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Villigster Medien 3/2005 - Pädagogisches Institut der EKvW

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B ANDACHTENSEITE 20Andachten zu Plakat 5: Treppe zum HimmelBrücke zwischen Himmel und ErdeEin junger Mann vor dem dunklen Universum. Sein Blickrichtet sich auf die geöffnete Tür mitten im Universum, dieHimmelstür. Schmetterlinge flattern durch diese Tür, wieBoten zwischen hier und dort. Vor dem jungen Mann breitetsich ein Labyrinth aus: Wege, Irrwege, Auswege, Sackgassen.Wird er seinen Weg finden? Aus seinem Kopf erwachsenStufen, Stufen des Lebens, die ihn mit <strong>der</strong> geöffnetenHimmelstür verbinden. Die Tür zum Himmel ist aufgestoßen,die Brücke zwischen Himmel und Erde ist gebaut, es gibteinen Weg. Wird er ihn gehen?Jungsein heißt: auf <strong>der</strong> Suche sein. Heute erst recht. Aus einerjugendsoziologischen Untersuchung: „Alles fließt, istverhandelbar geworden, es gibt keine verbindlichen Vorgaben für die Lebensgestaltungmehr. Gewissheiten und Grenzen, wichtige Voraussetzungen für die persönliche Identitätsfindung,sind weitgehend verschwunden. Welchen Beruf die Jugendlichen ergreifen,mit wem sie wie und wo zusammenleben wollen - alles müssen sie heute selbstentscheiden.“ Wenn alles möglich scheint und je<strong>der</strong> sehen muss, wo er bleibt - wogibt es dann einen Halt, woran kann man sich orientieren?Von dem jungen, rothaarigen Mann auf <strong>der</strong> Postkarte zu einem jungen Mann in <strong>der</strong>Bibel. Jakob war noch jung, aber schon auf <strong>der</strong> Flucht. Seinen Bru<strong>der</strong> Esau hatte erum das Erstgeburtsrecht betrogen, seinen alten Vater Isaak hatte er getäuscht undsich den Segen erschlichen. Clever, aalglatt und unsympathisch. Nun kann er sich zuhausenicht mehr halten, er muss fliehen. Auf <strong>der</strong> Flucht übernachtet er an einemunwirtlichen Ort - und dort hat er einen Traum:„Und er träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit <strong>der</strong> Spitze anden Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nie<strong>der</strong>. Und <strong>der</strong> Herrstand oben darauf und sprach: Ich bin <strong>der</strong> Herr, <strong>der</strong> Gott deines Vaters Abraham, undIsaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben...Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wie<strong>der</strong>herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, wasich dir zugesagt habe.“ (1. Mos. 28,12,15)Jakob begegnet Gott. Unvermutet, auf <strong>der</strong> Flucht vor seinem Bru<strong>der</strong>. Ohne dass ernach Gott gesucht hätte, ohne dass er sich nach Gott gesehnt hätte. Eines Tages trittGott ihm in den Weg - und Jakob sieht den Himmel offen.Wir wissen nicht, ob <strong>der</strong> junge Mann auf <strong>der</strong> Postkarte betet o<strong>der</strong> an Gott glaubt. In<strong>der</strong> gegenwärtigen Jugendkultur sind Gebet und Gottesdienst Praktiken von kleinenMin<strong>der</strong>heiten geworden. Religion gilt auch unter Jugendlichen als Privatsache und istkaum noch Gesprächsthema. Zweifel und Unsicherheit sind verbreitet: Ist Gott vielleichtnur eine Fiktion? Steht <strong>der</strong> Glaube nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zur Wissenschaft?Hirnforscher sagen, Gott entsteht im Gehirn. Wenn das stimmt, dann wäre <strong>der</strong> Glaubemachbar, dann könnte man Gott lernen. Ein verführerischer Gedanke, wo man heutedoch scheinbar alles lernen kann: eine fremde Sprache, einen zweiten Beruf, richtigeErnährung im Alter. Aber Gott?VILLIGSTER MEDIEN 3/<strong>2005</strong> „MEIN LEBEN IST WIE ...“

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