Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
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46 Differentialformen<br />
symmetrischen <strong>und</strong> einer antisymmetrischen Matrix ausdrücken kann. Es gibt dementsprechend<br />
zwei Projektoren<br />
P ± = 1<br />
(� ± ⋆) (2.60)<br />
2<br />
mit P + + P− = � <strong>und</strong> der Komponentendarstellung<br />
wobei<br />
P ± kl<br />
i j<br />
= 1<br />
2 (I<br />
kl<br />
i j ± ε kl<br />
i j , (2.61)<br />
kl<br />
Ii<br />
j = 1 k<br />
(δi δ<br />
2 l j − δ k j δ l<br />
i ) (2.62)<br />
die antisymmetrisierte identische Abbildung im Raum � 2 (R 4 ∗ ) ist.<br />
2.3 Funktionen, Koordinatensysteme <strong>und</strong> Differentialformen<br />
Bisher haben wir uns mit der Struktur von Vektorräumen <strong>und</strong> den darauf definierten Linearformen<br />
befasst. Sowohl in der nichtrelativistischen <strong>Physik</strong> als auch in der speziellen <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
lassen sich Raum <strong>und</strong> Zeit per se als Vektorräume auffassen, d.h. die Punkte der Raumzeit<br />
werden durch Orts- bzw. Vierervektoren charakterisiert. Doch spätestens in der allgemeinen<br />
<strong>Relativitätstheorie</strong>, in der Raum <strong>und</strong> Zeit zu einem gekrümmten dynamischen Objekt werden,<br />
versagt dieses Konzept. Die Raumzeit wird dann zu einer sogenannten Mannigfaltikeit – einer<br />
Menge von Punkte, die global keine Vektorraumstruktur besitzt, sodass die Punkte auf dieser<br />
Mannigfaltigkeit nicht mehr durch Vektoren beschrieben werden können. Lokal sieht die Raumzeit<br />
allerdings immer noch wie ein ebener Vektorraum aus, ähnlich wie die Meeresoberfläche auf<br />
sehr kleinen Distanzen stets wie ein R 2 aussieht. Vektoren können deshalb verwendet werden,<br />
um Richtungen anzugeben.<br />
In diesem Kapitel werden wir uns zwar noch nicht mit gekrümmten Mannigfaltigkeiten, sondern<br />
vorerst noch weiterhin mit flachen Räumen befassen, genauer gesagt mit offenen zusammenhängenden<br />
Teilmengen U ⊂ R n . Um aber den Übergang zu gekrümmten Mannigfaltigkeiten<br />
zu erleichtern, wollen wir von der Vektorraumstruktur in U möglichst keinen Gebrauch machen.<br />
Konkret bedeutet das, dass wir die Punkte p ∈ U nach Möglichkeit nicht als Vektoren auffassen<br />
wollen, sie also nicht wie Vektoren addieren, subtrahieren, oder skalar multiplizieren.<br />
2.3.1 Skalare Funktionen, Kurven <strong>und</strong> Richtungsableitung<br />
Skalare Funktion:<br />
Eine skalare Funktion ist eine Abbildung f : U → R, die jedem Punkt p ∈ U eine Zahl fp<br />
zuordnet. Wir wollen im folgenden immer voraussetzen, dass f in einem noch zu präzisierenden<br />
Sinne stetig differenzierbar ist. Die Abbildung f darf aber durchaus nichtlinear sein.<br />
Herkömmliche Richtungsableitung:<br />
Da U im allgemeinen mehrdimensional ist, ist die Änderung einer Funktion von der gewählten<br />
Richtung abhängig. Normalerweise würde man dazu im R n die Richtungsableitung der Funktion<br />
f im Punkt u ∈ U in Richtung v durch<br />
f (u + µv) − f (u)<br />
∇v f (u) = lim<br />
µ→0 µ<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
(2.63)