausch<br />

von polnischen und deutschen bergmännischen<br />

Fachleuten erörtert. Danach sollen<br />

im Jahre 2010 eine Gruppe des BV Werra<br />

die polnischen Kupfererzgruben KGHM<br />

PM SA in Polen und eine Delegation von<br />

Ingenieuren der KGHM PM SA die Kaligrube<br />

Hattorf/Wintershall befahren und damit<br />

den angestrebten Austausch zwischen<br />

den beiden Verbänden in Gang setzen.<br />

Dies entsprach auch dem grundsätzlichen<br />

Konsens aus der Diskussion über die<br />

Erläuterungen in der Produktionsstätte durch Stefan Knies (2.v.l.) Beide Delegationen mit ihren Begleitpersonen vor der Befahrung<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 5<strong>11</strong>


Betriebserfahrungsaustausch<br />

weitere Zusammenarbeit zwischen beiden<br />

Verbänden, in der zukünftig die Aktivitäten<br />

der Zusammenkünfte und der Erfahrungsaustausch<br />

mehr auf Bezirksebene bzw.<br />

Betriebe verlagert werden sollten. Damit<br />

kann eine Breitenwirkung der Verbindungen<br />

geschaffen werden. Darin waren sich<br />

beide Organisationen einig.<br />

Ein weiteres Diskussionsthema war das<br />

Thema der Energieerzeugung, insbesondere<br />

der Verstromung von Braunkohle unter<br />

Berücksichtigung der EU-Richtlinien.<br />

Die polnische Delegation brachte zum<br />

Ausdruck, dass sie vom Besuch der Betriebe,<br />

von der fachlichen Betreuung und<br />

der Gastfreundschaft in Bad Hersfeld sehr<br />

beeindruckt war und die Meinung vertritt,<br />

Veranstaltung<br />

2. Internationales<br />

Protodjakonov-Kolloquium –<br />

Mechanische Eigenschaften der<br />

Gesteine<br />

am 02. und 03.12.<strong>2009</strong> in Freiberg<br />

Nachdem im Jahr 2008 an der Nationalen<br />

Berguniversität Dnepropetrowsk das<br />

1. Protodjakonov-Kolloquium als deutschukrainisches<br />

Forum stattgefunden hat, gibt<br />

sich die TU Bergakademie Freiberg und<br />

die International University of Resources<br />

die Ehre, im Dezember <strong>2009</strong> dieses Kolloquium<br />

in seiner 2. Auflage als internationale<br />

Veranstaltung weiterzuführen.<br />

Die Bereitstellung von Rohstoffen ist wesentliche<br />

Voraussetzung für die menschliche<br />

Existenz und die weitere gesellschaftliche<br />

Entwicklung. Nach Erhebungen von<br />

Warneke et al. (1992) benötigt ein Mensch<br />

aus einem Industrieland im Laufe seines<br />

Lebens u.a. 427 t Sand/Kies, 166 t Öl, 146 t<br />

Hartgestein, 39 t Stahl, 15 t Kali- und Steinsalz<br />

und 1 t Kupfer. Das Geomontanwesen<br />

mit seiner Industrie und Wissenschaft stellt<br />

diese Dinge bereit.<br />

Die Kenntnis und das Verstehen der mechanischen<br />

Eigenschaften von Gesteinen<br />

sind eine Schüsselfrage für die Geotechnik,<br />

für den Berg- und Tunnelbau sowie<br />

512 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Exempel des geschichtlichen Eisenach<br />

dass die im Jahre 2006 entstandenen Verbindungen<br />

sich sehr positiv entwickelt haben<br />

und dem Wohl beider Organisationen<br />

dienen.<br />

Edelopal, Fundort: Australien, Größe: 6 x 5 cm<br />

Foto: Jörg Wittig<br />

Info’s unter: www.terra-mineralia.de<br />

weiterer artverwandter Bereiche. Tätigkeiten,<br />

wie die Gewinnung von Rohstoffen,<br />

das Beherrschen von Boden und Gebirge,<br />

die Konstruktion von Bergmaschinen<br />

und die Bemessung von geotechnischen<br />

Systemen und Bauwerken fußen auf diesem<br />

Wissen. Deshalb soll im Rahmen des<br />

2. Internationalen Protodjakonov-Kolloquium<br />

die Thematik „Mechanische Eigenschaften<br />

der Gesteine“ im Fokus des Interesses<br />

liegen, wobei insbesondere aus<br />

den Gebieten Bergbau- und Aufbereitungsmaschinen,<br />

Bergschadenskunde, Gewinnung,<br />

Geotechnik und Bergbau sowie Bohrtechnik<br />

berichtet werden soll.<br />

Ablaufplan<br />

Dienstag, 01.12.<br />

19.00 bis 23.00 Uhr: Vorabendveranstaltung<br />

Restaurant „Ratskeller“,<br />

Obermarkt 16,<br />

09599 Freiberg<br />

Mittwoch, 02.12.<br />

10.00 bis 12.00 Uhr:Vortagsblock 1<br />

12.00 bis 13.00 Uhr: Mittagspause<br />

13.00 bis 17.00: Vortagsblock 2<br />

19.00 Uhr: Abendveranstaltung<br />

(Hotel Kreller)<br />

Eine Stadtführung in der Bach-Stadt Eisenach<br />

rundete den positiven Gesamteindruck<br />

des Treffens ab.<br />

Am Ende des Beitrages soll nochmals<br />

besonders deutlich werden, dass sich alle<br />

Teilnehmer recht herzlich bei den Vertretern<br />

der beiden Unternehmen sowie den<br />

beteiligten Mitgliedern des BV Werra für<br />

die gute Aufnahme und die fachliche Betreuung<br />

sehr herzlich bedanken. Ein besonderer<br />

Dank gebührt dem Vorsitzenden<br />

des BV Werra, dem <strong>RDB</strong>-Kameraden<br />

Karl-Heinz Mansius, der die Teilnehmer<br />

sowohl fachlich als auch kulturell während<br />

des gesamten Aufenthaltes betreut hat.<br />

Dr. Herbert Wiesner<br />

Mitglied des Hauptvorstandes des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Donnerstag, 03.12.<br />

08.30 bis 10.30 Uhr: Vortagsblock 3<br />

10.30 bis <strong>11</strong>:00 Uhr: Pause<br />

<strong>11</strong>.00 bis 13.30 Uhr: Vortagsblock 4<br />

13.30 Uhr: Imbiss<br />

13.30 Uhr: Besichtigung Terra Mineralia,<br />

Schloss Freudenstein (individuell)<br />

Kontaktadresse<br />

TU Bergakademie Freiberg<br />

Institut für Bergbau und Spezialtiefbau<br />

Prof. Dr. Carsten Drebenstedt<br />

Gustav-Zeuner-Straße 1a<br />

09599 Freiberg<br />

Tel.: 03731/39 43 19<br />

Fax: 03731/39 35 81<br />

e-Mail: gassner@mabb.tu-freiberg.de<br />

Internet: www.mabb.tu-freiberg.de<br />

Veranstaltungsort<br />

TU Bergakademie Freiberg<br />

Alte Mensa<br />

Petersstraße 5<br />

09599 Freiberg<br />

Abendveranstaltung<br />

Hotel Kreller<br />

Fischerstraße 5<br />

09599 Freiberg<br />

Übernachtung<br />

Touristinformation<br />

Burgstraße 1 (hinter dem Rathaus)<br />

09599 Freiberg<br />

Tel.: 03731/41 95 160 oder 41 95 190<br />

Fax: 03731/41 95 165 oder 41 95 199<br />

e-Mail: tourist-info@freiberg-service.de<br />

Internet: www.freiberg.de


Startschuss für Modellierung des<br />

Cottbuser Ostsees<br />

Seegestaltung zielt auf<br />

chancenreiche Folgenutzung<br />

Für die künftige Gestaltung des Cottbuser<br />

Ostsees wurde der offizielle Startschuss gegeben.<br />

Dazu haben der Vorstandsvorsitzende<br />

von Vattenfall Europe Mining & Generation,<br />

Reinhardt Hassa und der Cottbuser Oberbürgermeister<br />

Frank Szymanski in schwerem<br />

Erdbaugerät erste Arbeiten verrichtet. Lange<br />

bevor die Flutung des einstigen Tagebaus<br />

Cottbus-Nord beginnt – geplant ist 2018 –<br />

starten Arbeiten zur Böschungsabflachung<br />

und Sicherung der künftigen Seekontur. Bis<br />

zum Jahr 2015 wird in dem Tagebau noch<br />

Braunkohle gefördert.<br />

„Neben unserer Verpflichtung zur Herstellung<br />

und sicheren Gestaltung einer mehrfach<br />

nutzbaren Bergbaufolgelandschaft wollen wir<br />

uns auch weiterhin aktiv in engen Abstimmungsprozessen<br />

mit allen Beteiligten, vor<br />

allem mit den Bürgern der Region, zur Umsetzung<br />

der Ziele des Masterplanes Cottbuser<br />

Ostsee mit einbringen. Dabei ist es uns<br />

bei der Gestaltung des Sees, wie auch sonst<br />

bei der Rekultivierung von Tagebauflächen,<br />

wichtig, die vielfältigen Möglichkeiten der Folgenutzung<br />

in unseren eigenen Planungen<br />

bereits zu berücksichtigen“, sagte Reinhardt<br />

Hassa.<br />

Um eine chancenreiche Folgenutzung<br />

des mit 1 900 ha künftig größten Sees<br />

Brandenburgs für Kommunen und Bürger<br />

sicher zu stellen, spielen in den Planungen<br />

sowohl wasserwirtschaftliche und fischereiwirtschaftliche<br />

als auch naturschutzfachliche<br />

und touristische Aspekte eine besondere<br />

Rolle. Zu den touristischen Aspekten zählt<br />

unter anderem die Cottbuser Ostsee-Runde,<br />

ein Wander- und Radweg, der den See mit<br />

dem Umland, unter anderem auch mit der renaturierten<br />

Spreeaue, verknüpft und an das<br />

überregionale Radwegenetz anschließt. An<br />

sicheren Aussichtspunkten, wie beispielsweise<br />

am Merzdorfer Aussichtsturm, haben<br />

Besucher schon während der Bauarbeiten<br />

Gelegenheit die Arbeiten zu beobachten.<br />

„Allen Gemeinden war und ist das Potenzial,<br />

das uns mit der Folgenutzung als Erholungsgewässer<br />

„geschenkt“ wird, bewusst.<br />

Dieses Potenzial wollen wir für unsere Stadtentwicklung<br />

nutzen. Es muss uns gelingen,<br />

rechtzeitig vor dem Abschluss der Flutung<br />

des Sees bis 2030 die Rahmenbedingungen<br />

für die Nutzung seiner wirtschaftlichen Potentiale<br />

zu schaffen“, betonte Frank Szymanski.<br />

„Ich denke, dass es uns gelingen wird, eine<br />

kooperative und konstruktive Zusammenarbeit<br />

auch in Zukunft gewährleisten zu können,<br />

um die anstehenden, anspruchsvollen<br />

Aufgaben in der zukünftigen Gestaltung der<br />

Landschaft nach dem Bergbau gemeinsam<br />

meistern zu können. Wir werden nicht müde,<br />

auch weiterhin an den Umsetzungsstrategien<br />

zu feilen und freuen uns auf ein gutes<br />

Gelingen.“<br />

Neben dem aufsteigenden Grundwasser<br />

ist beabsichtigt, über einen Zeitraum<br />

von 10 Jahren, jährlich bis zu 30 Mio. m 3<br />

Spreewasser einzuleiten. Ziel ist, das Seewasservolumen<br />

von 150 Mio. m 3 unter Berücksichtigung<br />

der seitlichen Abflüsse ins<br />

Grundwasser in einen stabilen Zustand<br />

zu bringen. Die ausgeglichenen hydrologischen<br />

Verhältnisse werden sich im Jahr<br />

2030 eingestellt haben. Dabei wirkt sich<br />

das eingeleitete Spreewasser günstig auf<br />

die Wasserqualität des Sees aus.<br />

Sowohl die gewachsene Böschung rund<br />

um den künftigen Cottbuser Ostsee als auch<br />

die Kippenböschungen innerhalb des Sees<br />

unterliegen besonders strengen Sicherheitsvorgaben.<br />

Für die gewachsene Böschung liegen<br />

umfassende Expertengutachten vor, die<br />

Vorschriften zur Gestaltung der Uferböschung<br />

geben. Um die Kraft der Wasserwellen zu<br />

dämpfen, werden die späteren Uferlinien abgeflacht.<br />

Die Kippenböschungen werden in<br />

besonderem Maße stabilisiert. In der Lausitz<br />

dient dazu die Rütteldruckverdichtung, eines<br />

der am besten bewährten Verdichtungsverfahren.<br />

Ansprechpartnerin für weitere<br />

Informationen<br />

Kathi Miedtank<br />

Vattenfall Europe Mining & Generation<br />

Tel.: 0355/28 87 30 10<br />

Fax: 0355/28 87 30 66<br />

e-Mail: kathi.miedtank@vattenfall.de<br />

10. BergbauForum der DMT in<br />

Dresden<br />

In Dresden ist das 10. BergbauForum der<br />

DMT GmbH & Co. KG zu Ende gegangen.<br />

Im Mittelpunkt der dreitägigen Tagung standen<br />

wieder aktuelle Themen aus dem Bergbau<br />

unter und über Tage. Über 280 Teilnehmer<br />

nutzten die Jubiläums-Veranstaltung<br />

erneut als Informationsplattform und zum<br />

regen Erfahrungsaustausch.<br />

Der Essener Technologiedienstleister<br />

richtete bereits zum zehnten Mal seit 1991<br />

das BergbauForum aus und brachte dabei<br />

Betreiber, Hersteller, Anwender und<br />

Behörden aus den Bereichen des unter-<br />

und übertägigen Bergbaus an einen Tisch.<br />

Mit über 280 Teilnehmern, die vom 16. bis<br />

18.09.<strong>2009</strong> in Radebeul bei Dresden tag-<br />

Journal<br />

ten, konnte die DMT einen neuen Rekord<br />

verzeichnen.<br />

In 2 parallel verlaufenden Vortragsfolgen<br />

wurden einerseits aktuelle Projekte des Sicherns<br />

von Schächten und Grubenbauen,<br />

internationale Projekte des Schacht- und<br />

Tunnelbaus und Projekte der Exploration<br />

vorgestellt, andererseits auf Entwicklungen<br />

bei Förderung und Transport, bei der<br />

Modernisierung und Automatisierung von<br />

fördertechnischen Anlagen, auf das Gebiet<br />

der Drahtseile und auf Aspekte der neuen<br />

Disziplin „Training und Sicherheit“ eingegangen.<br />

Abgerundet wurde die Vortragsreihe<br />

erneut mit einem attraktiven Rahmenprogramm<br />

und durch interessante Exkursionen<br />

in Bergbaubetriebe und zu Herstellern<br />

sowie musealen Stätten rund um die Geschichte<br />

des sächsischen Bergbaus, der<br />

Wiege des Bergbaus in Deutschland. Unter<br />

anderem konnte dabei das historische<br />

Revier Freital mit seinen vielen Zeugen<br />

des Altbergbaus aus den Zeiten des Erz-<br />

und Steinkohleabbaus besichtigt werden.<br />

Bergbauforum in Radebeul bei Dresden<br />

Im Rahmen des 10. BergbauForums<br />

wurde Günter Gedecke für seine langjährigen<br />

Verdienste bei der Entwicklung und<br />

Herstellung von Seilschmierstoffen für<br />

den Bergbau und andere Einsatzgebiete<br />

geehrt. Ein besonderer Dank des Veranstalters<br />

DMT ging an Dr. Manfred Wohlrab,<br />

der sich als Gestalter und Mitbegründer<br />

der erfolgreichen Reihe der Foren aus dem<br />

Aktivenkreis verabschiedete. Er wurde für<br />

seine Verdienste um das BergbauForum<br />

geehrt.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.dmt.de<br />

Wechsel an der Spitze der<br />

Rheinbraun Brennstoff GmbH<br />

Robert Fischer übernimmt Leitung<br />

des Privatkundengeschäfts<br />

Robert Fischer, 49, übernahm zum<br />

01.10.<strong>2009</strong> die Leitung des Privatkundengeschäfts<br />

der Rheinbraun Brennstoff<br />

GmbH (RBB), einem Tochterunternehmen<br />

der RWE Power, in Köln. Fischer trat damit<br />

die Nachfolge von Michael Müller an,<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 513


