SPM - Viereth-Trunstadt

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01.12.2012 Aufrufe

Geschichte Weiher Vom Rodungsdorf Weiher lesen wir erstmalig in einer am 21.5.1523 ausgestellten Urkunde, in der Bischof Weygand zu Bamberg und einigen anderen das damalige Weyer zu Mannlehen verleiht. Fast 100 Jahre jünger ist die Urkunde vom 2.11.1665, in der berichtet wird, dass Georg Abraham Pömmer dem Bischof Philipp Valentin Voit von Rien eck von Bamberg und dessen Eigenerben das Landgut Weyher, bambergisches Kanz lei-Zins lehen, mit allen Zu gehörung en an Gülthöfen, Seldengütern usw. für 2000 Rtlr und 50 Rtlr und 1 Fuder 1660er Frankenwein verkauft. Bereits 3 Jahre später, und zwar am 20.2.1668 verleiht dieser Bischof in einem Lehensbrief seinen Vettern und Neffen einiges zu Trunstadt, Stückbrunn, ferner eine Hofreit samt Graben zu Weiher, worauf ein Schlösschen gestanden, etliche Weiherlein, Wald, Wiesen, 73 Weinberge u. a. benannten Zugehörungen und Abgaben, das Dorf Weyer mit benannten Seldenbesitzern und Zuge hörungen und das Fischwasser zu Bamberg. Einer der Verwalter der Grafen Voit von Rieneck in Weiher war Carl Friedrich von Beust. Er bewohnte mit seiner Gemahlin Maria Margaretha, geb. Reding von Biberegg, mit seinen zwischen 1731 und 1741 in Weiher geborenen vier Kindern das Jagdschlösschen. Auffallend ist, dass Familienmitglieder deren von Beust für fast alle zu dieser Zeit geborenen Weiherer als Taufpaten im Pfarrarchiv Trunstadt eingetragen sind. Carl Friedrich von Beust starb 1759 und liegt nahe dem Josefaltar in der Pfarrkiche Trunstadt begraben. Der letzte Voit von Rieneck, Franz Anton, verkaufte die Rittergüter Trunstadt und Weiher an Georg Freiherrn von Aretin. Dieser allodifizierte Trunstadt und Weiher und verkaufte den Besitz 1816 an Jakob von Hirsch. Weiher Ortskapelle St. Dorothea Brunnen in Weiher 14 Am 3.1.1830 erkauften 13 Weiherer und 1 Vierether Bürger die Weiherer Waldung von der Gutsherrschaft in Trunstadt, teilten sie unter sich in verschiedene Anteile auf, beschlossen jedoch, den ganzen Walddistrikt noch ungeteilt und als geschlossenes Ganzes fernerhin fortbestehen zu lassen. Zeugen aus dieser Zeit sind heute noch einzelne übergroße Grenzsteine mit der Aufschrift: „v. H.“ (von Hirsch) in dieser Waldung. 1949 löste sich Weiher von der politischen Gemeinde Trunstadt, mit der es seit Jahrhunderten auch schulisch und kirchlich verbunden war, und wurde Gemeindeteil von Viereth. Die Ortskapelle in Weiher St. Dorothea mit einem Steinvolksaltar (vom Bildhauer Klesse 1962 geschaffen), seitlich die Statuen Dorothea und Muttergottes, so wie einem Kreuzweg (Stahlstiche), wurde 1783 erichtet, jedoch 1870 und 1962/ 1963 erneuert. Den Tabernakel fertigte 1972 der Kunstschmiedemeister Ewald Müllich aus Viereth.

Mit seinen zur Zeit 145 Einwohnern, an den Ausläufern des Steigerwaldes idyllisch im Heubachtal eingebettet, ist von alters her eng mit Trunstadt verbunden. Hatten doch die beiden Orte von Anfang an die gleichen Lehensherren. Die frühesten Hinweise auf den Ort Stückbrunn, auch „Stumbrunn“ oder „Stupprun“ genannt, tauchen in Lehensbriefen Bamberger Bischöfe 1367 und 1422 auf. In einem Standbuch von 1527 ist erstmals von einem Schafstall die Rede. 1668 wird die Schäferei im Zusammenhang mit einem Kauf eines Hofes und 7 Selden durch Fürstbischof Philipp Valentin Voit von Rieneck genannt. Diese Schäferei (früher Hs.-Nr. 1 Stückbrunn – westlich des heutigen Anwesens Peter Rothmund) im Eigentum der Grafen von Trun stadt und deren Nachfolgern wurde 1828 aufgelöst. Mittelpunkt des Ortes ist die am 14.5.1947 von Se. Exzellenz Erzbischof Josef Kolb eingeweihte Heimkehrerkapelle „St. Kunigund“, die nach dem Zweiten Weltkrieg, unter dem damaligen Trunstadter Pfarrherrn Fridolin Hegner von den Stückbrunnern unter schwersten Opfern in Eigenleistung 1946 von W. Zimmer errichtet wurde (Vollzug der Prell’schen Stiftung aus dem Jahre 1918). Die Rundkirche ist steinsichtig mit einem Kegelschieferdach, achteckiger Laterne und kleiner Kuppel. Im einheitlichen Rundraum steht in einer viertelkugelig gewölbten Nische der Altar mit den Reliefs Hein richs und Kunigundes. Nicht unerwähnt bleiben sollen die Quellen der sogenannten „Brunnastum“ in Stückbrunn, die seit Jahrhunderten ihr kostbares Nass über Holzrohrleitungen (Teile davon werden immer noch bei Ausgrabungsarbeiten gefunden) ins Schloss nach Trunstadt abgaben. 15 Geschichte Stückbrunn Stückbrunn Weitere Informationen zur Geschichte der Gemeinde Viereth-Trunstadt erhalten Sie auf unserer Homepage www.viereth-trunstadt.de Kirchweih in Stückbrunn Heimkehrerkapelle St. Kunigund

