11 November 2009 - RDB eV
11 November 2009 - RDB eV
11 November 2009 - RDB eV
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Offi zielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure<br />
<strong>11</strong> <strong>November</strong><br />
<strong>2009</strong><br />
60. Jahrgang<br />
berg<br />
bau<br />
bau<br />
Zeitschrift für<br />
Rohstoffgewinnung,<br />
Energie, Umwelt<br />
K 10978
Offi zielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure<br />
<strong>November</strong> <strong>11</strong> <strong>2009</strong><br />
60. Jahrgang<br />
berg<br />
Energie, Umweltbau<br />
Zeitschrift für<br />
Rohstoffgewinnung, bau<br />
Titel_<strong>11</strong>-09.indd 1 09.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> 7:54:44 Uhr<br />
Prozessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe Schwarz<br />
Inhaltsübersicht<br />
482 bergbau aktuell<br />
Auslandsbergbau<br />
484 Eisenerz in Westaustralien<br />
– ein aktueller Rohstoff in<br />
der Krise<br />
Martin J. Wedig, Essen und<br />
Heinz-Peter Kaiser, Düsseldorf<br />
Rekultivierung<br />
491 Der Bergbau geht –<br />
die Fläche bleibt<br />
Folgenutzungen ehemaliger<br />
Bergbaustandorte<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Essen<br />
496 Bakterien helfen das Wasser<br />
des Lausitzer Seenlandes zu<br />
verbessern<br />
LMBV-Pilotvorhaben am<br />
Skadodamm zeigt erste Erfolge<br />
Entsorgung<br />
497 Die Entsorgung von<br />
Abfällen in der Europäischen<br />
Union einschließlich der<br />
Bergbauabfälle im Rahmen<br />
der EU-Umweltschutzanforderungen<br />
–<br />
Eine Herausforderung nicht nur<br />
für die neuen Mitgliedsstaaten<br />
Dr.-Ing. Peter Asenbaum, Düren<br />
Aus- und Fortbildung<br />
504 Tagebau und zyklischer<br />
Rohstoffmarkt an der<br />
RWTH Aachen<br />
Dr.-Ing. Peter Vossen, Aachen<br />
K 10978<br />
berg<br />
bau<br />
Zeitschrift für<br />
Rohstoffgewinnung,<br />
Energie, Umwelt<br />
Offi zielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />
Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />
Titelbild: Anzeige THIELE Kettenwerke, Gesenkschmiede,<br />
THIELE GmbH & Co KG, Werkstraße 3, 58640 Iserlohn<br />
Besuchen Sie uns auf der bauma 2010 vom 19.04. bis 25.04.2010 in Halle B2 - Stand Nr. B2.103<br />
506 Studium an der TFH<br />
Georg Agricola boomt –<br />
Bochumer Ingenieurhochschule<br />
begrüßt erneut<br />
10 % mehr Erstsemester<br />
507 Bestnoten für die Profs –<br />
Studierende bewerten<br />
Lehre an der TH Georg<br />
Agricola<br />
507 Helmut Burckhardt-Preis<br />
<strong>2009</strong><br />
508 Industrie<br />
Berg- und Tunnelbau<br />
510 HFH Herbst Spezialfahrzeugbau<br />
und Bergwerksmaschinen<br />
GmbH<br />
Betriebserfahrungsaustausch<br />
5<strong>11</strong> Polnischer<br />
Bergbauverband SITG zu<br />
einem weiteren<br />
Arbeitsbesuch zu Gast<br />
beim <strong>RDB</strong> e.V. „Ring<br />
Deutscher Bergingenieure“<br />
Veranstaltung<br />
512 2. Internationales<br />
Protodjakonov-<br />
Kolloquium – Mechanische<br />
Eigenschaften der Gesteine<br />
513 Journal<br />
515 Veranstaltungen<br />
Veranstaltung<br />
517 Bergmännische<br />
Weihnachtsfeier <strong>2009</strong> der<br />
RAG BILDUNG Berufskolleg<br />
GmbH in Bergkamen<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
518 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
519 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />
520 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
526 <strong>RDB</strong>-Rentenausschuss<br />
Buchbesprechung<br />
527 Neue Dokumentation über das<br />
berühmte Industriedenkmal<br />
„Zollverein. Welterbe.<br />
Von der Kohle zur Kultur“<br />
528 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />
Vorschau 12/<strong>2009</strong><br />
●<br />
●<br />
●<br />
<strong>11</strong><br />
Thermomechanische Auslegung und<br />
Entwicklung eines Referenz-Endlagerkonzeptes<br />
zur Einlagerung wärmeentwickelnder<br />
radioaktiver Abfälle im<br />
Tonstein in Deutschland<br />
Die klassische Landesvermessung –<br />
Tempi passati!<br />
Universität für Bergbau und Geologie<br />
– Sofi a, lange Geschichte und<br />
Tradition im Bergbauwesen in<br />
Bulgarien<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 481
Erwerb von Morton Salt –<br />
K+S und Dow Chemical<br />
bestätigen Genehmigung<br />
der Federal Trade Commission<br />
Die K+S Aktiengesellschaft und The Dow<br />
Chemical Company geben gemeinsam bekannt,<br />
dass die US-Aufsichtsbehörde Federal<br />
Trade Commission (FTC) einer Vereinbarung<br />
zugestimmt hat, die mit der K+S<br />
Aktiengesellschaft getroffen worden ist.<br />
Die Zustimmung der FTC öffnet K+S den<br />
Weg, den Erwerb von Morton International<br />
Inc. abzuschließen. Beide Unternehmen<br />
erwarten den Abschluss der Transaktion<br />
(Closing) innerhalb der nächsten Tage.<br />
K+S hat die Forderungen der FTC für<br />
den Verkauf von Vermögenswerten in den<br />
US-Bundesstaaten Maine und Connecticut<br />
bereits erfüllt. Der Einfluss dieser Veräußerungen<br />
im Streusalzbereich auf die Geschäftstätigkeit<br />
ist gering. Mit dem Erwerb<br />
von Morton Salt steigt K+S zum weltweit<br />
größten Salzhersteller auf.<br />
Dow will den Erlös aus dem Verkauf von<br />
Morton Salt (Transaktionsvolumen: 1,68<br />
Mrd. US$) dazu verwenden, den Restbetrag<br />
eines Überbrückungskredits zu tilgen,<br />
den Dow genutzt hatte, um den Erwerb von<br />
Rohm and Haas teilweise zu finanzieren.<br />
Die Tilgung dieser kurzfristigen Kreditverbindlichkeit<br />
kommt Dows Ziel entgegen,<br />
das Darlehen bis zum Ende des Jahres zu<br />
tilgen.<br />
Internet: www.k-plus-s.com<br />
Das CCS-Projekt von Vattenfall –<br />
Innovativer Klimaschutz<br />
„made in Brandenburg“<br />
300 Experten aus 26 Ländern gratulieren<br />
zum Geburtstag: Die CCS-Pilotanlage von<br />
Vattenfall am Standort „Schwarze Pumpe“<br />
kann auf ihr erstes Jahr erfolgreichen<br />
Testbetrieb zurückblicken. Die Fortschritte<br />
bei der Entwicklung der CCS-Technologie<br />
(Carbon Capture and Storage, zu deutsch:<br />
Abscheidung von Kohlendioxid und dessen<br />
langzeitsichere unterirdische Speicherung)<br />
und das Leuchtturmprojekt „Schwarze<br />
Pumpe“ gaben der International Energy<br />
Agency (IEA) mit Sitz in Paris Anlass, eine<br />
dreitägige Konferenz mit Wissenschaftlern<br />
und Industrievertretern aus der ganzen<br />
Welt in Cottbus auszurichten.<br />
Tuomo Hatakka, Vorstandsvorsitzender<br />
von Vattenfall Europe betonte die strategische<br />
Bedeutung der Technologie für das<br />
Unternehmen: „Vattenfall hat ein klar definiertes<br />
Ziel: bis 2050 wollen wir Strom und<br />
Wärme klimaneutral produzieren. CCS ist<br />
existentieller Bestandteil dieser Strategie<br />
und der erfolgreiche Betrieb der Pilotanlage<br />
ist ein bedeutender Schritt auf diesem<br />
Weg.“ Dabei appellierte Hatakka erneut an<br />
die politisch Verantwortlichen in Berlin, die<br />
erforderlichen rechtlichen Rahmenbedin-<br />
482 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
berg<br />
aktuell<br />
bau<br />
gungen und damit unternehmerische Planungssicherheit<br />
für Milliardeninvestitionen<br />
zu schaffen. Bisher hat Vattenfall mehr als<br />
200 Mio. € in die Entwicklung der innovativen<br />
Technologie investiert.<br />
Der Leiter des IEA Greenhouse Gas<br />
R&D Programmes, John Topper: „In den<br />
vergangenen 3 Tagen haben 300 Wissenschaftler<br />
und Industrievertreter aus<br />
26 Ländern die Oxyfuel-Technologie diskutiert.<br />
Unsere einhellige Meinung: Die<br />
technologischen Herausforderungen sind<br />
zu meistern, CCS nimmt Fahrt auf.“<br />
Reinhardt Hassa, Vorstandsvorsitzender<br />
von Vattenfall Europe Mining & Generation,<br />
sagte: „Vattenfall treibt die weitere Entwicklung<br />
von CCS mit Hochdruck voran:<br />
Nach dem Erfolg der Pilotanlage wollen wir<br />
bis 2015 ein Demonstrationskraftwerk am<br />
Standort Jänschwalde in Betrieb nehmen.<br />
Die Kosten dafür schätzen wir nach heutigem<br />
Planungsstand auf etwa 1,6 Mrd. €.<br />
Ein solches Projekt bedarf der Förderung<br />
und wir bemühen uns darum, dass Jänschwalde<br />
als eines der Demonstrationsprojekte<br />
in Europa Unterstützung aus Brüssel<br />
erhält.“<br />
Aktuell bewirbt sich Vattenfall um ein<br />
180 Mio. € schweres Paket, das die EU-<br />
Kommission für ein CCS-Demonstrationsprojekt<br />
in Deutschland bereitstellt. Die<br />
Entscheidung in Brüssel ist für Ende des<br />
Jahres angekündigt. Gleichzeitig betonten<br />
die Vattenfall-Vertreter aber auch, dass die<br />
Entwicklung der innovativen CCS-Technologie<br />
der öffentlichen Akzeptanz bedarf.<br />
Ein entsprechendes Informations- und<br />
Diskussionsangebot stelle Vattenfall zur<br />
Verfügung.<br />
„Auch an dieser Stelle sind die Unternehmen<br />
jedoch ganz stark auf Unterstützung<br />
vor allem seitens der Politik und der<br />
Wissenschaft angewiesen“, so Tuomo<br />
Hatakka und Reinhardt Hassa.<br />
Vattenfall geht mit der 30-MW-Pilotanlage<br />
neue Wege und setzt bei der Entwicklung<br />
des so genannten Oxyfuel-Verfahrens<br />
Maßstäbe. Die Entwicklung der CCS-Technologie<br />
hat dabei weit über Brandenburg<br />
hinaus Bedeutung: Zum einen birgt diese<br />
Technologie Exportpotenzial, andererseits<br />
ist der Einsatz von CCS auch in emissionsintensiven<br />
Industriezweigen wie der Stahl-,<br />
Zement- oder Papierindustrie einsetzbar,<br />
um die CO2-Emissionen zu reduzieren.<br />
Internet: www.vattenfall.de<br />
Frankreich lädt Atommüll<br />
in Russland ab<br />
Wie der Fernsehsender arte und die<br />
französische Tageszeitung Libération berichten,<br />
lagert Frankreich 13 % seiner Atomabfälle<br />
in Russland (Sibirien) zwischen. Ein<br />
Sprecher des Energiekonzerns EdF, der in<br />
Frankreich 58 Kernkraftwerke betreibt, be-<br />
richtete, dass 20 % des Materials wiederaufbereitet<br />
zurückkommen. Dieses Material<br />
würde wieder zur Stromerzeugung genutzt.<br />
In Frankreich steht die Technik der „Ultrazentrifugation“<br />
noch nicht zur Verfügung. Ab<br />
2012 soll sie auch in Frankreich durchführbar<br />
sein. Seit Mitte der 1990er Jahre lagert<br />
EdF jährlich 108 t abgereichertes Uran im<br />
8000 km entfernten Sibirien. Frankreich hat<br />
wie Deutschland bislang keine endgültige<br />
Aufbereitungsstätte für seinen Atommüll.<br />
SZ, 13.10.<strong>2009</strong><br />
Internet: www.sueddeutsche.de<br />
Bucyrus in Lünen mit neuer<br />
Firmierung<br />
Mit Wirkung zum 15.10.<strong>2009</strong> wird die<br />
Bucyrus DBT Europe GmbH in Lünen<br />
unter dem neuen Namen Bucyrus Europe<br />
GmbH firmieren. Der Entfall der 3<br />
Buchstaben „DBT“ in der Firmierung ist<br />
ein weiterer konsequenter Schritt zu einer<br />
vollständigen Integration des Unternehmens<br />
in den Konzernverbund der Bucyrus<br />
International, Inc. Der neue Firmenname<br />
dokumentiert nun eindeutig die homogene<br />
Markenpolitik von Bucyrus.<br />
„Unsere hochproduktive Bergbautechnik<br />
für den internationalen Tagebau und Untertagebergbau<br />
wird durch einen Markennamen<br />
repräsentiert: Bucyrus. Die neue<br />
Firmierung ist damit ein weiterer wichtiger<br />
Schritt zu einer weltweit einheitlichen Unternehmensidentität.“<br />
So Luis de Leon,<br />
verantwortlich für alle Produktgruppen<br />
weltweit und Geschäftsführer der Bucyrus<br />
Europe GmbH in Deutschland.<br />
Mit der Umfirmierung des Unternehmens<br />
ist ebenfalls eine neue Konstellation<br />
auf der Geschäftsführungsebene verbunden.<br />
Sprecher der Geschäftsführung der<br />
Bucyrus Europe GmbH bleibt unverändert<br />
Herr Luis de Leon. Zukünftig wird er bei der<br />
Organisation und Führung der Geschäfte<br />
unterstützt durch Herrn Dr. Dieter Gessner<br />
(stellvertretender Sprecher) und Herrn Dr.<br />
Ulrich Paschedag.<br />
Bucyrus Europe mit Hauptsitz in Lünen,<br />
Deutschland, ist mit über 900 Mitarbeitern der<br />
Hauptproduktionsstandort für Strebtechnik-<br />
Produkte und steuert die Bucyrus Vertriebsaktivitäten<br />
in den Märkten Europa und Asien.<br />
Zu den in Lünen entwickelten und gefertigten<br />
Kernprodukten für den Untertagebergbau<br />
zählen Walzenlader, vollautomatisierte Kohlehobel,<br />
hydraulischer Schildausbau, Strebförderer<br />
und elektrohydraulische Steuerungen.<br />
Bucyrus bietet seinen weltweiten Kunden<br />
hier komplette Systemlösungen. Die High-<br />
Tech-Komponenten für Hochleistungs-Strebtechnik<br />
besetzen auf internationaler Ebene<br />
eine Spitzenstellung. Neben dem Hauptsitz<br />
in Lünen hat Bucyrus Europe weitere Standorte<br />
in Wuppertal, Hamm, Kamp Lintfort und<br />
Saarbrücken.<br />
Internet: www.bucyrus.com
Viele Milliarden für wenig Strom<br />
Obwohl Deutschland nicht zu den sonnigen<br />
Ländern zählt, stehen nirgendwo<br />
mehr Solarstromanlagen. Dies kostet die<br />
Stromverbraucher ein Vermögen. Allein<br />
die in <strong>2009</strong> zu erwartende Installation<br />
neuer Solarmodule wird die Verbraucher in<br />
den nächsten 20 Jahren gut 10 Mrd. € kosten.<br />
Dafür kommen pro Jahr 1,8 Mrd. kWh<br />
Sonnenstrom aus den Steckdosen. Diese<br />
Strommenge entspricht etwa 0,3 % des<br />
gesamten derzeitigen Stromverbrauchs.<br />
Nach Berechnung des Rheinisch-Westfälischen<br />
Instituts in Essen (RWI) verursachen<br />
die bis 2008 errichteten Anlagen<br />
über die Jahre sogar 30 Mrd. € Mehrkosten.<br />
Wenn sich die Prognose des RWI<br />
bewahrheitet, werden bis 2013 in Deutschland<br />
so viele Anlagen installiert sein, dass<br />
die Kosten hierfür jährlich auf 77 Mrd. €<br />
(inflations bereinigt) ansteigen werden. Dieses<br />
Geld kommt nicht vom Staat in Form<br />
von Subventionen, sondern jeder einzelne<br />
Stromkunde (auch Privatmann) zahlt das.<br />
Die Regierung beschließt also Strompreiserhöhungen<br />
und lässt die Stromversorger<br />
das Geld von uns allen kassieren. Ein unglaublicher<br />
Vorgang!<br />
Die Einspeisevergütung von 43,01 €-Cent<br />
je kWh für kleine Dachanlagen, die <strong>2009</strong><br />
installiert werden, stammt aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG), das dem<br />
Betreiber für 20 Jahre diese Vergütung<br />
garantiert.<br />
In 2008 wurden laut Statistik 6 % des „grünen“<br />
Stroms mit Solarzellen erzeugt. Für diese<br />
6 % wurden allerdings 25 % aller Einspeisevergütungen<br />
in Höhe von 9 Mrd. € fällig.<br />
Eine schlüsselfertige Solaranlage kostet<br />
zur Zeit 4 000 €/kWh, wobei auch die<br />
günstigsten Angebote bei 3 000 €/kWh<br />
liegen.<br />
Vor kurzem war die Rede von dem<br />
„Desertec“-Projekt, Solarstrom von der Sahara<br />
nach Europa zu bringen. Viele Kritiker<br />
bemängeln die hohen Investitionskosten von<br />
60 Mrd. € für 100 Mrd. kWh/a. Der Vergleich<br />
mit den deutschen Dachinstallationen zeigt:<br />
In Deutschland werden jährlich zur Zeit 4,3<br />
Mrd. kW/h Solarstrom erzeugt (weniger als<br />
1 %) und dafür wurden seit Mitte der 1990er<br />
Jahre 23 Mrd. € aufgewendet.<br />
„Die Zeit“, Nr. 34, 13.08.<strong>2009</strong><br />
Internet: www.zeit.de<br />
BP entdeckt großes Ölfeld<br />
Der britische Ölkonzern BP hat im Golf<br />
von Mexiko ein ungewöhnlich großes Ölfeld<br />
entdeckt. Es könnte nach ersten Untersuchungen<br />
mehr als 3 Mrd. Barrel Rohöl<br />
liefern. Das Vorkommen liegt südöstlich<br />
der mexikanischen Stadt Houston im Meer<br />
in 1260 m Tiefe.<br />
Für private Ölfirmen wird es zunehmend<br />
schwieriger, Lizenzen für neue Ölfelder zu<br />
berg<br />
aktuell<br />
bau<br />
bekommen. So reservieren etwa Venezuela,<br />
Brasilien, Saudi-Arabien und Russland<br />
die besten Ölfelder für ihre staatlichen Ölfirmen.<br />
„Süddeutsche Zeitung“, 03.09.<strong>2009</strong><br />
Internet: www.sueddeutsche.de<br />
TFH Georg Agricola gratuliert<br />
Hochschulrat Vassiliadis zur<br />
Wahl als IG BCE-Vorsitzender<br />
Auf dem 4. Ordentlichen Kongress der<br />
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,<br />
Energie (IG BCE) wurde am 13.10. Michael<br />
Vassiliadis zum Vorsitzenden der drittgrößten<br />
deutschen Einzelgewerkschaft gewählt.<br />
Die TFH Georg Agricola gratuliert Vassiliadis,<br />
der seit 2006 auch stellvertretender<br />
Vorsitzender des TFH-Hochschulrats ist,<br />
herzlich zu seinem Aufstieg an die Spitze<br />
der traditionsreichen Gewerkschaft.<br />
„Michael Vassiliadis hat als Mitglied des<br />
IG BCE-Hauptvorstands starke bildungspolitische<br />
Akzente gesetzt. Im Hochschulrat<br />
der TFH gehört er zu den Persönlichkeiten,<br />
die die Entwicklung unserer Hochschule<br />
maßgeblich prägen. Vor allem sein<br />
Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit<br />
gibt der TFH wichtige Impulse. Wir freuen<br />
uns sehr, dass Herr Vassiliadis in der deutschen<br />
Gewerkschaftsbewegung künftig eine<br />
noch wichtigere Rolle spielen wird.“, erklärte<br />
TFH-Präsident Professor Dr. Jürgen<br />
Kretschmann.<br />
In einem Interview für den aktuellen Rechenschaftsbericht<br />
der TFH hatte Michael<br />
Vassiliadis der Hochschule eine besondere<br />
Stellung innerhalb der Hochschullandschaft<br />
attestiert: „Besonders bemerkenswert<br />
finde ich an der TFH ihre Vorreiterrolle<br />
im Bereich des berufsbegleitenden Ingenieurstudiums.<br />
Hier wird seit langem schon<br />
praktiziert, wofür sich Gewerkschaften<br />
stark machen. Die TFH ermöglicht damit<br />
vielen Menschen einen Aufstieg durch Bildung,<br />
der ihnen sonst vielleicht verschlossen<br />
bliebe.“<br />
Dem Hochschulrat der TFH Georg Agricola,<br />
der 2006 eingesetzt wurde, gehören<br />
sechs Persönlichkeiten aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Politik und Gewerkschaft an.<br />
Vorsitzender des Hochschulrats ist Peter<br />
Schrimpf, Mitglied des Vorstands der RAG<br />
Aktiengesellschaft. Michael Vassiliadis ist<br />
seit der Konstituierung des Hochschulrats<br />
dessen stellvertretender Vorsitzender.<br />
Internet: www.tfh-bochum.de<br />
Exxon gegen Obama<br />
Unter diesem Titel berichtete Heike<br />
Buchter in der „Zeit“ über die weltgrößte<br />
private Ölgesellschaft und die Umweltpolitik<br />
des Präsidenten Obama. Er hat ein 60<br />
Mrd. US-$ Förderprogramm für „saubere<br />
Energie“ aufgelegt. Bis 2025 sollen 25 %<br />
des US-Stromverbrauchs aus alternativen<br />
Energien stammen.<br />
Dagegen behauptet der Exxon-Chef, die<br />
Welt sei noch viele Jahrzehnte von einem<br />
Abschied von fossilen Brennstoffen entfernt.<br />
Die Fa. Exxon hatte im Jahr 2008 einen<br />
Umsatz von 459,6 Mrd. US-$ und einen<br />
Gewinn von 45,2 Mrd. US-$, 80 000 Beschäftigte<br />
und im Jahresdurchschnitt eine<br />
Förderung von 3,92 Mio. Barrel Öl und Gas<br />
(Öläquivalent). Die verfügbaren Ölreserven<br />
betragen 12 Mrd. Barrel. Die Investition<br />
in die Öl- und Gasproduktion beträgt<br />
26 Mrd. $/a.<br />
Die Rohölproduktion kam aus:<br />
USA<br />
%<br />
16,0<br />
Kanada und Südamerika 12,4<br />
Russland, Kaspisches Meer 7,2<br />
Afrika 29,0<br />
Asien / Pazifik, Naher Osten 18,8<br />
Europa 16,6<br />
100,0<br />
Exxon hatte 1989 einen Tankerunfall vor<br />
Alaska, 40 000 t Rohöl verschmutzten die Küste.<br />
Für Aufräumarbeiten wurden von Exxon<br />
knapp 4 Mrd. US-$ aufgewendet. Ein Gericht<br />
hatte zunächst eine Strafe von 5 Mrd. US-$<br />
festgelegt, der Oberste Gerichtshof senkte<br />
die Strafe ab auf 500 Mio. US-$.<br />
Für die kommenden Jahre plant Exxon<br />
die Ausgabe von 150 Mrd. US-$ für die<br />
Erkundung neuer Öl- und Erdgasquellen.<br />
In einem internen Strategiepapier heißt es:<br />
„Öl, Gas und Kohle werden bis 2030 80 %<br />
der Nachfrage befriedigen. Für Wind, Solarzellen<br />
oder Biotreibstoffe bleiben 2 %.“<br />
In der kanadischen Provinz Alberta wird<br />
Exxon ein neues Ölsandvorkommen „Kearl<br />
Lake“ in Angriff nehmen. Dort sollen täglich<br />
300 T Barrel Öl produziert werden.<br />
Die Ölproduktion aus Ölsand ist mit einer<br />
starken Umweltbelastung verbunden.<br />
Ca. 2 t Erde und 2 t Sand müssen für 1<br />
Barrel Öl ausgehoben werden. Mit heißem<br />
Wasser und Natronlauge wird das Bitumen<br />
vom Sand getrennt, hierfür sind 950 l<br />
Frischwasser und 40 m³ Erdgas je Barrel Öl<br />
erforderlich. Als Abfall entstehen 320 l Abwasser<br />
(Schlammteiche) und <strong>11</strong>0 kg CO2.<br />
Es könnte Exxon passieren, dass Präsident<br />
Obama das Teersandöl verbannt. Kalifornien<br />
und drei weitere Bundes staaten<br />
haben es bereits getan.<br />
Im Juni verabschiedete das US-Repräsentantenhaus<br />
auf Initiative Präsident<br />
Obamas ein Gesetz zur Einführung des<br />
CO2-Emissionshandels: CO2-Emissionen<br />
werden voraussichtlich auch in den USA<br />
etwas kosten.<br />
„Die Zeit“, Nr. 34, 13.08.<strong>2009</strong><br />
Internet: www.zeit.de<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 483
Auslandsbergbau<br />
Die Produktion von Eisenerz hat<br />
sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />
aufgrund der Konzentration<br />
bei wenigen Eisenerzproduzenten<br />
(CVRD, Rio Tinto, BHP<br />
Billiton) und der kontinuierlichen<br />
Fördermengenausweitung erhöht.<br />
Eine Fortführung dieses Trends in<br />
Richtung eines neuen Fördermaximums<br />
von etwa 1,7 Mrd. t wurde<br />
bis 2008 noch vorhergesagt. Allein<br />
die 5 größten Eisenerz produzierenden<br />
Länder Brasilien, China,<br />
Australien, Indien und Russland<br />
haben ihre Produktion seit 2002<br />
um rd. 450 Mio. t/a ausgeweitet.<br />
Allerdings hat die Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise die wachsende<br />
Nachfrage nach Eisenerz zunächst<br />
gestoppt.<br />
Dennoch hat die dramatisch<br />
steigende Nachfrage Chinas nach<br />
Eisenerz in den Jahren 2006 bis<br />
2008 zu einer deutlichen Preiserhöhung<br />
auf den internationalen<br />
Märkten geführt und in der Folge<br />
eine Vergrößerung der Eisenerz-<br />
Bergbaukapazitäten in China<br />
und in Übersee ausgelöst. Die<br />
chinesischen Eisenerzreserven<br />
Westaustralien – Teil des 5. Kontinents<br />
484 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Eisenerz in Westaustralien –<br />
ein aktueller Rohstoff in der Krise<br />
Martin J. Wedig, Essen und Heinz-Peter Kaiser, Düsseldorf*<br />
sind von geringer Qualität, so<br />
dass ausländische chinesische<br />
Equity-Beteiligungen und Eisenerz-Importe<br />
nach China in großem<br />
Umfang erforderlich werden.<br />
Dabei konzentriert sich China<br />
insbesondere auf Westaustralien<br />
wegen der bekannten reichen<br />
Eisenerzlagerstätten und der<br />
vergleichsweise geringen Transportentfernung.<br />
Grundsätzlich wird der exportorientierte<br />
Eisenerzbergbau Westaustraliens von BHP<br />
Billiton und Rio Tinto dominiert, die kürzlich<br />
(Juni <strong>2009</strong>) durch ihr „50:50 Joint Venture“<br />
ein zukünftig gemeinsames Vorgehen bei<br />
der Eisenerzproduktion in Westaustralien<br />
vereinbart haben. Dieser Zusammenschluss<br />
bedeutet das Aus für die vormals geplante<br />
Verbindung zwischen Rio Tinto und dem chinesischen<br />
Aluminiumproduzenten Chinalco.<br />
In der Konsequenz werden von chinesischer<br />
Seite jetzt andere Einstiegsmöglichkeiten in<br />
den westaustralischen Eisenerzmarkt ausgelotet.<br />
Dabei wird den sogenannten Junior<br />
Produzenten (Fortescue Metals Group<br />
(FMG), Mt Gibson, Murchison, Gindalbie<br />
und Midwest) in der Zukunft größere Bedeutung<br />
zu kommen.<br />
Fortescue Metals Group (FMG) hat erst<br />
2008 mit der Eisenerzproduktion begonnen.<br />
Andere Juniorproduzenten haben ebenfalls<br />
inzwischen mit dem Produktionsstart begonnen<br />
oder beabsichtigten demnächst neue<br />
Kapazitäten in einer Gesamthöhe von bis zu<br />
60 Mio. t/a im mittleren Westen Australiens<br />
zu realisieren. Das wachsende Exportpotential<br />
wird zurzeit noch durch die geringen<br />
Hafenkapazitäten im mittleren Westen begrenzt.<br />
Allerdings ist die Hafenkapazität im<br />
nördlichen Pilbara u. a. durch den Bau von<br />
zwei neuen Liegeplätzen von FMG in Port<br />
Hedland (Anderson Point) deutlich erhöht<br />
worden. Zusammenfassend zeigt sich ein<br />
diversifiziertes Bild der Eisenerzproduktion<br />
in Westaustralien, welches die wachsende<br />
Nachfrage nach Eisenerz aus dem asiatischen<br />
Raum langfristig bedienen kann (siehe<br />
Karte Australien).<br />
Dynamik<br />
des Rohstoffbedarfs<br />
Die weltweite Produktion von Eisenerz<br />
ist während des vergangenen Jahrzehnts<br />
kontinuierlich angestiegen (1997: 920 Mio.<br />
t/a, 2007: 1 580 Mio. t/a) und hat in 2007<br />
ein vorläufiges Maximum erreicht. Die<br />
*Dr. Martin Wedig<br />
Wirtschaft, Energie, Umwelt<br />
Gesamtverband Steinkohle e.V.<br />
Rüttenscheider Straße 1 bis 3<br />
45128 Essen<br />
Tel.: 0201/801 43 24<br />
Fax: 0201/801 42 70<br />
e-Mail: martin.wedig@gvst.de<br />
Internet: www.gvst.de<br />
Dr.-Ing. Heinz-Peter Kaiser<br />
Senior Metallurgical Advisor<br />
Coal & Minerals GmbH<br />
Breite Straße 29 bis 31<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel.: 02<strong>11</strong>/52 09 95 59<br />
Fax: 02<strong>11</strong>/52 09 95 52<br />
e-Mail: h.kaiser@coalminerals.com
1 Weltproduktion von Eisenerz und Rohstahl (1997 bis 2013)<br />
Wachstumsraten waren in der Höhe unterschiedlich,<br />
wobei seit 2002, vor allem aufgrund<br />
der stärkeren chinesischen Nachfrage<br />
ein gleichmäßiges Wachstum von<br />
ca. 10%/a erzielt wurde. Für 2006 hat die<br />
„United Nation Conference of Trade and<br />
Development (UNCTAD)“ den stärksten<br />
Produktionsanstieg bei Eisenerz mit 12 %<br />
angegeben. Seit Mitte 2008 ist infolge der<br />
globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ein<br />
empfindlicher Einbruch (etwa -20%) bei<br />
Nachfrage und Produktion von Eisenerz<br />
und Stahlprodukten und nachfolgend auch<br />
bei Kokskohle und Koks zu verzeichnen.<br />
Der Verbrauch von Eisenerz und Stahl<br />
ist einer der wichtigsten Indikatoren für die<br />
Entwicklungsstufe industrialisierter Nationen.<br />
Vergleicht man den jährlichen Pro-<br />
Kopf-Verbrauch von Stahl in Japan von ca.<br />
600 kg mit nur ca. 210 kg in China, wird das<br />
gewaltige Wachstumspotential deutlich,<br />
das sich in China aus der stetig wachsenden<br />
Inlandsnachfrage und der gleichzeitig<br />
ansteigenden Exportleistung ergibt, die bislang<br />
nur von der Bundesrepublik Deutschland<br />
übertroffen wird (Bild 1) [1].<br />
Führende Wirtschaftsexperten halten die<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise in den asiatischen<br />
Ländern, vor allem China für schon<br />
überwunden und prognostizieren einen Anstieg<br />
des Wirtschaftswachstums<br />
bereits in diesem Jahr. Es kann<br />
also angenommen werden, dass<br />
der Stahlboom in den nächsten<br />
Jahren anhalten wird und die<br />
weltweite Produktion von Eisenerz<br />
auf das prognostizierte globale<br />
Fördermaximum von 1.7 Mrd. t<br />
zusteuert. Es wird erwartet, dass<br />
dieser Anstieg die Realisierung<br />
neuer Förderkapazitäten beschleunigen<br />
wird [2, 3].<br />
Wesentliche<br />
Eisenerzerzeuger<br />
Die 5 größten Eisenerz produzierenden<br />
Länder Brasilien, Chi-<br />
na, Australien, Indien und Russland haben<br />
ihre Produktion seit 2002 um fast 450 Mio. t<br />
erhöht. China ist nun der zweitgrößte Produzent<br />
von Eisenerz, hinter Brasilien, aber<br />
bereits vor Australien. Die dramatische Entwicklung<br />
von Chinas Aktivitäten im Eisenerzbergbau<br />
zeigt sich in einer Fördermenge von<br />
rd. 370 Mio. t in 2008; dies entspricht einem<br />
Sechsjahresanstieg von 260 Mio. t (336%<br />
Wachstum). Brasilien, Australien und Indien<br />
haben ihre Eisenerzproduktion in gleichem<br />
Zeitraum ebenfalls deutlich um jeweils zwischen<br />
120 bis 180 Mio. t angehoben, während<br />
die übrigen Eisenerz produzierenden<br />
Länder ein vergleichsweise geringes Wachstum<br />
von 10 bis 20% aufweisen (Bild 2).<br />
Ein eindeutiger Trend für den internationalen<br />
Eisenerzmarkt in <strong>2009</strong>/10 zeichnet<br />
sich noch nicht ab. Insbesondere chinesische<br />
Eisenerzverbraucher versuchen,<br />
über gezielte Vorratshaltung und andere<br />
Maßnahmen den Markt zu beeinflussen<br />
und damit den Preis für Eisenerz zu drücken.<br />
So wurde im Juni <strong>2009</strong> von offizieller<br />
chinesischer Seite angekündigt, dass die<br />
größte asiatische Eisenerzlagerstätte (7,6<br />
Mrd. t) in der nordchinesischen Provinz<br />
Liaoning entdeckt worden sei. Westliche<br />
Beobachter bezweifeln die Größe der Lagerstätte<br />
und gehen davon aus, dass die<br />
3 Zusätzliche Eisenerzkapazitäten weltweit<br />
Auslandsbergbau<br />
2 Entwicklung der Eisenerzproduktion nach Ländern (Mio. t)<br />
Mine wegen der Teufenlage von 1 500 m<br />
und dem damit erforderlichen Tiefbau sowie<br />
der in China allgemein üblichen minderen<br />
Erzqualität weder wirtschaftlich noch<br />
konkurrenzfähig zu betreiben ist. Letzte<br />
Preisverhandlungen zwischen Eisenerzproduzenten<br />
und asiatischen Stahlwerken<br />
(Japan, Korea) haben jedoch gezeigt,<br />
dass das Preisniveau in <strong>2009</strong> zwar um rd.<br />
30% geringer ausfällt als im Vorjahr, aber<br />
weiterhin auf hohem Niveau verbleibt.<br />
Daraus lassen sich auch für die Zukunft<br />
angespannte Marktbedingungen ableiten,<br />
insbesondere wenn die Produktionskapazitäten<br />
den Bedarf an Eisenerz zumindest<br />
zeitweise nicht mehr decken können [4].<br />
Um die zukünftige Nachfrage nach Eisenerz<br />
abzusichern, werden dringend<br />
neue Bergbauprojekte benötigt, da die<br />
Realisierung lange Vorlaufzeiten erfordert.<br />
Im Jahr 2006 sind ca. 70 Mio. t/a zusätzliche<br />
Eisenerz-Förderkapazität weltweit in<br />
Betrieb gegangen. Mit den bisher bekannten<br />
Projektplanungen sollen bis zum Jahr<br />
2012 weitere 375 Mio. t/a Förderkapazität<br />
realisiert werden (Bild 3).<br />
Wegen der umfangreichen Eisenerzvorkommen<br />
speziell in Westaustralien<br />
(WA) und der geographischen Nähe zu<br />
den Exportmärkten China und anderen<br />
asiatischen Ländern ist offensichtlich,<br />
dass der wesentliche<br />
Anteil der Projekte und Kapazitätserweiterungen<br />
in Australien<br />
geplant wird.<br />
Neben den beiden traditionellen<br />
australischen Eisenerzgiganten<br />
Rio Tinto und BHP Billiton<br />
gibt es eine wachsende Gruppe<br />
von zweit- und drittrangigen Eisenerzunternehmen,<br />
die derzeit<br />
neue Lagerstätten in der Region<br />
Pilbara, im mittleren Westen (Yilgarn)<br />
und in der südlichen Region<br />
von Westaustralien explorieren,<br />
erschließen und in Betrieb<br />
nehmen (Bild 4) [5].<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 485
Auslandsbergbau<br />
Eisenerzmarkt –<br />
die vorherrschende<br />
Stellung Chinas<br />
Die inländische Eisenerzproduktion<br />
in China (2008: 370 Mio. t)<br />
reicht bei weitem nicht aus, um<br />
die Nachfrage der heimischen Industrie<br />
zu bedienen (2008: ~790<br />
Mio. t). Es wird daher eine beträchtliche<br />
Menge Eisenerz zwischen<br />
320 Mio. t und 400 Mio. t<br />
importiert; diese Entwicklung hat<br />
die globale Preisfindung maßgeblich<br />
beeinflusst (Bild 5).<br />
Der typische Vertragspreis<br />
für Eisenerz ist seit 2004 um ein<br />
Vielfaches gestiegen. Während<br />
die Preise für Stückerze von<br />
Australien nach Asien in 2004<br />
noch ca. 50 US$ per „dry long<br />
metric ton“ betrugen, wurde in<br />
2008 bereits 170 US$ bezahlt.<br />
Aufgrund der seit Mitte 2008<br />
verringerten Nachfrage aus<br />
China ist der Preis für Fein-<br />
und Stückerze wieder erheblich<br />
gefallen und bewegt sich<br />
unterhalb der 100 US$ Marke,<br />
jedoch weiterhin auf doppelt so<br />
hohem Preisniveau wie vor 5 Jahren. Das<br />
jetzt erreichte Preisniveau scheint sich zu<br />
stabilisieren und soll die notwendige Entwicklung<br />
neuer Eisenerzförderkapazitäten<br />
in China und in Übersee finanziell ermöglichen<br />
[6].<br />
Die gesamten chinesischen Eisenerzreserven<br />
werden mit mehr als 46 Mrd. t angegeben,<br />
wovon ein Großteil von geringer<br />
Qualität ist. Die chinesischen Eisenerzvorkommen<br />
sind entweder vom Typ Magnetit<br />
(ca. 50%) oder Hämatit (ca. 21%); andere<br />
Vorkommen beinhalten Vanadium-Titan-<br />
5 Neueste Entwicklung der Eisenerzpreise<br />
486 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
4 Eisenerzgebiete in Westaustralien<br />
magnetit (21%), Magnetit-Hämatit oder<br />
Magnetit-Siderit-Typen. Der Eisenanteil<br />
liegt im Mittel bei ca. 30%; es werden<br />
aber auch Erze mit nur 20% Eisengehalt<br />
abgebaut. Es ist daher eine kostenintensive<br />
Aufbereitung der Erze zur Anhebung<br />
der Eisenkonzentration erforderlich, um<br />
den Forderungen der Hüttenwerke zu genügen<br />
(Bild 6).<br />
Obwohl es ein nachhaltiges Ziel der chinesischen<br />
Regierung ist, die heimische<br />
Eisenerzproduktion zu steigern und die<br />
Erzkonzentration deutlich zu verbessern,<br />
ist eine ausreichende Eisenerzversorgung<br />
nur durch den Import<br />
ausländischer Erze zu gewährleisten.<br />
Mit Unterstützung der<br />
Regierung haben die Hüttenwerke<br />
begonnen, sich besonders in<br />
Westaustralien an Minen zu beteiligen.<br />
Dabei stehen Newcomer im<br />
Fokus, die Kapital benötigen, um<br />
Minen und Infrastruktur zu entwickeln.<br />
Durch Beteiligung oder<br />
Übernahme sichern sich die Hütten<br />
im Gegenzug bestimmte Produktionsmengen<br />
an Eisenerz [7].<br />
Die Produktion von Rohstahl<br />
basiert sowohl in China als auch<br />
in Japan auf der traditionellen Produktionsroute<br />
Hochofen – Konverterstahlwerk.<br />
Die Stahlerzeugung<br />
über Elektrolichtbogenöfen<br />
weist im Vergleich zur weltweiten<br />
Erzeugung von 32% nur einen<br />
Anteil von 13% in China und 24%<br />
in Japan auf. Die weitere Steigerung<br />
der Stahlerzeugung in China<br />
wird durch die Erzeugung von<br />
warm- und kaltgewalztem Breitband<br />
und dessen weiterer Veredlung<br />
auf Basis der klassischen Erzeugungsroute<br />
geprägt sein. Um<br />
mit dieser Entwicklung Schritt zu halten ist<br />
Chinas Stahlindustrie auf den Import der ganzen<br />
Bandbreite von Eisenerzen (Stückerze,<br />
Feinerz für die Sinterproduktion und Pellets)<br />
angewiesen.<br />
Die relativ kurze Transportentfernung zwischen<br />
Asien (China) und Australien ist der<br />
ausschlaggebende Grund, weshalb 90%<br />
des seewärtigen Eisenerzes von Australien<br />
in diese Region verschifft werden (Bild 7).<br />
Neben den asiatischen Märkten haben<br />
die westaustralischen Minengesellschaften<br />
auch den Nahen Osten als Produzenten<br />
für hochwertige Pellets entdeckt, die<br />
als Rohstoff für die Erzeugung von direkt<br />
reduziertem Eisen (DRI) eingesetzt werden.<br />
Die riesigen Erdgasvorkommen in<br />
dieser Region haben eine Renaissance<br />
der Direktreduktionsverfahren eingeleitet.<br />
2006 wurden in der Golfregion ca. 6 Mio. t<br />
Pellets importiert, für 2015 soll der Bedarf<br />
auf ungefähr 45 Mio. t ansteigen.<br />
Eisenerz in Westaustralien<br />
Die exportorientierte australische Eisenerzindustrie<br />
wird von BHP Billiton und<br />
Rio Tintos Tochtergesellschaft, Hamersley<br />
Iron, in der Pilbara-Region Westaustraliens,<br />
dominiert. Andere wichtige Eisenerz-<br />
Projekte (Lagerstätten) beinhalten Koolyanobbing,<br />
Cockatoo Island (Portman),<br />
Tallering Peak und Koolanooka.<br />
Nahezu die Gesamtmenge von Australiens<br />
Eisenerz wird in Westaustralien gewonnen.<br />
Die Eisenerzproduktion erreichte
6 Verteilung der weltweiten Eisenerzvorkommen<br />
2008 einen Wert von rd. 330 Mio. t im Vergleich<br />
zu 322 Mio. t in 2007. Realistische<br />
Prognosen lassen erkennen, dass zusätzliche<br />
Förderkapazitäten in Höhe von 80<br />
Mio. t Eisenerz/a innerhalb der nächsten<br />
Jahre insbesondere in der Region Mittlerer<br />
Westen realisiert werden können.<br />
Bis zum Jahr 20<strong>11</strong> wird eine australische<br />
Gesamtförderung von 380 Mio. t erwartet.<br />
Der Wert der Exporte australischen Eisenerzes<br />
beträgt rd. 30 Mrd. US$ und ist Eckpfeiler<br />
der australischen Exportindustrie<br />
und des Bruttoinlandsproduktes [8, 9].<br />
Westaustraliens Produktionszentrum<br />
für Eisenerz –<br />
Pilbara-Region<br />
In den frühen 60er Jahren nahm der<br />
Eisenerzbergbau, basierend auf den entscheidenden<br />
Entdeckungen von Langley<br />
G. Hancock, die Förderung in der Pilbara-<br />
Region in Westaustralien auf. Dort befinden<br />
sich alle bedeutenden Eisenerzgruben<br />
Australiens, die heute etwa 98% des<br />
australischen Eisenerzes fördern. Die<br />
nachgewiesenen Eisenerzreserven, die<br />
