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Artikel als PDF - Dr. Michael Bohne

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WISSENSCHAFT & PRAXISPsychologieInnovation in der Überwindung vonhartnäckigen Lösungs- und Behandlungsblockadenmit PEP 1<strong>Michael</strong> <strong>Bohne</strong>Seit zwei Jahrzehnten verbreiten sich auch im deutschen Sprachraum vermehrt Techniken, die neuerdings <strong>als</strong> bifokal-multisensorischeInterventionstechniken (BMSI) beschrieben werden. 2 Dies sind jene Techniken und Methoden, die während einer Reizexposition einegeteilte Aufmerksamkeit herstellen und dabei gleichzeitig (multi-)sensorische Stimulationen durchführen. Der Begriff BMSI wurde vondem südamerikanischen Arzt und Psychoneuroimmunologen Joaquin Andrade geprägt und ist einer der Hauptnenner vieler innovativerTechniken, wie Brainspotting, EMDR, EMI, Klopftechniken und PEP, aber auch der Hypnotherapie, die ja immer mit der Veränderung vonsensorischen Wahrnehmungen auf allen Sinnesebenen arbeitet.Seit der Jahrtausendwende erschienen hierzulande Ansätze, diediesen Techniken zuzurechnen sind und sowohl <strong>als</strong> Selbsthilfetechniken,<strong>als</strong> auch <strong>als</strong> Interventionstools für Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten,Traumatherapeuten, Stressmediziner und Coachesdienen. Gemeint sind die <strong>als</strong> Klopftechnikenbeschriebenen Ansätze, die ihren Ursprung inder sogenannten energetischen Psychologiehaben. Die Wurzeln dieser Methoden liegenin der Medizin, genauer gesagt in der AppliedKinesiology.Viele dieser Klopftechniken standen und stehenjedoch nicht auf dem Fundament der wissenschaftlichenMedizin bzw. Psychotherapie und bemühen Wirkhypothesen,die sich bei genauer Betrachtung nicht halten lassen. 3Viele Interventionstechniken der energetischen Psychologie ließensich zunächst auch nicht mit dem Vokabular der medizinischenund psychotherapeutischen Terminologie beschreiben. Gleichzeitigsteckte in diesen Ansätzen ein großes Potenzial, das ganz offensichtlichdie Neugier vieler wissenschaftlich sozialisierter Anwenderaus der Medizin und Psychotherapie geweckt hatte. Vor allem dieteils spektakulären Verläufe mit dramatisch schneller Angst- undStressreduktion beeindruckten und beeindrucken die Beobachter.Ich war mit dabei, <strong>als</strong> der amerikanische Psychologie Fred Gallo aufEinladung von Gunther Schmidt seine Variation der Klopftechnik„Wenn am Anfang eine Ideenicht absurd klingt, dann gibtes für sie keine Hoffnung.“(Albert Einstein)einem größeren Kreis von Fachleuten in Deutschland zuerst vorstellte,und konnte in den darauffolgenden Jahren sehr viel Erfahrungin der klinischen Anwendung und der Ausbildung von Kollegensammeln. So schien es mir nach einigen Jahren nötig, die Klopftechnikenvon vielfältigem Ballast zu befreien.Es war aus psychotherapeutischer Sicht notwendig,die einzelnen Tools auf ihre Wirksamkeitund Wirkgenese hin zu untersuchenund terminologisch umzubenennen. Nichtnachvollziehbare Wirkhypothesen wurdenüber Bord geworfen und mit notwendigenErgänzungen und Erweiterungen versehen.Daraus entstand PEP 4 , die Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie.PEP ist eine achtsamkeitsbasierte Zusatztechnik, die dieSelbstwirksamkeit aktiviert. Auf der Basis einer hypnosystemischpsychodynamischenArbeitsweise geht es ihr neben einer gutenIntegrierbarkeit vor allem um eine gut wirksame Überwindung vondysfunktionalen Emotionen, wie Ängsten, (posttraumatischem)Stress und unbewussten Lösungsblockaden.Unbewusste Lösungs- und ErfolgsblockadenDass das Klopfen von Akupunkturpunkten geeignet ist, vergleichsweiseschnell Ängste und Stress zu reduzieren, hatte sich unterinnovationsinteressierten Ärzten und Psychotherapeuten schnell14DZzH 1 / 2013


