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Analyse von Zeitreihen Bibliografie

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<strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Zeitreihen</strong>‣ Begriffe der Zeitreihe‣ Komponenten einer Zeitreihe- Trend- Periodische Schwankungen- Restschwankungen‣ Bestimmung der Trendkomponente- Methode der kleinsten Quadrate (MKQ)- Methode der gleitenden Durchschnitte‣ Exponentielle GlättungProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I1<strong>Bibliografie</strong>‣ Prof. Dr. Kück;Statistik, Vorlesungsskript,Abschnitt 10.1 und 10.2‣ Bleymüller/Gehlert;Statistische Formeln, Tabellen und Programme.Verlag VahlenProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I21


ZeitreiheBei einer Zeitreihe handelt es sich um eine Reihe <strong>von</strong> Werten(y 1 , y 2 , . . . , y n ) eines Merkmals (Y), die zu verschiedenenZeitpunkten (bei Bestandsmassen) oder verschiedenenZeiträumen (bei Bewegungsmassen) (t=1, 2, . . . , n) erhobenwerden.In der <strong>Zeitreihen</strong>analyse wird die Entwicklung des MerkmalsY nur in Abhängigkeit der Zeit betrachtet. Das bedeutet, dassdie Zeit als Verursacher der Entwicklung aufgefasst wird.Verursacher der Entwicklung sind aber i. d. R. viele andereSachmerkmale. Die Eingrenzung auf die Zeit in der<strong>Zeitreihen</strong>analyse ist daher eine grobe Vereinfachung. Die Zeitfungiert als Repräsentant aller sachlichen Einflussfaktoren.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I3Beispiele <strong>von</strong> <strong>Zeitreihen</strong>Merkmale der Bevölkerung sowie Merkmale der Wirtschaftsind sich historisch entwickelnde Größen, derenEntwicklungen Aufschluss über gesellschafts-, wirtschaftsundsozialpolitische Phänomene geben. Ihre Merkmalswerteim Zeitverlauf bilden <strong>Zeitreihen</strong>.‣ Bevölkerungsbestand der BRD am Jahresende‣ Durchschnittliche Haushaltgröße in MV für mehrereJahre im April (Mikrozensus)‣ Jährliche Zahl der Geburten in der BRD‣ Monatlicher Umsatz im produzierenden Gewerbe‣ Monatliche Arbeitslosenquote im ArbeitsamtsbezirkNordProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I42


1. Problemkreis bei derUntersuchung <strong>von</strong> <strong>Zeitreihen</strong>‣ Untersuchung der zeitlichen Entwicklung <strong>von</strong> Beständen;die Bestandsfortschreibung wird über die Zu- undAbgangsmassen vorgenommen.(Vgl. dazu Ausführungen zu Bestandsmassen in derPräsentation Grundbegriffe I, Folie 25 ff)Beispiel:•Bestandsfortschreibung der Bevölkerung über Geburten,Sterbefälle, Zuzüge und Fortzüge.•Bestandsfortschreibung <strong>von</strong> Lagerbeständen nach Artikelnüber Warenein- und Warenausgang.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I52. Problemkreis bei derUntersuchung <strong>von</strong> <strong>Zeitreihen</strong>‣ Untersuchung <strong>von</strong> Gesetzmäßigkeiten in der zeitlichen Entwicklungeines Merkmals, die in ihrer kategorialen Bestimmung über dengesamten betrachteten Zeitraum hinweg als gleichartig angesehenwerden können.‣ Bestimmung dieser Gesetzmäßigkeiten (<strong>Zeitreihen</strong>modell) und ihreAnwendung für die Vorausschätzung der zukünftigen Entwicklung(Prognosemodell).Beispiel:•Entwicklung der Erwerbstätigenzahl in Deutschland <strong>von</strong> 1989 bis 2001und Prognose für das Jahr 2002•Umsatzentwicklung eines Wirtschaftszweiges <strong>von</strong> 1989 bist 2001 undPrognose für die Jahre 2002 und 2003Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I63