wirtschaftlich abbaubar sind, belaufen sich<br />
auf mehr als 16 Mrd. t entsprechend ca.<br />
10% der weltweiten Eisenerzreserven. Der<br />
überwiegende Teil der Eisenerz- Ressource<br />
ist von hämatitischem Lagerstättentyp.<br />
Die Magnetit-Eisen-Reserven werden auf<br />
ca. 2,6 Mrd. t geschätzt. Unterstellt man<br />
die Beibehaltung des heutigen Produktionsniveaus<br />
liegt die Lebensdauer der<br />
Eisenerz-Ressourcen bei über 65 Jahren<br />
[6, 9].<br />
Örtliche Geologie<br />
Die Hamersley Provinz umfasst ein Gebiet<br />
von ungefähr 80 000 km² (ungefähr<br />
die Größe des Bundeslandes Bayern) und<br />
befindet sich im südlichen Teil der Pilbara<br />
Craton im Nordwesten Australiens (Bild 8).<br />
Das Eisenerz kommt in verschiedenen<br />
Lagerstättenformationen (Schicht-, Linsenförmige-<br />
und Geröllerzlagerstätten) vor; die<br />
gebänderten Eisenerzformationen beinhalten<br />
überwiegend goethitische Erze, welche<br />
für ihren hohen Eisengehalt, der großen<br />
Ausdehnung und Mächtigkeit der präkambrischen<br />
Vorkommen bekannt sind. Die linsenförmigen<br />
Lagerstätten enthalten eisenreiche<br />
fluviale Gesteine, welche typischerweise<br />
aus goethitisch- hämatitischen Pisolithen<br />
bestehen, zum Beispiel Yandi (Marillana<br />
Formation) und Robe River (Robe Formation).<br />
Die Gerölllagerstätten sind kleinere<br />
kolluviale/alluviale Hämatit/Goethit Erosionslagerstätten.<br />
Die Ausdehnung der BHP Eisenerzvorkommen<br />
Marillana Creek in der Hamersley<br />
Provinz (Pilbara) erreichen etwa 40 km<br />
(mäandrierender Bereich) der insgesamt<br />
90 km umfassenden Paläolinse [10].<br />
Die gebänderten Eisenerzvorkommen<br />
Brockman (bis zu 620 m mächtig) und<br />
Marra Mamba (bis zu 230 m mächtig) sind<br />
von größerer Bedeutung. Charakteristisch<br />
für das härtere Brockman Erz ist ein Ei-<br />
Auslandsbergbau<br />
7 Seewärtige Eisenerzexporte von Westaustralien 2007<br />
senerzgehalt von 64% und ein Phosphorgehalt<br />
von 0,05%. Das Marra Mamba Erz<br />
mit einem Eisengehalt von ca. 62% dagegen<br />
wurde wegen seines geringen Granulationsverhalten<br />
„beim Sintern“ lange Zeit<br />
als minderwertig angesehen.<br />
Die wichtigsten australischen<br />
Eisenerzproduzenten<br />
Die wichtigsten Eisenerzproduzenten<br />
Rio Tinto, BHP und Fortescue haben ihre<br />
Lagerstätten in der Pilbara-Region. In der<br />
jüngsten Vergangenheit haben die australischen<br />
Marktführer neue Eisenerz-Produktions-Kapazitäten<br />
installiert und weitere<br />
potentielle Erweiterungen angekündigt.<br />
Die unten aufgeführte Tabelle gibt eine<br />
Übersicht der aktuellen Produktionsvolumina<br />
der wichtigsten Eisenerzproduzenten<br />
und ihre möglichen Erweiterungskapazitäten<br />
(Bild 9).<br />
Das Bild verdeutlicht, dass der wesentliche<br />
Anteil der Eisenerz-Produktions-Ka-<br />
8 Geologische Verteilung und Lage der Lizenz- und Abbaufelder verschiedener Firmen<br />
(Pilbara-Region)<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 487
Auslandsbergbau<br />
9 Wesentliche australische Eisenerzförderung und Erweiterungsprojekte<br />
pazitäten bei Rio Tinto und BHP Billiton<br />
liegt. Nach dem geplatzten Einstieg des<br />
chinesischen Staatskonzerns Chinalco<br />
beim britisch-australischen Rohstoffkonzern<br />
Rio Tinto steht jetzt eine Zusammenlegung<br />
der Produktionskapazitäten von<br />
BHP Billiton und Rio Tinto im Rahmen eines<br />
Joint Ventures bevor. Rio Tinto beabsichtigt<br />
mit der Maßnahme eine finanzielle<br />
Gesundung durch Kapitalerhöhung und<br />
Bareinlagen seitens BHP Billiton in einer<br />
Größenordnung von rd. 21 Mrd. US$.<br />
Daneben existieren eine Reihe von<br />
neuen Eisenerzproduzenten, die zusätzliche<br />
Förderkapazitäten in das Portfolio der<br />
bestehenden Produzenten in den australischen<br />
Markt einbringen. Fortescue Metals<br />
Group (FMG) hat erst im Mai 2008 die<br />
Eisenerzproduktion mit einer Zielförderkapazität<br />
von 55 Mio. t aufgenommen; in<br />
2008 wurden bereits rd. 20 Mio. t gefördert<br />
und für <strong>2009</strong> wird eine Produktion von rd.<br />
30 Mio. t vorgesehen. FMG wird mit dem<br />
Ziel geführt, Eisenerz aus verschiedenen<br />
Lagerstätten (vergleiche Bild 8) in der östlichen<br />
Pilbara-Region (Cloud Break und<br />
Christmas Creek Lagerstätten in der Chichester<br />
Hügelkette) abzubauen. Für die<br />
Produktion werden sogenannte „Surface<br />
Miner“ (Fräsmaschinen) der Firma Wirtgen<br />
aus Windhagen eingesetzt.<br />
Die Gesamtressourcen von FMG werden<br />
auf 2,3 Mrd. t mit einem durchschnittlichen<br />
Fe-Gehalt von 58,5% geschätzt. Dabei<br />
hält FMG fast 40 000 km² Abbaurechte<br />
in der Pilbara-Region. Eine bergbautechnische<br />
Bankable Feasibility Study (BFS),<br />
die Anfang April 2006 von unabhängigen<br />
Experten der „Snowden Mining Industry<br />
Consultants“ erstellt wurde, deutet eine<br />
stabile Wirtschaftlichkeit des Projektes an<br />
(„robust project economics“).<br />
488 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Westaustralische<br />
Juniorproduzenten – frischer Wind<br />
in der Eisenerzindustrie<br />
Eine Reihe von australischen Juniorproduzenten<br />
bemüht sich um den Einstieg in<br />
den Markt; die möglichen Produktionskapazitäten<br />
der von den Juniorproduzenten<br />
betriebenen Projekte variieren zwischen<br />
1,5 und 25 Mio. t/a. Die meisten der bereits<br />
fortgeschrittenen Projekte liegen im<br />
Mittleren Westen. Optimistische Prognosen<br />
weisen für diese Region einen Kapazitätsanstieg<br />
von insgesamt 60 Mio. t /a<br />
(Mt Gibson, Murchison, Gindalbie und Midwest)<br />
aus (Bild 10).<br />
Entwicklung und Projektstand der weiter<br />
fortgeschrittenen Eisenerzprojekte der<br />
Unternehmen Atlas Iron, Gindalbie Metals,<br />
10 Australische Juniorproduktion und Erweiterungsprojekte<br />
Midwest Corporation, Mount Gibson Iron und<br />
Murchison Metals sind unterschiedlich. Grange<br />
Resources wird wegen seiner südlichen<br />
Lage, seiner Magnetitlagerstätte, seines spezifischen<br />
Eisenerztransportes via Rohrleitung<br />
(slurry pipeline) und der gegenwärtigen Hafenzugangsbeschränkungen<br />
nicht weiter betrachtet.<br />
Es soll jedoch erwähnt werden, dass<br />
Grange Resources ein Joint Venture Projekt<br />
für das Pelletieren von Erz außerhalb Australiens,<br />
in Malaysia, eingegangen ist [12].<br />
Atlas Iron Ltd<br />
www.atlasiron.com.au<br />
Atlas Iron Ltd hat einige Eisenerzprojekte<br />
in der Pilbara-Region, nahe des Hafens<br />
Hedland entwickelt: Pardoo DSO Hämatit<br />
(DSO = Direct Shipping Ore), Pardoo<br />
Magnetit, Hedland, Turner River, Western<br />
Show und Hillside. Das Flaggschiff Pardoo<br />
DSO Hämatit (57,1% Fe) liegt 75 km<br />
westlich des Hafens Hedland; die Aufnahme<br />
der Förderung mit anfänglich 1 Mio. t/a<br />
erfolgte Ende 2008. Eine Expansion auf<br />
6 Mio. t/a ist für 2010 vorgesehen. Das<br />
Pardoo-Magnetit-Projekt hat zudem eine<br />
Eisenerzreserve von 850 Mio. t Magnetit<br />
mit einem Eisengehalt von 37% Fe. Atlas<br />
Iron plant eine Magnetitproduktion von 10<br />
Mio. t/a und eine Anreicherung des Erzes<br />
auf 69 % Fe, um das Konzentrat marktgerecht<br />
für den Export anzubieten.<br />
Gindalbie Metals Ltd<br />
www.gindalbie.com.au<br />
Gindalbie Metals Ltd entwickelt Magnetit<br />
und Hämatit Eisenerzlagerstätten im mittleren<br />
Westen. Derzeit werden verschiedene<br />
Projekte gleichzeitig vorangetrieben,<br />
wie z.B. das Karara-Magnetit-Projekt, das<br />
Mungada-Hematit-Projekt sowie das Lodestone-Projekt.<br />
Der Karara Magnetit Tage-
au liegt 220 km östlich des Hafens Geraldton.<br />
Die Ressourcen belaufen sich auf<br />
1,4 Mrd. t mit etwa 36 % Fe bei 0.09% P.<br />
Gindalbie plant 8 Mio. t/a Magnetit-Konzentrat<br />
mit 68 % Fe bei nur 0.01 % P zu<br />
produzieren. Die Aufnahme der Förderung<br />
ist für 2010 vorgesehen.<br />
Sinosteel Midwest Corporation Ltd<br />
www.midwestcorp.com.au<br />
Midwest ist an der Exploration und Entwicklung<br />
verschiedener Eisenerzprojekte<br />
beteiligt, wie z.B. Koolanooka/Blue Hills<br />
DSO, Weld Range DSO, Jack Hills DSO<br />
und Koolanooka Magnetit. Midwest wurde<br />
im März <strong>2009</strong> von Sinosteel Corporation<br />
(Chinas führendem Eisenerzhändler) übernommen.<br />
Die Koolanooka / Blue Hills DSO<br />
Projekte liegen nahe bei Morawa, 200 km<br />
südöstlich des Hafens Geraldton. Die Eisenerzreserven<br />
von 8,4 Mio. t haben einen<br />
Durchschnittsgehalt von 58 % Fe. Derzeit<br />
liegt die Produktionskapazität bei 2 Mio. t.<br />
Mount Gibson Iron Ltd<br />
www.mtgibsoniron.com.au<br />
Mount Gibson Iron Ltd konzentriert sich<br />
hauptsächlich auf die Entwicklung von Eisenerzlagerstätten<br />
im Mittleren Westen,<br />
einschließlich Straßen-, Bahn- und Hafeninfrastruktur.<br />
Die Hauptanteilseigner sind die<br />
chinesische Shougang Holding (20 %) und<br />
die APAC Resources Hong Kong (20 %).<br />
Derzeit betreibt Mount Gibson Iron die Tallering<br />
Peak Hämatit und die Koolan Island<br />
Hämatit Tagebaugruben mit einer Jahresproduktion<br />
von zusammen 3,5 Mio. t. Extension<br />
Hill ist ein DSO Hämatit Projekt in<br />
Entwicklung.<br />
Murchison Metals Ltd<br />
www.mml.net.au<br />
Murchison Metals Ltd hält eine Reihe von<br />
aussichtsreichen Eisenerzprojekten in der<br />
Provinz Yilgarn. Gegenwärtig sind 2 Hauptprojekte<br />
in der Entwicklung, die Jack Hills<br />
und Weld Range Minen. Es besteht eine<br />
strategische Zusammenarbeit mit POSCO,<br />
die eine Abnahmegarantie von 10 Mio. t/a<br />
zusichert. Zusätzliche Abnahme-Verträge<br />
mit verschiedenen chinesischen Hüttenwerken<br />
belaufen sich auf 6 Mio. t/a.<br />
Häfen und Infrastruktur –<br />
ein kritischer Faktor<br />
In der Pilbara-Region steht eine Hafenkapazität<br />
zur Verschiffung von etwa 280 Mio. t<br />
Eisenerz zur Verfügung; die Häfen sind für<br />
Capesize-Schiffe geeignet. Die Hauptakteure<br />
im Eisenerzgeschäft Rio Tinto, BHP Billiton<br />
und FMG errichten entsprechend ihrem<br />
Produktionsfortschritt laufend neue Hafenkapazitäten<br />
auf dem Gelände der bestehenden<br />
Häfen Cape Lambert und Port Hedland<br />
(Anderson Point, FMG); insofern ist für die<br />
Häfen im Norden<br />
wachsendes Potentialfestzustellen<br />
(Bild <strong>11</strong>).<br />
In der Yilgarn-<br />
Provinz ist eine Erhöhung<br />
der Hafenkapazität<br />
von Geraldton<br />
und der<br />
Aufbau des neuen<br />
Hafens Oakajee<br />
für eine konkurrenzfähigeEisenerzinfrastruktur<br />
in<br />
diesem Gebiet notwendig.<br />
Derzeit ist<br />
der Hafen Geraldton<br />
auf eine Verladekapazität<br />
(Panamax Größe)<br />
von <strong>11</strong> Mio. t/a Eisenerz<br />
ausgelegt.<br />
Der weiter südlich<br />
gelegene Hafen<br />
Esperance verfügt<br />
über eine Verladekapazität<br />
von 6<br />
Mio. t/a Eisenerz<br />
[<strong>11</strong>].<br />
Um die Eisenerzproduktion<br />
im<br />
mittleren Westen<br />
zu fördern und<br />
neue Kapazitäten<br />
zu schaffen, haben<br />
mehrere Minengesellschaften,<br />
wie<br />
z.B. SinosteelMidwest Corp, Murchison<br />
Metals und Gindalbie im Jahr 2005 die<br />
Interessensgemeinschaft „Geraldton Iron<br />
Ore Alliance“ gegründet. Wesentliches<br />
Ziel dieser Allianz ist es, die westaustra-<br />
<strong>11</strong> Entwicklung der westaustralischen Hafenkapazitäten<br />
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im mittleren Westen (Yilgarn) zu gewinnen.<br />
Die geforderten Infrastrukturmaßnahmen<br />
schließen neue Bahnstrecken<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 489
Auslandsbergbau<br />
12 Marktkapitalisierung und Kurs/Gewinn- Verhältnis von neuen Akteuren im westaustralischen<br />
Eisenerzgeschäft<br />
und den Bau des neuen Tiefseehafens<br />
Oakajee (Yilgarn Infrastructure Initiative<br />
ist eine nicht börsennotierte Gesellschaft<br />
mit Sitz in Perth), in der Nähe des nur<br />
über begrenztes Expansions-Potential<br />
verfügenden Hafens Geraldton ein. Die<br />
Westaustralische Regierung bewertet derzeit<br />
die Initiativen und prüft verschiedene<br />
Optionen. [12]<br />
Zusammenfassung und<br />
Ausblick<br />
Angesichts der wachsenden Nachfrage<br />
nach Stahlprodukten kann mit einem<br />
deutlich steigenden Wachstum des Eisenerzmarktes<br />
und in der Folge auch des<br />
Koks- und Kokskohlemarktes innerhalb<br />
der kommenden Jahre gerechnet werden.<br />
Weil China der Hauptverbraucher von<br />
Stahl mit Wachstumsraten von über 10%<br />
ist, konzentriert sich das nationale chinesische<br />
Programm sowohl auf steigende<br />
Eisenerzproduktion im Inland als auch<br />
auf größere Importe aus chinesischen<br />
Kapitalbeteiligungen und ausländischen<br />
Eisenerzgruben. Wegen der Nähe zu dem<br />
an Eisenerz reichen Westaustralien greift<br />
China, nicht zuletzt wegen der gescheiterten<br />
Beteiligung von Chinalco an Rio Tinto,<br />
auf die prosperierenden Juniorgesellschaften<br />
mit Eisenerzproduktion in Pilbara<br />
und Yilgarn zurück (Bild 12).<br />
Wegen anhaltender Rationalisierung,<br />
Einführung innovativer Bergbautechnologien,<br />
erfolgreicher Verhandlungen mit der<br />
westaustralischen Regierung bezüglich<br />
der Verbesserung der Infrastruktur (Bahn<br />
und Häfen) und steigender Kapitalbeteiligung<br />
von führenden asiatischen Stahlwerken<br />
(Baosteel, Shougang, POSCO,<br />
Sinosteel, Sumitomo, Mitsui, etc) ist die<br />
490 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Marktkapitalisierung der wichtigsten neuen<br />
Akteure im australischen Eisenerzgeschäft<br />
angestiegen.<br />
Die jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten<br />
haben dazu geführt, dass<br />
die Unternehmen zum Teil massiv an Wert<br />
verloren haben; bei einigen hat sich inzwischen<br />
ein realistisches Kurs/Gewinn-Verhältnis<br />
eingestellt. Andere Unternehmen<br />
wie Mount Gibson Iron oder Gindalbie<br />
haben bereits ein derart niedriges KGV erreicht,<br />
so dass man von günstigen Unternehmenswerten<br />
sprechen kann. Wegen<br />
der weiter auf Expansion ausgerichteten<br />
Unternehmen und damit verbundener Projektfinanzierung<br />
über Kapitalerhöhungen<br />
ist in der Zukunft wieder von steigender<br />
Marktkapitalisierung auszugehen.<br />
Das Unternehmen Fortescue nimmt<br />
eine herausragende Position ein, da es<br />
strategisch die besten Lagerstätten mit<br />
Nähe zum Hafen Hedland (Anderson<br />
Point) besitzt. FMG plant diverse Kapazitätssteigerungen<br />
und steigert permanent<br />
die Produktion. FMG ist damit zur Nummer<br />
3 in der westaustralischen Eisenerzindustrie<br />
aufgstiegen. Im Gegensatz zu den<br />
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hochtrabenden Produktionserwartungen<br />
der Hoffnungsträger baut Mount Gibson<br />
Iron hämatitreiche Eisenerz-Lagerstätten<br />
ab, die in der Nähe von bereits bestehender<br />
Infrastruktur des mittleren Westens<br />
(Yilgarn) liegen. Die geplante Produktion<br />
von bis zu 6 Mio. t soll über den bestehenden<br />
Hafen Geraldton exportiert werden.<br />
Darüber hinaus verlagert Mount Gibson<br />
ebenso wie Fortescue Teile seiner Produktion<br />
in den Norden (Pilbara, Koolan Island)<br />
und bereitet den Weg für zukünftige<br />
Produktionsausweitungen. Zusammenfassend<br />
stimmt das diversifizierte Bild neuer<br />
Eisenerzproduktion in Westaustralien zuversichtlich,<br />
dass die wachsende Nachfrage<br />
nach Eisenerz, besonders aus dem<br />
asiatischen Raum, langfristig durch die<br />
traditionellen Marktführer wie Rio Tinto,<br />
BHP und die schnell aufstrebenden Juniorproduzenten<br />
Fortescue und Mount Gibson<br />
bedient werden kann.<br />
Literatur<br />
[1] UNCTAD - Iron ore Statistics, September<br />
2007<br />
[2] Steel Statistical Yearbook 2007 - IISI Committee<br />
on Economic Studies- Brussels 2007<br />
[3] International Iron and Steel Institute (IISI)<br />
Short Range Outlook, October 2007<br />
[4] Citigroup Global Markets, Equity research,<br />
Great Bulks of Fire, June 2007<br />
[5] M. Ericsson, RMG 4th Annual Exploration<br />
and Mining Investment Conference Stockholm<br />
13/14 <strong>November</strong> 2007<br />
[6] Iron ore AIMR Report 2007<br />
[7] China Mining, Global Commodities trends,<br />
2007<br />
[8] ABARE, Australian Mineral Statistics, Canberra,<br />
2007<br />
[9] Iron Ore, www.Investaustralia.gov.au, Australian<br />
Government 2007<br />
[10] Iron Ore Conference Perth, Ramanaidou, ER.,<br />
Morris, RC., Storkey, A., Doecke, A., Whaanga, A.,<br />
Proceedings August 2007<br />
[<strong>11</strong>] Western Australian Government, WA Port<br />
Handbook 2006<br />
[12] Mid-West Iron Ore Book, Hartleys Ltd., August<br />
2006<br />
Of� zielles Organ<br />
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Rekultivierung<br />
Der Bergbau geht – die Fläche bleibt<br />
Folgenutzungen ehemaliger Bergbaustandorte<br />
Die Metropole Ruhr ist nicht nur<br />
der größte Ballungsraum in Nordrhein-Westfalen,<br />
sondern mit Berlin,<br />
Hamburg und München auch<br />
eine der weltweit wahrgenommenen<br />
Regionen Deutschlands.<br />
In der Metropole Ruhr förderten<br />
im Jahr 2008 noch 5 Bergwerke<br />
und ein Bergwerk im Kreis Steinfurt<br />
Steinkohle mit rund 15 000<br />
Mitarbeitern. Zurückblickend auf<br />
die Blütezeit in den 1960er Jahren<br />
mit 146 Bergwerken und rund<br />
600 000 Beschäftigten wird die<br />
Dimension des Strukturwandels<br />
im Ruhrgebiet allein an diesen<br />
Indikatoren sichtbar. Aus ökonomischer<br />
Sicht müssten bei<br />
dieser Betrachtungsweise auch<br />
die zahlreichen Bergbauzuliefer-<br />
und Dienstleistungsunternehmen<br />
miteinbezogen werden.<br />
Der resultierende Bevölkerungsrückgang<br />
von damals rd. 5,7 Mio.<br />
Einwohnern auf heute 5,3 Mio.<br />
Einwohnern erscheint hierbei<br />
recht milde – ein erstes Indiz<br />
eines bislang erfolgreich bewältigten<br />
Strukturwandels. Alleine<br />
den Stellenabbau sozialverträglich<br />
zu gestalten, keine sozialen<br />
Unruhen hervorzurufen, keine<br />
gesellschaftlichen Brüche zu<br />
erzeugen, dafür war eine konzentrierte<br />
Kraftanstrengung von<br />
Politik, Gesellschaft und der<br />
RAG notwendig. In verschiedenen<br />
Ruhrgebietskonferenzen<br />
an „runden Tischen“ haben sich<br />
Politik, Gewerkschaften, die EU,<br />
die BRD, NRW, Kommunen und<br />
die RAG den Herausforderungen,<br />
die hierdurch entstanden, gestellt<br />
und Lösungswege entwickelt.<br />
Spezielle Förderprogramme wurden<br />
bereitgestellt. Die RAG hat in<br />
zahlreichen Umschulungs- und<br />
Qualifizierungsmaßnahmen Bergleute<br />
in andere Berufe geführt.<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Essen*<br />
Mittlerweile ist ein steter Wandel zur<br />
Normalität geworden. Durch die begleitenden<br />
Maßnahmen während der Umbruchphase<br />
konnten Rückstände beim direkten<br />
Vergleich u.a. der urbanen Lebensqualität<br />
zu den Metropolen Europas aufgeholt<br />
und ein direkter Wettbewerb hergestellt<br />
werden. Dabei konnte durch die Differenzierung<br />
und die Differenziertheit seiner 53<br />
Gemeinden und den <strong>11</strong> kreisfreien Städten<br />
ein entscheidender Wettbewerbsvorteil<br />
herausgearbeitet werden. Attraktive<br />
Metropolen zeichnen sich nicht durch ihre<br />
Einheitlichkeit, sondern in ihrer Varianz<br />
ihrer Teilräume aus. Dabei birgt der permanente<br />
Wandel heutiger Industriezweige<br />
verbunden mit einem konzeptionell und<br />
strategisch abgestimmten Verhalten der<br />
Akteure – Politik, Kommunen und Privatwirtschaft<br />
– nicht nur das Risiko des mosaikförmigen<br />
Auseinanderbrechens, sondern<br />
auch eine Chance zur nachhaltigen<br />
Verbesserung und Aufwertung des Status<br />
quo, wie sie an vielfältigen Beispielen an<br />
den Standorten Mont Cenis in Herne (vgl.<br />
Glückauf <strong>2009</strong>, Seite 78 bis 82), Consolidation<br />
3/4/9 in Gelsenkirchen (vgl. Glückauf<br />
2007, Seite 454 bis 458), Ewald 1/2/7<br />
in Herten (vgl. Glückauf 2004, Seite 466<br />
bis 469) oder Minister Stein in Dortmund<br />
als Best Practise Beispiele aufgezeigt werden<br />
können (Internet: www.vge.de). Bei<br />
der vorliegenden Veröffentlichung soll am<br />
Beispiel eines ehemaligen Kohlenlagers in<br />
Dortmund-Ellinghausen die Wandlung zu<br />
einem der weltweit größten Warenverteillager,<br />
hier der IKEA Group, und der Prozess<br />
* Prof. Dr. Hans-Peter Noll<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
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des sich noch in Wandlung befindenden<br />
ehemaligen Bergwerksstandorts Lohberg<br />
1/2 in Dinslaken, aufgezeigt werden. Die<br />
„Verwandlung“ der Region nach der Bewältigung<br />
der klassischen Folgeprobleme<br />
wirtschaftlichen Wandels sind daher ein<br />
fortschreitender Prozess im Wettbewerb<br />
zwischen anderen Regionen innerhalb<br />
Deutschlands und Europas.<br />
Die Metropole Region hat gelernt, dass<br />
ein nachhaltiger Imagewandel aus dem<br />
Gelingen städtebaulicher Herausforderungen,<br />
und nicht zuletzt erfolgreicher,<br />
nachhaltiger Lösungen für den Umgang<br />
mit industriellen Brachflächen mit internationaler<br />
Beachtung entstehen kann.<br />
Dabei stehen bereits seit Mitte der 1980er<br />
Jahre die Revitalisierung von Brachflächen<br />
und insbesondere die Wiedernutzung von<br />
ehemaligen Industriegeländen des Montansektors<br />
im Interesse von Öffentlichkeit und<br />
Forschung. Standen zunächst die Themen<br />
Boden- und Gewässerschutz sowie Altlastenbeseitigung<br />
im Zentrum der Diskussion,<br />
verlagerte sich das Forschungsinteresse<br />
schnell auch auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,Finanzierungsmöglichkeiten<br />
sowie städtebauliche und regionalpolitische<br />
Fragen.<br />
Anliegen des Beitrags ist es, einen Überblick<br />
über die Thematik der Wieder/- und<br />
Folgenutzung von Brachflächen zu geben,<br />
die Rahmenbedingungen der Flächenentwicklung<br />
im urbanen Raum darzustellen und<br />
die neuesten Trends u.a. des strategischen<br />
Flächenmanagements aufzuzeigen. Dabei<br />
stehen Beispiele, Konzepte und Strategien<br />
im Vordergrund, die die Wiedernutzung alter<br />
Industrieareale über neue Lesarten des<br />
dort Vorgefundenen unterstützen.<br />
Wer bauen will, der braucht Land. Das<br />
war schon immer so. Nie war jedoch in<br />
Deutschland der Verlust an offener Landschaft<br />
außerhalb von Siedlungen so groß<br />
wie in den letzten 50 Jahren - mehr als in<br />
jedem anderen europäischen Land. Während<br />
fruchtbares Land Neubauten weicht,<br />
liegen gleichzeitig immer mehr Grundstücke<br />
in den Städten und Gemeinden brach.<br />
Der Flächenverbrauch (im Sinne einer<br />
Flächeninanspruchnahme durch Bebauung)<br />
und die Zersiedelung gehören zu den<br />
dringendsten Umweltproblemen der Gegenwart<br />
in der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Zu den weiteren Folgen gehören höhere<br />
Kosten für die Allgemeinheit und ein<br />
Verlust an städtischer Lebensqualität.<br />
Die Verringerung des Flächenverbrauchs<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 491
Rekultivierung<br />
ist nicht nur ein zentrales politisches Ziel<br />
der Bundesregierung, sondern steht auch<br />
auf dem Programm einer wachsenden Zahl<br />
von Bundesländern und Kommunen. Eine<br />
Schlüsselrolle spielt dabei die Reaktivierung<br />
innerstädtischer Flächenreserven. Hoffnung<br />
macht auch ein wachsendes Interesse von<br />
Immobiliennutzern an urbanen Orten zum<br />
Wohnen und Arbeiten. Inzwischen verzeichnen<br />
zahlreiche innerstädtische Quartiere<br />
wieder Bevölkerungszuwachs, während die<br />
Einwohnerzahl in vielen ländlichen Regionen<br />
sinkt.<br />
Erleichtert wird die Reaktivierung der<br />
Brachflächen nicht nur durch verbesserte<br />
Rahmenbedingungen, sondern auch<br />
durch ein wachsendes Know-how zur Bewältigung<br />
von Entwicklungshemmnissen.<br />
Urbane Brachen werden inzwischen in<br />
einem neuen Licht gesehen: Als Chance,<br />
um mit neuen Nutzungen Quartiere interessanter,<br />
lebenswerter und attraktiver zu<br />
machen – und als Standort für Bauprojekte,<br />
die angesichts der demographischen<br />
Entwicklung wertbeständiger sind als Objekte<br />
im ländlichen Raum.<br />
Betrachtet man die Brachflächenthematik<br />
aus der Immobiliensicht, so ist es in<br />
vielen Fällen durch die Lage der Flächen<br />
und die Gestaltung von Immobilienpreisen<br />
und Kosten zur Beseitigung von Altlasten<br />
für den Flächeneigner oder einen Investor<br />
finanziell attraktiv, Kontaminationen zu<br />
beseitigen und die Flächen umzunutzen<br />
(vgl. Groundwork 1999, 8). Allerdings liegen<br />
solche Projekte meist in Wachstumsregionen.<br />
Nur „Glanz-Standorte“ (Ganser<br />
2006, 56) werden noch von den immer<br />
wichtiger werdenden internationalen Finanzinvestoren<br />
wahrgenommen. Beispiele<br />
dafür gibt es in ganz Europa von London<br />
über München bis Tallinn: Besonders<br />
in den Metropolen löst der Markt aufgrund<br />
von hohen oder steigenden Immobilienpreisen<br />
die Brachflächenprobleme relativ<br />
schnell. Solche Entwicklungen sind immer<br />
mit der Wiederherstellung kommerzieller<br />
Nutzungen verbunden. Doch was<br />
geschieht in altindustrialisierten Räumen<br />
wie dem Ruhrgebiet, wenn der Markt<br />
die Menge der umzunutzenden Flächen<br />
nicht bewältigt? Wenn das Flächenangebot<br />
die Nachfrage übersteigt? Wenn<br />
der Nutzungsdruck fehlt, rechnen sich<br />
marktwirtschaftlich Investitionen in die<br />
Flächenaufbereitung nicht. Was bleibt,<br />
ist das „Liegenlassen“ von Flächen mit<br />
allen stadtbildprägenden, ästhetischen<br />
und ökonomischen Konsequenzen oder<br />
der Eingriff der öffentlichen Hand. So ist<br />
Brachflächenrecycling in wirtschaftlich<br />
schwächeren Regionen und an Standortlagen<br />
mit niedrigen Bodenpreisen immer<br />
noch weitgehend von Subventionen abhängig<br />
und dabei spielen wiederum die<br />
EU-Strukturfonds die wichtigste Rolle.<br />
492 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Terminologie<br />
Der Begriff der Brache ist in Deutschland<br />
gesetzlich nicht definiert. Im Baugesetzbuch<br />
werden Brachflächen nur zur Begründung<br />
des Allgemeinwohls für die Durchführung<br />
von Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen<br />
genannt (§ 165 Abs. 3 Nr. 2).<br />
Im Gegensatz zu Brownfield-Definitionen<br />
aus dem amerikanischen Raum - die<br />
die Kontamination einer Fläche in den<br />
Vordergrund stellen - konzentrieren sich<br />
deutsche Definitionen für Brachen im Sinne<br />
des Flächenrecyclings darauf, dass die<br />
Fläche eine Vornutzung hatte und nicht<br />
mehr genutzt wird.<br />
An Brachflächen werden in den jeweiligen<br />
Begriffsbestimmungen der Literatur<br />
unterschiedliche Anforderungen gestellt,<br />
insbesondere in Bezug auf die Dauer der<br />
Nichtnutzung (mind. 1 bis 5 Jahre) und die<br />
Größe der Fläche (mind. 1 ha). Der Verfasser<br />
ist allerdings der Ansicht, dass es<br />
für die Flächenentwicklung einer vorgenutzten<br />
Fläche nur von geringem Einfluss<br />
ist, ob diese Fläche schon seit einem Jahr<br />
oder länger ungenutzt ist oder sich noch<br />
in Nutzung befindet. Entscheidend ist die<br />
Tatsache, dass die Fläche überhaupt baulich<br />
vorgenutzt ist.<br />
Dimensionen des<br />
Flächenrecyclings<br />
Noch vor etwa 50 Jahren war das Thema<br />
Brachflächenrecycling und die Wiedernutzung<br />
von altem Industrieland befremdlich,<br />
denn zu der Zeit waren die Termini<br />
„Industriebrachen“, „derelict land“ oder<br />
„friches industrielles“ noch nicht verbreitet,<br />
und der heute in der internationalen<br />
Diskussion meist benutzte Term „brownfields“<br />
existierte noch nicht einmal.<br />
Erst Anfang der 1990er Jahre wurde<br />
er in den USA geprägt, um die Wiedernutzung<br />
ehemaliger Industriegelände für<br />
neue Produktion oder andere Zwecke zu<br />
propagieren. Heute wissen die meisten<br />
Bürger industrialisierter Länder, wie aufgelassene<br />
Industrieareale zu bezeichnen<br />
sind, und viele Unternehmen, Organisationen<br />
und wissenschaftliche Disziplinen<br />
befassen sich mit ihnen.<br />
Eine andere Veränderung betrifft die Reihe<br />
der Disziplinen und Berufe derjenigen,<br />
die sich mit alten Industriegeländen befassen.<br />
Damals hätte niemand angenommen,<br />
dass es irgendeinen pragmatischen Grund<br />
für ein Treffen von Wissenschaftlern aus<br />
den Geowissenschaften, den Ingenieurwissenschaften,<br />
der Stadt- und Regionalplanung,<br />
der Landschaftsarchitektur, der<br />
Kultur- und Geschichtswissenschaft, von<br />
Künstlern und Künstlerinnen geben könnte.<br />
Die Idee, dass diese Disziplinen in der<br />
Lage sein könnten, ein gemeinsames Thema<br />
zu finden, wäre verblüffend gewesen.<br />
Heute ist die Nachfrage nach Beiträgen<br />
aus allen diesen Bereichen angesichts<br />
eines Gegenstandes oder einer Problemstellung<br />
nicht ungewöhnlich, und ein Thema,<br />
bei dem dieses Zusammenspiel mit<br />
einiger Selbstverständlichkeit zustande<br />
kommt, ist die Frage des Umgangs mit den<br />
Überresten industrieller Produktionen, den<br />
Brachflächen (vgl. Hauser 2003, Internet:<br />
www.springer.com).<br />
Es haben sich in den letzten 5 Jahrzehnten<br />
verschiedene Ansätze herausgebildet,<br />
die für den Umgang mit Brachflächen<br />
erprobt, verfügbar und übertragbar<br />
sind. Sie lassen sich charakterisieren<br />
über ihr Auftreten in der zeitlichen Abfolge<br />
verschiedener Zugriffe auf Brachen<br />
wie über die Art, die Übergänge zu konzipieren,<br />
die eine Brache zu einem ansehnlichen,<br />
wenn nicht nutzbaren Gebiet machen<br />
können. In jedem Fall erfordert aber<br />
das Ziel, Industriebrachen wiedernutzbar<br />
zu machen, einen inter- und multidisziplinären<br />
Zugang.<br />
Die Hauptproblemfelder, die es beim<br />
Flächenrecycling zu berücksichtigen gilt,<br />
sind:<br />
● eventuell vorhandene Kontaminationen<br />
● alte Bausubstanz und Abfallentsorgung<br />
● mögliche Imageprobleme<br />
● erhöhter Zeitaufwand und Kosten für Recherche,<br />
Planung und Bauausführung<br />
● Haftungsrisiken aus Kontaminationen<br />
● und häufig ein erschwerter Marktzugang.<br />
Diese Problemfelder erhöhen das Risiko<br />
und verkleinern die Renditechancen von<br />
Projektentwicklungen auf vorgenutzten<br />
Flächen. Damit sind in der Regel nur die<br />
Standorte in besonders hochwertigen Lagen,<br />
in Boomregionen oder mit hochwertigen,<br />
sprich renditeträchtigen Nutzungen<br />
für Investoren und für Fremdkapitalgeber<br />
attraktiv. Die genaue Kenntnis der technischen,<br />
rechtlichen, ökologischen und ökonomischen<br />
Aspekte der Projektentwicklung<br />
auf vorgenutzten Flächen ist daher<br />
unabdingbar, um die Machbarkeit solcher<br />
Projekte sicher zu stellen, indem die Renditechancen<br />
möglichst genau bemessen<br />
werden und ein adäquater Umgang mit<br />
den Risiken diese kalkulierbar macht.<br />
Die technischen Möglichkeiten zur Altlastenerkundung<br />
und -beseitigung und die<br />
ökologischen Zusammenhänge sind im<br />
Allgemeinen gut erforscht und in Fachkreisen<br />
bekannt. In diesem Zusammenhang<br />
werden zurzeit die städtebaulichen und planungsrechtlichen<br />
Ansätze hinterfragt und<br />
somit die Auswirkungen der Novellierung<br />
des Bundesbaugesetzes entsprechend zu<br />
verfolgen sein. Ein wesentlicher Engpass<br />
in Forschung und Praxis ist aber die Untersuchung<br />
des Einflusses dieser Restriktionen<br />
auf die wirtschaftlichen Aspekte der
Revitalisierung von Brachflächen. Private<br />
Investoren und Eigentümer, Mitarbeiter der<br />
kommunalen Verwaltungen, Kreditsachbearbeiter<br />
der Banken etc. wollen und können<br />
nicht zu Flächenrecyclingexperten werden,<br />
selbst wenn Sie über Erfahrungen in der Immobilienprojektentwicklung<br />
verfügen.<br />
Der Wandlungsprozess<br />
am Beispiel des ehemaligen<br />
Bergwerks Lohberg 1/2<br />
in Dinslaken<br />
Das ehemalige Bergwerksgelände sowie<br />
der Stadtteil Lohberg liegen in einem<br />
städtebaulich und landschaftlich markanten<br />
Grenzraum an der Stadtgrenze zu Hünxe.<br />
Die naturräumliche Situation des gesamten<br />
Areals war durch einen Übergang von einer<br />
höher gelegenen Hauptterrassenplatte<br />
(„Niederrheinische Sandplatten“) zur Niederrheinebene<br />
(„Dinslakener Rheinebene“)<br />
geprägt. Aus dem daraus resultierenden<br />
Höhensprung von etwa 30 m stammt der<br />
Name „Lohberg“. Diesem Flurnamen folgend<br />
findet sich auf der Hauptterrasse der<br />
Ortsteil „Ober-Lohberg“, in der Rheinaue<br />
die Bergarbeitersiedlung „Lohberg“. Der<br />
Stadtteil Lohberg wird nach Westen durch<br />
einen Grünzug mit Sport-, Freizeit-, Park-<br />
und Kleingartenanlagen begrenzt, an den<br />
sich der Siedlungsbereich des Stadtteils<br />
Bruch anschließt. Nördlich und nordwestlich<br />
(auf Hünxer Gemeindegebiet) befinden<br />
sich landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />
1 Dinslaken, Zechenstandort Lohberg1/2, Lage im Raum<br />
Auskiesungsflächen sowie Freizeitnutzung<br />
(Tenderingseen, Golfplatz) und östlich das<br />
Naherholungsgebiet Kirchheller Heide mit<br />
weitläufigen Waldflächen. Besonders der<br />
nördlich angrenzende Landschaftsraum auf<br />
Voerder und Hünxer Gemeindegebiet wird<br />
als Erholungsraum genutzt, wobei dem Badesee<br />
am Tenderingsweg in den Sommermonaten<br />
eine besondere regionale Bedeutung<br />
zukommt. Südöstlich des Zechenareals<br />
befinden sich im Bereich der Gärtnerhalde<br />
weitere Sport- und Erholungsanlagen. Am<br />
östlichen Rand des Bergwerksgeländes<br />
liegen die Ausläufer des Staatsforstes Wesel,<br />
im Süden befinden sich Grundstücke<br />
der RWE Transportnetz Strom GmbH und<br />
weiterer privater Eigentümer. Im Norden ist<br />
das Gelände durch den Lohberger Graben<br />
und die Stadtgrenze Dinslakens begrenzt.<br />
Die Kohlenlagerfläche mit einer Größe von<br />
rd. 12 ha liegt nördlich des Lohberger Grabens<br />
auf dem Gebiet der Gemeinde Hünxe.<br />
Die Gemeindegrenze zwischen Hünxe und<br />
Dinslaken verläuft über die Halde Nord -<br />
Erweiterung. Die beiden Halden des Bergwerks<br />
befinden sich im nordöstlichen Bereich,<br />
die nördliche Bergehalde liegt auf<br />
Hünxer Gemeindegebiet (Bild 1).<br />
Das Bergwerk Lohberg hat am<br />
31.12.2005 nach rund 100 Jahren die Produktion<br />
eingestellt. Die Fläche mit einer<br />
Gesamtgröße von ca. 310 ha soll einer<br />
neuen Nutzung zugeführt werden. Rund<br />
85 % der Projektfläche sind bereits Grün-<br />
oder Haldenflächen. In einer detaillierten<br />
Untersuchung durch MSP wurden die Fol-<br />
Rekultivierung<br />
gen der Zechenschließung analysiert, in<br />
einem anschließenden öffentlichen Werkstattprozess<br />
erste Leitlinien und Szenarien<br />
für die Standortentwicklung Lohberg<br />
formuliert. Eine Vielzahl von historischen<br />
Gebäuden und Denkmälern ist bei der<br />
Nutzungskonzeption zu berücksichtigen.<br />
Eine Altlastenuntersuchungen (Gefährdungsabschätzung)<br />
wurde durchgeführt<br />
(Bild 2).<br />
Nachdem bereits erste Untersuchungen<br />
zur den Auswirkungen der Zechenschließung<br />
auf die Stadt Dinslaken und die<br />
Region in den letzten Jahren erarbeitet<br />
wurden, sowie erste Entwicklungsleitziele<br />
formuliert wurden, wurde im Jahr 2007<br />
nunmehr auch ein städtebauliches und<br />
landschaftsplanerisches Strukturkonzept<br />
für die Fläche erarbeitet. In einem kooperativen<br />
Verfahren, in das die Öffentlichkeit<br />
einbezogen wurde, haben über vier interdisziplinär<br />
besetzte Planungsteams Entwürfe<br />
für die zukünftige Nutzung und Gestaltung<br />
des Areals entwickelt. Eine Jury<br />
hat die Arbeit des Teams stegepartner mit<br />
dem Landschaftsplanungsbüro Lohrer.<br />
hochrein und dem Verkehrsplanern Ambrosius,<br />
Blanke zur Weiterbearbeitung<br />
empfohlen. Der Entwurf des Teams um<br />
Stege wurde einstimmig gewählt und wird<br />
auch von den Projektpartnern Stadt Dinslaken,<br />
RAG / DSK, und RAG Montan Immobilien<br />
GmbH favorisiert – integriert darin<br />
das Thema Kreativwirtschaft (Bild 3).<br />
Dieser Bereich gilt weltweit als Schlüsselbranche<br />
für zukunftsorientierte Innovationen<br />
und als eine der zentralen Wachstumsbranchen<br />
der nächsten Jahre. Dabei<br />
ist dieser Zweig sehr weit gefasst und<br />
beinhaltet die Musikwirtschaft, den Literatur-,<br />
Buch- und Pressemarkt, den Markt<br />
für Kunst und Kunsthandwerk, die Designwirtschaft<br />
