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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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2.1 Äußere Algebra 33<br />

2.1.3 p-Formen<br />

Im Gegensatz zum gewöhnlichen Tensorprodukt, mit dem völlig unterschiedliche Vektorräume<br />

verknüpft werden können, kann das Keilprodukt nur äußere Potenzen eines gemeinsamen Basisvektorraum<br />

V miteinander verknüpfen. Daraus folgt, dass die mit diesem Produkt gebildeten<br />

Tensoren entweder vollständig kontravariant oder vollständig kovariant sein müssen. Kovariante<br />

antisymmetrische Tensoren vom Rang p werden als p-Formen bezeichnet <strong>und</strong> werden in der<br />

<strong>Relativitätstheorie</strong> eine zentrale Rolle spielen.<br />

Das Keilprodukt ist auf p-Formen in analoger Weise definiert <strong>und</strong> sei hier noch einmal in<br />

Kurzform zusammengefasst:<br />

Antisymmetrie: α ∧ β = α ⊗ β − β ⊗ α<br />

Assoziativität: (α ∧ β) ∧ γ = α ∧ (β ∧ γ)<br />

Vollständige Antisymmetrisierung: α1 ∧ ... ∧ αn = A [α1 ⊗ ... ⊗ αn]<br />

Linkslinearität: (λα + µβ) ∧ γ = λα ∧ γ + µβ ∧ γ<br />

Rechtslinearität: α ∧ (λβ + µγ) = λα ∧ β + µα ∧ γ<br />

Vertauschung: α ∧ β = (−1) pα p β β ∧ α<br />

Obwohl das Keilprodukt auf ∧V <strong>und</strong> ∧V ∗ in völlig symmetrischer Weise wirkt, ist in der Differentialgeometrie<br />

üblich, das Keilprodukt vorzugsweise auf p-Formen wirken zu lassen.<br />

2.1.4 Äußere Algebra<br />

Die Menge der faktorisierbaren p-Formen unter Hinzunahme aller Linearkombinationen bildet<br />

einen Vektorraum, der als äußere Potenz von V ∗ bezeichnet wird <strong>und</strong> <strong>für</strong> den die Notation<br />

�p(V ∗ �<br />

) verwendet wird. Dabei ist<br />

0(V ∗ �<br />

) = K = R <strong>und</strong><br />

1(V ∗ ) = V ∗ . Das Keilprodukt bildet<br />

also �n (V ∗ �<br />

) <strong>und</strong><br />

m(V ∗ �<br />

) nach<br />

n+m(V ∗ ) ab <strong>und</strong> setzt die Vektorräume damit untereinander in<br />

Beziehung. Analog zur Tensoralgebra (1.66) bildet Gesamtheit all dieser Vektorräume, also der<br />

Summenraum<br />

� ��<br />

∗ pV ∗<br />

V :=<br />

p<br />

(2.10)<br />

ausgestattet mit dem Keilprodukt die sogenannte äußere Algebra � V ∗ (auch Graßmann-Algebra<br />

genannt), d.h. einen in sich konsistenten Satz von Rechenregeln <strong>für</strong> antisymmetrische kovariante<br />

Tensoren.<br />

Die Antisymmetrie wirkt sich stark einschränkend auf die Dimension dieser Vektorräume aus.<br />

Dazu nehmen wir an, dass der zugr<strong>und</strong>e liegende Vektorraum V ∗ endlichdimensional ist <strong>und</strong><br />

eine Basis {e 1 ,...,e n } besitzt. Wegen der Bilinearität lässt sich nämlich jeder antisymmetrische<br />

Tensor vom Rang q als Linearkombination von Basistensoren<br />

e i1 ∧ ... ∧ e iq<br />

darstellen, wobei i1,...,iq ∈ {1,2,...,n} ist. Diese sind aber nur dann ungleich Null, wenn die<br />

Indices paarweise verschieden sind; darüber hinaus gibt die Vertauschung von Indices ein Minuszeichen,<br />

so dass man eine geordnete Indexmenge1 ≤ i1 < i2 < ... < iq ≤ n voraussetzen<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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