Grafische Darstellung einer Zeitreihe‣ Die grafische Darstellung erfolgt in einem Koordinatensystem,in welchem auf der Abszisse die Zeit und auf der Ordinate dieMerkmalsgröße abgetragen wird. Für diesen Zweck ist dasLiniendiagramm zu bevorzugen, die Darstellung kann jedochauch mit einer anderen Diagrammart erfolgen.‣ Sie sollte immer der erste Schritt bei der Untersuchung <strong>von</strong>Gesetzmäßigkeiten einer Zeitreihe sein.‣ Sie ist die einfachste und anschaulichste Form der<strong>Zeitreihen</strong>analyse.‣ Wenn der Wertebereich der Merkmalswerte sehr groß ist, kannes zweckmäßig sein, eine logarithmische Skala für dieOrdinatenachse anzuwenden.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I7Beispiel: Liniendiagramm für die Entwicklungder Zahl der LebendgeborenenJahrYJahrY19803369519939432Entw icklung der Zahl der Lebendgeborenen in MV1981198219831984198519861987198819891990199119923169531860307943010830581298033060828495264032350313635108751994199519961997199819992000893498781108812046122461258913319Lebendgeborene3500030000250002000015000100005000019801982198419861988199019921994199619982000SPSS-DiagrammY: Anzahl der Lebendgeborenen in MVProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I84


Beispiel: Säulendiagramm für die Entwicklungder Zahl der LebendgeborenenJahr1980Y33695Jahr1993Y9432Entw icklung der Zahl der Lebendgeborenen in MV1981198219831984198519861987198819891990199119923169531860307943010830581298033060828495264032350313635108751994199519961997199819992000893498781108812046122461258913319Lebendgeborene3500030000250002000015000100005000019801982198419861988199019921994199619982000SPSS-DiagrammY: Anzahl der Lebendgeborenen in MVProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I9Beispiel: Entwicklung der zusammengefasstenGeburtenziffern (BRD, DDR)JahrBRDDDRJahrBRDDDRJahrBRDDDR19602,372,3519711,922,1319821,411,8619612,452,4219721,721,7919831,331,7919622,442,4219731,541,5819841,291,7419632,522,4719741,511,5419851,281,7419642,552,4819751,451,5419861,351,7019652,512,4819761,461,6419871,361,7319662,542,4319771,401,8519881,421,6719672,492,3419781,381,9019891,391,5819682,392,3019791,381,9019901,481,5219692,212,2419801,451,9419911,420,9819701,992,1919811,441,8619921,400,83Quelle: Neu, Axel, Frankfurt am Main 1996Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I105


Beispiel: Liniendiagramm für dieEntwicklung der zusammengefasstenGeburtenziffern (BRD, DDR)32,5Geburtenziffern21,51BRDDDR0,5Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik01960196219641966196819701972197419761978<strong>Zeitreihen</strong> I1980198219841986198819901992SPSS-Diagramm11Beispiel: Säulendiagramm für dieEntwicklung der zusammengefasstenGeburtenziffern (BRD, DDR)3,002,50Geburtenziffern2,001,501,000,500,00Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik1960196219641966196819701972197419761978<strong>Zeitreihen</strong> I1980198219841986198819901992BRDDDRSPSS-Diagramm126


Beispiel: Symplex-Bild für zwei <strong>Zeitreihen</strong>Entnommen aus Schulze,Beschreibende Statistik,Oldenbourg Verlag,Quelle: Sachverständigenrat,Jahresgutachten 1995/1996Hilfslinien der Verhältnisse2:1 und 1:1Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I13Beispiel: Logarithmische AchseneinteilungDer rasche Anstieg derKrankenkosten und das unterschiedlicheNiveau derAusgabengruppen verlangen für dieDarstellung der Entwicklungüber einen längeren Zeitraumden logarithmischenMaßstab auf derMerkmalsachse:Hier: Aufwendungen dergesetzlichen Krankenversicherungnach LeistungsartenQuelle: Jahresgutachten 1992/1993Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I147


Beispiel: Liniendiagramm für die Entwicklungdes BSP (Quartalswerte)Y: Bruttosozialprodukt eines Landes in Milliarden EUROJahr 1Jahr 2Jahr 3Entwicklung des BSP eines LandesQuartal 13,586,808,7020,00Quartal 2Quartal 3Quartal 47,1510,5014,9511,9015,0516,6513,8016,7018,35BSP in Mrd. EURO15,0010,005,000,001 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Zeit (in Quartalen)SPSS-DiagrammDas Merkmal zeigt regelmäßige Schwankungen um die linearzunehmende Tendenz. Die Periodik p = 4 ist deutlich erkennbar.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I15Komponenten einer ZeitreiheBei der Beschreibung des Verlaufs einer Zeitreihe gehtman da<strong>von</strong> aus, dass sich die zeitlich geordneten Werteder Datenreihe auf bestimmte Komponenten zurückführen lassen.Diese werden eingeteilt nach:Bewegungskomponenten<strong>von</strong> <strong>Zeitreihen</strong>SystematischeKomponentenRestkomponenten (R)Trend (T)Periodische Schwankungen (S)Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I168