und Architektur, die Film- und<br />
TV-Wirtschaft, die Modewirtschaft sowie<br />
den Theatermarkt. Parallel dazu wächst<br />
die Bedeutung von Know-how und Fachwissen<br />
als weltweit grundlegende Produktionsfaktoren.<br />
In der sich entwickelnden<br />
„Wissensökonomie“ wird Kreativität zu einer<br />
wesentlichen Erfolgsvoraussetzung.<br />
Beide Aspekte „Kreativität“ und „Wissen“<br />
weisen also wechselseitige Beziehungen<br />
auf, die für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen<br />
wie auch Städten und Regionen<br />
steigende Bedeutung erlangen.<br />
Dieses Potenzial wollen Stadt Dinslaken,<br />
die Wirtschaftsförderung und die<br />
RAG Montan Immobilien GmbH in und für<br />
Lohberg nutzen. Das aufblühende Potential<br />
der Kreativwirtschaft nicht nur in Dinslaken<br />
ist mittlerweile in der Region eine<br />
feste Größe und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.<br />
Allein in Dinslaken, Wesel,<br />
Voerde, Hünxe sowie den angrenzenden<br />
Stadteilen von Duisburg und Oberhausen<br />
sind rund 900 Betriebe aus der Kreativ-<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 493
Rekultivierung<br />
2 Standort Lohberg 1/2, Luftbild<br />
branche zu Hause. Die Orte der Kultur<br />
und Kreativität in Dinslaken sind allerdings<br />
heute im Stadtbild nicht konzentriert<br />
sichtbar. Das Kreativ.Quartier.Lohberg<br />
wird hier einen neuen Weg einschlagen.<br />
Es schafft auf engem Raum einen Ankerpunkt<br />
für die Kreativwirtschaft und macht<br />
Kreativität so auch räumlich erlebbar. Da<br />
Kreativität nicht planbar ist, verläuft die<br />
Markenbildung des Kreativ.Quartier.Lohbergs<br />
als Prozess, der Kreativwirtschaft,<br />
kulturelles Leben, Gastronomie, Bildung,<br />
Verwaltung und bürgerschaftliches Engagement<br />
am Standort Lohberg zusammenbringt<br />
und ihnen neue Möglichkeiten<br />
eröffnet. Dies soll in den kommenden<br />
Jahren positioniert und etabliert werden.<br />
Dazu trägt die exponierte Lage Dinslakens<br />
im Übergang von der Metropole<br />
4 Güterverteilzentrum Dortmund-Ellinghausen, Lage im Raum<br />
494 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Ruhr zum Niederrhein zur spannenden<br />
Atmosphäre des Ortes bei. Die Stadt<br />
fühlt sich kulturell zu beiden Räumen hingezogen.<br />
Das Zechengelände als letzte<br />
größere zusammenhängende bauliche<br />
Struktur bietet dabei den erforderlichen<br />
Gestaltungs- und Entwicklungsspielraum.<br />
Im Dezember 2008 gründete die RAG<br />
Montan Immobilien zusammen mit der<br />
Stadt Dinslaken die Projektgemeinschaft<br />
Lohberg. Nach Vorstellung der Partner<br />
soll ein lebendiges, urbanes Stadtquartier<br />
mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität<br />
entwickelt werden. Ein neues Wohnquartier<br />
soll unterschiedliche Milieus ansprechen.<br />
Der gewerbliche Bereich soll sich<br />
sowohl zur Ansiedlung von kleineren mittleren<br />
Unternehmen, als auch zur Ansiedlung<br />
größerer Betriebe eignen.<br />
3 Lohberg: Nikolausmarkt 2007 auf dem Zechengelände<br />
Durch die Revitalisierung der brachgefallenen<br />
Bergwerksfläche soll die Gesamtstadt<br />
sowie der Stadtteil Lohberg<br />
gestützt und gestärkt werden. Die Partner<br />
betreiben gemeinsam mit der städtischen<br />
Wirtschaftsförderung DINAMIT GmbH die<br />
Akquisition von Interessenten und Investoren<br />
zur Erreichung des gemeinsamen<br />
Projektziels.<br />
Best Practise Beispiel<br />
Güterverteilzentrum<br />
Ellinghausen in Dortmund<br />
Im Dortmunder Norden entstand auf dem<br />
223 ha großen Gelände einer ehemaligen<br />
Kohlenlagerfläche das Güterverteilzentrum<br />
Ellinghausen. Gemeinsam entwickelten die<br />
beiden Eigentümer des Areals, die ThyssenKrupp<br />
AG und die damalige Montan-<br />
Grundstücksgesellschaft mbH (heute RAG<br />
Montan Immobilien GmbH), die Fläche zu<br />
einem Logistikstandort mit internationalem<br />
Zuschnitt. Dazu gründeten die beiden Unternehmen<br />
im Mai 2002 die GVZ Ellinghausen<br />
Entwicklungs GmbH (Bild 4).<br />
Als Nettobaufläche standen im Dortmunder<br />
Stadtteil Mengede rd.100 ha zur<br />
Verfügung, die saniert, erschlossen und<br />
vermarktet wurden. Ihre günstige Lage<br />
und ihre Topografie machen die Fläche<br />
zu einem idealen Logistikstandort: Das<br />
ebene Gelände eignet sich besonders für<br />
den Bau großer Logistikkomplexe und ist<br />
unmittelbar an die Autobahnen A 2 und<br />
A 45 angebunden, die A 1 ist ebenfalls<br />
schnell zu erreichen. Die GVZ Ellinghausen<br />
Entwicklungs GmbH hat außerdem<br />
eine neue Gleistrasse in das Gelände<br />
gelegt, so dass ein Anschluss an das<br />
Gleisnetz der Deutschen Bahn gegeben<br />
ist. Der Dortmunder Hafen befindet sich in<br />
direkter Nachbarschaft, ein Zugang zum<br />
Dortmund-Ems-Kanal kann je nach Bedarf<br />
ermöglicht werden.<br />
Bereits direkt nach der Beendigung der<br />
Bergaufsicht im Jahr 2001 konnte mit der<br />
IKEA Gruppe ein erster Großinvestor für<br />
die Fläche gefunden werden. Der Standort
5 Güterverteilzentrum Dortmund-Ellinghausen: Kohlenlagerfläche, Luftbild 1999<br />
konnte sich damit zur Errichtung des IKEA<br />
Customer Distribution Center als Europas<br />
größtes Verteilzentrum der IKEA Produktpalette<br />
gegen weitere Konkurrenzflächen<br />
in ganz Europa durchsetzen. In einem ersten<br />
Bauabschnitt von 25 ha für das Distribution<br />
Center und einer Erweiterung von<br />
77 ha zur Errichtung des weltgrößten IKEA<br />
Möbelverteillagers konnte der Standort in<br />
Rekordzeit komplett vermarktet werden.<br />
Mehr als 900 Mitarbeiter finden mittlerweile<br />
auf der Fläche einen neuen Arbeitsplatz.<br />
Hallen in Ausmaßen von 750 m Länge<br />
und 180 m Breite und einer Höhe von 45 m<br />
bieten für vollautomatische Hochregallager<br />
Platz für mehr als 300 000 Warenpaletten.<br />
Das Investitionsvolumen liegt heute<br />
mittlerweile bei über 180 Mio. €. Es zeigt<br />
sich also, dass sich dieses Best-Practise<br />
Beispiel der boomenden Logistikbranche<br />
als Erfolgsmodell für eine ehemalige Bergbaufläche<br />
darstellt und der Verzicht an dieser<br />
Stelle auf eine kleinteilige Vermarktung<br />
mit der erfolgreichen Ansiedlung eines<br />
international operierenden Unternehmens<br />
und seinen eigenen großdimensionierten<br />
Ansprüchen mit Erfolg gekrönt werden<br />
konnte (Bild 5).<br />
Regionales<br />
Flächenmanagement<br />
Wie geschildert wurde seit Jahrzehnten<br />
das Bild des Ruhrgebietes von Fördergerüsten<br />
und Schloten geprägt. Mit den weiteren<br />
zukünftigen Herausforderungen, die<br />
durch den Rückzug des Bergbaus bedingt<br />
sind, stellte sich die Frage, ob sich das<br />
Ruhrgebiet, dessen Selbstverständnis, individueller<br />
Charakter und Charme mit der<br />
Montanindustrie geradezu verwachsen<br />
war, mit dem Rückzug als Wirtschaftsregion<br />
auflösen würde oder ob der Schritt<br />
Richtung Zukunft trotz des Verlustes der<br />
industriellen Tradition bewältigt werden<br />
könnte.<br />
Zu den Herausforderungen des Strukturwandels<br />
kommen erschwerend die<br />
neuen Anforderungen hinzu, die die Öffnung<br />
hin zu einem geeinten Europa mit<br />
sich bringen. In ihm muss auch eine Region<br />
wie das Ruhrgebiet seinen Platz behaupten.<br />
Das Flächenmanagement von Industriebrachen<br />
nimmt hierbei eine wichtige Aufgabe<br />
wahr. Denn sowohl Stahlindustrie als<br />
auch Bergbau hinterließen und hinterlassen<br />
Flächen, die zwar häufig kontaminiert sind,<br />
aber in der Regel wertvolle innerstädtische<br />
Nutzflächen anbieten. Industriebrachen<br />
können daher als „Jahrhundertchance der<br />
Stadterneuerung“ (Butzin et al. 2006, Internet:<br />
www.wirtschaftsgeographie.com)<br />
bezeichnet werden. Ziel eines innovativen<br />
Flächenmanagements muss es sein, Voraussetzungen<br />
zu schaffen, durch die sich<br />
auch eine Region wie das Ruhrgebiet als<br />
attraktiver und zukunftsfähiger Lebens-,<br />
Wirtschafts-, Erholungs- und Kulturraum<br />
6 Güterverteilzentrum Dortmund-Ellinghausen: Luftbild 2008<br />
Rekultivierung<br />
im sich wandelnden Europa positionieren<br />
kann (Bild 6).<br />
Der einstige Arbeits- und Lebensmittelpunkt<br />
des Stadtteils, sein „Herz“, geht<br />
mit der Zechen- oder Werksschließung<br />
verloren. Dessen Stelle nimmt danach<br />
oftmals eine durch chemische und bauliche<br />
Altlasten durchsetzte, funktionslose<br />
Brachfläche ein. Dem Stadtteil und seiner<br />
Bevölkerung droht Marginalisierung.<br />
Andererseits bieten eben diese Brachflächen<br />
auch Chancen zur Stadterneuerung.<br />
Das gilt für den Stadtteil wie auch<br />
- in der Summe dieser Flächen - für die<br />
ganze Stadt. In aller Regel liegen derartige<br />
Flächen inmitten dicht bebauter, städtebaulich<br />
nicht selten wertvoller Viertel.<br />
Die (Wieder-)Nutzbarmachung (Umnutzung<br />
bzw. Flächenrecycling) solcher<br />
Areale bildet einen wesentlichen Baustein<br />
der so genannten „Innenentwicklung“. Sie<br />
erfüllt zunächst bereits eine wesentliche<br />
Forderung der Nachhaltigkeit, indem sie<br />
ressourcen-, d.h. hier flächenschonend,<br />
anstelle des flächenverbrauchenden Zersiedlungsprozesses<br />
im suburbanen Raum<br />
auf die Umnutzung und Aufwertung inner-<br />
oder randstädtischer Flächen setzt. Das<br />
allein aber reicht nicht aus: Weitere Inhaltselemente<br />
des Nachhaltigkeitskonzepts<br />
müssen berücksichtigt werden.<br />
Überdies aber ist für städtebauliche<br />
Belange die räumliche - hier die regionale<br />
- Dimension unverzichtbar: die Zielkonflikte<br />
zwischen den 3 Interessens-Sphären<br />
sind häufig nicht auf einem einzigen<br />
Standort oder in einem einzigen Projekt<br />
zu lösen, sondern bedürfen verhandelbarer<br />
Ausgleichsflächen: Wo ökonomische<br />
Belange (z.B. Arbeitsplätze, Gewerbeflächen,<br />
Technologiezentren usw.) oberste<br />
Priorität genießen, werden es ökologische<br />
Erfordernisse schwer haben, sich anders<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 495
Rekultivierung<br />
als nur auf einem Minimalnenner durchzusetzen.<br />
Hier könnte es sinnvoll sein,<br />
ökologische Ausgleichsfunktionen an anderen<br />
Standorten der (Stadt-)Region auszuhandeln<br />
und zu garantieren. Wie aber<br />
kann ein derartiger standortübergreifender<br />
und zeitlich längerfristiger Kompromiss<br />
Geltung erlangen? Hierfür kann nur<br />
eine langfristig und regional verbindliche<br />
Steuerungsfunktion verantwortlich sein.<br />
Sie macht den Kern der institutionellen<br />
Dimension aus. Überdies hat eine derartige<br />
Institution aber auch die Aufgabe einer<br />
neutralen Mediation, so etwa die Beteiligungsstruktur<br />
und den Kommunikationsprozess<br />
professionell zu gestalten. Diese<br />
Aufgabe kann – nein muss – die regionale<br />
Wirtschaftsförderungseinrichtung Metropole<br />
Ruhr wahrnehmen.<br />
Der vor gut einem Jahr begonnene<br />
LMBV-Versuch mit Hilfe von Mikroorganismen<br />
das Grundwasser,<br />
welches vom Partwitzer See zum<br />
Sedlitzer See fließt, von Säure und<br />
Schwefel zu befreien, kann die<br />
ersten Erfolgsmeldungen verbuchen.<br />
Wie der zuständige Leiter<br />
der Abteilung Geotechnik Dr.-Ing.<br />
F.-C. Benthaus auf Nachfrage<br />
informierte, konnte die Säurewirkung<br />
des Grundwassers im Versuchsgebiet<br />
schon zu drei Viertel<br />
abgebaut werden. Dabei gelang es,<br />
das säurefördernde Sulfat um ein<br />
Drittel zu reduzieren. Der Eisengehalt<br />
konnte sogar um die Hälfte<br />
verringert werden. Auftraggeberin<br />
des Versuches ist die Lausitzer und<br />
Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH (LMBV),<br />
welche in ihrem Vorhaben von<br />
dem Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften<br />
e.V. (FIB)<br />
und der Brandenburgischen Technischen<br />
Universität Cottbus (BTU)<br />
unterstützt wird. Der Versuch soll<br />
aufgrund des Erfolges im nächsten<br />
Jahr weitergeführt werden.<br />
Der Skadodamm als Versuchsort wurde<br />
ausgewählt, weil sich hier eine Trennwand<br />
mit Zwischenräumen befindet. Diese eig-<br />
496 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Da ein solches regionales Flächenmanagement<br />
für eine Region möglichst viele<br />
Flächenanbieter berücksichtigen sollte,<br />
müssen idealerweise neben den Kommunen<br />
auch die privaten Flächenentwickler/anbieter<br />
eingebunden sein. So können<br />
aus Stätten des Niedergangs nicht nur<br />
dem Namen nach Zukunftsstandorte geboren<br />
werden.<br />
Literatur<br />
Butzin, B., Franz, M., Noll, H.-P. (2006): Strukturwandel<br />
im Ruhrgebiet unter Schrumpfungsbedingungen.<br />
– Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie,<br />
Jahrgang 50, Heft 3 bis 4, Seite 258<br />
bis 276; Bad Soden.<br />
Ganser, K. 2006: Akzeptanz von Wachstums-<br />
und Schrumpfungsprozessen in Deutschland.<br />
In: Kuhlke, E. / Monheim, H. / Wittmann, P.<br />
(Herausgeber): Grenzwerte. Tagungsbericht<br />
und wissenschaftliche Abhandlung zum 55.<br />
Deutschen Geographentag Trier 2005, Seite<br />
net sich hervorragend, um dort gute Messergebnisse<br />
über den Versuch zu erhalten,<br />
da hier der genaue Fluss des Wassers bekannt<br />
ist. Im Allgemeinen lässt sich dieses<br />
Verfahren aber auch überall dort anwenden,<br />
wo Wasser unterirdisch strömt. Zudem<br />
besteht zwischen den Seen ein Gefälle<br />
von gut 5 m, welches zu einer guten<br />
Durchströmung des Grundwassers führt.<br />
Der Versuch mit den Mikroorganismen<br />
wird zielgerichtet durchgeführt, um die<br />
notwendigen Qualitäten in den Gewässern<br />
der Bergbaufolgelandschaft zu erhalten.<br />
Dabei wird der real bestehende Prozess<br />
der Sulfitreduktion technisch beschleunigt.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Umkeh-<br />
43 bis 66, Berlin, Leipzig, Trier.<br />
Groundwork 1999: The UK trust for the restoration<br />
of derelict land. An interim status report.<br />
Birmingham.<br />
Hauser, S. 2003: Ästhetik der Revitalisierung.<br />
In: Genske, D.D. u. S. Hauser (Herausgeber):<br />
Die Brache als Chance. Geowissenschaften<br />
und Umwelt, Seite 3 bis 26, Springer-Verlag,<br />
Berlin.<br />
Noll, H.-P., Lohse, B., Schmoll, B. (2004): Transformationsprozess<br />
des ehemaligen Bergwerks<br />
Ewald 1/2/7 zum modernen Dienstleistungsstandort.<br />
– Glückauf 140, Nr. 10, Seite 466 bis<br />
469, VGE Verlag, Essen.<br />
Noll, H.-P., Römer, S. (2007): Beispielhafte<br />
Stadtquartiersentwicklung – Consolidation 3/4/9<br />
in Gelsenkirchen-Bismarck. – Glückauf 143, Nr.<br />
10, S eite 454 bis 458, VGE Verlag, Essen<br />
Noll, H.-P. (<strong>2009</strong>): Strukturwandel im Ruhrgebiet.<br />
– Glückauf 145, Nr. 1/2, Seite 78 bis 82,<br />
VGE Verlag, Essen.<br />
Bakterien helfen das Wasser des<br />
Lausitzer Seenlandes zu verbessern<br />
LMBV-Pilotvorhaben am Skadodamm zeigt erste Erfolge<br />
Dr. F.-C. Benthaus, Leiter Geotechnik der LMBV,<br />
bei einem Interviewtermin an der Versuchsanlage<br />
vor Ort am Skadodamm<br />
Foto: Volker Krause (LMBV)<br />
rung des Prozesses, welcher sich zu Beginn<br />
des Bergbaus vollzogen hat. Durch<br />
die damals notwendige Grundwassersenkung<br />
kam das Pyrit (Eisensulfit) im Grundwasser<br />
mit Sauerstoff im Berührung und<br />
spaltete sich daraufhin in Sulfat und Eisen<br />
auf, welche dann mit dem Grundwasser in<br />
die Seen gelangt waren und diese Seen<br />
saurer werden ließ.<br />
Auch bei sanierten Bergbauseen, deren<br />
pH-Wert durch die Zugabe von Kalk neutralisiert<br />
wurde, besteht weiterhin die Gefahr der<br />
Versauerung durch zu- und nachströmendes<br />
Grundwasser. Um dies zu verhindern,<br />
wurde das Pilotvorhaben entwickelt, bei<br />
dem bereits die noch gering zufließenden<br />
Ströme vom Partwitzer See durch die Kippen<br />
zum Sedlitzer See behandelt werden.<br />
Dabei wird das fließende Grundwasser mit<br />
Hilfe von Pumpen gehoben, mit den Nährstoffen<br />
Methanol oder Glycerin sowie Stickstoff<br />
und Phosphor angereichert und durch<br />
eine der 4 eingebrachten Infiltrationslanzen<br />
wieder in den Grundwasserleiter zurückgebracht.<br />
Im Boden befinden sich Mikroorganismen,<br />
die durch die Nährstoffe „gefüttert“<br />
und somit zur Arbeit stimuliert werden. Mit<br />
ihrer Hilfe wandelt sich das im Grundwasser<br />
befindende Sulfit und Eisen zu Eisensulfid<br />
(Pyrit), welches dann im Grundwasserleiter<br />
der Kippe als mineralische Neubildung<br />
liegen bleibt. Somit wird einer Versauerung<br />
im Seekörper entgegengewirkt. Zurzeit wird<br />
erprobt, welche Menge von Glycerin optimal<br />
für die Mikroorganismen wäre, indem die<br />
Pausen zwischen den einzelnen „Fütterungen“<br />
vergrößert werden.<br />
Internet: www.lmbv.de
Entsorgung<br />
Die Entsorgung von Abfällen in der Europäischen<br />
Union einschließlich der Bergbauabfälle<br />
im Rahmen der EU-Umweltschutzanforderungen –<br />
Eine Herausforderung nicht nur für die neuen Mitgliedsstaaten<br />
Erklärtes Ziel der Europäischen<br />
Union ist die Angleichung der<br />
Rechts- und Lebensverhältnisse<br />
innerhalb der Mitgliedsstaaten.<br />
Insbesondere auf dem Gebiet des<br />
Umweltschutzes werden bereits<br />
heute die Rahmenvorgaben von<br />
der EU festgelegt. Den Mitgliedsstaaten<br />
bleibt bei der Umsetzung<br />
in nationales Recht nur wenig<br />
Spielraum. Die einzelnen EU-<br />
Vorgaben, überwiegend in der<br />
Gestalt von Richtlinien, greifen<br />
dabei ineinander und bilden so<br />
eine untereinander abhängendes<br />
Geflecht. So stehen auch die<br />
abfallrechtlichen Vorgaben in<br />
einem systematischen Sinnzusammenhang<br />
und bauen aufeinander<br />
auf. Insbesondere gesellschaftliche<br />
Veränderungen und<br />
die EU-Rechtsprechung verleihen<br />
diesem Gebilde eine gewisse<br />
Dynamik, so dass immer wieder<br />
Anpassungsbedarf besteht.<br />
Auch besondere Ereignisse, wie<br />
beispielsweise bergaubedingte<br />
Umweltkatastrophen, können<br />
Veränderungsprozesse bewirken.<br />
Die EU-Vorgaben greifen<br />
dabei mit unter bis in die privaten<br />
Lebensverhältnisse und Verhaltensweisen<br />
ein (zum Bespiel die<br />
getrennte Sammlung von Papier,<br />
Bioabfall, Glas und Restmüll in<br />
Haushaltungen). Die Industrie<br />
und auch der Bergbau sind davon<br />
nicht ausgenommen.<br />
Seit 2006 gibt es für die Massenabfälle<br />
der mineralgewinnenden<br />
Industrie, d.h. die Bergbauabfälle<br />
in der Gestalt von taubem Gestein<br />
(waste Rock) und mineralischen<br />
Aufbereitungsabgängen (Tailings),<br />
eine eigene EU-Richtlinie<br />
Dr.-Ing. Peter Asenbaum, Düren*<br />
(2006/21/EG), welche dem integrierten<br />
Richtlinienprinzip folgt und<br />
sich insofern dem strukturiert aufgebautenEU-Umweltschutzsystem<br />
unterordnet. Die Umsetzung<br />
in nationales Recht erfolgte für<br />
den Geltungsbereich des Bundesberggesetzes<br />
(BBergG) mit<br />
der Einführung des § a 22 Allgemeine<br />
Bundesbergverordnung<br />
(ABBergV) und mit der Gewinnungsabfallverordnung(GewinnungsAbfV)<br />
für den übrigen<br />
Geltungsbereich.<br />
Nunmehr sind die Betreiber von<br />
Bergwerken und Betrieben der<br />
mineralgewinnenden Industrie zu<br />
einer umfassenden Dokumentation<br />
der Abfallwirtschaft, insbesondere<br />
hinsichtlich der Entstehung,<br />
Vermeidung und Entsorgung<br />
der Bergbauabfälle, verpflichtet.<br />
Abfallwirtschaftspläne sind<br />
aufzustellen und eine Lebenszyklusbetrachtung<br />
für das gesamte<br />
*Dr.-Ing. Peter Asenbaum<br />
Leiter Sachgebiet Abfall im Dezernat 61 bei der<br />
Bezirksregierung Arnsberg –<br />
Abteilung Bergbau und Energie in NRW<br />
Standort Düren<br />
Josef-Schregel-Straße 21<br />
52349 Düren<br />
e-Mail: peter.asenbaum@bra.nrw.de<br />
Bergwerk ist durchzuführen. Es<br />
besteht EU-weit ein Genehmigungsvorbehalt<br />
mit Öffentlichkeitsbeteiligung,<br />
insbesondere,<br />
wenn es sich hierbei um umweltgefährdende<br />
Abfälle handelt.<br />
Die Ablagerung auf Halden oder<br />
Schlammteichen unterliegt dabei<br />
einer besonderen sicherheitlichen<br />
Betrachtung. Zur Sicherstellung<br />
einer geordneten Entsorgung<br />
kann die Behörde eine Sicherheitsleistung<br />
verlangen. Ergänzend<br />
zu der EU-Bergbauabfall-<br />
Richtlinie 2006/21/EG sind bisher<br />
5 Entscheidungen der Kommission<br />
veröffentlicht worden.<br />
Die heute als Europäische Union (EU) bezeichnete<br />
Staatenvereinigung in Europa wurde<br />
am 25.03.1957 mit der Unterzeichnung der<br />
Römischen Verträge durch Belgien, Frankreich,<br />
Italien, Luxemburg, die Niederlande<br />
und die Bundesrepublik Deutschland als<br />
Europäische Wirtschaftsvereinigung (EWG)<br />
- im Wesentlichen hervorgegangen aus der<br />
„Europäischen Gemeinschaft für Kohle und<br />
Stahl“ - gegründet. Zunächst stand die wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit der vormals<br />
durch kriegerische Auseinandersetzungen<br />
gekennzeichneten Staatenbeziehungen im<br />
Vordergrund. Handelshemmnisse wie Zölle<br />
etc. sollten abgeschafft und die Position Europas<br />
auf dem Weltmarkt sollte gestärkt werden.<br />
Die gemeinsam verfolgten Ziele wurden<br />
durch zahlreiche Richtlinien und Verordnungen<br />
konkretisiert und das jeweilige nationale<br />
Recht vertragskonform angepasst. Weitere<br />
europäische Nationalstaaten schlossen sich<br />
über die Jahre dem Staatenbündnis an.<br />
Begleitet wurden die Schritte zur „Angleichung<br />
der Rechts- und Lebensverhältnisse“<br />
durch ein Bündel weiterer Maßnahmen. Beispielsweise<br />
sind hier das „Schengener Abkommen“<br />
mit der Abschaffung der Kontrolle<br />
des Personenverkehrs und die Einführung<br />
des Euros als einheitliche Währung zu nennen.<br />
Nicht alle EU-Mitgliedsstaaten haben<br />
sich diesen ergänzenden Gemeinschaftsregelungen<br />
angeschlossen oder erfüllen die<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 497
Entsorgung<br />
Zugangsvoraussetzungen noch nicht. Die<br />
derzeitige Diskussion über eine gemeinsame<br />
EU-Verfassung macht gleichfalls deutlich,<br />
dass die Beitrittsstaaten ihre nationale<br />
Eigenständigkeit bewahrt haben.<br />
IVU-Richtlinie<br />
Das nationale Recht der EU-Mitgliedsländer<br />
wird insbesondere im Bereich des Umweltschutzes<br />
maßgeblich von den Vorgaben<br />
des Gemeinschaftsrechtes beeinflusst.<br />
Für Industrieanlagen ist als Rahmenvorgabe<br />
die EG-Richtlinie über die integrierte<br />
Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung<br />
(IVU- oder IPPC-Richtlinie<br />
- 2008/1/EG vom 15.01.2008 vormals<br />
96/61/EG vom 30.10.1996) anzuwenden.<br />
Diese Richtlinie regelt die Genehmigung<br />
besonders umweltrelevanter Industrieanlagen<br />
auf der Grundlage eines medienübergreifenden<br />
Konzeptes. Bei diesem Ansatz<br />
werden sowohl Emissionen in Luft, Wasser<br />
und Boden als auch abfallwirtschaftliche<br />
Aspekte, Ressourcen- und Energieeffizienz<br />
sowie die Vorbeugung von Unfällen erfasst.<br />
Ziel ist es, ein hohes Schutzniveau für die<br />
Umwelt insgesamt zu erreichen.<br />
Ein wesentliches Element der Richtlinie<br />
ist die Forderung nach Anwendung der<br />
„Besten Verfügbaren Techniken“ (BVT<br />
- engl.: Best Available Techniques Reference<br />
Documents, kurz: BREF’s) bei allen<br />
neuen Anlagen, spätestens ab 2007 auch<br />
bei allen bestehenden Anlagen. Dabei<br />
definiert die Richtlinie die Besten Verfügbaren<br />
Techniken als „... den effizientesten<br />
und fortschrittlichsten Entwicklungsstand<br />
der Tätigkeiten und entsprechenden Betriebsmethoden,<br />
der spezielle Techniken<br />
als praktisch geeignet erscheinen lässt,<br />
grundsätzlich als Grundlage für die Emissionsgrenzwerte<br />
zu dienen, um Emissionen<br />
in und Auswirkungen auf die gesamte Umwelt<br />
allgemein zu vermeiden oder, wenn<br />
dies nicht möglich ist, zu vermindern“.<br />
Unter dem Begriff „Techniken“ sind sowohl<br />
die angewandte Technologie als auch<br />
die Art und Weise, wie die Anlage geplant,<br />
gebaut, gewartet, betrieben und stillgelegt<br />
wird zu subsumieren. Als „verfügbar“ gelten<br />
die Techniken, die in einem Maßstab<br />
entwickelt sind, der unter Berücksichtigung<br />
des Kosten/Nutzen-Verhältnisses die<br />
Anwendung unter in dem betreffenden industriellen<br />
Sektor wirtschaftlich und technisch<br />
vertretbaren Verhältnissen ermöglicht,<br />
gleich, ob diese Techniken innerhalb<br />
des betreffenden Mitgliedstaats verwendet<br />
oder hergestellt werden, sofern sie zu vertretbaren<br />
Bedingungen für den Betreiber<br />
zugänglich sind. Dabei ist als die „beste“<br />
Technik, die Technik zu verstehen, die am<br />
wirksamsten zur Erreichung eines allgemein<br />
hohen Schutzniveaus für die Umwelt<br />
insgesamt ist.<br />
498 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Die Besten Verfügbaren Techniken (BVT)<br />
sind in der IVU-Richtlinie nicht materiell konkretisiert.<br />
Im Hinblick auf eine europäische<br />
Harmonisierung der BVT ist ein Informationsaustausch<br />
über die Besten Verfügbaren<br />
Techniken vorgesehen. Die Ergebnisse<br />
des Informationsaustauschs werden in<br />
BVT-Merkblättern niedergeschrieben, die<br />
von der Europäischen Kommission veröffentlicht<br />
werden und bei der Festlegung von<br />
Genehmigungsauflagen zu berücksichtigen<br />
sind. Der BVT-Informationsaustausch ist ein<br />
kontinuierlicher und dynamischer Prozess.<br />
Diesen Informationsaustausch nennt man<br />
auch den Sevilla-Prozess, weil das Europäische<br />
IVU-Büro, das diesen Informationsaustausch<br />
organisiert, seinen Sitz in Sevilla hat.<br />
In Deutschland werden die in den BVT-<br />
Merkblättern enthaltenen Informationen zum<br />
einen bei der Anpassung des untergesetzlichen<br />
Regelwerkes entsprechend dem fortentwickelten<br />
Stand der Technik genutzt, zum<br />
anderen als zusätzliche Informationsquelle<br />
in einzelnen Genehmigungsverfahren. Daneben<br />
können z.B. auch die interessierte<br />
Öffentlichkeit oder Umwelt- und Verbraucherverbände<br />
die BVT-Merkblätter direkt als<br />
Informationsquelle nutzen. Industriebetriebe<br />
und Anlagenhersteller können sie als Messlatte<br />
für erreichte Umweltschutzleistungen<br />
im Vergleich zu Wettbewerbern verwenden<br />
(„Benchmarking“).<br />
Mit dem Artikelgesetz vom 27.07.2001 wurden<br />
die Grundanforderungen der IVU-Richtlinie<br />
in deutsches Recht umgesetzt. Durch<br />
dieses Gesetz sind mehrere Umweltfachgesetze<br />
entsprechend den Vorgaben der IVU-<br />
Richtlinie angepasst worden, insbesondere<br />
das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BIm-<br />
SchG), das Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />
und das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />
(KrW-/AbfG) (Bild 1).<br />
IVU-Richtlinie<br />
integrierte Vermeidung<br />
und Verminderung der<br />
Umweltverschmutzung<br />
(96/61/EG neu<br />
2008/1/EG)<br />
Seveso-Richtlinie<br />
Beherrschung der Gefahren<br />
bei schweren Unfällen mit<br />
gefährlichen Stoffen<br />
82/501/EWG; 96/82/EG und<br />
2003/105/EG<br />
EWC - Abfallverzeichnis<br />
Entscheidung … über ein<br />
Abfallverzeichnis und …<br />
2000/532/EG<br />
Deponierichtlinie<br />
Richtlinie 1999/31/EG über<br />
Abfalldeponien<br />
1 Zusammenwirken der einzelnen EU-Richtlinien (Übersicht)<br />
In der Europäischen Union ist der Umweltschutz<br />
inzwischen ein wichtiger Kernbereich.<br />
Nahezu alle Umweltbereiche sind<br />
durch ein Gemeinschaftsrecht erfasst.<br />
Abfallrahmen-Richtlinie<br />
Mit der Abfallrahmen-Richtlinie verfügt<br />
die Europäische Union über einen koordinierten<br />
Rahmen für die Bewirtschaftung<br />
von Abfällen in den Mitgliedstaaten, durch<br />
den das Abfallaufkommen begrenzt werden<br />
soll. Darüber hinaus sollen die Aufbereitung<br />
und die Entsorgung der Abfälle<br />
bestmöglich organisiert werden.<br />
Die Richtlinie 75/442/EWG vom<br />
15.07.1975 über Abfälle ist mehrfach und<br />
in wesentlichen Punkten geändert worden.<br />
Diese Richtlinie wurde deshalb aufgehoben<br />
und durch die Richtlinie 2006/12/EG<br />
vom 05.04.2006 zwischenzeitlich ersetzt.<br />
Eine weitere Fortschreibung erfolgte mit<br />
der Richtlinie 2008/98/EG vom 19.<strong>11</strong>.2008<br />
über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter<br />
Richtlinien unmittelbar darauf.<br />
Die Abfallrahmen-Richtlinie legt den<br />
Rechtsrahmen für den Umgang mit Abfällen<br />
in der Gemeinschaft fest. Sie enthält<br />
Bestimmungen wichtiger Begriffe<br />
wie Abfall, Verwertung und Beseitigung<br />
und schafft grundlegende Anforderungen<br />
an die Bewirtschaftung von Abfällen,<br />
insbesondere eine Genehmigungs- bzw.<br />
Registrierungspflicht von Anlagen oder<br />
Unternehmen, die Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen<br />
durchführen, und eine Verpflichtung<br />
der Mitgliedstaaten zur Aufstellung<br />
von Abfallbewirtschaftungsplänen.<br />
Ferner enthält sie wichtige Grundsätze<br />
wie z.B. eine Verpflichtung, mit Abfällen<br />
so umzugehen, dass die Umwelt und<br />
die menschliche Gesundheit nicht be-<br />
Wasserrahmenrichtlinie<br />
Richtlinie 2000/60/EG Schaffung eines<br />
Ordnungsrahmens im Bereich Wasser<br />
Annahmekriterien<br />
für Deponien<br />
Entscheidung vom 19.12.2002<br />
- 2003/33/EG<br />
Abfallrahmenrichtlinie<br />
Richtlinie über Abfälle<br />
75/442/EWG neu<br />
2006/12/EG<br />
Richtlinie<br />
gefährliche<br />
Abfälle<br />
Richtlinie 91/689/EWG<br />
über gefährliche<br />
Abfälle
einträchtigt werden, sowie einen Aufruf<br />
zur Einhaltung der Abfallhierarchie und<br />
im Einklang mit dem Verursacherprinzip<br />
eine Anforderung, wonach die Kosten der<br />
Abfallbeseitigung vom Abfallbesitzer, den<br />
früheren Abfallbesitzern oder den Herstellern<br />
des Erzeugnisses, von dem der Abfall<br />
stammt, zu tragen sind (vgl. Artikel 1 der<br />
RL 2008/98/EG). Darüber hinaus fordert<br />
die Richtlinie ein Konzept einzuführen,<br />
das den gesamten Lebenszyklus von<br />
Produkten und Stoffen und nicht nur die<br />
Abfallphase berücksichtigt. Ferner sollten<br />
die Verwertung von Abfällen sowie die<br />
Verwendung verwerteter Materialien zur<br />
Erhaltung der natürlichen Rohstoffquellen<br />
gefördert werden.<br />
Im Interesse der Klarheit und Lesbarkeit<br />
wurde die Richtlinie 2006/12/EG aufgehoben<br />
und durch die neue Richtlinie 2008/98/<br />
EG ersetzt (vgl. Artikel 8 der RL 2008/98/<br />
EG). Die Einstufung von Abfällen als gefährliche<br />
Abfälle sollte unter anderem auf den<br />
Rechtsvorschriften der Gemeinschaft über<br />
Chemikalien beruhen, insbesondere hinsichtlich<br />
der Einstufung von Zubereitungen<br />
als gefährlich, einschließlich der zu diesem<br />
Zweck verwendeten Konzentrationsgrenzwerte<br />
(vgl. Artikel 14 der RL 2008/98/EG).<br />
Die Abfallrahmenrichtlinie 2008/98/EG ist<br />
mit dem 12.12.2008 in Kraft getreten und<br />
innerhalb von 2 Jahren im nationalen Recht<br />
zu verankern. Mit dem 12.12.2010 treten die<br />
bisherige Abfallrahmenrichtlinie (2006/12/<br />
EG), die Altölrichtlinie (75/439/EWG) und<br />
die Richtlinie für gefährliche Abfälle (91/689/<br />
EWG) außer Kraft.<br />
Zahlreiche Maßnahmen sollen die<br />
Grundlage für eine verbesserte Abfallwirtschaft<br />
und eine Entwicklung zur Recycling-Gesellschaft<br />
bewirken:<br />
● neue Abfallbehandlungshierarchie<br />
● zwingende Recycling-Quoten<br />
● Abfallvermeidungsprogramme<br />
● Lebenszyklusbetrachtungen<br />
● Herstellerverantwortung<br />
● konkretere Definitionen (Abfall, Abgrenzung<br />
zu Produkt und Nebenprodukt usw.)<br />
Darüber hinaus soll das Abfallaufkommen<br />
vom Wirtschaftswachstum entkoppelt werden.<br />
Wesentlich ist beispielsweise auch die<br />
neu eingeführte fünfstufi ge Abfallhierarchie<br />
(anstelle der bisherigen Dreistufi gkeit):<br />
1. Vermeidung<br />
2. Vorbereitung zur Wiederverwendung<br />
3. Recycling<br />
4. sonstige Verwertung, wie z.B.<br />
energetische Verwertung<br />
5. Beseitigung.<br />
Der sehr umfassende Abfallbegriff führt<br />
derzeit zu Verunsicherungen, insbesondere<br />
wenn der Abfall als Ersatzrohstoff stark nachgefragt<br />
wird und ggf. einen hohen Marktwert<br />
besitzt. Die neue Abfallrahmenrichtlinie enthält<br />
deshalb genauere Definitionen zur Ab-<br />
grenzung zwischen Abfall und Nebenprodukt<br />
sowie zur Frage des Endes der Abfalleigenschaft.<br />
Kriterien für Nebenprodukte - das sind<br />
keine Abfälle und im Wesentlichen Produktionsrückstände<br />
- wurden nach zahlreichen<br />
Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs<br />
(EuGH) neu aufgenommen.<br />
Der EuGH hat beispielsweise in seinem<br />
Grundsatzurteil vom <strong>11</strong>.09.2003 C-<strong>11</strong>4/01<br />
(Avesta Polarit) Kriterien zur Abgrenzung<br />
von Abfällen von anderen Rückständen<br />
entwickelt und damit diese Rechtsfrage<br />
verbindlich und mit Wirkung für die Richtlinie<br />
2006/12/EG bzw. 2008/98/EG (Abfallrahmen-Richtlinie),<br />
aber auch die Richtlinie<br />
2006/21/EG (Bergbauabfall-Richtlinie) geklärt.<br />
Nach dieser Entscheidung sind Rückstände<br />
- wie im konkreten Fall bergbauliches<br />
Nebengestein - nur dann als Abfälle<br />
anzusehen, wenn sich der Besitzer dieser<br />
Rückstände entledigt, entledigen will oder<br />
muss, es sei denn, er verwendet sie rechtmäßig<br />
zur erforderlichen Auffüllung von<br />
Abbauhohlräumen oder zu anderen Auffüllungs-<br />
oder Bauarbeiten. Ist die Wiederverwendung<br />
von Rückständen zu den vorgenannten<br />
Zwecken demnach sicher oder<br />
die Wahrscheinlichkeit einer Wiederverwendung<br />
hoch, ist die Abfalldefinition nicht erfüllt<br />
mit der Folge, dass solche Rückstände nicht<br />
unter die Richtlinie 2006/21/EG fallen.<br />
Ein weiteres Beispiel ist der Beschluss<br />
des EuGH vom 15.01.2004 – C-235/02.<br />
Petrolkoks fällt bei der Rohölraffination an<br />
und wird als Brennstoff für das Heizkraftwerk<br />
der Raffinerie verwendet, dessen<br />
Energieerzeugung hauptsächlich von der<br />
Raffinerie selbst verbraucht wird, dessen<br />
überschüssige Elektrizität jedoch an andere<br />
Betriebe verkauft wird. Die italienische<br />
Staatsanwaltschaft vertritt die Auffassung,<br />
dass es sich bei Petrolkoks um Abfall<br />
handelt. Hierzu urteilt der EuGH wie folgt:<br />
Petrolkoks, der absichtlich erzeugt wird<br />
oder aus der gleichzeitigen Erzeugung<br />
anderer brennbarer Erdölderivate in einer<br />
Erdölraffinerie stammt und mit Gewissheit<br />
als Brennstoff für den Energiebedarf der<br />
Raffinerie und anderer Gewerbetreibender<br />
verwendet wird, stellt keinen Abfall<br />
dar. Selbst wenn der fragliche Petrolkoks<br />
automatisches Ergebnis eines Verfahrens<br />
ist, das gleichzeitig andere Erdölderivate<br />
erzeugt, um die es der Leitung der Raffinerien<br />
in erster Linie geht, ist davon auszugehen,<br />
dass der Petrolkoks ebenfalls ein<br />
als solches hergestelltes Erdölerzeugnis ist<br />
und kein Produktionsrückstand, da der Verbrauch<br />
(=vollständige Verwendung) der gesamten<br />
erzeugten Menge gesichert ist und<br />
es sich dabei im Wesentlichen um ähnliche<br />
Verwendungsarten handelt wie bei den anderen<br />
Derivaten. Es ist gerade Zweck einer<br />
Raffinerie, aus Rohöl verschiedene Arten<br />
von Brennstoffen herzustellen.<br />
Entsorgung<br />
Die neue EU-Abfall-Richtlinie sieht auch<br />
vor, dass Hersteller und Importeure von<br />
Produkten für die umweltgerechte Entsorgung<br />
ihrer Produkte stärker verantwortlich<br />
sind als bisher. Bis 2015 soll in der EU<br />
generell eine getrennte Sammlung von<br />
Papier, Metall, Kunststoffen und Glas eingeführt<br />
werden. Als weiteres Etappenziel<br />
sollen bis 2020 jeweils 50 Gew.-% dieser<br />
Stoffe aus Haushalten und ähnlichen Abfallströmen<br />
wieder verwendet oder recycled<br />
werden. Die bei Kunststoffen bisher häufig<br />
angewandte energetische Nutzung in<br />
(Mit-)-Verbrennungsanlagen soll verringert<br />
werden. Die Wiederverwendung oder das<br />
Recyceln von nicht gefährlichen Bau- und<br />
Abbruchabfällen ist in den Mitgliedsstaaten<br />
bis 2020 auf 70 Gew.-% zu steigern.<br />
Abfallverzeichnis<br />
Zur Unterscheidung der einzelnen Abfälle<br />
wurde das Europäische Abfallverzeichnis<br />
● (Entscheidung der Kommission vom<br />
03.05.2000 zur Ersetzung der Entscheidung<br />
94/3/EG über ein Abfallverzeichnis<br />
gemäß Artikel 1 Buchstabe a) der Richtlinie<br />
75/442/EWG des Rates über Abfälle<br />
und der Entscheidung 94/904/EG des<br />
Rates über ein Verzeichnis gefährlicher<br />
