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Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II und ... - Vascularcare.de

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OriginalieCHRISTIAN VON HEYMANN, HELGE SCHÖNFELD, THOMAS VOLK, KLINIK FÜR ANÄSTHESIOLOGIE MIT SCHWERPUNKT OPERATIVE INTENSIVMEDIZIN,CHARITÉ – UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN, CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM UND CAMPUS CHARITÉ MITTEDas paradoxe <strong>und</strong> klinischführen<strong>de</strong> Symptom stellendie unter <strong>de</strong>r Antikoagulationauftreten<strong>de</strong>n Thromboemboliendar.2,5% <strong>de</strong>r Patienten, die mitUFH behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n, entwickelteneine HIT <strong>II</strong> gegenüber0,4% unter Therapiemit NMH.Klinische Symptomatik<strong>de</strong>r HIT <strong>II</strong>Die laborchemische Diagnostik ist geprägt durcheinen Abfall <strong>de</strong>r Thrombozytenzahl um mehr als50% [43] <strong>de</strong>s Ausgangswerts o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>nWert von 100/nl [33]. Dieser Abfall setzt bereitswenige St<strong>und</strong>en nach Beginn <strong>de</strong>r <strong>Heparin</strong>therapie(sog. „rapid onset“) o<strong>de</strong>r ab <strong>de</strong>m 4. Tag(sog. „typical onset“) ein [39]. Zusätzlich ist eineso genannte „<strong>de</strong>layed onset“-HIT <strong>II</strong> beschrieben,die im Mittel 9,2 Tage (Spannweite 5 –19 Tage)nach Absetzen <strong>de</strong>r <strong>Heparin</strong>therapie auftritt [40]<strong>und</strong> daher beson<strong>de</strong>re diagnostische Schwierigkeitenbereiten kann.Das paradoxe <strong>und</strong> klinisch führen<strong>de</strong> Symptomstellen die unter <strong>de</strong>r Antikoagulation auftreten<strong>de</strong>nThromboembolien dar. Diese betreffen dasvenöse <strong>und</strong> arterielle Gefäßsystem im Sinne vontiefen Beinvenenthrombosen, Sinusvenenthrombosen[38], Verschlüssen von Extremitätenarterien,Lungenarterienembolien [7] etc. Im allgemeinenPatientengut sind häufiger venöse alsarterielle Thromboembolien (Verhältnis 2-3:1)beschrieben wor<strong>de</strong>n. Patienten mit Arterioskleroseo<strong>de</strong>r herzchirurgische Patienten weisendagegen eine höhere Inzi<strong>de</strong>nz von arteriellenThromboembolien auf [42]. Unter laufen<strong>de</strong>ro<strong>de</strong>r vor kurzem been<strong>de</strong>ter Therapie mit UFHo<strong>de</strong>r seltener mit NMH auftreten<strong>de</strong> thromboembolischeKomplikationen erfor<strong>de</strong>rn daher unbedingtdie Abklärung einer HIT <strong>II</strong>. Falls aus logistischenGrün<strong>de</strong>n eine zeitnahe Diagnostik nichtmöglich ist, scheint <strong>de</strong>n Autoren die präventiveUmstellung <strong>de</strong>r Antikoagulation auf ein HIT-<strong>II</strong>sicheresVerfahren angezeigt, da die HIT <strong>II</strong> alsprimär klinisches Erkrankungsbild begriffen <strong>und</strong>behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n muss.HIT <strong>II</strong> in <strong>de</strong>r HerzchirurgieIn <strong>de</strong>n letzten Jahren hat sich aufgr<strong>und</strong> epi<strong>de</strong>miologischerBeobachtungen die Erkenntnisdurchgesetzt, dass operative Patienten ein <strong>de</strong>utlichhöheres Risiko haben, eine HIT <strong>II</strong> zu entwickeln,als Patienten ohne chirurgischen Eingriff.Für post-orthopädische Patienten wur<strong>de</strong> eineHIT-<strong>II</strong>-Inzi<strong>de</strong>nz