Journal<br />

der das Unternehmen auf eigenen Wunsch<br />

zum 30.09. verließ, um sich neuen Herausforderungen<br />

zu stellen.<br />

Robert Fischer ist seit 1983 im Bereich<br />

Braunkohle tätig. Dabei konnte der gebürtige<br />

Österreicher wertvolle Erfahrungen als<br />

Geschäftsführer der RBB-Niederlassung<br />

Colpack in Wien sammeln. In einer vom<br />

Umbruch geprägten Branche werden diese<br />

Erkenntnisse insbesondere den Export-<br />

Geschäften der Rheinbraun Brennstoff<br />

GmbH zugute kommen. Von Köln aus wird<br />

Fischer die rd. 200 Vertriebs-Mitarbeiter in<br />

der Zentrale sowie in den Niederlassungen<br />

führen.<br />

Robert Fischer<br />

Foto: Rheinbraun Brennstoff GmbH<br />

Das Privatkundengeschäft der Rheinbraun<br />

Brennstoff GmbH umfasst 3 große<br />

Produktbereiche, die unter den Marken<br />

Heizprofi, Grillprofi und Naturprofi vermarktet<br />

werden. Der weitaus größte Sektor<br />

ist der Hausbrand-Markt mit Braunkohlen-<br />

und Holzbriketts, ofenfertigem Kaminholz<br />

und Zubehör. Hier konnten zuletzt<br />

beachtliche Zuwächse erzielt werden. So<br />

stieg alleine der Brikettabsatz 2008 auf<br />

750 000 t. Darüber hinaus handelt RBB im<br />

Endverbrauchermarkt mit fast 200 000 t<br />

Steinkohlenprodukten. Getragen wird das<br />

Geschäft von der wachsenden Zahl moderner<br />

Feuerstätten für Festbrennstoffe,<br />

die bundesweit mehr als 10 Mio. Geräte<br />

erreicht hat.<br />

3 Sortimente für den Endkunden –<br />

Heizprofi, Grillprofi und Naturprofi<br />

Das Sortiment Grillprodukte – bestehend<br />

aus klassischer Holzkohle sowie den auf<br />

Kohlenstoffbasis produzierten Grillbriketts<br />

– hat sich als weiteres Standbein etabliert<br />

und bietet dem Handel eine interessante<br />

Ergänzung zum Brennstoffgeschäft während<br />

der Sommersaison. Hier konnten zuletzt<br />

45 000 t abgesetzt werden. Anfang<br />

des Jahres wurde zudem Europas größte<br />

und modernste Grillbrikettfabrik in Betrieb<br />

genommen, die für eine Kapazität von<br />

50 000 t ausgelegt ist.<br />

Als dritte Produktlinie sind hochwertige<br />

Pflanz- und Blumenerden hinzu gekommen,<br />

die mit Xylit angereichert sind.<br />

Dieser wertvolle pflanzliche Rohstoff wird<br />

beim Braunkohlentagebau gewonnen und<br />

514 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

dient bei der Substratherstellung als Torfersatz.<br />

Darüber hinaus werden unter dem<br />

Naturprofi-Label auch Sand, Kies, Quarz<br />

und Splitt für die individuelle Gartengestaltung<br />

angeboten.<br />

RBB fokussiert sich dabei im Wesentlichen<br />

auf 2 Absatzwege. Dies sind zum<br />

einen die Verbraucher- und Baumärkte<br />

sowie der Lebensmitteleinzelhandel und<br />

zum anderen die traditionellen Partner im<br />

Brennstoffhandel und in der Raiffeisen-<br />

Organisation. Über die SB-Märkte wird<br />

eine gute Abdeckung in der Fläche erzielt,<br />

während der Fachhandel eine zunehmende<br />

Bedeutung als Servicepartner gewinnt.<br />

Die Betreiber moderner Feuerstätten,<br />

meist Eigenheimbesitzer mit höherem<br />

Einkommen, nutzen als verbrauchsstarke<br />

Konsumentengruppe intensiv alle angebotenen<br />

Vertriebswege. Das bietet auch dem<br />

Brennstofffachhandel gute Marktchancen.<br />

Internet<br />

www.rheinbraun-brennstoff.de und<br />

www.heizprofi.com<br />

Mineralienausstellung<br />

terra mineralia mit neuer Leiterin<br />

Anna Dziwetzki ist neue Leiterin der terra<br />

mineralia. Die studierte Kulturmanagerin<br />

übernahm am 01.10. ihre Aufgabe im<br />

Schloss Freudenstein.<br />

In ihrer Position möchte Anna Dziwetzki<br />

neue Besuchergruppen für die einmalige<br />

Mineralienschau der TU Bergakademie<br />

Freiberg gewinnen. „Der Start der terra<br />

mineralia vor einem Jahr war hervorragend.<br />

Ich will diese hohen Besucherzahlen<br />

halten”, erklärt sie. Dabei richtet sie<br />

ihren Blick auf internationales Publikum.<br />

Vor allem Interessierte in Osteuropa, wie<br />

Polen und Tschechien, sollen verstärkt<br />

angesprochen werden. Daneben sieht sie<br />

noch großes Potential im Kulturtourismus.<br />

„Wir können die vorhandenen Angebote in<br />

der Region verbinden. So gäbe es mit Museen<br />

in Dresden und dem Erzgebirge gute<br />

Möglichkeiten, gemeinsame Programme<br />

ins Leben zu rufen.”<br />

Für ihre Aufgaben in Freiberg kann die<br />

gebürtige Polin, die 4 Sprachen spricht,<br />

auf viel Erfahrung im Marketing für Museen<br />

zurückgreifen. Vor allem die Verbindung<br />

von Wissenschaft und Ausstellung ist ihr<br />

vertraut. „Das Naturmuseum und Forschungsinstitut<br />

Senckenberg in Frankfurt<br />

am Main, in dem ich verantwortliche<br />

Marketingreferentin war, kombiniert eine<br />

Forschungseinrichtung und einen Ausstellungsbereich.<br />

Die dort gezeigten Exponate<br />

locken jährlich 300 000 Besucher an”,<br />

berichtet sie. Um neue Besuchergruppen<br />

für das Museum zu begeistern, beschritt<br />

sie auch ungewöhnliche Wege. So nutzte<br />

sie beispielsweise ein Kaufhaus, um mit<br />

Meteroriten und Dinosaurierknochen für<br />

aktuelle Ausstellungen zu begeistern.<br />

Anna Dziwetzki<br />

Foto: TU Bergakademie Freiberg/<br />

Eckardt Mildner<br />

Anna Dziwetzki, 1970 in der polnischen<br />

Stadt Plathe geboren, kam mit 14 Jahren<br />

nach Deutschland. Nach ihrem Abitur<br />

studierte sie in Rom Kunstgeschichte.<br />

Anschließend bildete sie sich mit einem<br />

Aufbaustudium zur Kulturmanagerin weiter.<br />

Erfahrungen in der Marketingarbeit<br />

sammelte sie im Städel-Museum in Frankfurt<br />

sowie dem Naturmuseum und Forschungsinstitut<br />

Senckenberg. Vor ihrem<br />

Amtsantritt in Freiberg war sie Leiterin der<br />

Marketinggeschäftsstelle im Ausstellungsprojekt<br />

„2000 Jahre Varusschlacht”. Anna<br />

Dziwetzki lebt mit ihrer Familie in Freiberg<br />

und hat eine Tochter.<br />

Informationen zur Austellung<br />

terra mineralia<br />

Die TU Bergakademie Freiberg präsentiert<br />

im Schloss Freudenstein die weltweit<br />

größte private Mineraliensammlung.<br />

In terra mineralia erwarten die Besucher<br />

mehr als 3 500 Minerale, Edelsteine und<br />

Meteoriten. Die atemberaubenden Exponate<br />

von Fundstellen in Europa, Asien,<br />

Australien, Afrika und Amerika stammen<br />

aus der „Pohl-Ströher Mineralienstiftung”<br />

und laden zu einer mineralogischen Weltreise<br />

ein.<br />

Die Schau auf 1 500 m 2 Fläche zeigt<br />

mit einem modernen Museumskonzept<br />

im historischen Schlossambiente Schönheiten<br />

aus dem Inneren der Erde und den<br />

Tiefen des Alls. Alle Ausstellungsstücke<br />

der terra mineralia stammen aus der privaten<br />

Sammlung der Schweizerin Dr. Erika<br />

Pohl. Im Jahr 2004 überließ sie ihre weltweit<br />

bedeutsame Kollektion der TU Bergakademie<br />

Freiberg als Dauerleihgabe. Für<br />

die außergewöhnlichen Sammlungsstücke<br />

wurde mit der Sanierung des Schlosses<br />

Freudenstein in Freiberg ein besonderer<br />

Ausstellungsort geschaffen. Mit der Raumgestaltung,<br />

der Lichttechnik und über 140<br />

einzeln angefertigten Vitrinen werden dem<br />

Besucher die Formenvielfalt und Farbenpracht<br />

der Minerale in einer neuen Art präsentiert.


Informationen<br />

Christian Möls<br />

Pressesprecher<br />

TU Bergakademie Freiberg<br />

Akademiestraße 6<br />

09599 Freiberg<br />

Tel.: 03731/392355<br />

e-Mail:<br />

christian.moels@zuv.tu-freiberg.de<br />

Christian Vogelsang neuer<br />

Regional Direktor des European<br />

World Chapters der EASA<br />

Bochumer neuer regional director<br />

der Region Europe and World<br />

Der Geschäftsführer des Bochumer Instandhaltungsspezialisten<br />

Vogelsang Elektromotoren,<br />

Christian Vogelsang, wurde auf<br />

der Jahreshauptversammlung der Electrical<br />

Apparatus Service Association EASA<br />

im September zum neuen regional director<br />

gewählt. Er wird das Amt für die kommenden<br />

3 Jahre bekleiden.<br />

Christian Vogelsang, Geschäftsführer<br />

der Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />

in Bochum, ist neuer EASA regional<br />

director<br />

Foto: Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />

Die EASA ist eine weltweite Vereinigung<br />

von 2 000 Unternehmen, deren Kerngeschäft<br />

der Service an elektrischen Maschinen und<br />

Antrieben ist. Die EASA unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen<br />

in der Ausbildung sowie<br />

in der Erarbeitung von Qualitätsstandards für<br />

die Instandsetzung elektrischer Maschinen<br />

wie Transformatoren, Motoren, Generatoren<br />

und Pumpen. Sie bietet allen Mitgliedern ein<br />

Forum für den Austausch von Informationen<br />

und ein internationales Netzwerk von Fachleuten<br />

aus dem Bereich der elektromechanischen<br />

Instandsetzung. Mit der Region 9<br />

„Europe and World“ ist Christian Vogelsang<br />

nun regional director für eine von 10 Regionen,<br />

weltweit. Die Region 9 repräsentiert die<br />

Territorien von Afrika, Europa und Asien, hat<br />

<strong>11</strong>5 Mitgliedsunternehmen aus Ländern der<br />

3 Kontinente.<br />

Vogelsang wird von seinem home chapter<br />

9, (Europe and world) in den Vorstand<br />

der übergeordneten Organisation (Gesamtvorstand<br />

der weltweiten Organisation)<br />

geschickt. Dort vertritt er die Interessen<br />

des Chapters und stellt die kommunikative<br />

Verbindung zwischen den Ebenen der<br />

weltweit aktiven EASA sicher. Zuvor war er<br />

bereits viele Jahre im Vorstand aktiv.<br />

Informationen<br />

Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />

Mausegatt 13<br />

44866 Bochum<br />

Tel.: 02327/ 60 60<br />

Fax: 02327/ 606 202<br />

e-Mail: info@vogelsang.com<br />

K+S Aktiengesellschaft<br />

Wechsel im Aufsichtsrat<br />

Dr. Uwe-Ernst Bufe hat sein Mandat im<br />

Aufsichtsrat der K+S Aktiengesellschaft<br />

niedergelegt.<br />

Dieser Entscheidung von Dr. Bufe lag<br />

der Wunsch von MCC/EuroChem nach einem<br />

Sitz im Aufsichtsrat der K+S Aktiengesellschaft<br />

zugrunde. Dr. Bufe hat sich nach<br />

intensiver Diskussion der Gremien bereit<br />

erklärt, sein Mandat niederzulegen, um damit<br />

MCC/EuroChem den Weg für eine Vertretung<br />

im Aufsichtsrat freizumachen. Der<br />

Aufsichtsrat ist Dr. Bufe für diesen Schritt<br />

außerordentlich dankbar.<br />

Als seinen Nachfolger hat das zuständige<br />

Registergericht George Spyridon Cardona,<br />

u.a. Mitglied des Direktorenrats der<br />

OJSC EuroChem Mineral and Chemical<br />

Co, Moskau, bis zur nächsten Hauptversammlung<br />

im Mai 2010 bestellt. Die Hauptversammlung<br />

wird dann über die weitere<br />

Bestellung von Cardona entscheiden.<br />

Internet: www.k-plus-s.com<br />

Informationen<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

Juliusstraße 9<br />

45728 Essen<br />

Tel.: 0201/232238<br />

Fax: 0201/234578<br />

e-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

Journal/Veranstaltungen<br />

Anzeige<br />

Leitmesse der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft vom 09. bis<br />

<strong>11</strong>.02.2010 in der Messe Essen<br />

Die führende Fachmesse der Energie-<br />

und Wasserwirtschaft, die „E-world energy<br />

& water“ findet vom 09. bis zum <strong>11</strong>.02.2010<br />

bereits zum zehnten Mal statt. Schon jetzt<br />

sind 90 % der im Vorjahr vermieteten Fläche<br />

erneut vergeben. Mit dabei sind wieder<br />

E.ON, EnBW, RWE, Vattenfall, GDF SUEZ<br />

und Shell. Unter den Neuausstellern der<br />

E-world werden 2010 die Stadtwerke München<br />

und Gas-Union sein.<br />

Hochkarätige Referenten im Kongress<br />

Im Kongress werden erneut rund 200<br />

hochkarätige Referenten in 30 Konferenzen<br />

und Workshops ihr Wissen weiter geben.<br />

Neben aktuellen Themen zum Strom-<br />

und Gasmarkt stehen auch Erneuerbare<br />

Energien und Carbon Dioxide Capture and<br />

Storage im Fokus. Neue Konferenzthemen<br />

sind unter anderem Offshore-Windkraft<br />

und Rekommunalisierung.<br />

Zukunftsthema „smart engergy“ in<br />

Messe und Kongress<br />

Dem Zukunftsthema „smart energy“ ist<br />

in der Messe eine eigene Kommunikationsfläche<br />

gewidmet. Abrechnungsdienstleister,<br />

Anbieter im Sektor smart metering,<br />

Energieversorger oder auch Hersteller von<br />

Elektrofahrzeugen und Geräte- und Anlagenbauer<br />

können sich hier präsentieren. In<br />

einem integrierten Forum gibt es Vorträge<br />

und Podiumsdiskussionen zum Bereich<br />

„smart energy“. Im Rahmen des E-world<br />

Kongressprogramms wird es ebenfalls<br />

2 Konferenzen zu diesem wichtigen Zukunftsthema<br />

geben.<br />

Weitere Informationen<br />

www.e-world-2010.com<br />

12. Bochumer Knappentag am<br />

<strong>11</strong>.12.<strong>2009</strong><br />

Größte Bergparade in NRW<br />

Seit der Schließung der letzten Steinkohlenzeche<br />

in Bochum im Jahre 1972<br />

gerieten die bergmännischen Traditionen<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 515


Veranstaltungen<br />

immer mehr in den Hintergrund. Um die<br />

Verbindung zu den Bergmanns- und Knappenvereinen<br />

zu stärken und die Tradition<br />

der Barbarafeier wieder zu pflegen, wurde<br />

im DBM in Zusammenarbeit mit dem Landesverband<br />

der Berg- und Knappenvereine<br />

Nordrhein-Westfalen e. V. am 04.12.1998<br />

erstmalig eine Barbarafeier, verbunden mit<br />

einem ökumenischen Gottesdienst und einer<br />

Bergparade vom DBM zur Lutherkirche<br />

und zurück, veranstaltet. Neben ca.<br />

350 Bergknappen nahmen auch Vertreter<br />

aus der Politik, Fackel- und Fahnenträger<br />

sowie Spielmannszüge teil.<br />

Aufgrund der guten Resonanz bei Bergleuten<br />

und in der Öffentlichkeit ist diese<br />

Knappenparade mittlerweile zur Tradition<br />

geworden und findet im Jahre <strong>2009</strong> nun<br />

bereits zum 12. Male statt.<br />

Die Veranstaltung erfuhr von Jahr zu Jahr<br />

eine Steigerung ihrer Popularität bei den<br />

516 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Geotop der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften<br />