Design © www.deluzi.deherumgesprochen. Vor allem Behandler, die aufgrund ihrer Tätigkeiteine schnelle und effiziente Angstreduktion brauchten, erkanntenschnell das Potenzial der Klopftechniken. Doch häufig musstendie Anwender feststellen, dass das Klopfen von Körperpunktenbei gleichzeitiger Fokussierung auf das Problem keine oder einenur unzureichende Stressreduktion bewirkte. Bei der Suche nachden Gründen, warum einige Klienten und Patienten vom Klopfennicht profitieren konnten, ließen sich fünf verschiedene psychodynamisch-systemischeBlockaden diagnostizieren 5 , die geeignetsind, Lösungsprozesse massiv zu blockieren und das Potenzial insich tragen, chronisches Leid zu produzieren bzw. zu konservieren.Gemeint sind die <strong>als</strong> Big-Five-Lösungsblockaden beschriebenenpara- bzw. dysfunktionalen Beziehungsmuster. 6 Darunter verstehtman entwicklungshinderliche Selbst- undFremdbeziehungsaspekte, die sich klinisch <strong>als</strong>Selbstvorwürfe, Vorwürfe anderen gegenüber,Erwartungshaltungen an andere, Altersregressionund dysfunktionalen Loyalitäten zeigen.Auf der Basis dieser Muster entstehen einschränkendeKognitionen, die einer Lösungund Zielerreichung im Weg stehen können. DieBig-Five-Lösungsblockaden bilden somit eine diagnostische Säuleder PEP.Darüber hinaus wird in der PEP eine weitere Interventionsarchitekturgenutzt, um unbewusste Ursachen von Blockaden aufzudeckenbzw. hochzuspülen und mittels selbstbeziehungsverbessernderAffirmationen zu transformieren: der Kognitions-Kongruenz-Test(KKT). Wichtig ist es hierbei, dass Hypothesen nicht einfach abgefragtwerden, sondern in Form von diagnostischen Testsätzen imSinne eines Stresstests ausgesprochen werden. Der Klient wird <strong>als</strong>onicht gefragt, ob er denn etwa der Ansicht sei, dass er in Sicherheitbleibe, wenn er seine Zahnarztangst überwindet, oder ob seineEltern ihm erlauben, eine glückliche Beziehung zu führen. Er wirdvielmehr gebeten, in diesem Fall folgende Testsätze auszusprechen:Ich bleibe in Sicherheit, wenn ich meine Zahnarztangst überwinde,oder meine Eltern erlauben es mir, eine glückliche Beziehung zuleben.Anhand dieser Satzstruktur lassen sich natürlich alle erdenkbarenHypothesen für unbewusste Blockaden testen. Der Klient achtet„Der Körper ist die Bühne derGefühle.“(Antonio Damasio)darauf, ob sich der ausgesprochene Satz für ihn stimmig, <strong>als</strong>o kongruentanfühlt oder nicht. Das Aussprechen solcher Testsätze aktivierterfahrungsgemäß weit mehr unbewusstes Material <strong>als</strong> dasStellen einer Frage. Eine solche achtsamkeitsbasierte Anwendungvon diagnostischen Testsätzen führt zu einer sehr komplexen Aktivierungunbewussten Materi<strong>als</strong> und stellt gleichzeitig ein Trainingintuitiver Kompetenzen dar.Der beschriebene Kognitions-Kongruenz-Test der PEP produziertideodynamisches Material, das in Form von somatischen Markern,inneren Bildern, spontanen Einsichten, Erinnerungen und Lösungsvisionenbewusst wird. Das aufgetauchte und somit bewusst gewordeneMaterial, bei dem es sich z. B. auch um Loyalitäten mit demUrsprungssystem handeln kann, kann nun anhand einer selbstbeziehungsverbesserndenAffirmation bei gleichzeitigerSetzung eines sensorischen Stimulus(dermaler Reiz durch Reiben eines Hautpunktes)bearbeitet werden. Der Klient behält dieganze Zeit über die Steuerungsgewalt überden Prozess, da die Reaktionen in ihm ablaufen.Er hat die Wahl, ob er über seine innerenAntworten spricht oder nicht. Indem der Klientimmer wieder in sich hineinspürt, trainiert er Achtsamkeit und seineintuitiven Kompetenzen. Das passt gut zu methodentransparentenArbeitsweisen, die die Autonomie der Klienten sowie ihre Resilienzund salutogenetischen Fähigkeiten fördern.Die Grundstruktur der selbstbeziehungsverbessernden Affirmationenlautet für unser Beispiel <strong>als</strong>o: