MTB // RACE 2014 - STEVENS Bikes

STEVENS 2014 // race119Interview MitStefan NiMke & MiriaM WelteFür Außenstehende sieht der Bahnradsport vielleicht etwaseintönig aus. Könnt ihr kurz die Faszination beschreiben?Stefan // Die Faszination ist das Zusammenspiel Fahrrad undMensch. Die Geschwindigkeiten die man auf einer Radrennbahnerreichen kann sind enorm: 70 km/h. Man fährt sich in einenregelrechten Geschwindigkeitsrausch der durch den Kurvendrucknoch erhöht wird.Miriam // Wir haben spannende Disziplinen, die sehr taktischgeprägt sind. Man stellt sich auf den Gegner ein, versucht ihmdie eigene Taktik aufzudrängen. Außerdem habe ich ein abwechslungsreichesTraining. Neben Bahntraining gehe ich 2-3 mal dieWoche in den Kraftraum und das Gleiche etwa auch auf derStraße.Ihr dürft jetzt mal Werbung für den Bahnradsport machen:Was macht den Sport so einzigartig?Stefan // Es kommt nicht nur auf schnelle Beine an. Man musstaktisch fahren. Bei uns Sprintern ist das Training zudem sehr vielfältig:Kraft-, Straßen- und Bahntraining. Uns Bahnsprinter siehtman mehr auf der Straße als auf der Bahn. Das Krafttraining hateinen größeren Stellenwert bekommen. Spannend: die ständigeEntwicklung des Materials. Es wird an jedem Detail gearbeitet,um das Rad noch steifer und aerodynamischer zu machen. JedeNation und jeder Hersteller versucht um diese Regeln herum dasBeste rauszuholen. Schaut euch mal das STEVENS Arena an,das ich mit entwickeln konnte!Miriam // Vor allem die die Geschwindigkeit. Es ist schon eingeniales Gefühl, mit über 70km/h durch die Kurve zu sausen.Außerdem macht das taktische Fahren sehr viel Spaß und bringtAbwechslung in den Sport. Teamsprint: man arbeitet im Teamund fährt und kämpft gemeinsam für den Erfolg. Das ist etwasganz besonderes.Welche Bahn ist die tollste, beste, die ihr je gefahren seid?Stefan // Melbourne gehört mit zu den besten Bahnen der Welt.Ich mag sie sehr, weil ich auf ihr meine bisher (!) schnellste 1000mZeit gefahren bin. 1:00,082 Minuten mit stehendem Start!Miriam // Colorado Springs - letztes Jahr fuhr ich dort Weltrekord.Auch Aguascalientes in Mexiko ist eine superschnelle Bahn, dieeinfach unglaublich viel Spaß macht!Was machen geographische Unterschiede aus? Luftfeuchtigkeit?Höhenmeter? Wirken sich solche Dinge auf die Bahn aus?Stefan // Die Höhe spielt eine große Rolle.Die Luft wird dünner,man hat weniger Luftwiderstand und kann schneller fahren. Leidergibt es in der Höhe auch weniger Sauerstoff - man schnappt alsomehr nach Luft als üblich. Die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rollefür die Bahn. Bei hoher Luftfeuchtigkeit werden Bahnen aus Holzweich und langsamer! Ebenso muss man aufpassen dass es nichtso feucht ist, dass es rutscht in den Steilkurven.Miriam // Höhenmeter merkt man. Da lässt es sich doch leichterfahren. Genauso ist es mit der Feuchtigkeit, je trockener destobesser. Wobei das dann wieder mehr in der Lunge brennt beihohen Belastungen.Thema Singlespeed. In Großstädten sieht man immer mehrFixies. Viele Kurierfahrer haben auch Bahnräder. Ist dasWerbung für den Bahnradsport?Stefan // Wer nur Singlespeed fährt, kennt nicht das Geschwindigkeitsgefühlder Bahn. Aber er weiß um die Vorzüge einesSinglespeed: die direkte Kraftübertragung ohne Schnickschnack.Miriam // Super. Da bekommt man ein kleines Gefühl davon,wie es sich auf der Bahn anfühlt. Zumindest das Rad lernen dieMenschen so kennen.Gibt es etwas, was Ihr Euch auf dem Fahrrad nicht zutrauenwürdet? Mountain Bike Downhill z.B.?Stefan // Zumindest würde ich nie mit einem Bike ne Skisprungschanzerunter :-)Miriam // Beim Downhill bräuchte ich vermutlich runter genausolange wie hoch.Zum Schluss eine gemeine Frage an Euch, die ihr schon allesgewonnen habt, was man gewinnen kann: Welche Sportartkönnt ihr überhaupt nicht?Stefan // Turnen, Eiskunstlauf.Miriam // Schach.