Die 14. Internationale Jahrestagung Geotop der Fachsektion Geotop der DGG<br />

zugleich das 6th International Symposium on Conservation of Geological Heritage<br />

29.05.2010 bis 02.06.2010 im Nationalen GeoPark Ruhrgebiet<br />

Dem Ruhrgebiet wurde für das Jahr<br />

2010 der Titel der Kulturhauptstadt Europas<br />

verliehen. In kaum einer Region Europas<br />

ist die Abhängigkeit der sozio-kulturellen<br />

und wirtschaftlichen Entwicklung<br />

von den Bodenschätzen und damit von<br />

den geologischen Bedingungen so deutlich<br />

erkennbar wie im Ruhrgebiet. Der<br />

Nationale GeoPark Ruhrgebiet thematisiert<br />

das „Rohstoffland Ruhrgebiet“ in der<br />

Öffentlichkeit. Aus diesem Grund steht die<br />

Tagung unter dem Motto: Geotope: Bodenschätze<br />

für die Öffentlichkeit<br />

Dabei sollen z.B. Themen wie „Geotope<br />

und Rohstoffabbau“, „Bergbau- und Industriekultur“,<br />

„Bodenschätze früher und<br />

heute“ angesprochen werden.<br />

In Hagen und Umgebung befinden sich<br />

zahlreiche Fossilfundstellen, z.T. von weltweiter<br />

Bedeutung (älteste Fluginsekten<br />

der Erde!). Im Stadtgebiet liegt der “auxi-<br />

liary global stratotype” für die Devon-Karbon-Grenze<br />

in Europa. Einen zweiten Tagungsschwerpunkt<br />

bildet daher das Thema:<br />

Paläontologie und Geotopschutz.<br />

Hier sind u.a. Lösungen für das Problem<br />

zu diskutieren, wie einerseits dem<br />

großen Interesse der Öffentlichkeit an<br />

Fossilien Rechnung getragen werden<br />

kann, anderseits aber Fossilfundstellen<br />

wirkungsvoll geschützt werden können.<br />

Veranstaltungsort: Stadthalle Hagen/<br />

Westfalen, unmittelbar benachbart liegt<br />

das Mercure Hotel Hagen, Wasserloses<br />

Tal 4, 58093 Hagen ,Tel.: 0233/13910, in<br />

dem Zimmerkontingente für die Tagung<br />

reserviert sind.<br />

Hagen ist über die Autobahnen A1<br />

und A45 gut zu erreichen, ist ICE-Haltepunkt<br />

und mit den Flughäfen Dortmund<br />

und Düsseldorf verbunden.<br />

29.05.2010 bis 30.05.2010 Exkursionen<br />

Zuschauern und Bergknappen. Dies verwundert<br />

nicht, gibt doch der Zug der Bergleute<br />

mit ihrem brennenden Geleucht in der<br />

Dunkelheit ein sehr schönes Bild ab.<br />

Am <strong>11</strong>.12.<strong>2009</strong> veranstaltet das Deutsche<br />

Bergbau-Museum Bochum in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesverband der Berg-<br />

und Knappenvereine Nordrhein-Westfalen<br />

e.V. den 12. Bochumer Knappentag zu<br />

Ehren der Hl. Barbara, Schutzpatronin der<br />

Bergleute.<br />

Ca. 45 Knappenvereine, 600 Bergknappen,<br />

Fahnen- und Fackelträger in Tracht<br />

und mehrere Spielmannszüge werden an<br />

der Bergparade teilnehmen.<br />

Programmablauf und Infos<br />

● 16.30 Uhr: Eintreffen der Knappen im<br />

DBM, Schichtmeisterei in<br />

der Infohalle<br />

● 17.45 Uhr: Formierung der Bergparade<br />

auf dem Europaplatz<br />

31.05.2010 bis 02.06.2010 Vorträge,<br />

Ausstellungen,<br />

Rahmenveranstaltungen<br />

Tagungssprachen: Deutsch und Englisch<br />

Vortrags- und Posteranmeldungen<br />

werden incl. einer Zusammenfassung<br />

(Word-Dokument, Arial 12p, 1 Seite DIN<br />

A4) erbeten bis zum 15.02.2010 an<br />

GeoPark Ruhrgebiet e.V<br />

Frau Dipl. Ing. Mügge-Bartolovic<br />

c/o Geologischer Dienst NRW<br />

De-Greiff-Straße 195<br />

47803 Krefeld<br />

e-Mail: muegge@gd.nrw.de<br />

Weitere Hinweise auf weitere Aktivitäten/<br />

Publikationen der FS GeoTop und des AK<br />

Bergbaufolgen zum Thema Geotope finden<br />

sie unter: www.dgg.de bzw. Geoshop<br />

unter: www.dgg.de/cms/front_content<br />

● 18.00 Uhr: Abmarsch der Parade. Der<br />

Weg führt über den Nordring<br />

und den Bongard-Boulevard<br />

zur Propsteikirche, in der ein<br />

ökumenischer Barbara-<br />

Gottesdienst stattfinden wird.<br />

● 18.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst<br />

in der Bochumer<br />

Propsteikirche<br />

● 19.20 Uhr: Rückmarsch zum Deutschen<br />

Bergbau-Museum<br />

● 20.00 Uhr: Ausklang im DBM mit Bergbier<br />

und Brezeln<br />

Zuschauer sind herzlich eingeladen<br />

Informationen<br />

Frau Eva Koch<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Deutsches Bergbau-Museum<br />

Tel.: 0234/58 77-141<br />

Fax: 0234/96 860-120<br />

e-Mail Eva.Koch@bergbaumuseum.de


Auch diese 19. Veranstaltung soll Fakten<br />

und Bedeutung des Weihnachtsgeschehens<br />

verdeutlichen. Der musikalische<br />

Rahmen mit großem Gospel- und Posaunenchor<br />

sowie das aktuelle Präsentationsprogramm<br />

werden die Erinnerung an das<br />

Gehörte und Gesehene einprägen.<br />

Fritz Pawelzik, einziger weißer Häuptling<br />

Afrikas, erzählt wieder ein Weihnachtserlebnis.<br />

Ulrich Parzany wird nach 1998 zum zweiten<br />

Mal die Ansprache übernehmen. Nunmehr<br />

im Ruhestand wirkt er weiter als Leiter von<br />

Reparieren können Sie mit dieser Anleitung<br />

nichts, Sie müssen eine neue Anlage<br />

haben.“ Leider ist es so, dass wir mit jedem<br />

Kaffeeautomaten, Stereogerät, PKW behutsamer<br />

umgehen als mit unserem Leben,<br />

das doch unvergleichlich komplizierter ist.<br />

Dieses Leben ist wie ein kostbarer Edelstein,<br />

der leuchten soll, so wie Gott will, dass<br />

unser Leben gelingt. Seine Lebensregeln,<br />

Hinweisschilder, Wegweisungen sind wie<br />

Leitplanken, um Absturz zu verhindern.<br />

Je empfindlicher ein Mechanismus ist,<br />

desto präziser muss man damit umgehen,<br />

wenn schon bei Maschinen, wieviel mehr<br />

im menschlichen Leben.<br />

In jedem von uns wirken 4 Beziehungsebenen,<br />

die Beziehung zu mir selbst, zu<br />

Veranstaltung<br />

Bergmännische Weihnachtsfeier <strong>2009</strong> der<br />

RAG BILDUNG Berufskolleg GmbH in Bergkamen<br />

Die Weihnachtsfeier findet am Dienstag, dem 22. Dezember<br />

um 8.00 Uhr im Kleiweg 10, 59192 Bergkamen statt<br />

Gospelchor<br />

Pro Christ, einer konfessionsverbindenden<br />

Projektarbeit mit europaweiter Satellitenübertragung.<br />

Er predigt regelmäßig in der Reihe<br />

„Gottesdienst als Entdeckungsreise“ der Berliner<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.<br />

Sein Engagement für Jugendliche ist<br />

mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Zur Einstimmung der Originalton von<br />

Ulrich Parzany zum Thema<br />

„Wozu eine Betriebsanleitung gut ist“:<br />

Ein junger Mann namens Hartmut – Angesprochene<br />

sind nicht gemeint – kauft sich<br />

eine teure Multimedia-Anlage von seinem<br />

Ersparten. Zuhause will er das Prunkstück<br />

sogleich aufbauen, läßt aber die Betriebsanleitung<br />

links liegen und vertraut seinen<br />

eigenen Kenntnissen auch ohne die Hinweise<br />

des Herstellers. Doch reagiert die teure<br />

Anlage auf die Behandlung nicht erwartungsgemäß<br />

und ist schließlich defekt. Die<br />

Reklamation beim Verkäufer wird zurückgewiesen,<br />

da klar ersichtlich die Betriebsanleitung<br />

nicht beachtet wurde. Nun will der<br />

junge Mann sie sich doch ansehen. Der Verkäufer:<br />

„Die Betriebsanleitung hilft Ihnen nur<br />

bei einem intakten Gerät. Sie können mit ihr<br />

jetzt nur noch nachträglich feststellen, was<br />

Sie falsch gemacht und zerstört haben.<br />

Ulrich Parzany<br />

Fritz Pawelzik<br />

anderen Menschen, zu den Dingen und<br />

– um im Bild von Hartmuts Erlebnis zu<br />

bleiben – zum „Hersteller“. Ich kann meine<br />

Lebensprobleme nur lösen, wenn ich alle<br />

4 Ebenen bei der Ursachensuche und bei<br />

der Lösungsfindung im Blick habe.<br />

Wenn die Beziehung zu unserem Schöpfer<br />

zerstört ist, wirkt sich das verheerend<br />

aus auf alle 3 anderen Beziehungen – und<br />

auf die Frage: „Wer bin ich?“<br />

Aber Gottseidank, dass er für die tiefste<br />

Frage des Menschenherzens: „Wo werde<br />

ich einst sein, wenn alles mich verlässt?“<br />

eine voll befriedigende Antwort gegeben<br />

hat: „Euch ist heute der Heiland geboren“.<br />

Freuen wir uns darauf, wie Ulrich Parzany<br />

uns dies Geschehen und seine Wirkungen<br />

entfaltet!<br />

Programm<br />

Posaunenchor Shine Jesus shine<br />

Gerhard Weitzel Begrüßung<br />

Gemeinsames Lied<br />

Wenn schwarze Kittel<br />

Gospelchor Keep on<br />

Fritz Pawelzik Weihnachtserlebnis<br />

Gemeinsames Lied<br />

Kommt, atmet auf<br />

Gespräch der Beteiligten<br />

Weihnachtsgeschichte<br />

Ulrich Parzany Die Liebe des Vaters<br />

Gospelchor Nobody like Jesus<br />

Gemeinsames Lied O du fröhliche<br />

Posaunenchor Shalom<br />

Gemeinsames Lied Glückauf!<br />

Klaus-Peter Rüsing Schlusswort<br />

Gospelchor O happy day


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

518 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Nachruf<br />

Manfred Sybertz, BV Aachen, 79 Jahre<br />

Werner Brill, BV Clausthal, Bez.Gr. Salzgitter, 80 Jahre<br />

Wilhelm Dreinert, BV Lünen, 85 Jahre<br />

Alfred Karlgut, BV Niederrhein, 89 Jahre<br />

Peter Kruse, BV Recklinghausen, 52 Jahre<br />

Peter Pfortner, BV Saar, 51 Jahre<br />

Manfred Sauder, BV Saar, 70 Jahre<br />

Gisbert Staß, BV Saar, 76 Jahre<br />

Günther Schüler, BV Werra, 74 Jahre<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />

wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Hauptvorstand<br />

Bergmannsjubiläen<br />

Dezember <strong>2009</strong><br />

35 Jahre<br />

Clausthal-Celle<br />

Alfred Meyer<br />

Klaus Rutzen<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Detlef Bartels<br />

