Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
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2.2 Hodge-Dualität 41<br />
Im letzten Abschnitt haben wir gesehen, dass sich die Hintereinanderausführung von Kontraktionen<br />
(angewandt auf antisymmetrische Tensoren) formal wie ein Keilprodukt verhält. Mit<br />
Hilfe des verallgemeinerten Skalarprodukts lässt sich zeigen, dass beide Verknüpfungen tatsächlich<br />
dual zueinander sind. Sei dazu α eine 1-Form, β eine p-Form <strong>und</strong> γ eine p + 1-Form. Dann<br />
ist<br />
g ∗ (α ∧ β,γ) = g ∗ (β,ι α ♯γ) (2.33)<br />
Beachten Sie, dass auf der linken Seite das Skalarprodukt zweier p + 1-Formen, auf der rechten<br />
Seite dagegen das Skalarprodukt zweier p-Formen steht.<br />
Beweisskizze: Um uns davon zu überzeugen, betrachten wir den Fall p = 1 <strong>und</strong> nehmen an, dass<br />
γ = η ∧ ρ faktorisierbar ist. Dann ist die linke Seite<br />
g ∗ (α ∧ β,η ∧ ρ) = g ∗ (α,η)g ∗ (β,ρ) − g ∗ (α,ρ)g ∗ (β,η) = α i ηiβ j ρ j − α i ρiβ j η j<br />
Wegen ι α ♯(η ∧ ρ) = [α ♯ (η)]ρ − [α ♯ (ρ)]η ergibt sich <strong>für</strong> die rechte Seite<br />
g ∗ (β,ι α ♯(η ∧ ρ)) = [α ♯ (η)]g ∗ (β,ρ) − [α ♯ (ρ)]g ∗ (β,η) = α i ηiβ j ρ j − α i ρiβ j η j<br />
Beide Seiten sind also gleich.<br />
2.2.3 Darstellung des verallgemeinerten Skalarprodukts<br />
Seien<br />
α = 1<br />
p! αi1...ip ei1 ∧ ... ∧ e ip , β = 1<br />
p! β j1... jp e j1 ∧ ... ∧ e jp , (2.34)<br />
zwei p-Formen. Dann ist laut Gl. (2.32) das verallgemeinerte Skalarprodukt gegeben durch<br />
g ∗ (α,β) =<br />
=<br />
=<br />
1<br />
(p!) 2 αi1...ip β j1... jp g∗ (e i1 ip j1 jp ∧ ... ∧ e , e ∧ ... ∧ e )<br />
� �� �<br />
=detkl(g∗ (eik ,e jl ))<br />
1<br />
(p!) 2 αi1...ip β j1... jp εk1...kp<br />
p<br />
∏ g<br />
r=1<br />
ir jkr<br />
1<br />
(p!) 2 α jk ... jkr<br />
1<br />
1 β j1... jp εk1...kp =<br />
p! α j1... jp β j1... jp = ια♯β 2.2.4 Hodge-Dualität auf der Basis des verallgemeinerten Skalarprodukts<br />
(2.35)<br />
Hinter der Tatsache, dass ιX ◦ ιY = −ιY ◦ ιX ist, dass also Kontraktionen hintereinander ausgeführt<br />
formal wie ein Keilprodukt funktionieren, steht eine besondere Symmetrie der äußeren<br />
Algebra, die Hodge-Dualität genannt wird. Um die Hodge-Dualität, die nicht mit der ‘normalen’<br />
Dualität V ↔ V ∗ verwechselt werden darf, zu verstehen, brauchen wir zuerst einen Hilfssatz:<br />
Lemma: Sei V ein Vektorraum mit einem Skalarprodukt g <strong>und</strong> f : V → R eine<br />
gegebene lineare Funktion. Dann existiert ein eindeutiges u ∈ V so dass<br />
f (v) = g(v,u) ∀v ∈ V (2.36)<br />
Beweis: In einer Orthonormalbasis ist f (ei) = g(ei,u) = gi ju j . Von links multipliziert man die inverse<br />
Matrix g ki <strong>und</strong> erhält so u k = g ki f (ei), also u = g ki f (ei)e j.<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>