Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
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2.1 Äußere Algebra 37<br />
In der gestrichenen Basis des Dualraums e ′ j = M i j e j (siehe Abschnitt 1.46 auf S. 18) ist<br />
Ω ′ = e ′1 ∧ e ′2 ∧ ... ∧ e ′n<br />
= M 1 i1 M2 i2 ···Mn in ei1 ∧ e i2 ∧ ... ∧ e in (2.19)<br />
= M 1 i1 M2 i2 ···Mn in sεi1...in e 1 ∧ e 2 ∧ ... ∧ e n = det(M) Ω (2.20)<br />
d.h. die Determinante von M ist der gesuchte Faktor, um den sich Ω bei Basistransformationen<br />
ändert.<br />
Um die Basisabhängigkeit in der obigen Definition (2.14) zu beseitigen, ist es notwendig,<br />
Ω mit einem reziproken Korrekturfaktor zu multiplizieren, so dass sich det(M) herauskürzt.<br />
Hier bietet sich der metrische Tensor an, dessen Determinante sich auf ganz ähnliche Weise<br />
transformiert (siehe Abschnitt 1.90 auf S. 29), allerdings erscheint die Determinante von M<br />
quadriert im Nenner:<br />
Wir definieren deshalb die n-Form<br />
g → g ′ =<br />
g<br />
. (2.21)<br />
det(M) 2<br />
ω := � |g| e 1 ∧ ... ∧ e n . (2.22)<br />
Diese Definition ist invariant unter Basistransformationen, ist also in allen Basen gültig <strong>und</strong><br />
damit darstellungsabhängig. Die Betragsstriche unter der Wurzel sind notwendig, da g bei nichteuklidischen<br />
Geometrien wie in der <strong>Relativitätstheorie</strong> negativ werden kann. 1<br />
Die Linearform ω = � |g|e 1 ∧ ... ∧ e n bezeichnet man als Volumenform. Wendet man nämlich<br />
ω auf n Vektoren, so erhält man das orientierte (d.h. vorzeichenbehaftete) Volumen des<br />
n-dimensionalen Parallelepipeds, den diese Vektoren aufspannen.<br />
Beweisskizze: Um das plausibel zu machen, betrachten wir einen von<br />
drei Vektoren a,b,c aufgespannten Parallelepiped im R3 (siehe Abbildung).<br />
Wegen der Invarianz von ω spielt die Wahl der Basis keine Rolle,<br />
so dass wir ohne Beschränkung der Allgemeinheit die orthonormale<br />
Standardbasis benutzen dürfen. In dieser Basis ist<br />
ω(a,b,c) = a i b j c k ω(ei,ej.ek) = a i b j c k � �<br />
�<br />
�a1<br />
b1 c1�<br />
�<br />
εi jk = �<br />
�a2<br />
b2 c2<br />
�<br />
�<br />
�a3<br />
b3 c3<br />
�<br />
das aus den drei Vektoren gebildete Spatprodukt, das bekanntlich gleich<br />
dem orientierten Volumen des Parallelepipeds ist. Das Vorzeichen ergibt<br />
sich dabei nach der ‘rechte-Hand-Regel’.<br />
Manchmal benötigt man auch den zu ω dualen kontravarianten Tensor ω ♯ , also den total antisymmetrischen<br />
n-Multivektor, den man durch Heben aller Tensorkomponenten erhält. Ein analoges<br />
Vorgehen wie oben führt hier zu<br />
ω ♯ = s<br />
� |g| e1 ∧ ... ∧ en , (2.23)<br />
wobei s wie oben das Vorzeichen der Determinante der Metrik ist.<br />
1 Die Volumenform ω wird in der Literatur auch häufig mit ε bezeichnet, was aber in Konflikt mit den Levi-Civitá-<br />
Symbolen geraten kann. Eine andere Notation ist, wie wir sehen werden, ⋆1, siehe Kap. 2.2.5.<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>