Erdöl und Erdgas Celle<br />

Dieter Bojes<br />

Moers<br />

Hans-Eberhard Hanke<br />

40 Jahre<br />

Lünen<br />

Helmut Pawlak<br />

Mitgliedsjubiläen<br />

<strong>RDB</strong> e.V. 01.12.<strong>2009</strong><br />

25 Jahre<br />

Clausthal-Oker<br />

Frank Lange<br />

Rüdiger Lohse<br />

Frank Muskatewitz<br />

Axel Pauls<br />

Ralf Zertani<br />

Hamm<br />

Reinhard Thormann<br />

35 Jahre<br />

Bergkamen<br />

Friedrich Marczinczik<br />

Niederrhein<br />

Bernhard Thiehofe<br />

Siegerland<br />

Manfred Grossmann<br />

40 Jahre<br />

Wanne-Eickel<br />

Heinrich Deichsel<br />

50 Jahre<br />

Recklinghausen<br />

Egon Fettkoetter<br />

55 Jahre<br />

Brambauer<br />

Hans Otto<br />

Heinz Paus<br />

Buer<br />

Heinz Domnik<br />

Egon Hennig<br />

Essen-Katernberg<br />

Willi Kopper<br />

Hamm<br />

Hans Wagner<br />

Langendreer<br />

Herbert Binnewies<br />

Lünen<br />

Helmut Apel<br />

Siegfried Schramm<br />

Johann Weikl<br />

Nordbayern<br />

Helmut Wiesmann<br />

Recklinghausen<br />

Joachim Splittgerber<br />

Wanne-Eickel<br />

Hans-Werner Schmidt<br />

60 Jahre<br />

Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Hans Ludwig<br />

Essen-Katernberg<br />

Franz Staege<br />

Moers<br />

Erwin Galuschka<br />

Wilfried Isselhorst<br />

Niederrhein<br />

Franz Drost<br />

Harry Spiering<br />

Geburtstage<br />

Dezember <strong>2009</strong><br />

Aachen-Mayrisch<br />

Horst Paprotny,<br />

80 Jahre, 30.12.<br />

Rudolf Gimmler,<br />

80 Jahre, 21.12.<br />

Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Willi Gibbels,<br />

65 Jahre, 30.12.<br />

Ahlen-Heessen<br />

Ernst Schneider,<br />

65 Jahre, 5.12.<br />

Alfred Heublein,<br />

70 Jahre, 27.12.<br />

Wilfried Niederschierp,<br />

70 Jahre, 4.12.<br />

Bergkamen<br />

Bert Wulf,<br />

50 Jahre, 13.12.<br />

Dieter Gebauer,<br />

80 Jahre, 3.12.<br />

Buer<br />

Erich Plesken,<br />

75 Jahre, 4.12.<br />

Clausthal-Gorleben<br />

Wolfgang Herbel,<br />

65 Jahre, 3.12.<br />

Clausthal-Hannover-Land<br />

Burkhard Will,<br />

50 Jahre, 21.12.<br />

Clausthal-Harz<br />

Walter Knissel,<br />

75 Jahre, 13.12.<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Rudolf Hausmann,<br />

75 Jahre, 29.12.<br />

Wilhelm Mook,<br />

85 Jahre, 10.12.<br />

Clausthal-Oker<br />

Heinz Gaida,<br />

70 Jahre, 9.12.<br />

Jochem Herzog,<br />

75 Jahre, 3.12.<br />

Clausthal-Salzgitter<br />

Benno Schmidt,<br />

75 Jahre, 29.12.<br />

Joachim Langnickel,<br />

80 Jahre, 3.12.<br />

Dillenburg<br />

Helmut Stahl,<br />

75 Jahre, 13.12.<br />

Dorsten<br />

Willi Ewers,<br />

75 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />

Dortmund-Nord<br />

Siegfried Gembruch,<br />

70 Jahre, 8.12.<br />

Essen-Katernberg<br />

Meinhard Funkemeyer,<br />

70 Jahre, 20.12.<br />

Theodor Paech,<br />

75 Jahre, 25.12.<br />

Gelsenkirchen<br />

Siegfried Konietzka,<br />

60 Jahre, 20.12.<br />

Hamm<br />

Detlev Weiss,<br />

50 Jahre, 10.12.<br />

Holger Gruenig,<br />

50 Jahre, 9.12.<br />

Otto Griffel, 75 Jahre, 25.12.<br />

Wolfgang Dolch,<br />

75 Jahre, 24.12.<br />

Johann Schicht,<br />

75 Jahre, 16.12.<br />

Ibbenbüren<br />

Rüdiger Schnier,<br />

50 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />

Heinrich Draeger,<br />

75 Jahre, 25.12.<br />

Ewald Berlekamp,<br />

80 Jahre, 10.12.<br />

Langendreer<br />

Erich Ruppenstein,<br />

60 Jahre, 25.12.<br />

Heribert Niggemann,<br />

75 Jahre, 28.12.<br />

Arnold Lohstraeter,<br />

80 Jahre, 21.12.<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Dorothea Gailus,<br />

50 Jahre, 25.12.<br />

Siegfried Körber,<br />

60 Jahre, 28.12.<br />

Frank Schrader,<br />

60 Jahre, 27.12.<br />

Herbert Pigol,<br />

60 Jahre, 14.12.<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Ursula Bilz,<br />

70 Jahre, 3.12.<br />

Moers<br />

Klaus-Dieter Siegel,<br />

50 Jahre, 25.12.<br />

Hartmut Burgsmueller,<br />

65 Jahre, 22.12.<br />

Walter-J. Foersteling,<br />

75 Jahre, 31.12.<br />

Münster<br />

Rolf Richard Berlin,<br />

70 Jahre, 2.12.<br />

Neuhof<br />

Gerhard Knittel,<br />

50 Jahre, 9.12.<br />

Rudolf Sauerwein,<br />

80 Jahre, 26.12.<br />

Niederrhein<br />

Thomas Kosche,<br />

50 Jahre, 21.12.<br />

Uwe Weber,<br />

50 Jahre, 6.12.<br />

Karl-Heinz Görtz,<br />

70 Jahre, 18.12.<br />

Kurt Reiske,<br />

75 Jahre, 31.12.<br />

Dietrich Heidenreich,<br />

75 Jahre, 26.12.


BV Aachen<br />

Bez.Gr. Emil Mayrisch & Bez.Gr. Anna<br />

Einladung zur gemeinsamen Barbarafeier!<br />

Am Dienstag, den 01.12. laden unsere Bezirksgruppen Euch zum 15.<br />

Mal zu einer gemeinsamen Barbarafeier ins Aldenhovener Bergbaumuseum<br />

ein. Von 17.00 bis 21.00 Uhr möchten wir wieder in ansprechender<br />

Kulisse mit unseren ehemaligen Kollegen und Partnern den<br />

Namenstag unserer Schutzpatronin in gebührender Weise feiern.<br />

Natürlich sorgen wir dabei wieder für Euer leibliches Wohl und werden<br />

genügend belegte Brötchen, Christstollen, Kaffee und auch die<br />

beliebten Schmalzbrote bereitstellen.<br />

Weil unser Bus-Fahrservice bei Euch sehr gut ankommt, bleibt es<br />

natürlich dabei. Um 15.30 Uhr startet der Jacoff-Bus in Höngen<br />

und fährt die Route: - Mariadorf - Broichweiden - Würselen - Herzogenrath<br />

- Alsdorf - Baesweiler - Boscheln - Setterich - Siersdorf<br />

-Dürboslar bis nach Aldenhoven. Nach einer hoffentlich schönen<br />

und geselligen Barbarafeier, bringt uns der Bus um 21.00 Uhr in<br />

umgekehrter Reihenfolge wieder zurück. Damit wir bei der Bewirtung<br />

besser planen können, sollen sich bitte auch die Fußgänger<br />

und die Selbstfahrer frühzeitig beim Geschäftsführer Peter Büttgen<br />

Tel.: 02401/4403 anmelden und dabei eine nahe gelegene Abhol-Bushaltestelle<br />

vorschlagen.<br />

BV Aachen<br />

Bez.Gr. Sophia- Jacoba<br />

Einladung zur Barbarafeier!<br />

Der Knappenverein St. Barbara Hilfarth-Hückelhoven hat uns am<br />

Samstag, den 28.<strong>11</strong>. zur Barbarafeier eingeladen.<br />

Programm:<br />

● 15.00 Uhr Musikvorträge der Bergkapelle Sophia-Jacoba<br />

● 16.00 Uhr Aufstellung in der Marienstraße zum Umzug<br />

● 16.10 Uhr Abmarsch zur Kranzniederlegung am Gedenkstein<br />

Tannenstraße<br />

● 16.30 Uhr Kranzniederlegung<br />

● 16.40 Uhr Abmarsch zur katholischen Kirche in Hilfarth<br />

● 17.00 Uhr ökumenischer Gottesdienst.<br />

Anschließend fi ndet ein gemütlicher Abend im Vereinslokal Windelen<br />

statt.<br />

Wir bitten um rege Teilnahme unserer Kameraden.<br />

BV Bergkamen<br />

Am Samstag, den 12.12., feiert der BV seine Barbarafeier, mit Jubilarehrungen,<br />

in dem „Hanse Saal“ in Lünen. Beginn ist um 18.00<br />

Uhr. Der Busfahrplan wird mit der Einladung zu den Mitgliedern geschickt.<br />

Anmeldeschluss ist der 06.12.09. Der Unkostenbeitrag beträgt<br />

10,- € für Mitglieder 50,- € für Gäste.<br />

Eine Woche später fährt der BV, am Samstag den 19.12., zum Tannenbaumschlagen<br />

nach Olpe. Die Abfahrtzeit der Busse ist um<br />

09.00 Uhr von der Sugambrerstraße (Parkplatz SuS Oberaden) und<br />

um 09.10 Uhr von der Gaststätte „Zum Schrägen Otto“.<br />

Anmeldeschluss ist der 22.<strong>11</strong>.. Der Unkostenbeitrag beträgt 10,- €<br />

für Mitglieder und 15,- € für Gäste (Kinder oder Enkelkinder, von<br />

Mitgliedern bis 14 Jahre, sind Unkostenbeitrags frei).<br />

Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227, Frank<br />

Weigelt, Tel.: 02306/154551<br />

<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

BV Brambauer<br />

Barbarafeier <strong>2009</strong>!<br />

Das 51. Barbarafest feiert unser BV am Samstag, dem 05.12..<br />

Die Babarafeier beginnt um 19.00 Uhr im „Verdisaal des Ringhotels<br />

am Stadtpark“. Zu dieser Feier möchten wir alle Mitglieder<br />

mit Ihren Damen recht herzlich einladen und hoffen auf eine besonders<br />

rege Teilnahme.<br />

Für das leibliche Wohl sorgt die Mannschaft des „Ringhotels“. Zur<br />

Unterhaltung und zum Tanz spielt das Duo Andreas und Frank.<br />

Die anteiligen Eigenkosten betragen 25,- € je Teilnehmer (für Gäste<br />

30,- €). Anmeldungen bitte bis zum 27.<strong>11</strong>. durch die Einzahlung des<br />

Betrages auf unser Konto bei der Sparkasse Lünen. Konto-Nr.: 402<br />

1234; Bankleitzahl: 441 523 70<br />

BV Buer<br />

Am Sonntag, den 29.<strong>11</strong>. feiert der BV in den Sälen des „Hotels<br />

Maritim“ in Gelsenkirchen sein diesjähriges Herbst- und Jubilarfest.<br />

Beginn : 19.00 Uhr, Einlass : 18.00 Uhr<br />

Auf unserem Herbstfest werden die Kameraden geehrt, die in <strong>2009</strong><br />

auf eine 25- oder 50-jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V. zurückblicken<br />

können und die Kameraden die in <strong>2009</strong> 35- jähriges Berufsjubiläum<br />

feiern.<br />

Um einen Überblick über die Anzahl der Teilnehmer zu erhalten,<br />

bitten wir die Personenzahl bis zum 21.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> anzugeben, bei:<br />

H. Brachfeld, Gartenstraße 4, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/28096, F.<br />

Burgunder, Gartenstraße 14, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/65756, H.<br />

Faltin, Marlerstraße 169, 45896 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/66447, R.<br />

Konietzka, Birkenkamp 51, 45891 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/71439,<br />

H. Schneider, Hövelmannstraße <strong>11</strong>, 45886 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/<br />

206496, J. Wielens, Niefeldstraße 32, 45894 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/<br />

66685, D. Hörter, Stegemannsweg 46, 45897 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/<br />

591027, K.H. Bonowski, Heistraße 124, 45891 Gelsenkirchen, Tel.:<br />

0209/73968.<br />

BV Lünen<br />

Die Traditionelle Barbarafeier fi ndet am 04.12. ab 17.00 Uhr in der<br />

Sankt Bonifatius Kirche, Derner Straße 393a, 44329 Dortmund-<br />

Kirchderne statt.<br />

BV Recklinghausen<br />

www.rdb-re.de<br />

Termin Weihnachtsmarkt : Am Sonntag, den 13.12. fahren wir mit<br />

dem Bus nach Borken-Marbeck zum Waldbauernhof Schulze-Beikel,<br />

Rhader Straße 16.<br />

Die Bus-Abfahrten sind : 14.30 Uhr ab Busbahnhof RE und um 15.00<br />

Uhr ab AV. Die Preise sind geblieben bei 7,50 € p. Mitglied, 10,- €<br />

Nichtmitglied. Bitte um Anmeldung bei H. Milewski Tel.: 02365/40<br />

32 81 oder 40 30 19.<br />

BV Siegerland<br />

Vom 01. bis 03.07.2010 wird der BV die Exkursion nach Bremen-<br />

Bremerhaven und Twist (Emsland) durchführen.<br />

Die Kosten werden ca. 250,- €/Person betragen. Sie beinhalten<br />

Theaterbesuch und Abendessen in Bremen, 2 Übernachtungen<br />

mit Frühstück in Bremen, Stadtführung Bremen, Führung im Auswandererhaus<br />

Bremerhaven, Hafenrundfahrt mit Kaffee und Kuchen,<br />

Bergmannsabend mit Buffet und Getränken, Besuch Jagdschloss<br />

Clemenswerth (Damen), Erdölmuseum in Twist (Herren).<br />

Bitte Termin vormerken.<br />

<strong>RDB</strong>-Geschäftsstelle und Redaktion in eigener Sache<br />

Unsere langjährige Mitarbeiterin Frau Nicole Müller ist zum 31.10.<strong>2009</strong> ausgeschieden, um sich neuen Herausforderungen zu<br />

stellen.<br />

Wir bedanken uns bei Nicole Müller für ihre konstruktive und freundliche Mitarbeit.<br />

Für ihren weiteren Lebensweg wünschen wir ihr sowie ihrer Familie Gesundheit und Erfolg, verbunden mit einem herzlichen<br />

„Glückauf“!<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 519


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Dietrich Balduhn,<br />

75 Jahre, 19.12.<br />

Werner Bätz,<br />

75 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />

Ernst Borchardt,<br />

80 Jahre, 24.12.<br />

Oberhausen<br />

Theodor Schopmann,<br />

50 Jahre, 20.12.<br />

Ulrich Sethmann,<br />

65 Jahre, 20.12.<br />

Adolf Kriener,<br />

80 Jahre, 29.12.<br />

Recklinghausen<br />

Felix Kordis,<br />

50 Jahre, 28.12.<br />

Martin Vogler,<br />

50 Jahre, 6.12.<br />

Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“.<br />

Buchbesprechung<br />

Das Liedgut des Bergmannsstandes<br />

520 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Jörgen Breitenstein,<br />

65 Jahre, 23.12.<br />

Hans-Juergen Preckel,<br />

70 Jahre, 16.12.<br />

Franz Cerny,<br />

70 Jahre, 5.12.<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Hermann-Josef Otten,<br />

50 Jahre, 18.12.<br />

Johannes Mies,<br />

70 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />

Saar<br />

Peter Scheid,<br />

50 Jahre, 18.12.<br />

Mario Köbrich,<br />

50 Jahre, 2.12.<br />

Reinhard Marian,<br />

60 Jahre, 17.12.<br />

1996 trafen sich erstmals Chorleiter und Sänger auf Einladung<br />

des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Knappen-<br />

und Hüttenvereine mit dem Ziel, ein Liedbuch der Bergleute<br />

heraus zu geben.<br />

Nach ersten Beratungen konnte festgestellt werden, der Komplex<br />

„Bergmannslied“ ist so umfangreich, dass es erforderlich<br />

ist, das gesamte Liedgut, soweit machbar, zu sammeln, zu ordnen<br />

und dann nach Bearbeitung als Buch herauszugeben.<br />

Da ein Buch bei der Fülle der Lieder (ca. <strong>11</strong>00), kaum möglich<br />

ist, kamen die Beratungsteilnehmer zu dem Entschluss, mehrere<br />

Bücher herauszugeben mit jeweils spezifischem Inhalt zum<br />

Bergmannsleben. Da diese umfangreiche Tätigkeit in Form einer<br />

Fachgruppe des Landesverbandes nicht zu bewältigen ist,<br />

gründeten 5 Enthusiasten und 2 weitere Mitglieder den Verein:<br />

„Sächsische Bergmannslieder e.V.“<br />

Wir als Verein haben aus der Fülle der Lieder schon 4 Bergmannsliederbücher<br />

herausgebracht und ein fünftes ist im Entstehen.<br />

Dieses hat den Inhalt: „Geistliche Bergmannslieder“.<br />

Zu den bereits erschienenen Büchern:<br />

● Im 1. Buch „Sächsische Bergmannslieder“ sind Lieder zum<br />

Bergmannsberuf, zur Schicht, dem Bergmannsstand, des<br />

Bergmannslebens und zu seiner Frömmigkeit und Heiterkeit<br />

enthalten. (1. Auflage mit 1500 Stck.: vergriffen; 2. Auflage<br />

verfügbar)<br />

● Im 2. Buch „Singt mir ein Bergmannslied“ findet man Lieder<br />

zur bergmännischen Geselligkeit, Bergmannssprüche,<br />

Kanons und Trinklieder.<br />

● Das 3. Buch „Glückauf zur Mettenschicht“ beinhaltet Lieder<br />

zum Barbaratag, Barbarafeiern, Mettenschichten, Geistliche<br />

Lieder, Winterlieder und zum Jahreswechsel.<br />

● „Bergleut sind die schönsten Leut“ lautet der Titel des<br />

Anzeige<br />

Hans-Joachim Kern,<br />

60 Jahre, 16.12.<br />

Berthold Buchmann,<br />

60 Jahre, 14.12.<br />

Christof Rösner,<br />

70 Jahre, 9.12.<br />

Horst Johannes Wohlgemuth,<br />

75 Jahre, 24.12.<br />

Friedrich Krug,<br />

80 Jahre, 17.12.<br />

Heinrich Meuren,<br />

80 Jahre, 10.12.<br />

TFH zu Bochum<br />

Bernhard Luebbers,<br />

50 Jahre, 9.12.<br />

Unna<br />

Johannes Oberdoerfer,<br />

70 Jahre, 24.12.<br />

Ostseebad Boltenhagen<br />

Ferien nach Maß im Appartement Nr.1!<br />

Komfort und Behaglichkeit in Kombination mit gesunder Seeheilluft,<br />

Natur und Ruhe bietet die schöne Boltenhagener Ostseelandschaft<br />

(36 km östl. von Lübeck). In zentraler Lage (200 m zum Strand)<br />

finden Sie in einem schönen 2-Zimmer-Appartement (50 qm) bis zu<br />

4 Personen eine überdurchschnittliche Ausstattung.<br />

Anfragen und Prospektanforderung unter Tel. 0 23 27/78 08 49<br />

Zenon Surma,<br />

80 Jahre, 9.12.<br />

Wanne-Eickel<br />

Erich Zdebel,<br />

80 Jahre, 23.12.<br />

Wattenscheid<br />

Ernst Altenscheidt,<br />

80 Jahre, 15.12.<br />

Westerzgebirge<br />

Manfred Jähnig,<br />

65 Jahre, 28.12.<br />

4. Buches, welches Scherzlieder der Bergleute und der Bergstudenten<br />

zum Inhalt hat. Zudem findet man hier den „Großen<br />

Freiberger Schichtwechsel“ und das so genannte „Fakultätenlied“.<br />

Neben der Fülle von Liedern wird in den erschienen Büchern<br />

vieles über die Entstehung der Lieder, den Bergmannsberuf, die<br />

Komponisten und Dichter der Lieder geschrieben.<br />

Sollte Interesse an mehrstimmigen Chorsätzen der vorliegenden<br />

Lieder bestehen, so können diese in einem gewissen Umfang<br />

durch den Verein zur Verfügung gestellt werden.<br />

Haben wir durch diese Veröffentlichung ihr Interesse geweckt,<br />

so können diese vorgestellten Bücher über die unten angefügte<br />

Kontaktadresse zu einem Preis von 4,- € je Exemplar, zuzüglich<br />

Versandkosten, bezogen werden.<br />

Kontakt- und Vertriebsadresse<br />

Hermann Fleischer<br />

Maxim-Gorki-Straße 28<br />

09599 Freiberg<br />

Tel.: 03731/765224<br />

e-Mail: bergbeamterchor@gmx.de


BV Brambauer<br />

Internet: www.rdb-brambauer.de<br />

Jahresausflug nach Bonn am<br />

Rhein und Königswinter<br />

In diesem Jahr ist der BV zum 60.<br />

Geburtstag des Grundgesetzes der<br />

Bundesrepublik Deutschland mit 50<br />

Mitgliedern und Gästen nach Bonn<br />

am Rhein in das „Haus der Geschichte“<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

