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SPM - Viereth-Trunstadt

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Die Pfarrkirche „St. Petrus u.<br />

Marcellinus“ zu <strong>Trunstadt</strong><br />

Die heutige Pfarrkirche, vom damaligen<br />

Pfarrherrn Moritz Schipper 1692 begonnen,<br />

vom örtlichen Baumeister Georg<br />

Baumann gebaut und 1698 unter Pfarrer<br />

Johann Georg Braun vollendet, ist den<br />

Heiligen Petrus und Marcellinus geweiht,<br />

deren Reliquien von Seligenstadt/Hanau<br />

in unsere Kirche kamen. Sie ist ein<br />

freundlicher Barockbau mit einem hohen<br />

eingezogenen Chor, an dessen<br />

Nord seite der 33 m hohe Glockenturm<br />

mit zwei Kuppeln und offener Laterne<br />

steht. Dieser Glockenturm, der zumindest<br />

in seinen unteren Geschossen noch<br />

der Frühgotik angehört, also schon vor<br />

dem eigentlichen Kirchenbau gestanden<br />

haben muss, hat eine Mauerdicke von<br />

125 cm, die Höhe der Fensterschlitze an<br />

der Nord und Ostseite beträgt 140 cm<br />

und deren Breite 40 cm. Wie in zahlreichen<br />

anderen Fällen in Franken ist auch<br />

die <strong>Trunstadt</strong>er Kirche als Wehrkirche<br />

auf Verteidigung eingerichtet gewesen.<br />

Der Hochaltar stammt aus der säkularisierten<br />

Franziskanerkirche St. Anna an<br />

der Schranne in Bamberg und befindet<br />

sich seit 1812 in der Pfarrkirche. Der<br />

hohe, zweisäulige Aufbau des Hochaltars<br />

besitzt eine frühbarocke Aedikula<br />

mit Segmentgiebel, gleichsam ein Tor,<br />

über den zwei übergroße Engel neben<br />

einem römischen Kreuz und daneben<br />

links der Hl. Antonius und rechts die<br />

Hl. Klara Wache halten. Seitlich neben<br />

den Säulenfuß stehen die Statuen des<br />

Hl. Franziskus (links) und des Hl. Valentin<br />

(rechts). Bei den heutigen Altarbild<br />

handelt es sich um ein zusammengesetztes<br />

Blatt, dessen wohl älterer Teil – ein<br />

ovales Muttergottesbild mit Christuskind<br />

und Johannes – auf ein anderes Blatt<br />

mit geflügelten, verehrenden, schwebenden<br />

Engeln aufgezogen wurde. Der<br />

Ro ko kotabernakel wird von den Statuetten<br />

der Kirchenpatrone Petrus und Marcellinus<br />

flankiert, übrigens die einzige<br />

Kirche im Erzbistum Bamberg, die diese<br />

Heiligen zu Patronen hat. Die Reliquien<br />

kamen über den Biographen Karl des<br />

Großen, namens Einhard, der übrigens<br />

bei der Ersterwähnung <strong>Trunstadt</strong>s bei<br />

der Schenkung als Zeuge anwesend war,<br />

von Rom nach Seligenstadt.<br />

Pfarrkirche St. Petrus und Marcellinus<br />

13<br />

Geschichte <strong>Trunstadt</strong><br />

Rechts und links des Hochaltars finden<br />

wir in der Chorinnenwand zwei Epitaphien<br />

derer Voit von Rieneck.<br />

Die beiden spätbarocken Seitenaltäre mit<br />

Rokokodekor wurden vom Centgrafen<br />

Daniel Barthelme gestiftet. Die Heiligenfiguren<br />

von Th. Wagner, dem Vater des<br />

berühmten Peter Wagners, des Karl Borromäus,<br />

dem Kirchenlehrer Augustinus<br />

flankieren den Nepomuk altar und die<br />

der Bistumsheiligen Kilian und Martin<br />

den Josefaltar.<br />

Neben dem Josefaltar, auf einer Konsole<br />

in einer Wandnische, steht der barocke<br />

Taufstein aus Sandstein, ein Werk Friedrich<br />

Wolffs aus Zeil aus dem<br />

Jahr 1698.<br />

Eindrucksvoll zeigt sich ebenfalls<br />

an der Südseite des Langhauses<br />

die „Pieta“, eine spätgotische<br />

strenge Vespergruppe,<br />

im 1. Viertel des 16. Jahrhundert<br />

vom Schnitzer der Wachenrother<br />

Figuren ent standen.<br />

Unmittelbar der Pieta gegenüber<br />

ein Pracht werk handwerklichen<br />

Könnens die Kanzel.<br />

Aus feiner und reicher Muschwerk<br />

dekoration wachsen die<br />

Evangelien symbole heraus.<br />

Obenan steht der Völkerapostel<br />

Paulus.<br />

Als modernes Element hat der<br />

einheimische Künstler Reinhard<br />

Klesse aus <strong>Viereth</strong> 1970<br />

die Kreuzwegstationen an der<br />

Brüstung der Empore geschaffen.

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