Abfälle im Sinne von Artikel 1 Absatz 4<br />
der Richtlinie 91/689/EWG über gefährliche<br />
Abfälle),<br />
eingeführt und fortgeschrieben. In Übereinstimmung<br />
mit der nationalen Abfallverzeichnis-Verordnung<br />
(AVV) ist jeder Abfallart ein<br />
6-stelliger Abfallschlüssel zugeordnet und<br />
ggf. die Gefährlichkeit des Abfalls gekennzeichnet<br />
(mittels eines Sterns „*“).<br />
Nach dem definierten Anwendungsbereich<br />
der AVV (Abfallverzeichnis-Verordnung<br />
- Verordnung über das Europäische<br />
Abfallverzeichnis vom 10.12.2001) gilt<br />
diese für die Bezeichnung von Abfall und<br />
für die Einstufung von Abfällen nach ihrer<br />
Gefährlichkeit ohne Ausnahme auch für<br />
Bergbauabfälle, d.h. für alle Abfälle nach<br />
der Abfallrahmen-Richtlinie.<br />
Soweit Abfälle auch nach anderen<br />
Rechtsvorschriften zu bezeichnen sind, sind<br />
die Bezeichnungen nach dem Abfallverzeichnis<br />
(vgl. die Anlage zu dieser Verordnung,<br />
d.h. nach Art und mit sechsstelligem<br />
Schlüssel) zu verwenden. Die Zuordnung zu<br />
den Abfallarten erfolgt unter den im Abfallverzeichnis<br />
vorgegebenen Kapiteln (zweistellige<br />
Kapitelüberschrift) und Gruppen<br />
(vierstellige Kapitelüberschrift).<br />
Die Bergbauabfälle finden sich abschließend<br />
in Kapitel 01 unter der Überschrift „Abfälle,<br />
die beim Aufsuchen, Ausbeuten und<br />
Gewinnen sowie bei der physikalischen und<br />
chemischen Behandlung von Bodenschätzen<br />
entstehen“. Diese Zuordnung ist seit 2001<br />
einschlägig. Schlüsselnummern anderer Ka-<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 499
Entsorgung<br />
pitel weisen darauf hin, dass es sich hierbei<br />
nicht um Bergbauabfälle handeln kann.<br />
Richtlinie über gefährliche<br />
Abfälle<br />
Die Richtlinie über gefährliche Abfälle<br />
(91/689/EWG) gilt nur noch übergangsweise<br />
bis zum 12.12.2010. Gleiches gilt<br />
für die Altölrichtlinie (75/439/EWG). Die<br />
Einstufung von Abfällen als gefährliche<br />
Abfälle wird dann über das EU-Chemikalienrecht<br />
geregelt.<br />
Die Richtlinie 91/689/EWG dient der<br />
Angleichung der Rechtsvorschriften der<br />
Mitgliedstaaten über die kontrollierte Bewirtschaftung<br />
gefährlicher Abfälle. Die<br />
„gefährlichen Abfälle“ sind in einem dortigen<br />
Verzeichnis aufgeführt. Diese Abfälle<br />
müssen eine oder mehrere bestimmte<br />
gefährliche Eigenschaften aufweisen. In<br />
dem Verzeichnis wird dem Ursprung und<br />
der Zusammensetzung der Abfälle und<br />
gegebenenfalls den Konzentrationsgrenzwerten<br />
Rechnung getragen.<br />
Deponie-Richtlinie<br />
Neben den grundsätzlichen Anforderungen<br />
nach der vorgenannten IVU-Richtlinie<br />
sind für Deponien mit Ausnahme der<br />
Deponien für Bergbauabfälle die speziellen<br />
Vorgaben der EU-Deponierichtlinie<br />
(1999/31/EG vom 16.07.1999) einschlägig,<br />
deren Umsetzung ins deutsche Recht<br />
durch zeitnahe Änderungen des Deponierechtes<br />
erfolgte.<br />
Mit der EU-Deponierichtlinie wurden<br />
erstmals einheitliche Standards für Deponien<br />
bzw. für das Ablagern von Abfällen<br />
in Europa geschaffen. Die bisher vorherrschenden<br />
großen Unterschiede in den<br />
einzelnen Mitgliedsstaaten sind mit Ablauf<br />
der Übergangsfristen (zumindest auf dem<br />
Papier) verschwunden. Für den Umweltschutz<br />
bedeutet das in vielen Teilen Europas<br />
einen großen Fortschritt. Dies gilt auch<br />
und insbesondere für die östlichen Beitrittskandidaten.<br />
Gleiche Anforderungen<br />
werden zu annähernd gleich hohen Entsorgungskosten<br />
führen, so dass übermäßigem<br />
Abfallexport entgegen gewirkt und<br />
das Prinzip der Beseitigungsnähe gestärkt<br />
wird. Allerdings hat Deutschland bei der<br />
Zustimmung zu der Richtlinie zu Protokoll<br />
gegeben, an seinen zum Teil strengeren<br />
Standards festhalten zu wollen. Dies lässt<br />
die Ermächtigungsgrundlage für diese<br />
Richtlinie zu (vgl. Artikel 130 t Vertrag zur<br />
Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />
vom 25.03.1957).<br />
Eines der Hauptziele der Deponierichtlinie<br />
ist die Verpflichtung der Mitgliedstaaten,<br />
alle ihnen mögliche Maßnahmen zu<br />
treffen, um das Entstehen von Methangas<br />
in Deponien zu verhindern und damit die<br />
500 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Erwärmung der Erdatmosphäre einzudämmen.<br />
Um den unterschiedlichen abfallpolitischen<br />
Ausrichtungen der Mitgliedstaaten<br />
Rechnung zu tragen, verlangt die<br />
Richtlinie die deutliche Reduzierung der<br />
Ablagerung von organischem Abfall, ohne<br />
konkrete Maßnahmen vorzuschreiben.<br />
Diese allgemeinen Vorgaben werden für<br />
die biologisch abbaubaren Siedlungsabfälle<br />
konkretisiert.<br />
Die wichtigsten Artikel der Deponierichtlinie<br />
befassen sich u.a. mit:<br />
● der Einteilung in Deponieklassen und<br />
Fragen der Deponiegenehmigung<br />
● den technischen Anforderungen einschließlich<br />
der betrieblichen Überwachung<br />
● der Stilllegung und Nachsorge von Deponien<br />
sowie dem Umgang mit bereits<br />
vorhandenen Deponien.<br />
3 Deponieklassen sind defi niert:<br />
● Deponie für Inertstoffe (landfills for inert<br />
waste)<br />
● Deponie für nicht gefährliche Abfälle<br />
(landfills for non-hazardous waste)<br />
● Deponie für gefährliche Abfälle (landfills<br />
for hazardous waste).<br />
Ziel der Richtlinie ist es, durch strenge betriebsbezogene<br />
und technische Anforderungen<br />
an die Deponien und an die Abfälle<br />
zu verhindern, dass von den Deponien<br />
während ihres gesamten Bestehens negative<br />
Auswirkungen auf die Umwelt und die<br />
menschliche Gesundheit auftreten. Konkrete<br />
Abfallannahmekriterien und -verfahren<br />
wurden erarbeitet und veröffentlicht.<br />
Bereits vorhandene Deponien, die den<br />
Anforderungen der Richtlinie nicht genügen,<br />
waren bis Mitte <strong>2009</strong> nachzurüsten,<br />
so dass alle Anforderungen erfüllt werden.<br />
Anderenfalls wurden diese Deponien zum<br />
Stichtag 15.07.<strong>2009</strong> stillgelegt bzw. die<br />
Ablagerung von Abfällen beendet.<br />
„Der größte Teil des gesamten<br />
Abfallaufkommens in der EU entfällt<br />
auf die folgenden fünf<br />
großen Abfallströme:<br />
• Bergbauabfälle (29%),<br />
• Industrieabfälle (26%),<br />
• Bau- und Abbruchabfälle (22%),<br />
• feste Siedlungsabfälle (14%) und<br />
• Abfälle aus Land- und Forstwirtschaft (9%).“<br />
Quelle: Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Eine thematische<br />
Strategie für Abfallvermeidung und –recycling KOM(2003) 301 endg.; Ratsdok. 10<strong>11</strong>3/03<br />
2 Abfallaufkommen in der EU<br />
Ratsentscheidung vom<br />
19.12.2002<br />
Die bisherigen EU-Vorgaben beinhalteten<br />
keine Zuordnungswerte sowie keine<br />
Probenahme- und Analyseverfahren. Mit<br />
der Ratsentscheidung vom 19.12.2002<br />
(2003/33/EG) wurde dieser Mangel aufgehoben<br />
und spezielle Kriterien und Testverfahren<br />
sowie damit verknüpfte Grenzwerte<br />
für die einzelnen Deponieklassen eingeführt.<br />
Sie wurde mit der AbfDepAnnRichtlUmsV<br />
in nationales Recht umgesetzt.<br />
Bergbauabfall-Richtlinie<br />
Bergbauabfälle sind Abfall, die beim<br />
Aufsuchen, Gewinnen (auch in der Erschließungsphase<br />
vor der Gewinnung),<br />
Aufbereiten und Lagern von mineralischen<br />
Rohstoffen sowie beim Betrieb von Steinbrüchen<br />
entstehen. Bergbauabfälle sind<br />
unvermeidbare mineralische Massenabfälle<br />
und stammen als taubes Gestein<br />
(waste Rock) direkt aus dem Abbau der<br />
Lagerstätte oder indirekt als Rückstand<br />
aus dem Aufbereitungsprozess (Tailings).<br />
Mit 29 % (d.h. 400 Mio. t/a) sind diese als<br />
größte Gruppe am gesamten EU-Abfallaufkommen<br />
beteiligt (Bild 2).<br />
Für die Bewirtschaftung bergbaulicher<br />
Abfälle existierten bisher auf EU-rechtlicher<br />
Ebene keine spezifischen Regelungen,<br />
sondern es galt allgemein die Abfallrahmenrichtlinie.<br />
Die Europäische Kommission<br />
hat die Dammbrüche von Absetzteichen<br />
der Bergwerke in Aznal Collar (Spanien -<br />
1998) und Baia Mare (Rumänien - 2000)<br />
und die damit verbundene Beeinträchtigung<br />
der betroffenen Ökosysteme zum Anlass<br />
genommen, eine EU-Richtlinie für das<br />
Management bergbaulicher Abfälle vorzubereiten.<br />
So wurde am 15.3.2006 die Richtlinie<br />
2006/21/EG über die Bewirtschaftung<br />
pro Jahr über<br />
400 Mio. t<br />
Abfälle aus dem<br />
Bergbau<br />
Bergbau<br />
29%<br />
Industrie<br />
26%<br />
Siedlung<br />
14%<br />
Land-<br />
Forst<br />
9%<br />
Bau-<br />
Abbruch<br />
22%
von Abfällen aus der mineralgewinnenden<br />
Industrie verabschiedet. Damit wurde der<br />
Grundstein für ein eigenständiges Bergbauabfallrecht<br />
gelegt.<br />
Ziele dieser Richtlinie sind die Erhöhung<br />
des Sicherheits- und Umweltschutzniveaus<br />
durch die Reduzierung der Gefährlichkeit<br />
und Menge bergbaulicher<br />
Abfälle, den Vorrang der Verwertung, die<br />
erzeugungsortnahe Behandlung und die<br />
sichere Beseitigung. Diese Ziele sollen<br />
erreicht werden durch Festlegung EU-einheitlicher<br />
Mindestanforderungen. Eine gewisse<br />
Privilegierung bergbaulicher Abfälle<br />
gegenüber dem Deponierecht erscheint<br />
dem europäischen Gesetzgeber dabei<br />
aufgrund der bergbaulichen Sondersituation<br />
gerechtfertigt, da zur Bodenschatzgewinnung<br />
zwangsläufig Bodenmaterial<br />
verlagert werden muss und typischerweise<br />
Nebengestein anfällt, das auch gefährliche<br />
Abfälle enthalten kann.<br />
Die Umsetzung in nationales Rechts ist<br />
für den Bereich des Bergrechts - abgesehen<br />
von einer Ergänzung der Verordnung<br />
über die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
bergbaulicher Vorhaben - durch die Erweiterung<br />
des sachlichen Anwendungsbereichs<br />
in § 1 auf den „Umweltschutz“<br />
und - als zentraler Vorschrift - durch die<br />
Aufnahme des neuen § 22a mit den Anlagen<br />
5 bis 7 in die Allgemeine Bundesbergverordnung<br />
(ABBergV) zum 01.05.2008<br />
erfolgt (vgl. „Dritte Verordnung zur Änderung<br />
bergrechtlicher Vorschriften“ vom<br />
24.01.2008). Für den nicht unter das<br />
Bergrecht fallenden Bereich der Mineralgewinnenden<br />
Industrie (Steinbrüche,<br />
Kiesgruben etc.) erfolgte die Umsetzung<br />
in nationales Recht mit der Gewinnungsabfall-Verordnung<br />
(vgl. Artikel 2 der Verordnung<br />
zur Vereinfachung des Deponierechts<br />
vom 27.04.<strong>2009</strong>).<br />
Als neues rechtliches Instrument hat<br />
die EU-Richtlinie den Abfallwirtschaftsplan<br />
eingeführt, der vom Unternehmer aufzustellen<br />
ist und der sicherstellen soll, dass<br />
das Abfallentsorgungskonzept bereits im<br />
Vorfeld bergbaulicher Tätigkeiten konkretisiert<br />
und der Behörde angezeigt wird.<br />
Die Anforderungen an den Abfallwirtschaftsplan<br />
sind in § 22a Abs. 2 und dem<br />
Anhang 5 „Abfallwirtschaftsplan“ zum Teil<br />
mit Verweis auf die zu Grunde liegende EU-<br />
Richtlinie 2006/21/EG geregelt. Es ergeben<br />
sich zusätzliche Anforderungen für die<br />
Errichtung, den Betrieb und die Stilllegung<br />
von Abfallentsorgungseinrichtungen für die<br />
bergbaulichen Abfälle und zusätzlichen Anforderungen<br />
an Sicherheitsleistungen gemäß<br />
§ 56 Abs. 2 des Bundesberggesetzes<br />
(BBergG) für Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
der Kategorie A.<br />
Die Einstufung der Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
richtet sich nach den Krite-<br />
rien in Anhang III der zu Grunde liegenden<br />
Richtlinie 2006/21/EG. Eine Kategorie A<br />
Anlage liegt vor, wenn<br />
1. die Risikoanalyse ergibt, dass ein Versagen<br />
oder ein nicht ordnungsgemäßer<br />
Betrieb der Anlage zu einem schwerem<br />
Unfall führen könnte<br />
2. die Anlage gefährliche Abfälle enthält<br />
(vgl. EU-Richtlinie 91/689/EWG - ab bestimmten<br />
Schwellenwerten) und<br />
3. die Anlage bestimmte gefährliche Stoffe<br />
bzw. Zubereitungen enthält (vgl. EU-<br />
Richtlinie 67/548/EWG; 1999/45/EG -<br />
ab bestimmten Schwellenwerten).<br />
Entscheidungen der<br />
Kommission<br />
Ergänzend zu der Bergbauabfall-Richtlinie<br />
2006/21/EG sind bisher 5 Entscheidungen<br />
der Kommission wie folgt veröffentlicht<br />
worden:<br />
● technische Leitlinien für die Festsetzung<br />
der finanziellen Sicherheitsleistung<br />
● Festlegung der Kriterien für die Einstufung<br />
von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
der Kategorie A<br />
● Harmonisierung und regelmäßige Übermittlung<br />
von Informationen<br />
● Begriffsbestimmung von Inertabfällen<br />
und<br />
● technischen Anforderungen für die Charakterisierung<br />
der Abfälle.<br />
Sicherheitsleistung<br />
Um eine einheitliche Vorgehensweise<br />
der Mitgliedstaaten bei der Festsetzung<br />
der finanziellen Sicherheitsleistung gemäß<br />
der Richtlinie 2006/21/EG zu gewährleisten,<br />
sind mit der Entscheidung der<br />
Kommission vom 20.04.<strong>2009</strong> über technische<br />
Leitlinien für die Festsetzung der finanziellen<br />
Sicherheitsleistung (<strong>2009</strong>/335/<br />
EG) für die Berechung der Sicherheit eine<br />
gemeinsame Mindestgrundlage - insbesondere<br />
in Bezug auf die zugrunde zu<br />
legenden Informationen und die Art der<br />
Berechnung - festgelegt worden.<br />
Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
Mit der Entscheidung der Kommission<br />
vom 20.04.<strong>2009</strong> über die Festlegung der<br />
Kriterien für die Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
der Kategorie<br />
A (<strong>2009</strong>/337/EG) wird eine einheitliche<br />
Bewertung gewährleistet, wobei die verschiedenen<br />
Typen von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
sowie ihr Verhalten auf<br />
kurze und auf lange Sicht und während<br />
der Betriebsphase berücksichtigt werden.<br />
Insbesondere ist die Gefährdung von Leben<br />
und Gesundheit von Personen im Fall<br />
eines Verlusts der physikalischen Stabilität<br />
oder bei nicht ordnungsgemäßem Be-<br />
Entsorgung<br />
trieb einer Einrichtung zu beurteilen. Bei<br />
der Beurteilung sollte das Ausmaß dieser<br />
Gefahr die tatsächliche, ständige Anwesenheit<br />
von Menschen in den potenziell<br />
betroffenen Gebieten berücksichtigen.<br />
Darüber hinaus ist für jeden Stoff und<br />
jede Zubereitung festzustellen, ob es sich<br />
um einen gefährlichen Stoff oder eine gefährliche<br />
Zubereitung im Sinne der Richtlinien<br />
67/548/EWG (…für die Einstufung,<br />
Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher<br />
Stoffe vom 27.06.1967) bzw. 1999/45/<br />
EG (…für die Einstufung, Verpackung und<br />
Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen<br />
vom 31.05.1999) handelt.<br />
Übermittlung von<br />
Informationen<br />
Die dritte Entscheidung der Kommission<br />
vom 29.04.<strong>2009</strong> zu der Bergbauabfall-<br />
Richtlinie (<strong>2009</strong>/358/EG) betrifft im Wesentlichen<br />
die Harmonisierung und die<br />
regelmäßige Übermittlung von Informationen.<br />
Mit dieser Entscheidung werden Mindestanforderungen<br />
für die Gewährleistung<br />
einer harmonisierten, rechtzeitigen und<br />
ordnungsgemäßen Erfassung und erforderlichenfalls<br />
Übermittlung der Informationen<br />
aufgestellt und die Grundlagen für den<br />
in der Bergbauabfall-Richtlinie 2006/21/<br />
EG genannten Fragebogen festgelegt.<br />
Inertabfall<br />
Der Begriff Inertabfall wird mit der Kommissionsentscheidung<br />
vom 30.04.<strong>2009</strong><br />
(<strong>2009</strong>/359/EG) weiter konkretisiert. Klare<br />
Kriterien und Bedingungen für die Einstufung<br />
von Abfällen aus der mineralgewinnenden<br />
Industrie als Inertabfälle werden<br />
festgelegt.<br />
Abfälle gelten als Inertabfälle wenn alle<br />
nachstehenden Kriterien sowohl kurz- als<br />
auch langfristig erfüllt sind:<br />
● es besteht keine Gefahr, dass sich die<br />
Abfälle in einem Maße zersetzen oder<br />
auflösen oder anderweitig verändern,<br />
dass die Umwelt oder die menschliche<br />
Gesundheit beeinträchtigt werden<br />
● die Abfälle haben einen maximalen Sulfidschwefelgehalt<br />
und ein bestimmtes<br />
Neutralisationspotential<br />
● die Abfälle sind weder selbstentzündbar<br />
noch brennbar<br />
● der Gehalt der Abfälle an potenziell umwelt-<br />
und gesundheitsschädlichen Stoffen<br />
wie beispielsweise Schwermetalle ist<br />
so gering, dass für den Menschen und die<br />
Umwelt kurz- oder langfristig gesehen kein<br />
nennenswertes Risiko besteht. Als ausreichend<br />
gering, um weder für den Menschen<br />
noch für die Umwelt ein nennenswertes<br />
Risiko darzustellen, gilt ein Gehalt,<br />
der die nationalen Schwellenwerte für als<br />
unbelastet ausgewiesene Standorte oder<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 501
Entsorgung<br />
die maßgeblichen nationalen Werte für<br />
die natürliche Hintergrund-Konzentration<br />
nicht überschreiten.<br />
Die Mitgliedstaaten können Listen von<br />
Abfallmaterialien erstellen, die als Inertabfälle<br />
einzustufen sind. Gemessen an dem<br />
nationalen Deponierecht bzw. den Zuordnungswerten<br />
der DepV gelten somit nach<br />
Auffassung des Autors die Werte für die<br />
Deponieklasse 0 (DK 0) - ungeachtet der<br />
geogenen Hintergrundwerte - als charakteristisch<br />
für Inertabfälle.<br />
Charakterisierung der Abfälle<br />
Die bisher letzte Entscheidung der Kommission<br />
vom 30.04.<strong>2009</strong> zu der Bergbauabfall-Richtlinie<br />
betrifft die Charakterisierung<br />
der Abfälle (<strong>2009</strong>/360/EG). Diese dient der<br />
Erhebung relevanter Informationen über<br />
die zu bewirtschaftenden Abfälle mit dem<br />
Ziel, die Eigenschaften, das Verhalten und<br />
die Beschaffenheit dieser Abfälle beurteilen<br />
und überwachen zu können, um auf diese<br />
Weise sicherzustellen, dass die Abfallbewirtschaftung<br />
langfristig gesehen unter umweltverträglichen<br />
Bedingungen erfolgt.<br />
Die Abfallcharakterisierung umfasst die<br />
folgenden Informationskategorien:<br />
● Hintergrundinformationen<br />
● geologischer Hintergrund der abzubauenden<br />
Lagerstätte<br />
● Art des Abfalls und seine vorgesehene<br />
Behandlung<br />
● geotechnisches Verhalten des Abfalls,<br />
502 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
geochemische Eigenschaften und geochemisches<br />
Verhalten des Abfalls.<br />
Die Ergebnisse des Charakterisierungsprozesses<br />
sind auszuwerten. Erforderlichenfalls<br />
sind nach derselben Methode<br />
zusätzliche Informationen zu erheben.<br />
Das Endergebnis ist im Abfallbewirtschaftungsplan<br />
zu berücksichtigen (Bild 3).<br />
Fazit<br />
Die rechtlichen Vorgaben der EU sind<br />
heute in vielen Lebensbereichen verbindlich.<br />
Insbesondere in dem Bereich des<br />
Umweltschutzes wurde ein hoher Standard<br />
etabliert. In Deutschland wird es<br />
deshalb zukünftig keine betriebenen Deponien<br />
mehr geben, welche nicht die Mindeststandards<br />
der EU erfüllen. In anderen<br />
europäischen Ländern führte dies u.a. zu<br />
einem Müllnotstand. Gegenwärtig sind uns<br />
die Bilder aus süditalienischen Städten<br />
wie Neapel, die im Unrat ersticken, weil<br />
konsequenterweise dort EU-konform die<br />
Deponien für Siedlungsabfall geschlossen<br />
wurden. Der Bau von Müllverbrennungsanlagen<br />
erfolgte jedoch nicht bzw. nur<br />
unzureichend, so dass andere EU-Mitgliedsstaaten<br />
mit Verbrennungskapazitäten<br />
aushelfen müssen. U.a. wurde in den<br />
letzten Jahren in nordrhein-westfälischen<br />
Müllverbrennungsanlagen rd. 70 000 t<br />
Hausmüll aus Neapel verbrannt.<br />
Auch für den Bereich der bergbaulichen<br />
Abfälle gibt es zwischenzeitlich<br />
Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom<br />
15.03.2006 über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />
und zur Änderung der Richtlinie 2004/35/EG<br />
Entscheidungen der Kommission<br />
1. vom 20.04.<strong>2009</strong> über technische Leitlinien für die Festsetzung der finanziellen Sicherheitsleistung<br />
gemäß der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden<br />
Industrie (Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 2798) (<strong>2009</strong>/335/EG)<br />
2. vom 20.04.<strong>2009</strong> über die Festlegung der Kriterien für die Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
gemäß Anhang III der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen<br />
Parlaments und des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus<br />
der mineralgewinnenden Industrie (Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>)<br />
2856) (<strong>2009</strong>/337/EG)<br />
3. vom 29.04.<strong>2009</strong> über die Harmonisierung und die regelmäßige Übermittlung von<br />
Informationen sowie über den Fragebogen gemäß Artikel 22 Absatz 1 Buchstabe<br />
a bzw. Artikel 18 der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments und des<br />
Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />
(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 30<strong>11</strong>) (<strong>2009</strong>/358/EG)<br />
4. vom 30.04.<strong>2009</strong> zur Ergänzung der Begriffsbestimmung von „Inertabfälle“ gemäß Artikel<br />
22 Absatz 1 Buchstabe f der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />
(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 3012) (<strong>2009</strong>/359/EG)<br />
5. vom 30.04.<strong>2009</strong> zur Ergänzung der technischen Anforderungen für die Charakterisierung<br />
der Abfälle gemäß der Richtlinie 2006/21/EG des Europäischen Parlaments und<br />
des Rates über die Bewirtschaftung von Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie<br />
(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(<strong>2009</strong>) 3013) (<strong>2009</strong>/360/EG)<br />
3 Übersicht über die bergbauspezifi schen EU-Richtlinien und Entscheidungen<br />
EU-einheitliche Regelungen, welche die<br />
Erhöhung des Sicherheits- und Umweltschutzniveaus<br />
durch die Reduzierung der<br />
Gefährlichkeit und der Menge bergbaulicher<br />
Abfälle zum Ziel hat. Für die Auslegung<br />
des Abfallbegriffs gilt die Abfallrahmen-Richtlinie.<br />
Demnach muss es sich<br />
zunächst um Abfall handeln (deren sich<br />
der Besitzer entledigen will, muss oder<br />
tatsächlich entledigt).<br />
Nach der EU-Bergbauabfall-Richtlinie<br />
sind mineralische Abfälle nicht nur allgemein<br />
die Abfälle der mineralgewinnenden<br />
Industrie (wie man zunächst annehmen<br />
könnte), sondern vielmehr handelt es<br />
sich tatsächlich um mineralische Abfälle<br />
des Bergbaus, die beim Aufsuchen und<br />
Gewinnen von Bodenschätzen anfallen.<br />
Hierzu gehört auch die Freimachung der<br />
Lagerstätte und im weitesten Sinne auch<br />
die Vorfeldberäumung bei Tagebauen (vgl.<br />
Erwägungsgrund Nr. 4 und Nr. 6 der RL<br />
2006/21/EG).<br />
Mit dieser Ausnahmeregelung wird den<br />
in großen Mengen anfallenden mineralischen<br />
Abfällen des Bergbaus Rechnung<br />
getragen. Dabei handelt es sich in der Regel<br />
um taubes Gestein (waste Rock), also<br />
nicht um den Bodenschatz selbst, und<br />
insbesondere die Aufbereitungsabgänge<br />
(Tailings).<br />
Bergbauabfälle, auf welche die Ausnahmeregelungen<br />
der EU bzw. des KrW-/<br />
AbfG zutreffen, müssen folglich mineralische<br />
Eigenschaften aufweisen. Alle anderen<br />
Abfälle des Bergbaus (z.B. Kunststoffe,<br />
Maschinen, Kabel und Leitungen, Holz,<br />
Öle etc.) fallen nicht nur üblicherweise im<br />
Bergbau an und sind deshalb auch wie<br />
üblicher Abfall einzustufen. Eines besonderen<br />
Regelwerkes bedürfen diese Abfälle<br />
nicht – hierauf ist ausnahmslos das allgemeine<br />
Abfallrecht anzuwenden.<br />
Mit der EU-Bergbauabfall-Richtlinie und<br />
deren nationale Umsetzung durch den §<br />
22a ABBergV bzw. die GewinnungsAbfV<br />
wurde der Bergbauabfall bzw. dessen<br />
Entsorgungseinrichtungen hinsichtlich der<br />
Gefährlichkeit einem Klassifikationssystem<br />
unterzogen und ein grundsätzliches<br />
Genehmigungserfordernis eingeführt. Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
der Kategorie<br />
A stellen die gefährlichste Gruppe dar.<br />
Es handelt sich dabei um die Ablagerung<br />
von gefährlichen Bergbauabfällen oder<br />
um gefährliche Stoffe oder Zubereitungen,<br />
die insbesondere aus dem Aufbereitungsprozess<br />
stammen - wie beispielsweise<br />
Cyanid bei der Goldaufbereitung. Darüber<br />
hinaus spielt die Risikoabschätzung hinsichtlich<br />
der physikalischen Standsicherheit<br />
solcher Einrichtungen eine Rolle - z.B.<br />
bei Schlammteichen, aber auch bei nicht<br />
ordnungsgemäß aufgefahrenen Halden.<br />
Im Genehmigungsverfahren ist eine UVP
D<br />
R B<br />
<strong>RDB</strong> e.V.,<br />
Ring Deutscher Bergingenieure<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V. ist der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften<br />
in der Rohstoffi ndustrie, in Behörden und Instituten<br />
sowie in Fachschulen, Hochschulen und Universitäten.<br />
42 Bezirksvereine in ganz Deutschland betreuen die mehr als<br />
8 000 Mitglieder des <strong>RDB</strong> e.V..<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V. steht für<br />
● Fachliche Fortbildung in technischen Bereichen<br />
● Erfahrungsaustausch angewandter Techniken<br />
und Arbeitsverfahren<br />
● Wahrung der berufsständischen Interessen.<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V. bekennt sich zur<br />
● Erhaltung und Pfl ege der bergmännischen<br />
Tradition<br />
● Förderung der bergmännischen Kameradschaft.<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V. bietet<br />
● Rechtsschutz und Beratung in Rechtsfragen, die sich aus<br />
dem Dienstverhältnis oder der sozialen Versorgung ergeben<br />
● kostenlosen Bezug der monatlich erscheinenden<br />
Fachzeitschrift „bergbau“.<br />
Informationen<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
Juliusstraße 9<br />
45728 Essen<br />
Tel.: 0201/232238<br />
Fax: 0201/234578<br />
e-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />
Internet: www.rdb-ev.de<br />
mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.<br />
Zusätzlich ist eine Sicherheitsleistung<br />
zu entrichten und es sind Notfallpläne (interne<br />
und externe) aufzustellen.<br />
Bei allen anderen Bergbauabfallentsorgungseinrichtungen<br />
handelt es sich um<br />
„nicht Kategorie A“ Einrichtungen. Die Negation<br />
ist erforderlich, weil die EU-Richtlinie<br />
keine Kategorie B Einrichtungen kennt.<br />
Hierbei kommen „nicht gefährliche Abfälle“<br />
des Bergbaus zur Ablagerung. Im Genehmigungsverfahren<br />
ist die Öffentlichkeit zu beteiligen.<br />
Ausnahmen gibt es für Inertabfälle.<br />
Abraum aus Tagebauen ist kein Abfall,<br />
wenn er im Tagebau zur Wiedernutzbarmachung<br />
verwendet wird. Folglich finden die<br />
Bestimmungen für Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
keine Anwendung. Bei Außenhalden<br />
steht der Entledigungswille im Vordergrund<br />
und damit greifen die o.a. Regelungen. Bei<br />
der Aufhaldung von taubem Gestein (waste<br />
Rock) aus dem Tiefbau ist gleichfalls der<br />
Entledigungswille im Vordergrund. So handelt<br />
es sich bei den Berghalden des Steinkohlenbergbaus<br />
zweifelsfrei um Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
des Bergbaus.<br />
Die untertägige Verbringung von mineralischen<br />
Bergbauabfällen ist nur zu Bau-<br />
oder Sanierungszwecken zulässig und in<br />
Deutschland im Rahmen der Versatzver-<br />
ordnung geregelt. Eine untertägige Abfallentsorgung<br />
nach dem Abfallrecht ist nur<br />
im Salinar nach den Regeln der Deponieverordnung<br />
(DepV) genehmigungsfähig.<br />
Darüber hinaus wird der Bergbaubetreibende<br />
verpflichtet einen Abfallbewirtschaftungsplan<br />
aufzustellen, der den gesamten<br />
Lebenszyklus des Bergwerkes umfasst.<br />
Mit dem Abfallbewirtschaftungsplan wird<br />
die Vermeidung oder Verringerung von<br />
Abfällen und ihrer Schädlichkeit verfolgt.<br />
Der Abfallbewirtschaftungsplan ist fortzuschreiben<br />
und der zuständigen Behörde<br />
vorzulegen.<br />
Die Abfallverzeichnis-Verordnung gilt<br />
für die Bezeichnung von Abfall und für die<br />
Einstufung von Abfällen nach ihrer Gefährlichkeit<br />
ohne Ausnahme auch für Bergbauabfälle,<br />
d.h. für alle Abfälle nach der<br />
Abfallrahmen-Richtlinie. Die Bergbauabfälle<br />
finden sich abschließend in Kapitel 01<br />
unter der Überschrift „Abfälle, die beim Aufsuchen,<br />
Ausbeuten und Gewinnen sowie<br />
Der Aufsatz gibt ausschließlich die<br />
Meinung des Autors wieder. Es handelt<br />
sich dabei ausdrücklich nicht um die<br />
Rechtsauffassung der Beschäftigungsbehörde<br />
bzw. der Bergbehörde NRW.<br />
Entsorgung<br />
Das LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLO-<br />
GIE (LBEG) sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />
Sachbearbeiter/in<br />
im Genehmigungsreferat<br />
(bergbehördliche Genehmigungen)<br />
Anzeigen<br />
Aufgaben: • Bearbeitung von bergrechtlichen Betriebsplänen aller Bergbaubereiche<br />
(z. B. Erdöl- und Erdgasbergbau, Steine- und Erdenbergbau), Bearbeitung<br />
von Anzeigen nach der Gas HLVO, Erteilung wasserrechtlicher<br />
Erlaubnisbescheide, Bearbeitung von Anträgen, Anzeigen und Mitteilungen;<br />
• Abgabe von Stellungnahmen zu Schutzgebietsausweisungen und Bauvorhaben;<br />
• Überwachung der Betriebe nach allen Rechtsgebieten; • Untersuchung<br />
von Unfällen und besonderen Ereignissen.<br />
Anforderungspro�l: • Abgeschlossenes Ingenieurstudium (FH-Diplom oder<br />
Bachelor), vorzugsweise der Fachrichtung Bergtechnik, Steine- und Erden<br />
Bergbau, Tagebautechnik, Verfahrenstechnik, Maschinentechnik, Elektrotechnik;<br />
• Berufserfahrungen von Vorteil; • ausgeprägte Team- und Kommunikationsfähigkeit;<br />
• gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift; • Grundkenntnisse mit<br />
den MS-Of�ce-Programmen.<br />
Dienstort ist Meppen, die Bereitschaft zu einem eventuellen Wechsel nach<br />
Hannover oder Clausthal-Zellerfeld wird vorausgesetzt. Die Eingruppierung<br />
erfolgt in Entgeltgruppe E 10 des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst<br />
der Länder (TV-L). Bei Erfüllung der beamtenrechtlichen Voraussetzungen, ist<br />
auch eine Einstellung als Beamter/in (Besoldungsgruppe A 10), bzw. eine spätere<br />
Verbeamtung möglich. Es handelt sich um eine unbefristete Position, die<br />
aber zunächst auf zwei Jahre befristet wird.<br />
Das LBEG verfolgt das Ziel der beru�ichen Gleichstellung von Frauen und<br />
Männern. Bewerbungen von quali�zierten Frauen begrüßen wir daher besonders.<br />
Weiterbildung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Personalentwicklung.<br />
Anerkannt schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />
berücksichtigt.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis<br />
26.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer L 31/09 und des<br />
Kennwortes „Sachbearbeiter L 1.1“ an das Landesamt für Bergbau, Energie<br />
und Geologie, Personalreferat, Stilleweg 2, 30655 Hannover.<br />
Für die Rücksendung der Bewerbungsunterlagen legen Sie bitte einen adressierten<br />
und frankierten Rückumschlag bei.<br />
Persönliche Vorstellung bitte nur nach Einladung. Nähere Hinweise zu unserer<br />
Einrichtung �nden Sie im Internet unter www.lbeg.niedersachsen.de. Telefonische<br />
Auskünfte erteilt Herr Haake unter der Telefonnummer 05323/723-2<strong>11</strong>.<br />
bei der physikalischen und chemischen Behandlung<br />
von Bodenschätzen entstehen“.<br />
Diese Zuordnung ist seit 2001 einschlägig.<br />
Schlüsselnummern anderer Kapitel weisen<br />
darauf hin, dass es sich hierbei nicht um<br />
Bergbauabfälle handeln kann.<br />
Ergänzend zu der Bergbauabfall-Richtlinie<br />
2006/21/EG vom 15.03.2006 sind bisher<br />
5 Entscheidungen der Kommission zur weiteren<br />
Konkretisierung veröffentlicht worden.<br />
Diese betreffen technische Leitlinien für die<br />
Festsetzung der finanziellen Sicherheitsleistung,<br />
Kriterien für die Einstufung von Abfallentsorgungseinrichtungen<br />
der Kategorie A,<br />
die Harmonisierung und die regelmäßige<br />
Übermittlung von Informationen, die Begriffsbestimmung<br />
von Inertabfällen und die<br />
Charakterisierung der Abfälle.<br />
Für bestehende Betriebe gilt allgemein<br />
ein Anpassungspflicht bis zum 01.05.2012<br />
bzw. bezüglich der Sicherheitsleistung eine<br />
Frist bis zum 01.05.2014. Für die Einleitung<br />
von mit Cyanid belasteten Wässern<br />
in Absetzbecken gelten besondere Fristen.<br />
Neue Anlagen müssen bereits heute alle<br />
Anforderungen der Bergbauabfall-Richtlinie<br />
2006/21/EG erfüllen. Die Richtlinie gilt<br />
nicht für am 01.05.2008 bereits stillgelegte<br />
Anlagen.<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 503
Aus- und Fortbildung<br />
Tagebau und zyklischer Rohstoffmarkt an der<br />
RWTH Aachen<br />
Anlässlich der 10-jährigen Institutsleitung<br />
von Prof. Dr. Christian<br />
Niemann-Delius veranstaltete das<br />
Institut für Rohstoff gewinnung<br />
über Tage und Bohrtechnik<br />
(BBK III) der RWTH Aachen am<br />
08.09.<strong>2009</strong> ein Institutskolloquium<br />
im neuen Studierenden-Center<br />
SuperC.<br />
Mit dem Rahmenthema „Tagebau<br />
und zyklischer Rohstoffmarkt“<br />
wurde dem Institutskolloquium<br />
ein aktueller Bezug zu der in der<br />
Bergbauindustrie sich stark bemerkbar<br />
machenden Wirtschaftskrise<br />
gegeben. Es gelang dem<br />
Institut, hochkarätige Referenten<br />
aus der bergbaunahen Wirtschaft<br />
zu gewinnen, die alle aus ihrer<br />
jeweiligen Perspektive von aktuellen<br />
Beispielen zu den Problematiken<br />
eines schrumpfenden<br />
Rohstoffmarktes zu berichten<br />
wussten.<br />
Nach der Begrüßung durch den Jubilar<br />
Prof. Dr. Christian Niemann-Delius, der<br />
zudem die Vollendung seines 60. Lebensjahres<br />
feierte, wies der Dekan der Fakultät<br />
„Georessourcen und Materialtechnik“ –<br />
Prof. Karl Bernhard Friedrich – in seinem<br />
persönlichen Grußwort auf die Herausforderungen<br />
hin, die einer durch die nationale<br />
Umsetzung des Bologna-Prozesses veränderten<br />
Hochschullandschaft bevorstehen.<br />
Der Oberingenieur des Institutes für Rohstoffgewinnung<br />
über Tage und Bohrtechnik<br />
– Dr. Alexander Hennig – ließ anschließend<br />
die vergangenen 10 Jahre des Institutes<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Christian<br />
Niemann-Delius Revue passieren.<br />
Vor Beginn der Fachvorträge erläuterte<br />
der Moderator der Veranstaltung, der<br />
ehemalige Institutsleiter Prof. Dr. Rolf Dieter<br />
Stoll, in kurzen Zügen die historische<br />
Entwicklung der ehemaligen Fachgruppe<br />
„Bergbau“ (heute „Rohstoffe und Entsorgungstechnik“)<br />
und des Institutes für Bergbaukunde<br />
III (heute „Rohstoff gewinnung<br />
über Tage und Bohrtechnik“) von seiner<br />
Gründung 1966 bis zur Übernahme der<br />
Leitung durch Prof. Dr. Christian Niemann-<br />
Delius im Jahr 1999.<br />
504 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Dr.-Ing. Peter Vossen, Aachen*<br />
Prof. Dr. Christian Niemann-Delius mit einem<br />
Geschenk<br />
Erster Fachreferent war Matthias Hartung,<br />
Vorsitzender des DEBRIV und Vorstandsmitglied<br />
der RWE Power AG. Er<br />
hinterfragte in seinem Vortrag die Rolle<br />
*Dr.-Ing. Peter Vossen<br />
RWTH Aachen<br />
Institut für Bergbaukunde III<br />
Rohstoffgewinnung über Tage und Bohrtechnik<br />
Lochnerstraße 4 bis 20<br />
52064 Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80 95 683<br />
Fax: 0241 / 80 92 250<br />
e-Mail: pevo@bbk3.rwth-aachen.de<br />
Internet: www.bergbaukunde.de<br />
Prof. Rolf Dieter Stoll und Dr.-Ing. Peter Vossen<br />
der Braunkohle im Energiemix der Zukunft<br />
in Deutschland. Matthias Hartung betonte<br />
zunächst, dass der Weltenergiebedarf trotz<br />
der negativen Entwicklung der Rohstoffpreise<br />
weiter zunimmt. Damit wächst auch<br />
die Rolle der Braunkohle in Deutschland<br />
als einzigem konventionellem Energierohstoff,<br />
der zu 100 % im Inland gefördert wird.<br />
Hartung zeigte klar auf, dass die deutsche<br />
Braunkohlenindustrie allgemein und sein<br />
Unternehmen RWE Power speziell sich auf<br />
die Herausforderungen der Zukunft eingestellt<br />
haben. Insbesondere beim Kampf gegen<br />
das Entstehen des klimaschädlichen<br />
Verbrennungsgases Kohlendioxid wurden<br />
bereits zahlreiche Entwicklungen vorangebracht<br />
und auch auf langfristige Perspektive<br />
hin sind hohe Investitionen zu seiner<br />
Reduzierung vorgesehen.<br />
Dr. Franz-Maria Wolpers von Thyssen-<br />