gefahren.<br />

Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik<br />

Deutschland zeigt auf<br />

mehr als 4 200 m 2 deutsche Zeitgeschichte<br />

vom Ende des zweiten<br />

Weltkrieges bis in die Gegenwart.<br />

Die Dauerausstellung des Museums<br />

präsentiert Politik-Wirtschafts-<br />

und Gesellschaftsgeschichte. Die<br />

Ausstellungsstücke reichen von<br />

Gebrauchsgegenständen aus der<br />

Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.<br />

Der erste Adenauer-Dienstmercedes,<br />

Sitzbänke und Rednerpult aus<br />

dem ersten deutschen Bundestag,<br />

Wasserwerfer aus den 68ern, der<br />

Haftbefehl für Erich Honecker und<br />

die erste Green Cart für einen ausländischen<br />

Arbeitnehmer war zu<br />

sehen.<br />

Alle BV-Mitglieder sahen bei der<br />

Führung Gegenstände die sie selbst<br />

einmal benutzt haben. Die Erinnerungen<br />

aus einer vergangen Zeit waren<br />

in vielen Gesichtern erkennbar. Der<br />

Erfolg dieses Museums wurde mehrfach<br />

national und international ausgezeichnet,<br />

so 1995 mit dem Museumspreis<br />

des Europarates.<br />

Nach der interessanten Museumsführung<br />

nahmen unsere Mitglieder<br />

ein 2-Gänge Menü am alten Rathaus<br />

ein. Nicht nur die gute Atmosphäre,<br />

sondern auch den gut gelaunten<br />

Mitgliedern schmeckte das<br />

Essen besonders gut.<br />

Nach dem Essen fuhren wir bei schönem<br />

Wetter von Bonn nach Königswinter<br />

zur Drachenfelsbahn. Durch<br />

Wandern oder mit der Zahnradbahn<br />

kommt man zum Drachenfels. Von<br />

der Burgruine wird die Anstrengung<br />

BV-Mitglieder vor der Drachenfelsbahn<br />

des Ausfluges durch einen wunderschönen<br />

Ausblick belohnt.<br />

Der Drachenfels ist das Wahrzeichen<br />

des Siebengebirges. Mit 321 m Höhe<br />

und seiner markanten Silhouette ist<br />

er seit mehr als einhundert Jahren<br />

der Anziehungspunkt für Menschen<br />

aus aller Welt. Ein Grund dafür ist<br />

auch die historische Zahnradbahn.<br />

Seit 1883, also seit über 126 Jahren<br />

überwindet die heute modernisierte<br />

Zahnradbahn die 220 m zum Gipfel<br />

mit Steigerungen bis zu 20 %. Beim<br />

Ausblick vom Drachenfels offenbart<br />

sich das Siebengebirge, seine Natur<br />

und seine Vergangenheit auf eindrucksvolle<br />

Weise.<br />

Der diesjährige BV-Ausflug wurde<br />

mit einer Kaffeerunde zum krönenden<br />

Abschluss gebracht und alle<br />

Teilnehmer waren mit diesem Tag<br />

sehr zufrieden.<br />

Der Jahresausflug endete um18.50<br />

Uhr auf dem Marktplatz in Brambauer.<br />

Siegbert Raetz<br />

BV Buer<br />

Wenn auch kein Sonnenschein, so<br />

doch vorzügliches Wanderwetter<br />

hatten die 59 Wanderfreunde des<br />

BVs bei der Nachmittagswanderung<br />

am Samstag, den 03.10.. Mit<br />

dem Bus ging es wieder einmal ins<br />

Münsterland. Diesmal aber im Kreis<br />

Recklinghausen nach Hullern zum<br />

Hullener Stausee.<br />

Die Talsperre Hullern staut die<br />

Stever oberhalb des Haltener<br />

Stausees. Die Gelsenwasser AG<br />

nutzt die Talsperre zur Wassergewinnung,<br />

außerdem dient sie der<br />

stillen Erholung. Die Talsperre wurde<br />

am 15.10.1985 nach dreizehnjähriger<br />

Bauzeit eingeweiht. Die<br />

Wassertiefe beträgt maximal 8 m.<br />

Bauwerke<br />

Der Staudamm besitzt einen Hochwasserüberlauf<br />

und ein Segmentwehr<br />

mit aufgesetzter Klappe. Die<br />

Wasserfläche wird auf 40 m über<br />

NN aufgestaut, rund 1 m höher als<br />

Foto der Gruppe<br />

im Haltener Stausee. Über die Zwischenstever<br />

fließt das Wasser zum<br />

Haltener Stausee.<br />

Mit 4 Pumpen mit einer Leistung<br />

von 15 000m 3 /h kann das gestaute<br />

Wasser auch bei abgesenktem Stauspiegel<br />

für die Wasserversorgung im<br />

Wasserwerk Haltern genutzt werden.<br />

In niederschlagarmen Zeiten kann<br />

aus dem Dortmund-Ems-Kanal bis<br />

zu 200 000m 3 Wasser täglich entnommen<br />

und bei Senden in die Stever<br />

eingeleitet werden, sodass eine<br />

Mindeststauhöhe im Hullener See<br />

gehalten werden kann. Am Zufluss<br />

der Stever in die Talsperre wurde ein<br />

Einlaufbauwerk mit einem Schlauchwehr<br />

als Vorsperre errichtet. Sie soll<br />

bei abgesenktem Wasserstand in der<br />

Talsperre für einen gleichmäßigen<br />

Wasserstand im Oberlauf der Stever<br />

sorgen.<br />

Die ganze Technik interessierte die<br />

Wanderleute nur am Rande. Mehr<br />

Aufmerksamkeit wurde dem Wanderweg<br />

geschenkt. Der Wanderweg<br />

um den See, in waldreicher Landschaft<br />

wird durch mehrere kleine Kapellen<br />

gesäumt in denen die Frauen<br />

bei einer Rast Kerzen entzündeten.<br />

Nach ca. 7,5 km kam die Gruppe<br />

an der „Gaststätte Heimingshof“<br />

an. Hier hatten unsere Wanderwarte<br />

Karl Heinz Bonowski und Dieter<br />

Hörter für die Gruppe in einem separaten<br />

Saal ein Essen geordert.<br />

Nach einem zünftigen Dämmerschoppen<br />

wurde die Heimreise angetreten.<br />

Josef Wielens<br />

BV Essen-Katernberg<br />

Schießen in der Donnerbecke<br />

Bereits zum 15. Mal trafen sich die<br />

Kameraden auf dem Schießstand<br />

vom Bochum-Linden-Dahlhauser<br />

Schützenbund. Eingeladen und organisiert<br />

hatte dieses Treffen Gerd<br />

Schöneshöfer. Er und sein Team<br />

sorgten für gute Laune und brachten<br />

die Gäste durch ein rustikales<br />

Buffet und Zielwasser in Schießlaune.<br />

Nach den Probeschüssen<br />

zeigten sich bald die Könner, die<br />

dann auch den wackligen schwarzen<br />

Punkt fast getroffen hätten.<br />

Ausreden für das Nichttreffen gab<br />

es regelmäßig und der Schützenspruch<br />

passte auch hier, der da<br />

lautet:<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Ich such den Schützen<br />

mit Müh’ und Fleiß,<br />

der, wenn er fehlt,<br />

keine Ausrede weiß.<br />

Den Wanderpokal überreichte<br />

Gerd Schöneshöfer an den<br />

Schützenkönig Meinhard Funkemeyer<br />

Den Wanderpokal überreichte Gerd<br />

Schöneshöfer an den Schützenkönig<br />

Meinhard Funkemeyer, der an<br />

diesem Nachmittag das sichere<br />

Auge und die ruhigste Hand hatte.<br />

Theo Paech<br />

BV Essen-Süd<br />

Herbstfahrt <strong>2009</strong><br />

Die Herbstfahrt des BV liegt leider<br />

für uns 32 Teilnehmer und Teilnehmerrinnen<br />

schon hinter uns.<br />

Die Fahrt fand vom 06.bis 09.09.09<br />

statt, unser Reiseziel war die Romantische<br />

Straße/Liebliches Taubertal.<br />

Bei sonnigem Wetter erlebten wir ein<br />

inhaltsreiches und ausgewogenes<br />

Programm das Körper und Geist<br />

forderte. Ein neuer, komfortabler Bus<br />

der Fa. Birgels aus Meerbusch, mit<br />

einem aufmerksamen Fahrer transportierte<br />

unsere Gruppe und steuerte<br />

den nördlichen Teil der Romantischen<br />

Straße an.<br />

In Bad Mergentheim bezogen wir<br />

unser Quartier, im „Best Western<br />

Premier Park Hotel“ in dem wir uns<br />

sehr wohl fühlten.<br />

Zuvor wurde in der ehemaligen Residenzstadt<br />

Wertheim, gelegen an der<br />

Mündung der Tauber in den Main,<br />

Station gemacht, Mittagessen eingenommen<br />

und eine vergnügliche<br />

Stadtführung absolviert.<br />

Mittelalterliche Fachwerkbauten und<br />

eine Burganlage in der Höhe machten<br />

das Städtchen uns sehr sympathisch.<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 521


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Am folgenden Tag erlebten wir Rotenburg<br />

o. d. Tauber und waren begeistert<br />

beim Anblick dieser reizvollen,<br />

mittelalterlichen Stadt hoch oben<br />

auf einer Muschelkalknase über dem<br />

Tal der Tauber gelegen. Nach der Einkehr<br />

in einer historischen Gaststätte<br />

stellte sich bei uns eine aufgeräumte<br />

Stimmung ein.<br />

Frau Lauer war 2 Tage unsere<br />

sehr gut informierte Reiseleiterin,<br />

die uns ihre Heimat und deren<br />

Geschichte auf interessante Weise<br />

näher brachte. Sie zeigte und<br />

erläuterte uns die St. Jakobs Kirche<br />

mit dem Heilig Blut Altar in der<br />

Westempore, der in der Zeit von<br />

1499 bis 1505 von dem berühmten<br />

Bildhauer Tilmann Riemenschneider<br />

geschnitzt wurde. Ein wahrhaftes<br />

Meisterwerk!<br />

Auch das altehrwürdige Rathaus mit<br />

der figürlichen Darstellung des Meistertrunkes<br />

beeindruckte uns. Der<br />

Meistertrunk rettete die Stadt vor<br />

Plünderung und Brandschatzung<br />

1631 vor dem kaiserlichen General<br />

Tilly. Der Bürgermeister Nusch vollbrachte<br />

eine kaum vorstellbare Leistung<br />

und leerte einen Krug Wein mit<br />

3,25 l Inhalt in einem Zug. Die Stadt<br />

Rothenburg war gerettet.<br />

Anschließend in Creglingen an der<br />

Tauber konnten wir uns erneut von<br />

den gestalterischen Fähigkeiten des<br />

Tilmann Riemenschneider überzeugen,<br />

der für die Herrgottskirche den<br />

Marienaltar geschnitzt hat. Auch dieser<br />

Altar ist ein imposantes Werk des<br />

Künstlers.<br />

Danach und wiederum ein Stückchen<br />

weiter beeindruckte uns das<br />

prunkvolle Renaissanceschloss der<br />

Hohenloher mit dem Schlosspark,<br />

der nach dem Vorbild von Versailles<br />

angelegt wurde. Dieses Gesamtensemble<br />

wird in der Gegenwart gerne<br />

und wirkungsvoll für Kongresse<br />

und musikalische Veranstaltungen<br />

genutzt. Diese haben sich internationale<br />

Geltung verschafft.<br />

Das prunkvolle Renaissanceschloss<br />

der Hohenloher mit dem<br />

Schlosspark<br />

An dem Folgetag besuchten wir die<br />

fränkische Stadt Volkach und erlebten<br />

eine Schifffahrt auf der Mainschleife.<br />

Ein anschließender Gang<br />

durch die Stadt, und der Genuss<br />

des süffigen, heimischen Weines,<br />

verstärkte spürbar unser Wohlbefinden.<br />

Am Nachmittag stand die Stadt<br />

Würzburg auf unserem Plan. Eine<br />

522 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

faszinierende Stadt, die täglich von<br />

Touristenmassen gestürmt wird.<br />

Auch wir waren von der Stadtführung<br />

und den Sehenswürdigkeiten<br />

begeistert und nennen auszugsweise<br />

nur einige der erlebten Höhepunkte.<br />

Würzburg die imposante Residenz<br />

mit der Hofkirche und dem Hofgarten.<br />

Der Dom, das Neumünster mit<br />

dem Grabmal Walters von der Vogelweide,<br />

um <strong>11</strong>70 und 1230, der<br />

alten Mainbrücke und die Festung<br />

Marienberg. Nicht zu vergessen der<br />

Markt und die Domstraße, das Originallabor<br />

von W.C. Röntgen und<br />

noch viele andere Dokumente des<br />

Wirkens bedeutender Menschen.<br />

Vor der Heimfahrt nach Essen flanierten<br />

wir noch einmal durch Bad Mergentheim.<br />

Die Altstadt mit ihren stattlichen<br />

Fachwerkhäusern aus der Zeit<br />

um 1500, aus gleicher Zeit stammt<br />

das Rathaus. Das Deutschordensschloss<br />

mit Museum, die Schloss-<br />

und die Marienkirche, der weitläufige,<br />

elegante Kurpark mit den vielfältigen<br />

Einrichtungen und Angeboten für das<br />

Gesundheitswesen, das alles rundete<br />

unseren positiven Eindruck dieser<br />

schönen Stadt ab.<br />

Mehrere Viertele mit dem schmackhaften<br />

Wein aus der Gegend führten<br />

wir zum Abschluss zu Munde.<br />

Es war eine abwechselungsreiche<br />

und sehr informative Herbstfahrt.<br />

Ein großes und herzliches Dankeschön<br />

sagen wir unserem Kameraden<br />

Karl-Heinz Thiel und seiner<br />

sympathischen Ehefrau Brigitte, die<br />

in aufwändiger Kleinarbeit die geschilderte<br />

Herbstfahrt <strong>2009</strong> unseres<br />

BV organisiert haben. Sie sicherten<br />

den Erfolg der Reise und sich den<br />

Anspruch weitere niveauvolle Fahrten<br />

zu gestalten.<br />

Oskar Wysocki<br />

BV Recklinghausen<br />

www.rdb-re.de<br />

Herbstfest <strong>2009</strong><br />

Am Samstag, dem 10.10.<strong>2009</strong> feierten<br />

wir wieder unser Herbstfest in<br />

der „Surker Tenne“ in Recklinghau-<br />

Jubilare<br />

Jubilare<br />

sen Suderwich. Der 1. Vorsitzende<br />

Hans Günter Hennemann begrüßte<br />

über 130 anwesende Gäste.<br />

Nach einer freundlichen Ansprache<br />

übergab er das Mikrofon zur<br />

Jubilarehrung an Herbert Preising.<br />

Wie bisher verkündete Herbert<br />

Preising traditionell die Namen der<br />

Berufs- und Mitgliedsjubilare. Die<br />

Ehrungen nahm Hans Günter Hennemann<br />

mit dem 2. Vorsitzenden<br />

Hans Günter Sorger vor. Nach der<br />

Ehrung spielte Kamerad Heins Jeders<br />

das Bergmannslied. Das Buffet<br />

war nach diesem offiziellen Teil<br />

eröffnet. Die Firma Schmitz hatte<br />

ein reichhaltiges Essen aufgebaut.<br />

Für die musikalische Unterhaltung<br />

sorgte ein DJ mit weiblicher Begleitung<br />

und Unterstützung. Eine<br />

musikalische Mixtur die ankam und<br />

gefiel. Gegen 23.50 Uhr begannen<br />

wir dann mit der Tombola. Selbst<br />

Hans Günter Hennemann durfte<br />

sich erstmalig in die Schar der Gewinner<br />

mit einreihen – herzlichen<br />

Glückwunsch allen Gewinnern.<br />

Gegen 1.30 Uhr ging wieder einmal<br />

ein Herbstfest zu Ende, das<br />

den Anwesenden viel Spaß und<br />

gute Laune beschert hat. Einen besonderen<br />

Dank an alle Helfer und<br />

Helferinnen, insbesondere aber an<br />

den Organisator Achim Schüler.<br />

Hier die Berufs- und Mitgliedsju-<br />

bilare welche eine Ehrung beim<br />

Herbstfest <strong>2009</strong> erfuhren:<br />

Bergmannsjubiläum: 35 Jahre:<br />

Martin Pieper, 40 Jahre: Klaus<br />

Roschkowski, Günter Speldrich,<br />

45 Jahre: Hans Günter Giessmann,<br />

Hein Müllensiefen, 50 Jahre: Jörgen<br />

Breitenstein, Horst Köhler, Dieter<br />

Look, Eckard Miller, Peter Paluszkiewicz,<br />

55 Jahre: Werner Bruske,<br />

Ottmar Eber, Bernhard Friedrich,<br />

Friedhelm Gamalski, Prof.Dr.Ing.<br />

Manfred Scherschel, Klaus Schuch,<br />

60 Jahre: Erich Griessbach, Norbert<br />

Lamik, Friedhelm Steinberg<br />

Für 25 Jahre Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Uwe Eckstein, Friedrich<br />