von 2,6% angegeben, wenn sieeine Thromboembolieprophylaxe mit UFH erhielten.Unter einer Prophylaxe mit NMH betrug dieHIT-<strong>II</strong>-Rate 0,2% [18].Als ursächlich für die hohe Inzi<strong>de</strong>nz von HIT<strong>II</strong> nach operativen Eingriffen wird die Aktivierungvon Thrombozyten durch das chirurgischeTrauma <strong>und</strong> die Freisetzung von PF 4 aus aktiviertenThrombozyten angesehen. Auch in <strong>de</strong>rHerzchirurgie ist eine erhöhte Inzi<strong>de</strong>nz von HIT<strong>II</strong> in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r postoperativen Antikoagulationzu beobachten: 2,5% <strong>de</strong>r Patienten,die mit UFH behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n, entwickelteneine HIT <strong>II</strong> gegenüber 0,4% unter Therapiemit NMH [25].Der pathophysiologische Hintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r erhöhtenHIT-<strong>II</strong>-Inzi<strong>de</strong>nz in <strong>de</strong>r Herzchirurgie ist <strong>de</strong>rbereits erwähnte Nachweis von HIT-<strong>II</strong>-Antikörpernbei 13 bis 51% <strong>de</strong>r Patienten nach kardiopulmonalerBypass-OP. In diesem Zusammenhangist zu betonen, dass nicht je<strong>de</strong>r Nachweisvon HIT-<strong>II</strong>-Antikörpern mit einer klinischen HIT-<strong>II</strong>-Symptomatik assoziiert ist. Dies scheint insofernrelevant, als eine alternative Antikoagulation beifälschlich positiver Interpretation vorliegen<strong>de</strong>rAntikörperbef<strong>und</strong>e mit einer erhöhten Inzi<strong>de</strong>nzvon Blutungen vergesellschaftet sein kann.In einer kürzlich erschienenen Publikation wur<strong>de</strong>nherzchirurgische Patienten <strong>de</strong>s UniversitätsklinikumsGreifswald, die postoperativ längerals sieben Tage auf <strong>de</strong>r Intensivstation behan<strong>de</strong>ltwur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die fünf Tage nach <strong>de</strong>r Operationeine <strong>Thrombozytopenie</strong> entwickelt hatten,untersucht. Dabei ergab sich bei 14,3% (1048 Vascular Care 1/2009 Vol. 16


von 70) <strong>de</strong>r Patienten ein positiver IgG-Antikörpertest.Bei sechs dieser Patienten war auch <strong>de</strong>rFunktionstest (HIPA) positiv; bei ihnen wur<strong>de</strong>daher eine HIT <strong>II</strong> diagnostiziert. Die Inzi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>rHIT <strong>II</strong> wur<strong>de</strong> im Gesamtkollektiv <strong>de</strong>r post-herzchirurgischenIntensivpatienten mit 1,8% (6von 329 Patienten, 95% CI: 0,7 – 3,9%) <strong>und</strong> in<strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r thrombozytopenen Intensivpatientenmit 8,6% (6 von 70 Patienten, 95% CI:3,2 – 17,7%) angegeben [27]. Insgesamt hatten0,48% (17 von 3.559 Patienten, 95%CI:0,25 – 0,7%) aller Intensivpatienten <strong>de</strong>s UniversitätsklinikumsGreifswald im Untersuchungszeitraum2003 bis 2004 eine HIT <strong>II</strong> erlitten [12].Die Thromboseprophylaxe bei bekannter o<strong>de</strong>rklinisch auch nur vermuteter HIT <strong>II</strong> muss miteinem Antikoagulans erfolgen, welches keineImmunkomplexe mit PF 4 bil<strong>de</strong>t <strong>und</strong> somit einePlättchenaktivierung verhin<strong>de</strong>rt. Hierfür stehenunterschiedliche Substanzen zur Verfügung. InDeutschland sind die direkten ThrombininhibitorenLepirudin <strong>und</strong> Argatroban sowie das <strong>Heparin</strong>oidDanaparoid für diese Indikation zugelassen.Auch