Geschichte Weiher<br />

Vom Rodungsdorf Weiher lesen wir erstmalig<br />

in einer am 21.5.1523 ausgestellten<br />

Urkunde, in der Bischof Weygand zu<br />

Bamberg und einigen anderen das damalige<br />

Weyer zu Mannlehen verleiht.<br />

Fast 100 Jahre jünger ist die Urkunde vom<br />

2.11.1665, in der berichtet wird, dass Georg<br />

Abraham Pömmer dem Bischof Philipp<br />

Valentin Voit von Rien eck von Bamberg<br />

und dessen Eigenerben das Landgut Weyher,<br />

bambergisches Kanz lei-Zins lehen, mit<br />

allen Zu gehörung en an Gülthöfen, Seldengütern<br />

usw. für 2000 Rtlr und 50 Rtlr und<br />

1 Fuder 1660er Frankenwein verkauft.<br />

Bereits 3 Jahre später, und zwar am<br />

20.2.1668 verleiht dieser Bischof in<br />

einem Lehensbrief seinen Vettern und<br />

Neffen einiges zu <strong>Trunstadt</strong>, Stückbrunn,<br />

ferner eine Hofreit samt Graben zu Weiher,<br />

worauf ein Schlösschen gestanden,<br />

etliche Weiherlein, Wald, Wiesen, 73 Weinberge<br />

u. a. benannten Zugehörungen und<br />

Abgaben, das Dorf Weyer mit benannten<br />

Seldenbesitzern und Zuge hörungen und<br />

das Fischwasser zu Bamberg.<br />

Einer der Verwalter der Grafen Voit von<br />

Rieneck in Weiher war Carl Friedrich von<br />

Beust. Er bewohnte mit seiner Gemahlin<br />

Maria Margaretha, geb. Reding von Biberegg,<br />

mit seinen zwischen 1731 und 1741<br />

in Weiher geborenen vier Kindern das<br />

Jagdschlösschen. Auffallend ist, dass<br />

Familienmitglieder deren von Beust für<br />

fast alle zu dieser Zeit geborenen Weiherer<br />

als Taufpaten im Pfarrarchiv <strong>Trunstadt</strong><br />

eingetragen sind. Carl Friedrich von Beust<br />

starb 1759 und liegt nahe dem Josefaltar<br />

in der Pfarrkiche <strong>Trunstadt</strong> begraben.<br />

Der letzte Voit von Rieneck, Franz Anton,<br />

verkaufte die Rittergüter <strong>Trunstadt</strong> und<br />

Weiher an Georg Freiherrn von Aretin.<br />

Dieser allodifizierte <strong>Trunstadt</strong> und Weiher<br />

und verkaufte den Besitz 1816 an<br />

Jakob von Hirsch.<br />

Weiher Ortskapelle St. Dorothea Brunnen in Weiher<br />

14<br />

Am 3.1.1830 erkauften 13 Weiherer und<br />

1 <strong>Viereth</strong>er Bürger die Weiherer Waldung<br />

von der Gutsherrschaft in <strong>Trunstadt</strong>,<br />

teilten sie unter sich in verschiedene<br />

Anteile auf, beschlossen jedoch, den ganzen<br />

Walddistrikt noch ungeteilt und als<br />

geschlossenes Ganzes fernerhin fortbestehen<br />

zu lassen. Zeugen aus dieser<br />

Zeit sind heute noch einzelne übergroße<br />

Grenzsteine mit der Aufschrift: „v. H.“<br />

(von Hirsch) in dieser Waldung.<br />

1949 löste sich Weiher von der politischen<br />

Gemeinde <strong>Trunstadt</strong>, mit der es<br />

seit Jahrhunderten auch schulisch und<br />

kirchlich verbunden war, und wurde Gemeindeteil<br />

von <strong>Viereth</strong>.<br />

Die Ortskapelle in Weiher St. Dorothea<br />

mit einem Steinvolksaltar (vom Bildhauer<br />

Klesse 1962 geschaffen), seitlich die<br />

Statuen Dorothea und Muttergottes, so wie<br />

einem Kreuzweg (Stahlstiche), wurde<br />

1783 erichtet, jedoch 1870 und 1962/<br />

1963 erneuert. Den Tabernakel fertigte<br />

1972 der Kunstschmiedemeister Ewald<br />

Müllich aus <strong>Viereth</strong>.

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