Komponenten einer Zeitreihe- Trend (T): Teil der Zeitreihe (Y), welcher Ausdruckder langfristigen Entwicklungstendenz desbetrachteten Merkmals ist;- Periodische Schwankungen (S): Teil derZeitreihe (Y), welcher Ausdruck regelmäßigauftretender konjunktureller und saisonalerBewegungen ist;- Restschwankung (R): Teil der Zeitreihe (Y),welcher Ausdruck irregulärer Schwankungen in derEntwicklungstendenz des betrachteten Merkmals ist.Trend und periodische Schwankungen sinddie systematischen Komponenten der Zeitreihe,die Restschwankung ist <strong>von</strong> zufälliger Natur.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I17Komponenten einer ZeitreiheEntw icklung der Zahl der Lebendgeborenen in MVLebendgeborene3500030000250002000015000100005000019801982Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik198419861988199019921994199619982000<strong>Zeitreihen</strong> IBeispiel miteinmaligem„Bruch“189


Komponenten einer ZeitreiheEntwicklung des BSP eines LandesBSP in Mrd. EURO20,0015,0010,005,000,001 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Zeit (in Quartalen)Beispiel mitRegelmäßigwiederkehrenden„Brüchen“Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I19Grundmodelle der Komponentenverknüpfung• Additive Überlagerung: Y=T+S+R,• Multiplikative Überlagerung: Y=T·S·R1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16Zeit (in Quartalen)1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11‣Additive Überlagerung liegtvor, wenn die Schwankungsbreitealler Perioden absolut etwa gleichbleibt (Schlauch).‣Multiplikative Überlagerungliegt vor, wenn die Schwankungsbreitealler Perioden relativ etwagleich bleibt (Trichter).ZeitProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I2010


Methoden zur Bestimmung derTrendkomponente einer Zeitreihe‣ Die Methode der gleitenden Durchschnitte‣ Die Methode der kleinsten Quadrate (Kurvenanpassung)Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I21Bestimmung der Trendkomponentemittels gleitender Durchschnitte‣ Man berechnet aus jeweils g aufeinanderfolgenden<strong>Zeitreihen</strong>werten das arithmetisches Mittel und ordnetdiesen Mittelwert dem mittleren der bei derDurchschnittsbildung berücksichtigten Zeitpunkte bzw.Zeitintervalle zu.‣ Durch Mittelung aufeinanderfolgender Werte der Zeitreihelassen sich die periodische Schwankungen und dieIrregularitäten der Zeitreihe eliminieren. Damit isoliertman den Trend als zentrale Tendenz der Entwicklung.‣ Die Anzahl g gibt die Ordnung des gleitendenDurchschnitts an.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I2211


Berechnungsformel dergleitenden DurchschnitteDie Berechnungsformeln der gleitenden Durchschnitteunterscheiden sich danach, ob g gerade oder ungerade ist.Für ungerade g mitg=2k+1:~ 1y =∑ty t + jg j=−kkFür gerade g mitg=2k:~ yt=1 ⎛ yt−⎜g⎝ 2k+k −1yt+∑ yt+j+2j=−k+ 1k⎞⎟⎠Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I23Kriterien zur Auswahl <strong>von</strong> g bei derBerechnung gleitender DurchschnitteDie Auswahl der Ordnung g der Glättung hängt da<strong>von</strong> ab, obdie Zeitreihe periodische Schwankungen aufweist oder nicht.‣ Für <strong>Zeitreihen</strong> ohne periodische Schwankungen wirdzumeist eine ungerade Ordnung gewählt. Je größer g ist,um so stärker wird der Glättungseffekt, aber es steigtauch der Werteverlust am Beginn und Ende der Reihe.‣ Für <strong>Zeitreihen</strong> mit periodischen Schwankungen wird dieOrdnung g der Glättung so groß wie die Periodik p derZeitreihe gewählt. Man ist hier in der Wahl der Ordnungnicht mehr frei.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I2412