Auch wenn ein Teil von mir unsicherist, ob es nicht doch gefährlich für mich wird, wenn ich meineZahnarztangst überwinde, liebe und akzeptieren ich mich so, wieich bin – oder: Auch wenn es Teile in mir gibt, die unsicher sind, obmeine Eltern es mir erlauben, eine glückliche Beziehung zu leben,achte und schätze ich mich so, wie ich bin.Integration des Körpers und SelbstberührungDer Hirnforscher Antonio Damasio bezeichnet den Körper <strong>als</strong> dieBühne der Gefühle. Dies ist eine treffende Beschreibung. Gefühlewären ohne unseren Körper nicht fassbar. Die Klopftechniken setzennun genau dort an, wo die Gefühle ihre phänomenologische Bühnebetreten: am Körper. Über den Körper wird auf das emotionaleDZzH 1 / 201315


Erleben Einfluss genommen. Die Autorengruppe um den HirnforscherGerald Hüther 7 bringt es auf den Punkt, wenn sie in ihremgemeinsamen Buch „Embodiment“ schreibt: „Jede Fachperson,die Menschen berät, therapiert oder erforscht, ohne den Körpermit einzubeziehen, sollte eine Erklärung für dieses Manko abgebenmüssen.“ Weiter heißt es bei Hüther: „Weil er ursprünglich so engmit dem Gehirn und allem, was dort geschah, verbunden war, bietetder Körper einen besonders leichten Zugang zu allen Ebenen desErlebens und Verhaltens, zu den im Gehirn abgespeicherten Sinneseindrücken,den Gefühlen, den unbewusst gesteuerten Verhaltensmustern,und nicht zuletzt zu den frühen Erinnerungen.“Der Psychologe und Hirnforscher Martin Grunwald, Leiter des Haptik-Forschungslaborsam Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung ander Universität Leipzig, forscht zum Thema Tastsinn und beschäftigtsich von daher auch mit dem Phänomen der Selbstberührung. Erbeschreibt eine spannende Beobachtung: „Probanden sollten Musterertasten und sich das Ergebnis einprägen. Dabei wurden siedurch eine verstörende Geräuschkulisse aus Schreien und Schüssenirritiert. Am EEG war abzulesen, dass der Stress stieg und das Gehirnvollständig mit der Verarbeitung der aggressivenTöne ausgelastet war. Bis die armen Probandensich unwillkürlich ins Gesicht fasstenoder durchs Haar fuhren – in diesem Momentnahm der Stress signifikant ab und die Konzentrationzu. Ein flüchtiger Hautkontakt nur,aber mit frappierenden Folgen.“ 8Eine amerikanische Forschergruppe, die zumSchlaganfall forscht, hat im Tierversuch mit Ratten festgestellt, dassnach Unterbindung der Hauptschlagader zum Kopf, was eigentlichzu einem künstlich gesetzten Schlaganfall führen muss, eine einmaligeStimulation von Barthaaren reicht, um den Schlaganfall zuverhindern. Die Forscher vermuten, dass die Stimulation von Fingernoder des Gesichts zu ähnlichen Effekten führt. Dies erklärensie damit, dass nach Hautstimulation die kortikale Durchblutungzunimmt.Aus systemischer Sicht könnte man das Prozedere beim Klopfenauch <strong>als</strong> Perturbation (Verstörung) von emotionalen Verarbeitungsprozessenbeschreiben. Denn die Aktivierung eines emotionalbelastenden Themas bei gleichzeitiger Aktivierung verschiedenerAfferenzen, das heißt zum Gehirn hinlaufender Erregungen, etwadurch Klopfen, Summen, Augenbewegungen, selbstbeziehungsverbesserndenAffirmationen und andere neuronale Stimuli, führt allerWahrscheinlichkeit nach dazu, die aktivierte emotionalen Gedächtnisspurzu schwächen und eine neuronale Neuorganisation zubewirken. Dieses Vorgehen aktiviert auch den präfrontalen Kortex,der wiederum regulierend auf das limbische System wirken kann.Vernunft und Einsicht kehren an Bord zurück.Traumatherapeutinnen und -therapeuten beschreiben auch, dasssie selbst von der Integration des Klopfens in ihre Arbeit profitieren,da sie sich während des Prozesses ja im Sinne eines Modells„Psychotherapie ohne Leichtigkeitund Humor ist wie eineOperation ohne Narkose!