die kürzlich für die Thromboembolieprophylaxenach elektiver Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenkschirurgiezugelassenen direkten oralen ThrombininhibitorenDabigatran <strong>und</strong> Rivaroxabanscheinen für die postoperative Antikoagulationbei HIT <strong>II</strong> geeignet, besitzt hierfür aber keineZulassung. Für <strong>de</strong>n intravenös verfügbaren,direkten Thrombininhibitor Bivalirudin besteht in<strong>de</strong>n USA, Kanada <strong>und</strong> Neuseeland eine Zulassung,diese bezieht sich allerdings primär auf dieAntikoagulation während Herzkatheterintervention.Das Pentasaccharid Fondaparinux galt bislangals sichere therapeutische Option, da nicht voneiner Immunkomplexbildung mit PF 4 ausgegangenwur<strong>de</strong>. Neuere Daten zeigen, dass einegering ausgeprägte Antikörperbildung gegenPF 4/<strong>Heparin</strong> unter Fondaparinux nachweisbar ist[8]. Bei hoher Fondaparinux-Dosierung ließ sicheine Hemmung <strong>de</strong>r Antikörperbindung an PF 4/Polysaccharid-Komplexe beobachten. Dies legtzumin<strong>de</strong>st eine Interaktion von PF 4 <strong>und</strong> Fondaparinuxnahe [34]. Die klinische Wertigkeit dieserBef<strong>und</strong>e ist <strong>de</strong>rzeit umstritten [41]. Die Autorenhalten aus eigener Erfahrung heraus eine prophylaktische<strong>und</strong> therapeutische Antikoagulationvon HIT-<strong>II</strong>-Patienten mit Fondaparinux zumgegenwärtigen Zeitpunkt für sicher <strong>und</strong> effektiv.Die Thromboseprophylaxebei bekannter o<strong>de</strong>r klinischauch nur vermuteter HIT <strong>II</strong>muss mit einem Antikoagulanserfolgen, welches keineImmunkomplexe mit PF 4bil<strong>de</strong>t <strong>und</strong> somit eine Plättchenaktivierungverhin<strong>de</strong>rt.Eine Übersicht über pharmakokinetische Daten<strong>und</strong> Dosierungen <strong>de</strong>r einzelnen Substanzen, diepostoperativ zur Prophylaxe o<strong>de</strong>r Therapie beiHIT <strong>II</strong> eingesetzt wer<strong>de</strong>n können, gibt Tabelle 1.Eine ausführliche Darstellung <strong>de</strong>r genanntenSubstanzen mit Diskussion von praxisrelevantenCharakteristika kann <strong>de</strong>r Literatur entnommenwer<strong>de</strong>n [16, 30].Bei allen Patienten mit einer neu festgestelltenHIT <strong>II</strong> sollte eine weiterführen<strong>de</strong> Bein- <strong>und</strong>Beckenvenendiagnostik durchgeführt wer<strong>de</strong>n,um okkulte Venenthrombosen zu i<strong>de</strong>ntifizieren[32].Vascular Care 1/2009 Vol. 16 49


OriginalieCHRISTIAN VON HEYMANN, HELGE SCHÖNFELD, THOMAS VOLK, KLINIK FÜR ANÄSTHESIOLOGIE MIT SCHWERPUNKT OPERATIVE INTENSIVMEDIZIN,CHARITÉ – UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN, CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM UND CAMPUS CHARITÉ MITTETabelle 1: Pharmakokinetische Daten<strong>und</strong> DosierungenSubstanz Halbwertszeit PlasmaproteinbindungEliminationUltrafiltrierbarkeitDosierungCaveLepirudin0,8 – 1,7 Std.(Bolus),1,1 – 2,0 Std.(6 Std.-Infusion)gering ~90% renal ja Thrombosetherapie(nierenges<strong>und</strong>e Patienten):0,2 – 0,4 mg/kg KG Bolus i.v.,0,1 – 0,15 mg/kg KG/Std.Infusion;NiereninsuffizienzThromboseprophylaxe(nierenges<strong>und</strong>ePatienten):2 x 15 – 25 mg s.c. je nachIndikationArgatroban 52 Minuten 54% primärhepatisch,geringfügigrenalgering0,5 – 2 µg/kg KG/min,bei Intensivpatienten:0,1 – 0,5 µg/kg KG/min(eig. Erfahrungen)LeberinsuffizienzBivalirudin 25 Minuten keine primärenzymatischeProteolyse,geringfügig renaljakeine Zulassungzur ThromboseprophylaxeNiereninsuffizienzDanaparoidAnti-Xa-Aktivität~25 Std.gering >50% renal nein 2 – 3 x 750 I.E. s.c.,200 – 600 I.E./Std. Infusion<strong>und</strong> in Abhängigkeit von<strong>de</strong>r IndikationNiereninsuffizienzFondaparinuxAnti-Xa-Aktivität~17 – 20 Std.95% renal 1 x 2,5 – 10 mg s.c.(nach Indikation)Niereninsuffizienz50 Vascular Care 1/2009 Vol. 16


