Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
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2.2 Hodge-Dualität 39<br />
Man kann zeigen, dass die Kontraktion eines Vektors X ∈ V mit dem Keilprodukt zweier p-<br />
Formen α,β mit Rängen pα, p β durch<br />
ιX(α ∧ β) = (ιXα) ∧ β + (−1) pα α ∧ (ιXβ) (2.27)<br />
gegeben ist. Die Kontraktion verhält sich also formal wie eine vorzeichenbehaftete Produktregel.<br />
Interessant ist die Hintereinanderausführung verschiedener Kontraktion. Hier findet man<br />
ιX ◦ ιY = −ιY ◦ ιX . (2.28)<br />
Insbesondere ist ιX ◦ ιX = 0. Die Hintereinanderausführung von Kontraktionen angewandt auf<br />
antisymmetrische Tensoren verhält sich also formal in ähnlicher Weise wie das Keilprodukt.<br />
Beweisskizze: ιX ◦ ιX lässt sich interpretieren als ιX⊗X. Da X ⊗ X aber ein symmetrischer Tensor<br />
ist, ergibt die Kontraktion mit einem antisymmetrischen Tensor stets Null. Ebenso können sich die<br />
Tensoren X ⊗ Y <strong>und</strong> Y ⊗ X, jeweils kontrahiert mit dem selben antisymmetrischen Tensor, nur durch<br />
ein Vorzeichen voneinander unterscheiden.<br />
2.1.10 Darstellung der Kontraktion ι<br />
In einer gegebenen Basis {ei} kann Gl. (2.26) in Komponenten dargestellt werden durch<br />
also<br />
ιAα =<br />
1<br />
q!(p − q)! αi1...ip Ai1...iq e iq+1 ∧ ... ∧ e ip (2.29)<br />
[ιAα]iq+1...ip<br />
= 1<br />
q! αi1...ip Ai1...iq . (2.30)<br />
Hier sieht man, dass sich ιAα von der gewöhnlichen Kontraktion um den Faktor 1<br />
q! unterscheidet.<br />
2.2 Hodge-Dualität<br />
2.2.1 Anschauliche Beschreibung der Hodge-Dualität<br />
Die Hodge-Dualität (engl. Hodge-dual) ist jedem von uns bereits indirekt<br />
in Form des sogenannten Kreuzprodukts begegnet. Anstatt nämlich<br />
ein Flächenelement durch zwei aufspannende Vektoren a <strong>und</strong> b zu charakterisieren,<br />
kann man es mit Hilfe des Kreuzprodukts auf elegante<br />
Weise durch einen senkrecht darauf stehenden Vektor c = a × b darstellen.<br />
Es sind also nicht 6, sondern nur 3 Komponenten zur Beschreibung<br />
der Orientierung <strong>und</strong> Größe eines Flächenelements erforderlich.<br />
Die Hodge-Dualität beruht darauf, dass die äußeren Potenzen � p (V ∗ ) <strong>und</strong> � n−p(V ∗ ), also die<br />
linearen Räume der p-Formen <strong>und</strong> der n − p-Formen, wegen Gl. 2.11) die gleiche Dimension<br />
besitzen, d.h.<br />
dim �� p (V ∗ ) � =<br />
� � � �<br />
n n<br />
= = dim<br />
p n − p<br />
��n−p � ∗<br />
(V )<br />
(2.31)<br />
wobei n = dimV ∗ die Dimension des Basisvektorraums ist. Die Hodge-Dualität ist eine lineare<br />
invertierbare Transformation zwischen diesen Räumen <strong>und</strong> wird mit dem Symbol ⋆ notiert.<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>