“(<strong>Michael</strong> <strong>Bohne</strong>)selbst beklopfen. Dabei kann man bei sich selbst <strong>als</strong> Therapeut/-inmöglicherweise vorhandene belastende emotionale Arous<strong>als</strong>, die zueiner sekundären Traumatisierung führen könnten, ebenso auflösenwie Gegenübertragungen, die den Prozess ggf. ungünstig beeinflussen.Das Selbstbeklopfen stellt überdies ein Pacing auf ganz basalerkörperlicher Ebene dar. Bei sehr belastenden Themen scheint dasKlopfen <strong>als</strong>o ein Immunschutz vor zu starker Spiegelneuronenaktivierungzu sein. Dies wirkt im Sinne einer Steigerung der Psychohygienefür die professionellen Anwender. Somit stellen PEP und dasKlopfen eine Burn-out-Prophylaxe und eine Prophylaxe der in derTraumatherapie bekannten sekundären Traumatisierung dar.Selbstbeziehung und SelbstfürsorgeDie Satzstruktur der Selbstakzeptanzaffirmation mutet zunächstvielleicht etwas profan an. Wenn man sich aber verdeutlicht, welchelogischen, psychodynamischen und psychotherapiegeschichtlichenStrukturen und Wurzeln in ihr enthalten sind, wird die Auseinandersetzungmit dieser Intervention sehr erhellend.Aus systemischer Sicht handelt es sich bei der Selbstakzeptanzübungum eine Sowohl-<strong>als</strong>-auch-Logik. Psychodynamischgesehen stellt sie eine ArtAmbivalenzfähigkeitstraining dar, aus Sichtder analytischen Psychologie nach C. G. Jungist es eine Integration des Schattenthemas.Diese Intervention kann auch <strong>als</strong> Reintegrationeines ausgeblendeten Themas oderunliebsamen Persönlichkeitsanteils oder <strong>als</strong>Maßnahme zur Auflösung von Abspaltungs- und Dissoziationsprozessenbeschrieben werden. Aus phänomenologischer Sicht handeltes sich um ein schlichtes Anerkennen, dass es so ist, <strong>als</strong>o eineWürdigung des Soseins. Auf der Ebene der Selbstbeziehung kanndiese Affirmation dazu beitragen, den Kampf gegen sich selbst zubeenden und in einen Friedensprozess mit sich selbst einzutreten.Bindungstheoretisch gesehen könnte man diese Intervention auch<strong>als</strong> eine Art „Selbstbeelterungsübung“ verstehen. Ganz allgemeingesprochen handelt es sich um eine Maßnahme zur Verbesserungder Selbstbeziehung. Es ist ferner ein Modell für Selbstfürsorge undAchtsamkeit.Das Selbstwertgefühl – Immunsystem desBewusstseinsNeben der stress- bzw. emotionsregulierenden Funktion und derDiagnostik und Bearbeitung unbewusster Lösungsblockaden stelltein dezidiertes Selbstwerttraining eine zentrale Säule der PEP dar.In meiner Tätigkeit <strong>als</strong> Auftrittscoach habe ich die fundamentaleBedeutung des Selbstwertgefühls bei öffentlichen Auftritten erlebtund darüber hinaus festgestellt, dass ein zu geringes Selbstwertgefühlhäufig auch bei anderen Problemen und Symptomen denNährboden für anhaltende störende Symptome und Entwicklungsblockadenbildet.16DZzH 1 / 2013


Humor und LeichtigkeitDie Integration von Leichtigkeit und Humor, vor allem in Form einerinneren Haltung, aktiviert beim Klienten massiv Ressourcen. Somitwerden Humor und Leichtigkeit in der PEP auch konsequent genutzt.Durch die ohnehin schon ungewöhnliche Arbeitsweise mit Klopfen,Summen und dergleichen lassen sich humorvolle Interventionenbesonders leicht integrieren. Es geht nicht um Provokation per se,wie etwa in anderen Ansätzen. Es geht nie darum, den Klienten zuprovozieren, wenngleich die Integration von liebevollem Humornatürlich meist eine gewisse Provokation darstellt. Die Haltung derLeichtigkeit erscheint mir vor allem aus psychohygienischen Gründenfür Therapie- und Beratungsprofis von fundamentaler Bedeutungzu sein.Wissenssoziologische AspekteDie Wirkhypothesen der PEP haben die energetischen Wirkhypothesenund esoterischen Anmutungen überwunden bzw. gar nichterst rezipiert. Sämtliche Wirkhypothesen der PEP beziehen sich aufdie neurobiologische Forschung und die Psychotherapiewirkungsforschung.Manchen Anwendern gefällt eine