Krupp Fördertechnik zeigte in seinem<br />
Vortrag die dramatischen Schwankungen<br />
auf, denen die Hersteller langlebiger Anlagegüter<br />
der Tagebau- und Fördertechnik<br />
in den letzten Jahren unterlagen. Nach<br />
mehrjährigem starken Wachstum auf dem<br />
Rohstoffmarkt mitsamt enormem Ausbau<br />
der Förderkapazitäten in der internationalen<br />
Bergbauindustrie und entsprechenden<br />
Erweiterungen der Maschinenparks<br />
hatten die meisten Hersteller und Zulieferer<br />
mit langfristigen Produktionssteigerungen<br />
und Materialbestellungen geplant<br />
und teils erheblich in die Erhöhung ihrer<br />
eigenen Fertigungskapazitäten investiert.<br />
Dadurch ergaben sich verlängerte Lieferzeiten<br />
mit Bestell-/Lieferzeiten von 18 bis<br />
24 Monaten. Als zum Jahresende 2008<br />
der weltweite wirtschaftliche Abschwung<br />
auch die Bergbau Industrie und damit die<br />
Bergbaumaschinen-Hersteller erreichte,<br />
brachen die Rohstoffpreise mit Ausnahme<br />
von Gold ein, und erreichten im 1. Quartal<br />
<strong>2009</strong> Tiefstände.<br />
Auch Dr. Wolfgang Zülch von Liebherr<br />
France gelang es eindrucksvoll, den Zuhörern<br />
die besondere Dynamik zu vermitteln,<br />
die ein globaler wirtschaftlicher<br />
Abschwung für Hersteller von Bergbaumaschinen<br />
mit sich bringt. <strong>2009</strong> kam es<br />
zur Reduktionen der Investitionen oder<br />
zum Stopp für Expansionsprojekte durch<br />
die Bergbaugesellschaften, teilweise<br />
wurden ganze Minen stillgelegt. Es kam<br />
zu kurzfristigen Auftragsstornierungen<br />
für die Hersteller, was zu Auslastungsschwierigkeiten<br />
in den Fabriken und bei<br />
den Lieferanten führte. Aktuell leiden viele
Prof.Dr. Christian Niemann-Delius<br />
Bergbau-Gesellschaften unter fehlenden<br />
Finanzierungsmöglichkeiten (Stichwort:<br />
Kreditklemme). Alternative Finanzierungsmodelle<br />
wie Lieferantenkredite bzw. Finanzierungen<br />
durch die Hersteller werden<br />
derzeit diskutiert.<br />
Dr. Klaus Dieter Beck vom tschechischen<br />
Braunkohleunternehmen Ostravsko<br />
Karvinské Doly (OKD) erweiterte in<br />
seinem Vortrag die Perspektive auf die<br />
Wirtschaftskrise, indem er versuchte,<br />
zu ergründen, welche Auswirkungen die<br />
größeren Wirtschaftskrisen der Vergangenheit<br />
auf den Bergbausektor hatten.<br />
Beispielhaft für die deutsche, tschechische<br />
und amerikanische Steinkohlenindustrie<br />
erläuterte Dr. Klaus Dieter Beck<br />
die inhärenten zyklischen Gesetze, die<br />
in der Industriewirtschaft gelten. Obwohl<br />
hierdurch zweifellos tief greifende Veränderungen<br />
ausgelöst wurden, schloss Dr.<br />
Klaus Dieter Beck positiv damit, dass dank<br />
der multipolar aufgestellten Weltwirtschaft<br />
und der weiterhin relativ stabil agierenden<br />
asiatischen Märkte keine langfristigen Verwerfungen<br />
drohen wie während der Weltwirtschaftskrise<br />
der 1930er Jahre.<br />
Prof. Ulrich Hahn vom Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe (MIRO) zeigte in<br />
seinem Vortrag, dass die deutsche Steine<br />
und Erden Industrie trotz der Wirtschaftskrise<br />
Grund hat, optimistisch in die Zukunft<br />
zu schauen. Speziell im Straßen- und im<br />
Wohnungsbau besteht erheblicher Bau-<br />
und damit Rohstoffbedarf, was durch die<br />
Gäste im Ford-Saal des SuperC<br />
Prof. Ulrich Hahn<br />
Konjunkturpakete der Bundesregierung<br />
zudem gefördert wird. Prof. Ulrich Hahn<br />
wies darauf hin, dass Rohstoffgewinnung<br />
aufgrund der Standortgebundenheit immer<br />
einen „ökologischen Fußabdruck“<br />
in der Landschaft hinterlässt, Aufgabe<br />
der Betriebe sei es daher, diesen positiv<br />
darzustellen. Auch aufgrund des föderalen<br />
deutschen Systems sieht Prof. Ulrich<br />
Hahn die Steine und Erden Industrie bei<br />
der Genehmigung und Beurteilung mit unverhältnismäßig<br />
großen Schwierigkeiten<br />
konfrontiert.<br />
Prof. Wolfgang Klett von der Kölner<br />
Anwaltskanzlei Köhler & Klett stellte stellvertretend<br />
für die Entsorgungsindustrie<br />
fest, dass zyklische Veränderungen des<br />
Marktes auch die Kreislaufwirtschaft verändert.<br />
So hat die Vergangenheit gezeigt,<br />
dass private Entsorgungsträger aufgrund<br />
des zyklischen Rohstoffmarktes kein Interesse<br />
mehr an der Sammlung und Erfassung<br />
nicht mehr werthaltiger Rohstoffe<br />
gehabt haben. Geänderte wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen erfordern demzufolge<br />
eine Anpassung der Kreislaufwirtschaft<br />
mit dem Ziel einer Ausschöpfung<br />
der Rohstoff- und Energiepotenziale in<br />
Abfällen. Prof. Wolfgang Klett schlägt als<br />
Maßnahme die Errichtung eines echten<br />
dualen Entsorgungssystems durch private<br />
und öffentlich-rechtliche Entsorgungsträgerschaft<br />
vor. Die Anpassungsfähigkeit<br />
des Systems soll durch Absicherung der<br />
Finanzierung des Entsorgungsaufwandes<br />
Gäste beim Umtrunk<br />
Aus- und Fortbildung<br />
über den öffentlich-rechtlichen Gebührenhaushalt<br />
gesichert werden.<br />
Als letzter Vortragender zeigte der Jubilar<br />
Prof. Christian Niemann-Delius Perspektiven<br />
für Lehre und Forschung im wirtschaftlichen<br />
und technologischen Umfeld<br />
der Bergbaubetriebe auf. Er zeigte die<br />
von wirtschaftlichen Zyklen abhängigen<br />
starken Schwankungen der Studentenzahlen<br />
auf, denen der Studiengang Bergbau<br />
an der RWTH Aachen in der Vergangenheit<br />
unterworfen war. Prof. Christian<br />
Niemann-Delius wies darauf hin, dass mit<br />
der Einführung der Bachelor- und Master-<br />
Studiengänge Rohstoffingenieurwesen eine<br />
jahrelang auf niedrigem Niveau stagnierende<br />
Entwicklung ihr Ende fand und<br />
die Studierendenzahlen steil ansteigen.<br />
Zugleich findet jedoch gleichzeitig eine<br />
weitere Beschneidung der Hochschulressourcen<br />
statt, so dass das verbliebene<br />
Lehr- und Forschungspersonal sich erheblichen<br />
Herausforderungen ausgesetzt<br />
sieht.<br />
Durch die Exzellenzinitiative der RWTH<br />
Aachen ist eine deutliche Schärfung des<br />
wissenschaftlichen Profils innerhalb von<br />
wenigen Jahren und eine Ausrichtung auf<br />
die Kernkompetenzen geplant, um Spitzenforschung<br />
zu betreiben, die die „internationale<br />
Sichtbarkeit“ erhöhen soll.<br />
Anschließend betonte Prof. Christian<br />
Niemann-Delius, dass Bergbauforschung/kunde<br />
keine Naturwissenschaft ist, sondern<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse vor-<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 505
Aus- und Fortbildung<br />
nehmlich auf der Prozessebene nutzt und<br />
damit anwendungsbezogen forscht. Die<br />
Folgen sind, dass Bergbauforschung nur<br />
bedingt als förderungswürdig durch die<br />
DFG angesehen wird und daher Industrieforschung<br />
zur Sicherung von Drittmitteln<br />
benötigt. In Zukunft ist sie daher auf<br />
die Bildung größerer Einheiten und enger<br />
Im Fußball nennt man das einen<br />
Hattrick: Zum dritten Mal in Folge<br />
hat die Technische Fachhochschule<br />
(TFH) Georg Agricola zu Bochum<br />
einen neuen Rekord bei den<br />
Neueinschreibungen erzielt. 460<br />
Studierende nehmen zum Wintersemester<br />
<strong>2009</strong>/10 ihr Studium an<br />
der TFH auf, das sind noch einmal<br />
10 % mehr als im vergangenen<br />
Wintersemester und gut ein Drittel<br />
mehr als 2007. Damit hat die TFH<br />
nun 1 829 Studierende, so viele wie<br />
noch nie in ihrer fast 200-jährigen<br />
Geschichte.<br />
Zahlenmäßig größte Studiengänge an<br />
der TFH bleiben weiterhin die „klassischen“<br />
Fächer Maschinenbau (478 Bachelor- und<br />
Masterstudierende), Elektro- und Informationstechnik<br />
(433) und Technische Betriebswirtschaft<br />
(309). Die größte Steigerung legte<br />
aber ein vergleichsweise „kleiner“ Studiengang<br />
hin: Der Bachelor-Studiengang „Steine<br />
und Erden“, der sich mit der Gewinnung<br />
und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe<br />
befasst, konnte mit 51 Erstsemestern mehr<br />
als doppelt so viele Neulinge verzeichnen<br />
wie im Jahr zuvor (25). Das dürfte kein Zufall<br />
sein: Die Berufsaussichten für Ingenieure in<br />
der Rohstoffbranche sind schon seit einiger<br />
Zeit ausgezeichnet, und der Studiengang<br />
„Steine und Erden“ ist in dieser Form einzigartig<br />
in der deutschen Fachhochschullandschaft.<br />
Mit 17 neuen Studierenden ist der<br />
neue Studiengang „Angewandte Materialwissenschaften“<br />
ebenfalls sehr erfolgreich<br />
in das aktuelle Wintersemester gestartet.<br />
Trotz der neuen Rekordzahlen bleibt die<br />
TFH Georg Agricola eine „kleine“ Hochschule<br />
- und genau das ist ihr Erfolgsrezept. Auf<br />
den besonderen, weil familiären Charakter<br />
der TFH wies ihr Präsident Professor Dr.<br />
Jürgen Kretschmann bei der feierlichen<br />
Begrüßung der Erstsemester am 29.09. im<br />
Deutschen Bergbau-Museum Bochum hin.<br />
506 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Kooperationen bzw. Schwerpunktbildung<br />
angewiesen.<br />
Zuletzt bedankte sich Prof. Christian<br />
Niemann-Delius bei allen Gästen, insbesondere<br />
bei seiner anwesenden Familie,<br />
den Mitarbeitern seines Institutes und allen<br />
Partnern und Freunden, die ihn in der<br />
Vergangenheit in Hochschule, Industrie,<br />
„An unserer Hochschule gibt es dank der<br />
hervorragenden Betreuungsquote ein sehr<br />
gutes, enges Verhältnis zwischen den Studierenden<br />
und den Professoren. Nutzen Sie<br />
diese Möglichkeit der engen Zusammenarbeit<br />
und arbeiten Sie genauso eng mit Ihren<br />
Kommilitonen zusammen. Das ist entscheidend<br />
für ein gelungenes Studium.“, gab Professor<br />
Kretschmann den Neuankömmlingen<br />
mit auf den Weg ins erste Semester.<br />
Zum persönlichen Dialog luden auch die<br />
Behörden oder auch privat begleitet haben.<br />
Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung<br />
nutzten die Gäste die Gelegenheit,<br />
Prof. Niemann-Delius im Rahmen eines<br />
Umtrunkes im SuperC persönlich zu seinem<br />
Jubiläum zu beglückwünschen.<br />
Studium an der TFH Georg Agricola boomt –<br />
Bochumer Ingenieurhochschule begrüßt erneut<br />
10 % mehr Erstsemester<br />
TFH-Präsident Professor Kretschmann<br />
zeigt den Erstsemestern den<br />
Lohn ihrer zukünftigen Mühen: eine<br />
Bachelorurkunde der TFH Georg<br />
Agricola<br />
Gut gelaunt und neugierig: TFH-Erstsemester<br />
während der feierlichen Begrüßung<br />
Studienberaterinnen Stefanie Aust und Nicole<br />
Lefort ein, die den Erstsemestern die<br />
wichtigsten Hinweise zur Orientierung an der<br />
TFH und für den gelungenen Start ins Studium<br />
gaben. Ihr Tipp: „Es ist immer jemand da,<br />
den Sie ansprechen können.“ Dass das gerade<br />
auch für die ausländischen Studierenden<br />
gilt, zeigten Daniela Naumann-El Kady<br />
vom akademischen Auslandsamt und Ilias<br />
Chafik, Gleichstellungsbeauftragter des AStA<br />
der TFH. Im lockeren Gespräch informierten<br />
die beiden über das spezielle Beratungs- und<br />
Serviceangebot von TFH und AStA für die<br />
ausländischen Studierenden und erläuterten,<br />
wie Integration an der TFH gelingt: „Am besten<br />
lernt ihr die deutsche Sprache und Kultur<br />
in gemischten Lerngruppen kennen, wo sich<br />
deutsche und ausländische Studierende aus<br />
verschiedenen Herkunftsländern austauschen<br />
und gegenseitig unterstützen.“, konnte<br />
Ilias Chafik aus eigener Erfahrung berichten.<br />
Damit die Erstsemester von Beginn ihres<br />
Studiums an echten Teamspirit entwickeln<br />
konnten, hatte die TFH die Erstsemestereinführung<br />
erstmals auf 2 Tage erweitert.<br />
Am 28.09. wurden die Studienstarter in ihren<br />
Wissenschaftsbereichen in die Details<br />
der Studienplanung eingeweiht und auf<br />
der Campusführung des AStA mit den Gebäuden<br />
ihrer neuen Hochschule vertraut<br />
gemacht. Dabei bestand ausgiebig Gelegenheit,<br />
erste Kontakte zu den neuen Kommilitonen<br />
zu knüpfen. Am 29.09. stand dann<br />
die feierliche Eröffnung auf dem Programm,<br />
bevor mit den ersten Lehrveranstaltungen<br />
das Studium richtig losging.<br />
Kontakt<br />
Technische Fachhochschule<br />
Georg Agricola<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Herner Straße 45<br />
44787 Bochum<br />
Tel.: 0234/968-3334<br />
Fax: 0234/968-3417<br />
e-Mail: presse@tfh-bochum.de<br />
Internet:<br />
www.tfh-bochum.de/pressestelle.html
Mehr als 90 % der Studierenden an<br />
der Technischen Fachhochschule<br />
Georg Agricola sind mit der Qualität<br />
der Lehre an ihrer Hochschule<br />
zufrieden. Das ergab die jüngste<br />
Evaluation, bei der die TFH-Studierenden<br />
die Lehrveranstaltungen<br />
des Sommersemesters <strong>2009</strong> per<br />
Fragebogen bewerten konnten.<br />
Zusammengefasste Ergebnisse der<br />
Evaluation veröffentlicht die TFH auf<br />
ihrer Internetseite unter www.tfhbochum.de/befragungen.html.<br />
Rund 21 % der Studierenden gaben der<br />
von ihnen besuchten Lehrveranstaltung<br />
die Bestnote “sehr gut”, rund 53 % verteilten<br />
die Note “gut”, weitere 20 % bewerteten<br />
die Veranstaltung mit “befriedigend”.<br />
„Wir sind schon ein wenig stolz auf diese<br />
hervorragenden Ergebnisse.“, kommentierte<br />
TFH-Präsident Professor Dr. Jürgen<br />
Kretschmann. „Besonders freut es mich,<br />
dass unsere Studierenden der Lehre an<br />
der TFH schon zum dritten Mal hinterein-<br />
Der Helmuth Burckhardt-Preis <strong>2009</strong><br />
der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau<br />
(VRB) geht an die junge Diplom-Ingenieurin<br />
Frau Claudia Vejrazka aus Dresden.<br />
Der Fachspitzenverband des deutschen<br />
Bergbaus sprach der Jungakademikerin<br />
anlässlich seiner Mitgliederversammlung<br />
am 06.10.<strong>2009</strong> in Berlin den Preis zu.<br />
Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jährlich<br />
für hervorragende Examens leistungen<br />
im Rahmen der Diplom-Hauptprüfung<br />
in der Studien richtung Bergbau oder der<br />
Großen Staatsprüfung verliehen. Die Auszeichnung<br />
soll es dem Preisträger ermöglichen,<br />
im Rahmen einer Studienreise weitere<br />
Einblicke in den Auslandsbergbau zu<br />
gewinnen.<br />
Claudia Vejrazka hat ihr Studium an der<br />
TU Bergakademie Freiberg in der Studienrichtung<br />
Bergbau nach insgesamt nur 10<br />
Semestern mit sehr gut abgeschlossen.<br />
Das Thema ihrer Diplomarbeit, die sie bei<br />
der Rio Tinto Ltd. in Australien angefertigt<br />
hat, lautet „Optimisation of block caving<br />
Bestnoten für die Profs –<br />
Studierende bewerten Lehre<br />
an der TFH Georg Agricola<br />
ander ein so gutes Niveau bescheinigen.“<br />
Betrachtet man die Detailergebnisse<br />
der Evaluation, erkennt man die besonderen<br />
Stärken der TFH: Der starke Praxisbezug<br />
der Lehrinhalte und die intensive<br />
Betreuung durch die Lehrenden wurden<br />
erneut besonders positiv bewertet. „Hier<br />
zeigen sich die Vorzüge unserer familiären<br />
Hochschule. In kleinen Gruppen können<br />
sich die Dozenten deutlich mehr Zeit für<br />
jeden einzelnen Studierenden nehmen.“,<br />
erläutert Professor Kretschmann.<br />
Die TFH bezieht über einen Zeitraum<br />
von 2 Jahren alle Lehrenden mit sämtlichen<br />
Lehrveranstaltungen in die Evaluation<br />
ein. „Mittlerweile sind alle Professoren<br />
und sonstigen hauptamtlichen Dozenten<br />
Helmuth Burckhardt-Preis <strong>2009</strong><br />
Dipl.-Ing. Claudia Vejrazka<br />
operations“. Die Arbeit wurde ebenfalls mit<br />
sehr gut benotet.<br />
Als Bergbaubeflissene bzw. als Praktikantin<br />
hat Frau Vejrazka in Deutschland<br />
Aus- und Fortbildung<br />
an der TFH mindestens einmal von den<br />
Studierenden bewertet worden. Auch deshalb<br />
können wir nach dem dritten Durchgang<br />
jetzt davon ausgehen, dass sich der<br />
positive Trend auf Dauer bestätigt.“, bilanziert<br />
Evaluatorin Stefanie Aust. „Die Lehrenden<br />
haben jetzt außerdem eine sehr<br />
solide Vergleichsbasis, die sie für die Analyse<br />
ihrer Lehrtätigkeit nutzen können.“<br />
Jede/r Lehrende erhält die detaillierten<br />
Ergebnisse zu ihrer/seiner Veranstaltung<br />
und hat die Möglichkeit, diese mit den Studierenden<br />
zu diskutieren.<br />
Zusammengefasste Ergebnisse für die<br />
3 Wissenschaftsbereiche der TFH sowie<br />
die gesamte Hochschule veröffentlicht die<br />
TFH außerdem auf ihrer Internetseite. Daten<br />
für die einzelnen Studiengänge können<br />
von Studierenden, Professoren und<br />
Mitarbeitern der TFH im Online-Campus<br />
„Meine TFH“ abgerufen werden.<br />
Weitere Informationen<br />
www.tfh-bochum.de/evaluation.html<br />
Evaluationsstelle der TFH<br />
www.tfh-bochum.de/befragungen.html<br />
Evaluationsergebnisse 2008 und <strong>2009</strong><br />
und mehrfach in Australien fachliche Erfahrungen<br />
gesammelt, sowohl unter als<br />
auch über Tage. Darüber hinaus war sie<br />
Austauschstudentin an der University of<br />
Alberta und Teilnehmerin des European<br />
Mining Course (EMC).<br />
Ehrenamtlich engagierte sie sich während<br />
des Studiums insbesondere in der Tutoren-<br />
und Mentorentätigkeit. Fachlich hat<br />
sie sich zusätzlich in den Bereichen Grubenrettungswesen,<br />
Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz<br />
und Wissenschaftliches<br />
Tauchen weitergebildet.<br />
Frau Vejrazka zählt zu den Mitgliedern<br />
sowohl des Rings Deutscher Bergingenieure<br />
(<strong>RDB</strong>) und als auch des Financial<br />
Services Institute of Australasia (FINSIA).<br />
Jetzt ist Frau Vejrazka im australischen Eisenerzbergbau<br />
tätig. Bei der Rio Tinto Ltd.<br />
nimmt sie als Graduate Mining Engineer ihre<br />
Aufgaben im Sektor Production Planning<br />
für den West Pilbara Technical Service in<br />
den Greater Paraburdoo Mines wahr.<br />
Internet: www.v-rohstoffe-bergbau.de<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 507
Industrie<br />
Grundfos Desinfektion<br />
MobileDos - Dosierstation für den<br />
mobilen Einsatz<br />
Ab sofort bietet Grundfos die Dosierstation<br />
„MobileDos“ an. Diese mobile<br />
Station eignet sich besonders für den<br />
kurzfristigen temporären Einsatz in der<br />
Trinkwasserdesinfektion. Insbesondere<br />
wurde sie für das Dosieren von Chlorbleichlauge<br />
entwickelt.<br />
Die „MobileDos“ ist als transportable<br />
Station konzipiert und wird standardmäßig<br />
komplett mit einer digitalen Dosierpumpe<br />
DDI 209 Plus3 geliefert, optional<br />
ist sie auch mit anderen Modellen erhältlich.<br />
Zudem beinhaltet sie ab Werk<br />
ein Druckhalte- und Überströmventil,<br />
eine Sauglanze und einen 10 m Druckschlauch<br />
mit Impfstelle. Außerdem gibt<br />
es als Zubehör für die mengenproportionale<br />
Dosierung eine Einheit aus Durchflussmesser<br />
und integrierter Impfstelle.<br />
Ausgelegt ist sie für die Verwendung mit<br />
einem 30 l Standardgebinde.<br />
MobileDos von Grundfos<br />
Speziell das Dosierkopfsystem Plus3<br />
ist ideal für das Dosieren von ausgasenden<br />
Medien wie Chlorbleichlauge<br />
geeignet. Durch eine integrierte Vorfördereinrichtung<br />
wird das zur Ausgasung<br />
neigende Medium dem Hauptdosierkopf<br />
unproblematisch zugeleitet.<br />
Diese Dosierstation rundet das umfangreiche<br />
Programm von Grundfos für<br />
die Desinfektion ab. Neben den bekannten<br />
Desinfektionsanlagen Oxiperm und<br />
den vor einigen Monaten eingeführten<br />
Dosierbehälterstationen DTS rundet sie<br />
das Programm nach unten ab.<br />
508 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Informationen<br />
Annette Wettach<br />
Grundfos GmbH<br />
Kommunikation und PR<br />
Riedwiesenstraße 1<br />
71229 Leonberg<br />
Tel.: 0049 2<strong>11</strong>/929 69 - 56 <strong>11</strong><br />
Fax: 0049 2<strong>11</strong>/929 69 - 93 56 <strong>11</strong><br />
e-Mail: awettach@grundfos.com<br />
Gut durch!<br />
Leistungen rund um sichere<br />
Tunnel stark nachgefragt<br />
In Fachkreisen heißt sie kurz „EG-Tunnelrichtlinie“.<br />
Sie wurde im April 2004 verabschiedet<br />
als Reaktion auf die schweren<br />
Unglücke in den Vorjahren und diente<br />
dem Bund als Grundlage, um die eigenen<br />
„Richtlinien für die Ausstattung und den<br />
Betrieb von Straßentunneln“ (RABT) zu<br />
erweitern. In 2006 ist die modifizierte<br />
Rechtsfassung national in Kraft getreten.<br />
Vor diesem Hintergrund arbeiten Experten<br />
der DMT daran, Tunnel sicherer zu<br />
machen. Beispielsweise im Rahmen des<br />
großen ADAC-Tunnel-Test <strong>2009</strong>. Wie in<br />
den Vorjahren war ein Team der DMT<br />
vom ADAC beauftragt, ausgewählte<br />
Tunnel in ganz Europa zu untersuchen.<br />
Dadurch, dass derzeit viele Tunnel<br />
umgebaut und den EG-Sicherheitsanforderungen<br />
angepasst werden, standen<br />
in diesem Jahr lediglich 13 Röhren auf<br />
dem Testprogramm: je 4 in der Schweiz,<br />
Deutschland und Spanien sowie eine in<br />
Kroatien. Wie zuvor waren deren Länge<br />
und Bedeutung für den Reiseverkehr die<br />
entscheidenden Auswahlkriterien. Um<br />
objektiv begutachten und bewerten zu<br />
können, hat DMT gemeinsam mit den<br />
ADAC-Verkehrsexperten eine Checkliste<br />
erarbeitet, die den hohen Ansprüchen der<br />
jeweiligen Rechtsprechung in Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz, Frankreich<br />
und Großbritannien sowie der besagten<br />
EG-Tunnelrichtlinie als übergeordnetes<br />
Regelwerk Rechnung trägt.<br />
Bis ins kleinste Detail<br />
Das Testprogramm ist fein gegliedert in die<br />
8 Kategorien Tunnelsystem, Beleuchtung<br />
und Energieversorgung, Verkehrsüberwachung,<br />
Kommunikation, Flucht- und Rettungswege,<br />
Brandschutz, Lüftung und Notfallmanagement.<br />
„Innerhalb dieser Punkte<br />
gibt es weit über 200 Unterpositionen, die<br />
wir bei den Testkandidaten Anfang des Jahres<br />
vor Ort untersucht haben, um das so<br />
genannte Sicherheitspotenzial zu bewerten.<br />
Das bezieht sich auf bauliche, technische<br />
und organisatorische Aspekte. Diese werden<br />
durch Aspekte ergänzt, die das Risiko<br />
einer Tunneldurchfahrt betreffen“, erklärt<br />
DMT-Projektleiter Dr. Dieter Tetzner.<br />
Wissen gefragt, international...<br />
„Ebenfalls gemeinsam mit dem ADAC<br />
prüfen wir derzeit eine große Tunnelanlage<br />
in Chile. Genauer gesagt den 2,5 km<br />
langen „El Melón“ auf der Ruta 5 Norte.<br />
Der Tunnel wird seit 1995 benutzt. Mit einer<br />
Röhre, im Gegenverkehr betrieben.<br />
Wir haben ihn Ende März untersucht<br />
und Maßnahmen zur Verbesserung des<br />
Sicherheitskonzepts vorgeschlagen. Auf<br />
dem internationalen Sektor liegt uns<br />
aktuell auch eine Anfrage aus Singapur<br />
vor“, skizziert Tetzner.<br />
... und national<br />
Seit Herbst letzten Jahres ist DMT beispielsweise<br />
auch für den „Landesbetrieb<br />
Straßenbau NRW“ tätig. Für die Autobahnniederlassung<br />
Hamm haben die Experten<br />
des Essener Technologiedienstleisters<br />
die Funktion des Sicherheitsbeauftragten<br />
für 20 Tunnelanlagen auf Autobahnen,<br />
Bundes- und Landstraßen in<br />
Nordrhein-Westfalen für einen Zeitraum<br />
von 5 Jahren übernommen. Der längste<br />
Tunnel misst 1,7 km und ist in Minden.<br />
„Die Aufgaben umfassen einerseits die<br />
Betreuung der Nachrüstung und die sicherheitstechnische<br />
Modernisierung von<br />
Tunneln, die teilweise schon mehr als<br />
20 Jahre in Betrieb sind. Zum anderen<br />
überprüfen wir die erforderlichen Sicherheitsdokumentationen,<br />
insbesondere die<br />
Alarm- und Gefahrenabwehrpläne, die<br />
Schulung des Betriebspersonals und die<br />
Wartung der baulichen Einrichtungen“,<br />
beschreibt Tetzner die Kernaufgaben<br />
des Auftrages. Darüber hinaus sei man<br />
Bindeglied zwischen der Leitzentrale und<br />
Einsatzkräften wie Polizei und Feuerwehr,<br />
beispielsweise in Hinsicht auf die<br />
Vorbereitung, Durchführung und Auswertung<br />
der jährlichen Notfallübungen.<br />
ADAC-Tunnel-Test <strong>2009</strong><br />
Umfassende Informationen, etwa zu<br />
der Methodik oder den aktuellen Ergebnissen,<br />
finden sich unter www.adac.de<br />
Kontakt und weitere Informationen<br />
Dr. Dieter Tetzner<br />
Tel.: +49 341 3331-514<br />
Fax: +49 341 3331-420<br />
e-Mail: dieter.tetzner@dmt.de<br />
Neue Kohlebandanlage verkürzt<br />
Transportweg<br />
Bandanlage zwischen Tagebau und<br />
Kraftwerk Jänschwalde in Betrieb<br />
Um <strong>11</strong> km verkürzt sich zukünftig die<br />
Transportstrecke der Kohle zwischen<br />
dem Tagebau Jänschwalde und dem<br />
Kraftwerk Jänschwalde. Möglich wird<br />
dies durch eine neu errichtete Kohlebandanlage<br />
mit einer Länge von 2,4 km<br />
und angeschlossener Verladestation sowie<br />
einer neuen 1,2 km langen Gleisanlage.<br />
Am 25.09.<strong>2009</strong> begann planmäßig<br />
der Probebetrieb. Nach erfolgreichem
Abschluss der Testphase startet noch im<br />
Oktober <strong>2009</strong> der reguläre Betrieb.<br />
Positiv wirkt sich die direkte Bekohlung<br />
des Kraftwerkes Jänschwalde vor allem<br />
auf die Ortschaft Grötsch aus. In deren<br />
Nähe befand sich bislang die Kohleverladestation<br />
des Tagebaus Jänschwalde.<br />
Mit der neuen Bandanlage fällt diese<br />
Station weg, was künftig zu einer Entlastung<br />
der Bevölkerung beiträgt. Eine<br />
integrierte Wildbrücke entlang der neuen<br />
Anlagenstrecke trägt dem Naturschutz<br />
Rechnung. Die Planungen zum Projekt<br />
begannen im Jahr 2004. Bis zum Start<br />
der Bauarbeiten vergingen weitere vier<br />
Jahre. Firmen unter anderem aus Cottbus,<br />
Dresden und Berlin waren an den<br />
Planungs- und Bauarbeiten beteiligt.<br />
Am Samstag, 24.10.<strong>2009</strong>, lädt Vattenfall<br />
von 10 bis 15 Uhr die Einwohner<br />
der Gemeinde Heinersbrück mit den<br />
Ortsteilen Radewiese, Grötsch und Heinersbrück<br />
zu einem Einwohnertag ein.<br />
Auf Erkundungstouren in den Tagebau<br />
Jänschwalde, entlang der neuen Kohlebandanlage<br />
sowie in die Rekultivierung<br />
erfahren die Bewohner Wissenswertes<br />
von den Vattenfall-Mitarbeitern aus erster<br />
Hand.<br />
Weitere Informationen<br />
Kathi Miedtank<br />
Vattenfall Europe Mining & Generation<br />
Kommunikation<br />
Tel.: 0355 / 28 87 30 10<br />
Fax: 0355 / 28 87 30 66<br />
e-Mail: kathi.miedtank@vattenfall.de<br />
Stiftungsinitiative für verstärkte<br />
Anstrengungen auf dem Gebiet<br />
der industriellen Isolierung<br />
Als Gründungsmitglied unterstützt die<br />
Bilfinger Berger Industrial Services AG<br />
(BIS) die Etablierung einer European<br />
Industrial Insulation Foundation (EiiF).<br />
Übergeordnete Zielsetzung dieser Initiative<br />
ist die Idee, in der industriellen<br />
Produktion durch Isoliertechnik die Energieeffizienz<br />
zu steigern und auf diese<br />
Weise ebenso kurzfristig wie nachhaltig<br />
zum Klimaschutz beizutragen.<br />
“Isoliertechnik kann im Rahmen umfassender<br />
Instandhaltungskonzepte für<br />
Industrieanlagen einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
leisten. Anders als im Baubereich<br />
wird der Stellenwert der Isoliertechnik für<br />
Energieeinsparungen und damit die Reduzierung<br />
von CO2-Emissionen in weiten<br />
Teilen der Industrie und auch in der öffentlichen<br />
Diskussion unterschätzt. Wir<br />
wollen daher dazu beitragen, die neue<br />
Stiftung als eine europäische Plattform<br />
zu profilieren, die dem Thema Energieeffizienz<br />
in der industriellen Produktion<br />
eine Stimme gibt und Gewicht verleiht”,<br />
so Dr. Rudolf K. Jürcke, Mitglied des Vorstands<br />
der BIS AG.<br />
Gründungsmitglieder der Stiftung EiiF<br />
sind Armacell, BIS, FESI, Foamglas,<br />
Hertel, Kaimann, KAEFER, Rockwool<br />
Technical Insulation und Saint-Gobain<br />
Isover. Sitz der Stiftung ist Genf, die Internet-Adresse<br />
lautet www.eiif.org. Im<br />
Vordergrund der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
steht im Gründungsjahr <strong>2009</strong>,<br />
in Wirtschaft und Politik das Bewusstsein<br />
dafür zu schärfen, dass Kostenoptimierung<br />
und Umweltschutz sich bei verstärkten<br />
Anstrengungen auf dem Gebiet der<br />
industriellen Isolierung hervorragend ergänzen.<br />
Informationen<br />
Bilfinger Berger Industrial Services AG<br />
Ullrich Esser<br />
Zentralbereich<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Gneisenaustraße 15<br />
80992 München<br />
Tel.: 089/149 98 135<br />
Fax: 089/149 98 277<br />
e-Mail: ukomm@BIS.bilfinger.com<br />
Internet: www.BIS.bilfinger.com<br />
Erstes dynamisches<br />
Kompakträumschild besteht<br />
Praxistest<br />
Ohne Klopfen bis 35 km/h<br />
Auf der Demopark erregte das neue<br />
Räumschild „Snow Master“ der Wiedenmann<br />
GmbH großes Aufsehen: Selbst Bundesforschungsministerin<br />
Annette Schavan<br />
würdigte die mit der Goldmedaille prämierte<br />
Neuentwicklung beim Werksbesuch. Martin<br />
Schön, der den „Erlkönig“ im Betrieb testen<br />
durfte,berichtet von seinen Erfahrungen.<br />
Als vermultlich erstes Räumschild löst<br />
die neue Snow Master-Reihe 3900 / 3850 /<br />
3450 ein leidiges Problem beim Winterdienst<br />
mit Kompakttraktoren: Weil marktübliche<br />
Schilde starr aufgebaut sind, kann nur<br />
im „Schneckentempo“ geräumt werden.<br />
Andernfalls würden Vibrationen und Stöße<br />
beim Auffahren auf Bodenunebenheiten<br />
den Verschleiß an Schild und Trägerfahrzeug<br />
in die Höhe treiben. Auch wäre das<br />
Arbeitsergebnis unzureichend. Ein technisches<br />
Problem, das zur Produktivitätsfalle<br />
für Winterdienstbetriebe wird.<br />
Dem begegnet Wiedenmann als erster<br />
Schildhersteller mit einem Trick: Das<br />
neue Räumschild ist zweigeteilt in eine<br />
untere aktive und eine obere passive<br />
Hälfte. Die untere nimmt den Schnee auf<br />
und passt sich per Federlager schnell<br />
und präzise den Bodenunebenheiten<br />
an. Die obere feststehende Schildhälfte<br />
nimmt die Druckkräfte auf und leitet<br />
den aufgenommenen Schnee zur Seite<br />
ab. Durch die geringe Massenbewegung<br />
Industrie<br />
entsteht nicht nur eine außerordentliche<br />
Laufruhe. Weil die federnde Schürfleiste<br />
permanent flächig aufliegt, wird stets ein<br />
sauberes Räumergebnis erzielt.<br />
Umklapp- und Federschild zugleich<br />
Als erster hat Martin Schön das neue<br />
Schild getestet. Dem Leiter eines Räumbetriebs<br />
in der schneereichen Oberpfalz<br />
hat Wiedenmann den „Erlkönig“ zur Verfügung<br />
gestellt, der als Vorserienmodell<br />
neben anderen Schilden viele Wochen in<br />
der Flotte mitlief. Damit galt es täglich 5 km<br />
Gehweg und 24 000 m 2 Parkplatzfläche<br />
frei zu halten. „Der ruhige Lauf ohne Klopfen<br />
und Poltern ist ein Traum“, so sein<br />
Urteil. Im Betrieb machte er den Stresstest,<br />
ließ das Schild sogar mit 35 km/h<br />
auf trockenem Boden laufen. „Mit keinem<br />
anderen mir bekannten Schild ist das<br />
möglich“. Schön muss es wissen: Der leidenschaftliche<br />
Dienstleister hatte zuvor<br />
selbst ein Schild entwickelt, „aus purem<br />
Verdruss“, wie er sagt. Produktiv ist das<br />
Wiedenmann-Schild nicht nur dank Geschwindigkeit,<br />
sondern auch Räumbreite:<br />
Je nach Version sind bis zu 2 000 mm<br />
(in Schrägstellung 1 840 mm) möglich.<br />
“Damit reicht ein einziges Fahrzeug selbst<br />
für große Flächen”,bilanziert Schön. „Das<br />
spart enorme Kosten“. Gut haben dem<br />
Räummeister die kleinen Details gefallen:<br />
„Beispielsweise die Aufnahme für<br />
Besen oder Schneeschieber“. Wiedenmann<br />
sei der einzige Hersteller, der an<br />
so was denke.<br />
Wiedenmann Snow Master im Einsatz<br />
Die für den Dreipunktanbau Kat 1 oder<br />
das Kuppeldreieck Kat 0 von Kompakttraktoren<br />
ab 30 kW (40 PS) vorgesehenen<br />
Schilde wiegen 120 bis 255 kg. Wiedenmann<br />
liefert sie derzeit an den Handel<br />
aus. Allein in Deutschland hat das Unternehmen<br />
rund 350 Vertrags- und Servicestützpunkte.<br />
Informationen<br />
Karl Wiedenmann<br />
Wiedenmann GmbH<br />
Rasenpflegemaschinen<br />
89192 Rammingen<br />
Tel.: 07345 / 95 30<br />
Fax: 07345 / 95 32 33<br />
Internet: www.wiedenmann.de<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 509
Berg- und Tunnelbau<br />
Die Firma Herbst Förder- und Hebetechnik<br />
GmbH wurde im Jahre 1981 von Herrn<br />
Siegfried Herbst gegründet. Herr Herbst<br />
hatte bereits vor der Geschäftsgründung<br />
im Jahre 1981 seit mehr als 10 Jahren leitend<br />
im Sonderfahrzeugbau gearbeitet.<br />
Mit der Unternehmensgründung 1981<br />
wurde eine eigene Konstruktionsabteilung<br />
aufgebaut, da durch die erworbenen Wettbewerbskenntnisse<br />
keine zufriedenstellenden<br />
Fahrzeugkonzepte zur Verfügung standen.<br />
So fordern die geologisch verschiedenen<br />
Einsatzbedingungen in den Minen eine<br />
Fahrzeugtechnik, die sich den vorherrschenden<br />
Bedingungen anpasst. Neue,<br />
einsatzbezogene Entwicklungen ließen somit<br />
eine gute Marktchance erwarten.<br />
In den Gründungsjahren stellten sich<br />
bereits die ersten Erfolge ein. Planungsleistungen<br />
für die erste geplante Deponie zur<br />
Endlagerung von radioaktiven Abfallstoffen<br />
wurden maßgeblich durch die Firma Herbst<br />
Förder- und Hebetechnik GmbH ausgeführt.<br />
Insbesondere die Fahrzeug- und Handhabungstechnik<br />
wurde durch die hauseigene<br />
Ingenieur-Abteilung entwickelt und auch<br />
ausgeführt. Das hierbei erworbene Knowhow<br />
eröffnete ein völlig neues Kundenpotential,<br />
das schrittweise ausgebaut wurde.<br />
Die Gründungsjahre<br />
Durch die Anfragen verschiedener<br />
Bergwerksunternehmen wurden kontinuierlich<br />
neue Produktanforderungen an die<br />
Herbst Förder- und Hebetechnik GmbH<br />
gestellt, durch die in den vergangenen 10<br />
Jahren über 40 grundverschiedene Hebe-<br />
Taurus IV Abrollkipper und Dieseltank (8 000 l)<br />
und Fahrzeugkonzeptionen entstanden<br />
sind.<br />
Positive Marktentwicklung<br />
im Bergbau<br />
Aufgrund der positiven Marktentwicklung<br />
wurde 2007 die<br />
Herbst Spezialfahrzeugbau und<br />
Bergwerksmaschinen GmbH ge-<br />
510 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
HFH Herbst Spezialfahrzeugbau<br />
und Bergwerksmaschinen GmbH<br />
Sitz<br />
HFH Herbst Spezialfahrzeugbau und<br />
Bergwerksmaschinen GmbH<br />
Grotrian-Steinweg-Straße 1a<br />
38<strong>11</strong>2 Braunschweig<br />
Tel.: 05 31/3 10 12 30<br />
Fax: 05 31/3 10 12 39<br />
e-Mail: info@hfh-herbst.de<br />
Internet: www.hfh-herbst.de<br />
Geschäftsführung<br />
Geschäftsführende Gesellschafter<br />
Manfred Meyering<br />
Volker Herfurth<br />
Produkte<br />
● Fahrlader<br />
● Beraubefahrzeuge<br />
● Kranfahrzeuge<br />
● Teleskopstapler<br />
● Frontstapler<br />
● Bühnenfahrzeuge<br />
● Spritzbetonfahrzeuge<br />
● Ex-Schutz<br />
● Transportsysteme<br />
Centauri II Fahrlader (8 t Tragkraft)<br />
gründet, um eine noch intensivere Marktbearbeitung<br />
zu gewährleisten. Das Angebot<br />
für das untertägige Produktprogramm<br />
umfasst Frontgabelstapler, Kranfahrzeuge,<br />
Transportfahrzeuge, Fahrlader, Beraubefahrzeuge<br />
(schälend oder schlagend), Teleskopstapler,<br />
Bühnenfahrzeuge und explosionsgeschützte<br />
Fahrzeuge. Als Ergänzung<br />
der genannten Aktivitäten werden Seriengeräte<br />
wie Laderaupen, Manitou Teleskopstapler,<br />
Kramer Lader etc. für den Einsatz<br />
untertage vorbereitet und umgebaut.<br />
Untertage Logistik für<br />
schwach- mittel- und hochradioaktive<br />
Abfallstoffe<br />
Bereits 1982 wurden erste Fahrzeuge<br />
für die Einlagerung von radioaktiven Abfällen<br />
in Erz-, Granit- und Salzbergwerken in<br />
Braunschweig geplant und in den Jahren<br />
1983 bis 1987 konstruiert und geliefert.<br />
In den nachfolgenden Jahren setzte sich<br />
diese Entwicklung fort und es entstand<br />
ein Fahrzeugprogramm, das die gesamte<br />
Transport- und Logistikkette für den Transport<br />
und die Einlagerung von radioaktiven<br />
Abfallstoffen abdeckt. Darüber hinaus wurden<br />
Spezialtransport-paletten und -vorrichtungen<br />
entwickelt, die den speziellen Sicherheitsanforderungen<br />
Rechnung tragen.<br />
Neben den bereits existierenden Fahrzeugen<br />
- wie z.B. Geländeallradstaplern<br />
mit Strahlenschutzkabinen, Transport-<br />
Kranfahrzeugen etc. - wurde 2008 ein<br />
weltweit einmaliger Prototyp zur Einlagerung<br />
von abgebrannten Urankernbrennstä-<br />
Arktur IV, allradgetriebener Geländestapler in Quersitzausführung<br />
(8 t Tragkraft)<br />
ben an die schwedische Atomindustrie<br />
geliefert.<br />
Die Philosophie, alle Konstruktionen<br />
den jeweiligen Bedingungen<br />
anzupassen, hat Herbst<br />
auf dem deutschen Markt einen<br />
hervorragenden Ruf beschert,<br />
der auch zukünftig auf den Weltmärkten<br />
genutzt werden soll.
