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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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9 Hamiltonsche Formulierung<br />

Sie werden sicher bemerkt haben, dass wir in den letzten beiden letzten Kapiteln kein Gebrauch<br />

von Differentialformen gemacht haben, sondern die in Kap. 6.2 hergeleiteten Feldgleichungen<br />

in konventioneller Indexnotation benutzen. Nach dem astrophysikalischen <strong>und</strong> kosmologischen<br />

Exkurs wollen wir nun zur Theorie zurückkehren <strong>und</strong> uns mit alternativen modernen Formulierungen<br />

der allgemeinen <strong>Relativitätstheorie</strong> befassen.<br />

9.1 Alternative Formulierungen der ART<br />

9.1.1 Vierbeinfelder<br />

Man stelle sich vor, dass die Raumzeit von <strong>und</strong>endlich vielen fiktiven (also masselosen nichtwechselwirkenden)<br />

Beobachtern durchsetzt sei, die sich alle im freien Fall befinden. Jeder dieser<br />

Beobachter befindet sich also lokal in einem Intertialsystem, in dem er ein lokales Koordinatensystem<br />

mit Minkowskimetrik definieren kann, das er während des freien Falls mit sich führt. Mit<br />

anderen Worten: ein Astronaut in einem antriebslosen Raumschiff kann sich in seinem Raumschiff<br />

ein lokales ct,x,y,z-Koordinatensystem mit flacher Metrik definieren <strong>und</strong> während des<br />

schwerelosen Fluges mit sich führen (siehe Abb. 9.1). Ein solches lokal flaches Koordinatensystem<br />

wird in der Mathematik als Rahmen (engl. frame) bezeichnet. Die entsprechenden Basisvektorfelder<br />

{eI} = {e0,e1,e2,e3} eI ∈ T M , I = 0,...,3 (9.1)<br />

<strong>für</strong> die Gesamtheit aller Beobachter heißen Rahmenfelder oder auch Vierbeinfelder (engl. frame<br />

fields, tetrad field, vierbein) <strong>und</strong> werden üblicherweise mit lateinischen Buchstaben indiziert,<br />

während griechische Indices des gewöhnlichen Koordinatenbasis vorbehalten bleiben.<br />

Konvention:<br />

Lateinische Indices a,b,c,d,... <strong>für</strong> die Tetradbasis.<br />

Griechische Indices µ,ν,ρ... <strong>für</strong> die Koordinatenbasis.<br />

Ein Vierbein ist also so definiert, dass es <strong>für</strong> jede Trajektorie ein lokales Koordinatensystem<br />

vorgibt, in dem der metrische Tensor wie eine Minkowskimetrik aussieht:<br />

g(ea,eb) = ηab . (9.2)<br />

Der Vektor e0 wird dabei immer so orientiert, dass er die Eigenzeit des Beobachters beschreibt.<br />

Die übrigen Vektoren bilden ein orthogonales Dreibein, das bis auf eine räumliche Rotation<br />

festgelegt ist. Das Dreibein kann auf also jeder Trajektorie unterschiedlich ausgerichtet werden,<br />

allerdings nur so, dass das gesamte Vektorfeld stetig differenzierbar bleibt.<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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