Antikoagulation während HLMbei HIT-<strong>II</strong>-PatientenFür Patienten mit bekannter HIT <strong>II</strong>, bei <strong>de</strong>nendie Indikation für eine Herzoperation unter Einschluss<strong>de</strong>r HLM besteht, stellt sich die Frage,welche Antikoagulation während <strong>de</strong>r extrakorporalenZirkulation sicher durchgeführt wer<strong>de</strong>nkann. UFH stellt in diesem Setting aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>reffektiven Hemmung <strong>de</strong>s plasmatischen Gerinnungssystems,<strong>de</strong>r einfachen bettseitigen Überwachungmit <strong>de</strong>r „activated clotting time“ (ACT)sowie <strong>de</strong>r Antagonisierbarkeit mit Protamin <strong>und</strong><strong>de</strong>r damit verb<strong>und</strong>enen guten Steuerbarkeit dasAntikoagulans <strong>de</strong>r Wahl dar.Tabelle 2: Therapeutische Alternativenzur Antikoagulation während HLM bei HIT <strong>II</strong>Lepirudin Bivalirudin Argatroban DanaparoidDosierung währendHLM0,25 mg/kg KG Bolus vorAnschluss an die HLMInfusion von 0,5 mg/minbis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r HLMBolus:0,75 mg/kg KGInfusion:1,75 mg/kg KGbis 15 Minuten vorHLM-En<strong>de</strong> (ggf. Bolivon 0,1 – 0,5 mg/kg KGerfor<strong>de</strong>rlich)0,1 mg/kg KG Bolus vorAnschluss an die HLM,2 – 10 µg/kg KG/minalternativ:kein Bolus, son<strong>de</strong>rnkontinuierliche Gabevon 2 µg/kg KG/minbis Zielwert erreicht ist(dieses Regime erfor<strong>de</strong>rtevtl. intermittieren<strong>de</strong>Boli)Bolus:125 I.E./kg KG;3 I.E./ml Priming-Flüssigkeit HLMInfusion:7 I.E./kg KG/Std.während HLM bis 45 Min.vor geplantem HLM-En<strong>de</strong>(Bolus-Dosis: 1.250 I.E.)Monitoring/Zielwert ECT: 350 – 400 sec ACT: > 300 sec ACT: > 400 sec Anti-FXa-Aktivität:1,5 I.E./mlBeson<strong>de</strong>rheiten/NebenwirkungenVerlängerung <strong>de</strong>rHalbwertszeit bei Niereninsuffizienzenzymatischer Abbauvon Bivalirudin in„stehen<strong>de</strong>m“ Blut,reduzierte enzymatischeProteolyse beiHypothermieHypotension nachBolusgabeVerlängerung <strong>de</strong>rHalbwertszeit bei NiereninsuffizienzVascular Care 1/2009 Vol. 16 51


OriginalieCHRISTIAN VON HEYMANN, HELGE SCHÖNFELD, THOMAS VOLK, KLINIK FÜR ANÄSTHESIOLOGIE MIT SCHWERPUNKT OPERATIVE INTENSIVMEDIZIN,CHARITÉ – UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN, CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM UND CAMPUS CHARITÉ MITTESind HIT-<strong>II</strong>-Antikörper nachweisbar,muss bei einer Reexpositionmit <strong>Heparin</strong> voneiner akuten Immunreaktionausgegangen wer<strong>de</strong>n ...Für die Antikoagulation während HLM ist dasVorliegen von HIT-<strong>II</strong>-Antikörpern, also die Aktivierung<strong>de</strong>s Immunsystems, entschei<strong>de</strong>nd:Akute HIT <strong>II</strong> (positiver Antikörpernachweis)Sind HIT-<strong>II</strong>-Antikörper nachweisbar, muss beieiner Reexposition mit <strong>Heparin</strong> von einer akutenImmunreaktion ausgegangen wer<strong>de</strong>n; dabeikann es zu einer Boosterung <strong>de</strong>r Antikörperbildungkommen [17], es