Betriebserfahrungsaustausch<br />
Polnischer Bergbauverband SITG zu einem<br />
weiteren Arbeitsbesuch zu Gast beim <strong>RDB</strong> e.V.<br />
„Ring Deutscher Bergingenieure“<br />
Vom 15.07.<strong>2009</strong> bis 17.07.<strong>2009</strong><br />
fand gemäß der im Jahr 2006<br />
getroffenen Vereinbarung<br />
zwischen den beiden Verbänden<br />
ein weiteres Treffen mit Vertretern<br />
beider Organisationen statt.<br />
Treffpunkt war diesmal Bad<br />
Hersfeld mit Besuch der<br />
Unternehmen „Element Six<br />
GmbH“ in Burghaun und der<br />
K+S KALI GmbH, Werk Werra.<br />
Teilnehmer der SITG<br />
● Dr. Marek Sikora, Vorsitzender des SITG<br />
Wroclaw<br />
● Andrzej Katulski, stellv. Vorsitzender des<br />
SITG<br />
● Dr. Dariusz Wozniak, Sekretär des SITG<br />
Wroclaw<br />
● Jan Strauch, Dolmetscher<br />
Teilnehmer des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
● Karl-Heinz Mansius, Vorsitzender des BV<br />
Werra<br />
● Siegmund Lecybil, Mitglied des BV Werra<br />
● Vorsitzender des Hauptvorstandes, Theo<br />
Schlösser<br />
● HV-Mitglied, Dr. Herbert Wiesner<br />
Nach der Begrüßung der polnischen Delegation<br />
ging die Fahrt nach Burghaun zum<br />
Unternehmen „Elements Six GmbH“. Sehr<br />
eindrucksvoll wurden uns vom Geschäftsführer<br />
Frank Lachmann die Entwicklung<br />
des Unternehmens und die Herstellung der<br />
Hartmetallprodukte vorgestellt. Ein besonderes<br />
Highlight stellt dabei die Fertigung<br />
von synthetischen Diamanten dar.<br />
Im anschließenden Gang durch die Produktionsstätten<br />
unter Leitung von Product<br />
Manager Stefan Knies konnte sich der Teil-<br />
Die polnischen Vertreter bedanken sich für den<br />
Vortrag von Geschäftsführer Frank Lachmann (l.)<br />
nehmerkreis über die Fertigung von Hartmetall<br />
(Wolfram in Kolbalt eingelagert) und<br />
von Meißeln (Hartmetallträger mit oben<br />
durch eine Lötschicht aus Palladium aufgesetzten<br />
Diamantspitze) informieren. Derartige<br />
Meißel halten 40mal länger als andere<br />
und werden u.a. als Rundschaftmeißel in<br />
Vollschnittmaschinen, als Rollenmeißel in<br />
Werkzeugen, in Straßenhobeln, in Bohrsystemen<br />
und an vielen anderen Stellen<br />
eingesetzt.<br />
Eine überzeugende und eindrucksvolle<br />
Vorstellung des Unternehmens und auch der<br />
Produktion, stellten beide Delegationen zum<br />
Abschluss übereinstimmend fest.<br />
Am Abend begrüßte der Leiter des Werkes<br />
Werra der K+S KALI GmbH, Dr.-Ing.<br />
Rainer Gerling, die beiden Delegationen<br />
bei einem gemeinsamen Treffen. Dabei<br />
wurden viele fachliche und verbandseigene<br />
Themen erörtert.<br />
Am 16.07.<strong>2009</strong> folgte durch den verantwortlichen<br />
Leiter des Großreviers 5,<br />
Berging. Kurt Schlotzhauer, sowie durch<br />
den Leiter Koordination und Ausbildungsleiter<br />
Werk Werra unter Tage Berging.<br />
Klaus Pietzko eine fachliche Einführung in<br />
das Unternehmen und das Werk Werra.<br />
Die Kali- und Magnesiumproduktion sind<br />
das Kerngeschäft des Unternehmens K+S<br />
KALI GmbH, das an 4. Stelle in der Weltproduktion<br />
liegt.<br />
An die informative Einführung schloss<br />
sich die eindrucksvolle Befahrung der Grube<br />
Hattorf/Wintershall des Werkes Werra<br />
unter Leitung der beiden Herren an.<br />
Der Abbau befindet sich dort derzeit in<br />
800 bis <strong>11</strong>00 m Teufe, die abbauwürdige<br />
Mächtigkeit der Lagerstätte beträgt zwischen<br />
2,5 bis 8 m. Die Förderung im Werk Werra<br />
beträgt rund 20 Mio. t Rohsalz/a, was einer<br />
Tagesleistung von bis zu 60 000 t in der Grube<br />
Hattorf/Wintershall entspricht. Um dieses<br />
Ergebniss zu erreichen, müssen jährlich<br />
etwa 150 km Strecken aufgefahren und pro<br />
Tag 37 t Sprengstoff eingesetzt werden. Der<br />
Einbau von etwa einer Million Anker im Jahr<br />
sichert die Firsten der Grube. Für den Abbau<br />
und die Förderung des Rohsalzes sind 767<br />
Maschinen und Fahrzeuge sowie 131 km<br />
Bandanlagen im Einsatz.<br />
Sowohl die polnische als auch die deutsche<br />
Delegation waren von der Befahrung<br />
der Schachtanlage mehr als beeindruckt.<br />
Im Anschluss an die Befahrung wurde<br />
die Notwendigkeit einer weiteren fachlichen<br />
Zusammenarbeit von beiden Seiten<br />
sehr stark betont. Außerdem wurden die<br />
Grundlagen und Ideen für den Austausch<br />
von polnischen und deutschen bergmännischen<br />
Fachleuten erörtert. Danach sollen<br />
im Jahre 2010 eine Gruppe des BV Werra<br />
die polnischen Kupfererzgruben KGHM<br />
PM SA in Polen und eine Delegation von<br />
Ingenieuren der KGHM PM SA die Kaligrube<br />
Hattorf/Wintershall befahren und damit<br />
den angestrebten Austausch zwischen<br />
den beiden Verbänden in Gang setzen.<br />
Dies entsprach auch dem grundsätzlichen<br />
Konsens aus der Diskussion über die<br />
Erläuterungen in der Produktionsstätte durch Stefan Knies (2.v.l.) Beide Delegationen mit ihren Begleitpersonen vor der Befahrung<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 5<strong>11</strong>
Betriebserfahrungsaustausch<br />
weitere Zusammenarbeit zwischen beiden<br />
Verbänden, in der zukünftig die Aktivitäten<br />
der Zusammenkünfte und der Erfahrungsaustausch<br />
mehr auf Bezirksebene bzw.<br />
Betriebe verlagert werden sollten. Damit<br />
kann eine Breitenwirkung der Verbindungen<br />
geschaffen werden. Darin waren sich<br />
beide Organisationen einig.<br />
Ein weiteres Diskussionsthema war das<br />
Thema der Energieerzeugung, insbesondere<br />
der Verstromung von Braunkohle unter<br />
Berücksichtigung der EU-Richtlinien.<br />
Die polnische Delegation brachte zum<br />
Ausdruck, dass sie vom Besuch der Betriebe,<br />
von der fachlichen Betreuung und<br />
der Gastfreundschaft in Bad Hersfeld sehr<br />
beeindruckt war und die Meinung vertritt,<br />
Veranstaltung<br />
2. Internationales<br />
Protodjakonov-Kolloquium –<br />
Mechanische Eigenschaften der<br />
Gesteine<br />
am 02. und 03.12.<strong>2009</strong> in Freiberg<br />
Nachdem im Jahr 2008 an der Nationalen<br />
Berguniversität Dnepropetrowsk das<br />
1. Protodjakonov-Kolloquium als deutschukrainisches<br />
Forum stattgefunden hat, gibt<br />
sich die TU Bergakademie Freiberg und<br />
die International University of Resources<br />
die Ehre, im Dezember <strong>2009</strong> dieses Kolloquium<br />
in seiner 2. Auflage als internationale<br />
Veranstaltung weiterzuführen.<br />
Die Bereitstellung von Rohstoffen ist wesentliche<br />
Voraussetzung für die menschliche<br />
Existenz und die weitere gesellschaftliche<br />
Entwicklung. Nach Erhebungen von<br />
Warneke et al. (1992) benötigt ein Mensch<br />
aus einem Industrieland im Laufe seines<br />
Lebens u.a. 427 t Sand/Kies, 166 t Öl, 146 t<br />
Hartgestein, 39 t Stahl, 15 t Kali- und Steinsalz<br />
und 1 t Kupfer. Das Geomontanwesen<br />
mit seiner Industrie und Wissenschaft stellt<br />
diese Dinge bereit.<br />
Die Kenntnis und das Verstehen der mechanischen<br />
Eigenschaften von Gesteinen<br />
sind eine Schüsselfrage für die Geotechnik,<br />
für den Berg- und Tunnelbau sowie<br />
512 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Exempel des geschichtlichen Eisenach<br />
dass die im Jahre 2006 entstandenen Verbindungen<br />
sich sehr positiv entwickelt haben<br />
und dem Wohl beider Organisationen<br />
dienen.<br />
Edelopal, Fundort: Australien, Größe: 6 x 5 cm<br />
Foto: Jörg Wittig<br />
Info’s unter: www.terra-mineralia.de<br />
weiterer artverwandter Bereiche. Tätigkeiten,<br />
wie die Gewinnung von Rohstoffen,<br />
das Beherrschen von Boden und Gebirge,<br />
die Konstruktion von Bergmaschinen<br />
und die Bemessung von geotechnischen<br />
Systemen und Bauwerken fußen auf diesem<br />
Wissen. Deshalb soll im Rahmen des<br />
2. Internationalen Protodjakonov-Kolloquium<br />
die Thematik „Mechanische Eigenschaften<br />
der Gesteine“ im Fokus des Interesses<br />
liegen, wobei insbesondere aus<br />
den Gebieten Bergbau- und Aufbereitungsmaschinen,<br />
Bergschadenskunde, Gewinnung,<br />
Geotechnik und Bergbau sowie Bohrtechnik<br />
berichtet werden soll.<br />
Ablaufplan<br />
Dienstag, 01.12.<br />
19.00 bis 23.00 Uhr: Vorabendveranstaltung<br />
Restaurant „Ratskeller“,<br />
Obermarkt 16,<br />
09599 Freiberg<br />
Mittwoch, 02.12.<br />
10.00 bis 12.00 Uhr:Vortagsblock 1<br />
12.00 bis 13.00 Uhr: Mittagspause<br />
13.00 bis 17.00: Vortagsblock 2<br />
19.00 Uhr: Abendveranstaltung<br />
(Hotel Kreller)<br />
Eine Stadtführung in der Bach-Stadt Eisenach<br />
rundete den positiven Gesamteindruck<br />
des Treffens ab.<br />
Am Ende des Beitrages soll nochmals<br />
besonders deutlich werden, dass sich alle<br />
Teilnehmer recht herzlich bei den Vertretern<br />
der beiden Unternehmen sowie den<br />
beteiligten Mitgliedern des BV Werra für<br />
die gute Aufnahme und die fachliche Betreuung<br />
sehr herzlich bedanken. Ein besonderer<br />
Dank gebührt dem Vorsitzenden<br />
des BV Werra, dem <strong>RDB</strong>-Kameraden<br />
Karl-Heinz Mansius, der die Teilnehmer<br />
sowohl fachlich als auch kulturell während<br />
des gesamten Aufenthaltes betreut hat.<br />
Dr. Herbert Wiesner<br />
Mitglied des Hauptvorstandes des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Donnerstag, 03.12.<br />
08.30 bis 10.30 Uhr: Vortagsblock 3<br />
10.30 bis <strong>11</strong>:00 Uhr: Pause<br />
<strong>11</strong>.00 bis 13.30 Uhr: Vortagsblock 4<br />
13.30 Uhr: Imbiss<br />
13.30 Uhr: Besichtigung Terra Mineralia,<br />
Schloss Freudenstein (individuell)<br />
Kontaktadresse<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Institut für Bergbau und Spezialtiefbau<br />
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt<br />
Gustav-Zeuner-Straße 1a<br />
09599 Freiberg<br />
Tel.: 03731/39 43 19<br />
Fax: 03731/39 35 81<br />
e-Mail: gassner@mabb.tu-freiberg.de<br />
Internet: www.mabb.tu-freiberg.de<br />
Veranstaltungsort<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Alte Mensa<br />
Petersstraße 5<br />
09599 Freiberg<br />
Abendveranstaltung<br />
Hotel Kreller<br />
Fischerstraße 5<br />
09599 Freiberg<br />
Übernachtung<br />
Touristinformation<br />
Burgstraße 1 (hinter dem Rathaus)<br />
09599 Freiberg<br />
Tel.: 03731/41 95 160 oder 41 95 190<br />
Fax: 03731/41 95 165 oder 41 95 199<br />
e-Mail: tourist-info@freiberg-service.de<br />
Internet: www.freiberg.de
Startschuss für Modellierung des<br />
Cottbuser Ostsees<br />
Seegestaltung zielt auf<br />
chancenreiche Folgenutzung<br />
Für die künftige Gestaltung des Cottbuser<br />
Ostsees wurde der offizielle Startschuss gegeben.<br />
Dazu haben der Vorstandsvorsitzende<br />
von Vattenfall Europe Mining & Generation,<br />
Reinhardt Hassa und der Cottbuser Oberbürgermeister<br />
Frank Szymanski in schwerem<br />
Erdbaugerät erste Arbeiten verrichtet. Lange<br />
bevor die Flutung des einstigen Tagebaus<br />
Cottbus-Nord beginnt – geplant ist 2018 –<br />
starten Arbeiten zur Böschungsabflachung<br />
und Sicherung der künftigen Seekontur. Bis<br />
zum Jahr 2015 wird in dem Tagebau noch<br />
Braunkohle gefördert.<br />
„Neben unserer Verpflichtung zur Herstellung<br />
und sicheren Gestaltung einer mehrfach<br />
nutzbaren Bergbaufolgelandschaft wollen wir<br />
uns auch weiterhin aktiv in engen Abstimmungsprozessen<br />
mit allen Beteiligten, vor<br />
allem mit den Bürgern der Region, zur Umsetzung<br />
der Ziele des Masterplanes Cottbuser<br />
Ostsee mit einbringen. Dabei ist es uns<br />
bei der Gestaltung des Sees, wie auch sonst<br />
bei der Rekultivierung von Tagebauflächen,<br />
wichtig, die vielfältigen Möglichkeiten der Folgenutzung<br />
in unseren eigenen Planungen<br />
bereits zu berücksichtigen“, sagte Reinhardt<br />
Hassa.<br />
Um eine chancenreiche Folgenutzung<br />
des mit 1 900 ha künftig größten Sees<br />
Brandenburgs für Kommunen und Bürger<br />
sicher zu stellen, spielen in den Planungen<br />
sowohl wasserwirtschaftliche und fischereiwirtschaftliche<br />
als auch naturschutzfachliche<br />
und touristische Aspekte eine besondere<br />
Rolle. Zu den touristischen Aspekten zählt<br />
unter anderem die Cottbuser Ostsee-Runde,<br />
ein Wander- und Radweg, der den See mit<br />
dem Umland, unter anderem auch mit der renaturierten<br />
Spreeaue, verknüpft und an das<br />
überregionale Radwegenetz anschließt. An<br />
sicheren Aussichtspunkten, wie beispielsweise<br />
am Merzdorfer Aussichtsturm, haben<br />
Besucher schon während der Bauarbeiten<br />
Gelegenheit die Arbeiten zu beobachten.<br />
„Allen Gemeinden war und ist das Potenzial,<br />
das uns mit der Folgenutzung als Erholungsgewässer<br />
„geschenkt“ wird, bewusst.<br />
Dieses Potenzial wollen wir für unsere Stadtentwicklung<br />
nutzen. Es muss uns gelingen,<br />
rechtzeitig vor dem Abschluss der Flutung<br />
des Sees bis 2030 die Rahmenbedingungen<br />
für die Nutzung seiner wirtschaftlichen Potentiale<br />
zu schaffen“, betonte Frank Szymanski.<br />
„Ich denke, dass es uns gelingen wird, eine<br />
kooperative und konstruktive Zusammenarbeit<br />
auch in Zukunft gewährleisten zu können,<br />
um die anstehenden, anspruchsvollen<br />
Aufgaben in der zukünftigen Gestaltung der<br />
Landschaft nach dem Bergbau gemeinsam<br />
meistern zu können. Wir werden nicht müde,<br />
auch weiterhin an den Umsetzungsstrategien<br />
zu feilen und freuen uns auf ein gutes<br />
Gelingen.“<br />
Neben dem aufsteigenden Grundwasser<br />
ist beabsichtigt, über einen Zeitraum<br />
von 10 Jahren, jährlich bis zu 30 Mio. m 3<br />
Spreewasser einzuleiten. Ziel ist, das Seewasservolumen<br />
von 150 Mio. m 3 unter Berücksichtigung<br />
der seitlichen Abflüsse ins<br />
Grundwasser in einen stabilen Zustand<br />
zu bringen. Die ausgeglichenen hydrologischen<br />
Verhältnisse werden sich im Jahr<br />
2030 eingestellt haben. Dabei wirkt sich<br />
das eingeleitete Spreewasser günstig auf<br />
die Wasserqualität des Sees aus.<br />
Sowohl die gewachsene Böschung rund<br />
um den künftigen Cottbuser Ostsee als auch<br />
die Kippenböschungen innerhalb des Sees<br />
unterliegen besonders strengen Sicherheitsvorgaben.<br />
Für die gewachsene Böschung liegen<br />
umfassende Expertengutachten vor, die<br />
Vorschriften zur Gestaltung der Uferböschung<br />
geben. Um die Kraft der Wasserwellen zu<br />
dämpfen, werden die späteren Uferlinien abgeflacht.<br />
Die Kippenböschungen werden in<br />
besonderem Maße stabilisiert. In der Lausitz<br />
dient dazu die Rütteldruckverdichtung, eines<br />
der am besten bewährten Verdichtungsverfahren.<br />
Ansprechpartnerin für weitere<br />
Informationen<br />
Kathi Miedtank<br />
Vattenfall Europe Mining & Generation<br />
Tel.: 0355/28 87 30 10<br />
Fax: 0355/28 87 30 66<br />
e-Mail: kathi.miedtank@vattenfall.de<br />
10. BergbauForum der DMT in<br />
Dresden<br />
In Dresden ist das 10. BergbauForum der<br />
DMT GmbH & Co. KG zu Ende gegangen.<br />
Im Mittelpunkt der dreitägigen Tagung standen<br />
wieder aktuelle Themen aus dem Bergbau<br />
unter und über Tage. Über 280 Teilnehmer<br />
nutzten die Jubiläums-Veranstaltung<br />
erneut als Informationsplattform und zum<br />
regen Erfahrungsaustausch.<br />
Der Essener Technologiedienstleister<br />
richtete bereits zum zehnten Mal seit 1991<br />
das BergbauForum aus und brachte dabei<br />
Betreiber, Hersteller, Anwender und<br />
Behörden aus den Bereichen des unter-<br />
und übertägigen Bergbaus an einen Tisch.<br />
Mit über 280 Teilnehmern, die vom 16. bis<br />
18.09.<strong>2009</strong> in Radebeul bei Dresden tag-<br />
Journal<br />
ten, konnte die DMT einen neuen Rekord<br />
verzeichnen.<br />
In 2 parallel verlaufenden Vortragsfolgen<br />
wurden einerseits aktuelle Projekte des Sicherns<br />
von Schächten und Grubenbauen,<br />
internationale Projekte des Schacht- und<br />
Tunnelbaus und Projekte der Exploration<br />
vorgestellt, andererseits auf Entwicklungen<br />
bei Förderung und Transport, bei der<br />
Modernisierung und Automatisierung von<br />
fördertechnischen Anlagen, auf das Gebiet<br />
der Drahtseile und auf Aspekte der neuen<br />
Disziplin „Training und Sicherheit“ eingegangen.<br />
Abgerundet wurde die Vortragsreihe<br />
erneut mit einem attraktiven Rahmenprogramm<br />
und durch interessante Exkursionen<br />
in Bergbaubetriebe und zu Herstellern<br />
sowie musealen Stätten rund um die Geschichte<br />
des sächsischen Bergbaus, der<br />
Wiege des Bergbaus in Deutschland. Unter<br />
anderem konnte dabei das historische<br />
Revier Freital mit seinen vielen Zeugen<br />
des Altbergbaus aus den Zeiten des Erz-<br />
und Steinkohleabbaus besichtigt werden.<br />
Bergbauforum in Radebeul bei Dresden<br />
Im Rahmen des 10. BergbauForums<br />
wurde Günter Gedecke für seine langjährigen<br />
Verdienste bei der Entwicklung und<br />
Herstellung von Seilschmierstoffen für<br />
den Bergbau und andere Einsatzgebiete<br />
geehrt. Ein besonderer Dank des Veranstalters<br />
DMT ging an Dr. Manfred Wohlrab,<br />
der sich als Gestalter und Mitbegründer<br />
der erfolgreichen Reihe der Foren aus dem<br />
Aktivenkreis verabschiedete. Er wurde für<br />
seine Verdienste um das BergbauForum<br />
geehrt.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.dmt.de<br />
Wechsel an der Spitze der<br />
Rheinbraun Brennstoff GmbH<br />
Robert Fischer übernimmt Leitung<br />
des Privatkundengeschäfts<br />
Robert Fischer, 49, übernahm zum<br />
01.10.<strong>2009</strong> die Leitung des Privatkundengeschäfts<br />
der Rheinbraun Brennstoff<br />
GmbH (RBB), einem Tochterunternehmen<br />
der RWE Power, in Köln. Fischer trat damit<br />
die Nachfolge von Michael Müller an,<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 513
Journal<br />
der das Unternehmen auf eigenen Wunsch<br />
zum 30.09. verließ, um sich neuen Herausforderungen<br />
zu stellen.<br />
Robert Fischer ist seit 1983 im Bereich<br />
Braunkohle tätig. Dabei konnte der gebürtige<br />
Österreicher wertvolle Erfahrungen als<br />
Geschäftsführer der RBB-Niederlassung<br />
Colpack in Wien sammeln. In einer vom<br />
Umbruch geprägten Branche werden diese<br />
Erkenntnisse insbesondere den Export-<br />
Geschäften der Rheinbraun Brennstoff<br />
GmbH zugute kommen. Von Köln aus wird<br />
Fischer die rd. 200 Vertriebs-Mitarbeiter in<br />
der Zentrale sowie in den Niederlassungen<br />
führen.<br />
Robert Fischer<br />
Foto: Rheinbraun Brennstoff GmbH<br />
Das Privatkundengeschäft der Rheinbraun<br />
Brennstoff GmbH umfasst 3 große<br />
Produktbereiche, die unter den Marken<br />
Heizprofi, Grillprofi und Naturprofi vermarktet<br />
werden. Der weitaus größte Sektor<br />
ist der Hausbrand-Markt mit Braunkohlen-<br />
und Holzbriketts, ofenfertigem Kaminholz<br />
und Zubehör. Hier konnten zuletzt<br />
beachtliche Zuwächse erzielt werden. So<br />
stieg alleine der Brikettabsatz 2008 auf<br />
750 000 t. Darüber hinaus handelt RBB im<br />
Endverbrauchermarkt mit fast 200 000 t<br />
Steinkohlenprodukten. Getragen wird das<br />
Geschäft von der wachsenden Zahl moderner<br />
Feuerstätten für Festbrennstoffe,<br />
die bundesweit mehr als 10 Mio. Geräte<br />
erreicht hat.<br />
3 Sortimente für den Endkunden –<br />
Heizprofi, Grillprofi und Naturprofi<br />
Das Sortiment Grillprodukte – bestehend<br />
aus klassischer Holzkohle sowie den auf<br />
Kohlenstoffbasis produzierten Grillbriketts<br />
– hat sich als weiteres Standbein etabliert<br />
und bietet dem Handel eine interessante<br />
Ergänzung zum Brennstoffgeschäft während<br />
der Sommersaison. Hier konnten zuletzt<br />
45 000 t abgesetzt werden. Anfang<br />
des Jahres wurde zudem Europas größte<br />
und modernste Grillbrikettfabrik in Betrieb<br />
genommen, die für eine Kapazität von<br />
50 000 t ausgelegt ist.<br />
Als dritte Produktlinie sind hochwertige<br />
Pflanz- und Blumenerden hinzu gekommen,<br />
die mit Xylit angereichert sind.<br />
Dieser wertvolle pflanzliche Rohstoff wird<br />
beim Braunkohlentagebau gewonnen und<br />
514 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
dient bei der Substratherstellung als Torfersatz.<br />
Darüber hinaus werden unter dem<br />
Naturprofi-Label auch Sand, Kies, Quarz<br />
und Splitt für die individuelle Gartengestaltung<br />
angeboten.<br />
RBB fokussiert sich dabei im Wesentlichen<br />
auf 2 Absatzwege. Dies sind zum<br />
einen die Verbraucher- und Baumärkte<br />
sowie der Lebensmitteleinzelhandel und<br />
zum anderen die traditionellen Partner im<br />
Brennstoffhandel und in der Raiffeisen-<br />
Organisation. Über die SB-Märkte wird<br />
eine gute Abdeckung in der Fläche erzielt,<br />
während der Fachhandel eine zunehmende<br />
Bedeutung als Servicepartner gewinnt.<br />
Die Betreiber moderner Feuerstätten,<br />
meist Eigenheimbesitzer mit höherem<br />
Einkommen, nutzen als verbrauchsstarke<br />
Konsumentengruppe intensiv alle angebotenen<br />
Vertriebswege. Das bietet auch dem<br />
Brennstofffachhandel gute Marktchancen.<br />
Internet<br />
www.rheinbraun-brennstoff.de und<br />
www.heizprofi.com<br />
Mineralienausstellung<br />
terra mineralia mit neuer Leiterin<br />
Anna Dziwetzki ist neue Leiterin der terra<br />
mineralia. Die studierte Kulturmanagerin<br />
übernahm am 01.10. ihre Aufgabe im<br />
Schloss Freudenstein.<br />
In ihrer Position möchte Anna Dziwetzki<br />
neue Besuchergruppen für die einmalige<br />
Mineralienschau der TU Bergakademie<br />
Freiberg gewinnen. „Der Start der terra<br />
mineralia vor einem Jahr war hervorragend.<br />
Ich will diese hohen Besucherzahlen<br />
halten”, erklärt sie. Dabei richtet sie<br />
ihren Blick auf internationales Publikum.<br />
Vor allem Interessierte in Osteuropa, wie<br />
Polen und Tschechien, sollen verstärkt<br />
angesprochen werden. Daneben sieht sie<br />
noch großes Potential im Kulturtourismus.<br />
„Wir können die vorhandenen Angebote in<br />
der Region verbinden. So gäbe es mit Museen<br />
in Dresden und dem Erzgebirge gute<br />
Möglichkeiten, gemeinsame Programme<br />
ins Leben zu rufen.”<br />
Für ihre Aufgaben in Freiberg kann die<br />
gebürtige Polin, die 4 Sprachen spricht,<br />
auf viel Erfahrung im Marketing für Museen<br />
zurückgreifen. Vor allem die Verbindung<br />
von Wissenschaft und Ausstellung ist ihr<br />
vertraut. „Das Naturmuseum und Forschungsinstitut<br />
Senckenberg in Frankfurt<br />
am Main, in dem ich verantwortliche<br />
Marketingreferentin war, kombiniert eine<br />
Forschungseinrichtung und einen Ausstellungsbereich.<br />
Die dort gezeigten Exponate<br />
locken jährlich 300 000 Besucher an”,<br />
berichtet sie. Um neue Besuchergruppen<br />
für das Museum zu begeistern, beschritt<br />
sie auch ungewöhnliche Wege. So nutzte<br />
sie beispielsweise ein Kaufhaus, um mit<br />
Meteroriten und Dinosaurierknochen für<br />
aktuelle Ausstellungen zu begeistern.<br />
Anna Dziwetzki<br />
Foto: TU Bergakademie Freiberg/<br />
Eckardt Mildner<br />
Anna Dziwetzki, 1970 in der polnischen<br />
Stadt Plathe geboren, kam mit 14 Jahren<br />
nach Deutschland. Nach ihrem Abitur<br />
studierte sie in Rom Kunstgeschichte.<br />
Anschließend bildete sie sich mit einem<br />
Aufbaustudium zur Kulturmanagerin weiter.<br />
Erfahrungen in der Marketingarbeit<br />
sammelte sie im Städel-Museum in Frankfurt<br />
sowie dem Naturmuseum und Forschungsinstitut<br />
Senckenberg. Vor ihrem<br />
Amtsantritt in Freiberg war sie Leiterin der<br />
Marketinggeschäftsstelle im Ausstellungsprojekt<br />
„2000 Jahre Varusschlacht”. Anna<br />
Dziwetzki lebt mit ihrer Familie in Freiberg<br />
und hat eine Tochter.<br />
Informationen zur Austellung<br />
terra mineralia<br />
Die TU Bergakademie Freiberg präsentiert<br />
im Schloss Freudenstein die weltweit<br />
größte private Mineraliensammlung.<br />
In terra mineralia erwarten die Besucher<br />
mehr als 3 500 Minerale, Edelsteine und<br />
Meteoriten. Die atemberaubenden Exponate<br />
von Fundstellen in Europa, Asien,<br />
Australien, Afrika und Amerika stammen<br />
aus der „Pohl-Ströher Mineralienstiftung”<br />
und laden zu einer mineralogischen Weltreise<br />
ein.<br />
Die Schau auf 1 500 m 2 Fläche zeigt<br />
mit einem modernen Museumskonzept<br />
im historischen Schlossambiente Schönheiten<br />
aus dem Inneren der Erde und den<br />
Tiefen des Alls. Alle Ausstellungsstücke<br />
der terra mineralia stammen aus der privaten<br />
Sammlung der Schweizerin Dr. Erika<br />
Pohl. Im Jahr 2004 überließ sie ihre weltweit<br />
bedeutsame Kollektion der TU Bergakademie<br />
Freiberg als Dauerleihgabe. Für<br />
die außergewöhnlichen Sammlungsstücke<br />
wurde mit der Sanierung des Schlosses<br />
Freudenstein in Freiberg ein besonderer<br />
Ausstellungsort geschaffen. Mit der Raumgestaltung,<br />
der Lichttechnik und über 140<br />
einzeln angefertigten Vitrinen werden dem<br />
Besucher die Formenvielfalt und Farbenpracht<br />
der Minerale in einer neuen Art präsentiert.
Informationen<br />
Christian Möls<br />
Pressesprecher<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Akademiestraße 6<br />
09599 Freiberg<br />
Tel.: 03731/392355<br />
e-Mail:<br />
christian.moels@zuv.tu-freiberg.de<br />
Christian Vogelsang neuer<br />
Regional Direktor des European<br />
World Chapters der EASA<br />
Bochumer neuer regional director<br />
der Region Europe and World<br />
Der Geschäftsführer des Bochumer Instandhaltungsspezialisten<br />
Vogelsang Elektromotoren,<br />
Christian Vogelsang, wurde auf<br />
der Jahreshauptversammlung der Electrical<br />
Apparatus Service Association EASA<br />
im September zum neuen regional director<br />
gewählt. Er wird das Amt für die kommenden<br />
3 Jahre bekleiden.<br />
Christian Vogelsang, Geschäftsführer<br />
der Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />
in Bochum, ist neuer EASA regional<br />
director<br />
Foto: Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />
Die EASA ist eine weltweite Vereinigung<br />
von 2 000 Unternehmen, deren Kerngeschäft<br />
der Service an elektrischen Maschinen und<br />
Antrieben ist. Die EASA unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen<br />
in der Ausbildung sowie<br />
in der Erarbeitung von Qualitätsstandards für<br />
die Instandsetzung elektrischer Maschinen<br />
wie Transformatoren, Motoren, Generatoren<br />
und Pumpen. Sie bietet allen Mitgliedern ein<br />
Forum für den Austausch von Informationen<br />
und ein internationales Netzwerk von Fachleuten<br />
aus dem Bereich der elektromechanischen<br />
Instandsetzung. Mit der Region 9<br />
„Europe and World“ ist Christian Vogelsang<br />
nun regional director für eine von 10 Regionen,<br />
weltweit. Die Region 9 repräsentiert die<br />
Territorien von Afrika, Europa und Asien, hat<br />
<strong>11</strong>5 Mitgliedsunternehmen aus Ländern der<br />
3 Kontinente.<br />
Vogelsang wird von seinem home chapter<br />
9, (Europe and world) in den Vorstand<br />
der übergeordneten Organisation (Gesamtvorstand<br />
der weltweiten Organisation)<br />
geschickt. Dort vertritt er die Interessen<br />
des Chapters und stellt die kommunikative<br />
Verbindung zwischen den Ebenen der<br />
weltweit aktiven EASA sicher. Zuvor war er<br />
bereits viele Jahre im Vorstand aktiv.<br />
Informationen<br />
Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />
Mausegatt 13<br />
44866 Bochum<br />
Tel.: 02327/ 60 60<br />
Fax: 02327/ 606 202<br />
e-Mail: info@vogelsang.com<br />
K+S Aktiengesellschaft<br />
Wechsel im Aufsichtsrat<br />
Dr. Uwe-Ernst Bufe hat sein Mandat im<br />
Aufsichtsrat der K+S Aktiengesellschaft<br />
niedergelegt.<br />
Dieser Entscheidung von Dr. Bufe lag<br />
der Wunsch von MCC/EuroChem nach einem<br />
Sitz im Aufsichtsrat der K+S Aktiengesellschaft<br />
zugrunde. Dr. Bufe hat sich nach<br />
intensiver Diskussion der Gremien bereit<br />
erklärt, sein Mandat niederzulegen, um damit<br />
MCC/EuroChem den Weg für eine Vertretung<br />
im Aufsichtsrat freizumachen. Der<br />
Aufsichtsrat ist Dr. Bufe für diesen Schritt<br />
außerordentlich dankbar.<br />
Als seinen Nachfolger hat das zuständige<br />
Registergericht George Spyridon Cardona,<br />
u.a. Mitglied des Direktorenrats der<br />
OJSC EuroChem Mineral and Chemical<br />
Co, Moskau, bis zur nächsten Hauptversammlung<br />
im Mai 2010 bestellt. Die Hauptversammlung<br />
wird dann über die weitere<br />
Bestellung von Cardona entscheiden.<br />
Internet: www.k-plus-s.com<br />
Informationen<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
Juliusstraße 9<br />
45728 Essen<br />
Tel.: 0201/232238<br />
Fax: 0201/234578<br />
e-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />
Internet: www.rdb-ev.de<br />
Journal/Veranstaltungen<br />
Anzeige<br />
Leitmesse der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft vom 09. bis<br />
<strong>11</strong>.02.2010 in der Messe Essen<br />
Die führende Fachmesse der Energie-<br />
und Wasserwirtschaft, die „E-world energy<br />
& water“ findet vom 09. bis zum <strong>11</strong>.02.2010<br />
bereits zum zehnten Mal statt. Schon jetzt<br />
sind 90 % der im Vorjahr vermieteten Fläche<br />
erneut vergeben. Mit dabei sind wieder<br />
E.ON, EnBW, RWE, Vattenfall, GDF SUEZ<br />
und Shell. Unter den Neuausstellern der<br />
E-world werden 2010 die Stadtwerke München<br />
und Gas-Union sein.<br />
Hochkarätige Referenten im Kongress<br />
Im Kongress werden erneut rund 200<br />
hochkarätige Referenten in 30 Konferenzen<br />
und Workshops ihr Wissen weiter geben.<br />
Neben aktuellen Themen zum Strom-<br />
und Gasmarkt stehen auch Erneuerbare<br />
Energien und Carbon Dioxide Capture and<br />
Storage im Fokus. Neue Konferenzthemen<br />
sind unter anderem Offshore-Windkraft<br />
und Rekommunalisierung.<br />
Zukunftsthema „smart engergy“ in<br />
Messe und Kongress<br />
Dem Zukunftsthema „smart energy“ ist<br />
in der Messe eine eigene Kommunikationsfläche<br />
gewidmet. Abrechnungsdienstleister,<br />
Anbieter im Sektor smart metering,<br />
Energieversorger oder auch Hersteller von<br />
Elektrofahrzeugen und Geräte- und Anlagenbauer<br />
können sich hier präsentieren. In<br />
einem integrierten Forum gibt es Vorträge<br />
und Podiumsdiskussionen zum Bereich<br />
„smart energy“. Im Rahmen des E-world<br />
Kongressprogramms wird es ebenfalls<br />
2 Konferenzen zu diesem wichtigen Zukunftsthema<br />
geben.<br />
Weitere Informationen<br />
www.e-world-2010.com<br />
12. Bochumer Knappentag am<br />
<strong>11</strong>.12.<strong>2009</strong><br />
Größte Bergparade in NRW<br />
Seit der Schließung der letzten Steinkohlenzeche<br />
in Bochum im Jahre 1972<br />
gerieten die bergmännischen Traditionen<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 515
Veranstaltungen<br />
immer mehr in den Hintergrund. Um die<br />
Verbindung zu den Bergmanns- und Knappenvereinen<br />
zu stärken und die Tradition<br />
der Barbarafeier wieder zu pflegen, wurde<br />
im DBM in Zusammenarbeit mit dem Landesverband<br />
der Berg- und Knappenvereine<br />
Nordrhein-Westfalen e. V. am 04.12.1998<br />
erstmalig eine Barbarafeier, verbunden mit<br />
einem ökumenischen Gottesdienst und einer<br />
Bergparade vom DBM zur Lutherkirche<br />
und zurück, veranstaltet. Neben ca.<br />
350 Bergknappen nahmen auch Vertreter<br />
aus der Politik, Fackel- und Fahnenträger<br />
sowie Spielmannszüge teil.<br />
Aufgrund der guten Resonanz bei Bergleuten<br />
und in der Öffentlichkeit ist diese<br />
Knappenparade mittlerweile zur Tradition<br />
geworden und findet im Jahre <strong>2009</strong> nun<br />
bereits zum 12. Male statt.<br />
Die Veranstaltung erfuhr von Jahr zu Jahr<br />
eine Steigerung ihrer Popularität bei den<br />
516 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Geotop der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften<br />
Die 14. Internationale Jahrestagung Geotop der Fachsektion Geotop der DGG<br />
zugleich das 6th International Symposium on Conservation of Geological Heritage<br />
29.05.2010 bis 02.06.2010 im Nationalen GeoPark Ruhrgebiet<br />
Dem Ruhrgebiet wurde für das Jahr<br />
2010 der Titel der Kulturhauptstadt Europas<br />
verliehen. In kaum einer Region Europas<br />
ist die Abhängigkeit der sozio-kulturellen<br />
und wirtschaftlichen Entwicklung<br />
von den Bodenschätzen und damit von<br />
den geologischen Bedingungen so deutlich<br />
erkennbar wie im Ruhrgebiet. Der<br />
Nationale GeoPark Ruhrgebiet thematisiert<br />
das „Rohstoffland Ruhrgebiet“ in der<br />
Öffentlichkeit. Aus diesem Grund steht die<br />
Tagung unter dem Motto: Geotope: Bodenschätze<br />
für die Öffentlichkeit<br />
Dabei sollen z.B. Themen wie „Geotope<br />
und Rohstoffabbau“, „Bergbau- und Industriekultur“,<br />
„Bodenschätze früher und<br />
heute“ angesprochen werden.<br />
In Hagen und Umgebung befinden sich<br />
zahlreiche Fossilfundstellen, z.T. von weltweiter<br />
Bedeutung (älteste Fluginsekten<br />
der Erde!). Im Stadtgebiet liegt der “auxi-<br />
liary global stratotype” für die Devon-Karbon-Grenze<br />
in Europa. Einen zweiten Tagungsschwerpunkt<br />
bildet daher das Thema:<br />
Paläontologie und Geotopschutz.<br />
Hier sind u.a. Lösungen für das Problem<br />
zu diskutieren, wie einerseits dem<br />
großen Interesse der Öffentlichkeit an<br />
Fossilien Rechnung getragen werden<br />
kann, anderseits aber Fossilfundstellen<br />
wirkungsvoll geschützt werden können.<br />
Veranstaltungsort: Stadthalle Hagen/<br />
Westfalen, unmittelbar benachbart liegt<br />
das Mercure Hotel Hagen, Wasserloses<br />
Tal 4, 58093 Hagen ,Tel.: 0233/13910, in<br />
dem Zimmerkontingente für die Tagung<br />
reserviert sind.<br />
Hagen ist über die Autobahnen A1<br />
und A45 gut zu erreichen, ist ICE-Haltepunkt<br />
und mit den Flughäfen Dortmund<br />
und Düsseldorf verbunden.<br />
29.05.2010 bis 30.05.2010 Exkursionen<br />
Zuschauern und Bergknappen. Dies verwundert<br />
nicht, gibt doch der Zug der Bergleute<br />
mit ihrem brennenden Geleucht in der<br />
Dunkelheit ein sehr schönes Bild ab.<br />
Am <strong>11</strong>.12.<strong>2009</strong> veranstaltet das Deutsche<br />
Bergbau-Museum Bochum in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landesverband der Berg-<br />
und Knappenvereine Nordrhein-Westfalen<br />
e.V. den 12. Bochumer Knappentag zu<br />
Ehren der Hl. Barbara, Schutzpatronin der<br />
Bergleute.<br />
Ca. 45 Knappenvereine, 600 Bergknappen,<br />
Fahnen- und Fackelträger in Tracht<br />
und mehrere Spielmannszüge werden an<br />
der Bergparade teilnehmen.<br />
Programmablauf und Infos<br />
● 16.30 Uhr: Eintreffen der Knappen im<br />
DBM, Schichtmeisterei in<br />
der Infohalle<br />
● 17.45 Uhr: Formierung der Bergparade<br />
auf dem Europaplatz<br />
31.05.2010 bis 02.06.2010 Vorträge,<br />
Ausstellungen,<br />
Rahmenveranstaltungen<br />
Tagungssprachen: Deutsch und Englisch<br />
Vortrags- und Posteranmeldungen<br />
werden incl. einer Zusammenfassung<br />
(Word-Dokument, Arial 12p, 1 Seite DIN<br />
A4) erbeten bis zum 15.02.2010 an<br />
GeoPark Ruhrgebiet e.V<br />
Frau Dipl. Ing. Mügge-Bartolovic<br />
c/o Geologischer Dienst NRW<br />
De-Greiff-Straße 195<br />
47803 Krefeld<br />
e-Mail: muegge@gd.nrw.de<br />
Weitere Hinweise auf weitere Aktivitäten/<br />
Publikationen der FS GeoTop und des AK<br />
Bergbaufolgen zum Thema Geotope finden<br />
sie unter: www.dgg.de bzw. Geoshop<br />
unter: www.dgg.de/cms/front_content<br />
● 18.00 Uhr: Abmarsch der Parade. Der<br />
Weg führt über den Nordring<br />
und den Bongard-Boulevard<br />
zur Propsteikirche, in der ein<br />
ökumenischer Barbara-<br />
Gottesdienst stattfinden wird.<br />
● 18.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst<br />
in der Bochumer<br />
Propsteikirche<br />
● 19.20 Uhr: Rückmarsch zum Deutschen<br />
Bergbau-Museum<br />
● 20.00 Uhr: Ausklang im DBM mit Bergbier<br />
und Brezeln<br />
Zuschauer sind herzlich eingeladen<br />
Informationen<br />
Frau Eva Koch<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Deutsches Bergbau-Museum<br />
Tel.: 0234/58 77-141<br />
Fax: 0234/96 860-120<br />
e-Mail Eva.Koch@bergbaumuseum.de
Auch diese 19. Veranstaltung soll Fakten<br />
und Bedeutung des Weihnachtsgeschehens<br />
verdeutlichen. Der musikalische<br />
Rahmen mit großem Gospel- und Posaunenchor<br />
sowie das aktuelle Präsentationsprogramm<br />
werden die Erinnerung an das<br />
Gehörte und Gesehene einprägen.<br />
Fritz Pawelzik, einziger weißer Häuptling<br />
Afrikas, erzählt wieder ein Weihnachtserlebnis.<br />
Ulrich Parzany wird nach 1998 zum zweiten<br />
Mal die Ansprache übernehmen. Nunmehr<br />
im Ruhestand wirkt er weiter als Leiter von<br />
Reparieren können Sie mit dieser Anleitung<br />
nichts, Sie müssen eine neue Anlage<br />
haben.“ Leider ist es so, dass wir mit jedem<br />
Kaffeeautomaten, Stereogerät, PKW behutsamer<br />
umgehen als mit unserem Leben,<br />
das doch unvergleichlich komplizierter ist.<br />
Dieses Leben ist wie ein kostbarer Edelstein,<br />
der leuchten soll, so wie Gott will, dass<br />
unser Leben gelingt. Seine Lebensregeln,<br />
Hinweisschilder, Wegweisungen sind wie<br />
Leitplanken, um Absturz zu verhindern.<br />
Je empfindlicher ein Mechanismus ist,<br />
desto präziser muss man damit umgehen,<br />
wenn schon bei Maschinen, wieviel mehr<br />
im menschlichen Leben.<br />
In jedem von uns wirken 4 Beziehungsebenen,<br />
die Beziehung zu mir selbst, zu<br />
Veranstaltung<br />
Bergmännische Weihnachtsfeier <strong>2009</strong> der<br />
RAG BILDUNG Berufskolleg GmbH in Bergkamen<br />
Die Weihnachtsfeier findet am Dienstag, dem 22. Dezember<br />
um 8.00 Uhr im Kleiweg 10, 59192 Bergkamen statt<br />
Gospelchor<br />
Pro Christ, einer konfessionsverbindenden<br />
Projektarbeit mit europaweiter Satellitenübertragung.<br />
Er predigt regelmäßig in der Reihe<br />
„Gottesdienst als Entdeckungsreise“ der Berliner<br />
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.<br />
Sein Engagement für Jugendliche ist<br />
mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
ausgezeichnet worden.<br />
Zur Einstimmung der Originalton von<br />
Ulrich Parzany zum Thema<br />
„Wozu eine Betriebsanleitung gut ist“:<br />
Ein junger Mann namens Hartmut – Angesprochene<br />
sind nicht gemeint – kauft sich<br />
eine teure Multimedia-Anlage von seinem<br />
Ersparten. Zuhause will er das Prunkstück<br />
sogleich aufbauen, läßt aber die Betriebsanleitung<br />
links liegen und vertraut seinen<br />
eigenen Kenntnissen auch ohne die Hinweise<br />
des Herstellers. Doch reagiert die teure<br />
Anlage auf die Behandlung nicht erwartungsgemäß<br />
und ist schließlich defekt. Die<br />
Reklamation beim Verkäufer wird zurückgewiesen,<br />
da klar ersichtlich die Betriebsanleitung<br />
nicht beachtet wurde. Nun will der<br />
junge Mann sie sich doch ansehen. Der Verkäufer:<br />
„Die Betriebsanleitung hilft Ihnen nur<br />
bei einem intakten Gerät. Sie können mit ihr<br />
jetzt nur noch nachträglich feststellen, was<br />
Sie falsch gemacht und zerstört haben.<br />
Ulrich Parzany<br />
Fritz Pawelzik<br />
anderen Menschen, zu den Dingen und<br />
– um im Bild von Hartmuts Erlebnis zu<br />
bleiben – zum „Hersteller“. Ich kann meine<br />
Lebensprobleme nur lösen, wenn ich alle<br />
4 Ebenen bei der Ursachensuche und bei<br />
der Lösungsfindung im Blick habe.<br />
Wenn die Beziehung zu unserem Schöpfer<br />
zerstört ist, wirkt sich das verheerend<br />
aus auf alle 3 anderen Beziehungen – und<br />
auf die Frage: „Wer bin ich?“<br />
Aber Gottseidank, dass er für die tiefste<br />
Frage des Menschenherzens: „Wo werde<br />
ich einst sein, wenn alles mich verlässt?“<br />
eine voll befriedigende Antwort gegeben<br />
hat: „Euch ist heute der Heiland geboren“.<br />
Freuen wir uns darauf, wie Ulrich Parzany<br />
uns dies Geschehen und seine Wirkungen<br />
entfaltet!<br />
Programm<br />
Posaunenchor Shine Jesus shine<br />
Gerhard Weitzel Begrüßung<br />
Gemeinsames Lied<br />
Wenn schwarze Kittel<br />
Gospelchor Keep on<br />
Fritz Pawelzik Weihnachtserlebnis<br />
Gemeinsames Lied<br />
Kommt, atmet auf<br />
Gespräch der Beteiligten<br />
Weihnachtsgeschichte<br />
Ulrich Parzany Die Liebe des Vaters<br />
Gospelchor Nobody like Jesus<br />
Gemeinsames Lied O du fröhliche<br />
Posaunenchor Shalom<br />
Gemeinsames Lied Glückauf!<br />
Klaus-Peter Rüsing Schlusswort<br />
Gospelchor O happy day
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
518 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Nachruf<br />
Manfred Sybertz, BV Aachen, 79 Jahre<br />
Werner Brill, BV Clausthal, Bez.Gr. Salzgitter, 80 Jahre<br />
Wilhelm Dreinert, BV Lünen, 85 Jahre<br />
Alfred Karlgut, BV Niederrhein, 89 Jahre<br />
Peter Kruse, BV Recklinghausen, 52 Jahre<br />
Peter Pfortner, BV Saar, 51 Jahre<br />
Manfred Sauder, BV Saar, 70 Jahre<br />
Gisbert Staß, BV Saar, 76 Jahre<br />
Günther Schüler, BV Werra, 74 Jahre<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Hauptvorstand<br />