Fehlhaber, Hans Joachim Gerlach,<br />

Jörg Nowak<br />

Für 45 Jahre Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Herbert Preising , Manfred<br />

Widenka<br />

Für 50 Jahre Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Heinz Wojak<br />

Für 55 Jahre Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Peter Kassmann<br />

Doppeljubiläum: Rüdiger Hartmann<br />

35B/25M, Günter Romann<br />

55/50, Konrad Garske 55/50, Helmut<br />

Schütte 60/25, Günter Hiersig<br />

60/40, Joachim Steiner 60/40.<br />

Otmar Weirich<br />

BV Saar<br />

www.vsb-saar.de<br />

Vorstand zu Gast beim<br />

Oberbergamt<br />

Auf Anregung des Sozialpolitischen<br />

Beirates des Oberbergamtes des<br />

Saarlandes, Peter Altmeyer, konnte<br />

Mitte des Jahres <strong>2009</strong> ein offizieller<br />

Besuchstermin des Geschäftsführenden<br />

Vorstandes der Vereinigung<br />

Saarländischer Bergingenieure e.V.<br />

beim Oberbergamt für den 13.10.<br />

festgelegt werden. Wer nun noch<br />

in Richtung Saarbrücken denkt,<br />

hat den Umzug vor fast 2 Jahren<br />

verpasst. Es hat sich einiges verändert.<br />

Der Staatsvertrag zwischen dem<br />

Saarland und dem Land Rheinland-<br />

Pfalz über ein gemeinsames Ober-


Beim Rundgang v.li.: Reinhard Marian, Peter Altmeyer, Gerhard Meiser,<br />

Karl-Heinz Hugo<br />

bergamt wurde im beiderseitigen<br />

Einvernehmen zum 31.12.2007 aufgehoben.<br />

Die bisherigen Zuständigkeiten<br />

des Oberbergamtes für das<br />

Land Rheinland-Pfalz übernahm<br />

das Landesamt für Geologie und<br />

Bergbau mit Sitz in Mainz. Der Verwaltungsaufbau<br />

der Saarländischen<br />

Bergbehörde blieb auch nach dem<br />

Auslaufen des Staatsvertrages mit<br />

Rheinland-Pfalz dreistufig.<br />

Während die Oberste Bergbehörde,<br />

das Ministerium für Wirtschaft und<br />

Wissenschaft weiterhin in Saarbrükken<br />

zu finden ist, wurde schon Anfang<br />

2008 der Umzug der Mittleren<br />

Bergbehörde, des Oberbergamt des<br />

Saarlandes sowie der Unteren Bergbehörde,<br />

des Bergamt Saarbrücken,<br />

von Saarbrücken nach Schiffweiler,<br />

zum ehemaligen Standort des Bergwerks<br />

Reden, vollzogen. Das alte<br />

ehrwürdige Verwaltungsgebäude<br />

des ehemaligen Bergwerks Reden<br />

wurde im Vorhinein für diese Maßnahme<br />

und die daraus erwachsenden<br />

Aufgaben umgebaut und hatte<br />

somit wieder ein durch dort arbeitende<br />

Menschen neues Innenleben.<br />

Herr Peter Altmeyer begrüßte den<br />

Vorstand der VSB e.V. am wohl<br />

bekanntesten Bergmann der Gemeinde<br />

Schiffweiler, dem „Redener<br />

Hannes“. Nach kurzer Einführung<br />

und einigen Erläuterungen konnte<br />

der Vorstand der VSB e.V., wie vorab<br />

vereinbart, ihre turnusmäßige,<br />

monatliche Sitzung in den Räumen<br />

Reinhard Marian und Gerhard<br />

Meiser im Gespräch mit Bergamtsleiter<br />

Hans-Alois Schmitt (li)<br />

des Oberbergamtes durchführen.<br />

Für den Vorstand war dies der erste<br />

Behördenbesuch am Standort Reden.<br />

In den offiziellen Begrüßungsworten<br />

wies der Leitende Bergdirektor,<br />

Karl-Heinz Hugo, der in Vertretung<br />

des Amtsleiters, Berghauptmann<br />

Dr. Franz-Rudolf Ecker den<br />

Vorstand begrüßte, darauf hin, dass<br />

die Verbindung zwischen den Bergbehörden<br />

und den Führungskräften<br />

im Bergbau eine Notwendigkeit<br />

darstellt und schon in den zurückliegenden<br />

Jahren und Jahrzehnten<br />

auf eine sehr verantwortungsvolle<br />

und gute Zusammenarbeit zurückgeblickt<br />

werden kann. Auch der<br />

Leiter des Bergamtes Saarbrücken,<br />

Bergdirektor Hans-Alois Schmitt,<br />

war mit bei der Begrüßung anwesend<br />

und schloss sich den Worten<br />

von Herrn Hugo an.<br />

Es folgte im Anschluss ein gemeinsamer<br />

Rundgang unter Führung von<br />

Herrn Peter Altmeyer durch die neuen<br />

Räumlichkeiten der beiden Behörden,<br />

wobei keine Frage unbeantwortet<br />

blieb. Auch wenn der aktive Bergbau<br />

an der Saar kleiner geworden<br />

ist, so Peter Altmeyer, so sind die zu<br />

lösenden Aufgaben auch heute noch<br />

sehr vielfältig. In den anschließenden<br />

Gesprächen erläuterte er, dass auf<br />

der Grundlage des Bundesberggesetzes<br />

(BBergG) und zahlreicher<br />

anderer gesetzlicher Vorschriften die<br />

Bergbehörden die staatliche Aufsicht<br />

ausüben.<br />

Hier nochmal zum allgemeinen Verständnis<br />

nur ein Auszug aus den<br />

Aufgaben der Bergbehörden: „Der<br />

Aufsicht der Bergbehörden unterliegen<br />

das Aufsuchen, Gewinnen<br />

und Aufbereiten der im BBergG abschließend<br />

aufgeführten bergfreien<br />

und grundeigenen Bodenschätze,<br />

bei untertägiger Gewinnung auch<br />

der übrigen Bodenschätze, die<br />

dazu erforderlichen Betriebsanlagen<br />

und alle Maßnahmen, soweit<br />

sie im unmittelbaren betrieblichen<br />

Zusammenhang mit dem Aufsuchen,<br />

Gewinnen oder Aufbereiten<br />

stehen. Dies gilt auch für das Errichten<br />

und Betreiben von Unter-<br />

Der 1. Vorsitzende bedankt sich<br />

bei den Herren Karl-Heinz Hugo<br />

(li) und Peter Altmeyer<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Becker Transporttechnik GmbH<br />

übergibt Druckluftzahnradkatze an<br />

das Besucherbergwerk<br />

Rischbachstollen<br />

Am Mittwoch, den 16.09.<strong>2009</strong>, hat die Becker<br />

Transporttechnik GmbH (BTT) -Teil der Becker-<br />

Gruppe - dem Besucherbergwerk Rischbachstollen<br />

(BBR) in St. Ingbert eine Druckluftzahnradkatze<br />

gespendet.<br />

Die Zahnradkatze wurde bereits vor einigen Jahren aus Altersgründen<br />

vom Bergwerk Saar „ausgemustert“. Die Becker<br />

Transporttechnik GmbH hatte sich nach Zwischenlagerung der<br />

Zahnradkatze dazu entschlossen, diese zu restaurieren und<br />

ihr einen neuen Verwendungszweck zu geben.<br />

Der Rischbachstollen ist Teil der ehemaligen Steinkohlengrube<br />

St. Ingbert, die 1959 aus Rentabilitätsgründen geschlossen<br />

wurde. Seit 1990 wird ein Teil des Stollens von engagierten<br />

Bergleuten wieder mit Leben erfüllt. Man erhält dort Einblicke<br />

in das damalige Leben der Bergleute, eine Zeit, in der noch<br />

Handarbeit vorherrschte und die Kohlenwagen von Grubenpferden<br />

gezogen wurden. Der Rischbachstollen gehört inzwischen<br />

zur Deutschen Technikstraße welche 180 Sehenswürdigkeiten<br />

im ganzen Land verbindet.<br />

v.l.n.r.: Horst Klauck (BBR), Guido Wolf (BBR), Norman Al-Rubai<br />

(BMS), Raimund Karmann (BBR), Thomas Glaßer (BBR), Herrmann<br />

Leidner (Vereinigung Saarländischer Bergingenieure),<br />

Bernhard Baus-Neufang (BMS), Mario D’Angiolillo (BTT), Rüdiger<br />

Krieger (BTT), Arnold Trockur (BMS), Johann Fischer (BBR)<br />

Die Ehrenamtlichen sorgen durch neue Einrichtungen ständig<br />

dafür, dass das Bild des Grubenlebens von Jahr zu Jahr<br />

anschaulicher und transparenter wird.<br />

Mit der Schenkung der Zahnradkatze hat Becker Mining Systems<br />

(BMS) einen Teil dazu beitragen können, den Rischbachstollen<br />

in seiner Attraktivität für Besucher weiter zu steigern.<br />

Norman Al-Rubai<br />

grundspeichern, Versuchsgruben,<br />

Besucherbergwerken und Besucherhöhlen<br />

sowie Bohrungen, die<br />

mehr als 100 m in den Boden eindringen……und<br />

und und.<br />

Zum Abschluss des Besuches bedankte<br />

sich der 1.Vorsitzende der<br />

VSB e.V., Reinhard Marian bei Herrn<br />

Hugo für den freundlichen Empfang<br />

und für die vielen fachkundigen Antworten<br />

auf unsere Fragen. Einen ganz<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 523


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

besonderen Dank richtete Reinhard<br />

Marian an den Sozialpolitischen Bereit<br />

des OBA, Peter Altmeyer, der für<br />

die Gesamtorganisation und somit für<br />

den perfekten Ablauf des Besuches<br />

zeichnete. Danke auch an Frau Ruth<br />

Schneider vom Sekretariat für ihre<br />

Hilfe im Hause und ein Dankeschön<br />

an Frau Annette Weinmann von der<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der<br />