können sich intrakardialeThromben bil<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ein Clotting <strong>de</strong>r extrakorporalenZirkulation auftreten [14]. Bei Patientenmit positivem o<strong>de</strong>r unbekanntem, aber wahrscheinlichpositivem Antikörperstatus sollte einealternative Antikoagulation ohne <strong>Heparin</strong> (Lepirudin,Bivalirudin o<strong>de</strong>r Danaparoid) o<strong>de</strong>r eine<strong>Heparin</strong>gabe unter <strong>de</strong>m „Schutz“ einer vorherbegonnenen thrombozytenaggregationshemmen<strong>de</strong>nTherapie mit GP-<strong>II</strong>b/<strong>II</strong>Ia-Inhibitoren [15]o<strong>de</strong>r Prostazyklin bzw. <strong>de</strong>m Prostaglandin-AnalogonIloprost [1, 4] erfolgen. Tabelle 2 fasst dieDosierungen von Lepirudin, Danaparoid <strong>und</strong>Bivalirudin zur Antikoagulation bei HLM zusammen.Subakute HIT <strong>II</strong> (kein Antikörpernachweis)Patienten mit anamnestisch bekannter HIT <strong>II</strong>, diekeine Reexposition von <strong>Heparin</strong> erfahren haben,zeigen einen zeitabhängigen Abfall <strong>de</strong>s Antikörpertiters<strong>und</strong> weisen in <strong>de</strong>r Regel nach ca. 100Tagen keine Antikörper mehr auf [37]. Bei diesenPatienten besteht die Option einer <strong>Heparin</strong>-Reexposition,da B-Lymphozyten in <strong>de</strong>r Regel dreibis fünf Tage für die Bildung klinisch relevanterAntikörpertiter benötigen [22, 23]. Die Patientenkönnen mit <strong>Heparin</strong> während HLM antikoaguliertwer<strong>de</strong>n, sollten aber postoperativ aufgr<strong>und</strong><strong>de</strong>s getriggerten Pathomechanismus einealternative Prophylaxe erhalten. Dieses Vorgehenist publiziert [22, 23] <strong>und</strong> wird als Behandlungsstandardfür Patienten mit anamnestischbekannter HIT <strong>II</strong> ohne zirkulieren<strong>de</strong> Antikörper in<strong>de</strong>n ACCP-Gui<strong>de</strong>lines von 2004 empfohlen.Die Gabe von <strong>Heparin</strong> unter <strong>de</strong>m Schutz einerthrombozytenaggregationshemmen<strong>de</strong>n Therapiemit Prostazyklin/Iloprost ist klinisch effektiv<strong>und</strong> sicher [3, 4, 29, 44], auch wenn bislang fürdieses Behandlungsprotokoll nur wenige Datenpubliziert sind. Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r vasodilatieren<strong>de</strong>nEigenschaften <strong>de</strong>s Prostazyklins kommt es regelhaftnach Infusionsbeginn zu einer Hypotension,die eine Infusion von Vasopressoren zur Stabilisierung<strong>de</strong>r Hämodynamik erfor<strong>de</strong>rt. Nach Antagonisierung<strong>de</strong>r <strong>Heparin</strong>wirkung mit Protaminwird das Prostazyklin schrittweise reduziert<strong>und</strong> parallel dazu auch die Vasopressoren-Dosisgesenkt [30]. Zu beachten ist, dass die genanntenPräparate keine Zulassung für diese Indikationhaben.Die Reexposition von HIT-<strong>II</strong>-Patienten mit <strong>Heparin</strong>unter laufen<strong>de</strong>r Therapie mit einem GP <strong>II</strong>b/<strong>II</strong>Ia-Inhibitor (sog. „platelet anesthesia“) ist ebenfallsals effektiv beschrieben wor<strong>de</strong>n [15]. Ähnlichwie bei <strong>de</strong>r Therapie mit Prostazyklin/Iloprostmuss die postoperative Antikoagulation bei mitTirofiban/<strong>Heparin</strong> behan<strong>de</strong>lten Patienten miteinem HIT-<strong>II</strong>-sicheren Antikoagulans erfolgen,um die Antikörperbildung <strong>und</strong> Plättchenaktivierungnicht zu unterhalten. Beson<strong>de</strong>re