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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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4.1 Elementare Konzepte der Differentialgeometrie 91<br />

deren Komponenten auf allen Karten stetig differenzierbare Funktionen der Koordinaten sind.<br />

Ein Vektorfeld ist also ein Schnitt im Tangentialbündel. Ein Feld von 1-Formen oder Differentialen<br />

ist dementsprechend ein Schnitt im Kotangentialbündel.<br />

Koordinatenbasis<br />

Eine differenzierbare Mannigfaltigkeit wird durch eine Kollektion von Karten dargestellt. Sei<br />

ϕ : U → R n eine solche Karte von einer Teilmenge U ∈ M . Die Vektorkomponenten x µ auf<br />

der Karte können dann als n differenzierbare Funktionen x µ : U → R aufgefasst werden, die<br />

Koordinaten genannt werden. Wie bereits in Abschnitt 2.3.4 auf S. 51 beschrieben, wird dadurch<br />

eine Basis ausgezeichnet:<br />

• Die Kurven, <strong>für</strong> die alle Koordinaten bis auf x µ konstant sind, repräsentieren in jedem<br />

Punkt p ∈ M Richtungsableitungen eµ = ∂µ = ∂<br />

∂x µ , die eine Basis von TpM sind.<br />

• Die Differentiale dx ν der Koordinatenfunktionen erfüllen wegen (4.4) die Relation<br />

dx ν (∂µ) = ∂µx ν = δ ν µ <strong>und</strong> bilden deshalb die dazugehörige Basis des Dualraums T ∗ p M .<br />

Die so definierte Koordinatenbasis hängt stark von der Wahl der Kartenabbildung ab. Bezüglich<br />

einer gegebenen Metrik g sind die Basisvektoren ∂µ im allgemeinen weder normiert noch<br />

orthogonal. In der allgemeinen <strong>Relativitätstheorie</strong> ist es üblich, Indices bezüglich der Koordinatenbasis<br />

durch griechische Indices zu kennzeichnen.<br />

Darstellung in Koordinatenbasis ⇔ Griechische Indices<br />

Koordinatenbasen zeichnen sich, wie wir im folgenden Abschnitt sehen werden, durch verschwindende<br />

Strukturkoeffizienten aus <strong>und</strong> spielen deshalb eine besondere Rolle.<br />

Strukturkoeffizienten<br />

Die Wahl der Darstellung bzw. Basis ist beliebig <strong>und</strong> hat keinen Einfluss auf die <strong>Physik</strong>, wohl<br />

aber auf den Rechenaufwand. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass sich die Koordinatenbasis<br />

als unzweckmäßig erweist <strong>und</strong> man lieber mit einer anderen Basis {ei} arbeiten möchte,<br />

die wir – um sie von der Koordinatenbasis unterscheiden zu können – wie am Anfang der Vorlesung<br />

mit lateinischen Indices versehen wollen. Eine solches Basisvektorfeld lässt sich natürlich<br />

wiederum in der Koordinatenbasis darstellen:<br />

Die Umkehrabbildung lautet<br />

ei = e µ<br />

i ∂µ<br />

(4.5)<br />

∂µ = e k µek , (4.6)<br />

wobei e k µ die zu e µ<br />

i inverse Matrix ist. Was zeichnet die Koordinatenbasis gegenüber einer beliebigen<br />

Basis aus? Dazu bilden wir die Lie-Klammer zweier Basisvektoren.<br />

Zur Erinnerung: Vektoren ergeben angewandt auf eine Funktion die Richtungsableitung, also wiederum<br />

eine Funktion. Das ermöglicht die Mehrfachanwendung von Vektoren, doch ist eine solche<br />

Mehrfachverknüpfung im allgemeinen kein Vektor mehr, da höhere Ableitungen entstehen. Bei der<br />

Lie-Klammer (Kommutator) heben sich allerdings die zweiten Ableitungen heraus, so dass die Lie-<br />

Klammer zwei Vektoren auf einen neuen abbildet. Vgl. Abschnitt 2.4.6 auf S. 59.<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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