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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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1.4 Zusammengesetzte Vektorräume 13<br />

Bei der Bildung der direkten Summe werden die Komponenten der Einzelvektoren einfach aneinandergehängt:<br />

⎛<br />

u<br />

u ⊕ v = ⎝<br />

1<br />

u2 u3 ⎞<br />

�<br />

⎠<br />

v1 ⊕<br />

v2 ⎛<br />

u<br />

� ⎜<br />

= ⎜<br />

⎝<br />

1<br />

u2 u3 v1 v2 ⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(1.26)<br />

Die direkte Summe zweier linearer Abbildungen A : U → U <strong>und</strong> B : V → V besitzt im Summenraum<br />

eine Matrixdarstellung mit einer Blockdiagonalstruktur:<br />

⎛<br />

A<br />

A ⊕ B = ⎝<br />

1 1 A12 A13 A2 1 A22 A23 A3 1 A3 2 A3 ⎞<br />

�<br />

⎠<br />

B1 ⊕ 1 B<br />

3<br />

1 2<br />

B2 1 B2 ⎛<br />

A<br />

� ⎜<br />

= ⎜<br />

2 ⎝<br />

1 1 A12 A13 0 0<br />

A2 1 A22 A2 3 0 0<br />

A3 1 A3 2 A3 3 0 0<br />

0 0 0 B1 1 B12 0 0 0 B2 1 B2 ⎞<br />

⎟ (1.27)<br />

⎠<br />

2<br />

Hier sieht man sofort, dass nicht jede lineare Abbildung U ⊕V → U ⊕V in die Form A ⊕ B gebracht<br />

werden kann, sondern nur solche Abbildungen, die eine Blockdiagonalstruktur besitzen.<br />

1.4.3 Tensorprodukt ⊗<br />

Die Tensorprodukt U ⊗V (auch äußeres Produkt genannt) wird ebenfalls von der Menge aller<br />

geordneten Paare (u,v) von Vektoren u ∈U <strong>und</strong> v ∈V erzeugt, jedoch ist die Vektorraumstruktur<br />

hier so implementiert, dass sich eine multiplikative Struktur ergibt. Insbesondere lässt sich das<br />

Tensorprodukt wie ein gewöhnliches Produkt gemäß der Regel<br />

(u1 + u2) ⊗ (v1 + v2) = (u1 ⊗ v1) + (u1 ⊗ v2) + (u2 ⊗ v1) + (u2 ⊗ v2) (1.28)<br />

ausmultiplizieren <strong>und</strong> ist bei Skalarmultiplikation bilinear in beiden Argumenten:<br />

(λu) ⊗ (µv) = λ µ(u ⊗ v). (1.29)<br />

Anmerkung: Diese Definitionseigenschaften unterscheiden sich erheblich von denen <strong>für</strong> die direkte<br />

Summe in Gl. (1.20)-(1.21). Bei der direkten Summe wird paarweise, beim Tensorprodukt dagegen<br />

‘jeder mit jedem’ verknüpft, wodurch gemischte Terme entstehen.<br />

Mit dem so definierten Tensorprodukt lässt sich die Menge der Produktvektoren<br />

PUV := {u ⊗ v|u ∈ U,v ∈ V } (1.30)<br />

definieren. Diese Menge bildet allerdings noch keinen Vektorraum, weil sich nicht jede Linearkombination<br />

aus zwei Produktvektoren u1 ⊗v1 <strong>und</strong> u2 ⊗v2 wiederum als Produktvektor u3 ⊗v3<br />

schreiben lässt. Der Tensorproduktraum U ⊗V ist deshalb als der Aufspann von P definiert, also<br />

der Menge aller möglichen Linearkombinationen von Produktvektoren: 3<br />

U ⊗V := 〈PUV 〉. (1.31)<br />

3 Sowohl die direkte Summe U ⊕V als auch das Tensorprodukt U ⊗V basieren auf geordneten Paaren von Vektoren<br />

aus U <strong>und</strong> V . Neben der unterschiedlichen Additionsregel besteht ein wesentlicher Unterschied darin, dass die<br />

geordneten Paare bereits den gesamten Summenraum umfassen, während sie im Tensorproduktraum nur eine<br />

spezielle Teilmenge (die der Produktvektoren) darstellen <strong>und</strong> der gesamte Vektorraum erst unter Hinzunahme<br />

aller Linearkombinationen aufspannt wird.<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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