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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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2.2 Hodge-Dualität 45<br />

2.2.9 Selbstdualität<br />

Eine Form α heisst selbstdual bezüglich der Hodge-Operation falls<br />

⋆α ∝ α , (2.56)<br />

wenn also die Form eine Art Eigenvektor von ⋆ ist. Selbstduale Formen haben ein hohes Maß<br />

an Symmetrie. Obwohl wir hier Selbstdualität nur der Vollständigkeit halber einführen wollen,<br />

sei darauf hingewiesen, dass es eine selbstduale Formulierung der ART gibt, die sich in der<br />

aktuellen Forschung immer mehr durchsetzt.<br />

Da der Hodge-Operator p-Formen auf n − p-Formen abbildet, müssen selbstduale Formen<br />

zwangläufig den Grad p = n/2 haben, wobei n die Dimension des Basisvektorraums ist. Selbstduale<br />

Formen können also nur in Vektorräumen mit geradzahliger Dimension existieren. Damit<br />

reduziert sich Gl. (2.51) zu<br />

⋆ ⋆ α = sα , (2.57)<br />

wobei s = sgn(det{gi j}) ist. Man unterscheidet also folgende Fälle<br />

Riemann (s = 1) Lorentz (s = −1)<br />

selbstdual ⋆α = α ⋆α = iα<br />

antiselbstdual ⋆α = −α ⋆α = −iα<br />

Die niedrigste Dimension, in der Selbstdualität auftreten könnte, ist n = 2, doch kann man leicht<br />

zeigen (Übung), dass selbstduale 1-Formen im R 2 nicht existieren, da die entsprechenden Gleichungen<br />

keine solchen Lösungen besizten. Interessant ist die Selbstdualität also erst in vierdimensionalen<br />

Räumen. Als Beispiel betrachten wir den euklidischen R 4 . Das Hodge-Duale einer<br />

2-Form α ist hier in Komponenten durch<br />

[⋆α]i j = 1<br />

2 εi jklα kl = 1<br />

2 εi jklη km η ln αnm<br />

(2.58)<br />

gegeben. Fasst man die Komponenten der antisymmetrischen 2-Form α als 6-komponentigen<br />

Vektor auf, kann die ⋆-Operation eine lineare Abbildung in Form einer 6×6-Matrix interpretiert<br />

werden. Als Eigenwerte findet man (−1,−1,−1,1,1,1). Im R 4 gibt es also drei selbstduale <strong>und</strong><br />

drei antiselbstduale Formen.<br />

Rechnung: Nachprüfen mit Mathematica R○<br />

map={{1,2},{1,3},{1,4},{2,3},{2,4},{3,4}}<br />

M=Table[Signature[Join[map[[i]],map[[j]]]],{i,1,6},{j,1,6}]<br />

M//Eigenvalues<br />

Diese sechs 2-Formen haben die Gestalt<br />

e 1 ∧ e 2 ± e 3 ∧ e 4 , e 1 ∧ e 3 ± e 2 ∧ e 4 , e 1 ∧ e 4 ± e 2 ∧ e 3 . (2.59)<br />

Da die zweite äußere Potenz � 2 (R 4 ∗ ) , d.h. der Raum aller 2-Formen auf dem R 4 ebenfalls<br />

sechsdimensional ist, sieht man sofort, dass diese sechs 2-Formen den gesamten Raum aller<br />

2-Formen aufspannen. Demzufolge ist es möglich, jede 2-Form als Summe eines selbstdualen<br />

<strong>und</strong> eines antiselbstdualen Anteil auszudrücken, ähnlich wie man jede Matrix als Summe einer<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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