Vorsichtist bei <strong>de</strong>r Anwendung von Tirofiban bei niereninsuffizientenPatienten geboten, da Tirofibankumulieren <strong>und</strong> refraktäre Blutungen verursachenkann. Aufgr<strong>und</strong> von drei tödlich verlaufenenAnwendungen von Tirofiban zur Antikoagulationwährend HLM bei niereninsuffizientenHIT-<strong>II</strong>-Patienten, weist <strong>de</strong>r Hersteller (MSD Sharp& Dohme, Haar, Deutschland) ausdrücklich daraufhin, dass Tirofiban für diese Indikation keineZulassung besitzt <strong>und</strong> daher nicht angewen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n sollte.Die Abbildungen 1 bis 3 geben eine Übersichtüber die Antikoagulation mit Prostazyklin,Iloprost <strong>und</strong> Tirofiban während extrakorporalerZirkulation bei HIT-<strong>II</strong>-Patienten.52 Vascular Care 1/2009 Vol. 16


Abbildung 1: Antikoagulation mit Prostazyklin währendHLM bei HIT <strong>II</strong> [4]Prostazyklin 5 ng/kg KG/minbeginnen, bis 30 ng/kg KG/minsteigern vor <strong>Heparin</strong>gabeNach Protamin: Prostazyklinin 5 ng/kg KG/min-SchrittenreduzierenStart OP Sternotomie Beginn HLM En<strong>de</strong> HLM En<strong>de</strong> OP<strong>Heparin</strong>(300 – 400 I.E./kg KG)Protamin(1:1-Antagonisierung)Abbildung 2: Antikoagulation mit Iloprost währendHLM bei HIT <strong>II</strong> [3]Nach Anästhesieeinleitung:HIPA negativHIPA positiv<strong>Heparin</strong> 100 – 300 I.E./kg KG<strong>und</strong> Fortführung <strong>de</strong>r Iloprost-InfusionSchrittweise Erhöhung<strong>de</strong>r Iloprost-Infusionum 6 ng/kg KG alle10 Min. <strong>und</strong> Wie<strong>de</strong>rholen<strong>de</strong>s HIPA bis HIPA negativBeen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Iloprost-Infusion 20 Min. nachProtamin-GabeVascular Care 1/2009 Vol. 16 53


OriginalieAbbildung 3:Antikoagulation mit Tirofiban während HLM bei HIT <strong>II</strong> [15]10 Minuten vor Kanülierung <strong>de</strong>r Aorta:Tirofiban-Bolus: 10 µg/kg KGBeginn Tirofiban-Infusion: 0,15 µg/kg KG/Std. nach Bolus5 Minuten nach Tirofiban-Bolus:<strong>Heparin</strong> 400 I.E./kg KGACT > 480 sec = Start HLMACT < 480 sec = erneuterBolus (z.B. 3.000 – 5.000 I.E.<strong>Heparin</strong>)ACT < 480 sec während HLM:<strong>Heparin</strong>-Bolus möglichACT > 480 sec = Start HLMStopp Tirofiban: 60 Minuten vor HLM-En<strong>de</strong>54 Vascular Care 1/2009 Vol. 16


ZusammenfassungHerzchirurgische Patienten weisen eineim Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Patientengruppenhohe Inzi<strong>de</strong>nz von HIT-<strong>II</strong>-Antikörpern<strong>und</strong> auch klinisch nachgewiesenen HIT-<strong>II</strong>-Erkrankungsfällen auf. Postoperativ erfor<strong>de</strong>rtbereits <strong>de</strong>r dringen<strong>de</strong> HIT-<strong>II</strong>-Verdachtdie Umstellung auf ein sicheres Antikoagulans<strong>und</strong> die Einleitung einer serologischenDiagnostik; sonografisch sind okkulte Bein–<strong>und</strong> Beckenvenenthrombosen abzuklären.Zur postoperativen Antikoagulation stehenunterschiedliche Substanzen zur Verfügung,von <strong>de</strong>nen allerdings nicht alleeine Zulassung für die Behandlung vonPatienten mit HIT <strong>II</strong> besitzen.Für die Antikoagulation an <strong>de</strong>r HLM beiPatienten mit bekannter HIT <strong>II</strong> ist nach <strong>de</strong>naktuellen Empfehlungen <strong>de</strong>r Antikörperstatusentschei<strong>de</strong>nd. Sind keine o<strong>de</strong>r nurniedrige Antikörpertiter nachweisbar, kanneine