solchermaßen entmystifiziertebzw. von den energetischen Wirkannahmen befreiteKlopftechnik nicht. Ihnen fehlen gerade die exotisch anmutendenenergetischen Erklärungsmodelle.Welches die wissenschaftlich validierten Wirkkriterien sind undbei welchen Symptomen, bzw. Erkrankungen welche der bifokalmultisensorischenTechniken vielleicht wirksamen sind, das werdenkünftige Studien zeigen müssen. Die bisherigen Studien zur energetischenPsychologie überzeugen den kritischen Beobachter nichtwirklich.Ein wesentlicher Aspekt, der mir am Herzen liegt, ist neben der Entmystifizierungder Klopftechniken die Kombination von psychodynamisch-systemischemWissen mit den bifokal-multisensorischenAspekten der Klopftechniken. Dies geht nicht, ohne auch auf diewesentliche Bedeutung der therapeutischen Beziehung und der innerenHaltung des Therapeuten einzugehen. Die innere Haltung, so hates der Hypnotherapeut Jeffrey Zeig einmal bezeichnet, ist eine hochwirksame Tranceinduktion. Somit ist PEP von einer inneren Haltunggekennzeichnet, die auf dem Fundament von Wertschätzung, Humorund Leichtigkeit steht. Ohne eine solche humanistische Grundhaltunglaufen die bifokal-multisensorischen Techniken Gefahr, eineinhumane und leistungsorientierte therapeutische Atmosphäre zuerzeugen.Anmerkungen1Teile dieses <strong>Artikel</strong>s wurden bereits in <strong>Bohne</strong> (2010) und <strong>Bohne</strong>(2012) veröffentlicht2Siehe S. Geßner-van Kersksbergen und J. Andrade in Aalberse undGeßner-van Kerksbergen (2012).3Siehe <strong>Bohne</strong> (2010), S. 724PEP ist eine eingetragene Marke in Deutschland, Österreich undder Schweiz5Siehe hierzu auch <strong>Bohne</strong> (2010), S. 51 und <strong>Bohne</strong> (2008), S. 64)6mit dem Terminus parafunktional in Ergänzung zu dysfunktion<strong>als</strong>oll gewürdigt werden, dass die aktuell störenden, bzw. einschränkendenBeziehungsmuster, Emotionen und Kognitionen zu eineranderen Zeit einmal Sinn gemacht haben können. Es geht um dieWürdigung der verschiedener Persönlichkeitsanteile.7Storch et al. (2006)8Bergmann (2003)9Kurzinfo: http://www.uci.edu/features/2010/07/feature_whiskers_100713.phpStudie: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0011270LiteraturAalberse, M., S. Geßner-van Kersbergen (Hrsg.): Die Lösung liegt in deinerHand. Von der Energetischen Psychologie zur bifokalen Achtsamkeit.Tübingen (DGVT-Verlag).Bergmann J. (2003): Der Eigensinnige. brand eins, 12/2003, <strong>Artikel</strong> imInternet unter: www.brandeins.de<strong>Bohne</strong>, M. (2008): Einführung in die Praxis der Energetische Psychotherapie.Heidelberg (Carl Auer Verlag)<strong>Bohne</strong>, M. (Hrsg., 2010): Klopfen mit PEP. Prozessorientierte EnergetischePsychologie in Therapie und Coaching. Heidelberg (Carl Auer Verlag)<strong>Bohne</strong>, M. (2012): Bitte klopfen. Der Körper ist die Bühne der Gefühle. ÜberErfahrungen mit PEP, der Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie.Kommunikation & Seminar, 3, S. 20 - 23.Storch, M., B. Cantieni, G. Hüther, W. Tschacher (2006): Embodiment.Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. Bern: HansHuberDer Autor<strong>Dr</strong>. med. <strong>Michael</strong> <strong>Bohne</strong> ist Facharzt fürPsychiatrie und Psychotherapie. Er isteiner der bedeutendsten Weiterentwicklerder Energetischen Psychologie in Deutschland.<strong>Bohne</strong> hat die EnergetischePsychologie entmystifiziert und durch eineprozess- und selbstbeziehungsorientierteArbeitsweise sowie hypnosystemischeund psychodynamische Aspekte erweitert.Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher über Auftrittsoptimierung,Energetische Psychologie und PEP.Korrespondenzadresse:post@dr-michael-bohne.deFoto: Anja Weber Fotografie | BerlinDZzH 1 / 201317

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