Beispiel: Berechnung gleitenderDurchschnitte 3. OrdnungMonat12Wert1,1221,1433er Durchschnitt1,1291,151,141,133451,1211,1391,1331,1341,1311,1311,121,111,1ZeitreiheDurchschnitte6781,1211,0941,1041,1161,1061,1011,091,080 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13910111,1041,1211,0861,1101,1041,0971 ,129 = (1,122 + 1,143+1,121) / 31 ,134 = (1,143 + 1,121+1,139) / 3121,0841 ,131 = (1,121+1,139 + 1,133) / 3Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I. . .25Beispiel: Berechnung gleitenderDurchschnitte 5. OrdnungMonat12Wert1,1221,1435er Durchschnitt1,151,141,13341,1211,1391,1321,1311,121,11ZeitreiheDurchschnitte51,1331,1221,16781,1211,0941,1041,1181,1111,1091,091,080 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13910111,1041,1211,0861,1021,1001 ,132 = (1,122 + 1,143 + 1,121+1,139 + 1,133) / 51 ,131 = (1,143 + 1,121+1,139 + 1,133 + 1,121) / 5121,0841 ,122 = (1,121+1,139 + 1,133 + 1,121+1,094) / 5Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I. . .2613


Vergleich der gleitenden Durchschnitte1,151,141,131,121,111,11,091,080 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 131,151,141,131,121,111,11,091,080 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13Glättung 3. Ordnung:Der Werteverlust beträgt zweiPunkte.Glättung 5. Ordnung:Der Werteverlust beträgt vierPunkte.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I27Vergleich der gleitenden DurchschnitteChartIntradayBekanntes Beispiel: Kursverlauf <strong>von</strong> Aktien, hier DAIMLERCHRYSLER,Abfrage 15.06.2005. Weshalb gibt es keine fehlenden Punkte?1Woche1 Monat6 Monate1Jahr2Jahre3Jahre5 JahreProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I2814


Beispiel: Berechnung gleitender Durchschnitteeiner Zeitreihe mit periodischen SchwankungenY: Bruttosozialprodukt eines Landes in Milliarden EURO je Quartalfür 3 JahreJahr 1 Jahr 2 Jahr 3Quartal 1Quartal 23,587,156,8011,908,7013,80Quartal 3 10,50 15,05 16,70Quartal 4 14,95 16,65 18,35Periodik p = 4Glättungsordnung g = 4BSP in Mrd. EURO20,0015,0010,005,000,00Entwicklung des BSP eines Landes1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Zeit (in Quartalen)Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I29Beispiel: Berechnung gleitenderDurchschnitte 4. OrdnungQuartal12345678BSP3,207,1510,5014,956,8011,9015,0516,65GleitenderDurchschnitt4. Ordnung9,4010,4411,6112,3912,8413,31BSP in Mrd. EURO20,0015,0010,005,000,00Entwicklung des BSP eines Landes1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Zeit (in Quartalen)Zeitreihe des BSPGleitendeDuchschnitte 4.OrdnungSPSS-Diagramm910118,7013,8016,7013,7614,181 3,206,809 ,40 = ⋅ ( + 7,15 + 10 ,50 + 14 ,95 + )4 221218,351 7,1511,9010 ,44 = ⋅ ( + 10 ,50 + 14 ,95 + 6,80 + )4 22Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I. . .3015


Vorteile und Nachteile der Methodeder gleitenden DurchschnitteVorteile:‣ Rechnerisch sehr einfach‣ Richtungsänderungen oderKrümmungen der Zeitreihewerden mitbeachtet.Nachteil:‣Liefert keinemathematische Funktion‣„Verkürzung“ der ZeitreiheUm diese Nachteile der Methode der gleitendenDurchschnitte aufzuheben, kann man die Methode derkleinsten Quadrate für die <strong>Analyse</strong> der Zeitreihe einsetzen.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I31Bestimmung der Trendkomponente-Methode der kleinsten Quadrate-Um den Trend einer <strong>Zeitreihen</strong> durch eine allgemeineFunktionsgleichung beschreiben zu können, kann dieMethode der kleinsten Quadrate wie bei derRegressionsanalyse angewendet werden. Man geht <strong>von</strong> denWertepaaren (t, y t ) der Zeitreihe mit (t=1, 2, . . . , n) aus undverwendet das allgemeine Regressionsmodell für dieAbbildung der Entwicklungstendenz.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I3216