einmalige Gabe von <strong>Heparin</strong> während<strong>de</strong>r Operation erfolgen. Befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>rPatient noch in einem akuten Stadium <strong>de</strong>rHIT <strong>II</strong> mit positivem Antikörper- <strong>und</strong> Funktionstest(z.B. Plättchenaggregationstest,HIPA), ist eine alternative Antikoagulationmit Lepirudin, Danaparoid o<strong>de</strong>r Bivalirudinzugelassen <strong>und</strong> klinisch indiziert.Alternativ kommt eine thrombozytenaggregationshemmen<strong>de</strong>Therapie mit Prostazyklino<strong>de</strong>r einem GP-<strong>II</strong>b/<strong>II</strong>Ia-Inhibitor inFrage, nach <strong>de</strong>ssen Aufsättigung die einmaligeGabe von <strong>Heparin</strong> erfolgen kann.Postoperativ muss in bei<strong>de</strong>n Fällen eineHIT-<strong>II</strong>-sichere Antikoagulation erfolgen.Literatur[1] Addonizio VP Jr, Fisher CA, Kappa JR, Ellison N: Prevention ofheparin-induced thrombocytopenia during open heart surgery withiloprost (ZK36374). Surgery 102 (1987) 796–807[2] Amiral J, Bri<strong>de</strong>y F, Wolf M, Boyer-Neumann C, Fressinaud E, VissacAM, Peynaud-Debayle E, Dreyfus M, Meyer D: Antibodies tomacromolecular platelet factor 4-heparin complexes in HIT: a studyof 44 cases. Thrombosis and Haemostasis 3 (1995) 21–28[3] Antoniou T, Kapetanakis EI, Theodoraki K, Rellia P, Thanopoulos A,Kotiou M, Zarkalis D, Alivizatos P: Cardiac surgery in patients withheparin-induced thrombocytopenia using preoperatively <strong>de</strong>termineddosages of iloprost. Heart Surg Forum 5 (2002) 354–57[4] Aouifi A, Blanc P, Piriou V, Bastien OH, French P, Hanss M, Lehot JJ:Cardiac surgery with cardiopulmonary bypass in patients with type<strong>II</strong> heparin-induced thrombocytopenia. Ann Thorac Surg. 71 (2001)678–83[5] Bauer TL, Arepally G, Konkle BA, Mestichelli B, Shapiro SS, CinesDB, Poncz M, McNulty S, Amiral J, Hauck WW, Edie RN, MannionJD: Preva-lence of heparin-associated antibodies without thrombosisin patients <strong>und</strong>ergoing cardiopulmonary bypass surgery.Circulation. 95 (1997) 1242–46[6] Cines DB, Tomaski A, Tannenbaum S. Immune endothelial-cell injuryin heparin-associated thrombocytopenia. N Engl J Med 316 (1987)581–89[7] Claeys LG: Lethal heparin-associated pulmonary embolism – casereports. Angiology 53 (2002) 475–78[8] Greinacher A, Alban S, Omer-Adam MA, Weitschies W, WarkentinTE: <strong>Heparin</strong>-induced thrombocytopenia: A stoichiometry-basedmo<strong>de</strong>l to explain the differing immunogenicities of unfractionatedheparin, low-molecular-weight heparin, and fondaparinux indifferent clinical settings. Thromb Res Feb 7 (2008) [Epub ahead ofprint])[9] Greinacher A, Farner B, Kroll H, Kohlmann T, Warkentin TE, EichlerP: Clinical features of heparin-induced thrombocytopenia includingrisk factors of thrombosis. A retrospective analysis of 408 patients.Thromb Haemost 94 (2005) 132–35[10] Greinacher A, Michels I, Kiefel V, Mueller-Eckhardt C: A rapid andsensitive test for diagnosing heparin-associated thrombocytopenia.Thrombosis and Haemostasis 66 (1991) 734–36[11] Greinacher A, Michels I, Mueller-Eckhardt C: <strong>Heparin</strong>-associatedthrombocytopenia: the antibody is not heparin specific. ThrombHaemost 67 (1992) 545–49[12] Greinacher A: <strong>Heparin</strong>-induced thrombocytopenia: Frequency andpathogenesis. Pathophysiol Haemost Thromb 35 (2006) 37–45Vascular Care 1/2009 Vol. 16 55


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