RAG für das Bereitstellen aktueller<br />

Unterlagen über das Unternehmen<br />

für diesen Tag.<br />

Reinhard Marian<br />

Alle Fotos: Helmut Kreis<br />

BV Wanne-Eickel<br />

Herbstfahrt <strong>2009</strong> in den Harz<br />

Wie in den vergangenen Jahren<br />

wurde auch für <strong>2009</strong> eine 4-tägige<br />

Exkursion geplant. Zielvorgabe<br />

war, die Landschaft des Harzes mit<br />

ihrer Verbindung zum Bergbau zu<br />

erleben. Geplant wurde das Vorhaben<br />

für die Zeit vom 15. bis 18.09..<br />

35 Miteisende hatten sich dafür<br />

eingeschrieben (Mitglieder mit ihren<br />

Ehefrauen).<br />

Dienstag, den 15.09.<br />

Wie seit einigen Jahren üblich,<br />

wurde die Fahrt von der Bochumer<br />

Firma JABO abgewickelt.<br />

Mit Zwischenpausen ging es nach<br />

Clausthal-Zellerfeld, wo uns der Wirt<br />

des „Parkhotels Calvör“ bereits mit<br />

einem Snack erwartete. Das „Hotel<br />

Calvör“ ist ein Traditionshaus unmittelbar<br />

am „Oberharzer Bergbaumuseum“<br />

gelegen und war einigen unserer<br />

Kollegen bekannt. Die freundliche<br />

Aufnahme und gute Bewirtung<br />

trug sehr zu einem positiven Ablauf<br />

unserer Fahrt bei.<br />

Nach dem Einchecken stand an<br />

diesem Tag noch ein Programmpunkt<br />

an. Zusammen mit Professor<br />

emer. Bischoff wurde eine Ausgrabungsstelle<br />

besichtigt. Man hat eine<br />

alte Radstube ausgegraben und<br />

durch ein Dach gesichert. Die Sohle<br />

dieser Radstube (ca. 24 m tief)<br />

konnte befahren werden, wobei<br />

gleichzeitig Wasserein- und abläufe<br />

begutachtet werden konnten.<br />

Weiter wurde eine kleine Stadtrundfahrt<br />

zu einem Überblick über<br />

Clausthal - Zellerfeld genutzt, wobei<br />

nachfolgende Schlagworte<br />

kenzeichnend für unsere Eindrükke<br />

sein sollen:<br />

● Universitätsstadt mit ca. 16 000<br />

Einwohnern<br />

● Gößte Stadt des Oberharzes sowie<br />

wirtschaftlicher und kultureller<br />

Mittelpunkt<br />

● Geschichte beginnt ab <strong>11</strong>50,<br />

1775 Gründung der Bergakademie<br />

● Barockkirche am Markt, mit 2 000<br />

Sitzplätzen größte Holzkirche<br />

● Oberbergamt mit Rokokosaal<br />

● Bergapotheke sei 1674, mit 64<br />

holzgeschnitzten Fratzen<br />

524 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

● Bergbaumuseum<br />

● Zahlreiche künstliche Teiche aus<br />

der Blütezeit des Bergbaus, der<br />

1930 auslief<br />

Mittwoch, den 16. 09.<br />

Schon um 8.00 Uhr ging es los, um<br />

nach einer wunderschönen Fahrt<br />

durch den Südharz die Stadt Nordhausen<br />

zu erreichen.<br />

Nordhausen war der Startpunkt<br />

für die Schmalspurbahn, die uns<br />

auf den Brocken befördern sollte.<br />

Unserer Gruppe war dafür sogar<br />

ein eigener Wagen reserviert worden.<br />

Von einer Dampflok (beheizt<br />

mit schwefelarmer Kohle) gezogen<br />

ging es aus der Ebene allmählich<br />

in die Höhe.<br />

Die Sonne schien und das Zugpersonal<br />

brachte uns die beliebte<br />

Wegzehrung, die aus den „Schierker<br />

Likörfabriken“ stammte.<br />

Je höher unser Zug kam, umso mehr<br />

Wolken und Nebel hüllten uns ein.<br />

Am Ende der Fahrt in ca. 1 100 m<br />

Höhe war es nur noch naßkalt und<br />

keine Sicht. Leider. Der Situation<br />

trotzend suchten wir das Berghotel<br />

auf, wo für uns ein Mittagsmahl vorbereitet<br />

war.<br />

Alle waren danach froh, den Zug<br />

zur Talfahrt wieder besteigen zu<br />

können um nach ca. 1 h in den in<br />

dem Ort „Drei Annen Hohne“ wartenden<br />

Bus umzusteigen.<br />

Der weitere Verlauf des Tages führte<br />

uns dann nach St. Andreasberg,<br />

den traditionsreichsten Bergbauort<br />

seit dem 13.Jahrhundert. Dort<br />

wurde Bergbau auf die reichen<br />

Silbererzvorkommen betrieben.<br />

In St. Andreasberg haben wir das<br />

historische Silberbergwerk “ Grube<br />

Samson “ besichtigt.<br />

In dem 1910 stillgelegten Schachthaus<br />

können noch die Wasserräder<br />

zum Antrieb der Drahtseilfahrkunst<br />

besichtigt werden.<br />

1837 wurde die Fahrkunst eingebaut,<br />

so dass die Bergleute für den<br />

Aufstieg aus der 810 m tiefen Grube<br />

nur noch 45 min. statt 2,5 h brauchten,<br />

um über Fahrten wieder ans Tageslicht<br />

zu gelangen. Alle Teilnehmer<br />

waren von der Mühsal, mit der<br />

die „Harzer Bergleute“ ihr Brot verdienen<br />

mussten, tief beeindruckt.<br />

Donnerstag, den 17.09.<br />

Auch dieser Tag begann mit einer<br />

Fahrt durch den Südharz.<br />

An diesem Tage sollte uns die<br />

Fahrt einen Einblick in die jüngere<br />

Vergangenheit geben.<br />

Die Fahrt ging nach Nordhausen.<br />

Diese Stadt, uns eher bekannt durch<br />

ein auch in Westdeutschland verbreitetes<br />

Produkt den „Nordhäuser<br />

Korn“ ist bereits seit 927 urkundlich<br />

erwähnt, war freie Reichsstadt und<br />

Hansestadt ( Branntweinbrennerei<br />

ab 1507), Zerstörung zu 75% im 2.<br />

Weltkrieg.<br />

Der Grund hierfür war das dort gelegene<br />

KZ Dora Mittelbau. Diesem<br />

stattete unsere Gruppe einen Besuch<br />

ab. Von dem KZ ist nur noch<br />

der Appellplatz in seinen Umrissen<br />

vorhanden. Ein neu errichtetes Museum<br />

informiert umfassend über die<br />

Ausmaße und Geschichte dieses<br />

Lagers. Im Umfeld des Lagers sind<br />

Karsterscheinungen in Verbindung<br />

mit Gipshöhlen. Diese wurden genutzt<br />

um die Produktion der V2, die<br />

in Peenemünde stark bombardiert<br />

worden war, zu verlagern. Nach<br />

der Besichtigung des Appellplatzes<br />

konnten auch die noch vorhandenen<br />

2 Tunneleingänge befahren und Einblick<br />

in die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

der Häftlinge genommen<br />

werden.<br />

Da das Lager nach dem Krieg von<br />

russischer Seite weiterhin genutzt<br />

wurde, bestand seitens der DDR keine<br />

Notwendigkeit an die NS-Vergangenheit<br />

zu erinnern. Man hat keinerlei<br />

Pflege und Erhaltungsmaßnahmen<br />

durchgeführt, sondern man hat alles<br />

verfallen lassen.<br />

Nach dem Ausflug in die jüngere<br />

Vergangenheit ging die Fahrt weiter<br />

nach Walkenried.<br />

Wahrzeichen des Ortes ist ein Kloster,<br />

das im 12. Jahrhundert von den<br />

Zisterziensern gegründet wurde. Von<br />

der mächtigen Klosteranlage blieben<br />

nur eindrucksvolle Ruinen. Nur der<br />

gotische Kreuzgang blieb erhalten,<br />

dort werden regelmäßig Konzerte<br />

aufgeführt.<br />

Für uns war das Restaurant „Bischoffseck“<br />

angesagt, wo wir eine<br />

gute Mittagszeit verbrachten.<br />

Vor unserer Rückkehr nach Clausthal-Zellerfeld<br />

haben wir noch einen<br />

Abstecher nach Bad Grund gemacht.<br />

Dort ist auf dem Gelände des Knesebeckschachtes<br />

ein kleines, aber feines,<br />

Bergbaumuseum entstanden,<br />

wo Geschichte und Entwicklung des<br />

Erz- und Silberbergbaus seit 1532<br />

dargestellt sind. Auch ein reichhaltiger<br />

Maschinenpark aus Abbau und<br />

Förderung ist zu besichtigen.<br />

Um 18.00 Uhr wurde im „Parkhotel<br />

Calvör“ zu Abend gegessen.<br />

Es wurde so früh gegessen, weil<br />

sich in den Strassen rund um das<br />

Hotel ein Bauern- und Handwerkermarkt<br />

etabliert hatte. Nachdem<br />

sich die Damen mit ihren Herren im<br />

Schlepptau über das Feilgebotene<br />

informiert hatten, konnte gegen<br />

20.00 Uhr unser bergmännischer<br />

Abschiedsabend starten. Wir begannen<br />

mit dem Lied:<br />

„Glückauf ihr Bergleut jung und<br />

alt“<br />

Einige Erzählungen aus dem Harz,<br />

unterstützt durch Prof. Bischoff führten<br />

dann zu fröhlichen Geschichten,<br />

die von unseren Kameraden (Winfried<br />

Schmidt, Hermann Rump und<br />

Reinhold Steinbuß) vorgetragen<br />

wurden.<br />

Insgesamt ein besinnlicher und fröhlicher<br />

Ausklang.<br />

Freitag, den 18.09.<br />

Der Vormittag war dem Umfeld in<br />

Zellerfeld gewidmet. Ohne Gruppenzwang<br />

konnte jeder nach seinen<br />

Interessen einige Stunden<br />

verbringen.<br />

Hierbei wurde sowohl das Oberharzer<br />

Bergbaumuseum als auch<br />

die alte Apotheke besichtigt.<br />

Ein Kunsthandwerkerhof mit Glasbläserei<br />

sorgte ebenfalls für reges<br />

Interesse.<br />

Dann ging es los Richtung Heimat,<br />

zwischendurch nochmals Snackzeit.<br />

Allen Teilnehmern war die Fahrt ein<br />

positives Erlebnis; und der Brocken<br />

im Nebel gehört dazu.<br />

Hans Reith<br />

Klassentreffen<br />

der Bergschule Bochum,<br />

Klasse W<br />

46 Jahre nach dem Abschluss an<br />

der Bergschule Bochum trafen sich 9<br />

ehemalige Bergschüler mit ihren Damen<br />

zum diesjährigen Klassentreffen<br />

in Straßburg. Untergebracht im „Hotel<br />

de France“, mitten in Straßburg, verbrachte<br />

man 4 erlebnisreiche Tage in<br />

der Stadt in Frankreich, die den kulturellen<br />

und wirtschaftlichen Mittelpunkt<br />

des Elsasses bildet. Seit 1949 ist sie<br />

Sitz des Europarates und des Europäischen<br />

Parlamentes. Die Altstadt<br />

Straßburg ist von der Ill umflossen,<br />

die dann hier in den Rhein mündet.<br />

Eingangsportal des Straßburger<br />

Münsters<br />

Auf dem Programm standen ein<br />

Stadtrundgang mit der Besichtigung<br />

des Straßburger Münsters, eines der<br />

Hauptwerke mittelalterlicher Kirchenbaukunst.<br />

Es erhebt sich auf den<br />

Fundamenten des 1015 begonnenen<br />

ottonischen Münsters. Die Bauzeit<br />

der spätromanischen, zum Teil schon<br />

gotischen Bauteile, reichte vom En-<br />

Fensterrosette über dem Eingangportal<br />

des Straßburger Münsters


Die Teilnehmer des Klassentreffens gegenüber dem „Hotel de France“<br />

de des 12. Jahrhunderts bis zur Mitte<br />

des 13. Jahrhunderts. Bedeutende<br />

farbige Glasfenster aus dem 13. und<br />

14. Jahrhundert sind im Münster zu<br />

bewundern. Wer Lust hatte, konnte<br />

den 142 m hohen und 1439 fertiggestellten<br />

Glockenturm, der bis ins<br />

19. Jahrhundert der höchste Glokkenturm<br />

des gesamten Abendlandes<br />

war, auf 332 Stufen bis zur Aussichtsplattform<br />

besteigen und hatte von<br />

dort einen herrlichen Überblick über<br />

die ganze Stadt. Zu bewundern war<br />

ebenfalls die astronomische Uhr im<br />

Münster.<br />

Am zweiten Tag stand eine Schiffsfahrt<br />

mit einem Panoramaboot auf<br />

der Ill auf dem Programm. Eine<br />

Umrundung der Altstadt mit herrlichen<br />

Ausblicken auf das „La Petite<br />

France“ und ein Abstecher zu europäischen<br />

Institutionen machte neugierig<br />

auf viele Entdeckungstouren<br />

zu Fuß, wofür ausreichend Zeit im<br />

Programm eingeplant war.<br />

Fahrt mit einem Panoramaboot<br />

auf der Ill<br />

Für die weniger mobilen Teilnehmer<br />

stand am dritten Tag eine Stadtrundfahrt<br />

mit der Mini-Tram auf dem Programm.<br />

Auf einer gemütlichen und<br />

gut kommentierten Rundfahrt erhielt<br />

man viel Einblicke in die Altstadt.<br />

Viel Zeit stand für den Besuch der<br />

vielen Museen zur Verfügung, die<br />

für jeden Geschmack etwas bereithielten.<br />

Besonders gefielen das neu<br />

konzipierte historische Museum und<br />

das Elsassmuseum, das in einem<br />

verwinkelten historischen Gebäude<br />

an der Ill untergebracht ist.<br />

Natürlich durfte ein Besuch in einem<br />

der ältesten Häuser der Stadt,<br />

direkt neben dem Münster, dem<br />

„Maison Kammerzell“ nicht fehlen<br />

und natürlich war hier im historischen<br />

Speisesaal als Favorit auf<br />

der Speisekarte, das traditionelle<br />

Sauerkrautgericht mit Fisch, angesagt.<br />

Aber auch sonst hatte Straßburg<br />

an kulinarischen Genüssen<br />

viel zu bieten. Da wir herrliches<br />

Sommerwetter hatten, fanden die<br />

Abende in den Biergärten, besonders<br />

im Bereich des „de la petite<br />

France“ an den Ufern der hier in<br />

vier Kanälen aufgeteilten Ill und<br />

im ehemaligen Gerberviertel statt.<br />

Einen Flammkuchen musste jeder<br />

probieren und ganz mutige wagten<br />

sich auch an ein Sauerkrautgericht<br />

mit 10 Beilagen.<br />

Eines der ältesten Gebäude in<br />

Straßburg, Maison Kammerzell<br />

Am letzten Tag wurde wieder viel<br />

über den Ort des nächsten Treffens<br />

diskutiert, und da alle älter geworden<br />

sind, wurde für 2010 Stadtlohn im<br />

Münsterland ausgewählt. Am Nachmittag<br />

traten die Teilnehmer nach 4<br />

schönen Tagen mit Bahn oder PKW<br />

wieder die Heimreise an.<br />

Karlheinz Rabas<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Georg Agricola<br />

De Natura Fossilium Libri X<br />

Handbuch der Mineralogie<br />

434 Seiten<br />

gebunden<br />

früher 46,- €<br />

jetzt nur noch 7,95 €<br />

Das in deutscher Übersetzung vorgelegte erste mineralogische<br />

Handbuch Georgius Agricolas 10 Bücher „De natura<br />

Fossilium“ (1546), markiert den Beginn neuzeitlicher Wissenschaft<br />

der Mineralien. Es verknüpft eine gewaltige Gelehrsamkeit,<br />

die das schriftlich überlieferte Wissen aus Antike<br />

und Mittelalter vollständig erschließt, mit den Erfahrungen der<br />

Praktiker seiner Zeit, der Bergmänner, welche die „fossilia“ fördern<br />

(„ausgraben“), der Hüttenleute, welche die „metalla“ aus<br />

den Erzen gewinnen, sowie der Anwender in Handwerk, Bauwirtschaft<br />

und Schmuckherstellung.- Eine wahre Fundgrube<br />

mineralogischen Wissens.<br />

Georg Agricola<br />

De Re Metallica Libri XII<br />

12 Bücher vom Berg- und Hüttenwesen,<br />

608 Seiten<br />

gebunden<br />

früher 95,24 €<br />

jetzt nur noch 16,95 €<br />

Buchbesprechung<br />

Sonderangebot -<br />

nur noch wenige Exemplare !<br />

Vielleicht sollten Sie schon<br />

jetzt<br />

an das bevorstehende<br />

Weihnachtsfest denken?<br />

Agricola gilt als Begründer der wissenschaftlichen Behandlung<br />

der Mineralogie und Bergbaukunde und zählt zu den<br />

wichtigsten Persönlichkeiten der Technikgeschichte. Sein großes<br />

Vermächtnis für den Bergbau und die Wissenschaftsgeschichte<br />

ist das 1556 erschienene Werk „De Re Metallica<br />

Libri XII“, worin er u.a. die Mineralien klassifiziert und bedeutende<br />

Ansätze zur Lagerstättenkunde formuliert. Darin wurzelt<br />

die geologische Wissenschaft späterer Jahrhunderte. Zudem<br />

begründen seine umfangreichen technologischen Ausführungen<br />

die frühen Ingenieurwissenschaften in der europäischen<br />

Renaissance. Ein Meisterwerk der Montanwissenschaft !!<br />

Falls Sie die Bücher als Geschenk einsetzen wollen oder sich<br />

zu einer Sammelbestellung entschließen, gewähren wir Ihnen<br />

bei Abnahme von jeweils 10 Exemplaren ein zusätzliches Freiexemplar.<br />

Bei Bestellung von je 50 Exemplaren erhalten Sie<br />

sogar je 10 Stück gratis dazu. Ab 30 Exemplare liefern wir<br />

portofrei.<br />

Bestellungen nehmen wir gern per<br />

Fax oder e-Mail entgegen.<br />

Morgenbuch Antiquariat<br />

Volker Spiess<br />

Bolivarallee 6<br />

14050 Berlin<br />

Fax: 030/30 10 85 26<br />

e-Mail: morgenbuchantiquariat@t-online.de<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 525


<strong>RDB</strong>-Rentenausschuss<br />

Der <strong>RDB</strong>-Rentenausschuß informiert:<br />

AktivBonus – Das Bonusprogramm der Knappschaft seit dem<br />

01.01.<strong>2009</strong> noch attraktiver<br />

Wir bitten alle <strong>RDB</strong>-Kameraden, sich mit dem AktivBonus zu beschäftigen.<br />

Seit dem 01.01.<strong>2009</strong> beträgt der einheitliche Beitragssatz der Krankenkassen 15,4 %, ab 01.07.<strong>2009</strong> abgesenkt auf 14,9 %.<br />

Um einen Wettbewerb zwischen den Krankenkassen zu erreichen, haben die Kassen verschiedene Anreize geschaffen.<br />

Vielen knappschaftlich Versicherten ist der AktivBonus nicht bekannt und wird somit auch noch zu wenig genutzt.<br />

Wir wollen deshalb den AktivBonus noch einmal vorstellen.<br />

Sollten Maßnahmen aus dem AktivBonus bereits in diesem Jahr genutzt worden sein, können diese grundsätzlich auch nachträglich<br />

durch den behandelnden Arzt bestätigt und in das Bonusheft eingetragen werden. Das Nachweisheft erhalten Sie in jeder knappschaftlichen<br />

Dienststelle, bei Ihrem Knappschaftsältesten oder über die Homepage der Knappschaft.<br />

Bitte nutzen Sie den AktivBonus der Knappschaft ausgiebig, die Maßnahmen dienen Ihrer Gesundheit und zudem ist er bares Geld wert!<br />