Bergmannsjubiläen<br />
Dezember <strong>2009</strong><br />
35 Jahre<br />
Clausthal-Celle<br />
Alfred Meyer<br />
Klaus Rutzen<br />
Clausthal-Helmstedt<br />
Detlef Bartels<br />
Erdöl und Erdgas Celle<br />
Dieter Bojes<br />
Moers<br />
Hans-Eberhard Hanke<br />
40 Jahre<br />
Lünen<br />
Helmut Pawlak<br />
Mitgliedsjubiläen<br />
<strong>RDB</strong> e.V. 01.12.<strong>2009</strong><br />
25 Jahre<br />
Clausthal-Oker<br />
Frank Lange<br />
Rüdiger Lohse<br />
Frank Muskatewitz<br />
Axel Pauls<br />
Ralf Zertani<br />
Hamm<br />
Reinhard Thormann<br />
35 Jahre<br />
Bergkamen<br />
Friedrich Marczinczik<br />
Niederrhein<br />
Bernhard Thiehofe<br />
Siegerland<br />
Manfred Grossmann<br />
40 Jahre<br />
Wanne-Eickel<br />
Heinrich Deichsel<br />
50 Jahre<br />
Recklinghausen<br />
Egon Fettkoetter<br />
55 Jahre<br />
Brambauer<br />
Hans Otto<br />
Heinz Paus<br />
Buer<br />
Heinz Domnik<br />
Egon Hennig<br />
Essen-Katernberg<br />
Willi Kopper<br />
Hamm<br />
Hans Wagner<br />
Langendreer<br />
Herbert Binnewies<br />
Lünen<br />
Helmut Apel<br />
Siegfried Schramm<br />
Johann Weikl<br />
Nordbayern<br />
Helmut Wiesmann<br />
Recklinghausen<br />
Joachim Splittgerber<br />
Wanne-Eickel<br />
Hans-Werner Schmidt<br />
60 Jahre<br />
Aachen-Sophia-Jacoba<br />
Hans Ludwig<br />
Essen-Katernberg<br />
Franz Staege<br />
Moers<br />
Erwin Galuschka<br />
Wilfried Isselhorst<br />
Niederrhein<br />
Franz Drost<br />
Harry Spiering<br />
Geburtstage<br />
Dezember <strong>2009</strong><br />
Aachen-Mayrisch<br />
Horst Paprotny,<br />
80 Jahre, 30.12.<br />
Rudolf Gimmler,<br />
80 Jahre, 21.12.<br />
Aachen-Sophia-Jacoba<br />
Willi Gibbels,<br />
65 Jahre, 30.12.<br />
Ahlen-Heessen<br />
Ernst Schneider,<br />
65 Jahre, 5.12.<br />
Alfred Heublein,<br />
70 Jahre, 27.12.<br />
Wilfried Niederschierp,<br />
70 Jahre, 4.12.<br />
Bergkamen<br />
Bert Wulf,<br />
50 Jahre, 13.12.<br />
Dieter Gebauer,<br />
80 Jahre, 3.12.<br />
Buer<br />
Erich Plesken,<br />
75 Jahre, 4.12.<br />
Clausthal-Gorleben<br />
Wolfgang Herbel,<br />
65 Jahre, 3.12.<br />
Clausthal-Hannover-Land<br />
Burkhard Will,<br />
50 Jahre, 21.12.<br />
Clausthal-Harz<br />
Walter Knissel,<br />
75 Jahre, 13.12.<br />
Clausthal-Helmstedt<br />
Rudolf Hausmann,<br />
75 Jahre, 29.12.<br />
Wilhelm Mook,<br />
85 Jahre, 10.12.<br />
Clausthal-Oker<br />
Heinz Gaida,<br />
70 Jahre, 9.12.<br />
Jochem Herzog,<br />
75 Jahre, 3.12.<br />
Clausthal-Salzgitter<br />
Benno Schmidt,<br />
75 Jahre, 29.12.<br />
Joachim Langnickel,<br />
80 Jahre, 3.12.<br />
Dillenburg<br />
Helmut Stahl,<br />
75 Jahre, 13.12.<br />
Dorsten<br />
Willi Ewers,<br />
75 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />
Dortmund-Nord<br />
Siegfried Gembruch,<br />
70 Jahre, 8.12.<br />
Essen-Katernberg<br />
Meinhard Funkemeyer,<br />
70 Jahre, 20.12.<br />
Theodor Paech,<br />
75 Jahre, 25.12.<br />
Gelsenkirchen<br />
Siegfried Konietzka,<br />
60 Jahre, 20.12.<br />
Hamm<br />
Detlev Weiss,<br />
50 Jahre, 10.12.<br />
Holger Gruenig,<br />
50 Jahre, 9.12.<br />
Otto Griffel, 75 Jahre, 25.12.<br />
Wolfgang Dolch,<br />
75 Jahre, 24.12.<br />
Johann Schicht,<br />
75 Jahre, 16.12.<br />
Ibbenbüren<br />
Rüdiger Schnier,<br />
50 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />
Heinrich Draeger,<br />
75 Jahre, 25.12.<br />
Ewald Berlekamp,<br />
80 Jahre, 10.12.<br />
Langendreer<br />
Erich Ruppenstein,<br />
60 Jahre, 25.12.<br />
Heribert Niggemann,<br />
75 Jahre, 28.12.<br />
Arnold Lohstraeter,<br />
80 Jahre, 21.12.<br />
Lausitzer Braunkohle<br />
Dorothea Gailus,<br />
50 Jahre, 25.12.<br />
Siegfried Körber,<br />
60 Jahre, 28.12.<br />
Frank Schrader,<br />
60 Jahre, 27.12.<br />
Herbert Pigol,<br />
60 Jahre, 14.12.<br />
Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Ursula Bilz,<br />
70 Jahre, 3.12.<br />
Moers<br />
Klaus-Dieter Siegel,<br />
50 Jahre, 25.12.<br />
Hartmut Burgsmueller,<br />
65 Jahre, 22.12.<br />
Walter-J. Foersteling,<br />
75 Jahre, 31.12.<br />
Münster<br />
Rolf Richard Berlin,<br />
70 Jahre, 2.12.<br />
Neuhof<br />
Gerhard Knittel,<br />
50 Jahre, 9.12.<br />
Rudolf Sauerwein,<br />
80 Jahre, 26.12.<br />
Niederrhein<br />
Thomas Kosche,<br />
50 Jahre, 21.12.<br />
Uwe Weber,<br />
50 Jahre, 6.12.<br />
Karl-Heinz Görtz,<br />
70 Jahre, 18.12.<br />
Kurt Reiske,<br />
75 Jahre, 31.12.<br />
Dietrich Heidenreich,<br />
75 Jahre, 26.12.
BV Aachen<br />
Bez.Gr. Emil Mayrisch & Bez.Gr. Anna<br />
Einladung zur gemeinsamen Barbarafeier!<br />
Am Dienstag, den 01.12. laden unsere Bezirksgruppen Euch zum 15.<br />
Mal zu einer gemeinsamen Barbarafeier ins Aldenhovener Bergbaumuseum<br />
ein. Von 17.00 bis 21.00 Uhr möchten wir wieder in ansprechender<br />
Kulisse mit unseren ehemaligen Kollegen und Partnern den<br />
Namenstag unserer Schutzpatronin in gebührender Weise feiern.<br />
Natürlich sorgen wir dabei wieder für Euer leibliches Wohl und werden<br />
genügend belegte Brötchen, Christstollen, Kaffee und auch die<br />
beliebten Schmalzbrote bereitstellen.<br />
Weil unser Bus-Fahrservice bei Euch sehr gut ankommt, bleibt es<br />
natürlich dabei. Um 15.30 Uhr startet der Jacoff-Bus in Höngen<br />
und fährt die Route: - Mariadorf - Broichweiden - Würselen - Herzogenrath<br />
- Alsdorf - Baesweiler - Boscheln - Setterich - Siersdorf<br />
-Dürboslar bis nach Aldenhoven. Nach einer hoffentlich schönen<br />
und geselligen Barbarafeier, bringt uns der Bus um 21.00 Uhr in<br />
umgekehrter Reihenfolge wieder zurück. Damit wir bei der Bewirtung<br />
besser planen können, sollen sich bitte auch die Fußgänger<br />
und die Selbstfahrer frühzeitig beim Geschäftsführer Peter Büttgen<br />
Tel.: 02401/4403 anmelden und dabei eine nahe gelegene Abhol-Bushaltestelle<br />
vorschlagen.<br />
BV Aachen<br />
Bez.Gr. Sophia- Jacoba<br />
Einladung zur Barbarafeier!<br />
Der Knappenverein St. Barbara Hilfarth-Hückelhoven hat uns am<br />
Samstag, den 28.<strong>11</strong>. zur Barbarafeier eingeladen.<br />
Programm:<br />
● 15.00 Uhr Musikvorträge der Bergkapelle Sophia-Jacoba<br />
● 16.00 Uhr Aufstellung in der Marienstraße zum Umzug<br />
● 16.10 Uhr Abmarsch zur Kranzniederlegung am Gedenkstein<br />
Tannenstraße<br />
● 16.30 Uhr Kranzniederlegung<br />
● 16.40 Uhr Abmarsch zur katholischen Kirche in Hilfarth<br />
● 17.00 Uhr ökumenischer Gottesdienst.<br />
Anschließend fi ndet ein gemütlicher Abend im Vereinslokal Windelen<br />
statt.<br />
Wir bitten um rege Teilnahme unserer Kameraden.<br />
BV Bergkamen<br />
Am Samstag, den 12.12., feiert der BV seine Barbarafeier, mit Jubilarehrungen,<br />
in dem „Hanse Saal“ in Lünen. Beginn ist um 18.00<br />
Uhr. Der Busfahrplan wird mit der Einladung zu den Mitgliedern geschickt.<br />
Anmeldeschluss ist der 06.12.09. Der Unkostenbeitrag beträgt<br />
10,- € für Mitglieder 50,- € für Gäste.<br />
Eine Woche später fährt der BV, am Samstag den 19.12., zum Tannenbaumschlagen<br />
nach Olpe. Die Abfahrtzeit der Busse ist um<br />
09.00 Uhr von der Sugambrerstraße (Parkplatz SuS Oberaden) und<br />
um 09.10 Uhr von der Gaststätte „Zum Schrägen Otto“.<br />
Anmeldeschluss ist der 22.<strong>11</strong>.. Der Unkostenbeitrag beträgt 10,- €<br />
für Mitglieder und 15,- € für Gäste (Kinder oder Enkelkinder, von<br />
Mitgliedern bis 14 Jahre, sind Unkostenbeitrags frei).<br />
Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227, Frank<br />
Weigelt, Tel.: 02306/154551<br />
<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />
BV Brambauer<br />
Barbarafeier <strong>2009</strong>!<br />
Das 51. Barbarafest feiert unser BV am Samstag, dem 05.12..<br />
Die Babarafeier beginnt um 19.00 Uhr im „Verdisaal des Ringhotels<br />
am Stadtpark“. Zu dieser Feier möchten wir alle Mitglieder<br />
mit Ihren Damen recht herzlich einladen und hoffen auf eine besonders<br />
rege Teilnahme.<br />
Für das leibliche Wohl sorgt die Mannschaft des „Ringhotels“. Zur<br />
Unterhaltung und zum Tanz spielt das Duo Andreas und Frank.<br />
Die anteiligen Eigenkosten betragen 25,- € je Teilnehmer (für Gäste<br />
30,- €). Anmeldungen bitte bis zum 27.<strong>11</strong>. durch die Einzahlung des<br />
Betrages auf unser Konto bei der Sparkasse Lünen. Konto-Nr.: 402<br />
1234; Bankleitzahl: 441 523 70<br />
BV Buer<br />
Am Sonntag, den 29.<strong>11</strong>. feiert der BV in den Sälen des „Hotels<br />
Maritim“ in Gelsenkirchen sein diesjähriges Herbst- und Jubilarfest.<br />
Beginn : 19.00 Uhr, Einlass : 18.00 Uhr<br />
Auf unserem Herbstfest werden die Kameraden geehrt, die in <strong>2009</strong><br />
auf eine 25- oder 50-jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V. zurückblicken<br />
können und die Kameraden die in <strong>2009</strong> 35- jähriges Berufsjubiläum<br />
feiern.<br />
Um einen Überblick über die Anzahl der Teilnehmer zu erhalten,<br />
bitten wir die Personenzahl bis zum 21.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> anzugeben, bei:<br />
H. Brachfeld, Gartenstraße 4, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/28096, F.<br />
Burgunder, Gartenstraße 14, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/65756, H.<br />
Faltin, Marlerstraße 169, 45896 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/66447, R.<br />
Konietzka, Birkenkamp 51, 45891 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/71439,<br />
H. Schneider, Hövelmannstraße <strong>11</strong>, 45886 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/<br />
206496, J. Wielens, Niefeldstraße 32, 45894 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/<br />
66685, D. Hörter, Stegemannsweg 46, 45897 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/<br />
591027, K.H. Bonowski, Heistraße 124, 45891 Gelsenkirchen, Tel.:<br />
0209/73968.<br />
BV Lünen<br />
Die Traditionelle Barbarafeier fi ndet am 04.12. ab 17.00 Uhr in der<br />
Sankt Bonifatius Kirche, Derner Straße 393a, 44329 Dortmund-<br />
Kirchderne statt.<br />
BV Recklinghausen<br />
www.rdb-re.de<br />
Termin Weihnachtsmarkt : Am Sonntag, den 13.12. fahren wir mit<br />
dem Bus nach Borken-Marbeck zum Waldbauernhof Schulze-Beikel,<br />
Rhader Straße 16.<br />
Die Bus-Abfahrten sind : 14.30 Uhr ab Busbahnhof RE und um 15.00<br />
Uhr ab AV. Die Preise sind geblieben bei 7,50 € p. Mitglied, 10,- €<br />
Nichtmitglied. Bitte um Anmeldung bei H. Milewski Tel.: 02365/40<br />
32 81 oder 40 30 19.<br />
BV Siegerland<br />
Vom 01. bis 03.07.2010 wird der BV die Exkursion nach Bremen-<br />
Bremerhaven und Twist (Emsland) durchführen.<br />
Die Kosten werden ca. 250,- €/Person betragen. Sie beinhalten<br />
Theaterbesuch und Abendessen in Bremen, 2 Übernachtungen<br />
mit Frühstück in Bremen, Stadtführung Bremen, Führung im Auswandererhaus<br />
Bremerhaven, Hafenrundfahrt mit Kaffee und Kuchen,<br />
Bergmannsabend mit Buffet und Getränken, Besuch Jagdschloss<br />
Clemenswerth (Damen), Erdölmuseum in Twist (Herren).<br />
Bitte Termin vormerken.<br />
<strong>RDB</strong>-Geschäftsstelle und Redaktion in eigener Sache<br />
Unsere langjährige Mitarbeiterin Frau Nicole Müller ist zum 31.10.<strong>2009</strong> ausgeschieden, um sich neuen Herausforderungen zu<br />
stellen.<br />
Wir bedanken uns bei Nicole Müller für ihre konstruktive und freundliche Mitarbeit.<br />
Für ihren weiteren Lebensweg wünschen wir ihr sowie ihrer Familie Gesundheit und Erfolg, verbunden mit einem herzlichen<br />
„Glückauf“!<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 519
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Dietrich Balduhn,<br />
75 Jahre, 19.12.<br />
Werner Bätz,<br />
75 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />
Ernst Borchardt,<br />
80 Jahre, 24.12.<br />
Oberhausen<br />
Theodor Schopmann,<br />
50 Jahre, 20.12.<br />
Ulrich Sethmann,<br />
65 Jahre, 20.12.<br />
Adolf Kriener,<br />
80 Jahre, 29.12.<br />
Recklinghausen<br />
Felix Kordis,<br />
50 Jahre, 28.12.<br />
Martin Vogler,<br />
50 Jahre, 6.12.<br />
Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“.<br />
Buchbesprechung<br />
Das Liedgut des Bergmannsstandes<br />
520 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Jörgen Breitenstein,<br />
65 Jahre, 23.12.<br />
Hans-Juergen Preckel,<br />
70 Jahre, 16.12.<br />
Franz Cerny,<br />
70 Jahre, 5.12.<br />
Rheinische Braunkohle<br />
Hermann-Josef Otten,<br />
50 Jahre, 18.12.<br />
Johannes Mies,<br />
70 Jahre, <strong>11</strong>.12.<br />
Saar<br />
Peter Scheid,<br />
50 Jahre, 18.12.<br />
Mario Köbrich,<br />
50 Jahre, 2.12.<br />
Reinhard Marian,<br />
60 Jahre, 17.12.<br />
1996 trafen sich erstmals Chorleiter und Sänger auf Einladung<br />
des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Knappen-<br />
und Hüttenvereine mit dem Ziel, ein Liedbuch der Bergleute<br />
heraus zu geben.<br />
Nach ersten Beratungen konnte festgestellt werden, der Komplex<br />
„Bergmannslied“ ist so umfangreich, dass es erforderlich<br />
ist, das gesamte Liedgut, soweit machbar, zu sammeln, zu ordnen<br />
und dann nach Bearbeitung als Buch herauszugeben.<br />
Da ein Buch bei der Fülle der Lieder (ca. <strong>11</strong>00), kaum möglich<br />
ist, kamen die Beratungsteilnehmer zu dem Entschluss, mehrere<br />
Bücher herauszugeben mit jeweils spezifischem Inhalt zum<br />
Bergmannsleben. Da diese umfangreiche Tätigkeit in Form einer<br />
Fachgruppe des Landesverbandes nicht zu bewältigen ist,<br />
gründeten 5 Enthusiasten und 2 weitere Mitglieder den Verein:<br />
„Sächsische Bergmannslieder e.V.“<br />
Wir als Verein haben aus der Fülle der Lieder schon 4 Bergmannsliederbücher<br />
herausgebracht und ein fünftes ist im Entstehen.<br />
Dieses hat den Inhalt: „Geistliche Bergmannslieder“.<br />
Zu den bereits erschienenen Büchern:<br />
● Im 1. Buch „Sächsische Bergmannslieder“ sind Lieder zum<br />
Bergmannsberuf, zur Schicht, dem Bergmannsstand, des<br />
Bergmannslebens und zu seiner Frömmigkeit und Heiterkeit<br />
enthalten. (1. Auflage mit 1500 Stck.: vergriffen; 2. Auflage<br />
verfügbar)<br />
● Im 2. Buch „Singt mir ein Bergmannslied“ findet man Lieder<br />
zur bergmännischen Geselligkeit, Bergmannssprüche,<br />
Kanons und Trinklieder.<br />
● Das 3. Buch „Glückauf zur Mettenschicht“ beinhaltet Lieder<br />
zum Barbaratag, Barbarafeiern, Mettenschichten, Geistliche<br />
Lieder, Winterlieder und zum Jahreswechsel.<br />
● „Bergleut sind die schönsten Leut“ lautet der Titel des<br />
Anzeige<br />
Hans-Joachim Kern,<br />
60 Jahre, 16.12.<br />
Berthold Buchmann,<br />
60 Jahre, 14.12.<br />
Christof Rösner,<br />
70 Jahre, 9.12.<br />
Horst Johannes Wohlgemuth,<br />
75 Jahre, 24.12.<br />
Friedrich Krug,<br />
80 Jahre, 17.12.<br />
Heinrich Meuren,<br />
80 Jahre, 10.12.<br />
TFH zu Bochum<br />
Bernhard Luebbers,<br />
50 Jahre, 9.12.<br />
Unna<br />
Johannes Oberdoerfer,<br />
70 Jahre, 24.12.<br />
Ostseebad Boltenhagen<br />
Ferien nach Maß im Appartement Nr.1!<br />
Komfort und Behaglichkeit in Kombination mit gesunder Seeheilluft,<br />
Natur und Ruhe bietet die schöne Boltenhagener Ostseelandschaft<br />
(36 km östl. von Lübeck). In zentraler Lage (200 m zum Strand)<br />
finden Sie in einem schönen 2-Zimmer-Appartement (50 qm) bis zu<br />
4 Personen eine überdurchschnittliche Ausstattung.<br />
Anfragen und Prospektanforderung unter Tel. 0 23 27/78 08 49<br />
Zenon Surma,<br />
80 Jahre, 9.12.<br />
Wanne-Eickel<br />
Erich Zdebel,<br />
80 Jahre, 23.12.<br />
Wattenscheid<br />
Ernst Altenscheidt,<br />
80 Jahre, 15.12.<br />
Westerzgebirge<br />
Manfred Jähnig,<br />
65 Jahre, 28.12.<br />
4. Buches, welches Scherzlieder der Bergleute und der Bergstudenten<br />
zum Inhalt hat. Zudem findet man hier den „Großen<br />
Freiberger Schichtwechsel“ und das so genannte „Fakultätenlied“.<br />
Neben der Fülle von Liedern wird in den erschienen Büchern<br />
vieles über die Entstehung der Lieder, den Bergmannsberuf, die<br />
Komponisten und Dichter der Lieder geschrieben.<br />
Sollte Interesse an mehrstimmigen Chorsätzen der vorliegenden<br />
Lieder bestehen, so können diese in einem gewissen Umfang<br />
durch den Verein zur Verfügung gestellt werden.<br />
Haben wir durch diese Veröffentlichung ihr Interesse geweckt,<br />
so können diese vorgestellten Bücher über die unten angefügte<br />
Kontaktadresse zu einem Preis von 4,- € je Exemplar, zuzüglich<br />
Versandkosten, bezogen werden.<br />
Kontakt- und Vertriebsadresse<br />
Hermann Fleischer<br />
Maxim-Gorki-Straße 28<br />
09599 Freiberg<br />
Tel.: 03731/765224<br />
e-Mail: bergbeamterchor@gmx.de
BV Brambauer<br />
Internet: www.rdb-brambauer.de<br />
Jahresausflug nach Bonn am<br />
Rhein und Königswinter<br />
In diesem Jahr ist der BV zum 60.<br />
Geburtstag des Grundgesetzes der<br />
Bundesrepublik Deutschland mit 50<br />
Mitgliedern und Gästen nach Bonn<br />
am Rhein in das „Haus der Geschichte“<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
gefahren.<br />
Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland zeigt auf<br />
mehr als 4 200 m 2 deutsche Zeitgeschichte<br />
vom Ende des zweiten<br />
Weltkrieges bis in die Gegenwart.<br />
Die Dauerausstellung des Museums<br />
präsentiert Politik-Wirtschafts-<br />
und Gesellschaftsgeschichte. Die<br />
Ausstellungsstücke reichen von<br />
Gebrauchsgegenständen aus der<br />
Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.<br />
Der erste Adenauer-Dienstmercedes,<br />
Sitzbänke und Rednerpult aus<br />
dem ersten deutschen Bundestag,<br />
Wasserwerfer aus den 68ern, der<br />
Haftbefehl für Erich Honecker und<br />
die erste Green Cart für einen ausländischen<br />
Arbeitnehmer war zu<br />
sehen.<br />
Alle BV-Mitglieder sahen bei der<br />
Führung Gegenstände die sie selbst<br />
einmal benutzt haben. Die Erinnerungen<br />
aus einer vergangen Zeit waren<br />
in vielen Gesichtern erkennbar. Der<br />
Erfolg dieses Museums wurde mehrfach<br />
national und international ausgezeichnet,<br />
so 1995 mit dem Museumspreis<br />
des Europarates.<br />
Nach der interessanten Museumsführung<br />
nahmen unsere Mitglieder<br />
ein 2-Gänge Menü am alten Rathaus<br />
ein. Nicht nur die gute Atmosphäre,<br />
sondern auch den gut gelaunten<br />
Mitgliedern schmeckte das<br />
Essen besonders gut.<br />
Nach dem Essen fuhren wir bei schönem<br />
Wetter von Bonn nach Königswinter<br />
zur Drachenfelsbahn. Durch<br />
Wandern oder mit der Zahnradbahn<br />
kommt man zum Drachenfels. Von<br />
der Burgruine wird die Anstrengung<br />
BV-Mitglieder vor der Drachenfelsbahn<br />
des Ausfluges durch einen wunderschönen<br />
Ausblick belohnt.<br />
Der Drachenfels ist das Wahrzeichen<br />
des Siebengebirges. Mit 321 m Höhe<br />
und seiner markanten Silhouette ist<br />
er seit mehr als einhundert Jahren<br />
der Anziehungspunkt für Menschen<br />
aus aller Welt. Ein Grund dafür ist<br />
auch die historische Zahnradbahn.<br />
Seit 1883, also seit über 126 Jahren<br />
überwindet die heute modernisierte<br />
Zahnradbahn die 220 m zum Gipfel<br />
mit Steigerungen bis zu 20 %. Beim<br />
Ausblick vom Drachenfels offenbart<br />
sich das Siebengebirge, seine Natur<br />
und seine Vergangenheit auf eindrucksvolle<br />
Weise.<br />
Der diesjährige BV-Ausflug wurde<br />
mit einer Kaffeerunde zum krönenden<br />
Abschluss gebracht und alle<br />
Teilnehmer waren mit diesem Tag<br />
sehr zufrieden.<br />
Der Jahresausflug endete um18.50<br />
Uhr auf dem Marktplatz in Brambauer.<br />
Siegbert Raetz<br />
BV Buer<br />
Wenn auch kein Sonnenschein, so<br />
doch vorzügliches Wanderwetter<br />
hatten die 59 Wanderfreunde des<br />
BVs bei der Nachmittagswanderung<br />
am Samstag, den 03.10.. Mit<br />
dem Bus ging es wieder einmal ins<br />
Münsterland. Diesmal aber im Kreis<br />
Recklinghausen nach Hullern zum<br />
Hullener Stausee.<br />
Die Talsperre Hullern staut die<br />
Stever oberhalb des Haltener<br />
Stausees. Die Gelsenwasser AG<br />
nutzt die Talsperre zur Wassergewinnung,<br />
außerdem dient sie der<br />
stillen Erholung. Die Talsperre wurde<br />
am 15.10.1985 nach dreizehnjähriger<br />
Bauzeit eingeweiht. Die<br />
Wassertiefe beträgt maximal 8 m.<br />
Bauwerke<br />
Der Staudamm besitzt einen Hochwasserüberlauf<br />
und ein Segmentwehr<br />
mit aufgesetzter Klappe. Die<br />
Wasserfläche wird auf 40 m über<br />
NN aufgestaut, rund 1 m höher als<br />
Foto der Gruppe<br />
im Haltener Stausee. Über die Zwischenstever<br />
fließt das Wasser zum<br />
Haltener Stausee.<br />
Mit 4 Pumpen mit einer Leistung<br />
von 15 000m 3 /h kann das gestaute<br />
Wasser auch bei abgesenktem Stauspiegel<br />
für die Wasserversorgung im<br />
Wasserwerk Haltern genutzt werden.<br />
In niederschlagarmen Zeiten kann<br />
aus dem Dortmund-Ems-Kanal bis<br />
zu 200 000m 3 Wasser täglich entnommen<br />
und bei Senden in die Stever<br />
eingeleitet werden, sodass eine<br />
Mindeststauhöhe im Hullener See<br />
gehalten werden kann. Am Zufluss<br />
der Stever in die Talsperre wurde ein<br />
Einlaufbauwerk mit einem Schlauchwehr<br />
als Vorsperre errichtet. Sie soll<br />
bei abgesenktem Wasserstand in der<br />
Talsperre für einen gleichmäßigen<br />
Wasserstand im Oberlauf der Stever<br />
sorgen.<br />
Die ganze Technik interessierte die<br />
Wanderleute nur am Rande. Mehr<br />
Aufmerksamkeit wurde dem Wanderweg<br />
geschenkt. Der Wanderweg<br />
um den See, in waldreicher Landschaft<br />
wird durch mehrere kleine Kapellen<br />
gesäumt in denen die Frauen<br />
bei einer Rast Kerzen entzündeten.<br />
Nach ca. 7,5 km kam die Gruppe<br />
an der „Gaststätte Heimingshof“<br />
an. Hier hatten unsere Wanderwarte<br />
Karl Heinz Bonowski und Dieter<br />
Hörter für die Gruppe in einem separaten<br />
Saal ein Essen geordert.<br />
Nach einem zünftigen Dämmerschoppen<br />
wurde die Heimreise angetreten.<br />
Josef Wielens<br />
BV Essen-Katernberg<br />
Schießen in der Donnerbecke<br />
Bereits zum 15. Mal trafen sich die<br />
Kameraden auf dem Schießstand<br />
vom Bochum-Linden-Dahlhauser<br />
Schützenbund. Eingeladen und organisiert<br />
hatte dieses Treffen Gerd<br />
Schöneshöfer. Er und sein Team<br />
sorgten für gute Laune und brachten<br />
die Gäste durch ein rustikales<br />
Buffet und Zielwasser in Schießlaune.<br />
Nach den Probeschüssen<br />
zeigten sich bald die Könner, die<br />
dann auch den wackligen schwarzen<br />
Punkt fast getroffen hätten.<br />
Ausreden für das Nichttreffen gab<br />
es regelmäßig und der Schützenspruch<br />
passte auch hier, der da<br />
lautet:<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Ich such den Schützen<br />
mit Müh’ und Fleiß,<br />
der, wenn er fehlt,<br />
keine Ausrede weiß.<br />
Den Wanderpokal überreichte<br />
Gerd Schöneshöfer an den<br />
Schützenkönig Meinhard Funkemeyer<br />
Den Wanderpokal überreichte Gerd<br />
Schöneshöfer an den Schützenkönig<br />
Meinhard Funkemeyer, der an<br />
diesem Nachmittag das sichere<br />
Auge und die ruhigste Hand hatte.<br />
Theo Paech<br />
BV Essen-Süd<br />
Herbstfahrt <strong>2009</strong><br />
Die Herbstfahrt des BV liegt leider<br />
für uns 32 Teilnehmer und Teilnehmerrinnen<br />
schon hinter uns.<br />
Die Fahrt fand vom 06.bis 09.09.09<br />
statt, unser Reiseziel war die Romantische<br />
Straße/Liebliches Taubertal.<br />
Bei sonnigem Wetter erlebten wir ein<br />
inhaltsreiches und ausgewogenes<br />
Programm das Körper und Geist<br />
forderte. Ein neuer, komfortabler Bus<br />
der Fa. Birgels aus Meerbusch, mit<br />
einem aufmerksamen Fahrer transportierte<br />
unsere Gruppe und steuerte<br />
den nördlichen Teil der Romantischen<br />
Straße an.<br />
In Bad Mergentheim bezogen wir<br />
unser Quartier, im „Best Western<br />
Premier Park Hotel“ in dem wir uns<br />
sehr wohl fühlten.<br />
Zuvor wurde in der ehemaligen Residenzstadt<br />
Wertheim, gelegen an der<br />
Mündung der Tauber in den Main,<br />
Station gemacht, Mittagessen eingenommen<br />
und eine vergnügliche<br />
Stadtführung absolviert.<br />
Mittelalterliche Fachwerkbauten und<br />
eine Burganlage in der Höhe machten<br />
das Städtchen uns sehr sympathisch.<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 521
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Am folgenden Tag erlebten wir Rotenburg<br />
o. d. Tauber und waren begeistert<br />
beim Anblick dieser reizvollen,<br />
mittelalterlichen Stadt hoch oben<br />
auf einer Muschelkalknase über dem<br />
Tal der Tauber gelegen. Nach der Einkehr<br />
in einer historischen Gaststätte<br />
stellte sich bei uns eine aufgeräumte<br />
Stimmung ein.<br />
Frau Lauer war 2 Tage unsere<br />
sehr gut informierte Reiseleiterin,<br />
die uns ihre Heimat und deren<br />
Geschichte auf interessante Weise<br />
näher brachte. Sie zeigte und<br />
erläuterte uns die St. Jakobs Kirche<br />
mit dem Heilig Blut Altar in der<br />
Westempore, der in der Zeit von<br />
1499 bis 1505 von dem berühmten<br />
Bildhauer Tilmann Riemenschneider<br />
geschnitzt wurde. Ein wahrhaftes<br />
Meisterwerk!<br />
Auch das altehrwürdige Rathaus mit<br />
der figürlichen Darstellung des Meistertrunkes<br />
beeindruckte uns. Der<br />
Meistertrunk rettete die Stadt vor<br />
Plünderung und Brandschatzung<br />
1631 vor dem kaiserlichen General<br />
Tilly. Der Bürgermeister Nusch vollbrachte<br />
eine kaum vorstellbare Leistung<br />
und leerte einen Krug Wein mit<br />
3,25 l Inhalt in einem Zug. Die Stadt<br />
Rothenburg war gerettet.<br />
Anschließend in Creglingen an der<br />
Tauber konnten wir uns erneut von<br />
den gestalterischen Fähigkeiten des<br />
Tilmann Riemenschneider überzeugen,<br />
der für die Herrgottskirche den<br />
Marienaltar geschnitzt hat. Auch dieser<br />
Altar ist ein imposantes Werk des<br />
Künstlers.<br />
Danach und wiederum ein Stückchen<br />
weiter beeindruckte uns das<br />
prunkvolle Renaissanceschloss der<br />
Hohenloher mit dem Schlosspark,<br />
der nach dem Vorbild von Versailles<br />
angelegt wurde. Dieses Gesamtensemble<br />
wird in der Gegenwart gerne<br />
und wirkungsvoll für Kongresse<br />
und musikalische Veranstaltungen<br />
genutzt. Diese haben sich internationale<br />
Geltung verschafft.<br />
Das prunkvolle Renaissanceschloss<br />
der Hohenloher mit dem<br />
Schlosspark<br />
An dem Folgetag besuchten wir die<br />
fränkische Stadt Volkach und erlebten<br />
eine Schifffahrt auf der Mainschleife.<br />
Ein anschließender Gang<br />
durch die Stadt, und der Genuss<br />
des süffigen, heimischen Weines,<br />
verstärkte spürbar unser Wohlbefinden.<br />
Am Nachmittag stand die Stadt<br />
Würzburg auf unserem Plan. Eine<br />
522 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
faszinierende Stadt, die täglich von<br />
Touristenmassen gestürmt wird.<br />
Auch wir waren von der Stadtführung<br />
und den Sehenswürdigkeiten<br />
begeistert und nennen auszugsweise<br />
nur einige der erlebten Höhepunkte.<br />
Würzburg die imposante Residenz<br />
mit der Hofkirche und dem Hofgarten.<br />
Der Dom, das Neumünster mit<br />
dem Grabmal Walters von der Vogelweide,<br />
um <strong>11</strong>70 und 1230, der<br />
alten Mainbrücke und die Festung<br />
Marienberg. Nicht zu vergessen der<br />
Markt und die Domstraße, das Originallabor<br />
von W.C. Röntgen und<br />
noch viele andere Dokumente des<br />
Wirkens bedeutender Menschen.<br />
Vor der Heimfahrt nach Essen flanierten<br />
wir noch einmal durch Bad Mergentheim.<br />
Die Altstadt mit ihren stattlichen<br />
Fachwerkhäusern aus der Zeit<br />
um 1500, aus gleicher Zeit stammt<br />
das Rathaus. Das Deutschordensschloss<br />
mit Museum, die Schloss-<br />
und die Marienkirche, der weitläufige,<br />
elegante Kurpark mit den vielfältigen<br />
Einrichtungen und Angeboten für das<br />
Gesundheitswesen, das alles rundete<br />
unseren positiven Eindruck dieser<br />
schönen Stadt ab.<br />
Mehrere Viertele mit dem schmackhaften<br />
Wein aus der Gegend führten<br />
wir zum Abschluss zu Munde.<br />
Es war eine abwechselungsreiche<br />
und sehr informative Herbstfahrt.<br />
Ein großes und herzliches Dankeschön<br />
sagen wir unserem Kameraden<br />
Karl-Heinz Thiel und seiner<br />
sympathischen Ehefrau Brigitte, die<br />
in aufwändiger Kleinarbeit die geschilderte<br />
Herbstfahrt <strong>2009</strong> unseres<br />
BV organisiert haben. Sie sicherten<br />
den Erfolg der Reise und sich den<br />
Anspruch weitere niveauvolle Fahrten<br />
zu gestalten.<br />
Oskar Wysocki<br />
BV Recklinghausen<br />
www.rdb-re.de<br />
Herbstfest <strong>2009</strong><br />
Am Samstag, dem 10.10.<strong>2009</strong> feierten<br />
wir wieder unser Herbstfest in<br />
der „Surker Tenne“ in Recklinghau-<br />
Jubilare<br />
Jubilare<br />
sen Suderwich. Der 1. Vorsitzende<br />
Hans Günter Hennemann begrüßte<br />
über 130 anwesende Gäste.<br />
Nach einer freundlichen Ansprache<br />
übergab er das Mikrofon zur<br />
Jubilarehrung an Herbert Preising.<br />
Wie bisher verkündete Herbert<br />
Preising traditionell die Namen der<br />
Berufs- und Mitgliedsjubilare. Die<br />
Ehrungen nahm Hans Günter Hennemann<br />
mit dem 2. Vorsitzenden<br />
Hans Günter Sorger vor. Nach der<br />
Ehrung spielte Kamerad Heins Jeders<br />
das Bergmannslied. Das Buffet<br />
war nach diesem offiziellen Teil<br />
eröffnet. Die Firma Schmitz hatte<br />
ein reichhaltiges Essen aufgebaut.<br />
Für die musikalische Unterhaltung<br />
sorgte ein DJ mit weiblicher Begleitung<br />
und Unterstützung. Eine<br />
musikalische Mixtur die ankam und<br />
gefiel. Gegen 23.50 Uhr begannen<br />
wir dann mit der Tombola. Selbst<br />
Hans Günter Hennemann durfte<br />
sich erstmalig in die Schar der Gewinner<br />
mit einreihen – herzlichen<br />
Glückwunsch allen Gewinnern.<br />
Gegen 1.30 Uhr ging wieder einmal<br />
ein Herbstfest zu Ende, das<br />
den Anwesenden viel Spaß und<br />
gute Laune beschert hat. Einen besonderen<br />
Dank an alle Helfer und<br />
Helferinnen, insbesondere aber an<br />
den Organisator Achim Schüler.<br />
Hier die Berufs- und Mitgliedsju-<br />
bilare welche eine Ehrung beim<br />
Herbstfest <strong>2009</strong> erfuhren:<br />
Bergmannsjubiläum: 35 Jahre:<br />
Martin Pieper, 40 Jahre: Klaus<br />
Roschkowski, Günter Speldrich,<br />
45 Jahre: Hans Günter Giessmann,<br />
Hein Müllensiefen, 50 Jahre: Jörgen<br />
Breitenstein, Horst Köhler, Dieter<br />
Look, Eckard Miller, Peter Paluszkiewicz,<br />
55 Jahre: Werner Bruske,<br />
Ottmar Eber, Bernhard Friedrich,<br />
Friedhelm Gamalski, Prof.Dr.Ing.<br />
Manfred Scherschel, Klaus Schuch,<br />
60 Jahre: Erich Griessbach, Norbert<br />
Lamik, Friedhelm Steinberg<br />
Für 25 Jahre Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: Uwe Eckstein, Friedrich<br />
Fehlhaber, Hans Joachim Gerlach,<br />
Jörg Nowak<br />
Für 45 Jahre Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: Herbert Preising , Manfred<br />
Widenka<br />
Für 50 Jahre Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: Heinz Wojak<br />
Für 55 Jahre Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: Peter Kassmann<br />
Doppeljubiläum: Rüdiger Hartmann<br />
35B/25M, Günter Romann<br />
55/50, Konrad Garske 55/50, Helmut<br />
Schütte 60/25, Günter Hiersig<br />
60/40, Joachim Steiner 60/40.<br />
Otmar Weirich<br />
BV Saar<br />
www.vsb-saar.de<br />
Vorstand zu Gast beim<br />
Oberbergamt<br />
Auf Anregung des Sozialpolitischen<br />
Beirates des Oberbergamtes des<br />
Saarlandes, Peter Altmeyer, konnte<br />
Mitte des Jahres <strong>2009</strong> ein offizieller<br />
Besuchstermin des Geschäftsführenden<br />
Vorstandes der Vereinigung<br />
Saarländischer Bergingenieure e.V.<br />
beim Oberbergamt für den 13.10.<br />
festgelegt werden. Wer nun noch<br />
in Richtung Saarbrücken denkt,<br />
hat den Umzug vor fast 2 Jahren<br />
verpasst. Es hat sich einiges verändert.<br />
Der Staatsvertrag zwischen dem<br />
Saarland und dem Land Rheinland-<br />
Pfalz über ein gemeinsames Ober-
Beim Rundgang v.li.: Reinhard Marian, Peter Altmeyer, Gerhard Meiser,<br />
Karl-Heinz Hugo<br />
bergamt wurde im beiderseitigen<br />
Einvernehmen zum 31.12.2007 aufgehoben.<br />
Die bisherigen Zuständigkeiten<br />
des Oberbergamtes für das<br />
Land Rheinland-Pfalz übernahm<br />
das Landesamt für Geologie und<br />
Bergbau mit Sitz in Mainz. Der Verwaltungsaufbau<br />
der Saarländischen<br />
Bergbehörde blieb auch nach dem<br />
Auslaufen des Staatsvertrages mit<br />
Rheinland-Pfalz dreistufig.<br />
Während die Oberste Bergbehörde,<br />
das Ministerium für Wirtschaft und<br />
Wissenschaft weiterhin in Saarbrükken<br />
zu finden ist, wurde schon Anfang<br />
2008 der Umzug der Mittleren<br />
Bergbehörde, des Oberbergamt des<br />
Saarlandes sowie der Unteren Bergbehörde,<br />
des Bergamt Saarbrücken,<br />
von Saarbrücken nach Schiffweiler,<br />
zum ehemaligen Standort des Bergwerks<br />
Reden, vollzogen. Das alte<br />
ehrwürdige Verwaltungsgebäude<br />
des ehemaligen Bergwerks Reden<br />
wurde im Vorhinein für diese Maßnahme<br />
und die daraus erwachsenden<br />
Aufgaben umgebaut und hatte<br />
somit wieder ein durch dort arbeitende<br />
Menschen neues Innenleben.<br />
Herr Peter Altmeyer begrüßte den<br />
Vorstand der VSB e.V. am wohl<br />
bekanntesten Bergmann der Gemeinde<br />
Schiffweiler, dem „Redener<br />
Hannes“. Nach kurzer Einführung<br />
und einigen Erläuterungen konnte<br />
der Vorstand der VSB e.V., wie vorab<br />
vereinbart, ihre turnusmäßige,<br />
monatliche Sitzung in den Räumen<br />
Reinhard Marian und Gerhard<br />
Meiser im Gespräch mit Bergamtsleiter<br />
Hans-Alois Schmitt (li)<br />
des Oberbergamtes durchführen.<br />
Für den Vorstand war dies der erste<br />
Behördenbesuch am Standort Reden.<br />
In den offiziellen Begrüßungsworten<br />
wies der Leitende Bergdirektor,<br />
Karl-Heinz Hugo, der in Vertretung<br />
des Amtsleiters, Berghauptmann<br />
Dr. Franz-Rudolf Ecker den<br />
Vorstand begrüßte, darauf hin, dass<br />
die Verbindung zwischen den Bergbehörden<br />
und den Führungskräften<br />
im Bergbau eine Notwendigkeit<br />
darstellt und schon in den zurückliegenden<br />
Jahren und Jahrzehnten<br />
auf eine sehr verantwortungsvolle<br />
und gute Zusammenarbeit zurückgeblickt<br />
werden kann. Auch der<br />
Leiter des Bergamtes Saarbrücken,<br />
Bergdirektor Hans-Alois Schmitt,<br />
war mit bei der Begrüßung anwesend<br />
und schloss sich den Worten<br />
von Herrn Hugo an.<br />
Es folgte im Anschluss ein gemeinsamer<br />
Rundgang unter Führung von<br />
Herrn Peter Altmeyer durch die neuen<br />
Räumlichkeiten der beiden Behörden,<br />
wobei keine Frage unbeantwortet<br />
blieb. Auch wenn der aktive Bergbau<br />
an der Saar kleiner geworden<br />
ist, so Peter Altmeyer, so sind die zu<br />
lösenden Aufgaben auch heute noch<br />
sehr vielfältig. In den anschließenden<br />
Gesprächen erläuterte er, dass auf<br />
der Grundlage des Bundesberggesetzes<br />
(BBergG) und zahlreicher<br />
anderer gesetzlicher Vorschriften die<br />
Bergbehörden die staatliche Aufsicht<br />
ausüben.<br />
Hier nochmal zum allgemeinen Verständnis<br />