Lineare und quasilineare Ansätzefür den TrendEinfacher linearer Ansatz:T t= b + b1 2⋅tLogarithmischer Ansatz:T t= b + b1 2⋅lntExponentialansatz:ln T tb + b ⋅=1 2tPotenzansatz:ln T tb + b ⋅ ln=1 2tHyperbolischer Ansatz:Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I1T t= b + b ⋅1 2t33Typischer linearer ZeitverlaufMekrmalsausprägungen1 2 3 4 5 6 7 8 9 10T tZeit= b1+ b2SPSS-Diagramm⋅t‣ Es ist ein linearer Verlauferkennbar.‣ Die Merkmalsgrößeverändert sich über dieZeit absolut gleichbleibend, jedoch relativabnehmend.Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I3417


Typischer exponentieller ZeitverlaufMerkmalausprägungen1 2 3 4 5 6 7 8 9 10T teZeitb 1 + b 2=⋅ tSPSS-Diagrammln‣ Es ist ein exponentiellerVerlauf erkennbar.‣ Die Merkmalsgrößeverändert sich über dieZeit absolut zunehmend,jedoch relativgleichbleibend.T t= b1+ b2⋅tProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I35M erkm alsausprägungenTypischer logistischer Zeitverlauf1 2 3 4 5 6 7 8 9 10ZeitdT t=1+exp( b + b21t‣ Die Merkmalsgrößeverändert sich über dieZeit absolut zunehmend.‣ Die Zuwachsrate nimmtab und die Merkmalsgrößestrebt einerSättigungsgrenze zu.SPSS-Diagramm)mit b 2 > 0und d > 0 als SättigungsgrenzeProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I3618


Berechnung der Koeffizienten für dieeinfache lineare Trendfunktion (T)T t= b1+ b2⋅tnn∑( t ⋅ y )ttt = 1t = 1 t = 1b2===nn2222 ⎛ ⎞t − tn∑t = 1t−−⎜⎝n∑∑t = 1t ⋅t⎟⎠n∑yy ⋅ t −y ⋅ tssty2tbProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik1=n∑t = 1t2n∑t = 1nny∑t = 1tt−2n∑t ⋅t = 1 t = 1n2⎛− ⎜⎝∑t = 1<strong>Zeitreihen</strong> In∑⎞t ⎟⎠( t ⋅ y )t=y − b2⋅ t37Parameterschätzung nach MKQTt1 2= b + b ⋅ tTrendfunktionb =2ssty2tYt=b1+b2⋅xiRegressionsfunktionb =2ssxy2xFormelsammlung Regression!Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I3819


Beispiel: Lineare Trendfunktion für dieZahl der StudierendenJahr1989199019911992199319941995t1234567y t12933131601365713802147381695018394Zahl der StudierendenEntwicklung der Zahl der Studierenden19000180001700016000150001400013000120001988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996SPSS-DiagrammProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I39Beispiel: Bestimmung der linearenTrendfunktion für die Zahl der StudierendenY: Anzahl der StudierendenJahr ty tt² t.y t1989 1 12933 1 129331990 2 13160 4 263201991 3 13657 9 409711992 4 13802 16 552081993 5 14738 25 736901994 6 16950 36 1017001995 7 18394 49 128758nb =2n∑( t ⋅ yt)t=1nn∑t=1t2−∑t⋅∑yt⎛− ⎜⎝nt= 1 t=1n2∑t=1⎞t⎟⎠7⋅62797,14− 28⋅103634== 894,4327 ⋅140− 28b1 = y − b2⋅t= 14804,86 −894,43⋅4nSummeMittelwert28410363414804,861402043958062797,14Tt= 11227,14+894 ,43 ⋅ tProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I4020