Eine Information der Knappschaft finden Sie unten. Karl Knebel<br />

Vorsitzender des Ausschusses für Renten und Pensionen<br />

Der AktivBonus auf einen Blick<br />

Erwachsenenbonus<br />

Grundbonus<br />

Wert: je 15 Bonuspunkte<br />

● Check-up Untersuchung (alle 2 Jahre)<br />

● Krebsfrüherkennung unterteilt nach klassischer Krebsfrüherkennung<br />

(einmal im Kalenderjahr)<br />

Darmspiegelung (für 2 Untersuchungen im Abstand von 10<br />

Jahren)<br />

Mammographie-Screening (alle 2 Jahre)<br />

Hautkrebsvorsorge (alle 2 Jahre)<br />

Wert: je 10 Bonuspunkte<br />

● Alle Schutzimpfungen<br />

● Knappschaftsfinanzierte qualitätsgesicherte Gesundheitskurse<br />

● Eigenfinanzierte qualitätsgesicherte Gesundheitskurse<br />

● Erwerb eines anerkannten Sportabzeichens (einmal im Kalenderjahr)<br />

Zusatzbonus<br />

Wert: je 5 Bonuspunkte<br />

● Aktives Mitglied in einem eingetragenen Sportverein (einmal<br />

im Kalenderjahr)<br />

● Aktives Mitglied im qualitätsgesicherten Fitnessstudio (einmal<br />

im Kalenderjahr)<br />

● Jährliche Zahnuntersuchung<br />

● Selbst bezahlte professionelle Zahnreinigung (einmal im<br />

Kalenderjahr)<br />

● Besuch eines Fachvortrags zum Thema Gesundheit und<br />

Prävention, nicht nur der Knappschaft<br />

● Einen Zusatzbonus gewährt die Knappschaft, wenn auch<br />

ein Grundbonus vorliegt.<br />

Kinder- und Jugendbonus<br />

Wert: je 5 Bonuspunkte<br />

● Alle 10 Kinderuntersuchungen und die Jugendgesundheitsuntersuchung<br />

● Halbjährliche Zahnuntersuchung<br />

● Alle Schutzimpfungen<br />

● Knappschafts- oder eigenfinanzierte qualitätsgesicherte<br />

Gesundheitskurse<br />

● Aktives Mitglied in einem eingetragenen Sportverein (einmal<br />

im Kalenderjahr)<br />

● Aktives Mitglied in einem qualitätsgesicherten Fitnessstudio<br />

(einmal im Kalenderjahr)<br />

● Erwerb eines anerkannten Sportabzeichens (einmal im Kalenderjahr)<br />

● Erwerb einer Urkunde bei den Bundesjugendspielen (einmal<br />

im Kalenderjahr)<br />

526 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

Die Einzelheiten entnehmen Sie bitte der ausführlichen Broschüre<br />

zum AktivBonus.<br />

Wer kann Bonuspunkte sammeln?<br />

Bonuspunkte können alle knappschaftlich Versicherten sammeln.<br />

Wichtig ist dabei, dass Sie regelmäßig sammeln. Regelmäßig<br />

heißt, dass Sie mindestens alle 24 Monate an einer bonusrelevanten<br />

Maßnahme teilgenommen haben. Sonst verfallen<br />

leider die bis dahin erworbenen Punkte.<br />

Wie kann die Teilnahme an Früherkennungsmaßnahmen<br />

und Leistungen zur primären Prävention nachgewiesen<br />

werden?<br />

Hierfür steht ein neues Nachweisheft zur Verfügung, das Sie<br />

entweder zusammen mit der Bonusbroschüre oder einzeln bei<br />

der für Sie zuständigen Dienststelle oder über Ihren Versichertenältesten<br />

erhalten bzw. in unserem Broschürencenter bestellen<br />

können. Die Trennung des Heftes nach Erwachsenen und<br />

Kindern/Jugendlichen ist aufgrund des Zuwachses an bonusfähigen<br />

Maßnahmen weggefallen.<br />

Bitte tragen Sie die Art der Maßnahme selbst ein. Die Inanspruchnahme<br />

ärztlicher Leistungen (Krebsfrüherkennung, Gesundheitsuntersuchung,<br />

Kinderuntersuchungen, Schutzimpfungen, Zahngesundheit)<br />

lassen Sie sich bitte vom durchführenden Arzt kurz<br />

bestätigen. Bei Gesundheitskursen muss die Teilnahme und Zuschussfähigkeit<br />

bereits in der Dienststelle dokumentiert sein.<br />

Sofern Ärzte nicht oder nur gegen Zahlung eines Entgelts bereit<br />

sind, die durchgeführte Maßnahme in das Nachweisheft einzutragen,<br />

erstatten wir Ihnen selbstverständlich die Nachweiskosten.<br />

Natürlich sind auch andere Quittungen oder Nachweise<br />

wie z.B. der Impfausweis gültig.<br />

Wann erhalte ich den Bonus?<br />

Wir zahlen den Bonus zu jeder Zeit aus, sobald Sie die entsprechenden<br />

Bonuspunkte (mindestens 30 bzw. 10) gesammelt<br />

haben. Reichen Sie das ausgefüllte Nachweisheft bei der für Sie<br />

zuständigen Dienststelle ein. Wir überweisen Ihnen dann den<br />

sich hieraus ergebenden Bonusbetrag bzw. übergeben Ihnen<br />

einen Wertgutschein. Nach Erhalt der Auszahlung erworbene<br />

weitere Bonuspunkte behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit,<br />

sofern erneut innerhalb von 24 Monaten eine weitere Maßnahme<br />

durchgeführt wird.<br />

Sammeln Sie Bonuspunkte, indem Sie auch weiterhin an unseren<br />

zahlreichen Präventions- und Früherkennungsangeboten<br />

teilnehmen.<br />

Internet: www.knappschaft.de


Buchbesprechung<br />

Neue Dokumentation über das berühmte Industriedenkmal<br />

"Zollverein. Welterbe. Von der Kohle zur Kultur"<br />

Der Verlag Beleke GmbH präsentiert<br />

den topaktuellen Bildband und Führer<br />

„Zollverein. Welterbe. Von der Kohle zur<br />

Kultur“. Die Texte erstellten Wulf Mämpel,<br />

ehemaliger Lokalchef<br />

der Essener WAZ, und Liliane<br />

Zuuring-Mangen.<br />

Die begeisternden Farb-<br />

Fotografien stammen von<br />

Frank Vinken.<br />

Am 31.08.2002 wurde<br />

Zeche Zollverein in<br />

die Liste der UNESCO-<br />

Welterbestätten aufgenommen.<br />

Zollverein, die<br />

einst ertragreichste und<br />

schönste Zeche der Welt<br />

mit der größten Kokerei<br />

Europas, ist jedoch nicht<br />

nur faszinierendes Industriedenkmal<br />

mit 120 km<br />

langem Streckennetz bis<br />

zu 1 200 m Teufe, sondern<br />

auch ein Aushängeschild<br />

für die Stadt Essen<br />

und die gesamte Region.<br />

Nach Ende des Kohlezeitalters<br />

wurde die Zeche<br />

vom Land NRW aufgekauft;<br />

rund 1 000 neue<br />

Arbeitsplätze entstanden.<br />

Nach Abschluss aller Sanierungen,<br />

Umbauten etc.<br />

haben EU, Bund, Land<br />

und Stadt über 250 Mio. €<br />

in Zollverein investiert und<br />

erwarten die Schaffung<br />

von nochmals 2 000 neuen<br />

Arbeitsplätzen im Umfeld<br />

der Design-Wirtschaft.<br />

Zollverein wird jährlich<br />

von rund 1 Mio. Touristen<br />

besucht. Eindrucksvoll<br />

bringt das Buch dem<br />

Leser dieses Phänomen<br />

nahe.<br />

Das Design Zentrum NRW, gegründet 1954, gilt als eine der weltweit<br />

führenden Design-Institutionen und ist Verleiher des berühmten<br />

„red dot award“. Das red dot design museum ist einzigartig – es<br />

zeigt die weltweit größte Ausstellung zeitgenössischen Designs.<br />

Das Ruhr Museum in Schachtanlage XII., das größte Übertagegebäude<br />

des Geländes Zollverein, dokumentiert auf einer<br />

Fläche von 5 000 m 2 die Natur- und Kulturgeschichte der Region,<br />

von der Kreidezeit bis heute. Spannendes erleben kann<br />

der Besucher auch im Zollverein-Park, dem beliebten Naherholungsziel<br />

mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und einer ganz<br />

besonderen Mischung aus Flora und Fauna, die sich zum Ende<br />

der Kohle- und Koksproduktion an die schwierigen Lebensbedingungen<br />

gut angepasst hatte.<br />

Zu bezeihen bei<br />

Verlag Beleke GmbH<br />

Essen Dortmund Lübeck Wiesbaden<br />

Postfach 10 39 52<br />

45039 Essen<br />

Kronprinzenstraße 13<br />

45128 Essen<br />

Tel.: 0201/81 30 0<br />

Fax: 0201/81 30 108<br />

e-Mail: info@beleke.de<br />

Internet: www.beleke.de<br />

www.gewusst-wo.de<br />

Eine ungewöhnliche Kulisse bietet Zollverein<br />

für das Freibad auf dem Gelände.<br />

Das Werk stellt auch die Menschen vor,<br />

die eng mit Zollverein verbunden sind, wie<br />

z.B. Werner Pinnow, der<br />

als Reviersteiger bis zur<br />

Schließung in der Kohlenwäsche<br />

gearbeitet hat und<br />

nun Besucher durch Zollverein<br />

führt. Oder Young-<br />

Jae Lee, Leiterin der Keramik-WerkstattMargaretenhöhe,<br />

deren Mitarbeiter<br />

sich der Bauhaus-Philosophie<br />

verpflichtet fühlen.<br />

Anne Weisberg vermietet<br />

in der Nähe von Zollverein<br />

die denkmalgeschützte Ferienwohnung<br />

Vierspänner,<br />

erbaut 1899, in der Gäste<br />

das Flair einer originalgetreuen<br />

Einrichtung genießen<br />

können.<br />

Zollverein. Welterbe.<br />

Von der Kohle zur<br />

Kultur<br />

● von Wulf Mämpel,<br />

Liliane Zuuring-<br />

Mangen, Frank Vinken<br />

● zweisprachig deutsch/<br />

englisch<br />

● 96 Kunstdruckseiten,<br />

● rund 150 Farbabbildungen,<br />

● Format 15 x 22,5 cm<br />

● ISBN 978-3-8215-<br />

0569-5<br />

● Preis: 12,- €<br />

Der Verlag bietet attraktive<br />

Konditionen: je nach Bestellmenge<br />

bis zu 25 %<br />

Rabatt und portokostenfreie<br />

Zusendung ab<br />

nur 20 Exemplare!<br />

bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 527


<strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />

Liebes <strong>RDB</strong>-Mitglied<br />

Ziehen Sie um?<br />

Haben Sie ein neues Konto?<br />

Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren<br />

Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften<br />

fi nden Sie in der Januarausgabe der Zeitschrift »bergbau«<br />

– Heftmitte – Seiten V, VI und VII und im Internet unter<br />

www.rdb-ev.de in der Rubrik »Bezirksvereine«.<br />

Oder übermitteln Sie es direkt an:<br />

<strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Fax: 02 01/23 45 78<br />

per e-Mail: rdb@ rdb-ev.de<br />

Bitte angeben:<br />

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und Ort des Geldinstitutes<br />

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(falls abweichend vom Mitglied)<br />

Datum<br />

Unterschrift ✂<br />

528 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />

✂<br />

Impressum<br />

»bergbau«<br />

Zeitschrift für Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Offi zielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren,<br />

Technikern und Führungskräften.<br />

Im Mitgliedsbeitrag des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

ist der Bezug der Zeitschrift<br />

»bergbau« eingeschlossen.<br />

Herausgeber<br />

<strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure,<br />

vertreten durch den<br />

1. Vorsitzenden<br />

Dipl.-Ing. Theo Schlösser<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Telefon (02 01) 23 22 38<br />

Telefax (02 01) 23 45 78<br />

e-Mail:<br />

rdb@rdb-ev.de<br />

Internet:<br />

www.rdb-ev.de<br />

Redaktionsteam<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Telefon (02 01) 23 22 38 (Essen)<br />

Telefax (02 01) 23 45 78 (Essen)<br />

e-Mail:<br />

bergbau@rdb-ev.de (Essen)<br />

Telefon (02 09) 9 80 85-61/-62<br />

(Gelsenkirchen)<br />

Telefax (02 09) 9 80 85 85<br />

(Gelsenkirchen)<br />

e-Mail:<br />

bergbau@makossa.de<br />

(Gelsenkirchen)<br />

Assessor des Bergfachs<br />

Dipl.-Berging. Konrad Hupfer<br />

– Hu –<br />

Verantwortlich<br />

Holtkamp 5<br />

48249 Dülmen<br />

Telefon (0 25 94) 15 06<br />

e-Mail:<br />

hupfer.konrad@online.de<br />

Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors<br />

– Dw –<br />

Anzeigenleitung<br />

Im Böckenbusch 6a<br />

45701 Herten-Bertlich<br />

Telefon und Fax (02 09) 61 01 41<br />

Dr. mont. Volker Schacke<br />

– Sch –<br />

Apelank 34<br />

44339 Dortmund<br />

Tel.: (0231) 85 76 41<br />

e-Mail:<br />

schacke.vimg@t-online<br />

Verlag/Satz/Druck/<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Makossa<br />

Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Telefon: (02 09) 9 80 85-0<br />

Telefax: (02 09) 9 80 85 85<br />

e-mail:<br />

info@ctp-makossa.de<br />

Internet:<br />

www.makossa.de<br />

Geschäftsführer<br />

Werner und Günter Makossa<br />

Gültig ist die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 35 vom 1.1.2002<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen<br />

im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs-<br />

und Verbreitungsrecht<br />

des Verlages über.<br />

Überarbeitungen und Kürzungen<br />

liegen im Ermessen der Redaktion.<br />

Für unaufgefordert eingesandte<br />

Beiträge übernehmen Verlag und<br />

Redaktion keine Gewähr.<br />

Für mit Namen gekennzeichnete<br />

Beiträge incl. Fotos, Grafi ken<br />

etc. übernimmt der Einsender<br />

die Verantwortung.<br />

Honorare für Veröffentlichungen<br />

werden nur an den Inhaber der<br />

Rechte gezahlt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlages strafbar.<br />

Bezugspreise/jährlich<br />

Inland:<br />

60,- € + Porto 12,- €<br />

= ges. 72,- €<br />

Ausland:<br />

70,- € + Porto 20,- €<br />

= ges. 90,- €<br />

Die Lieferung an Mitglieder des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. erfolgt im Rahmen der<br />

Mitgliedschaft.<br />

Bezugszeit<br />

Die Zeitschrift »bergbau«<br />

erscheint monatlich.<br />

Ein Abonnement gilt zunächst für<br />

ein Kalenderjahr und verlängert<br />

sich um ein weiteres Jahr.<br />

Die Kündigung kann mit<br />

einer Frist von 3 Monaten zum<br />

Jahresende ausgesprochen<br />

werden.<br />

Diese Zeitschrift wird auf<br />

chlorfrei gebleichtem Papier<br />

gedruckt.<br />

ISSN-Nr.: 0342-5681


3<br />

In der dem Bergbau, der Kohle und<br />

Energiegewinnung eng verbundenen<br />

Kreisstadt Bergheim, am Krokusweg 8,<br />

pflegt seit über 30 Jahren Karl-Josef<br />

Buchen sein Bergbau-Museum, das<br />

stets allen Besuchern nach Anmeldung<br />

kostenlos zur Besichtigung offen steht.<br />

Hier sind neben vielen anderen Exponaten<br />

mehr als 5 500 Braunkohlen-<br />

Briketts und Steinkohlen-Stückbriketts<br />

vorhanden. Manchmal stößt Karl-Josef<br />

Buchen beim Auffinden weiterer Briketts<br />

auf Herkunftslücken.<br />

Er hofft deshalb, durch Veröffentlichung<br />

der Abbildungen einiger dieser<br />

ihm bisher unbekannten Steinkohlenbriketts,<br />

mit Hilfe der Leser, die dem<br />

Bergbau verbunden sind, Licht in<br />

dieses Dunkel zu bringen.<br />

Wer kennt die hier abgebildeten Sig-<br />

4<br />

5 nen (Zeichen, Symbole) der im Bergbau-Museum<br />

vorhandenen Steinkohle-<br />

Stückbriketts (siehe Bildnummern)?<br />

Wer könnte telefonisch oder mit Postkarte<br />

Auskünfte bzw. Hinweise geben?<br />

6<br />

7<br />

Kontaktadresse<br />

Bergbau-Museum<br />

Karl-Josef Buchen<br />

Krokusweg 18<br />

50129 Bergheim<br />

Tel.: 02271/52846<br />

Fax: 02271/56634<br />

8<br />

Historischer Bergbau<br />

Historische Steinkohlen-Stückbriketts<br />

suchen ihre Herkunft!<br />

Wer kann einem „kleinen“ Bergbaumuseum helfen?<br />

1 2


ENERGIEVERTEILUNG<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

FUNKTECHNOLOGIE<br />

TRANSPORTTECHNIK<br />

AUSBAUTECHNIK<br />

mehr rausholen. mit uns.<br />

know-how | performance | reliability<br />

Unsere Heimat ist Deutschland. Unser Revier ist die Welt. Wir arbeiten weltweit kundennah<br />

mit Niederlassungen in den bedeutenden Bergbauregionen. Unsere Systemlösungen für den internationalen<br />

Untertagebergbau überzeugen mit effi zienter Technik, durchdachten Konzepten, verlässlichem<br />

Service. Unsere Philosophie ist einfach: immer besser werden, um gut zu bleiben.<br />

becker-mining.com

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