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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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24 Mathematische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.5.11 Tensoralgebra<br />

Wie bereits erwähnt sind die Tensoren der Stufe (q, p) Elemente eines Vektorraums � (q,p) V . Mit<br />

dem Tensorprodukt <strong>und</strong> der Kontraktion werden diese Vektorräume untereinander verknüpft. Es<br />

ist deshalb üblich, alle Vektorräume durch Summenbildung zu einem gemeinsamen Vektorraum<br />

� ��<br />

(q,p)V<br />

V := (1.66)<br />

q,p<br />

zusammenzufassen. Dieser Gesamtvektorraum aller Tensoren zusammen mit den Rechenregeln<br />

des Tensorprodukts <strong>und</strong> der Kontraktion wird als Tensoralgebra bezeichnet. Eine wichtige Eigenschaft<br />

dieser Algebra besteht darin, dass sie nicht schließt, d.h. man kann Tensoren beliebig<br />

hoher Stufe (also in einer Darstellung mit beliebig vielen Indices) erzeugen.<br />

Bemerkung: Man sollte sich hier noch einmal vergegenwärtigen, dass das Tensorprodukt ⊗, mit<br />

dem man ohne weiteres völlig verschiedene Vektorräume verknüpfen könnte (vgl. Abschnitt 1.4.3 auf<br />

S. 13), innerhalb der Tensoralgebra nur auf Tensoren angewandt wird, die Tensorpotenzen über V <strong>und</strong><br />

V ∗ sind, denn nur dann ist eine Kontraktion möglich.<br />

1.6 Metrik<br />

1.6.1 Metrischer Tensor<br />

Eine wichtige mathematische Struktur ist das Skalarprodukt, auch inneres Produkt genannt. Ein<br />

Skalarprodukt ist eine Abbildung g : V ×V → K, die im gewöhnlichen R n bekanntlich durch<br />

g(u,v) = u · v = uvcos � ∢(u,v) �<br />

(1.67)<br />

gegeben ist. Das Skalarprodukt hat also etwas mit Längen <strong>und</strong> Winkeln zu tun. In der Tat werden<br />

diese Begriffe erst mit der Definition eines Skalarprodukts ins Leben gerufen.<br />

Ein Skalarprodukt besitzt folgende Definitionseigenschaften:<br />

1. Rechtslinearität: g(u,λv + µw) = λg(u,v) + µg(u,w)<br />

2. Symmetrie: g(u,v) = g(v,u) <strong>für</strong> reelle Vektorräume (K = R) bzw.<br />

g(u,v) = g(v,u) ∗ <strong>für</strong> komplexe Vektorräume (K = C).<br />

3. Die Abbildung ist positiv definit, d.h. g(u,u) ≥ 0 <strong>und</strong><br />

g(u,u) = 0 genau dann wenn u = 0.<br />

Aus der Linearität im rechten Argument <strong>und</strong> der Symmetrie ergibt sich die Linearität (bzw. Antilinearität<br />

im komplexen Fall) im linken Argument. In reellen Vektorräumen, auf die wir uns in<br />

der <strong>Relativitätstheorie</strong> beschränken werden, ist das Skalarprodukt also eine bilineare Abbildung,<br />

die zwei Vektoren auf eine reelle Zahl abbildet. g ist demzufolge ein kovarianter symmetrischer<br />

metrischer Tensor vom Rang (0,2), der als metrischer Tensor bezeichnet wird. Die sogenannte<br />

euklidische Metrik, die dem gewöhnlichen kartesischen Skalarprodukt im Rn entspricht, ist<br />

durch eine Einheitsmatrix gegeben:<br />

g(ei,ej) = δi j<br />

(1.68)<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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