Beispiel: Bestimmung einer exponentiellenTrendfunktion für die Zahl der StudierendenJahr1989199019911992199319941995t1234567y t129331316013657138021473816950183949,479,489,529,539,609,749,82t²14916253649t. ln y t9,4718,9728,5738,1347,9958,4368,74nb =2n∑( t ⋅lnyt)t=1nn∑t=1−∑t⋅∑lnytt= 1 t=1n2∑t=1⎞t ⎟⎠7⋅270,29− 28⋅67,16== 0,0627⋅140− 28n2 ⎛t − ⎜⎝b1 = lny−b2⋅t= 9,59−0,06⋅4=9,36nSummeMittelwert28410363414804,8667,169,5914020ln y t38,61270,29lnTt= 9,36+0,06⋅tY: Anzahl der StudierendenProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> IT t= e9 , 36+ 0 , 06 ⋅t41Beispiel: Exponentielle Trendfunktion fürdie Zahl der StudierendenJahr1989199019911992199319941995t1234567y t12933131601365713802147381695018394T t12321,513064,413852,014687,015572,416511,217506,6Zahl der StudierendenEntwicklung der Zahl der Studierenden19000180001700016000150001400013000120001988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996T te9,36+0,06⋅t= ln T t= 9,36 + 0,06 ⋅ tProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I4221


Methode der exponentiellen Glättung‣ In einer Periode t ergibt sich der Prognosewert für diePeriode t+1 als gewogenes arithmetisches Mittel aus demBeobachtungs- und Prognosewert für die Periode t. AlsGewichte werden α und (1- α) mit 0 < α < 1 genutzt. DerWert α wird dabei als Glättungsparameter bezeichnet.‣ Sie hat als Prognoseverfahren für <strong>Zeitreihen</strong>, die keinenausgeprägten Trend und keine ausgeprägte Schwankungaufweisen, praktische Bedeutung erlangt.‣ Der einfache Ansatz des exponentiellen Glättens ist dieexponentielle Glättung erster Ordnung:yˆ t+1= α ⋅ yt+ (1 −α)yˆtProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I43Exponentielle Glättung für eineZeitreihe mit n Beobachtungenyˆ nyn(1 ) yˆ1= α ⋅ + −αEmpirische Reihe y+ ntmit t = 1, 2, …,nyˆn+1= α ⋅ y= α ⋅ y= α ⋅ ynnn+ (1 −α)⋅+ α(1−α)y+ α(1−α)yn−1n−1( α ⋅ y + (1 −α)⋅ yˆ)n−1+ (1 −α)+ (1 −α)22yˆn−1( α ⋅ y + (1 −α)⋅ yˆ)n−2n−1n−2= α ⋅ y...=n 1∑ −i=0Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistikn+ α(1−α)yiα(1−α)yn−in−1+ α(1−α)+ (1 −α)nyˆ1<strong>Zeitreihen</strong> I2yn−23+ (1 −α)yˆn−24422


Beispiel: Exponentielle Glättung (α = 0,8)Y: monatlicher BenzinpreisMonatPreisExponentielleGlättung y-Dach(α=0,8)1,151,1411,1221,1221,13231,1431,1211,1221,139Preis1,121,11ZeitreiheGlättung (0,8)41,1391,1251,151,1331,1361,096789101,1211,0941,1041,1041,1211,1341,1241,1001,1031,1041,080 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14Monatyˆ 1= y1=1,122SPSS-Diagramm11121,0861,0841,1181,0921,086yˆ2 = 0,8 ⋅1,122+ (1 − 0,8)1,122 = 1,122ˆ3= 0,8 ⋅1,143+ (1 − 0,8)1,122 = 1,139y. . .Prof. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I45Auswirkung des Glättungsparameter αyˆ y (1 ) yˆ1= α ⋅ + − αn +nDie Formel zeigt, dass der aktuelle Beobachtungswert y n umsostärker berücksichtigt wird, je größer α gewählt wird. Deraktuelle Prognosenwert y n -Dach, in welchem sich die ganzeVergangenheit der Zeitreihe niederschlägt, wird dagegen umsostärker berücksichtigt, je kleiner α gewählt wird.nEffekteBerücksichtigung aktueller WertBerücksichtigung der VergangenheitswerteGlättungseffekteReagibilität der PrognoseKleiner Wert αschwachstarkgroßkleingroßer Wert αstarkschwachkleingroßProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I4623


Beispiel: Effekt des Glättungsfaktorsbei der exponentiellen Glättung1,151,141,13Preis1,121,11ZeitreiheGlättung (0,8)Glättung (0,1)1,11,091,080 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14MonatSPSS-DiagrammProf. Kück / Dr. Ricabal DelgadoLehrstuhl Statistik<strong>Zeitreihen</strong> I4724

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