nur ein Auszug aus den<br />
Aufgaben der Bergbehörden: „Der<br />
Aufsicht der Bergbehörden unterliegen<br />
das Aufsuchen, Gewinnen<br />
und Aufbereiten der im BBergG abschließend<br />
aufgeführten bergfreien<br />
und grundeigenen Bodenschätze,<br />
bei untertägiger Gewinnung auch<br />
der übrigen Bodenschätze, die<br />
dazu erforderlichen Betriebsanlagen<br />
und alle Maßnahmen, soweit<br />
sie im unmittelbaren betrieblichen<br />
Zusammenhang mit dem Aufsuchen,<br />
Gewinnen oder Aufbereiten<br />
stehen. Dies gilt auch für das Errichten<br />
und Betreiben von Unter-<br />
Der 1. Vorsitzende bedankt sich<br />
bei den Herren Karl-Heinz Hugo<br />
(li) und Peter Altmeyer<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Becker Transporttechnik GmbH<br />
übergibt Druckluftzahnradkatze an<br />
das Besucherbergwerk<br />
Rischbachstollen<br />
Am Mittwoch, den 16.09.<strong>2009</strong>, hat die Becker<br />
Transporttechnik GmbH (BTT) -Teil der Becker-<br />
Gruppe - dem Besucherbergwerk Rischbachstollen<br />
(BBR) in St. Ingbert eine Druckluftzahnradkatze<br />
gespendet.<br />
Die Zahnradkatze wurde bereits vor einigen Jahren aus Altersgründen<br />
vom Bergwerk Saar „ausgemustert“. Die Becker<br />
Transporttechnik GmbH hatte sich nach Zwischenlagerung der<br />
Zahnradkatze dazu entschlossen, diese zu restaurieren und<br />
ihr einen neuen Verwendungszweck zu geben.<br />
Der Rischbachstollen ist Teil der ehemaligen Steinkohlengrube<br />
St. Ingbert, die 1959 aus Rentabilitätsgründen geschlossen<br />
wurde. Seit 1990 wird ein Teil des Stollens von engagierten<br />
Bergleuten wieder mit Leben erfüllt. Man erhält dort Einblicke<br />
in das damalige Leben der Bergleute, eine Zeit, in der noch<br />
Handarbeit vorherrschte und die Kohlenwagen von Grubenpferden<br />
gezogen wurden. Der Rischbachstollen gehört inzwischen<br />
zur Deutschen Technikstraße welche 180 Sehenswürdigkeiten<br />
im ganzen Land verbindet.<br />
v.l.n.r.: Horst Klauck (BBR), Guido Wolf (BBR), Norman Al-Rubai<br />
(BMS), Raimund Karmann (BBR), Thomas Glaßer (BBR), Herrmann<br />
Leidner (Vereinigung Saarländischer Bergingenieure),<br />
Bernhard Baus-Neufang (BMS), Mario D’Angiolillo (BTT), Rüdiger<br />
Krieger (BTT), Arnold Trockur (BMS), Johann Fischer (BBR)<br />
Die Ehrenamtlichen sorgen durch neue Einrichtungen ständig<br />
dafür, dass das Bild des Grubenlebens von Jahr zu Jahr<br />
anschaulicher und transparenter wird.<br />
Mit der Schenkung der Zahnradkatze hat Becker Mining Systems<br />
(BMS) einen Teil dazu beitragen können, den Rischbachstollen<br />
in seiner Attraktivität für Besucher weiter zu steigern.<br />
Norman Al-Rubai<br />
grundspeichern, Versuchsgruben,<br />
Besucherbergwerken und Besucherhöhlen<br />
sowie Bohrungen, die<br />
mehr als 100 m in den Boden eindringen……und<br />
und und.<br />
Zum Abschluss des Besuches bedankte<br />
sich der 1.Vorsitzende der<br />
VSB e.V., Reinhard Marian bei Herrn<br />
Hugo für den freundlichen Empfang<br />
und für die vielen fachkundigen Antworten<br />
auf unsere Fragen. Einen ganz<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 523
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
besonderen Dank richtete Reinhard<br />
Marian an den Sozialpolitischen Bereit<br />
des OBA, Peter Altmeyer, der für<br />
die Gesamtorganisation und somit für<br />
den perfekten Ablauf des Besuches<br />
zeichnete. Danke auch an Frau Ruth<br />
Schneider vom Sekretariat für ihre<br />
Hilfe im Hause und ein Dankeschön<br />
an Frau Annette Weinmann von der<br />
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der<br />
RAG für das Bereitstellen aktueller<br />
Unterlagen über das Unternehmen<br />
für diesen Tag.<br />
Reinhard Marian<br />
Alle Fotos: Helmut Kreis<br />
BV Wanne-Eickel<br />
Herbstfahrt <strong>2009</strong> in den Harz<br />
Wie in den vergangenen Jahren<br />
wurde auch für <strong>2009</strong> eine 4-tägige<br />
Exkursion geplant. Zielvorgabe<br />
war, die Landschaft des Harzes mit<br />
ihrer Verbindung zum Bergbau zu<br />
erleben. Geplant wurde das Vorhaben<br />
für die Zeit vom 15. bis 18.09..<br />
35 Miteisende hatten sich dafür<br />
eingeschrieben (Mitglieder mit ihren<br />
Ehefrauen).<br />
Dienstag, den 15.09.<br />
Wie seit einigen Jahren üblich,<br />
wurde die Fahrt von der Bochumer<br />
Firma JABO abgewickelt.<br />
Mit Zwischenpausen ging es nach<br />
Clausthal-Zellerfeld, wo uns der Wirt<br />
des „Parkhotels Calvör“ bereits mit<br />
einem Snack erwartete. Das „Hotel<br />
Calvör“ ist ein Traditionshaus unmittelbar<br />
am „Oberharzer Bergbaumuseum“<br />
gelegen und war einigen unserer<br />
Kollegen bekannt. Die freundliche<br />
Aufnahme und gute Bewirtung<br />
trug sehr zu einem positiven Ablauf<br />
unserer Fahrt bei.<br />
Nach dem Einchecken stand an<br />
diesem Tag noch ein Programmpunkt<br />
an. Zusammen mit Professor<br />
emer. Bischoff wurde eine Ausgrabungsstelle<br />
besichtigt. Man hat eine<br />
alte Radstube ausgegraben und<br />
durch ein Dach gesichert. Die Sohle<br />
dieser Radstube (ca. 24 m tief)<br />
konnte befahren werden, wobei<br />
gleichzeitig Wasserein- und abläufe<br />
begutachtet werden konnten.<br />
Weiter wurde eine kleine Stadtrundfahrt<br />
zu einem Überblick über<br />
Clausthal - Zellerfeld genutzt, wobei<br />
nachfolgende Schlagworte<br />
kenzeichnend für unsere Eindrükke<br />
sein sollen:<br />
● Universitätsstadt mit ca. 16 000<br />
Einwohnern<br />
● Gößte Stadt des Oberharzes sowie<br />
wirtschaftlicher und kultureller<br />
Mittelpunkt<br />
● Geschichte beginnt ab <strong>11</strong>50,<br />
1775 Gründung der Bergakademie<br />
● Barockkirche am Markt, mit 2 000<br />
Sitzplätzen größte Holzkirche<br />
● Oberbergamt mit Rokokosaal<br />
● Bergapotheke sei 1674, mit 64<br />
holzgeschnitzten Fratzen<br />
524 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
● Bergbaumuseum<br />
● Zahlreiche künstliche Teiche aus<br />
der Blütezeit des Bergbaus, der<br />
1930 auslief<br />
Mittwoch, den 16. 09.<br />
Schon um 8.00 Uhr ging es los, um<br />
nach einer wunderschönen Fahrt<br />
durch den Südharz die Stadt Nordhausen<br />
zu erreichen.<br />
Nordhausen war der Startpunkt<br />
für die Schmalspurbahn, die uns<br />
auf den Brocken befördern sollte.<br />
Unserer Gruppe war dafür sogar<br />
ein eigener Wagen reserviert worden.<br />
Von einer Dampflok (beheizt<br />
mit schwefelarmer Kohle) gezogen<br />
ging es aus der Ebene allmählich<br />
in die Höhe.<br />
Die Sonne schien und das Zugpersonal<br />
brachte uns die beliebte<br />
Wegzehrung, die aus den „Schierker<br />
Likörfabriken“ stammte.<br />
Je höher unser Zug kam, umso mehr<br />
Wolken und Nebel hüllten uns ein.<br />
Am Ende der Fahrt in ca. 1 100 m<br />
Höhe war es nur noch naßkalt und<br />
keine Sicht. Leider. Der Situation<br />
trotzend suchten wir das Berghotel<br />
auf, wo für uns ein Mittagsmahl vorbereitet<br />
war.<br />
Alle waren danach froh, den Zug<br />
zur Talfahrt wieder besteigen zu<br />
können um nach ca. 1 h in den in<br />
dem Ort „Drei Annen Hohne“ wartenden<br />
Bus umzusteigen.<br />
Der weitere Verlauf des Tages führte<br />
uns dann nach St. Andreasberg,<br />
den traditionsreichsten Bergbauort<br />
seit dem 13.Jahrhundert. Dort<br />
wurde Bergbau auf die reichen<br />
Silbererzvorkommen betrieben.<br />
In St. Andreasberg haben wir das<br />
historische Silberbergwerk “ Grube<br />
Samson “ besichtigt.<br />
In dem 1910 stillgelegten Schachthaus<br />
können noch die Wasserräder<br />
zum Antrieb der Drahtseilfahrkunst<br />
besichtigt werden.<br />
1837 wurde die Fahrkunst eingebaut,<br />
so dass die Bergleute für den<br />
Aufstieg aus der 810 m tiefen Grube<br />
nur noch 45 min. statt 2,5 h brauchten,<br />
um über Fahrten wieder ans Tageslicht<br />
zu gelangen. Alle Teilnehmer<br />
waren von der Mühsal, mit der<br />
die „Harzer Bergleute“ ihr Brot verdienen<br />
mussten, tief beeindruckt.<br />
Donnerstag, den 17.09.<br />
Auch dieser Tag begann mit einer<br />
Fahrt durch den Südharz.<br />
An diesem Tage sollte uns die<br />
Fahrt einen Einblick in die jüngere<br />
Vergangenheit geben.<br />
Die Fahrt ging nach Nordhausen.<br />
Diese Stadt, uns eher bekannt durch<br />
ein auch in Westdeutschland verbreitetes<br />
Produkt den „Nordhäuser<br />
Korn“ ist bereits seit 927 urkundlich<br />
erwähnt, war freie Reichsstadt und<br />
Hansestadt ( Branntweinbrennerei<br />
ab 1507), Zerstörung zu 75% im 2.<br />
Weltkrieg.<br />
Der Grund hierfür war das dort gelegene<br />
KZ Dora Mittelbau. Diesem<br />
stattete unsere Gruppe einen Besuch<br />
ab. Von dem KZ ist nur noch<br />
der Appellplatz in seinen Umrissen<br />
vorhanden. Ein neu errichtetes Museum<br />
informiert umfassend über die<br />
Ausmaße und Geschichte dieses<br />
Lagers. Im Umfeld des Lagers sind<br />
Karsterscheinungen in Verbindung<br />
mit Gipshöhlen. Diese wurden genutzt<br />
um die Produktion der V2, die<br />
in Peenemünde stark bombardiert<br />
worden war, zu verlagern. Nach<br />
der Besichtigung des Appellplatzes<br />
konnten auch die noch vorhandenen<br />
2 Tunneleingänge befahren und Einblick<br />
in die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />
der Häftlinge genommen<br />
werden.<br />
Da das Lager nach dem Krieg von<br />
russischer Seite weiterhin genutzt<br />
wurde, bestand seitens der DDR keine<br />
Notwendigkeit an die NS-Vergangenheit<br />
zu erinnern. Man hat keinerlei<br />
Pflege und Erhaltungsmaßnahmen<br />
durchgeführt, sondern man hat alles<br />
verfallen lassen.<br />
Nach dem Ausflug in die jüngere<br />
Vergangenheit ging die Fahrt weiter<br />
nach Walkenried.<br />
Wahrzeichen des Ortes ist ein Kloster,<br />
das im 12. Jahrhundert von den<br />
Zisterziensern gegründet wurde. Von<br />
der mächtigen Klosteranlage blieben<br />
nur eindrucksvolle Ruinen. Nur der<br />
gotische Kreuzgang blieb erhalten,<br />
dort werden regelmäßig Konzerte<br />
aufgeführt.<br />
Für uns war das Restaurant „Bischoffseck“<br />
angesagt, wo wir eine<br />
gute Mittagszeit verbrachten.<br />
Vor unserer Rückkehr nach Clausthal-Zellerfeld<br />
haben wir noch einen<br />
Abstecher nach Bad Grund gemacht.<br />
Dort ist auf dem Gelände des Knesebeckschachtes<br />
ein kleines, aber feines,<br />
Bergbaumuseum entstanden,<br />
wo Geschichte und Entwicklung des<br />
Erz- und Silberbergbaus seit 1532<br />
dargestellt sind. Auch ein reichhaltiger<br />
Maschinenpark aus Abbau und<br />
Förderung ist zu besichtigen.<br />
Um 18.00 Uhr wurde im „Parkhotel<br />
Calvör“ zu Abend gegessen.<br />
Es wurde so früh gegessen, weil<br />
sich in den Strassen rund um das<br />
Hotel ein Bauern- und Handwerkermarkt<br />
etabliert hatte. Nachdem<br />
sich die Damen mit ihren Herren im<br />
Schlepptau über das Feilgebotene<br />
informiert hatten, konnte gegen<br />
20.00 Uhr unser bergmännischer<br />
Abschiedsabend starten. Wir begannen<br />
mit dem Lied:<br />
„Glückauf ihr Bergleut jung und<br />
alt“<br />
Einige Erzählungen aus dem Harz,<br />
unterstützt durch Prof. Bischoff führten<br />
dann zu fröhlichen Geschichten,<br />
die von unseren Kameraden (Winfried<br />
Schmidt, Hermann Rump und<br />
Reinhold Steinbuß) vorgetragen<br />
wurden.<br />
Insgesamt ein besinnlicher und fröhlicher<br />
Ausklang.<br />
Freitag, den 18.09.<br />
Der Vormittag war dem Umfeld in<br />
Zellerfeld gewidmet. Ohne Gruppenzwang<br />
konnte jeder nach seinen<br />
Interessen einige Stunden<br />
verbringen.<br />
Hierbei wurde sowohl das Oberharzer<br />
Bergbaumuseum als auch<br />
die alte Apotheke besichtigt.<br />
Ein Kunsthandwerkerhof mit Glasbläserei<br />
sorgte ebenfalls für reges<br />
Interesse.<br />
Dann ging es los Richtung Heimat,<br />
zwischendurch nochmals Snackzeit.<br />
Allen Teilnehmern war die Fahrt ein<br />
positives Erlebnis; und der Brocken<br />
im Nebel gehört dazu.<br />
Hans Reith<br />
Klassentreffen<br />
der Bergschule Bochum,<br />
Klasse W<br />
46 Jahre nach dem Abschluss an<br />
der Bergschule Bochum trafen sich 9<br />
ehemalige Bergschüler mit ihren Damen<br />
zum diesjährigen Klassentreffen<br />
in Straßburg. Untergebracht im „Hotel<br />
de France“, mitten in Straßburg, verbrachte<br />
man 4 erlebnisreiche Tage in<br />
der Stadt in Frankreich, die den kulturellen<br />
und wirtschaftlichen Mittelpunkt<br />
des Elsasses bildet. Seit 1949 ist sie<br />
Sitz des Europarates und des Europäischen<br />
Parlamentes. Die Altstadt<br />
Straßburg ist von der Ill umflossen,<br />
die dann hier in den Rhein mündet.<br />
Eingangsportal des Straßburger<br />
Münsters<br />
Auf dem Programm standen ein<br />
Stadtrundgang mit der Besichtigung<br />
des Straßburger Münsters, eines der<br />
Hauptwerke mittelalterlicher Kirchenbaukunst.<br />
Es erhebt sich auf den<br />
Fundamenten des 1015 begonnenen<br />
ottonischen Münsters. Die Bauzeit<br />
der spätromanischen, zum Teil schon<br />
gotischen Bauteile, reichte vom En-<br />
Fensterrosette über dem Eingangportal<br />
des Straßburger Münsters
Die Teilnehmer des Klassentreffens gegenüber dem „Hotel de France“<br />
de des 12. Jahrhunderts bis zur Mitte<br />
des 13. Jahrhunderts. Bedeutende<br />
farbige Glasfenster aus dem 13. und<br />
14. Jahrhundert sind im Münster zu<br />
bewundern. Wer Lust hatte, konnte<br />
den 142 m hohen und 1439 fertiggestellten<br />
Glockenturm, der bis ins<br />
19. Jahrhundert der höchste Glokkenturm<br />
des gesamten Abendlandes<br />
war, auf 332 Stufen bis zur Aussichtsplattform<br />
besteigen und hatte von<br />
dort einen herrlichen Überblick über<br />
die ganze Stadt. Zu bewundern war<br />
ebenfalls die astronomische Uhr im<br />
Münster.<br />
Am zweiten Tag stand eine Schiffsfahrt<br />
mit einem Panoramaboot auf<br />
der Ill auf dem Programm. Eine<br />
Umrundung der Altstadt mit herrlichen<br />
Ausblicken auf das „La Petite<br />
France“ und ein Abstecher zu europäischen<br />
Institutionen machte neugierig<br />
auf viele Entdeckungstouren<br />
zu Fuß, wofür ausreichend Zeit im<br />
Programm eingeplant war.<br />
Fahrt mit einem Panoramaboot<br />
auf der Ill<br />
Für die weniger mobilen Teilnehmer<br />
stand am dritten Tag eine Stadtrundfahrt<br />
mit der Mini-Tram auf dem Programm.<br />
Auf einer gemütlichen und<br />
gut kommentierten Rundfahrt erhielt<br />
man viel Einblicke in die Altstadt.<br />
Viel Zeit stand für den Besuch der<br />
vielen Museen zur Verfügung, die<br />
für jeden Geschmack etwas bereithielten.<br />
Besonders gefielen das neu<br />
konzipierte historische Museum und<br />
das Elsassmuseum, das in einem<br />
verwinkelten historischen Gebäude<br />
an der Ill untergebracht ist.<br />
Natürlich durfte ein Besuch in einem<br />
der ältesten Häuser der Stadt,<br />
direkt neben dem Münster, dem<br />
„Maison Kammerzell“ nicht fehlen<br />
und natürlich war hier im historischen<br />
Speisesaal als Favorit auf<br />
der Speisekarte, das traditionelle<br />
Sauerkrautgericht mit Fisch, angesagt.<br />
Aber auch sonst hatte Straßburg<br />
an kulinarischen Genüssen<br />
viel zu bieten. Da wir herrliches<br />
Sommerwetter hatten, fanden die<br />
Abende in den Biergärten, besonders<br />
im Bereich des „de la petite<br />
France“ an den Ufern der hier in<br />
vier Kanälen aufgeteilten Ill und<br />
im ehemaligen Gerberviertel statt.<br />
Einen Flammkuchen musste jeder<br />
probieren und ganz mutige wagten<br />
sich auch an ein Sauerkrautgericht<br />
mit 10 Beilagen.<br />
Eines der ältesten Gebäude in<br />
Straßburg, Maison Kammerzell<br />
Am letzten Tag wurde wieder viel<br />
über den Ort des nächsten Treffens<br />
diskutiert, und da alle älter geworden<br />
sind, wurde für 2010 Stadtlohn im<br />
Münsterland ausgewählt. Am Nachmittag<br />
traten die Teilnehmer nach 4<br />
schönen Tagen mit Bahn oder PKW<br />
wieder die Heimreise an.<br />
Karlheinz Rabas<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Georg Agricola<br />
De Natura Fossilium Libri X<br />
Handbuch der Mineralogie<br />
434 Seiten<br />
gebunden<br />
früher 46,- €<br />
jetzt nur noch 7,95 €<br />
Das in deutscher Übersetzung vorgelegte erste mineralogische<br />
Handbuch Georgius Agricolas 10 Bücher „De natura<br />
Fossilium“ (1546), markiert den Beginn neuzeitlicher Wissenschaft<br />
der Mineralien. Es verknüpft eine gewaltige Gelehrsamkeit,<br />
die das schriftlich überlieferte Wissen aus Antike<br />
und Mittelalter vollständig erschließt, mit den Erfahrungen der<br />
Praktiker seiner Zeit, der Bergmänner, welche die „fossilia“ fördern<br />
(„ausgraben“), der Hüttenleute, welche die „metalla“ aus<br />
den Erzen gewinnen, sowie der Anwender in Handwerk, Bauwirtschaft<br />
und Schmuckherstellung.- Eine wahre Fundgrube<br />
mineralogischen Wissens.<br />
Georg Agricola<br />
De Re Metallica Libri XII<br />
12 Bücher vom Berg- und Hüttenwesen,<br />
608 Seiten<br />
gebunden<br />
früher 95,24 €<br />
jetzt nur noch 16,95 €<br />
Buchbesprechung<br />
Sonderangebot -<br />
nur noch wenige Exemplare !<br />
Vielleicht sollten Sie schon<br />
jetzt<br />
an das bevorstehende<br />
Weihnachtsfest denken?<br />
Agricola gilt als Begründer der wissenschaftlichen Behandlung<br />
der Mineralogie und Bergbaukunde und zählt zu den<br />
wichtigsten Persönlichkeiten der Technikgeschichte. Sein großes<br />
Vermächtnis für den Bergbau und die Wissenschaftsgeschichte<br />
ist das 1556 erschienene Werk „De Re Metallica<br />
Libri XII“, worin er u.a. die Mineralien klassifiziert und bedeutende<br />
Ansätze zur Lagerstättenkunde formuliert. Darin wurzelt<br />
die geologische Wissenschaft späterer Jahrhunderte. Zudem<br />
begründen seine umfangreichen technologischen Ausführungen<br />
die frühen Ingenieurwissenschaften in der europäischen<br />
Renaissance. Ein Meisterwerk der Montanwissenschaft !!<br />
Falls Sie die Bücher als Geschenk einsetzen wollen oder sich<br />
zu einer Sammelbestellung entschließen, gewähren wir Ihnen<br />
bei Abnahme von jeweils 10 Exemplaren ein zusätzliches Freiexemplar.<br />
Bei Bestellung von je 50 Exemplaren erhalten Sie<br />
sogar je 10 Stück gratis dazu. Ab 30 Exemplare liefern wir<br />
portofrei.<br />
Bestellungen nehmen wir gern per<br />
Fax oder e-Mail entgegen.<br />
Morgenbuch Antiquariat<br />
Volker Spiess<br />
Bolivarallee 6<br />
14050 Berlin<br />
Fax: 030/30 10 85 26<br />
e-Mail: morgenbuchantiquariat@t-online.de<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 525
<strong>RDB</strong>-Rentenausschuss<br />
Der <strong>RDB</strong>-Rentenausschuß informiert:<br />
AktivBonus – Das Bonusprogramm der Knappschaft seit dem<br />
01.01.<strong>2009</strong> noch attraktiver<br />
Wir bitten alle <strong>RDB</strong>-Kameraden, sich mit dem AktivBonus zu beschäftigen.<br />
Seit dem 01.01.<strong>2009</strong> beträgt der einheitliche Beitragssatz der Krankenkassen 15,4 %, ab 01.07.<strong>2009</strong> abgesenkt auf 14,9 %.<br />
Um einen Wettbewerb zwischen den Krankenkassen zu erreichen, haben die Kassen verschiedene Anreize geschaffen.<br />
Vielen knappschaftlich Versicherten ist der AktivBonus nicht bekannt und wird somit auch noch zu wenig genutzt.<br />
Wir wollen deshalb den AktivBonus noch einmal vorstellen.<br />
Sollten Maßnahmen aus dem AktivBonus bereits in diesem Jahr genutzt worden sein, können diese grundsätzlich auch nachträglich<br />
durch den behandelnden Arzt bestätigt und in das Bonusheft eingetragen werden. Das Nachweisheft erhalten Sie in jeder knappschaftlichen<br />
Dienststelle, bei Ihrem Knappschaftsältesten oder über die Homepage der Knappschaft.<br />
Bitte nutzen Sie den AktivBonus der Knappschaft ausgiebig, die Maßnahmen dienen Ihrer Gesundheit und zudem ist er bares Geld wert!<br />
Eine Information der Knappschaft finden Sie unten. Karl Knebel<br />
Vorsitzender des Ausschusses für Renten und Pensionen<br />
Der AktivBonus auf einen Blick<br />
Erwachsenenbonus<br />
Grundbonus<br />
Wert: je 15 Bonuspunkte<br />
● Check-up Untersuchung (alle 2 Jahre)<br />
● Krebsfrüherkennung unterteilt nach klassischer Krebsfrüherkennung<br />
(einmal im Kalenderjahr)<br />
Darmspiegelung (für 2 Untersuchungen im Abstand von 10<br />
Jahren)<br />
Mammographie-Screening (alle 2 Jahre)<br />
Hautkrebsvorsorge (alle 2 Jahre)<br />
Wert: je 10 Bonuspunkte<br />
● Alle Schutzimpfungen<br />
● Knappschaftsfinanzierte qualitätsgesicherte Gesundheitskurse<br />
● Eigenfinanzierte qualitätsgesicherte Gesundheitskurse<br />
● Erwerb eines anerkannten Sportabzeichens (einmal im Kalenderjahr)<br />
Zusatzbonus<br />
Wert: je 5 Bonuspunkte<br />
● Aktives Mitglied in einem eingetragenen Sportverein (einmal<br />
im Kalenderjahr)<br />
● Aktives Mitglied im qualitätsgesicherten Fitnessstudio (einmal<br />
im Kalenderjahr)<br />
● Jährliche Zahnuntersuchung<br />
● Selbst bezahlte professionelle Zahnreinigung (einmal im<br />
Kalenderjahr)<br />
● Besuch eines Fachvortrags zum Thema Gesundheit und<br />
Prävention, nicht nur der Knappschaft<br />
● Einen Zusatzbonus gewährt die Knappschaft, wenn auch<br />
ein Grundbonus vorliegt.<br />
Kinder- und Jugendbonus<br />
Wert: je 5 Bonuspunkte<br />
● Alle 10 Kinderuntersuchungen und die Jugendgesundheitsuntersuchung<br />
● Halbjährliche Zahnuntersuchung<br />
● Alle Schutzimpfungen<br />
● Knappschafts- oder eigenfinanzierte qualitätsgesicherte<br />
Gesundheitskurse<br />
● Aktives Mitglied in einem eingetragenen Sportverein (einmal<br />
im Kalenderjahr)<br />
● Aktives Mitglied in einem qualitätsgesicherten Fitnessstudio<br />
(einmal im Kalenderjahr)<br />
● Erwerb eines anerkannten Sportabzeichens (einmal im Kalenderjahr)<br />
● Erwerb einer Urkunde bei den Bundesjugendspielen (einmal<br />
im Kalenderjahr)<br />
526 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
Die Einzelheiten entnehmen Sie bitte der ausführlichen Broschüre<br />
zum AktivBonus.<br />
Wer kann Bonuspunkte sammeln?<br />
Bonuspunkte können alle knappschaftlich Versicherten sammeln.<br />
Wichtig ist dabei, dass Sie regelmäßig sammeln. Regelmäßig<br />
heißt, dass Sie mindestens alle 24 Monate an einer bonusrelevanten<br />
Maßnahme teilgenommen haben. Sonst verfallen<br />
leider die bis dahin erworbenen Punkte.<br />
Wie kann die Teilnahme an Früherkennungsmaßnahmen<br />
und Leistungen zur primären Prävention nachgewiesen<br />
werden?<br />
Hierfür steht ein neues Nachweisheft zur Verfügung, das Sie<br />
entweder zusammen mit der Bonusbroschüre oder einzeln bei<br />
der für Sie zuständigen Dienststelle oder über Ihren Versichertenältesten<br />
erhalten bzw. in unserem Broschürencenter bestellen<br />
können. Die Trennung des Heftes nach Erwachsenen und<br />
Kindern/Jugendlichen ist aufgrund des Zuwachses an bonusfähigen<br />
Maßnahmen weggefallen.<br />
Bitte tragen Sie die Art der Maßnahme selbst ein. Die Inanspruchnahme<br />
ärztlicher Leistungen (Krebsfrüherkennung, Gesundheitsuntersuchung,<br />
Kinderuntersuchungen, Schutzimpfungen, Zahngesundheit)<br />
lassen Sie sich bitte vom durchführenden Arzt kurz<br />
bestätigen. Bei Gesundheitskursen muss die Teilnahme und Zuschussfähigkeit<br />
bereits in der Dienststelle dokumentiert sein.<br />
Sofern Ärzte nicht oder nur gegen Zahlung eines Entgelts bereit<br />
sind, die durchgeführte Maßnahme in das Nachweisheft einzutragen,<br />
erstatten wir Ihnen selbstverständlich die Nachweiskosten.<br />
Natürlich sind auch andere Quittungen oder Nachweise<br />
wie z.B. der Impfausweis gültig.<br />
Wann erhalte ich den Bonus?<br />
Wir zahlen den Bonus zu jeder Zeit aus, sobald Sie die entsprechenden<br />
Bonuspunkte (mindestens 30 bzw. 10) gesammelt<br />
haben. Reichen Sie das ausgefüllte Nachweisheft bei der für Sie<br />
zuständigen Dienststelle ein. Wir überweisen Ihnen dann den<br />
sich hieraus ergebenden Bonusbetrag bzw. übergeben Ihnen<br />
einen Wertgutschein. Nach Erhalt der Auszahlung erworbene<br />
weitere Bonuspunkte behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit,<br />
sofern erneut innerhalb von 24 Monaten eine weitere Maßnahme<br />
durchgeführt wird.<br />
Sammeln Sie Bonuspunkte, indem Sie auch weiterhin an unseren<br />
zahlreichen Präventions- und Früherkennungsangeboten<br />
teilnehmen.<br />
Internet: www.knappschaft.de
Buchbesprechung<br />
Neue Dokumentation über das berühmte Industriedenkmal<br />
"Zollverein. Welterbe. Von der Kohle zur Kultur"<br />
Der Verlag Beleke GmbH präsentiert<br />
den topaktuellen Bildband und Führer<br />
„Zollverein. Welterbe. Von der Kohle zur<br />
Kultur“. Die Texte erstellten Wulf Mämpel,<br />
ehemaliger Lokalchef<br />
der Essener WAZ, und Liliane<br />
Zuuring-Mangen.<br />
Die begeisternden Farb-<br />
Fotografien stammen von<br />
Frank Vinken.<br />
Am 31.08.2002 wurde<br />
Zeche Zollverein in<br />
die Liste der UNESCO-<br />
Welterbestätten aufgenommen.<br />
Zollverein, die<br />
einst ertragreichste und<br />
schönste Zeche der Welt<br />
mit der größten Kokerei<br />
Europas, ist jedoch nicht<br />
nur faszinierendes Industriedenkmal<br />
mit 120 km<br />
langem Streckennetz bis<br />
zu 1 200 m Teufe, sondern<br />
auch ein Aushängeschild<br />
für die Stadt Essen<br />
und die gesamte Region.<br />
Nach Ende des Kohlezeitalters<br />
wurde die Zeche<br />
vom Land NRW aufgekauft;<br />
rund 1 000 neue<br />
Arbeitsplätze entstanden.<br />
Nach Abschluss aller Sanierungen,<br />
Umbauten etc.<br />
haben EU, Bund, Land<br />
und Stadt über 250 Mio. €<br />
in Zollverein investiert und<br />
erwarten die Schaffung<br />
von nochmals 2 000 neuen<br />
Arbeitsplätzen im Umfeld<br />
der Design-Wirtschaft.<br />
Zollverein wird jährlich<br />
von rund 1 Mio. Touristen<br />
besucht. Eindrucksvoll<br />
bringt das Buch dem<br />
Leser dieses Phänomen<br />
nahe.<br />
Das Design Zentrum NRW, gegründet 1954, gilt als eine der weltweit<br />
führenden Design-Institutionen und ist Verleiher des berühmten<br />
„red dot award“. Das red dot design museum ist einzigartig – es<br />
zeigt die weltweit größte Ausstellung zeitgenössischen Designs.<br />
Das Ruhr Museum in Schachtanlage XII., das größte Übertagegebäude<br />
des Geländes Zollverein, dokumentiert auf einer<br />
Fläche von 5 000 m 2 die Natur- und Kulturgeschichte der Region,<br />
von der Kreidezeit bis heute. Spannendes erleben kann<br />
der Besucher auch im Zollverein-Park, dem beliebten Naherholungsziel<br />
mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und einer ganz<br />
besonderen Mischung aus Flora und Fauna, die sich zum Ende<br />
der Kohle- und Koksproduktion an die schwierigen Lebensbedingungen<br />
gut angepasst hatte.<br />
Zu bezeihen bei<br />
Verlag Beleke GmbH<br />
Essen Dortmund Lübeck Wiesbaden<br />
Postfach 10 39 52<br />
45039 Essen<br />
Kronprinzenstraße 13<br />
45128 Essen<br />
Tel.: 0201/81 30 0<br />
Fax: 0201/81 30 108<br />
e-Mail: info@beleke.de<br />
Internet: www.beleke.de<br />
www.gewusst-wo.de<br />
Eine ungewöhnliche Kulisse bietet Zollverein<br />
für das Freibad auf dem Gelände.<br />
Das Werk stellt auch die Menschen vor,<br />
die eng mit Zollverein verbunden sind, wie<br />
z.B. Werner Pinnow, der<br />
als Reviersteiger bis zur<br />
Schließung in der Kohlenwäsche<br />
gearbeitet hat und<br />
nun Besucher durch Zollverein<br />
führt. Oder Young-<br />
Jae Lee, Leiterin der Keramik-WerkstattMargaretenhöhe,<br />
deren Mitarbeiter<br />
sich der Bauhaus-Philosophie<br />
verpflichtet fühlen.<br />
Anne Weisberg vermietet<br />
in der Nähe von Zollverein<br />
die denkmalgeschützte Ferienwohnung<br />
Vierspänner,<br />
erbaut 1899, in der Gäste<br />
das Flair einer originalgetreuen<br />
Einrichtung genießen<br />
können.<br />
Zollverein. Welterbe.<br />
Von der Kohle zur<br />
Kultur<br />
● von Wulf Mämpel,<br />
Liliane Zuuring-<br />
Mangen, Frank Vinken<br />
● zweisprachig deutsch/<br />
englisch<br />
● 96 Kunstdruckseiten,<br />
● rund 150 Farbabbildungen,<br />
● Format 15 x 22,5 cm<br />
● ISBN 978-3-8215-<br />
0569-5<br />
● Preis: 12,- €<br />
Der Verlag bietet attraktive<br />
Konditionen: je nach Bestellmenge<br />
bis zu 25 %<br />
Rabatt und portokostenfreie<br />
Zusendung ab<br />
nur 20 Exemplare!<br />
bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong> 527
<strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />
Liebes <strong>RDB</strong>-Mitglied<br />
Ziehen Sie um?<br />
Haben Sie ein neues Konto?<br />
Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren<br />
Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften<br />
fi nden Sie in der Januarausgabe der Zeitschrift »bergbau«<br />
– Heftmitte – Seiten V, VI und VII und im Internet unter<br />
www.rdb-ev.de in der Rubrik »Bezirksvereine«.<br />
Oder übermitteln Sie es direkt an:<br />
<strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />
Juliusstraße 9<br />
45128 Essen<br />
Fax: 02 01/23 45 78<br />
per e-Mail: rdb@ rdb-ev.de<br />
Bitte angeben:<br />
Mitgliedsnummer<br />
Geburtsdatum<br />
Vorname, Name<br />
Alte Anschrift<br />
Straße/Hausnummer<br />
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Ort<br />
Umzugstermin<br />
Neue Anschrift<br />
Straße/Hausnummer<br />
Postleitzahl<br />
Ort<br />
Telefon<br />
Fax<br />
e-Mail-Adresse<br />
Meine/unsere Bankverbindung<br />
Bankleitzahl<br />
Konto-Nummer<br />
Kurzbezeichnung<br />
und Ort des Geldinstitutes<br />
Kontoinhaber<br />
(falls abweichend vom Mitglied)<br />
Datum<br />
Unterschrift ✂<br />
528 bergbau <strong>11</strong>/<strong>2009</strong><br />
✂<br />
Impressum<br />
»bergbau«<br />
Zeitschrift für Rohstoffgewinnung,<br />
Energie, Umwelt<br />
Offi zielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />
Ring Deutscher Bergingenieure.<br />
Der Ring von Ingenieuren,<br />
Technikern und Führungskräften.<br />
Im Mitgliedsbeitrag des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
ist der Bezug der Zeitschrift<br />
»bergbau« eingeschlossen.<br />
Herausgeber<br />
<strong>RDB</strong> e.V.,<br />
Ring Deutscher Bergingenieure,<br />
vertreten durch den<br />
1. Vorsitzenden<br />
Dipl.-Ing. Theo Schlösser<br />
Juliusstraße 9<br />
45128 Essen<br />
Telefon (02 01) 23 22 38<br />
Telefax (02 01) 23 45 78<br />
e-Mail:<br />
rdb@rdb-ev.de<br />
Internet:<br />
www.rdb-ev.de<br />
Redaktionsteam<br />
Juliusstraße 9<br />
45128 Essen<br />
Telefon (02 01) 23 22 38 (Essen)<br />
Telefax (02 01) 23 45 78 (Essen)<br />
e-Mail:<br />
bergbau@rdb-ev.de (Essen)<br />
Telefon (02 09) 9 80 85-61/-62<br />
(Gelsenkirchen)<br />
Telefax (02 09) 9 80 85 85<br />
(Gelsenkirchen)<br />
e-Mail:<br />
bergbau@makossa.de<br />
(Gelsenkirchen)<br />
Assessor des Bergfachs<br />
Dipl.-Berging. Konrad Hupfer<br />
– Hu –<br />
Verantwortlich<br />
Holtkamp 5<br />
48249 Dülmen<br />
Telefon (0 25 94) 15 06<br />
e-Mail:<br />
hupfer.konrad@online.de<br />
Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors<br />
– Dw –<br />
Anzeigenleitung<br />
Im Böckenbusch 6a<br />
45701 Herten-Bertlich<br />
Telefon und Fax (02 09) 61 01 41<br />
Dr. mont. Volker Schacke<br />
– Sch –<br />
Apelank 34<br />
44339 Dortmund<br />
Tel.: (0231) 85 76 41<br />
e-Mail:<br />
schacke.vimg@t-online<br />
Verlag/Satz/Druck/<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Makossa<br />
Druck und Medien GmbH<br />
Pommernstraße 17<br />
45889 Gelsenkirchen<br />
Telefon: (02 09) 9 80 85-0<br />
Telefax: (02 09) 9 80 85 85<br />
e-mail:<br />
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Internet:<br />
www.makossa.de<br />
Geschäftsführer<br />
Werner und Günter Makossa<br />
Gültig ist die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 35 vom 1.1.2002<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen<br />
im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs-<br />
und Verbreitungsrecht<br />
des Verlages über.<br />
Überarbeitungen und Kürzungen<br />
liegen im Ermessen der Redaktion.<br />
Für unaufgefordert eingesandte<br />
Beiträge übernehmen Verlag und<br />
Redaktion keine Gewähr.<br />
Für mit Namen gekennzeichnete<br />
Beiträge incl. Fotos, Grafi ken<br />
etc. übernimmt der Einsender<br />
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Honorare für Veröffentlichungen<br />
werden nur an den Inhaber der<br />
Rechte gezahlt.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr<br />
enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung<br />
des Verlages strafbar.<br />
Bezugspreise/jährlich<br />
Inland:<br />
60,- € + Porto 12,- €<br />
= ges. 72,- €<br />
Ausland:<br />
70,- € + Porto 20,- €<br />
= ges. 90,- €<br />
Die Lieferung an Mitglieder des<br />
<strong>RDB</strong> e.V. erfolgt im Rahmen der<br />
Mitgliedschaft.<br />
Bezugszeit<br />
Die Zeitschrift »bergbau«<br />
erscheint monatlich.<br />
Ein Abonnement gilt zunächst für<br />
ein Kalenderjahr und verlängert<br />
sich um ein weiteres Jahr.<br />
Die Kündigung kann mit<br />
einer Frist von 3 Monaten zum<br />
Jahresende ausgesprochen<br />
werden.<br />
Diese Zeitschrift wird auf<br />
chlorfrei gebleichtem Papier<br />
gedruckt.<br />
ISSN-Nr.: 0342-5681
3<br />
In der dem Bergbau, der Kohle und<br />
Energiegewinnung eng verbundenen<br />
Kreisstadt Bergheim, am Krokusweg 8,<br />
pflegt seit über 30 Jahren Karl-Josef<br />
Buchen sein Bergbau-Museum, das<br />
stets allen Besuchern nach Anmeldung<br />
kostenlos zur Besichtigung offen steht.<br />
Hier sind neben vielen anderen Exponaten<br />
mehr als 5 500 Braunkohlen-<br />
Briketts und Steinkohlen-Stückbriketts<br />
vorhanden. Manchmal stößt Karl-Josef<br />
Buchen beim Auffinden weiterer Briketts<br />
auf Herkunftslücken.<br />
Er hofft deshalb, durch Veröffentlichung<br />
der Abbildungen einiger dieser<br />
ihm bisher unbekannten Steinkohlenbriketts,<br />
mit Hilfe der Leser, die dem<br />
Bergbau verbunden sind, Licht in<br />
dieses Dunkel zu bringen.<br />
Wer kennt die hier abgebildeten Sig-<br />
4<br />
5 nen (Zeichen, Symbole) der im Bergbau-Museum<br />
vorhandenen Steinkohle-<br />
Stückbriketts (siehe Bildnummern)?<br />
Wer könnte telefonisch oder mit Postkarte<br />
Auskünfte bzw. Hinweise geben?<br />
6<br />
7<br />
Kontaktadresse<br />
Bergbau-Museum<br />
Karl-Josef Buchen<br />
Krokusweg 18<br />
50129 Bergheim<br />
Tel.: 02271/52846<br />
Fax: 02271/56634<br />
8<br />
Historischer Bergbau<br />
Historische Steinkohlen-Stückbriketts<br />
suchen ihre Herkunft!<br />
Wer kann einem „kleinen“ Bergbaumuseum helfen?<br />
1 2
ENERGIEVERTEILUNG<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
FUNKTECHNOLOGIE<br />
TRANSPORTTECHNIK<br />
AUSBAUTECHNIK<br />
mehr rausholen. mit uns.<br />
know-how | performance | reliability<br />
Unsere Heimat ist Deutschland. Unser Revier ist die Welt. Wir arbeiten weltweit kundennah<br />
mit Niederlassungen in den bedeutenden Bergbauregionen. Unsere Systemlösungen für den internationalen<br />
Untertagebergbau überzeugen mit effi zienter Technik, durchdachten Konzepten, verlässlichem<br />
Service. Unsere Philosophie ist einfach: immer besser werden, um gut zu bleiben.<br />
becker-mining.com